Gibt es einen Bedarf an atheistischen Symbolen? Wie definiert man Religion?
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen
Kann es fuer Atheisten universal ein Symbol geben?
ja, das hat bislang gefehlt
29%
 29%  [ 75 ]
nein, das ist unnoetig
20%
 20%  [ 53 ]
Individualisten werden sich darueber eh nicht einigen
32%
 32%  [ 83 ]
das ist mir voellig egal
17%
 17%  [ 44 ]
Stimmen insgesamt : 255


#721: Re: Atheistisches Symbol? Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.05.2018, 22:14
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Daher hatte ich auch von Zeiten geschrieben, als Kleriker noch Tagespolitik betrieben. Ist zugegeben schon ein bißchen her - zum Glück. zwinkern

Die Unterordnung der Dogmatik unter die Tagespolitik hatte im Christentum nie das selbe Ausmaß wie im Stalinismus.

Ja, das ist in gewisser Weise so, liegt aber meiner Ansicht nach daran, daß Politik im Mittelalter und noch der frühen Neuzeit ein weit geringeres Tempo hatte als im 20. oder 21. Jh.. Hinzu kommt, daß im Stalinismus der „richtige Klassenstandpunkt“ nicht mehr der jeweilige Standpunkt der Partei war, also der Avantgarde der Arbeiterklasse, sondern der Standpunkt der Avantgarde der Partei, also am Ende nur der Standpunkt von Stalin selbst. Das gibt der Politik natürlich eine gewisse - wie soll ich sagen - Spontanität. zwinkern

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Im Übrigen betreiben Kleriker natürlich auch heute noch Tagespolitik.

Ja, aber nicht mehr direkt.

#722: Re: Atheistisches Symbol? Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 03.06.2018, 16:46
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Unter Stalin war die Theorie vollständig der Tagespolitik unterworfen und die "Glaubenssätze" wurden dementsprechend regelmäßig den Anforderungen des Regimes angepasst.)

Seh ich nicht so. So schien z.B. auch Stalin fest an die Erlösung der Menschheit durch Kollektivierung zu glauben. So fest, dass er mit der Enteignung der Landwirte eine Hungersnot in Kauf nahm. Sobald die eigene Macht auf dem Spiel stand waren natürlich Abstriche von liebgewordenen Glaubenssätzen fällig. Im ML wie in der Kirche.

#723: Re: Atheistisches Symbol? Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 03.06.2018, 19:08
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
So schien z.B. auch Stalin fest an die Erlösung der Menschheit [...] zu glauben.

Meinst du jetzt Stalins Privatmeinungen oder den Marxismus-Leninismus als Staats- und Parteiideologie unter Stalin? Für beide würde ich mal sagen: Citation Needed. Bei ersteren hättest du auch noch die Relevanz zu begründen.

#724: Re: Atheistisches Symbol? Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 16.06.2018, 11:47
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
So schien z.B. auch Stalin fest an die Erlösung der Menschheit [...] zu glauben.

Meinst du jetzt Stalins Privatmeinungen oder den Marxismus-Leninismus als Staats- und Parteiideologie unter Stalin? Für beide würde ich mal sagen: Citation Needed. Bei ersteren hättest du auch noch die Relevanz zu begründen.

Ich beziehe mich eher auf den ML als Staatsideologie:
z.B. formuliert Engels die messianische Erlösung in "von der Utopie zur Wissenschaft" so:
"Proletarische Revolution, Auflösung der Widersprüche: Das Proletariat ergreift die öffentliche Gewalt und verwandelt kraft dieser Gewalt, die den Händen der Bourgeoisie entgleitenden gesellschaftlichen Produktionsmittel in öffentliches Eigentum."

Für die Art, wie Stalin bei der Kollektivierung der sowjetischen Landwirtschaft über Leichen ging (sogar unter dem Risiko des eigenen Scheiterns) wäre ein fester Glaube an diese Form der Erlösung zumindest eine mögliche Erklärung

#725: Re: Atheistisches Symbol? Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.06.2018, 14:58
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
z.B. formuliert Engels die messianische Erlösung in "von der Utopie zur Wissenschaft" so:
"Proletarische Revolution, Auflösung der Widersprüche: Das Proletariat ergreift die öffentliche Gewalt und verwandelt kraft dieser Gewalt, die den Händen der Bourgeoisie entgleitenden gesellschaftlichen Produktionsmittel in öffentliches Eigentum."

Wo zur Hölle steht in dem Zitat irgendwas von Erlösung?

#726:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 16.06.2018, 16:49
    —
"Auflösung der Widerspüche"

#727: Symbol Autor: Ferrie 58 BeitragVerfasst am: 17.06.2018, 09:49
    —
666 und der Fünfstern

wäre doch - auch historisch gesehen - angemessen.

#728:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 24.06.2018, 16:39
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
"Auflösung der Widerspüche"

Ja, und wenn ich ein Stück Zucker in Wasser auflöse, ist das auch messianisch. Deprimiert

#729:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 24.06.2018, 18:15
    —
Nein das reicht nicht. Du müsstest schon diejenigen Widersprüche auflösen, die den Menschen daran hindern Herren der Natur zu werden.

#730:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 24.06.2018, 19:31
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Nein das reicht nicht. Du müsstest schon diejenigen Widersprüche auflösen, die den Menschen daran hindern Herren der Natur zu werden.

...Wa?

#731:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 25.06.2018, 09:25
    —
Die das Leben des Menschen beherrschenden Widersprüche sind von Engels zuvor näher beschrieben. Der Prophet verheißt dann Auflösung der Widersprüche im Rahmen der proletarischen Revolution. Hierdurch werden die Menschen "Herren der Natur".

erst durch letzteres Versprechen erhält die Prophezeiung den Charakter eines messianischen Erlösungsgedankens. Fazit: das Auflösen eines Zuckerwürfels in einem Glas Wasser reicht nicht.

#732: Re: Symbol für Atheisten und Agnostiker Autor: aloisWohnort: Regensburg BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 14:31
    —
alois hat folgendes geschrieben:
Es sollte auch für Atheisten und Agnostiker ein solches Erkennungszeichen geben,
mit dem sie für ihre Überzeugung werben können.

Wie wäre es mit dem Bild hier links (mein neuer Avatar)?

#733:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 14:45
    —
Anonyme Alkoholiker? Am Kopf kratzen

#734: Re: Symbol für Atheisten und Agnostiker Autor: aloisWohnort: Regensburg BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 15:02
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Anonyme Alkoholiker? Am Kopf kratzen

Die haben ein eigenes Symbol. Keine Verwechslungsgefahr.
https://de.wikipedia.org/wiki/Anonyme_Alkoholiker


Zuletzt bearbeitet von alois am 17.07.2021, 15:05, insgesamt einmal bearbeitet

#735:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 15:03
    —
Ich find dieses immer noch das beste.


#736:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 15:30
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich find dieses immer noch das beste.



Atheismus als Kritik des Himmels ist immer noch Bestandteil von Religion.

Deshalb: Nicht bloß Negation der Religion. Nicht dabei stehen bleiben.

Sondern: Negation der Negation durch Schaffung einer Zivilisation, in der "der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist ..." (Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie)

Der Atheismus als bloße Negation der Religion ohne diesen nächsten Schritt zu gehen, wird wieder zurückfallen in religiöse Zustände, in denen der Glaube an die menschlichen Produktivkräfte im Hintergrund steht, wie es heute immer noch der Fall ist.

Oder anders gefragt: Was muss ich denn an die Stelle göttlicher Allmacht setzen? Soll ich an dieser Stelle ein Loch lassen; eine Leerstelle?

Man bräuchte ein Symbol für die menschlichen Produktivkräfte ...-


Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 17.07.2021, 16:02, insgesamt 2-mal bearbeitet

#737:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 15:37
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich find dieses immer noch das beste.


Hat dich deshalb noch keiner als Antisemiten bezeichnet?

#738:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 15:37
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich find dieses immer noch das beste.



Nein, nicht bloß Negation der Religion. Nicht dabei stehen bleiben.

Sondern: Negation der Negation durch Schaffung einer Zivilisation, in der "der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist ..." (Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie)

Der Atheismus als bloße Negation der Religion ohne diesen nächsten Schritt zu gehen, wird wieder zurückfallen in religiöse Zustände, in denen der Glaube an die menschlichen Produktivkräfte im Hintergrund steht, wie es heute immer noch der Fall ist.

Oder anders gefragt: Was muss ich denn an die Stelle göttlicher Allmacht setzen? Soll ich an dieser Stelle ein Loch lassen; eine Leerstelle?

Man bräuchte ein Symbol für die menschlichen Produktivkräfte ...-

Dann mach doch mal, anstatt kritisieren. zwinkern

#739:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 16:03
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich find dieses immer noch das beste.


Hat dich deshalb noch keiner als Antisemiten bezeichnet?

Warum sollte das jemand tun?
Und warum gräbst du für diese abwegige Frage so einen alten Thread aus?

EDIT Sorry, da hab ich irgendwo schräg geguckt, ausgegraben hast du den Thread ja nicht.
An meiner ersten Frage ändert das natürlich nichts.


Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 17.07.2021, 18:34, insgesamt 2-mal bearbeitet

#740:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 16:20
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich find dieses immer noch das beste.



Nein, nicht bloß Negation der Religion. Nicht dabei stehen bleiben.

Sondern: Negation der Negation durch Schaffung einer Zivilisation, in der "der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist ..." (Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie)

Der Atheismus als bloße Negation der Religion ohne diesen nächsten Schritt zu gehen, wird wieder zurückfallen in religiöse Zustände, in denen der Glaube an die menschlichen Produktivkräfte im Hintergrund steht, wie es heute immer noch der Fall ist.

Oder anders gefragt: Was muss ich denn an die Stelle göttlicher Allmacht setzen? Soll ich an dieser Stelle ein Loch lassen; eine Leerstelle?

Man bräuchte ein Symbol für die menschlichen Produktivkräfte ...-

Dann mach doch mal, anstatt kritisieren. zwinkern


Vielleicht sowas in der Richtung:



Symbole für Wissenschaften, Forschung und IT

#741:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 16:38
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Symbole für Wissenschaften, Forschung und IT


Und was daran ist atheistisch? Am Kopf kratzen

A-theist = nicht-theistisch.

Nicht-göttlich.

#742:  Autor: aloisWohnort: Regensburg BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 16:46
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und warum gräbst du für diese abwegige Frage so einen alten Thread aus?

Hat er nicht, das war ich.
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2256313#2256313

#743:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 18:32
    —
alois hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und warum gräbst du für diese abwegige Frage so einen alten Thread aus?

Hat er nicht, das war ich.
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2256313#2256313

Upps. Sorry, sehr gut.

#744:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 18:41
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Symbole für Wissenschaften, Forschung und IT

... also nicht für Atheismus.

Das Buch mit Lesebändchen könnte übrigens auch gut eine Bibel oder ein Gesangbuch sein. Auf den Arm nehmen

#745:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 18:47
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sondern: Negation der Negation durch Schaffung einer Zivilisation, in der "der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist ..." (Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie)

Ich finde das Zitat da nicht.

Es erinnert mich übrigens an einen anderen Text, den man so interpretieren kann, dass der Mensch der Ort sein soll, an dem der Mensch dem höchsten Wesen begegnet und es als solches behandelt (Gen 1,27). Gut, das ist etwas anderes, als dass der Mensch selbst das höchste Wesen sei ... angesichts dessen, wie der Mensch so ist, frage ich mich aber auch, ob das so eine gute Idee wäre.

#746:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 20:50
    —
Ich finde diese Symbol-Sache für den Atheismus reichlich beknackt und denke nicht, dass da irgendetwas funktionieren wird.

#747:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 21:47
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Symbole für Wissenschaften, Forschung und IT


Und was daran ist atheistisch? Am Kopf kratzen

A-theist = nicht-theistisch.

Nicht-göttlich.


In der Religion ist der Glaube an die göttliche oder überweltliche Schöpferkraft nur eine andere Formulierung für den Unglauben an die menschliche Schöpferkraft. Denn siehe:

Zitat:
Solche hohen und rechten Werke können ohne die Hilfe Christi nicht geschehen, wie er selbst sagt: "Ohne mich könnt ihr nichts tun" (Joh 15,5).


Doch die heutige wissenschaftlich-technische Revolution ist Ausdruck einer qualitativ neuen Stufe der Entwicklung der menschlichen Produktivkräfte (der Produktivkraft der Arbeit) und der menschlichen Schöpferkraft. Der Mensch kann nun der Beherrscher der Naturkräfte werden und er kann sich die Weisheit aneignen, sie vernünftig zu beherrschen.

Die Religion dagegen ist eine Widerspiegelung von gesellschaftlichen Verhältnissen, in denen die Produktivkraft der Arbeit machtlos ist, ihres eigenen Potenzials quasi entfremdet. Daher der Bewusstseinsreflex, das Übermächtige anzubeten, dessen fantastische Gestalt das Überweltliche ist.

Zitat:
Eigentliche Handelsvölker existieren nur in den Intermundien der alten Welt, wie Epikurs Götter oder wie Juden in den Poren der polnischen Gesellschaft. Jene alten gesellschaftlichen Produktionsorganismen sind außerordentlich viel einfacher und durchsichtiger als der bürgerliche, aber sie beruhen entweder auf der Unreife des individuellen Menschen, der sich von der Nabelschnur des natürlichen Gattungszusammenhangs mit andren noch nicht losgerissen hat, oder auf unmittelbaren Herrschafts- und Knechtschaftsverhältnissen. Sie sind bedingt durch eine niedrige Entwicklungsstufe der Produktivkräfte der Arbeit ...

Der religiöse Widerschein der wirklichen Welt kann überhaupt nur verschwinden, sobald die Verhältnisse des praktischen Werkeltagslebens den Menschen tagtäglich durchsichtig vernünftige Beziehungen zueinander und zur Natur darstellen. Die Gestalt des gesellschaftlichen Lebensprozesses, d.h. des materiellen Produktionsprozesses, streift nur ihren mystischen Nebelschleier ab, sobald sie als Produkt frei vergesellschafteter Menschen unter deren bewußter planmäßiger Kontrolle steht. Dazu ist jedoch eine materielle Grundlage der Gesellschaft erheischt oder eine Reihe materieller Existenzbedingungen, welche selbst wieder das naturwüchsige Produkt einer langen und qualvollen Entwicklungsgeschichte sind.


Das Kapital, Der Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnis


Je mehr die Menschheit die Mechanismen der Natur durchschaut und für die Organisation ihres Lebens sich aneignen und anwenden kann, desto leichter zerreist der mystische Schleier des *Unerklärbaren* und *Höheren*.

Natürlich setzt das voraus, dass die Menschheit sich ihre eigenen Produktivkräfte auch aneignen kann. Solange die menschliche Produktivkraft nicht Allgemeingut ist, sprießen weiterhin religiöse Ohnmachtslehren in den Köpfen der Menschheit.

------

Fazit: Religionskritik ist nicht nur eine geistige/intellektuelle Sache, nicht bloß eine Sache der reifen Erkenntnis und der Ablehnung bestimmter Dogmen und Symbole.

Atheististische Symbole, die sich immer noch an religiösen Symbolen orientieren, wenn auch negativ, sind immer noch der Sphäre der Religion verhaftet.

Deshalb braucht es eine doppelte Negation, welche in der Hinwendung zu irdischen Machtverhältnissen besteht.

Mein Vorschlag war, die modernen menschlichen Produktivkräfte symbolisch darzustellen. Zugegeben, ist mein Bild mit den 9 Symbolen zu sperrig. Da muss sich noch mal die menschliche Schöpferkraft dran setzen und etwas Neues kreieren. Cool

#748:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 22:04
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sondern: Negation der Negation durch Schaffung einer Zivilisation, in der "der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist ..." (Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie)


Ich finde das Zitat da nicht.


Ich hab's noch überprüft. Das Zitat ist drin. Der Satz lautet vollständig:

Zitat:
Die Kritik der Religion endet mit der Lehre, daß der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Es erinnert mich übrigens an einen anderen Text, den man so interpretieren kann, dass der Mensch der Ort sein soll, an dem der Mensch dem höchsten Wesen begegnet und es als solches behandelt (Gen 1,27). Gut, das ist etwas anderes, als dass der Mensch selbst das höchste Wesen sei ... angesichts dessen, wie der Mensch so ist, frage ich mich aber auch, ob das so eine gute Idee wäre.


Es gibt für mich ein Wesen im Wesen, d.h. ein Potenzial des Menschen zum Menschlichen. Wenn ich vom Glauben an den Menschen spreche, so meine ich sein Potenzial.

#749:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 22:23
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So ein Symbol müsste sowas sein wie der vitruvianische Mensch.

Der Mensch steht im Zentrum und Kreis und Quadrat sind Abstraktion und symbolisieren damit die Wissenschaft.

#750:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 17.07.2021, 23:08
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich finde das Zitat da nicht.

Ich hab's noch überprüft. Das Zitat ist drin.

Hu. Jetzt bin ich irritiert. Ich finde in der Zitatkette zwei verschiedene Links unter dem von dir genannten Titel; offenbar habe ich den einen gelesen und den anderen zitiert. Hast du den Link zwischendurch koriigiert?

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es gibt für mich ein Wesen im Wesen, d.h. ein Potenzial des Menschen zum Menschlichen. Wenn ich vom Glauben an den Menschen spreche, so meine ich sein Potenzial.

Matroschka-Idealismus?

Wobei ich den Gedanken eines nicht verwirklichten Potenzials des Menschen ja nicht verkehrt finde; Entfremdung vom essenziellen Menschsein, Orientierung auf ein neues Sein, und so.



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