Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ganz naiv gefragt: wenn die Unternehmer keinen Gewinn erwirtschaften und pleite gehen ist das für die Arbeiter gut weil... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Es gibt ein gemeinsames Interesse von Kapitaleignern und Arbeitnehmern am Unternehmenserfolg. Beiden geht es besser, wenn das Unternehmen Gewinn erwirtschaftet und schlechter, wenn das Unternehmen rote Zahlen schreibt. Daneben gibt es aber auch einen knallharten Interessengegensatz darueber wer wie stark am Unternehmenserfolg partizipiert. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Ich sach ma so: Solange es noch private Unternehmen gibt, müssen diese Profit machen, so wie ein Heroinsüchtiger seinen Schuss machen muss. Das will ich gar nicht werten. Das ist so. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Ganz naiv gefragt: wenn die Unternehmer keinen Gewinn erwirtschaften und pleite gehen ist das für die Arbeiter gut weil... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Es gibt ein gemeinsames Interesse von Kapitaleignern und Arbeitnehmern am Unternehmenserfolg. Beiden geht es besser, wenn das Unternehmen Gewinn erwirtschaftet [...] |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Au fein. Kein Recht ohne Pflicht und die Arbeitnehmer haften zukünftig mit. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Die Klassenspaltung ist nicht primär eine zwischen Kapitalisten und nichtkapitalisten, sondern eine zwischen Kapital und Arbeit. Dies sind zunächst einmal abstrakte Kategorien. |
Er_Win hat folgendes geschrieben: | ||
Genau! Und deshalb kann Klassenkampf kaum ein taugliches Mittel sein, denn das ändert nichts an der untauglichen Struktur. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
"Klassenkämpfe" im Sinne von Kämpfen der Arbeiter um höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, u.dgl. sind noch nicht die Überwindung des Kapitalismus, sondern einfach eine seiner notwendigen Begleiterscheinungen. Aber da du es schon so sagst, hake ich da einfach mal nach: Wie ändert man denn was an der untauglichen Struktur? |
Er_Win hat folgendes geschrieben: |
Und nmE. werden auch die "ausgebeuteten Lohnarbeiter" ganz flugs zu Kapitalisten, so sie denn durch irgendwas zu einer relevanten Menge an Kapital kommen, oder wieso spielen viele von denen Lotto/Toto |
Er_Win hat folgendes geschrieben: |
Und nmE. werden auch die "ausgebeuteten Lohnarbeiter" ganz flugs zu Kapitalisten, so sie denn durch irgendwas zu einer relevanten Menge an Kapital kommen, oder wieso spielen viele von denen Lotto/Toto |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich sehe da den Zusammenhang nicht. Warum sind Menschen, die den Wunsch nach einer finanziell sorglosen Existenz haben, potentielle Kapitalisten? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Dass jemand, der zu einer relevanten Menge an Kapital gekommen ist, dadurch Kapitalist wird, ist einfach nur eine Tautologie. Das ist gerade die Definition von Kapitalist, dass er eine relevante Menge an Kapital hat. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Um Kapitalist zu sein muß noch hinzu kommen, dass man mit seinem Kapital Einfluß nimmt auf Politik, Recoursen und gesellschaftliche Gestaltung. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Allgemeiner: Zu Kapital wird dein Vermögen genau dann, wenn es dir Verfügungsmacht über fremde Arbeit verschafft. Das tut es aber schon dadurch, dass es z.B. auf der Bank Zinsen abwirft. Damit z.B. eine große Geldmenge kein Kapital wird, müsstest du sie schon komplett der Zirkulation entziehen, indem du sie z.B. in deinem Kleiderschrank stapelst. Das macht aber eben niemand. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Du würdest also behaupten, dass jeder der eine gewisse Menge an Kapital auf der Bank hat, ein Kapitalist ist? Gibts da auch einen Betrag, wo das anfängt? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Dass jemand, der zu einer relevanten Menge an Kapital gekommen ist, dadurch Kapitalist wird, ist einfach nur eine Tautologie. Das ist gerade die Definition von Kapitalist, dass er eine relevante Menge an Kapital hat. |
Er_Win hat folgendes geschrieben: | ||||||
nein, keine Tautologie. Kapital ist notwendig aber nicht hinreichend für Kapitalismus ... Und der Zusammenhang ergibt sich aus der unkritischen Weltsicht der "ausgebeuteten Lohnarbeiter", von denen viele völlig "systemkonform" auch den Götzen Kapital "anbeten" und in der verinnerlichten Konsum- und Entertainment-Gesellschaft "alternativlos mitschwimmen". |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Dazu braucht es natürlich ganz andere Zugriffsmöglichkeiten der Menschen auf das wissenschaftlich-technologisch-organisatorische Zauberkästchen und den Schlüssel dazu ...- |
Zitat: |
Das 1970 begonnene Referendariat in Darmstadt und Offenbach brach er 1971 ab und wurde Arbeiter bei der Adam Opel AG in Rüsselsheim. Zu dieser Zeit war er Mitglied der Frankfurter Gruppe Revolutionärer Kampf, die die Revolution in die Betriebe tragen wollte. Er blieb bis 1977 bei Opel |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
aber wenn sie doch nicht wollen? [...] |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Du würdest also behaupten, dass jeder der eine gewisse Menge an Kapital auf der Bank hat, ein Kapitalist ist? Gibts da auch einen Betrag, wo das anfängt? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Bei Kapital auf einem Bankkonto: Ab dem Betrag, bei dem du ohne eigene Arbeit von den Zinsen leben kannst. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Bei Kapital auf einem Bankkonto: Ab dem Betrag, bei dem du ohne eigene Arbeit von den Zinsen leben kannst. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Jemand, der von den Zinsen seines Geldes lebt, ist kein Kapitalist, sondern ein Rentier. Er verleiht sein Geld, u.a. auch an Kapitalisten, die es investieren, allerdings fuer sich selber und nicht fuer den Zinssparer. Der ist weder am Erfolg noch am Misserfolg dieser Investitionen beteiligt, sondern kriegt den vorher vereinbarten Zinssatz, nicht mehr und nicht weniger. Ein Kapitalist investiert sein Geld in Produktionsmittel und lebt vom Ertrag der damit produzierten Gueter. Er kann prinzipiell auch fehlinvestieren und sein Kapital teilweise oder auch ganz verlieren. Dem steht allerdings auch die Chance deutlich hoeherer Renditen als dem blossen Sparzins gegenueber, die er mit seiner Investition erzielen kann. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
aber wenn sie doch nicht wollen? Das hat Matthias Beltz schmerzhaft festgestellt.
|
Jesus Christus hat folgendes geschrieben: | ||||
Es ist auch eine Frage der Bekanntheit und des Image von gesellschaftlichen/politischen Richtungen. Ich finde z.B. den Anarchosyndikalismus* als Alternative zum Kapitalismus und zum autoritären oder totalitären Sozialismus durchaus interessant und überlegenswert. Am Ende ist es wohl immer eine Frage der Interessenlagen und der Machtverhältnisse, was sich durchsetzt. * >>Während des spanischen Bürgerkrieges (1936–39) wurde die Idee der sozialen Revolution auf breiter Basis umgesetzt. In der kurzen Zeitspanne von 1936 bis 1937 wurden fast die gesamte katalanische Agrarproduktion, die Schwerindustrie, das öffentliche Verkehrssystem und weite Teile des Dienstleistungssektors von den Arbeitenden selbstverwaltet. In einigen Wirtschaftszweigen wie der Schwerindustrie oder der Agrarproduktion konnten dabei zum Teil starke Produktionssteigerungen erzielt werden, was unter anderem zur Folge hatte, dass erstmals in der Geschichte Kataloniens die Versorgung der gesamten Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln sichergestellt werden konnte. Diese selbstverwaltete Wirtschaft wurde allerdings nach kurzer Zeit zunächst von den stalinistischen Anhängern der PCE und später unter der Diktatur Francos restlos zerschlagen.<< (Wikipedia, 19.08.2016) |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Mathias Beltz und dazu noch die anderen *Spontis* Josef ("Joschka") Fischer, Daniel Cohn Bendit und andere begaben sich in die Fabrik, um Arbeiter zu bekehren, so als würden diese einer falschen Religion angehören. Die Opel-Arbeiter waren sicher höflich, müssen sich aber gedacht haben: "Was sind das denn für Gestalten, was sprechen die für eine Sprache, was wollen die uns überhaupt mitteilen?" Und so kamen denn die Arbeiter zu dem Schluss, dass die Uni-*Revolutionäre* etwas wirr im Kopf waren und selber nicht wussten, was sie sagen wollten bzw. wenn doch, dass sie eigentlich selbst nicht glaubten, was sie erzählten, also Heuchler waren. Und genau dies hat sich ja später insbesondere bei Fischer und Cohn-Bendit und einigen ihrer Bekannten gezeigt. Fischer war als Grüner und *Realo* rücksichtslos bei der Entsorgung pazifistischer und sonstiger linker Skrupel, die es bei den *Fundis* gab. Nicht nur, dass er sich schleunigst sein *Arbeiterdasein* mit grüner Tante abgewaschen hat, so wie eine schwarze Schmiere. Nein, er hat sich nahtlos den herrschenden Interessen angedient, so als gehörte er schon immer dazu. Die Fabrikarbeiter - so schrieb ich - als Objekte der Produktion waren und sind wohl kaum durch Uni-Gewäsch zu Subjekten zu machen, schon gar nicht zu revolutionären Subjekten, das ist doch völlig klar. Ja, die 68er Bewegung hatte schon einige schäge Vögel zu bieten. Es gab da mehrere Strömungen: - Dutschke und seine christlich angehauchte marxistische Bewegung, - Fischer und seine Gang - Kunzelmann/Langhans mit ihren Orgasmusproblemen ("Was interessiert mich der Vietnam-Krieg, wenn ich keinen hoch kriege!") - die RAF-linge Alles ziemlich verkorkst, von Anfang an. Was ich oben meinte, war einfach: Wenn schon die Erfindungen der Menschheit zu völlig neuen Möglichkeiten führen, so dass die engen Grenzen der Betriebes und der Nation locker überschritten werden können durch eine vernetzte, gemeinschaftliche Steuerung dieser gewaltigen Mittel - warum sollten dann die genannten Grenzen der Produktion noch krampfhaft aufrecht erhalten werden? Und warum sollen denn die Menschen nicht gemeinsam diskutieren, was sie mit den menschlichen Errungenschaften anstellen? Das wäre endlich mal Demokratie, die diesen Namen auch verdient. Ob die Menschen das wollen? Vielleicht müssen sie sich die neuen Möglichkeiten erst mal bewusst machen. Es wird ja so getan, dass 1001 Sachzwänge es unmöglich machen, z.B. die IT sinnvoll einzusetzen oder es wird behauptet, besser als jetzt geht es halt nicht, das sagen die großen Entscheider, die, die immer alles wissen, während die Bevölkerung sich alles sagen lassen muss von denen, die alles wissen. Ich gehe davon aus, dass all dies schon eine große Faszination entfalten kann und zwar deshalb, weil die Möglichkeiten real sind. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Ich habe extra explizit Mathias Beltz erwähnt, weil er der einzige war, der nicht dieses universitäres Gesülze draufhatte, sondern ernsthaft versucht hat, die Welt der Opelianer zu verstehen. Wenn die Zeit reif ist, werden auch die Zustände sich ändern. Übers Knie läßt sich das nicht brechen. Da kannst noch so lange predigen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Insofern braucht Europa diesen Klassenkampf wie die Luft zum Atmen und er ist mehr als nur ein französischer Kampf, das ist doch völlig klar ...-! |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Zinsen? was ist denn das? Wenn Du anlegen meinst. Wie sieht es dann aus, wenn jemand bukkelt, und irgendwann 2 Wohnungen seine eigene nennt, und im Alter (oder noch vorher) sein Gehalt mit der Miete aufbessert. Oder die Kinder davon studieren läßt. Was heißt schon "leben von". Bei karge Lebensweise geht das auch komplett mit 2 Wohnungen. Ich glaube, Du machst es Dir zu einfach mit der Bezeichnung "Kapitalist". Ich habe geschrieben, was ich davon halte. http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2065103#2065103 |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde