AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Mal wieder was Inhaltliches: via bildblog.de gefunden
https://www.stern.de/panorama/gesellschaft/metoo--hat-der-feminismus-seine-ziele-erreicht--noch-lange-nicht--7874928.html
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abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Ich habe, bevor ich an die Uni kam, auch die Überzeugung gehabt, die Benachteiligung und Belästigung wegen des Geschlechts hätte die Generation meiner Mutter erfreulicherweise geregelt.
Diese Naivität haben seit dem viele Jahrgänge geteilt und im Laufe der Zeit dann wieder verworfen. Dass Arschlöcher sich auch in anderen Bereichen als solche erweisen, ändert an solchen Erkenntnissen nichts. |
abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Ich habe, bevor ich an die Uni kam, auch die Überzeugung gehabt, die Benachteiligung und Belästigung wegen des Geschlechts hätte die Generation meiner Mutter erfreulicherweise geregelt.
Diese Naivität haben seit dem viele Jahrgänge geteilt und im Laufe der Zeit dann wieder verworfen. Dass Arschlöcher sich auch in anderen Bereichen als solche erweisen, ändert an solchen Erkenntnissen nichts. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||
Oh doch. Es ändert daran, wenn auch offensichtlich nicht zwangsläufig, die Vorstellung, dass die anderen Bereiche andere Bereiche sind. Es ist ein Bereich. Der der zwischenmenschlichen Interaktionen. Das Sexualverhalten ist nur eine Unterkategorie davon. Somit ist die (sexuelle) Unterdrückung der Frau auch nur eine andere Form des Gesamtproblems "Unterdrückung/Schikanierung anderer Menschen". Man löst rein gar nichts, schon gar nicht das Problem, wenn man sich nur auf die Frauen konzentriert bei dem Versuch dem ein Ende zu bereiten. Das Problem wird dadurch nur verlagert und bekommt einen neuen Anstrich. Es wird kein Jahrhundert dauern und die "befreiten" Frauen werden alle wieder unter demselben Joch leiden, wenn sie sich jetzt nur um ihre eigene Soße kümmern bei der Auflösung oppressiver Machtstrukturen. Daher halte auch ich den Feminismus für eine Sackgasse. (Und über dies auch noch für schädlich, wenn es darum geht gesunde und vertrauensbasierte Kommunikations- und Kooperationsebenen zwischen den Geschlechtern zu erzeugen bzw. zu gewährleisten. ... Ganz nebenbei, dass er viel zu oft die gesamte Verantwortung für den Zustand der Frauen von diesen weg auf die Männer und ihr Verhalten abwälzt, was die Frauen noch zusätzlich entmachtet, selbst wenn es nur um ihre privaten Angelegenheiten geht, aber auch auf gesellschaftlicher Ebene. Dass das ein gewaltiger und kontraproduktiver Fehler ist, halte ich für evident.) |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
... Das steht da gar nicht. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Es gibt in der Bevölkerung einen gewissen Prozentsatz an kranken Spinnern, die gab es immer und die wird es vorerst auch weiter geben. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
In deinem Beitrag nicht, aber in dem Kramers.
...Ja, ich weiss, dass da "vorerst" steht. Das ändert allerdings weniger an der Sache als es zunächst aussieht. Dass man auch gegen die Viktimisierung von Männern was tun muss, unterschreibe ich sofort. Das war aber nicht die Stoßrichtung von Kramers Beitrag. Ansonsten würde dieser Satz dort nicht stehen. Deine Argumentation fand ich dagegen ein ganzes Stück reflektierter. Ich hätte das vielleicht deutlicher herausstellen sollen. (Auch weil ich deine Formulierung aufgenommen hatte.) |
abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Der gute alte "Nebenwiderspruch"...
Tut mir nur begrenzt leid, aber bevor die gesamte Menschheit erlöst wird, möchte ich von den vielleicht 100 Jahren, die bravopunk den Emanzen vor dem allgemeinen rollback prophezeit, ein bißchen was abhaben. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Die betreffenden Leute sind "halt einfach Arschlöcher", die "wird es eben einfach immer geben", und über äußere Einflüsse auch nur nachzudenken kann man sich dann auch gleich sparen. Aber vielleicht überinterpretiere ich das auch... |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Ist es überhaupt möglich, den Idealzustand zu erreichen, in dem es gar keine oder nur noch vernachlässigbar wenige Vorfälle von sexueller Belästigung und anderen sexuellen Übergriffen gibt, oder wird es immer einen Bodensatz von Tätern geben, der nicht durch gesellschaftliche Veränderungen beeinflussbar ist? |
abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Der gute alte "Nebenwiderspruch"... |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Man kann sichs auch ganz einfach machen, und die Welt einteilen in Arschlöcher und nicht-Arschlöcher. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Der Punkt hier ist doch der, dass damit ebenso ziemlich sicher noch nicht alles getan ist, was diesbezüglich getan werden kann. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Was wäre denn dann der nächste Schritt? |
Zitat: |
MeToo hat den Grundstein für ein neues Klima gelegt. Männer in Machtpositionen können in Zukunft nicht mehr darauf vertrauen, mit übergriffigem Verhalten durchzukommen. Frauen, die belästigt werden, können darauf hoffen, ernst genommen zu werden. Ich wünsche mir, dass die Generation nach mir auch glaubt, dass Feminismus überflüssig sei – allerdings ohne dann lernen zu müssen, dass doch noch sehr viel zu tun ist. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Insbesondere Opfern zu ermöglichen, miteinander in Kontakt treten zu können, erscheint mir enorm wichtig. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Macht man es sich nicht auch zu einfach, wenn man die Welt in Männer und Frauen einteilt und bestimmte Übergriffe als etwas definiert, das ganz allgemein Männer Frauen antun? Wir hatten ja weiter oben schon einmal das Thema von Gewalt von Männern gegenüber Männern. Es gibt viele Gründe, warum diese Gewalt anders wahrgenommen wird, als Gewalt von Männern gegenüber Frauen, viele davon findet man z.B. hier: http://www.bpb.de/apuz/27889/maenner-als-opfer-von-gewalt?p=all Ich denke, zu all den im oben verlinkten Text genannten Gründen kommt ein weiterer hinzu: Die männlichen Opfer nehmen Gewalt durch andere Männer nicht in erster Linie als "Gewalt durch Männer" wahr. Wenn ein Mann von einem anderen Mann zusammengeschlagen wird, sagt der nicht "Das war ja mal wieder typisch Mann" sondern "Das war ein Arschloch". Es würde ja auch kein Deutscher der von einem Deutschen verprügelt wird sagen "Das war typisch deutsch". Die Zugehörigkeit eines Täters zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe wird in der Wahrnehmung immer erst dann relevant, wenn der Täter zu einer anderen Gruppe gehört. Das ganze Narrativ von der Tätergruppe und der Opfergruppe funktioniert immer nur dann, wenn Täter und Opfer zu unterschiedlichen Gruppen gehören. Dabei ist es oft egal, ob es Tatsächlich die Zughörigkeit des Täters zu Gruppe X ist, die ursächlich für sein Handeln war. Ganz aktuell findet man solche Zuordnungen bei Flüchtlingen. Sobald ein Flüchtling eine Straftat begeht, heisst es in einschlägigen Kreisen: "Das war ja klar, wir haben uns Verbrecher ins Land geholt. Die sind doch alle so - das sieht man hier doch wieder." Dass die grosse Mehrheit der Flüchtlinge keine Straftäter sind, kommt da in der Wahrnehmung nicht vor. Ebenso wenig werden Straftaten durch Deutsche in diese Rechnung mit einbezogen. Ja, wenn es um sexuelle Gewalt (und andere Straftaten) geht, teile ich die Welt in Arschlöcher und Nicht-Arschlöcher ein. Ob jemand ein Arschloch ist, zeigt sich an seinen Taten. Nicht an seinem Geschlecht, seiner Herkunft, seiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe etc. Und ich glaube, dass die grosse Mehrheit der Menschen nicht zu den Arschlöchern gehört. Aber es genügt ein Arschloch unter hundert Menschen, um Tausenden den Tag zu versauen. Ich halte es für falsch, zu sagen "Dieses Arschloch ist ein Farbiger, deshalb müssen wir die Rechte der Weissen besser schützen" oder "Dieses Arschloch ist kein Deutscher, deshalb brauchen wir mehr Nationalismus" - oder eben "Dieses Arschloch war ein Mann, darum brauchen wir den Feminismus". Was wir brauchen, ist eine Früherkennung von Arschlöchern. Keine Gräben zwischen allen anderen Menschen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Die Sache ist ja die, dass Opfer dafür erstmal überhaupt voneinander erfahren müssen. Auch dazu hat Metoo beigetragen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Metoo mag nicht der beste Ansatz dafür sein, aber es war ein erster Versuch. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Ich verstehe was Du sagen willst. Und ich hasse es eigentlich, wenn pauschalisiert wird, aber es existiert immer noch keine Gleichbehandlung bei Männer und Frauen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Aber was von dieser Ungleichbehandlung ist ein gesamtgesellschaftliches bzw. politisches Problem, das durch konkrete Massnahmen beeinflussbar ist und was sind einfach alltägliche Unannehmlichkeiten, mit denen man leben muss? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Womit man zu leben bereit ist und womit nicht, ist ja selbst schon eine politische Frage. |
Zitat: |
Ob sich an einer Situation wirklich nichts ändern lässt oder ob man das warum auch immer nur annimmt, ist oft gar nicht so einfach zu entscheiden. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Ich wüsste nicht, dass feministische Maßnahmen gegen männliches Dominanzverhalten, wie immer die auch aussehen, nicht auch unterdrückten Männern helfen könnten. Aber vielleicht kann BP das erklären. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn du nicht weißt, wie die aussehen, kannst du auch nicht wissen, wie sie nicht helfen und ich kann es dir logischerweise auch nicht erklären. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Findest Du? |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Wenn eine Frau in einer Bar von einem blöden Typen blöde angemacht wird - was willst Du da politisch ändern, um das zu unterbinden? |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube, die Metoo-Debatte hat Hoffnungen geweckt, die nicht erfüllbar sind. Denn nichts, was sich durch Debatte geändert hat, wird eine nachhaltige Wirkung auf die Täter haben. Das, was sie durch die Debatte lernen konnten, wussten sie schon vorher. Denen war immer klar, dass das, was sie tun, falsch und illegal ist. Das ist denen aber schlichtweg egal. Die werden ihre Strategie ändern, aber nicht ihr Verhalten. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Per definitionem. Auch die Auffassung, dass man diese oder jene Sache nicht politisieren müsse, ist selbst bereits eine politische Auffassung. |
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