Feminismus
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#721:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 07.03.2018, 14:58
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Queer

Zitat:

Queer ['kwɪə(ɹ)] ist ein Fremdwort aus der englischen Sprache und bezeichnet als Adjektiv jene Dinge, Handlungen oder Personen, die von der Norm abweichen.


Was soll daran toll sein, von der Norm (Median,Durchschnitt,...) stark abzuweichen? Das tun Psychopathen, Pädophile, Sadisten und andere auch. ...

Wer hat was von 'toll' geschrieben?!? - ich nicht! ... Es sei dir, wg. Meinungsfreiheit, unbenommen, all das pathologisch zu interpretieren. Ich halte das jedoch für viel zu kurz gesprungen.

Will man nicht nur Etiketten verteilen, sondern dem Menschsein auf die Spur kommen, lassen sich menschl. Individuen seriöserweise nicht einfach in normative Schubladen packen (auch wenn manche das 'freiwillig' sogar selbst tun).

Wenn du unbedingt die Vokabel 'normal' verwenden willst, dann könntest du sie ja auf Roboter anwenden. Die sind ja anscheinend stark im Kommen. Einem Menschen wird das Wort nicht gerecht.

Ein Zitat als Denkanstoß über 'normale' Menschen:

„IRRE !
Wir behandeln die Falschen.
Unser Problem sind die Normalen!“

(Dr. Manfred Lütz
Psychiater, Psychotherapeut, Autor)




Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
... Anstatt alberne, nichtssagende Oberbegriffe zu erfinden, fände ich es besser, einen zielführenderen Oberbegriff zur Selbstbeschreibung zu verwenden ...

Wie wär's mit: MENSCH Frage
Wozu braucht's da 'normal'?!? Mit den Augen rollen

#722:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 07.03.2018, 18:20
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Queer

Zitat:

Queer ['kwɪə(ɹ)] ist ein Fremdwort aus der englischen Sprache und bezeichnet als Adjektiv jene Dinge, Handlungen oder Personen, die von der Norm abweichen.


Was soll daran toll sein, von der Norm (Median,Durchschnitt,...) stark abzuweichen? Das tun Psychopathen, Pädophile, Sadisten und andere auch.

Anstatt alberne, nichtssagende Oberbegriffe zu erfinden, fände ich es besser, einen zielführenderen Oberbegriff zur Selbstbeschreibung zu verwenden: Schwul, Lesbisch, usw.

"Schwul" ist ein greifbares Konzept, das hinreichend wissenschaftlich und belletristisch beschrieben wurde. Jeder versteht es.
Das ist bei Dingen wie "Bisexualität", "Asexualität", "Pansexualität" nicht immer der Fall. Solche Begriffe verweisen meist eher auf Menschen, die Probleme bei der Selbstbeschreibung haben. Wenn sich einer als queer bezeichnet, denke ich an jemanden mit einer Macke oder jemanden, der in einer Krise steckt. Bezeichnet sich jemand als schwul, kommen solche Assoziationen nicht auf.



Hierzu ist dreierlei zu sagen:

1. Es geht nicht darum Schwule oder Lesben "toll" zu finden, sondern sie so, wie sie sind, zu akzeptieren und ihnen auch zu gestatten sich selbst so zu akzeptieren.

2. "Psychopathen, Paedophile und Sadisten" schaden anderen Menschen, wenn sie ihre Neigung ausleben, Schwule und Lesben tun dies nicht.

3. Wie diese Menschen sich selbst bezeichnen ist deren Sache und das braucht Dich eigentlich nicht weiter zu interessieren.

#723:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 07.03.2018, 19:22
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Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Achja,
da der Thread-Titel ist ja Feminismus ist: Es gibt auch zahlreiche Feministen, denen sich die Zehennägel hochrollen, wenn sie das Wort queer schon hören. Radfems reagieren tendenziell am genervsten, soweit ich das bisher beobachten konnte.
Weder unter Feministen noch unter Lesben stoßen solche albernen Begriffsschöpfungen also auf ungeteilte Zustimmung. Das ist ein Grund mehr dafür, derartige Begriffe zu vermeiden.


Ja und? Seit wann haben Feministinnen die Meinungsherrschaft über sexuelle Identität gepachtet?

#724:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 07.03.2018, 21:13
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ja und? Seit wann haben Feministinnen die Meinungsherrschaft über sexuelle Identität gepachtet?


Wenn man Schwarze nicht mehr Neger nennen darf, weil einige Schwarze das als Selbstbezeichnung ablehnen, warum ist dann Ok, Lesben in den Queer-Eintopf zu packen, obwohl einige das ablehnen? (Eigentlich egal, ich muss die PC-Logik nicht verstehen, ich will ihr ohnehin nicht folgen)

Das Wort "queer" steht für intellektuellen Betrug. Es hat keinerlei greifbare Bedeutung, sondern ist absichtlich schwammig gehalten, um je nach Kontext möglichst viele darunter einsammeln zu können, oder wenn es gerade andersherum passend ist, sie zu exkludieren. Auch hat es nicht nur mit sexueller Identität zu tun, sondern es hat auch eine politische Dimension - aber die ist natürlich genauso unbestimmt gehalten. Jeder darf sich einbilden, queer zu sein, aber für jeden bedeutet es etwas anderes. Im ersten Satz hat es die Bedeutung X, im nächsten Satz die Bedeutung Y - bei einer festen Bedeutung würde allzu schnell auffliegen, dass man nur wirr redet, also bleibt es unbestimmt, ungreifbar, vielleicht fällt es nicht gleich auf.
Natürlich steht es den Leuten frei, wirr zu reden und sich alberne Bezeichnungen zu geben - gerade Kinder lieben solche Spiele. Aber genauso steht es mir frei, mich über deren verbalen Ejakulationen lustig zu machen.

#725:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 08.03.2018, 01:45
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Achja,
da der Thread-Titel ist ja Feminismus ist: Es gibt auch zahlreiche Feministen, denen sich die Zehennägel hochrollen, wenn sie das Wort queer schon hören. Radfems reagieren tendenziell am genervsten, soweit ich das bisher beobachten konnte.
Weder unter Feministen noch unter Lesben stoßen solche albernen Begriffsschöpfungen also auf ungeteilte Zustimmung. Das ist ein Grund mehr dafür, derartige Begriffe zu vermeiden.


Ja und? Seit wann haben Feministinnen die Meinungsherrschaft über sexuelle Identität gepachtet?


Erzaehl das bitte den Feministinnen, wenn Du Dich das traust. Smilie

#726:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 08.03.2018, 02:08
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Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
... Das Wort "queer" steht für intellektuellen Betrug. Es hat keinerlei greifbare Bedeutung, sondern ist absichtlich schwammig gehalten, um je nach Kontext möglichst viele darunter einsammeln zu können, oder wenn es gerade andersherum passend ist, sie zu exkludieren. ...

Ja. Aber nur dann, wenn man sich nicht selbst darüber im Klaren ist, sich dem Wirrwarr von Definitionen unterwirft, das irgendwelche anderen behaupten, und sich auf dieses dumme Spielchen einlässt.

'Queer' hat primär nix mit Sexualität zu tun*, sondern damit, dass kein Mensch 'normal' ist (s.o. - schon mehrfach von mir erläutert). Man sollte sich vllt. sogar davor hüten, sich selbst als 'normal' zu bezeichnen, weil man damit auch offenkundig macht, sich der eigenen Individualität (= Nicht-Normalität) anscheinend selbst noch nicht bewusst ist. ... Was ich im Zeitalter des allseits und vollmundig proklamierten Selbstbewusstseins irgendwie peinlich finde. Mit den Augen rollen

Aber jede/r kann sich natürlich auch auf die Schiene von 'normale-Menschen-vs.-nicht-normale-Menschen' begeben und damit genau das praktizieren, was du oben selbst monierst: Exkludieren! (um nicht zu sagen: diskriminieren/diskreditieren). Dieser pathologisierenden Definition verweigere ich mich jedenfalls.


* Auch Adv.-Diabolis Beitrag ...
Zitat:
... Am Ende aller Geschlechterdefinitionen sind wir alle queer.
... verstehe ich so: Am ENDE - wenn Geschlechterdefinition keine Rolle mehr spielt - sind wir alle nicht normal!
(Einfach deshalb, weil 'normal' als Beschreibung einem Menschen nicht gerecht wird.)

Und das ist auch gut so!
... meine ich.


Zuletzt bearbeitet von Diligentia am 08.03.2018, 03:38, insgesamt 3-mal bearbeitet

#727:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.03.2018, 03:27
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Wenn sie mit geöffneten Schenkeln sitzen wollen - nur zu. Aber nicht gerade in Bus oder Bahn, dort nicht. Warum? Weil da zu wenig Platz für sowas ist, ganz einfach.
Feministinnen sind dumm. Sieht man immer wieder.

Mit den Augen rollen Dir ist aber schon klar, dass diese Aktion darauf zielt, vergleichbares Verhalten von Männern ("manspreading") zu kritisieren?

#728:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.03.2018, 03:43
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:

Das ist bei Dingen wie "Bisexualität" [...] Solche Begriffe verweisen meist eher auf Menschen, die Probleme bei der Selbstbeschreibung haben.

Pillepalle

#729:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 08.03.2018, 08:53
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Wenn sie mit geöffneten Schenkeln sitzen wollen - nur zu. Aber nicht gerade in Bus oder Bahn, dort nicht. Warum? Weil da zu wenig Platz für sowas ist, ganz einfach.
Feministinnen sind dumm. Sieht man immer wieder.

Mit den Augen rollen Dir ist aber schon klar, dass diese Aktion darauf zielt, vergleichbares Verhalten von Männern ("manspreading") zu kritisieren?


Lass ihn das doch so simpel sehen, wenn er will. Smilie

Wenigstens legt er seine Tasche nicht auf seinen Nebensitz in der Bahn, um vergleichbares Verhalten von Frauen ("femspreading") zu kritisieren. Sehr glücklich

Femterupting, Femsplaining. Ach wie herrlich ist es doch, wenn man für alle nervigen Verhaltensweisen einen gruppenspezifischen Diskriminierungsbegriff hat, der sich sogar nicht nur auf eine eingeschränkte Gruppe innerhalb eines Geschlechtes, sondern stattdessen auf das ganze Geschlecht bezieht. Ich liebe es... Wir leben in wahrlich wunderbaren Zeiten. Die Entwicklung der Menschheit als soziale, kulturelle Spezies zeigt steil nach oben, wie man an solchen Dingen leicht erkennen kann. Coole Sache, das...

#730:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.03.2018, 15:13
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Ganz ehrlich, ich finde den Ausdruck "manspreading" auch recht albern, auch genau aus den von dir genannten Gründen (außer dem Punkt mit dem angeblichen Bezug auf das "ganze" Geschlecht, der ist auch albern). Nur sollte man dann doch erstmal verstehen, worum es den Leuten mit einer bestimmten Aktion überhaupt geht, bevor man diese kritisiert.

#731:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 09.03.2018, 07:42
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ganz ehrlich, ich finde den Ausdruck "manspreading" auch recht albern, auch genau aus den von dir genannten Gründen (außer dem Punkt mit dem angeblichen Bezug auf das "ganze" Geschlecht, der ist auch albern).


Wenn man diese Worte mit diesen Präfixen koppelt, dann geschieht das doch nicht, um nur Einzelfälle damit differenziert darstellen zu können, sondern weil von jenen, die diese Wörter verwenden, eine Annahme gestreut wird, dass ein Verhalten typisch für die ganze mit dem Präfix benannte Population ist.

Wenn ich einen Elch beobachte, der zum Pinkeln sein Bein an einem Baum hebt, und das daraufhin "Elchpinkeln" nenne, dann klingt doch in diesem neu geformten Begriff mit, dass ich das für ein elchtypisches Verhalten halte. Also, dass ich damit ausdrücken will, dass alle Elche es tun.

Ich kann etwas nicht "Welpenhäcksler" nennen, wenn ich darin keine Welpen häcksle. Schulterzucken Genaugenommen wäre der Begriff schon unangebracht und entstellend, wenn ich auch nur ein einziges Kätzchen darin häcksle. Am Kopf kratzen

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Nur sollte man dann doch erstmal verstehen, worum es den Leuten mit einer bestimmten Aktion überhaupt geht, bevor man diese kritisiert.


Weiß nicht. skeptisch Viele Verhaltensweisen sehen nunmal bekloppt aus. (AKA entsprechen nicht den normierten Sehgewohnheiten des Normalbürgers o. ä.) Wenn man ihre Anwender dann also für dumm hält, wenn sie es tun, muss man nicht zwangsweise alle Hintergründe dazu kennen. Wenn ich Models mit bizarren Kostümen über Laufstege gehen sehe, muss ich nicht wissen, was genau der Designer sich dabei gedacht hat, um es hässlich zu finden oder gar anzunehmen er habe einen an der Waffel. (Ganz zu schweigen davon, dass ich mich überhaupt mit Mode auskennen muss, um ein ästhetisches Urteil zu fällen.)

Wer eine klare Botschaft gegen oder für etwas vermitteln will, sollte hingegen eher darauf bedacht sein, dabei nicht zu obskur oder dämlich auszusehen. (Kerle, die in Bahnen/Bussen ihre Beine spreizen, sehen ja auch nicht gerade clever dadurch aus.)

Aber ich stimme dir natürlich zu, dass ein Mehr an Information, bevor man über etwas urteilt, immer zu begrüßen ist. Will dir also grundsätzlich auch nicht widersprochen haben. Smilie

Nur darf man, gerade in der heutigen Informationsflut, die uns alle überschwemmt, auch nicht außer Acht lassen, dass die Anzahl derer, die die Information nur noch sehr selektiv verarbeiten, stetig zunehmen wird. Man kann einfach nicht erwarten, dass alle immer überall und in jeder Frage differenziert und weise urteilen. Traurig Auch politische Entwicklungen zeigen ja eindrucksvoll auf, dass das eher immer weniger wird. Deprimiert

#732:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 09.03.2018, 16:57
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ganz ehrlich, ich finde den Ausdruck "manspreading" auch recht albern, auch genau aus den von dir genannten Gründen (außer dem Punkt mit dem angeblichen Bezug auf das "ganze" Geschlecht, der ist auch albern). Nur sollte man dann doch erstmal verstehen, worum es den Leuten mit einer bestimmten Aktion überhaupt geht, bevor man diese kritisiert.



Ich empfinde einen solchen Sprachgebrauch mehr als albern. Mit dem Begriff soll aehnlich wie bei dem Wort "Auslaenderkrminalitaet" oder der Bezeichnung "weibisch" fuer manche Verhaltensweisen eine ganze Gruppe von Menschen diffamiert werden. Aufgeklärte Menschen verwenden solch diskriminierende Sprache nicht!

#733:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 10.03.2018, 11:58
    —
Zitat:
„Wir sind nicht fluide“
Es gibt in unserer Gesellschaft ein Bedürfnis nach geschlechtlicher Eindeutigkeit, sagt Psychoanalytikerin Becker. Und zugleich das Bemühen, diese aufzuweichen.

[...]

Warum spielt Geschlecht überhaupt eine so zentrale Rolle für uns? Warum können wir nicht sagen, es ist egal, in welchem Körper wir leben?

Der Körper hat uns einfach sehr lange sehr stark geprägt, wir machen Erfahrungen mit ihm. Als Kinder erleben wir so etwas wie eine bisexuelle Omnipotenz. Jungen können mädchenhaft sein, Mädchen können Tomboys sein, ohne dass sich daraus große Fragen ergeben. Später wird der geschlechtliche Körper sehr viel eindeutiger, die sexuelle Orientierung festigt sich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir uns geschlechtslos fühlen können, den realen Körper kann man nicht vollkommen sozialkonstruktivistisch auflösen. Aber nur, weil etwas verschieden ist, muss es noch nicht ­hierarchisch sein.

Wir müssen Differenz ohne Hierarchie denken?

Ja. Das gilt gegenüber anderen Hautfarben, Ethnien und eben auch Geschlechtern. Geschlecht ist spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts als strikte Hierarchie verstanden worden, davon müssen wir loskommen. Wir müssen anerkennen, dass wir etwas vom anderen haben können, ohne das andere zu sein. Ich will, dass wir verschieden sind, in tausend Eigenschaften verschieden. Ich will nur keine Hierarchie. In meinen Augen gibt es auch eine körperliche Grenze: Wir können nicht alles sein.

[...]

Also doch weg von den Schubladen.

Schön wär’s. Die Grenzen werden fließender, aber ich glaube nicht, dass sie ganz verschwinden. Glauben Sie das?
Ich achte oft gar nicht so sehr darauf, welches Geschlecht der Mensch hat, der vor mir steht, ob das jetzt Mann oder Frau oder trans oder inter ist.
Aber wenn Sie sich verlieben, machen Sie etwas daran fest.
Ich bin heterosexuell, ja.
Wenn ich mich mit jemandem über Politik unterhalte, denke ich da auch weniger dran. Aber wie der Sexualwissenschaftler Martin Dannecker sagt: Das Geschlecht ist in das Begehren eingebrannt. Ich frage mich, warum wir überhaupt ganz von der Dualität wegkommen sollen, warum das momentan so wichtig ist. Ursprünglich ist queer mal angetreten, um diese enorm hierarchisierenden heteronormativen Zuschreibungen aufzulösen. Queer war eine Fragestellung, eine Infragestellung. Und jetzt wird versucht, das umzuformen in eine Konstruktion, dass man alles sein kann oder muss. Auch bei Butler geht es um eine Kritik, eine Fragestellung. Wie eine genderfluide Praxis aussieht, wie permanentes „undoing gender“ aussieht, ist aber noch lange nicht geklärt.



http://www.taz.de/Psychoanalytikerin-ueber-Geschlecht/!5487466/


Wer Lust hat, kann das ganze Interview mal lesen. Vielleicht auch mal versuchen, die ausgetretenen Diskussionspfade zu vermeiden.

#734:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.03.2018, 15:36
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wenn man diese Worte mit diesen Präfixen koppelt, dann geschieht das doch nicht, um nur Einzelfälle damit differenziert darstellen zu können, sondern weil von jenen, die diese Wörter verwenden, eine Annahme gestreut wird, dass ein Verhalten typisch für die ganze mit dem Präfix benannte Population ist.

Oder: Dass es "typisch" für die benannte Population in dem Sinne ist, dass es zwar nicht bei allen Mitglieder dieser Population vorkommt, es aber außerhalb dieser Population so gut wie gar nicht vorkommt (was natürlich immer noch eine falsche Auffassung der Sachlage sein kann). Das scheint mir hier eher der Hintergrund zu sein. Dafür, dass die gängige Meinung unter Feministinnen die ist, dass alle Männer das machen, hättest du einen Beleg zu liefern und nicht nur Spekulation bezüglich "Intentionen".

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wenn ich einen Elch beobachte, der zum Pinkeln sein Bein an einem Baum hebt, und das daraufhin "Elchpinkeln" nenne, dann klingt doch in diesem neu geformten Begriff mit, dass ich das für ein elchtypisches Verhalten halte.

Schlechtes Beispiel. Wenn jemand in einem anderen Kontext dieses Wort prägen würde, wäre es mit ziemlicher Sicherheit nicht eine Bezeichnung für etwas, das Elche tun. Oder zumindest nicht primär. So oft reden Menschen einfach nicht über Elche.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Also, dass ich damit ausdrücken will, dass alle Elche es tun.

Das ist nicht das, was das Wort "typisch" bedeutet.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich kann etwas nicht "Welpenhäcksler" nennen, wenn ich darin keine Welpen häcksle. Schulterzucken

Du glaubst gar nicht, auf was für absurde Benennungen die Leute schon gekommen sind. Schulterzucken

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Genaugenommen wäre der Begriff schon unangebracht und entstellend, wenn ich auch nur ein einziges Kätzchen darin häcksle. Am Kopf kratzen

Was? So funktioniert Sprache nicht.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Viele Verhaltensweisen sehen nunmal bekloppt aus. (AKA entsprechen nicht den normierten Sehgewohnheiten des Normalbürgers o. ä.) Wenn man ihre Anwender dann also für dumm hält, wenn sie es tun, muss man nicht zwangsweise alle Hintergründe dazu kennen.

Wenn man bei der Beurteilung dessen, ob etwas dumm ist oder nicht, allen Ernstes die Vorurteile des Normalbürgers als verlässliches Kriterium heranzieht, dann ist man buchstäblich am Punkt niedrigster möglicher Urteilskraft angekommen.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wer eine klare Botschaft gegen oder für etwas vermitteln will, sollte hingegen eher darauf bedacht sein, dabei nicht zu obskur oder dämlich auszusehen.

Wieso? Für Trump hat's doch auch funktioniert. Mr. Green

#735:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 11.03.2018, 13:49
    —

#736:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 11.03.2018, 15:21
    —
Und das dämliche Bild hat nun was mot dem Threadthema zu tun?

#737:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 13.03.2018, 20:46
    —
Genau, lasst uns einfach mal ignorieren, dass z.B. auch Arnies Körper alles andere als ein normaler oder natürlicher männlicher Körper ist, und dass niemand weiss, wer die Frau unten rechts überhaupt ist. Mit den Augen rollen

Wenn wir schon bei plumpen Manipulationsversuchen mit Bildern sind, hier mal eins von mir:

http://666kb.com/i/drr0f0qap8teppzb4.jpg

Wegen Überbreite, Bild in Link umgewandelt. vrolijke

#738:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 06:26
    —
Ich frag mich gerade, was "Frauenpower" eigentlich sein soll, weil ich eben auf dem Titelblatt der Zeitung las, dass die Mannschaft des Jahres 2017 eine Frauen-Eishockeymannschaft ist und sie "Frauenpower bewiesen" habe. Am Kopf kratzen

Zur Erklärung: Man stelle sich jetzt bitte die Frage, ob die anderen Mannschaften in der Eishockey-Damenliga keine "Frauenpower" bewiesen hätten, als sie gegen diese Mannschaft spielten. Dann wird nämlich recht schnell klar, dass dieses Wort in diesem Zusammenhang rein gar keinen Sinn ergibt.

Auch sonst ist es eine hohle, sexistische Phrase. Wann immer eine Frau irgendwas erreicht, dann hat sie Frauenpower an den Tag gelegt. Mit den Augen rollen Es kann ja nicht sein, dass sie wirklich gut in was ist, weil sie fleißig dafür gelernt und geübt hat. Nein. Es muss daran liegen, dass sie eine Mumu hat. Argh

Mich nervt sowas. Traurig

#739:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 13:19
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich frag mich gerade, was "Frauenpower" eigentlich sein soll,


Das hier!


#740:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 13:58
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Genau, lasst uns einfach mal ignorieren, dass z.B. auch Arnies Körper alles andere als ein normaler oder natürlicher männlicher Körper ist,


Musst du mir noch die letzte Illusion rauben! zwinkern

#741:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 14:00
    —
Oh nein, Frauen mit Muskeln! Jetzt fühle ich mich als Mann ohne Muskeln aber doch irgendwie wertlos und unsicher... noc

Wo kommt diese Obsession vieler Antifeministen mit übermäßig muskulösen Frauen eigentlich her? Weiß das zufällig jemand?

#742:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 14:05
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Genau, lasst uns einfach mal ignorieren, dass z.B. auch Arnies Körper alles andere als ein normaler oder natürlicher männlicher Körper ist,


Musst du mir noch die letzte Illusion rauben! zwinkern




#743:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 14:06
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Oh nein, Frauen mit Muskeln! Jetzt fühle ich mich als Mann ohne Muskeln aber doch irgendwie wertlos und unsicher...


So gehört sich das auch! frech

#744:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 14:06
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Oh nein, Frauen mit Muskeln! Jetzt fühle ich mich als Mann ohne Muskeln aber doch irgendwie wertlos und unsicher... noc


Ich nicht, denn ich bin sehr muskulös. noseman

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wo kommt diese Obsession vieler Antifeministen mit übermäßig muskulösen Frauen eigentlich her? Weiß das zufällig jemand?


Keinen Schimmer. Smilie Aber jetzt, wo du 's sagst, muss ich dadurch doch glatt an dieses Video hier denken. Sehr glücklich

#745:  Autor: MadMagic BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 23:10
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Oh nein, Frauen mit Muskeln! Jetzt fühle ich mich als Mann ohne Muskeln aber doch irgendwie wertlos und unsicher... noc

Wo kommt diese Obsession vieler Antifeministen mit übermäßig muskulösen Frauen eigentlich her? Weiß das zufällig jemand?


Ich weiß nur, mich befällt auch eine gewisse Furcht bei diesen weiblichen Kraftpaketen...
http://www.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/Die-neuen-Amazonen-Wo-Frauen-heute-an-die-Front-ruecken

#746:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 23:34
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Oh nein, Frauen mit Muskeln! Jetzt fühle ich mich als Mann ohne Muskeln aber doch irgendwie wertlos und unsicher...

So gehört sich das auch! frech

Emotionale Normativität ist ein Spuk. zwinkern


#747:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 07:22
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Genau, lasst uns einfach mal ignorieren, dass z.B. auch Arnies Körper alles andere als ein normaler oder natürlicher männlicher Körper ist,


Musst du mir noch die letzte Illusion rauben! zwinkern



Diese Art künstlich gepuschter Wundermuskulatur ist immer hässlich, voellig egal ob sich das Männlein oder Weiblein mit Anabolika anfrisst.


Ich wüsste auch nicht, was das mit Feminismus zu tun haben koennte, ausser vielleicht, dass es manche Feministinnen offenbar ganz unglaublich "fortschrittlich" finden auch die blödeste Unart, der Maenner so verfallen koennen (und da gibt es so Einiges!), nachzumachen und am Besten noch Einen obendrauf zu setzen.

#748:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 10:07
    —
Noch einmal hier, für alle Threads und Schnappatmer, worum es im Feminismus geht:

https://www.gwi-boell.de/de/2017/07/24/feminismus-ist-maennerhass-maenner-sind-die-eigentlichen-verlierer-der-gleichstellung

Zitat:
Feminismus setzt sich für eine gerechte Gesellschaft für alle Geschlechter ein. Auch Männer können benachteiligt sein. Männer erfahren z.B. Abwertung wegen ihrer sexuellen Orientierung, durch Gewalt, Arbeitslosigkeit, gesundheitliche Probleme oder aufgrund vorherrschender Männlichkeitsnormen (z.B. stark, überlegen, beruflich erfolgreich sein zu müssen). Tatsächlich sind trotz bestimmter Nachteile diejenigen, die Macht und Vermögen besitzen, verteilen und repräsentieren, auch heute noch mehrheitlich Männer.


Zitat:
Frauen mischen an vielen Orten zunehmend mit und bewegen sich in ehemals männlich dominierten Feldern. Bei vielen Männern löst die verstärkte weibliche Präsenz Unbehagen und Abwehr aus oder gar die Vorstellung, Frauen dominierten nun die Gesellschaft. Im Internet entladen manche Männer ihr Unbehagen mit systematisch frauenfeindlicher Stimmungsmache. Vergessen wird, dass in vielen Feldern bis heute Männer dominieren, vor allem in führenden Positionen.


Edit: Ja, worum es mir geht, warum ich mich für Feminismus einsetze. Und ja, der Begriff könnte auch Genderismus lauten. Und nein, ich halte Frauen nicht per se für das bessere Geschlecht.

#749:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 11:43
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Noch einmal hier, für alle Threads und Schnappatmer, worum es im Feminismus geht:

https://www.gwi-boell.de/de/2017/07/24/feminismus-ist-maennerhass-maenner-sind-die-eigentlichen-verlierer-der-gleichstellung

Zitat:
Feminismus setzt sich für eine gerechte Gesellschaft für alle Geschlechter ein. Auch Männer können benachteiligt sein. Männer erfahren z.B. Abwertung wegen ihrer sexuellen Orientierung, durch Gewalt, Arbeitslosigkeit, gesundheitliche Probleme oder aufgrund vorherrschender Männlichkeitsnormen (z.B. stark, überlegen, beruflich erfolgreich sein zu müssen). Tatsächlich sind trotz bestimmter Nachteile diejenigen, die Macht und Vermögen besitzen, verteilen und repräsentieren, auch heute noch mehrheitlich Männer.


Zitat:
Frauen mischen an vielen Orten zunehmend mit und bewegen sich in ehemals männlich dominierten Feldern. Bei vielen Männern löst die verstärkte weibliche Präsenz Unbehagen und Abwehr aus oder gar die Vorstellung, Frauen dominierten nun die Gesellschaft. Im Internet entladen manche Männer ihr Unbehagen mit systematisch frauenfeindlicher Stimmungsmache. Vergessen wird, dass in vielen Feldern bis heute Männer dominieren, vor allem in führenden Positionen.


Edit: Ja, worum es mir geht, warum ich mich für Feminismus einsetze. Und ja, der Begriff könnte auch Genderismus lauten. Und nein, ich halte Frauen nicht per se für das bessere Geschlecht.


Später im Text:
Zitat:
Verbreitet wurde z.B. die falsche Meinung, Jungen schnitten schlechter in der Schule ab, weil dort vor allem Frauen unterrichten. Dabei wird unterschlagen, dass schulische Leistung nicht nur mit Geschlecht, sondern mit weiteren Faktoren wie (sozialer) Herkunft, Einkommenssituation der Eltern etc. zu tun hat. Es sind vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund, die es schwerer haben.


Da sieht man wieder, dass Feminismus sich doch nicht zuständig fühlt, wenn es um die Belange von Mänern und Jungen geht. Es wird sofort auf andere Themen übergeleitet. Natürlich hat Erfolg in der Schule nicht nur mit dem Geschlecht zu tun, aber er hat was mit dem Geschlecht zu tun. Und wenn der Feminismus es ernst meinte mit der gerechten Gesellschaft, dann müsste er sich mal ernsthaft Gedanken machen, warum Jungen in der Schule schlechter abschneiden als Mädchen.

#750:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 14:16
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich wüsste auch nicht, was das mit Feminismus zu tun haben koennte, ausser vielleicht, dass es manche Feministinnen offenbar ganz unglaublich "fortschrittlich" finden auch die blödeste Unart, der Maenner so verfallen koennen (und da gibt es so Einiges!), nachzumachen und am Besten noch Einen obendrauf zu setzen.

Quark. Dass Feminismus und weibliches Bodybuilding in irgendeinem logischen Zusammenhang stehen, hättet ihr erstmal zu zeigen. Bis jetzt sind die einzigen hier, die Feminismus mit weiblichen Muskelpaketen assoziieren, die Antifeministen.



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