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Soziale Unterschiede - War es besser in der DDR?
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#108459) Verfasst am: 26.03.2004, 18:31    Titel: Soziale Unterschiede - War es besser in der DDR? Antworten mit Zitat

Dieses Thema ein Splitting aus https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=3334&start=0
Eifellady


Reni hat folgendes geschrieben:
Ich glaube wirklich, einige von Euch verstehen nicht, worum es mir hier geht. Ich möchte nochmal deutlich sagen: WER sich hier versammelt und dem *Dir fehlt was, tja, mir nicht!* zustimmt, sind junge, halbwegs gesunde Leute, die fähig und in der Lage sind, einen Freundeskreis aktiv zu erhalten und sich auch einen neuen aufzubauen. Ich bin das auch, ich habe einen Freundeskreis, der für mich ausreicht... leider wohnen die weit weg, so daß wir kaum etwas zusammen unternehmen können. Und seit wir hierher gezogen sind, haben wir noch keinen - ich betone KEINEN - kennengelernt, der hier in der direkten Umgebung unser(e) Freund(e) sind. Wir sind anders, weil wir aus´m Osten kommen, und niemand kommt auf uns zu und sagt: *kommt her, hier lernt Ihr Leute kennen, einfach so, ohne daß Ihr etwas besonderes tun oder sein müßt*.

Hier in Düsseldorf gibt es meines Wissens genug Leute, die man kennenlernen kann ohne dafür etwas tun zu müssen. Ich verstehe dein Problem tatsächlich nicht.
Dass du Ossi bist ist eine Ausrede die deine Probleme nur verstärkt, dessen solltest du dir klar werden.

Zitat:
Ich denke, hier posten die aktiven und interessierten 5% der Bevölkerung, die auch nicht an einem Umzug in die völlige Fremde oder einem herben Schicksallschlag zerbrechen würden und die immer genügend Beistand haben, wenn es ihnen nicht gut geht. Toll!

Stimmt wohl.

Zitat:
Macht Ihr Euch eigentlich auch mal Gedanken um andere? Um Leute, die krank, behindert, bequem, schüchtern, einsam sind? Die nicht sagen können: *Wenn ich ein Bedürfnis nach Gemeinschaft habe, geh ich los und finde auf jeden Fall immer jemanden, ich brauch keine Kirche*?

Mit dem letzten menschen dieser Art, den ich kennen gelernt habe bin ich seit einem Jahr zusammen zwinkern

Zitat:
Ich denke an einen der Kassierer im Sparmarkt hier um die Ecke, der ist krankhaft übergewichtig, und ich habe ihn noch niemals in Gesellschaft gesehen, immer nur alleine. Er trägt eine sehr starke Brille und verfügt über nicht allzu viel Bildung, ich würde ihm die Fähigkeit mit dem PC umzugehen nicht zutrauen (kann mich aber irren). So jemand hat vielleicht noch nie in seinem Leben gehört *ich liebe Dich* oder *Dich liebt jemand* (aber auch da kann ich mich irren).

Und du glaubst allen Ernstes, dass die Kirche (und niemand anderes) diesem menschen helfen kann?

Kurzum: Alles was du hier aufgezählt hast ist sicherlich änderungs-/besserungs-/überdenkensbedürftig. Warum diese Probleme aber ausgerechnet von der Kirche gelöst werden sollte, entzieht sich meinem Verständnis.
_________________
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Reni
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Beitrag(#108467) Verfasst am: 26.03.2004, 18:41    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hier in Düsseldorf gibt es meines Wissens genug Leute, die man kennenlernen kann ohne dafür etwas tun zu müssen. Ich verstehe dein Problem tatsächlich nicht.

Wenn man neu ist, kann man NIRGENDWO jemanden kennenlernen, ohne etwas dafür tun zu müssen, das schließt sich aus. Man muß zumindest irgendwo hin gehen und sagen Ühier bin ich, redet einer mit mir?* Das ist schwierig, wenn man einen Mann hat, der von 8-7 arbeitet, hochschwanger ist und ein dreijähriges Kind hat - wo bist Du da einfach so aufgenommen, als ganze Familie?
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Dass du Ossi bist ist eine Ausrede die deine Probleme nur verstärkt, dessen solltest du dir klar werden.

Bestimmt kannst Du mir von deinem reichen Erfahrungsschatz eines Ossis, der nach der Wende in den Westen gezogen ist und sofort mit Familie in einer nicht ganz einfachen und bei weitem nicht unabhängigen Lebenssituation Anschluß gefunden hat, aushelfen....zwinkern

Shadaik hat folgendes geschrieben:
reni hat folgendes geschrieben:
Ich denke an einen der Kassierer im Sparmarkt hier um die Ecke, der ist krankhaft übergewichtig, und ich habe ihn noch niemals in Gesellschaft gesehen, immer nur alleine. Er trägt eine sehr starke Brille und verfügt über nicht allzu viel Bildung, ich würde ihm die Fähigkeit mit dem PC umzugehen nicht zutrauen (kann mich aber irren). So jemand hat vielleicht noch nie in seinem Leben gehört *ich liebe Dich* oder *Dich liebt jemand* (aber auch da kann ich mich irren).

Und du glaubst allen Ernstes, dass die Kirche (und niemand anderes) diesem menschen helfen kann?

Wenn man sich mit der Lehre anfreunden kann, halte ich das für ideal, ja.
Was würdest Du ihm empfehlen?
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#108476) Verfasst am: 26.03.2004, 18:52    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hier in Düsseldorf gibt es meines Wissens genug Leute, die man kennenlernen kann ohne dafür etwas tun zu müssen. Ich verstehe dein Problem tatsächlich nicht.

Wenn man neu ist, kann man NIRGENDWO jemanden kennenlernen, ohne etwas dafür tun zu müssen, das schließt sich aus. Man muß zumindest irgendwo hin gehen und sagen Ühier bin ich, redet einer mit mir?* Das ist schwierig, wenn man einen Mann hat, der von 8-7 arbeitet, hochschwanger ist und ein dreijähriges Kind hat - wo bist Du da einfach so aufgenommen, als ganze Familie?

Das sind wieder ganz neue Details.
Dennoch hast du doch wohl Nachbarn, Kollegen (oder dien Mann hat welche), Leute, die du immer mal wieder triffst und mit denen du ins Gespräch kommst... Natürlich musst du etwas tun, aber auch wenn du zu einer Kirchengemeinde gehst tust du ja bereits etwas.

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Bestimmt kannst Du mir von deinem reichen Erfahrungsschatz eines Ossis, der nach der Wende in den Westen gezogen ist und sofort mit Familie in einer nicht ganz einfachen und bei weitem nicht unabhängigen Lebenssituation Anschluß gefunden hat, aushelfen....zwinkern

Es hat nichts damit zu tun, ob du Ossi, Wessi, Helgoländer oder sonst was bist. Schon eher mit deiner "nicht ganz unabhängigen Lebenssituation" - das ist wenigstens eine ehrliche Begründung.

Shadaik hat folgendes geschrieben:
reni hat folgendes geschrieben:
Ich denke an einen der Kassierer im Sparmarkt hier um die Ecke, der ist krankhaft übergewichtig, und ich habe ihn noch niemals in Gesellschaft gesehen, immer nur alleine. Er trägt eine sehr starke Brille und verfügt über nicht allzu viel Bildung, ich würde ihm die Fähigkeit mit dem PC umzugehen nicht zutrauen (kann mich aber irren). So jemand hat vielleicht noch nie in seinem Leben gehört *ich liebe Dich* oder *Dich liebt jemand* (aber auch da kann ich mich irren).

Und du glaubst allen Ernstes, dass die Kirche (und niemand anderes) diesem menschen helfen kann?

Wenn man sich mit der Lehre anfreunden kann, halte ich das für ideal, ja.
Was würdest Du ihm empfehlen?[/quote]
Nichts, da ich seine Lage nicht detailierter kenne und mich nie über helfende Einrichtungen informiert habe. Alle5dings - du kannst dich ja in deiner Einschätzung ohnehin irren zwinkern
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Reni
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Beitrag(#108501) Verfasst am: 26.03.2004, 19:39    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Dennoch hast du doch wohl Nachbarn, Kollegen (oder dien Mann hat welche), Leute, die du immer mal wieder triffst und mit denen du ins Gespräch kommst...

Es geht nicht um generelle Kontakte. Sich mal nett zu unterhalten ist eines, aber zu spüren, daß jemand auf der gleichen Wellenlänge liegt, was gaaaaanz anderes...

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Es hat nichts damit zu tun, ob du Ossi, Wessi, Helgoländer oder sonst was bist. Schon eher mit deiner "nicht ganz unabhängigen Lebenssituation" - das ist wenigstens eine ehrliche Begründung.

Wenn Du mit Kleinkind schwanger bist, findest Du schwer Kontakte. Da lebt man ziemlich eingeschränkt. Das meinte ich.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#108505) Verfasst am: 26.03.2004, 19:42    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Dennoch hast du doch wohl Nachbarn, Kollegen (oder dien Mann hat welche), Leute, die du immer mal wieder triffst und mit denen du ins Gespräch kommst...

Es geht nicht um generelle Kontakte. Sich mal nett zu unterhalten ist eines, aber zu spüren, daß jemand auf der gleichen Wellenlänge liegt, was gaaaaanz anderes...

Solche Menschen wirst du auch in der Kirche nicht überdurchschnittlich oft kennen lernen.

Zitat:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Es hat nichts damit zu tun, ob du Ossi, Wessi, Helgoländer oder sonst was bist. Schon eher mit deiner "nicht ganz unabhängigen Lebenssituation" - das ist wenigstens eine ehrliche Begründung.

Wenn Du mit Kleinkind schwanger bist, findest Du schwer Kontakte. Da lebt man ziemlich eingeschränkt. Das meinte ich.

Das ist etwas anderes. Aber keine Angst, mW gehen die meisten Schwangerschaften vorüber. zwinkern
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Reni
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Beitrag(#108508) Verfasst am: 26.03.2004, 19:45    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Reni hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Dennoch hast du doch wohl Nachbarn, Kollegen (oder dien Mann hat welche), Leute, die du immer mal wieder triffst und mit denen du ins Gespräch kommst...

Es geht nicht um generelle Kontakte. Sich mal nett zu unterhalten ist eines, aber zu spüren, daß jemand auf der gleichen Wellenlänge liegt, was gaaaaanz anderes...

Solche Menschen wirst du auch in der Kirche nicht überdurchschnittlich oft kennen lernen.

Also, ich weiß nicht... das Gefühl des Fremdseins habe ich hier vor allem deswegen, weil die Leute so völlig unterschiedliche Wertevorstellungen haben, die so gar nichts mit dem zu tun haben, was ich mal gelernt habe...Traurig Das wird einem da, wo man versucht wertemäßig auf einer Linie zu liegen, eher weniger passieren.
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Shadaik
evolviert



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Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#108511) Verfasst am: 26.03.2004, 19:49    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Reni hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Dennoch hast du doch wohl Nachbarn, Kollegen (oder dien Mann hat welche), Leute, die du immer mal wieder triffst und mit denen du ins Gespräch kommst...

Es geht nicht um generelle Kontakte. Sich mal nett zu unterhalten ist eines, aber zu spüren, daß jemand auf der gleichen Wellenlänge liegt, was gaaaaanz anderes...

Solche Menschen wirst du auch in der Kirche nicht überdurchschnittlich oft kennen lernen.

Also, ich weiß nicht... das Gefühl des Fremdseins habe ich hier vor allem deswegen, weil die Leute so völlig unterschiedliche Wertevorstellungen haben, die so gar nichts mit dem zu tun haben, was ich mal gelernt habe...Traurig Das wird einem da, wo man versucht wertemäßig auf einer Linie zu liegen, eher weniger passieren.

Apropos: War die DDR nicht das am stärksten säkularisierte Land der Welt? mW war kein anderes kulturwestliches Land in seinen Werten weiter vom Christentum entfernt als die DDR.
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Blaubär
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Wohnort: Mainufer

Beitrag(#108512) Verfasst am: 26.03.2004, 19:50    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Wenn Du mit Kleinkind schwanger bist, findest Du schwer Kontakte. Da lebt man ziemlich eingeschränkt. Das meinte ich.


Ich kann da von gegenteiliger Erfahrung berichten.
Gerade mit Kind hast Du viele Möglichkeiten, andere Menschen kennenzulernen. Wir sind vor 2 1/2 Jahren auch in eine Gegend gezogen, wo wir niemanden kannten. Da erkundigt man sich dann eben nach Möglichkeiten, wo man (oder frau in dem Fall) mit Kind hingehen kann, sei es Krabbelgruppe, Spielkreis, Turngruppe oder ähnliches. Je nach Alter des Kindes. Hat meine Frau gemacht und sich damit einen Bekanntenkreis aufgebaut, den sie heute nicht mehr missen möchte. Und eine Schwangerschaft sollte da kein Hindernis sein, es sei denn man ist dabei bettlägerig.
Nur mal so als Beispiel.
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Reni
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Beitrag(#108529) Verfasst am: 26.03.2004, 20:10    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Apropos: War die DDR nicht das am stärksten säkularisierte Land der Welt? mW war kein anderes kulturwestliches Land in seinen Werten weiter vom Christentum entfernt als die DDR.

Ja, und?
Wir hatten als Zusammenhalt die Ideologie. Gleiche Merkmale in Erziehung, Bildung, Manipulation, Gleichschaltungsbestrebungen, Förderung der Intoleranz - bei aller Solidarität untereinander nicht wirklich eine erstrebenswerte Alternative.
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frajo
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Beiträge: 11440

Beitrag(#108530) Verfasst am: 26.03.2004, 20:10    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Sowas wie eine geistige Heimat, etwas, wo man als ganze Familie hingehört, wäre schon nicht schlecht.

sowas kannst du nicht finden; das kannst du nur bauen.
wobei das mit der familie ein spezialthema ist: die kinder müssen sich von der familie wegentwickeln, wenn sie eine eigene identität erarbeiten sollen.
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Heike J
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Beiträge: 26284

Beitrag(#108532) Verfasst am: 26.03.2004, 20:12    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Reni hat folgendes geschrieben:
Sowas wie eine geistige Heimat, etwas, wo man als ganze Familie hingehört, wäre schon nicht schlecht.

sowas kannst du nicht finden; das kannst du nur bauen.
wobei das mit der familie ein spezialthema ist: die kinder müssen sich von der familie wegentwickeln, wenn sie eine eigene identität erarbeiten sollen.


Meine Tochter würde mir was husten, wenn sie mit uns zusammen regelmäßig etwas unternehmen sollte... und das schon seit längerem.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#108539) Verfasst am: 26.03.2004, 20:17    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
sowas kannst du nicht finden; das kannst du nur bauen.


Ich habe schon Gemeinschaften vorgefunden, denen ich mich zumindest vorübergehend anschließen wollte. Natürlich war da ein gewisses Feintuning nötig, um das für mich passend zu machen. Ein bißchen bauen musste ich also schon. Aber das Grundgerüst war schon fertig da. Sonst hätte ich mich der Gemeinschaft nicht angeschlossen.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#108545) Verfasst am: 26.03.2004, 20:22    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
Reni hat folgendes geschrieben:
Sowas wie eine geistige Heimat, etwas, wo man als ganze Familie hingehört, wäre schon nicht schlecht.

sowas kannst du nicht finden; das kannst du nur bauen.
wobei das mit der familie ein spezialthema ist: die kinder müssen sich von der familie wegentwickeln, wenn sie eine eigene identität erarbeiten sollen.


Meine Tochter würde mir was husten, wenn sie mit uns zusammen regelmäßig etwas unternehmen sollte... und das schon seit längerem.

ein gutes zeichen ist das.
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Shadaik
evolviert



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Beiträge: 26377
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Beitrag(#108547) Verfasst am: 26.03.2004, 20:24    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Apropos: War die DDR nicht das am stärksten säkularisierte Land der Welt? mW war kein anderes kulturwestliches Land in seinen Werten weiter vom Christentum entfernt als die DDR.

Ja, und?
Wir hatten als Zusammenhalt die Ideologie. Gleiche Merkmale in Erziehung, Bildung, Manipulation, Gleichschaltungsbestrebungen, Förderung der Intoleranz - bei aller Solidarität untereinander nicht wirklich eine erstrebenswerte Alternative.

Wo ist der Unterschied zwischen den Ansprüchen der katholischen Kirche und jenen des SED-Zentralkommitees?
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#108550) Verfasst am: 26.03.2004, 20:37    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
sowas kannst du nicht finden; das kannst du nur bauen.


Ich habe schon Gemeinschaften vorgefunden, denen ich mich zumindest vorübergehend anschließen wollte. Natürlich war da ein gewisses Feintuning nötig, um das für mich passend zu machen. Ein bißchen bauen musste ich also schon. Aber das Grundgerüst war schon fertig da. Sonst hätte ich mich der Gemeinschaft nicht angeschlossen.

da gibt es sicher sehr große individuelle unterschiede.
manche leute haben ein großes soziales talent und finden fast überall schnell rein.
andere wiederum tun sich sehr schwer und brauchen jahre, um anschluß zu finden.

ich glaube, daß beide grundmuster auch eine kehrseite aufweisen:
wer schnell reinkommt in irgendeine clique, hat es nicht nötig, tiefere bindungen zu entwickeln. er kann ja jederzeit irgendwo anders anschluß finden, wenn es einmal nicht mehr so gut klappt.
mithin läuft ein solcher mensch gefahr, bindungsfreudig bei gleichzeitig schwacher bindungstiefe zu werden. letztlich ein m.e. unbefriedigender zustand.

sein antipode dagegen braucht schmerzhaft lange zum aufbau von sozialen bindungen und hat deutlich weniger davon pro zeitintervall. daher ist die bindung für einen solchen menschen ein sehr wertvolles gut, das zu erhalten ihm einen höheren aufwand wert ist. solche tiefgehenden bindungen halten tendenziell länger und sind befriedigender.
aber ihr verlust ist eine katastrophe - anders als beim bindungsfreudigen menschen.

bindungen an ganze gemeinschaften halte ich für prinzipiell oberflächlich.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#108551) Verfasst am: 26.03.2004, 20:41    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Wo ist der Unterschied zwischen den Ansprüchen der katholischen Kirche und jenen des SED-Zentralkommitees?

ich habe beides in den ersten neun jahren meines lebens "genossen".
von SED-ansprüchen oder -constraints habe ich nichts mitbekommen. im gegenteil; die partei hatte viele attraktive angebote für mich.
die durfte ich allerdings nicht wahrnehmen - dank des anspruchs der RKK.
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Kunigunde
Seltsam



Anmeldungsdatum: 10.08.2003
Beiträge: 655
Wohnort: zu Hause

Beitrag(#108555) Verfasst am: 26.03.2004, 20:46    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Reni hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Apropos: War die DDR nicht das am stärksten säkularisierte Land der Welt? mW war kein anderes kulturwestliches Land in seinen Werten weiter vom Christentum entfernt als die DDR.

Ja, und?
Wir hatten als Zusammenhalt die Ideologie. Gleiche Merkmale in Erziehung, Bildung, Manipulation, Gleichschaltungsbestrebungen, Förderung der Intoleranz - bei aller Solidarität untereinander nicht wirklich eine erstrebenswerte Alternative.

Wo ist der Unterschied zwischen den Ansprüchen der katholischen Kirche und jenen des SED-Zentralkommitees?


Ich würde das nicht so absolut sehen. Ich kannte zu DDR-Zeiten eine ganze Menge Leute, die regelmäßig in die kirche gegangen sind und das wurde auch so akzeptiert. Es waren nur Staat und Kirche riogoros getrennt. Aus meiner Klasse sind einige zu einer Art RU gegangen, der aber nur von der Kirche angeboten wurde. Glaube war m.E. so eine art Ersatz zu der offiziellen Ideologie und hatte am Ende auch ziemlich viel Zulauf, zumindest in meiner Gegend. Als Atheist ohne viel Sinnne für die Staatsideologie stand man schon eher allein da, wenn man das rein auf dieser Ebene betrachtet (Was nicht heißen soll dass ich keine freunde hatte).
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#108563) Verfasst am: 26.03.2004, 21:00    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
bindungen an ganze gemeinschaften halte ich für prinzipiell oberflächlich.


Ja, wahrscheinlich ist das so. Trotzdem würde ich so etwas nicht unterschätzen. Es gibt ja z.B. auch Gruppen, wo es nicht vorrangig um Beziehungen geht, sondern um ein gemeinsames Interesse. Da ist es manchmal sogar ganz gut, wenn die Beziehungen nicht zu persönlich werden. Wenn ich z.B. in einer Fußballmannschaft nur meinem besten Freund den Ball abgebe, dann ist das für das Spiel unangemessen.

Die tiefen persönlichen Bindungen sind wichtig. Oberflächliche Bindungen an andere Menschen, mit denen ich gemeinsame Ziele verfolge, sind mir aber auch sehr wichtig.
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Reni
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Beitrag(#108565) Verfasst am: 26.03.2004, 21:01    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:

Meine Tochter würde mir was husten, wenn sie mit uns zusammen regelmäßig etwas unternehmen sollte... und das schon seit längerem.

ein gutes zeichen ist das.

Nicht unbedingt...
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Reni
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Beitrag(#108566) Verfasst am: 26.03.2004, 21:01    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
sowas kannst du nicht finden; das kannst du nur bauen.


Ich habe schon Gemeinschaften vorgefunden, denen ich mich zumindest vorübergehend anschließen wollte. Natürlich war da ein gewisses Feintuning nötig, um das für mich passend zu machen. Ein bißchen bauen musste ich also schon. Aber das Grundgerüst war schon fertig da. Sonst hätte ich mich der Gemeinschaft nicht angeschlossen.

Er sacht es...zwinkern
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#108567) Verfasst am: 26.03.2004, 21:01    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Cirsium hat folgendes geschrieben:
Ich würde das nicht so absolut sehen. Ich kannte zu DDR-Zeiten eine ganze Menge Leute, die regelmäßig in die kirche gegangen sind und das wurde auch so akzeptiert. Es waren nur Staat und Kirche riogoros getrennt. Aus meiner Klasse sind einige zu einer Art RU gegangen, der aber nur von der Kirche angeboten wurde.

so war es zu meiner zeit. mit der kleinen perfidie, daß der außerschulische RU rein zufällig immer zeitgleich zu den nachmittagen der jungen pioniere stattfand.
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Reni
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Beitrag(#108568) Verfasst am: 26.03.2004, 21:04    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Wo ist der Unterschied zwischen den Ansprüchen der katholischen Kirche und jenen des SED-Zentralkommitees?

Die SED hat sich nicht so massiv in die Intimsphäre der Leute eingemischt.
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Reni
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Beitrag(#108569) Verfasst am: 26.03.2004, 21:06    Titel: Re: Alternative zu den Kirchen Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
wobei das mit der familie ein spezialthema ist: die kinder müssen sich von der familie wegentwickeln, wenn sie eine eigene identität erarbeiten sollen.

Ja, meine Kinder sind aber noch rel.klein, Insofern sehe ich die Bestrebungen dahin noch sehr gemäßigt.

Ich hoffe, ich werde nie dahin kommen, wo meine Kinder nichts mehr mit mir gemeinsam unternehmen wollen... (ich hab leicht reden, mal sehen wie´s dann wird...)
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
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Beitrag(#108570) Verfasst am: 26.03.2004, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Die SED hat sich nicht so massiv in die Intimsphäre der Leute eingemischt.


Die SED hat meinen Vater bedrängt, jeglichen Kontakt zu seinem Bruder abzubrechen. Ich finde das ist schon eine massive Einmischung.
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Reni
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Beitrag(#108571) Verfasst am: 26.03.2004, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Bitte unterscheide Privat- und Intimsphäre.

Vorschläge zum Thema *Masturbation ist Sünde* habe ich nie gehört. Oder sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe o.ä.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#108573) Verfasst am: 26.03.2004, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

Der Punkt ist, dass auch ein Katholik nach Herzenslust an seinem Piller rumspielen kann, wenn er es nicht gerade seinem Pfarrer erzählt. Und selbst wenn, hat der Pfarrer heutzutage kaum Sanktionsmöglichkeiten. Außerdem kann ich aus der Kirche austreten und einfach einen drauf lassen, wie mein Intimleben nach der Vorstellung derer auszusehen hat, die keins haben. Die SED konnte hingegen ihre Einschränkung von Freiheitsrechten gut überwachen und Übertretungen empfindlich bestrafen. Ihren Einflussbereich zu verlassen war bis kurz vor der Wende nur unter Lebensgefahr möglich.
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Reni
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Beitrag(#108575) Verfasst am: 26.03.2004, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, aber die Frage war die nach den Ansprüchen, nicht die der Realisation.

Und wenn Du jemandem von Kindheit an und jahrelang einredest, man darf das nicht machen, weil es Sünde vor Gott sei, macht der das sein ganzes Leben lang nicht unbeschwert...Traurig
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#108576) Verfasst am: 26.03.2004, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so, um die Ansprüche ging es. Die waren bei der SED natürlich Klasse. Ich beurteile Orgs nicht mehr so gerne nach ihren Ansprüchen, weil Anspruch und Wirklichkeit oft genug auseinanderklaffen.

Im Falle der Kirche macht das sogar vieles erträglicher.
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Reni
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Beitrag(#108578) Verfasst am: 26.03.2004, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

?

Es wurde nach den Ansprüchen im Vergleich zur KK. Die klafft bei der KK weit mehr mit der Realität auseinander als in der SED, was sich gar nicht vermeiden läßt: das eine war eine Partei, das andere eine Institution, die sich als Verfechter von Wahrheit, Moral und Ethik begreift. Das MUSS einfach schiefgehen, finde ich.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#108579) Verfasst am: 26.03.2004, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, klar, schon verstanden. Ich hatte das einfach nicht mitbekommen, dass es um die Ansprüche ging. Ich dachte das ging in so 'ne Richtung, dass die SED gar nicht so übel war.
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