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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22767
Wohnort: Germering
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(#391893) Verfasst am: 29.12.2005, 12:57 Titel: Steht eine Singularität der technologischen Entwicklung bevor? |
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Steht eine Singularität der technologischen Entwicklung bevor? Interessanter Essay im aktuellen SdW:
"Mensch v2.0" von Ray Kurzweil: http://www.wissenschaft-online.de/artikel/796261
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#391932) Verfasst am: 29.12.2005, 14:57 Titel: |
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Spannender Essay.
Die Verwendung der Begriffe Paradigmenwechsel und Singularität ist etwas ungewöhnlich. Aber ich möchte eigene Prognosen dagegensetzen:
- Der Technische Fortschritt wird -mindestens- für die nächsten Jahrzehnte dafür sorgen, daß sich die Schere zwischen dem größten Teil der Menschheit und einer wohlhabenden, über die entsprechenden Ressourcen verfügenden Minderheit weiter öffnet.
- Man wird die Rechenleistung eines Gehirns, jedoch kein Gehirn simulieren können.
[Darauf wette ich übrigens. Haben wir Aussicht, das Jahr 2020 zu erleben? :)]
- Falls -wie vorausgesagt- der biologische sich nach und nach selbst durch einen nichtbiologischen Menschen ersetzt, wird das vorrangige Problem die Ächtung des biologischen, nicht des technischen Lebens sein.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22767
Wohnort: Germering
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(#391955) Verfasst am: 29.12.2005, 15:58 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Spannender Essay.
Die Verwendung der Begriffe Paradigmenwechsel und Singularität ist etwas ungewöhnlich. Aber ich möchte eigene Prognosen dagegensetzen:
- Der Technische Fortschritt wird -mindestens- für die nächsten Jahrzehnte dafür sorgen, daß sich die Schere zwischen dem größten Teil der Menschheit und einer wohlhabenden, über die entsprechenden Ressourcen verfügenden Minderheit weiter öffnet. |
Das sehe ich ebenso. Vermutlich gilt das von Kurzweil prognostizierte Szenario erstmal nur für eine Minderheit. Und da es sich um eine exponentiell beschleunigte Entwicklung handelt, kann es sein, daß die Weiterentwicklung erstmalig wesentlich schneller als die globale Verbreitung abläuft.
zelig hat folgendes geschrieben: | - Man wird die Rechenleistung eines Gehirns, jedoch kein Gehirn simulieren können.
[Darauf wette ich übrigens. Haben wir Aussicht, das Jahr 2020 zu erleben? ] |
Ob man das auch die stark physiogisch gekoppelten Phänomene (z.B. Gefühle) schon 2020 simulieren kann, mag dahingestellt sein, schließlich sind die sehr substratabhängig. Aber für "typische" Bewußtseinsphänomene wie etwa Gedächtnis, logisches Schließen, Begriffsverarbeitung usw. nehme ich die Wette in bezug auf sagen wir 2030 an.
zelig hat folgendes geschrieben: | - Falls -wie vorausgesagt- der biologische sich nach und nach selbst durch einen nichtbiologischen Menschen ersetzt, wird das vorrangige Problem die Ächtung des biologischen, nicht des technischen Lebens sein. |
Auch das glaube ich eher nicht. Ethische Probleme treten in einem sich exponentiell entwickelnden vernetzten Gesamt-Wissensorganismus vermutlich generell in den Hintergrund - u.a. da es kein stabiles Individuum im traditionellen Sinne mehr gibt.
Zudem sollte man sich ungeschminkt klarmachen, welche Ursachen uns bisher dazu bringen, bestimmte (!) Sorten biologischen Lebens zu achten: Es sind (neben der Tatsache, daß wir bewußte Wesen sind) die Bindung eines Körpers an eine Erinnerungsinstanz, unsere genetische Replikation, unser Wissen um notwendige Ressourcen und dgl.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#392000) Verfasst am: 29.12.2005, 17:32 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | - Man wird die Rechenleistung eines Gehirns, jedoch kein Gehirn simulieren können.
[Darauf wette ich übrigens. Haben wir Aussicht, das Jahr 2020 zu erleben? ] |
Ob man das auch die stark physiogisch gekoppelten Phänomene (z.B. Gefühle) schon 2020 simulieren kann, mag dahingestellt sein, schließlich sind die sehr substratabhängig. Aber für "typische" Bewußtseinsphänomene wie etwa Gedächtnis, logisches Schließen, Begriffsverarbeitung usw. nehme ich die Wette in bezug auf sagen wir 2030 an. |
Wie stellen wir fest, wer die Wette (Flasche
edit: <s>Champus</s> Champagner
?) gewonnen hat?
Bitte genau, sonst gibt das wieder ewig Diskussionen.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
Zuletzt bearbeitet von zelig am 30.12.2005, 22:03, insgesamt einmal bearbeitet |
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22767
Wohnort: Germering
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(#392006) Verfasst am: 29.12.2005, 17:40 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | - Man wird die Rechenleistung eines Gehirns, jedoch kein Gehirn simulieren können.
[Darauf wette ich übrigens. Haben wir Aussicht, das Jahr 2020 zu erleben? ] |
Ob man das auch die stark physiogisch gekoppelten Phänomene (z.B. Gefühle) schon 2020 simulieren kann, mag dahingestellt sein, schließlich sind die sehr substratabhängig. Aber für "typische" Bewußtseinsphänomene wie etwa Gedächtnis, logisches Schließen, Begriffsverarbeitung usw. nehme ich die Wette in bezug auf sagen wir 2030 an. |
Wie stellen wir fest, wer die Wette (Flasche Champus?) gewonnen hat?
Bitte genau, sonst gibt das wieder ewig Diskussionen.
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Begriffsverständnis: Du kannst die Antworten einer KI auf beliebige von Dir zu wählende Fragen nicht mehr von der eines - sagen wir - neuen FGH-Mitglieds unterscheiden.
Gedächtnis: Die KI erinnert sich an erlebte Episoden und erlernte Techniken und kann diese sprachlich formulieren.
Wetten für noch spätere Zeitpunkte werden schwierig, da wir sie nicht mehr individuell einlösen können
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#392031) Verfasst am: 29.12.2005, 18:23 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Begriffsverständnis: Du kannst die Antworten einer KI auf beliebige von Dir zu wählende Fragen nicht mehr von der eines - sagen wir - neuen FGH-Mitglieds unterscheiden. |
Gut.
- Ich habe drei Tage Zeit.
- Die KI muss während der Unterhaltung isoliert sein. Kein Datenzufluss.
step hat folgendes geschrieben: | Gedächtnis: Die KI erinnert sich an erlebte Episoden und erlernte Techniken und kann diese sprachlich formulieren. |
Verständnisfrage: Wessen Erinnerungen? Eigene? Einer anderen Person? Mehrerer Personen? Nur Erinnerungen an stattgefundene Ereignisse?
step hat folgendes geschrieben: | Wetten für noch spätere Zeitpunkte werden schwierig, da wir sie nicht mehr individuell einlösen können |
Individuell oder gar nicht. Du kannst die Flasche den Sensoren der KI überlassen. Ich bevorzuge Gaumen und Zunge.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22767
Wohnort: Germering
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(#392039) Verfasst am: 29.12.2005, 18:43 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Begriffsverständnis: Du kannst die Antworten einer KI auf beliebige von Dir zu wählende Fragen nicht mehr von der eines - sagen wir - neuen FGH-Mitglieds unterscheiden. |
Gut.
- Ich habe drei Tage Zeit.
- Die KI muss während der Unterhaltung isoliert sein. Kein Datenzufluss. |
Aber unsereins googelt doch daß es nur so knattert ... na gut, dann eben nicht unterscheidbar von einem isolierten menschlichen Beantworter.
zelig hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Gedächtnis: Die KI erinnert sich an erlebte Episoden und erlernte Techniken und kann diese sprachlich formulieren. |
Verständnisfrage: Wessen Erinnerungen? Eigene? Einer anderen Person? Mehrerer Personen? Nur Erinnerungen an stattgefundene Ereignisse? |
Mindestens eigene Erinnerungen der KI an von vorherigen Zuständen der KI wahrgenommene Ereignisse.
zelig hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Wetten für noch spätere Zeitpunkte werden schwierig, da wir sie nicht mehr individuell einlösen können |
Individuell oder gar nicht. Du kannst die Flasche den Sensoren der KI überlassen. Ich bevorzuge Gaumen und Zunge. |
Dann fiele für mich aber die Wettmotivation weg.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#392045) Verfasst am: 29.12.2005, 18:58 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Begriffsverständnis: Du kannst die Antworten einer KI auf beliebige von Dir zu wählende Fragen nicht mehr von der eines - sagen wir - neuen FGH-Mitglieds unterscheiden. |
Gut.
- Ich habe drei Tage Zeit.
- Die KI muss während der Unterhaltung isoliert sein. Kein Datenzufluss. |
Aber unsereins googelt doch daß es nur so knattert ... na gut, dann eben nicht unterscheidbar von einem isolierten menschlichen Beantworter. |
Gut.
Übrigens, warum den Spieß nicht umdrehen? Ab wann sind KIs selber in der Lage zu testen?
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22767
Wohnort: Germering
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(#392065) Verfasst am: 29.12.2005, 19:28 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Übrigens, warum den Spieß nicht umdrehen? Ab wann sind KIs selber in der Lage zu testen? |
Ungefähr ab demselben Zeitpunkt
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#392564) Verfasst am: 30.12.2005, 21:43 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Übrigens, warum den Spieß nicht umdrehen? Ab wann sind KIs selber in der Lage zu testen? |
Ungefähr ab demselben Zeitpunkt :wink: |
Das bezweifle ich allerdings. Ging es bis jetzt um Simulation, so geht es ab hier um Ästhetik, Kreativität und Phantasie.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#392566) Verfasst am: 30.12.2005, 21:53 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: |
Wie stellen wir fest, wer die Wette (Flasche Champus?) gewonnen hat?
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OT: Es heißt Champagner. Die Proletenvokabel Champus oder Schampus sollte man Leuten wie Michael Schumacher überlassen, die sich damit vollspritzen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#392571) Verfasst am: 30.12.2005, 22:04 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Wie stellen wir fest, wer die Wette (Flasche Champus?) gewonnen hat?
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OT: Es heißt Champagner. Die Proletenvokabel Champus oder Schampus sollte man Leuten wie Michael Schumacher überlassen, die sich damit vollspritzen. |
korrigiert
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#392595) Verfasst am: 30.12.2005, 22:50 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Individuell oder gar nicht. Du kannst die Flasche den Sensoren der KI überlassen. Ich bevorzuge Gaumen und Zunge. |
Magst du mir den effektiven Unterschied erklären?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22767
Wohnort: Germering
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(#392608) Verfasst am: 30.12.2005, 23:11 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Übrigens, warum den Spieß nicht umdrehen? Ab wann sind KIs selber in der Lage zu testen? |
Ungefähr ab demselben Zeitpunkt |
Das bezweifle ich allerdings. Ging es bis jetzt um Simulation, so geht es ab hier um Ästhetik, Kreativität und Phantasie. |
Den hatte ich gesetzt, weil nach der dargestellten These alle weiteren Fähigkeiten "ungefähr ab demselben Zeitpunkt" realistisch werden, unabhängig davon, ob sie aus heutiger Sicht kategorisch verschieden sind.
Um aber auf Dein Argument einzugehen: Auch schon die Simulation muß ähnlich mächtig wie das "Original" sein, wenn sie - was ich ja eben vermute - nicht unterscheidbar sein soll. Daher sehe ich Ästhetik und Kreativität als Begleiterscheinung und zugleich als Voraussetzung für die Ununterschiedbarkeit an.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26380
Wohnort: München
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(#392628) Verfasst am: 30.12.2005, 23:42 Titel: |
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Wann wird wohl eine KI eine BI testen, ob sie wirklich biologisch ist?
Jahr 2050 ?
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#392740) Verfasst am: 31.12.2005, 13:53 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Individuell oder gar nicht. Du kannst die Flasche den Sensoren der KI überlassen. Ich bevorzuge Gaumen und Zunge. |
Magst du mir den effektiven Unterschied erklären? |
Ja. Darf ich nur vorher von Dir wissen, wie Du effektiv meinst? Ich verstehe es so, wie es mein Duden mir erklärt, im Sinne von tatsächlich. Ich musste nämlich lernen, daß es eine andere, mathematische Bedeutung gibt, die im Kontext dieser Diskussion auch einen Sinn machen könnte.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#392773) Verfasst am: 31.12.2005, 15:48 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Um aber auf Dein Argument einzugehen: Auch schon die Simulation muß ähnlich mächtig wie das "Original" sein, wenn sie - was ich ja eben vermute - nicht unterscheidbar sein soll. Daher sehe ich Ästhetik und Kreativität als Begleiterscheinung und zugleich als Voraussetzung für die Ununterschiedbarkeit an. |
Wobei Ununterscheidbarkeit und Gleichheit zwei verschiedene Dinge sind. Ich vermute, daß Du dagegen meinst, Ununterscheidbarkeit und Gleichheit seien, wenn auch nicht identisch, so doch in diesem Zusammenhang [edit: ...deren Differenzierung...] irrelevant (Blackbox etc..). Verstehe ich Dich dann richtig? Abgesehen von dieser Frage, habe ich Zweifel daran, daß man auch nur ansatzweise versteht, wie Kreativität überhaupt möglich sein kann. Ich zweifle nicht daran, daß dieses Verständnis mal da sein könnte. Aber ist es schon entschieden, ob sie -wie Ästhetik auch- prinzipiell überhaupt in Information (Essay) transformierbar wäre? Ich nehme an, nein.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#392799) Verfasst am: 31.12.2005, 16:49 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Individuell oder gar nicht. Du kannst die Flasche den Sensoren der KI überlassen. Ich bevorzuge Gaumen und Zunge. |
Magst du mir den effektiven Unterschied erklären? |
Ja. Darf ich nur vorher von Dir wissen, wie Du effektiv meinst? Ich verstehe es so, wie es mein Duden mir erklärt, im Sinne von tatsächlich. Ich musste nämlich lernen, daß es eine andere, mathematische Bedeutung gibt, die im Kontext dieser Diskussion auch einen Sinn machen könnte. |
Ich meinte tatsächlich.
Die andere Möglichkeit liefe ja auf eine Frage nach der Funktionsweise hinaus und die ist mE irrelevant.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22767
Wohnort: Germering
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(#392809) Verfasst am: 31.12.2005, 17:02 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Um aber auf Dein Argument einzugehen: Auch schon die Simulation muß ähnlich mächtig wie das "Original" sein, wenn sie - was ich ja eben vermute - nicht unterscheidbar sein soll. Daher sehe ich Ästhetik und Kreativität als Begleiterscheinung und zugleich als Voraussetzung für die Ununterschiedbarkeit an. |
Wobei Ununterscheidbarkeit und Gleichheit zwei verschiedene Dinge sind. Ich vermute, daß Du dagegen meinst, Ununterscheidbarkeit und Gleichheit seien, wenn auch nicht identisch, so doch in diesem Zusammenhang [edit: ...deren Differenzierung...] irrelevant (Blackbox etc..). Verstehe ich Dich dann richtig? |
Ja, Ununterscheidbarkeit und Gleichheit sind normalerweise zwei verschiedene Dinge. Ausnahmen gibt es, wenn keine tiefere Ebene mehr zur Verfügung steht, die eine Simulation gestattet. So glauben manche Physiker, daß man z.B. einen komplexeren Quantencomputer nur noch durch einen Quantencomputer selbst simulieren kann. Ich denke aber, beim Bewußtsein kommen wir um dieses Problem noch herum. Das bedeutet, ich erwarte trotz unterschiedlicher Physik vergleichbare emergente Effekte, z.B. Kreativität.
zelig hat folgendes geschrieben: | Abgesehen von dieser Frage, habe ich Zweifel daran, daß man auch nur ansatzweise versteht, wie Kreativität überhaupt möglich sein kann. Ich zweifle nicht daran, daß dieses Verständnis mal da sein könnte. Aber ist es schon entschieden, ob sie -wie Ästhetik auch- prinzipiell überhaupt in Information (Essay) transformierbar wäre? Ich nehme an, nein. |
Wie genau das geht, weiß wohl noch niemand. Vielleicht werden wir es anhand der Simulationen verstehen, oder wir verstehen es bereits zuvor am menschlichen Gehirn. Es mag auch emergente Effekte geben, die zwar in der Simu auftauchen, die wir aber dennoch nicht verstehen, oder die nur verbesserte Intelligenzen verstehen.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#397039) Verfasst am: 06.01.2006, 19:57 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Individuell oder gar nicht. Du kannst die Flasche den Sensoren der KI überlassen. Ich bevorzuge Gaumen und Zunge. |
Magst du mir den effektiven Unterschied erklären? |
Eine KI ist kein Subjekt. Sie kann "ich" sagen, wie Dein Kassettenrekorder "ich" sagen kann, nachdem Du Deine Stimme aufs Band aufgenommen hast. Sie kann möglicherweise die Inhaltsstoffe eines Weines analysieren und, nachdem sie vorher so parametrisiert wurde Laute von sich geben. Abhängig von der Güte des Weines "Hm, gute Hanglage, erdiger Geschmack" oder "Zu trocken, schmeckt wie Essig" "sagen". Das kann man sich alles bis zur Perfektion simuliert vorstellen. Aber es wäre ein Fehler sich vorzustellen, daß diese Lautbildungen identisch wären mit dem Urteil eines Menschen, dessen Geschmacksbildung auf eine persönliche Entwicklung zurückgeht. Und nicht nur das, darüber hinaus ist sie ein Ergebnis von Fertigkeiten, Traditionen und kulturellen Entwicklungen. Wird eine KI wissen, besser gesagt, wird man ihr die Angst vorm Tod einprogrammieren? Wenn nicht, wie kann sie dann jemals etwas beim Anblick einer Pieta _empfinden_? Und wie kann sie ohne diese Empfindung den Schmerz anderer mitempfinden. Ich wüsste nicht, wie biologische, gewachsene, tradierte Vermögen auf eine KI übertragbar wäre. Aber der Besitz dieser Vermögen, ist eine Voraussetzung für eine Urteilsbildung. Gleichwie ethisch oder ästhetisch.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#397050) Verfasst am: 06.01.2006, 20:03 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Individuell oder gar nicht. Du kannst die Flasche den Sensoren der KI überlassen. Ich bevorzuge Gaumen und Zunge. |
Magst du mir den effektiven Unterschied erklären? |
Eine KI ist kein Subjekt. |
Sie kann potenziell genauso ein Subjekt sein wie du und ich. Zumindest kann sie ununterscheidbar sein.
Zumal KIs ebenfalls lernen, keine KI wird mit ihrem Weltwissen im vorhinein ausgestattet, das ist bestenfalls veraltet und ein solches Konstrukt fiele überhaupt nicht unter die definition von KI, auch wenn sie vortäuschen könnte, eine zu sein.
Oder meinst du unsere Zunge ist irgendwas anderes als ein Sensor?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Zuletzt bearbeitet von Shadaik am 06.01.2006, 20:05, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44216
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(#397053) Verfasst am: 06.01.2006, 20:05 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Eine KI ist kein Subjekt. |
Gibt es eine Möglichkeit, diese Aussage zu falsifizieren?
_________________ Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#397054) Verfasst am: 06.01.2006, 20:05 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Oder meinst du unsere Zunge ist irgendwas anderes als ein Sensor? |
Ja. Siehe Vortext.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22767
Wohnort: Germering
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(#397056) Verfasst am: 06.01.2006, 20:06 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Eine KI ist kein Subjekt. |
Gibt es eine Möglichkeit, diese Aussage zu falsifizieren? |
Klar, wenn zelig hinreichend konkret definiert, was ein Subjekt ist.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#397058) Verfasst am: 06.01.2006, 20:07 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Oder meinst du unsere Zunge ist irgendwas anderes als ein Sensor? |
Ja. Siehe Vortext.
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Das ist keine Antwort.
Die Frage war: "Ist unsere Zunge was anderes als ein Sensor?", nicht "Verarbeitet eine KI die Informationen eines Sensors anders als eine biologische Intelligenz?"
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44216
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(#397060) Verfasst am: 06.01.2006, 20:07 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Eine KI ist kein Subjekt. |
Gibt es eine Möglichkeit, diese Aussage zu falsifizieren? |
Klar, wenn zelig hinreichend konkret definiert, was ein Subjekt ist. |
Dann unter Umständen natürlich schon, ja. Nur im Moment eben nicht.
_________________ Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#397064) Verfasst am: 06.01.2006, 20:11 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Eine KI ist kein Subjekt. |
Gibt es eine Möglichkeit, diese Aussage zu falsifizieren? |
Äh... zunächst müssten wir klären, ob Du meinst, Menschen wären Subjekte.
Dann denke ich, wenn ja, es wäre Deine Aufgabe, so Du denn der Meinung wärst, KIs seien prinzipiell Identisch mit menschlichem Bewußtsein, Du müsstest von dieser Behauptung erstmal zeigen wie sie veri- _und_ falsifizierbar wäre.
Aber meine Meinug ist:
Deine Frage führt auf einen Holzweg.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44216
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(#397066) Verfasst am: 06.01.2006, 20:16 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Äh... zunächst müssten wir klären, ob Du meinst, Menschen wären Subjekte. |
Wen interessiert es, was ich meine? Ich frage dich nach einer Möglichkeit der Falsifikation deiner Aussage. Weiter nichts.
Deine Ausweichmaneuver interessieren mich nicht.
_________________ Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#397088) Verfasst am: 06.01.2006, 20:55 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Oder meinst du unsere Zunge ist irgendwas anderes als ein Sensor? |
Ja. Siehe Vortext.
:lol: |
Das ist keine Antwort.
Die Frage war: "Ist unsere Zunge was anderes als ein Sensor?" |
Verstehe nicht so richtig, warum das unklar ist. Ein Sensor existiert immer nur deswegen, weil er Daten für den Menschen liefert. Eine menschliche Zunge natürlich auch. Aber eine tierische Zunge nicht. Ein Sensor hat immer nur einen Zweck, der auf den Menschen gerichtet ist. Ebenso die KI.
Sobald ich sehe, daß eine KI ihre "Hand" zurückzieht, weil sie sie versehentlich auf eine erhitzte Herdplatte gelegt hat, und danach um ein schmerzlinderndes Mittel bittet, glaube ich, daß ihre Hand existiert, obwohl sie keinen auf den Menschen gerichteten Zweck erfüllt. Das macht am Ende den Unterschied. Und wenn es dann soweit ist, dann könnte ich mit ihr darüber reden und zu der Annahme gelangen, daß sie ein Subjekt sein könnte. Ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute, daß Intersubjektivität auf Annahmen beruht, die nicht falsifizierbar sind. Abbildbar zwar, aber nicht wirklich überprüfbar. Ebensowenig wie Introspektion.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#397113) Verfasst am: 06.01.2006, 21:15 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Oder meinst du unsere Zunge ist irgendwas anderes als ein Sensor? |
Ja. Siehe Vortext.
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Das ist keine Antwort.
Die Frage war: "Ist unsere Zunge was anderes als ein Sensor?" |
Verstehe nicht so richtig, warum das unklar ist. Ein Sensor existiert immer nur deswegen, weil er Daten für den Menschen liefert. Eine menschliche Zunge natürlich auch. Aber eine tierische Zunge nicht. Ein Sensor hat immer nur einen Zweck, der auf den Menschen gerichtet ist. Ebenso die KI. |
Das ist anthropozentrischer Blödsinn.
Zitat: | Sobald ich sehe, daß eine KI ihre "Hand" zurückzieht, weil sie sie versehentlich auf eine erhitzte Herdplatte gelegt hat, und danach um ein schmerzlinderndes Mittel bittet, glaube ich, daß ihre Hand existiert, obwohl sie keinen auf den Menschen gerichteten Zweck erfüllt. |
Und wenn ich nicht um ein schmerzlinderndes Mittel bitte bin ich kein Subjekt, oder wie?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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