Zitat: |
Doch in den 90er Jahren mehrt sich Kritik an ihr und ihrer Arbeit. "Unterlassene Hilfeleistung" und mangelnde medizinische Versorgung von Kranken werden ihr vorgeworfen. In ihrem leidensfrommen Denken, das Armut und Leiden als Wege zu Jesus betrachtete, verbannte sie teilweise selbst primitivste Hilfen aus den Heimen. Die Historikerin Marianne Sammer stellt in ihrem 2003 erschienenen Buch über Mutter Teresa fest, wenn die Nonnen eine professionelle Ausrüstung hätten, müssten im Nirdal Hriday weniger Menschen sterben. "Es ist allgemein bekannt, dass Mutter Teresa sich zwar ein Krankenhaus zur Verfügung stellen ließ, aber den Fahrstuhl darin verhinderte, dass sie professionelle medizinische Geräte, die vielen Patienten Besserung und vielleicht sogar Heilung verschaffen könnten, in ihren Sterbe- und Krankenhäusern nicht zuließ, dass die Schwestern beim Waschen von Leprakranken keine Handschuhe tragen durften, dass sie nicht-desinfizierte Spritzennadeln so oft verwendeten, bis sie stumpf waren, dass sie einem neu für sie bereitgestellten Heim die Teppichböden herausrissen und die Möbel zerschlugen", schreibt Sammer. "Der schwer wiegendste Vorwurf lautet bis heute, dass sie die vielen Millionen an Spendengeldern nicht zur Verbesserung der Bedingungen in ihren Heimen verwendeten und somit den Armen nicht zu gute kommen ließen, für die dem Orden das Geld laufend überantwortet wird."
In der Tat wies Mutter Teresa Forderungen zurück, den Spendenfluss offen zu legen. "Mein Bankier ist der liebe Gott", erwiderte sie. Bis heute gibt der Orden nur dort Einblick in die Finanzen, wo es die Ländergesetze erzwingen. Auch medizinisch scheinen manche Missstände nicht abgestellt. Kleine Operationen würden ohne Schmerzmittel durchgeführt, erzählt der Spanier Xavier, der im Sterbehaus als Freiwilliger arbeitet. Tuberkulose-Kranke liegen zusammen mit anderen Patienten. Fast alle Nonnen und Freiwillige arbeiten ohne Mundschutz oder Handschuhe. Ein kleiner Straßenjunge läuft ungehindert im Saal umher. "Gott sorgt für uns", sagt Schwester Teresina auf die Frage nach Ansteckungsgefahren. |
Zitat: |
Mutter Teresa hatte sich mit den Herrschenden arrangiert. Das öffnete ihrem Orden in vielen Ländern die Türen - zum Wohle der Armen. Sie hat sich nie als Sozialarbeiterin oder Reformerin verstanden, sondern zuerst als Nonne und Missionarin. "Die vielen Armen, die wir getauft haben und die dann starben und gleich in den Himmel kamen, sind unsere größten Helfer", sagte sie. Zwar respektiert der Orden andere Religionen. Tote würden nach ihrem Glauben bestattet, Kinder an Adoptiveltern aller Religionen vermittelt, versichern die Missionarinnen. Doch sie dienen ausdrücklich dem Zweck, "das unendliche Verlangen des gekreuzigten Christus nach Seelenliebe" zu stillen. |
Zitat: |
Der Papst hatte Mutter Teresa ins Herz geschlossen. Nach ihrem Tod setzte er für sie das Kirchenrecht außer Kraft, um ihre Seligsprechung voranzutreiben. Das dazu notwendige Wunder lieferte eine Inderin vom Lande, die durch Mutter Teresa von einem Tumor im Bauch geheilt worden sein will. Ihre Ärzte schreiben dies allerdings den Medikamenten zu, die sie verordnet bekam. |
Zitat: |
Auszüge aus dem Artikel in der Frankfurter Rundschau, 17.10.0 |
Zitat: |
Kritische Stimmen
Der britische Dokumentarfilmers Christopher Hitchens lässt in einem Film engagierte Menschen zu Wort kommen, die als freiwillige Helfer im Sterbeheim von Mutter Teresa gearbeitet hatten. Im Film kritisierten sie die dort kaum existierende medizinischen Betreuung der Menschen aufs heftigste. Das lässt Erinnerungen an einen Besuch in ihrem Sterbeheim vor einigen Jahren aufsteigen: An die 30 Männer liegen in einem riesigen Raum auf einfachen Feldbetten. Sie sind alle vom Tod gezeichnet. Aus einem anderen Raum, in dem die Frauen auf ihren Tod warteten, dringt ein markdurchdringendes Schreien. Eine junge Frau mit aufgeblähtem Bauch sitzt auf ihrer Pritsche. Gestützt wird sie von zwei laut betenden Missionarinnen. «Ihr ist nicht mehr zu helfen», meint die Ordensschwester, welche den Auftrag hat, uns durchs Sterbeheim zu führen. «Nur Katholiken dürfen die Heilige Kommunion empfangen», stand auf einem Schild geschrieben. Die meisten Menschen, die im Sterbeheim auf ihren Tod warteten, waren keine Katholiken, sondern Hindus. Jedenfalls waren sie das noch, als sie bereits dem Tod nahe von den «Missionarinnen der Nächstenliebe» in den Strassen Kalkuttas aufgelesen und hierher gebracht worden waren. In Mutter Teresas Sterbeheim sollten diese Menschen, denen es vermutlich nie vergönnt gewesen war, in Würde zu leben, wenigstens in Würde sterben können. Und besonders würdig starben diejenigen, welche sich auf dem Totenbett zum römisch-katholischen Glauben bekehren liessen. Darauf war die Missionarin Maria Teresa zeitlebens stolz: Auf die Zehntausenden von Seelen, welche sie - kurz bevor diese ihre jeweiligen Körper verliessen - dem richtigen, dem römisch-katholischen Glauben zuführte. |
Zitat: |
Atheisten protestieren gegen Seligsprechung von Mutter Teresa
Eine Gruppe von rund hundert Atheisten hat in der ostindischen Stadt Kalkutta gegen die bevorstehende Seligsprechung von Mutter Teresa durch den Papst protestiert. ... Die Demonstranten warfen der katholischen Kirche am Freitag "Propaganda" vor, da sie der Ordensschwester "falsche Wunder" zuschreibe. "Ziehen Sie die Liebe und Aufopferung von Mutter Teresa nicht durch falsche Behauptungen ins Lächerliche", war auf einem Transparent zu lesen. Die Ordensfrau habe "an die Arbeit geglaubt" und "nie in ihrem Leben ein Wunder vollbracht", stand auf einem anderen Plakat. Veranstaltet wurde die Organisation vom Indischen Verein für Wissenschaft und Rationalismus. |
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: |
Mutter Teresa und ihre Schwestern: Christliche Missionarinnen der Nächstenliebe in Hamburg-St. Pauli |
Zitat: |
Kurz vor 5 Uhr beginnt der Alltag bei den "Missionarinnen der Nächstenliebe" mit Gebeten. Dann schließen sich Besuche bei Alten, Kranken und Familien an. Die Wäsche aus dem Männerwohnheim waschen die Schwestern nicht per Waschmaschine, sondern mit der Hand. "Das Zeichen der Armut ist für uns ganz wichtig", sagt Marie Claire, die aus Bayern stammt. "Man kann nur den Armen dienen, wenn man selbst arm ist."
Erzbischof Werner Thissen würdigt den Dienst der Schwestern von Mutter Teresa. "Ihre Tätigkeit und ihr Beispiel sind für unsere Stadt Hamburg von unschätzbarem Wert." |
Zitat: |
Ihre reale Einstellung zum Leid der Armen kam jedoch am besten in einem Interview in Washington 1981 zum Ausdruck. Auf die Frage, ob sie den Armen beibringe, ihr Schicksal zu ertragen, antwortete sie: "Ich glaube, das es eine sehr schöne Sache ist, wenn die Armen ihr Los akzeptieren, es mit dem Leid Christi teilen. Ich glaube, das Leid der armen Menschen ist eine große Hilfe für den Rest der Welt." Wen diese Logik irritiert, der sollte sich vor Augen führen, dass das Symbol der zugrunde liegenden Religion ein Hinrichtungsinstrument ist. |
Sanne hat folgendes geschrieben: | ||||
|
Zitat: |
Man kann nur den Armen dienen, wenn man selbst arm ist. |
Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | ||||||
So ist das auch in Indien: Bloß von den Spendengelder keine modernen Sachen anschaffen. Könnte ja eine Erleichterung sein... Lieber seine ganze Zeit für Unnötiges verschwenden und keine Zeit mehr für die Menschen haben. |
Alzi hat folgendes geschrieben: | ||||||||
So lange die Schwestern ihre Hände an der schmutzigen Wäsche haben, sind ihre Hände schon nicht anderweitig beschäftigt ... |
Zitat: |
Insgesamt 35 Prozent der Befragten setzen ihre Mutter auf Platz eins der Vorbilder. Das berichtet der "Stern". Dicht darauf folgt Mutter Theresa mit 34,9 Prozent. |
Zitat: |
Erst auf Platz zehn liegt Jesus Christus, in ihm sehen 26,9 Prozent der Deutschen ihr wichtigstes Vorbild. |
Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | ||||
Forsa-Umfrage: Zu wem schauen die Deutschen auf, wem eifern sie nach?
|
NOCQUAE hat folgendes geschrieben: |
@Graf Zahl
Zur Verteidigung dieser Menschen sei natürlich angebracht, dass sie dabei nicht die historischen Personen bzw. die landläufigen Berichte über sie als vorbildhaft betrachten, sondern das, was diejenigen, die diese Personen genannt haben, sich unter ihnen vorstellen. |
Hamburger Abendblatt hat folgendes geschrieben: |
in einem persönlichen Anliegen mitzubeten, bitten wir auch Heilige um ihr Mitgebet, ihre Fürbitte bei Gott. Die Heiligen sind also alles andere als "kleine Götter". Sie stehen auf der Seite der Menschen und mit den Menschen bittend vor Gott. |
Nav hat folgendes geschrieben: |
Danke, Birger.
|
Nav hat folgendes geschrieben: |
Diskussion im sogenannten "kath.net" über die Wahrheit über den albanischen Todesengel in Kalkutta:
http://66.246.34.238/wbboard/thread.php?threadid=2025&boardid=14&page=1#12 |
astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube, JPII hat mit seiner Heiligsprecherei am Fließband der RKK keinen großen Gefallen getan, man kommt halt heute zu leicht an kritische Berichte. Mutter Theresa ist der eine krasse Fall, der Gründer von Opus Dei, dieser Josef Dingbums Escrivakirchen, der andere.
Die habens ja beide mit dem Leiden Christi, dass man nachfühlen soll. Ein Sprecher von O.D. sagte in einem Inteview, auf die Frage nach den bekannten "Bußpraktiken": Jesus hätte ja auch gelitten. Hm? Jesus hat sich selber gehauen? Ich dachte mir, Jungs, wenn ihr so wild nach Haue sein, geht doch in irgendein menschenverachtendes Regime und setzt euch für Menschenrechte ein, da gibts doch ein bisschen Folter oder so, das müsst ihr doch nicht selber machen. So hätts glatt noch etwas Sinn. Aber scheinbar ist das nicht das, was die autoagressiven, und masochistischen Neurotiker brauchen |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde