Seligsprechung von Mutter Teresa
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#61:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 17.10.2003, 13:31
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Zitat:
Doch in den 90er Jahren mehrt sich Kritik an ihr und ihrer Arbeit. "Unterlassene Hilfeleistung" und mangelnde medizinische Versorgung von Kranken werden ihr vorgeworfen. In ihrem leidensfrommen Denken, das Armut und Leiden als Wege zu Jesus betrachtete, verbannte sie teilweise selbst primitivste Hilfen aus den Heimen. Die Historikerin Marianne Sammer stellt in ihrem 2003 erschienenen Buch über Mutter Teresa fest, wenn die Nonnen eine professionelle Ausrüstung hätten, müssten im Nirdal Hriday weniger Menschen sterben. "Es ist allgemein bekannt, dass Mutter Teresa sich zwar ein Krankenhaus zur Verfügung stellen ließ, aber den Fahrstuhl darin verhinderte, dass sie professionelle medizinische Geräte, die vielen Patienten Besserung und vielleicht sogar Heilung verschaffen könnten, in ihren Sterbe- und Krankenhäusern nicht zuließ, dass die Schwestern beim Waschen von Leprakranken keine Handschuhe tragen durften, dass sie nicht-desinfizierte Spritzennadeln so oft verwendeten, bis sie stumpf waren, dass sie einem neu für sie bereitgestellten Heim die Teppichböden herausrissen und die Möbel zerschlugen", schreibt Sammer. "Der schwer wiegendste Vorwurf lautet bis heute, dass sie die vielen Millionen an Spendengeldern nicht zur Verbesserung der Bedingungen in ihren Heimen verwendeten und somit den Armen nicht zu gute kommen ließen, für die dem Orden das Geld laufend überantwortet wird."
In der Tat wies Mutter Teresa Forderungen zurück, den Spendenfluss offen zu legen. "Mein Bankier ist der liebe Gott", erwiderte sie. Bis heute gibt der Orden nur dort Einblick in die Finanzen, wo es die Ländergesetze erzwingen. Auch medizinisch scheinen manche Missstände nicht abgestellt. Kleine Operationen würden ohne Schmerzmittel durchgeführt, erzählt der Spanier Xavier, der im Sterbehaus als Freiwilliger arbeitet. Tuberkulose-Kranke liegen zusammen mit anderen Patienten. Fast alle Nonnen und Freiwillige arbeiten ohne Mundschutz oder Handschuhe. Ein kleiner Straßenjunge läuft ungehindert im Saal umher. "Gott sorgt für uns", sagt Schwester Teresina auf die Frage nach Ansteckungsgefahren.



Zitat:
Mutter Teresa hatte sich mit den Herrschenden arrangiert. Das öffnete ihrem Orden in vielen Ländern die Türen - zum Wohle der Armen. Sie hat sich nie als Sozialarbeiterin oder Reformerin verstanden, sondern zuerst als Nonne und Missionarin. "Die vielen Armen, die wir getauft haben und die dann starben und gleich in den Himmel kamen, sind unsere größten Helfer", sagte sie. Zwar respektiert der Orden andere Religionen. Tote würden nach ihrem Glauben bestattet, Kinder an Adoptiveltern aller Religionen vermittelt, versichern die Missionarinnen. Doch sie dienen ausdrücklich dem Zweck, "das unendliche Verlangen des gekreuzigten Christus nach Seelenliebe" zu stillen.



Zitat:
Der Papst hatte Mutter Teresa ins Herz geschlossen. Nach ihrem Tod setzte er für sie das Kirchenrecht außer Kraft, um ihre Seligsprechung voranzutreiben. Das dazu notwendige Wunder lieferte eine Inderin vom Lande, die durch Mutter Teresa von einem Tumor im Bauch geheilt worden sein will. Ihre Ärzte schreiben dies allerdings den Medikamenten zu, die sie verordnet bekam.


Auszüge aus dem Artikel in der Frankfurter Rundschau, 17.10.03

#62:  Autor: jerec BeitragVerfasst am: 17.10.2003, 14:25
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Zitat:
Auszüge aus dem Artikel in der Frankfurter Rundschau, 17.10.0


Ich könnte mir vorstellen, daß dieser Artikel ein paar Herrschaften einige hundert Kilometer weiter südlich ziemlich sauer aufstößt. Vor allem wenn das Geldgeber und solche die es werden wollten, lesen. zynisches Grinsen

#63:  Autor: notkerbakkerWohnort: Rheinland BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 11:16
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SZ-Artikel mit einigen, kritischen Anmerkungen

#64:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 12:48
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Zitat:
Kritische Stimmen

Der britische Dokumentarfilmers Christopher Hitchens lässt in einem Film engagierte Menschen zu Wort kommen, die als freiwillige Helfer im Sterbeheim von Mutter Teresa gearbeitet hatten. Im Film kritisierten sie die dort kaum existierende medizinischen Betreuung der Menschen aufs heftigste.
Das lässt Erinnerungen an einen Besuch in ihrem Sterbeheim vor einigen Jahren aufsteigen: An die 30 Männer liegen in einem riesigen Raum auf einfachen Feldbetten. Sie sind alle vom Tod gezeichnet. Aus einem anderen Raum, in dem die Frauen auf ihren Tod warteten, dringt ein markdurchdringendes Schreien. Eine junge Frau mit aufgeblähtem Bauch sitzt auf ihrer Pritsche. Gestützt wird sie von zwei laut betenden Missionarinnen. «Ihr ist nicht mehr zu helfen», meint die Ordensschwester, welche den Auftrag hat, uns durchs Sterbeheim zu führen.
«Nur Katholiken dürfen die Heilige Kommunion empfangen», stand auf einem Schild geschrieben. Die meisten Menschen, die im Sterbeheim auf ihren Tod warteten, waren keine Katholiken, sondern Hindus. Jedenfalls waren sie das noch, als sie bereits dem Tod nahe von den «Missionarinnen der Nächstenliebe» in den Strassen Kalkuttas aufgelesen und hierher gebracht worden waren.
In Mutter Teresas Sterbeheim sollten diese Menschen, denen es vermutlich nie vergönnt gewesen war, in Würde zu leben, wenigstens in Würde sterben können. Und besonders würdig starben diejenigen, welche sich auf dem Totenbett zum römisch-katholischen Glauben bekehren liessen.
Darauf war die Missionarin Maria Teresa zeitlebens stolz: Auf die Zehntausenden von Seelen, welche sie - kurz bevor diese ihre jeweiligen Körper verliessen - dem richtigen, dem römisch-katholischen Glauben zuführte.


Bieler Tagblatt

#65:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 14:03
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Tiroler Tageszeitung, 17.10.03


Zitat:
Atheisten protestieren gegen Seligsprechung von Mutter Teresa

Eine Gruppe von rund hundert Atheisten hat in der ostindischen Stadt Kalkutta gegen die bevorstehende Seligsprechung von Mutter Teresa durch den Papst protestiert.

...

Die Demonstranten warfen der katholischen Kirche am Freitag "Propaganda" vor, da sie der Ordensschwester "falsche Wunder" zuschreibe. "Ziehen Sie die Liebe und Aufopferung von Mutter Teresa nicht durch falsche Behauptungen ins Lächerliche", war auf einem Transparent zu lesen. Die Ordensfrau habe "an die Arbeit geglaubt" und "nie in ihrem Leben ein Wunder vollbracht", stand auf einem anderen Plakat. Veranstaltet wurde die Organisation vom Indischen Verein für Wissenschaft und Rationalismus.

#66:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 19:56
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Mutter Teresa und ihre Schwestern: Christliche Missionarinnen der Nächstenliebe in Hamburg-St. Pauli Mit den Augen rollen Geschockt

#67:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 06:52
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Mutter Teresa und ihre Schwestern: Christliche Missionarinnen der Nächstenliebe in Hamburg-St. Pauli Mit den Augen rollen Geschockt

Zitat:
Kurz vor 5 Uhr beginnt der Alltag bei den "Missionarinnen der Nächstenliebe" mit Gebeten. Dann schließen sich Besuche bei Alten, Kranken und Familien an. Die Wäsche aus dem Männerwohnheim waschen die Schwestern nicht per Waschmaschine, sondern mit der Hand. "Das Zeichen der Armut ist für uns ganz wichtig", sagt Marie Claire, die aus Bayern stammt. "Man kann nur den Armen dienen, wenn man selbst arm ist."

Erzbischof Werner Thissen würdigt den Dienst der Schwestern von Mutter Teresa. "Ihre Tätigkeit und ihr Beispiel sind für unsere Stadt Hamburg von unschätzbarem Wert."

Gröhl...

#68:  Autor: Jeze BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 09:42
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Erik Möller bei TP:

Zitat:
Ihre reale Einstellung zum Leid der Armen kam jedoch am besten in einem Interview in Washington 1981 zum Ausdruck. Auf die Frage, ob sie den Armen beibringe, ihr Schicksal zu ertragen, antwortete sie: "Ich glaube, das es eine sehr schöne Sache ist, wenn die Armen ihr Los akzeptieren, es mit dem Leid Christi teilen. Ich glaube, das Leid der armen Menschen ist eine große Hilfe für den Rest der Welt." Wen diese Logik irritiert, der sollte sich vor Augen führen, dass das Symbol der zugrunde liegenden Religion ein Hinrichtungsinstrument ist.



http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/15888/1.html

#69:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 10:05
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Sanne hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Mutter Teresa und ihre Schwestern: Christliche Missionarinnen der Nächstenliebe in Hamburg-St. Pauli Mit den Augen rollen Geschockt

Zitat:
Kurz vor 5 Uhr beginnt der Alltag bei den "Missionarinnen der Nächstenliebe" mit Gebeten. Dann schließen sich Besuche bei Alten, Kranken und Familien an. Die Wäsche aus dem Männerwohnheim waschen die Schwestern nicht per Waschmaschine, sondern mit der Hand. "Das Zeichen der Armut ist für uns ganz wichtig", sagt Marie Claire, die aus Bayern stammt. "Man kann nur den Armen dienen, wenn man selbst arm ist."

Erzbischof Werner Thissen würdigt den Dienst der Schwestern von Mutter Teresa. "Ihre Tätigkeit und ihr Beispiel sind für unsere Stadt Hamburg von unschätzbarem Wert."

Gröhl...


So ist das auch in Indien: Bloß von den Spendengelder keine modernen Sachen anschaffen. Könnte ja eine Erleichterung sein... Lieber seine ganze Zeit für Unnötiges verschwenden und keine Zeit mehr für die Menschen haben. zornig

#70:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 10:19
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Zitat:
Man kann nur den Armen dienen, wenn man selbst arm ist.

Argh was für ein hirnblöder Dummfug.

#71:  Autor: KunigundeWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 11:09
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Also nach dem Motto: Schön arm und dumm bleiben, damit nur nicht jemand auf die Idee kommt, sich gegen dies Zustände, die die Armut verursachen, zu wehren.

Gehe ich recht in der Annahme, dass der Orden auch nichts für eine Schulbildung in den armen Ländern macht?

Helfen, nur wenn man selber armt ist: Nur nicht vormachen, was den Armen alles vorenthalten bleibt. Böse Böse Böse

#72:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 20.10.2003, 08:06
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Mutter Teresa und ihre Schwestern: Christliche Missionarinnen der Nächstenliebe in Hamburg-St. Pauli Mit den Augen rollen Geschockt

Zitat:
Kurz vor 5 Uhr beginnt der Alltag bei den "Missionarinnen der Nächstenliebe" mit Gebeten. Dann schließen sich Besuche bei Alten, Kranken und Familien an. Die Wäsche aus dem Männerwohnheim waschen die Schwestern nicht per Waschmaschine, sondern mit der Hand. "Das Zeichen der Armut ist für uns ganz wichtig", sagt Marie Claire, die aus Bayern stammt. "Man kann nur den Armen dienen, wenn man selbst arm ist."

Erzbischof Werner Thissen würdigt den Dienst der Schwestern von Mutter Teresa. "Ihre Tätigkeit und ihr Beispiel sind für unsere Stadt Hamburg von unschätzbarem Wert."

Gröhl...


So ist das auch in Indien: Bloß von den Spendengelder keine modernen Sachen anschaffen. Könnte ja eine Erleichterung sein... Lieber seine ganze Zeit für Unnötiges verschwenden und keine Zeit mehr für die Menschen haben. zornig


So lange die Schwestern ihre Hände an der schmutzigen Wäsche haben, sind ihre Hände schon nicht anderweitig beschäftigt ...

#73:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 20.10.2003, 16:05
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Alzi hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Mutter Teresa und ihre Schwestern: Christliche Missionarinnen der Nächstenliebe in Hamburg-St. Pauli Mit den Augen rollen Geschockt

Zitat:
Kurz vor 5 Uhr beginnt der Alltag bei den "Missionarinnen der Nächstenliebe" mit Gebeten. Dann schließen sich Besuche bei Alten, Kranken und Familien an. Die Wäsche aus dem Männerwohnheim waschen die Schwestern nicht per Waschmaschine, sondern mit der Hand. "Das Zeichen der Armut ist für uns ganz wichtig", sagt Marie Claire, die aus Bayern stammt. "Man kann nur den Armen dienen, wenn man selbst arm ist."

Erzbischof Werner Thissen würdigt den Dienst der Schwestern von Mutter Teresa. "Ihre Tätigkeit und ihr Beispiel sind für unsere Stadt Hamburg von unschätzbarem Wert."

Gröhl...


So ist das auch in Indien: Bloß von den Spendengelder keine modernen Sachen anschaffen. Könnte ja eine Erleichterung sein... Lieber seine ganze Zeit für Unnötiges verschwenden und keine Zeit mehr für die Menschen haben. zornig


So lange die Schwestern ihre Hände an der schmutzigen Wäsche haben, sind ihre Hände schon nicht anderweitig beschäftigt ...


Die Schwestern waschen halt schmutzige Wäsche... Mit den Augen rollen

#74: Forsa-Umfrage: Mutter Teresa ein Vorbild... Autor: Graf ZahlWohnort: Universum BeitragVerfasst am: 22.10.2003, 15:09
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Forsa-Umfrage: Zu wem schauen die Deutschen auf, wem eifern sie nach?

Zitat:
Insgesamt 35 Prozent der Befragten setzen ihre Mutter auf Platz eins der Vorbilder. Das berichtet der "Stern". Dicht darauf folgt Mutter Theresa mit 34,9 Prozent.

Mit den Augen rollen

Zitat:
Erst auf Platz zehn liegt Jesus Christus, in ihm sehen 26,9 Prozent der Deutschen ihr wichtigstes Vorbild.

#75: Re: Forsa-Umfrage: Mutter Teresa ein Vorbild... Autor: narziss BeitragVerfasst am: 22.10.2003, 15:23
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Forsa-Umfrage: Zu wem schauen die Deutschen auf, wem eifern sie nach?

Zitat:
Insgesamt 35 Prozent der Befragten setzen ihre Mutter auf Platz eins der Vorbilder. Das berichtet der "Stern". Dicht darauf folgt Mutter Theresa mit 34,9 Prozent.

Mit den Augen rollen

Zitat:
Erst auf Platz zehn liegt Jesus Christus, in ihm sehen 26,9 Prozent der Deutschen ihr wichtigstes Vorbild.


Vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun. Cool

Naja solange die schmutzige Wahrheit über sie nicht ans Licht kommt wird sich das so bald nicht ändern.

#76:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 22.10.2003, 15:32
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@Graf Zahl

Zur Verteidigung dieser Menschen sei natürlich angebracht, dass sie dabei nicht die historischen Personen bzw. die landläufigen Berichte über sie als vorbildhaft betrachten, sondern das, was diejenigen, die diese Personen genannt haben, sich unter ihnen vorstellen. Mit den Augen rollen

#77:  Autor: Graf ZahlWohnort: Universum BeitragVerfasst am: 22.10.2003, 15:40
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
@Graf Zahl

Zur Verteidigung dieser Menschen sei natürlich angebracht, dass sie dabei nicht die historischen Personen bzw. die landläufigen Berichte über sie als vorbildhaft betrachten, sondern das, was diejenigen, die diese Personen genannt haben, sich unter ihnen vorstellen. Mit den Augen rollen


Und das ist auch schon schlimm genug. Dieser Mangel an Informiertheit bzw. dieses Klischeedenken...

#78: Rationalist International Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 22.10.2003, 21:25
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Bulletin Nr. 115 (19. Oktober 2003) - Deutsche Ausgabe
http://www.rationalistinternational.net


"Indien hat keinen Grund dazu, Mutter Teresa dankbar zu sein"



Sanal Edamaruku


"Indien, insbesondere Kalkutta, gilt als Hauptnutznießer der legendären 'guten Werke' für die Armen, die Mutter Teresa zum berühmtesten Katholiken unserer Zeit gemacht haben, zur Friedensnobelpreisträgerin und zur lebenden Heiligen. Bei genauer Betrachtung dessen, was sie tatsächlich hier getan hat, denke ich, Indien hat keinen Grund dazu, ihr dankbar zu sein", sagte Sanal Edamaruku, Generalsekretär der Indian Rationalist Association und Präsident von Rationalist International heute in einer Erklärung anläßlich ihrer Seligsprechung. Es folgt der volle Text.



Mutter Teresa hat Kalkutta ein negatives Image gegeben, indem sie die schöne, interessante, lebendige und kulturell reiche indische Metropole in den Farben von Schmutz, Elend, Hoffnungslosigkeit und Tod malte. Stilisiert zur großen Gosse wurde Kalkutta zum berühmten Hintergrund ihres ganz speziellen wohltätigen Wirkens.



Ihr Orden ist nur eine der mehr als 200 gemeinnützigen Organisationen, die versuchen, den Slumbewohnern von Kalkutta zu helfen, eine bessere Zukunft aufzubauen. Vor Ort ist er nicht sonderlich sichtbar oder aktiv. Aber phantastische Behauptungen wie die jeder Grundlage entbehrende Geschichte von Mutter Teresas Slumschule für 5000 Kinder, haben ihr enorme Publicity eingebracht. Und enorme Spenden!



Mutter Teresa hat viele, viele Millionen (manche sagen: Milliarden) Dollar im Namen der Indischen Armen eingesteckt (und viele, viele weitere im Namen der Armen in den anderen "Gossen" der Welt). Wo ist all das Geld geblieben? Gewiß wurde es nicht dazu verwendet, das Schicksal derer zu verbessern, für die es bestimmt war. Die Nonnen pflegen ein paar Schüsseln Suppe auszuteilen und einigen besonders Kranken und Leidenden Unterkunft und Pflege zu bieten. Der reichste Orden der Welt zeigt sich nicht sehr spendabel, denn er will die Armen den Charme der Armut lehren. "Das Leiden der Armen ist etwas sehr Schönes, und der Adel dieses Beispiels von Elend und Leiden ist der Welt eine große Hilfe", sprach Mutter Teresa. -- Sollen wir dankbar sein für diese Lektion einer exzentrischen Milliardärin?



Die Legende von ihren Sterbeheimen hat die Welt zu Tränen gerührt. Die Wirklichkeit jedoch ist skandalös: In den überfüllten und primitiven kleinen Heimen müssen Patienten oft ihr Bett mit anderen teilen. Obwohl viele an Tuberkulose, AIDS und anderen hoch ansteckenden Krankheiten leiden, ist Hygiene hier kein Thema. Die Patienten werden mit frommen Worten und ungenügenden (manchmal überlagerten) Medikamenten behandelt. Bei der Verabreichung werden alte Spritzen benutzt, die jeweils vor dem nächsten Gebrauch in lauwarmem Wasser gewaschen werden. Man kann die Schreie von Menschen hören, denen Maden aus ihren offenen Wunden gezupft werden - ohne Betäubung. Aus Prinzip werden auch in harten Fällen keine starken Schmerzmittel gegeben.



Nach Mutter Teresas bizarrer Philosophie ist es "das wunderbarste Geschenk für einen Menschen, am Leiden Christi teilhaben zu dürfen". Einmal versuchte sie einen vor Schmerzen Schreienden mit den Worten zu trösten: "Du leidest, das heißt Jesus küßt Dich!" Der Mann wurde wütend und schrie zurück: "Dann sag Deinem Jesus, er soll aufhören mich zu küssen!" -- Sollen wir dankbar sein, daß wir Opfer dieser speziellen Art von Wohltätigkeit sein dürfen? Haben wir es hinzunehmen, daß unwissende und hilflose Menschen als Statisten benutzt werden in dem inhumanen und grausamen religiösen Drama von der Schönheit des Leidens in Christo?



Als Mutter Teresa den Friedensnobelpreis erhielt, nutzte sie die Gelegenheit ihrer weltweit übertragenen Rede in Oslo, Abtreibung zum größten Übel in der Welt zu erklären und feurig zum Kampf gegen Bevölkerungskontrolle zu blasen. Sie gab zu, daß ihr wohltätiges Werk nur Teil ihre großen Kampfes gegen Abtreibung und Geburtenkontrolle war. Diese fundamentalistische Position ist ein Schlag ins Gesicht Indiens und anderer Länder der Dritten Welt, für die Bevölkerungskontrolle einen der wichtigsten Schlüssel zu Entwicklung, Fortschritt und sozialer Transformation darstellt. - Sollen wir Mutter Teresa dankbar sein, daß sie diesen weltweiten Propagandafeldzug gegen uns führt - mit Geld, das sie in unserem Namen gesammelt hat?



Mutter Teresa hat nicht den Armen von Kalkutta, sie hat den Reichen im Westen gedient. Sie hat ihnen geholfen, ihr schlechtes Gewissen zu vergessen, indem sie Milliarden von Dollars von ihnen angenommen hat. Einige der edlen Spender waren Diktatoren und Verbrecher, die versuchten, ihre Weste weiß zu waschen. Mutter Teresa erwies ihnen Anerkennung gegen Geld. Die meisten ihrer Unterstützer jedoch waren ehrliche Menschen mit guten Absichten und einem warmen Herzen, der Illusion verfallen, daß die "Heilige der Gosse" gekommen war, alle Tränen abzuwischen und alles Elend zu enden und alles Unrecht wieder gut zu machen in der Welt. Wer sich in eine Ilusion verliebt hat, weigert sich oft, die Wirklichkeit zu sehen.

#79:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 26.10.2003, 00:15
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Gedanken zur Seligsprechung von Mutter Theresa ... Mit den Augen rollen

#80:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 26.10.2003, 16:57
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Danke, Birger. zwinkern

Hamburger Abendblatt hat folgendes geschrieben:

in einem persönlichen Anliegen mitzubeten, bitten wir auch Heilige um ihr Mitgebet, ihre Fürbitte bei Gott. Die Heiligen sind also alles andere als "kleine Götter". Sie stehen auf der Seite der Menschen und mit den Menschen bittend vor Gott.


Was für einen Hohlraum muß man eigentlich anstelle eines Gehirns haben, um sich "bittend vor Gott" zu stellen? Haben die kein Selbstbewußtsein, kein Rückgrat, keine Selbstachtung diese Katholen? Mit den Augen rollen

#81:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 26.10.2003, 19:02
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Nav hat folgendes geschrieben:
Danke, Birger. zwinkern


Ich wollte u. a. Dir nur neuen Stoff liefern (oder besser: alten Stoff, aber neu aufbereitet)... zwinkern

#82: "Wollt Ihr die totale Ignoranz?" Autor: Nav BeitragVerfasst am: 29.10.2003, 13:42
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Diskussion im sogenannten "kath.net" über die Wahrheit über den albanischen Todesengel in Kalkutta:

http://66.246.34.238/wbboard/thread.php?threadid=2025&boardid=14&page=1#12

Mit den Augen rollen

#83:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 29.10.2003, 13:48
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Kann man der Frau eigentlich ihren Friedensnobelpreis wegnehmen?
Mutige Aktionen wie der Friedensnobelpreis dieses Jahr verliren durch Mutter Teresa enorm an Symbolkraft.

#84: Re: "Wollt Ihr die totale Ignoranz?" Autor: ric BeitragVerfasst am: 29.10.2003, 13:51
    —
Nav hat folgendes geschrieben:
Diskussion im sogenannten "kath.net" über die Wahrheit über den albanischen Todesengel in Kalkutta:

http://66.246.34.238/wbboard/thread.php?threadid=2025&boardid=14&page=1#12

Mit den Augen rollen
Millhouse, he he. Mr. Green

#85:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 07.11.2003, 19:07
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Strasse soll nach Mutter Teresa benannt werden (Achtung: Kath.net!!!) Mit den Augen rollen zynisches Grinsen

#86:  Autor: durial BeitragVerfasst am: 25.01.2007, 04:10
    —
Ich hatte den Link in ein anderes (religiöses) Forum gestellt. Daraufhin hatte jemand geschrieben, dass er noch nie soviel Blödsinn gelesen habe. Daraufhin hat jemand das hier gepostet, das ich recht beeindruckend fand:


#87:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 25.01.2007, 09:09
    —
Ich glaube, JPII hat mit seiner Heiligsprecherei am Fließband der RKK keinen großen Gefallen getan, man kommt halt heute zu leicht an kritische Berichte. Mutter Theresa ist der eine krasse Fall, der Gründer von Opus Dei, dieser Josef Dingbums Escrivakirchen, der andere.

Die habens ja beide mit dem Leiden Christi, dass man nachfühlen soll. Ein Sprecher von O.D. sagte in einem Inteview, auf die Frage nach den bekannten "Bußpraktiken": Jesus hätte ja auch gelitten. Hm? Jesus hat sich selber gehauen? Geschockt
Ich dachte mir, Jungs, wenn ihr so wild nach Haue sein, geht doch in irgendein menschenverachtendes Regime und setzt euch für Menschenrechte ein, da gibts doch ein bisschen Folter oder so, das müsst ihr doch nicht selber machen. So hätts glatt noch etwas Sinn. Aber scheinbar ist das nicht das, was die autoagressiven, und masochistischen Neurotiker brauchen Peitsche

#88:  Autor: SoWhyWohnort: TARDIS BeitragVerfasst am: 25.01.2007, 10:16
    —
astarte007 hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, JPII hat mit seiner Heiligsprecherei am Fließband der RKK keinen großen Gefallen getan, man kommt halt heute zu leicht an kritische Berichte. Mutter Theresa ist der eine krasse Fall, der Gründer von Opus Dei, dieser Josef Dingbums Escrivakirchen, der andere.

Die habens ja beide mit dem Leiden Christi, dass man nachfühlen soll. Ein Sprecher von O.D. sagte in einem Inteview, auf die Frage nach den bekannten "Bußpraktiken": Jesus hätte ja auch gelitten. Hm? Jesus hat sich selber gehauen? Geschockt
Ich dachte mir, Jungs, wenn ihr so wild nach Haue sein, geht doch in irgendein menschenverachtendes Regime und setzt euch für Menschenrechte ein, da gibts doch ein bisschen Folter oder so, das müsst ihr doch nicht selber machen. So hätts glatt noch etwas Sinn. Aber scheinbar ist das nicht das, was die autoagressiven, und masochistischen Neurotiker brauchen Peitsche

Nunja, sie haben ein Mord-Instrument zum Zeichen erhoben, so gesehen ist ein gewisser Masochismus ziemlich verständlich. Wie der Führer, so die Schafe Mit den Augen rollen

#89:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 25.01.2007, 10:21
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Wenn ich nur wüsste wie stichhaltig die Kritik ist...

#90:  Autor: deirfloo BeitragVerfasst am: 25.01.2007, 15:16
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Wenn man aber bedenkt, wie viele menschen Mutter Theresa vor der Hölle bewahrt hat, ist die Seligsprechung aus kath. Sicht eigentlich zu verstehen.
Es wird aber die Absurdität des Jenseitsglaubens sehr deutlich.



Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen


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