#1: Tamiflu - nun gehts dem Sternanis an den Kragen! Autor: Wendor, Verfasst am: 01.11.2005, 05:26 Kampf um die letzten Ressourcen für Vogelgrippemedikament Tamiflu®
[17.10.2005] Gegenwärtig konzentrieren sich die Forscher auf eine aus China kommende Pflanze, die es in fast jedem Supermarkt zu kaufen gibt. Fast die gesamte Ernte der Pflanze jedoch, etwa 90 %, wurde vom Schweizer Pharmakonzern Roche aufgekauft. Es handelt sich um Sternanis.
Es wird in China seit Urzeiten als Heilmittel verwendet, vor allem gegen Koliken und als Gewürz, ironischerweise für Enten.
In Deutschland ist es eher im Weihnachtsgebäck oder Lebkuchen verbreitet.
Aber das Gewürz ist der Grundstoff einer gewissen Säure, die die Grundlage von Tamiflu, der einzigen verbliebenen Droge gegen die Vogelgrippe darstelt.
Nach dem Ausfall vom wesentlich billigeren Amantidin durch den massenhaften staatlich verordneten Mißbrauch in China ( siehe anderer Artikel ), ist es das einzige Mittel, das möglicherweise noch gegen die Vogelgrippe wirkt.Die britische Regierung wollte für 14 Millionen Menschen Packungen bereit stellen, da aber fast die gesamte Ernte verschwunden ist, konnten bislang nur 2,5 Mill. Packungen ausgeliefert werden.
Wie es heißt, sei die Verknappung von Sternanis der Grund, weshalb Großbritannien nicht genug Tamiflu bekommen kann, um seine Bevölkerung zu schützen. EU-Minister berieten sich in einer Dringlichkeitssitzung, um über dieses Problem zu sprechen.
Mit dem Näherrücken der Vogelgrippe wollten einige Regierungen der EU ihren Vorrat der einzigen Droge, die angeblich die Vogelgrippe eindämmen kann, aufstocken. Verwendet werden kann für Tamiflu nur Sternanis aus vier Provinzen Chinas, dieser wird zwischen März und Mai geerntet. Der Prozess der Extraktion dauert fast ein Jahr.
Verschiedene Politiker in GB forderten Roche auf, das Patent für Tamiflu freizugeben. Roche lehnte jedoch ab und meint, andere Produzenten hätten jetzt eh keine Chance, da für diese ja nun kein Rohstoff mehr übrig sei...."
Anisi stellati fructus - Sternanisfrüchte DAB 1996 Stammpflanze: Illicium verum HOOK. fil. [Sternanis(baum), Echter Sternanis; ca. 10 m hoher Baum mit weißer, birkenähnlicher Rinde, elliptisch-lanzettlichen, ganzrandigen Blättern und gelblich- oder rötlichweißen Blüten]
Verbreitung: China (Guangxi, Guangdong, Fujian, Yunnan), Vietnam
Anbaugebiete: Indochina, Japan, Philippinen
Droge: die ausschließlich aus dem Anbau stammenden, ganzen, getrockneten, rotbraunen, korkig-holzigen, aus meist 8 sternförmig um eine Achse angeordneten Teilfrüchten bestehenden Sammelfrüchte, die kurz vor der Vollreife von August bis Oktober geerntet werden
Inhaltsstoffe: 5-9 % ätherisches Öl [Sternanisöl, zusammengesetzt aus 80-90 % trans-Anethol, daneben weitere Phenylpropanderivate sowie Monoterpene (diese fehlend bei Anisi aetheroleum/Anisöl, gewonnen aus Pimpinella anisum / Apiaceae) und Sesquiterpenkohlenwasserstoffe], Flavonoide, in den Samen ca. 20 % fettes Öl
Wirkungen: bronchosekretolytisch, im Magen-Darm-Trakt spasmolytisch
Anwendungsgebiete: Katarrhe der Luftwege sowie Verdauungsbeschwerden mit leichten Krämpfen im Magen-Darm-Bereich, Völlegefühl, Blähungen
Dosierung und Art der Anwendung: einer mittleren Tagesdosis von 3,0 g entsprechend 0,5-1,0 g oder einmal täglich 1 Teelöffel (ca. 3 g) der frisch gepulverten Droge zur Teebereitung (Übergießen mit siedendem Wasser und nach 10 bis 15 min Filtration durch Teesieb)
Sonstige Verwendung: im Haushalt als Gewürz bzw. in der Lebensmittelindustrie zur Aromatisierung zahlreicher Produkte. http://pharm1.pharmazie.uni-greifswald.de/systematik/6_droge/anisi-st.htm
10 Pillen 33,-- Euro.
Bei ebay: - zum Ersten, Zweiten, Dritten - wer bot mehr?
Die Wirtschaft muß brummen.
Demgegenüber folgendes zu lesen:
Fakten die für übertriebene Panikmache sprechen:
Es gibt ca. 120 Krankheitsfälle/60 Todesfälle an H5N1 bei Menschen.
Bei Tieren wurden ca. 3200 Fälle nachgewiesen ...
http://www.geoportal.de/?ctrl:id=wi...NewsItem&id=654
...weltweit ...
Um die Ausbreitung der "Seuche" zu verhindern wurden bisher über
100 Mill. Hühner gekeult oder vergast ...
... jährlich sterben 1 Mill. Menschen an der humanen Influenza,
wo bleibt da die Panik, wo ist da eine rationale Relation die die Massenhysterie rechtfertigt?
Angst vor Wildvögel wäre unbegründet
Größere Ausbreitungsgefahr durch Tiertransporte aus betroffenen Gebieten
Hühner und Enten hinter Schloss und Riegel
Jetzt bundesweite Stallpflicht / Trittin sieht „veränderte Gefahrenlage
NABU warnt vor überzogenen Maßnahmen
Tschimpke: Entenjagd in Schutzgebieten unangemessen
Zugvögel sind Opfer, nicht Täter
In Asien eindeutig kein Zusammenhang von Vogelzug und Virusausbreitung
Angst vor Wildvögeln wäre unbegründet
Größere Ausbreitungsgefahr durch Tiertransporte aus betroffenen Gebieten
#2: Re: Tamiflu - nun gehts dem Sternanis an den Kragen! Autor: Wendor, Verfasst am: 01.11.2005, 10:39 *
Wäre es da nicht billiger,
Honigkuchen oder Anisplätzchen zu backen?
*
#3: Autor: Critic, Wohnort: Arena of AirVerfasst am: 02.11.2005, 04:16 Als ich die Überschrift gelesen habe, habe ich spontan an das legendäre "Silphium" gedacht, ein Kraut, das noch um die Zeitenwende in der Gegend von Karthago zu finden war. Die Römer waren geradezu besessen davon, war das Kraut doch zum Kochen ebenso zu gebrauchen wie etwa zur Verhütung. Das Kraut wuchs allerdings nur wild. Der Bedarf war schon immens und der Preis hoch, da haben Geschäftemacher das Kraut noch verknappt, indem sie Schweineherden an den Fundorten weiden ließen. Der letzte große Konsument soll einigen Quellen zufolge der Kaiser Nero gewesen sein, und irgendwann im zweiten Jahrhundert verschwand das Silphium dann ganz. Noch heute würden einige Mediziner gerne ein Exemplar davon in die Finger bekommen, um herauszufinden, mit welcher Substanz die Römer damals verhütet haben. Es gibt zwar heute noch einige andere Unterarten, aber keine von ihnen enthält Stoffe mit dieser Wirkung.
#4: Rumsfeld - ein echtes "Cleverle"??? Hoffentlich kein ,,,,,,,,,,,,,,,, Autor: Wendor, Verfasst am: 03.11.2005, 11:30 ,,,,,,,,,,, von der Gier Befallener ???
Rumsfeld profitiert vom Tamiflu-Boom
Seit sich die Welt durch die Vogelgrippe bedroht sieht, klingeln bei der Erfinderfirma des Gegenmittels Tamiflu die Kassen. Zu den Gewinnern gehört auch US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld.
New York/Hamburg - Rumsfelds Vermögen hat sich laut einem Bericht des US-Magazins "Fortune" in den vergangenen sechs Monaten um eine Million Dollar erhöht. Der Pentagon-Chef - ohnehin einer der reichsten Minister im Kabinett von Präsident George W. Bush - hat demnach maßgeblich von seiner Aktien-Beteiligung am Biotech-Unternehmen Gilead Science Chart zeigen profitiert.
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