Sozial-Ökologischer Protektionismus
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#1: Sozial-Ökologischer Protektionismus Autor: JoleschWohnort: Omicron Persei VIII BeitragVerfasst am: 26.08.2005, 22:58
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Was haltet ihr von dieser Idee:

Die EU unterlässt protektionistische Maßnahmen, wie willkürliche Zölle oder Subventionen, setzt dafür aber Mindeststandards für importierte Waren fest.
Sobald ein Produkt importiert werden soll, das nicht unter den sozialen, ökologischen und arbeitsrechtlichen Mindeststandards produziert wurde, verteuern hohe Strafzölle das Produkt.

Wäre (theoretisch) dieses Vorgehen nicht ein guter Schritt in Richtung "europäische, soziale Markwirtschaft" ?

Am Kopf kratzen

#2: Re: Sozial-Ökologischer Protektionismus Autor: Hans-Peter BeitragVerfasst am: 26.08.2005, 23:28
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Es würde definitiv die Billigkonkurrenz vom europäischen Markt fernhalten. Denn wenn sie diese Standards verwirklichen würden, würden sie so "teuer" produzieren wie wir.

Eine solche Maßnahme wird es aber in der EU nie geben. Das hat mehrere Gründe, von denen ich nur mal 2 nennen will:

Es würde aus der EU wirklich ein nach außen streng abgegrenzter Wirtschaftsraum mit eigenen Spielregeln werden. Das ist nicht im Interesse des Finanzkapitals.

Es würde der EU die Perspektive eröffnen, sich aus einer Wirtschaftseinheit, welche dann über den Handel erreicht würde, zu einer nach außen politisch handlungsfähigen Gemeinschaft zu wachsen.

Dieser Punkt gemeinsam mit dem obigen Punkt sind nun wirklich nicht im Interesse der USA. Und da hier fast alles nach Westen ausgerichtet ist und unsere Politiker nichts lieber tun, als den Herren (und Damen) in Washington den Allerwertesten zu küssen, werden wir die Realisierung Deines Vorschlages nicht erleben.

#3:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 27.08.2005, 10:25
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Ich denke, bei einigen Produktsparten ließe sich das sinnvoll und mit relativ wenig Widerstand umsetzen, etwa im Elektrobereich auf der Grundlage erweiterter TÜV-Bestimmungen, ähnlich bei Nahrungsmitteln durch erweiterte Reinheits- und Hygienevorschriften.
es kommt nur auf eine Methode an, die für den Kongress überzeugend ist.

#4: Re: Sozial-Ökologischer Protektionismus Autor: wolle BeitragVerfasst am: 17.01.2017, 13:24
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Jolesch hat folgendes geschrieben:
Was haltet ihr von dieser Idee:

Die EU unterlässt protektionistische Maßnahmen, wie willkürliche Zölle oder Subventionen, setzt dafür aber Mindeststandards für importierte Waren fest.
Sobald ein Produkt importiert werden soll, das nicht unter den sozialen, ökologischen und arbeitsrechtlichen Mindeststandards produziert wurde, verteuern hohe Strafzölle das Produkt.

Wäre (theoretisch) dieses Vorgehen nicht ein guter Schritt in Richtung "europäische, soziale Markwirtschaft" ?

Am Kopf kratzen


Das CE Zeichen setzt bereits jetzt Mindest-Standards, die eingehalten werden müssen.

Protektionismus, wie jetzt von Trump gefordert, ist per se ein Eingriff des Staates in den freien Warenverkehr; mithin eine sozialistische Steuerung des Marktes.
Dass ausgerechnet Trump, der Kapitalist, solche Methoden ergreifen will, zeigt nur seine inkonsequente und nicht zu Ende gedachte Strategie.
Zölle für bestimmte Produkte, z. B. Autos aus Mexiko, können Handelskriege befeuern.

Beispielsweise könnte Mexiko seine Zölle für Mais aus den USA erhöhen.
Manche Länder nutzen ihre spezifischen Gegebenheiten, um bestimmte Waren besonders günstig anzubieten.
Z. B. Thailand bietet günstige Witterungs-Bedingungen, um Reis anzubauen, was z. B. in den USA nicht möglich wäre.
Zudem begünstigen niedrige Löhne in Thailand den arbeits-intensiven Reis-Anbau.

Am Ende gibt es durch Protektionismus nur Verlierer, da der weltweite Handel behindert und der Verwaltungs-Aufwand gesteigert wird.
Vorteilhaft für alle wäre der ungehinderte Transport von Waren und Dienstleistungen.

Völlig verfehlt ist die Loslösung aus Wirtschaftsverbänden wie der EU, wie sie derzeit von England betrieben wird.
England müsste dadurch mit über 200 Ländern besondere Vereinbarungen treffen.
Dabei ist England viel zu klein, um günstige Konditionen zu erzielen.



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