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Grundrechte für Menschenaffen
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#464287) Verfasst am: 02.05.2006, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

germTrUtZ hat folgendes geschrieben:

kolja hat folgendes geschrieben:
Sind sie fähig, sich Bewegungsfreiheit vorzustellen und den bewussten Wunsch dannach zu entwickeln?
Das Tier in der Gefangenschafft verliert irgendwann den Wunsch nach Freiheit, man wird bequem.


Dann solltest Du Dir mal die gesammelten Erfahrungen von Biologen und Zooangestellten zu Gemüte führen. Die sprechen eine gänzlich andere Sprache. Zu finden ist sowas z.B. im Buch "Tierisch klug" von Eugene Linden, in dem gezeigt wird, wie Elefanten zusammenarbeiten, um das allabendliche einsperren zu verhindern, wie Orang Utans Werkzeuge stehlen oder herstellen, mit denen sie selbst die modernsten Sicherheitsanlagen überwinden, wie sehr man ständig an neuen Sicherheitsmassnahmen für Zoos arbeitet, weil alle ausbrechen wollen, und wieviel List und Tücke dem Menschen abverlangt wird, um diese Tiere in ihren Gehegen festzuhalten.

Selbst Tiere, die niemals die Freiheit gekannt haben, und deren Vorfahren seit Generationen in Zoos leben, haben diesen Drang zur Freiheit. Allerdings endet die Flucht meist freiwillig (soweit man es so nennen kann) am Rand des Zoogeheges, denn die unbekannte Welt da draussen vor den Zäunen und Mauern hält die Tiere zurück.


gwarpy
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#464331) Verfasst am: 02.05.2006, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Könnte man die von der Regierung angestrebten Ziele nicht auch mit "normalen" Tierschutz erreichen und die Grundrechte bei den Menschen lassen?


Wie denn, wo doch der Tierschutz lediglich ein heuchlerisches und zahnloses Instrument ist, das nichts verbessert?


Mein subjektiver Eindruck ist da ein anderer.
Gerade erst heute morgen hatte ich ein Frühstücksei aus, sowohl von staatlicher Seite wie NGOs kontrolierten, Freilandhaltung. Vor 15 Jahren wäre das ohne eigene Tierhaltung unmöglich gewesen... (nur mal als Beispiel)
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Storm by Tim Minchin
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#464339) Verfasst am: 02.05.2006, 19:11    Titel: Re: Grundrechte für Menschenaffen Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Ich bin ja dafür (weil mir alle empfindungsfähigen Lebewesen am Herzen liegen) und meine, daß man das auch auf Delfine und andere intelligente (Meeres-) Säuger ausdehnen sollte, die über ein Bewußtsein verfügen:

http://www.orf.at/060502-99045/index.html

Ein guter Vorstoß. Die Spanier haben eine gute Regierung. Daumen hoch!
Let's Rock

Sehr geil. Spanien hat Deutschland in puncto Individualrechte eh schon überholt und scheint noch immer zu beschleunigen.

Wo kriegt man Einbürgerungsanträge? Smilie
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Nergal
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#464346) Verfasst am: 02.05.2006, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Menschenrechte für Menschenaffen, kein Problem!

Tierversuche für Medikamente und ähnliches, auch kein Problem!
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#464348) Verfasst am: 02.05.2006, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Menschenrechte für Menschenaffen, kein Problem!

Tierversuche für Medikamente und ähnliches, auch kein Problem!


Endlich mal eine vernünftige Haltung!
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"Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#464364) Verfasst am: 02.05.2006, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Karikaturen von Wildtieren, aber mehr nicht, denn diese Tiere leben nicht wie es ihre Art ist, verhalten sich nicht so, und verändern sich in Gefangenschaft auch recht schnell, so dass auch das Argument der Arterhaltung nicht greift (-> siehe dazu, was der Genetiker Steve Jones in seinem Buch "Wie der Wal zur Flosse kam - Ein neuer Blick auf den Ursprung der Arten" schreibt).


Sie verändern sich in Gefangenschaft bei entsprechendem Zuchtprogramm genetisch? Erzähl mal, bin gespannt!
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#464454) Verfasst am: 02.05.2006, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

germTrUtZ hat folgendes geschrieben:
* Das zweite Recht ist das auf Freiheit. Danach dürften Menschenaffen weder in Zoos gefangen gehalten noch in Zirkusarenen vorgeführt werden.

Moment mal, dann gibt es in Spanien ja gar keine Menschenaffen mehr... Am Kopf kratzen
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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germTrUtZ
gebildeter Narr



Anmeldungsdatum: 03.04.2006
Beiträge: 240

Beitrag(#464486) Verfasst am: 02.05.2006, 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

dochdoch, in den iberischen Regenwäldern Sehr glücklich
_________________
164. Des Hohen Lied ist gesungen
In des Hohen Halle,
Den Erdensöhnen not, unnütz den Riesensöhnen.
Wohl ihm, der es kann, wohl ihm, der es kennt,
Lange lebt, der es erlernt,
Heil allen, die es hören.

(letzte Strophe des Havamal)
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Rinderwahn
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#464530) Verfasst am: 02.05.2006, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Gibraltar, ghört zwar zu den Engländern, aber ist voll andalusisch!
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#464537) Verfasst am: 02.05.2006, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Gibraltar, ghört zwar zu den Engländern, aber ist voll andalusisch!


Berberaffen sind keine Menschenaffen.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#464538) Verfasst am: 02.05.2006, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Gibraltar, ghört zwar zu den Engländern, aber ist voll andalusisch!


Berberaffen sind keine Menschenaffen.


verdammt, du warst schneller Lachen nerv
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Storm by Tim Minchin
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#464638) Verfasst am: 03.05.2006, 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Gibraltar, ghört zwar zu den Engländern, aber ist voll andalusisch!


Berberaffen sind keine Menschenaffen.


verdammt, du warst schneller Lachen nerv


Ich werde in Zukunft Fehler einbauen! zynisches Grinsen
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germTrUtZ
gebildeter Narr



Anmeldungsdatum: 03.04.2006
Beiträge: 240

Beitrag(#465038) Verfasst am: 03.05.2006, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Allerdings endet die Flucht meist freiwillig (soweit man es so nennen kann) am Rand des Zoogeheges, denn die unbekannte Welt da draussen vor den Zäunen und Mauern hält die Tiere zurück.gwarpy
Eben.
_________________
164. Des Hohen Lied ist gesungen
In des Hohen Halle,
Den Erdensöhnen not, unnütz den Riesensöhnen.
Wohl ihm, der es kann, wohl ihm, der es kennt,
Lange lebt, der es erlernt,
Heil allen, die es hören.

(letzte Strophe des Havamal)
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#466071) Verfasst am: 04.05.2006, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Rechte für Tiere ja.
Grundrechte?
Ich weiss nicht? Mit Grundrechten sind ja eigentlich die Menschenrechte gemeint die "als einklagbar" bezeichnet werden. Also keine voreilige Gleichmacherei sondern genau festlegen welche Rechte gemeint sind und welche Pflichten sich daraus ergeben (können/sollen/müssen)

Abgesehen davon gitb es eine Studie (Hinweis hier) nach der wegen der minimalen genetischen Unterschiede zwischen Menschen und Schimpoansen und Bonobos, die beiden letzeren der Gattung der Hominiden (=Menschenartig) zuzuordnen sind.


T.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#466076) Verfasst am: 04.05.2006, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:
Karikaturen von Wildtieren, aber mehr nicht, denn diese Tiere leben nicht wie es ihre Art ist, verhalten sich nicht so, und verändern sich in Gefangenschaft auch recht schnell, so dass auch das Argument der Arterhaltung nicht greift (-> siehe dazu, was der Genetiker Steve Jones in seinem Buch "Wie der Wal zur Flosse kam - Ein neuer Blick auf den Ursprung der Arten" schreibt).


Sie verändern sich in Gefangenschaft bei entsprechendem Zuchtprogramm genetisch? Erzähl mal, bin gespannt!


....
Bitte um Aufklärung.
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#466267) Verfasst am: 05.05.2006, 07:41    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:
Karikaturen von Wildtieren, aber mehr nicht, denn diese Tiere leben nicht wie es ihre Art ist, verhalten sich nicht so, und verändern sich in Gefangenschaft auch recht schnell, so dass auch das Argument der Arterhaltung nicht greift (-> siehe dazu, was der Genetiker Steve Jones in seinem Buch "Wie der Wal zur Flosse kam - Ein neuer Blick auf den Ursprung der Arten" schreibt).


Sie verändern sich in Gefangenschaft bei entsprechendem Zuchtprogramm genetisch? Erzähl mal, bin gespannt!


....
Bitte um Aufklärung.


Einfach das empfohlene Buch lesen. Die Empfehlung kam ja nicht aus Jux und Tollerei.
Ich glaube, ich habe das hier auch schon mal in einem Posting zum Thema gemacht --> Suchfunktion bemühen.


gwarpy
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Gaius Julius Caesar
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#466272) Verfasst am: 05.05.2006, 07:48    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:


Wie denn, wo doch der Tierschutz lediglich ein heuchlerisches und zahnloses Instrument ist, das nichts verbessert?


Mein subjektiver Eindruck ist da ein anderer.
Gerade erst heute morgen hatte ich ein Frühstücksei aus, sowohl von staatlicher Seite wie NGOs kontrolierten, Freilandhaltung. Vor 15 Jahren wäre das ohne eigene Tierhaltung unmöglich gewesen... (nur mal als Beispiel)


Na das nenne ich ein tolles Ergebnis des Tierschutzes. Der Kampf gegen Tierfabriken (Tier-KZs, wie sie Bernhard Grzimek nannte) ist so alt wie diese Fabriken, und nun, Jahrzehnte später reicht es gerade mal für ein kontrolliertes Ei aus Freilandhaltung und ein paar ähnlicher Minimalstfortschritte (wobei Freilandhaltung kein toller Fortschritt, sondern Rückbesinnung ist), während bei tausenden anderen Problemen keine Fortschritt gibt, und ständig neue entstehen. Toll!

Bei dem Tempo wird unsere Sonne eher zum roten Riesen, bevor wir auch nur die Hälfte der bestehenden und neu entstehenden Probleme gelöst haben werden.


gwarpy
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#466322) Verfasst am: 05.05.2006, 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:


Wie denn, wo doch der Tierschutz lediglich ein heuchlerisches und zahnloses Instrument ist, das nichts verbessert?


Mein subjektiver Eindruck ist da ein anderer.
Gerade erst heute morgen hatte ich ein Frühstücksei aus, sowohl von staatlicher Seite wie NGOs kontrolierten, Freilandhaltung. Vor 15 Jahren wäre das ohne eigene Tierhaltung unmöglich gewesen... (nur mal als Beispiel)


Na das nenne ich ein tolles Ergebnis des Tierschutzes. Der Kampf gegen Tierfabriken (Tier-KZs, wie sie Bernhard Grzimek nannte) ist so alt wie diese Fabriken, und nun, Jahrzehnte später reicht es gerade mal für ein kontrolliertes Ei aus Freilandhaltung und ein paar ähnlicher Minimalstfortschritte (wobei Freilandhaltung kein toller Fortschritt, sondern Rückbesinnung ist), während bei tausenden anderen Problemen keine Fortschritt gibt, und ständig neue entstehen. Toll!

Bei dem Tempo wird unsere Sonne eher zum roten Riesen, bevor wir auch nur die Hälfte der bestehenden und neu entstehenden Probleme gelöst haben werden.


Nur keine Hektik, es dauert eben jahrhunderte alte Vorstellungen zu ändern. Das Bio-Ei war ja nur ein Beispiel von vielen. Ein reflektierter Konsument kann sich heute mit deutlich weniger Tierstreß oder Schmerzen ernähren - ich halte den Fortschritt eigentlich für relativ zügig.
(Das ganze bezieht sich natürlich nur auf unsere westliche Geselschaft, bzw. Teile davon)
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
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Beitrag(#466327) Verfasst am: 05.05.2006, 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

@Jolesch, Du bewertest das Vorhandensein der Möglichkeit schon als Fortschritt, andere sehen, wie wenig diese Möglichkeiten tatsächlich von den Konsumenten genutzt werden, und kommen daher zu einer anderen Bewertung.
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Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#466329) Verfasst am: 05.05.2006, 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:
Karikaturen von Wildtieren, aber mehr nicht, denn diese Tiere leben nicht wie es ihre Art ist, verhalten sich nicht so, und verändern sich in Gefangenschaft auch recht schnell, so dass auch das Argument der Arterhaltung nicht greift (-> siehe dazu, was der Genetiker Steve Jones in seinem Buch "Wie der Wal zur Flosse kam - Ein neuer Blick auf den Ursprung der Arten" schreibt).


Sie verändern sich in Gefangenschaft bei entsprechendem Zuchtprogramm genetisch? Erzähl mal, bin gespannt!


....
Bitte um Aufklärung.


Einfach das empfohlene Buch lesen. Die Empfehlung kam ja nicht aus Jux und Tollerei.
Ich glaube, ich habe das hier auch schon mal in einem Posting zum Thema gemacht --> Suchfunktion bemühen.


gwarpy


Die Suchfunktion hat folgendes ausgespuckt:
"ein weiteres übel, gegen das veganer sind, sind zoos und zirkuse. die übliche bahuptung, zoos wären zum erhalt von arten notwendig, und veganer würden mit ihrer ablehnung dies untergraben ist falsch, wie der londoner genetiker Steve Jones in seinem BUCH anhand der genetik beweist."
Das ist laut Suchfunktion alles, was du hier dazu geschrieben hast. Willst du mich verarschen?
Ich bitte dich um eine kurze Erläuterung. Ich sehe nicht, warum ich dazu das ganze Buch lesen müsste.

Im übrigen, als Gegenbeispiel, der Wisent. Jetzt kommst du.

Cool
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#466354) Verfasst am: 05.05.2006, 10:40    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
@Jolesch, Du bewertest das Vorhandensein der Möglichkeit schon als Fortschritt, andere sehen, wie wenig diese Möglichkeiten tatsächlich von den Konsumenten genutzt werden, und kommen daher zu einer anderen Bewertung.


Stimmt.

Aber:
Es wurden ja auch die staatlichen Regelungen verbessert. Und die Zahl an "guten" Konsumenten steigt ständig. Es gibt auch immer mehr Bio-Landwirte. Natürlich gibt es auf allen 3 Ebenen was zu verbessern, aber insgesamt (wenn man mal andere Politikfelder betrachtet zwinkern ) bin ich mit der Entwicklung zufrieden.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#466943) Verfasst am: 05.05.2006, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Im übrigen, als Gegenbeispiel, der Wisent. Jetzt kommst du.

Przewalski-Pferd
Bison
Wolf

Die Liste kann beliebig erweitert werden.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#466997) Verfasst am: 05.05.2006, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Im übrigen, als Gegenbeispiel, der Wisent. Jetzt kommst du.

Przewalski-Pferd
Bison
Wolf

Die Liste kann beliebig erweitert werden.


Bison und Wolf waren in freier Wildbahn nie völlig ausgestorben, aber du hast trotzdem recht, sie wurden teilweise wieder in Gebieten, in denen sie bereits ausgestorben waren, erfolgreich ausgewildert.
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#467044) Verfasst am: 06.05.2006, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

Die Behauptung, Zoos würden einen Beitrag zur Arterhaltung leisten, ist nicht nur deshalb falsch, weil es bessere und effektivere Methoden gibt (z.B. Erhalt der Art in ihrem Lebensraum), sondern auch, weil - wie Jones es ausführt - in Zoos wegen der Evolution keine Arten erhalten werden können, sondern neue Arten aus den vorgeblich zu ihrem Schutz Eingesperrten entstehen!

Das sieht folgendermassen aus: Unter den Gefangenen Tieren gibt es Fortpflanzungswillige und Fortpflanzungsunwillige, und natürlich pflanzen sich die Fortpflanzungswilligen eher fort. Diese Fortpflanzugswilligen sind allerdings stärker domestizierte Tiere als die unwilligen, bei denen ihre "Wildheit" der herbeigeführten Paarungssituation (unnatürliches Umfeld, kaum Partnerwahl, etc.) im Weg steht. Es pflanzen sich also überwiegend die Tiere fort, die an die Gefangenschaft, mit all ihren Begleiterscheinungen, und den Menschen gewöhnt sind, und zeugen neue Generationen von Tieren, die in diesem Umfeld aufwachsen.
Nach und nach verlieren diese Tiere ihr natürliches Verhalten, ihre Instinkte, was ja auch allgemein bekannt ist. Die kontinuierliche Veränderung des Verhaltens bewirkt aber auch eine physische Veränderung, denn die Evolution begünstigt die Tiere, die sich der jeweiligen herrschenden Situation anpassen können.
Man kann sagen, die Lebensumstände werden als genetisches Erbe weitergegeben, so dass eine neue Art entsteht, deren "natürlicher" Lebensraum der Zoo ist, und zu deren Umfeld der Mensch gehört.
Solche Tiere verlieren dann nicht bloss Instinkte wie Wanderdrang oder Jagdtrieb, sondern passen sich über mal mehr, mal weniger Generationen mit ihren Körper an die neue Situation an. Das heisst, sie verlieren äussere Merkmale, mit denen sie ihrem früheren Verhalten Ausdruck verliehen hatten (z.b. Fellfarbe, Gestik, Mimik, automatisch auftretende Drohgebärden wie aufgestellte Fellhaare, etc) auf Dauer. Das bedeutet, dass sie dies nicht mehr einsetzen, weil ihnen die Vorrausetzungen dafür (z.b. bestimmte Muskeln) ungewollt abgezüchtet werden.

Als weiteres Problem kommt hinzu, dass Zoos fruchtbare und fortpflanzungsfreudige Tiere untereinander austauschen, und so ein männliches Tier hunderte oder tausende Nachkommen zeugen kann, die dann wieder umhergereicht werden, und so sogar die Situation entstehen kann, das ein Tier gleichzeitig Vater, Grossvater, und Urgrossvater eines anderen Tieres werden kann, oder dass andere ungünstige verwandtschaftliche Naheverhältnisse herbeigeführt werden.
Durch diesen stark eingeschränkten Genpool werden bestimmte Merkmale und genetische Besonderheiten einiger weniger Tiere besonders oft weitergegeben, und können leicht nach und nach zur genetischen Standartausführung der gefangengehaltenen Art werden. Diese Nachkommen sind dann zwar äusserlich immer noch ein Tiger oder ein Eisbär, unterscheiden sich aber genetisch von ihren freilebenden Verwandten, und sind somit zu einer neuen Unterart geworden, deren weitere Entwicklung man nicht mal abschätzen kann, und deren Aussehen und Fähigkeiten sich in weiterer Folge stückchenweise verändert.

Das Problem kennt man auch von Silberfuchsen in Pelzfarmen, die über wenige Zuchtgenerationen bestimmte Merkmale als fixes Erscheinungsbild angenommen haben, das sich von ihren freien Artgenossen unterscheidet.
Z.B. stehen die Ohren nicht mehr nach oben, sondern zur Seite, die Füchsinen paaren sich statt früher einmal pro Jahr zweimal, der Schwanz wird nicht mehr aufgestellt, sondern hängt nur noch, und die Fellfarbe beginnt sich zu verändern. Diese Tiere haben als normales Erscheinungsbild ihre Unterwürfigkeits- und Angstgesten übernommen, die Fortpflanzungsanforderungen der Züchter zu ihrem körperlichen Programm gemacht, und vererben diese weiter, und all das geschah innerhalb von nur zwanzig Jahren!

Auch das Zuführen von neuen Genen durch Wildfänge kann diese Prozesse nur verlangsamen und leicht abändern, aber nicht aufhalten.


gwarpy
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Zuletzt bearbeitet von gwarpy am 06.05.2006, 00:36, insgesamt einmal bearbeitet
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
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Wohnort: KinA

Beitrag(#467051) Verfasst am: 06.05.2006, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Przewalski-Pferd


Passenderweise geht der Autor des erwähnten Buches auch auf die Przewalski Pferde ein, und zeigt an ihrem Beispiel, wie wenig erfolgreich diese auf den ersten Blick erfolgreich erscheinende Arterhaltung tatsächlich ist.
Alle (!) im Rahmen des Arterhaltungsprogramms gezeugten Pferde gehen auf bloss zwölf Individuen zurück. Verschärfend kommt hinzu, dass von den zwölf Tieren nur ein einziges weiblich war. Wir haben also einen schweren Inzuchtfall produziert, der sich auch in den Genen der Pferde niedergeschlagen hat.

Und egal wie sehr man sich anstrengen würde Verhältnisse zu schaffen, die möglichst nahe an ein artgerechtes Leben herankommen, wird es doch nie gelingen. Man kann die Arten einfach nicht so halten, dass sie ihr natürliches Verhalten beibehalten. Welcher Eisbär soll in Gefangenschaft lernen, wie er in einem Eisloch eine Robbe fängt oder den arktischen Winter übersteht? Wie soll man Wandertieren ihre oft tausende Kilometer langen Wanderungen ersetzen? Wie sollen Zugvögel ihrem Instinkt nachkommen?
Und wenn sie das lange genug nicht tun, verändert sich die Art entsprechend.

Wie sehr wir uns auch anstrengen, es bleiben nur Karikaturen von Wildtieren, die wir in Zoos konservieren, und bei denen eine spätere Auswilderung mit Übernahme ihres natürlichen Verhaltens, dass wiederum notwendig ist, damit sie ihren Platz im Ökosystem einnehmen können, nur sehr selten und äussert schwer möglich ist.


gwarpy
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
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Beitrag(#467056) Verfasst am: 06.05.2006, 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Die Behauptung, Zoos würden einen Beitrag zur Arterhaltung leisten, ist nicht nur deshalb falsch, weil es bessere und effektivere Methoden gibt, sondern auch, weil - wie Jones es ausführt - in Zoos wegen der Evolution keine Arten erhalten werden können, sondern neue Arten aus den vorgeblich zu ihrem Schutz Eingesperrten entstehen!


Das ist bestenfalls polemisch.
Wisent, Przewalski-Pferd, Europäische Wildkatze, Europäischer Biber usw., diese Tiere wurden allesamt erfolgreich ausgewildert. Es ist nicht leicht, Tiere aus Zoozucht auszuwildern, das zeigt zB die Auswilderung des in der freien Wildbahn bereits 1967 völlig ausgestorbenen Przewalski-Pferdes, aber es ist möglich.

gwarpy hat folgendes geschrieben:

Das sieht folgendermassen aus: Unter den Gefangenen Tieren gibt es Fortpflanzungswillige und Fortpflanzungsunwillige, und natürlich pflanzen sich die Fortpflanzungswilligen eher fort. Diese Fortpflanzugswilligen sind allerdings stärker domestizierte Tiere als die unwilligen, bei denen ihre "Wildheit" der herbeigeführten Paarungssituation (unnatürliches Umfeld, kaum Partnerwahl, etc.) im Weg steht. Es pflanzen sich also überwiegend die Tiere fort, die an die Gefangenschaft, mit all ihren Begleiterscheinungen, und den Menschen gewöhnt sind, und zeugen neue Generationen von Tieren, die in diesem Umfeld aufwachsen.
Nach und nach verlieren diese Tiere ihr natürliches Verhalten, ihre Instinkte, was ja auch allgemein bekannt ist. Die kontinuierliche Veränderung des Verhaltens bewirkt aber auch eine physische Veränderung, denn die Evolution begünstigt die Tiere, die sich der jeweiligen herrschenden Situation anpassen können.
Man kann sagen, die Lebensumstände werden als genetisches Erbe weitergegeben, so dass eine neue Art entsteht, deren "natürlicher" Lebensraum der Zoo ist, und zu deren Umfeld der Mensch gehört.
Solche Tiere verlieren dann nicht bloss Instinkte wie Wanderdrang oder Jagdtrieb, sondern passen sich über mal mehr, mal weniger Generationen mit ihren Körper an die neue Situation an. Das heisst, sie verlieren äussere Merkmale, mit denen sie ihrem früheren Verhalten Ausdruck verliehen hatten (z.b. Fellfarbe, Gestik, Mimik, automatisch auftretende Drohgebärden wie aufgestellte Fellhaare, etc) auf Dauer. Das bedeutet, dass sie dies nicht mehr einsetzen, weil ihnen die Vorrausetzungen dafür (z.b. bestimmte Muskeln) ungewollt abgezüchtet werden.


Evolution innerhalb weniger Generationen? Das hat ein Genetiker geschrieben? Ein Wissenschaftler?
Mag ich kaum glauben. Weißt du wie viele Generationen eine derartige Auslese braucht?
Das ist einfach nur polemisch, beim besten Willen.


gwarpy hat folgendes geschrieben:

Als weiteres Problem kommt hinzu, dass Zoos fruchtbare und fortpflanzungsfreudige Tiere untereinander austauschen, und so ein männliches Tier hunderte oder tausende Nachkommen zeugen kann, die dann wieder umhergereicht werden, und so sogar die Situation entstehen kann, das ein Tier gleichzeitig Vater, Grossvater, und Urgrossvater eines anderen Tieres werden kann, oder dass andere ungünstige verwandtschaftliche Naheverhältnisse herbeigeführt werden.


Falsch. Moderne Zuchtprogramme lassen Inzucht nicht zu. Diese Zuchtprogramme werden von erfahrenen Biologen geleitet und machen aus dem verhandenen Genpool das bestmögliche.
Ist eine Tierart allerdings nur mit einem Genpool von wenigen Tieren im Zoo erhalten und in freier Wildbahn ausgestorben, dann kann sie auch im Zoo nicht mehr erhalten werden. Der Berberlöwe ist so ein Beispiel. Die Erhaltungszucht wurde aufgegeben.

gwarpy hat folgendes geschrieben:

Durch diesen stark eingeschränkten Genpool werden bestimmte Merkmale und genetische Besonderheiten einiger weniger Tiere besonders oft weitergegeben, und können leicht nach und nach zur genetischen Standartausführung der gefangengehaltenen Art werden. Diese Nachkommen sind dann zwar äusserlich immer noch ein Tiger oder ein Eisbär, unterscheiden sich aber genetisch von ihren freilebenden Verwandten, und sind somit zu einer neuen Unterart geworden, deren weitere Entwicklung man nicht mal abschätzen kann, und deren Aussehen und Fähigkeiten sich in weiterer Folge stückchenweise verändert.


Das ist kein Zooproblem, im Gegenteil. Moderne Zuchprogramme sind auf einen tragfähigen Genpool ausgelegt und funktionieren genauso wie Populationen in freier Wildbahn. Es gibt Tierarten, die in einem einzigen kleinen See endemisch sind, diese degenerieren trotzdem nicht, wenn eine gewisse kritische Masse da ist. Du scheinst mir keine Ahnung von Biologie zu haben.
Früher war das anders. So ist zB der klassische Zoolöwe eine Mischung verschiedenster Löwenunterarten, die Zucht derartiger Tiere hat unter Arterhaltungsgesichtspunkten keinen Wert. Heute ist man aber weiter, Erhaltungszuchtprogramme werden wissenschaftlich begleitet und nach neuesten Erkenntnissen durchgeführt.


gwarpy hat folgendes geschrieben:

Das Problem kennt man auch von Silberfuchsen in Pelzfarmen, die über wenige Zuchtgenerationen bestimmte Merkmale als fixes Erscheinungsbild angenommen haben, das sich von ihren freien Artgenossen unterscheidet.
Z.B. stehen die Ohren nicht mehr nach oben, sondern zur Seite, die Füchsinen paaren sich statt früher einmal pro Jahr zweimal, der Schwanz wird nicht mehr aufgestellt, sondern hängt nur noch, und die Fellfarbe beginnt sich zu verändern. Diese Tiere haben als normales Erscheinungsbild ihre Unterwürfigkeits- und Angstgesten übernommen, die Fortpflanzungsanforderungen der Züchter zu ihrem körperlichen Programm gemacht, und vererben diese weiter, und all das geschah innerhalb von nur zwanzig Jahren!


Inzucht, fehlende bzw. falsche züchterische Auslese.

Auf mehrere Hundert Jahre gesehen ist die reine Zoohaltung problematisch, aber auf einige Generationen durchaus problemlos durchführbar, wie zahlreiche Beispiele beweisen.
Und nur darum geht es, Biotopausfälle kurzfristig aufzufangen, langfristig muss das Biotop wieder tragfähig gemacht und die Art ausgewildert werden.

Im übrigen ist Arterhaltung nur ein Argument für Zoos, ein weiteres ist der Forschungsaspekt. Umso artgerechter die Haltung, umso besser die Ergebnisse, in jeder Hinsicht.
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Mario Hahna
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Beitrag(#467059) Verfasst am: 06.05.2006, 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Przewalski-Pferd


Passenderweise geht der Autor des erwähnten Buches auch auf die Przewalski Pferde ein, und zeigt an ihrem Beispiel, wie wenig erfolgreich diese auf den ersten Blick erfolgreich erscheinende Arterhaltung tatsächlich ist.
Alle (!) im Rahmen des Arterhaltungsprogramms gezeugten Pferde gehen auf bloss zwölf Individuen zurück. Verschärfend kommt hinzu, dass von den zwölf Tieren nur ein einziges weiblich war. Wir haben also einen schweren Inzuchtfall produziert, der sich auch in den Genen der Pferde niedergeschlagen hat.

Und egal wie sehr man sich anstrengen würde Verhältnisse zu schaffen, die möglichst nahe an ein artgerechtes Leben herankommen, wird es doch nie gelingen. Man kann die Arten einfach nicht so halten, dass sie ihr natürliches Verhalten beibehalten. Welcher Eisbär soll in Gefangenschaft lernen, wie er in einem Eisloch eine Robbe fängt oder den arktischen Winter übersteht? Wie soll man Wandertieren ihre oft tausende Kilometer langen Wanderungen ersetzen? Wie sollen Zugvögel ihrem Instinkt nachkommen?
Und wenn sie das lange genug nicht tun, verändert sich die Art entsprechend.

Wie sehr wir uns auch anstrengen, es bleiben nur Karikaturen von Wildtieren, die wir in Zoos konservieren, und bei denen eine spätere Auswilderung mit Übernahme ihres natürlichen Verhaltens, dass wiederum notwendig ist, damit sie ihren Platz im Ökosystem einnehmen können, nur sehr selten und äussert schwer möglich ist.


gwarpy


Die Auswilderung des Przewalski-Pferdes kann mittlerweile als gelungen bezeichnet werden. Natürlich ist die Ausgangspopulation zu klein gewesen, nur ist das kein Argument gegen Zoos, sondern dafür, hätte man diese Pferde vor ihrem Aussterben in freier Wildbahn nach einem wissenschaftlich ausgearbeiteten Zuchtplan in Zoos weltweit vermehrt, wäre es nie zu dieser schlechten Situation gekommen: Dem zufälligen Erhalt einer absoluten Minimalpopulation.
Wenn dieser Autor damit tatsächlich gegen Zoos argumentiert, ist das grob irreführend und wirft ein äußerst schlechtes Licht auf ihn.
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Mario Hahna
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Beitrag(#467067) Verfasst am: 06.05.2006, 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

Kannst du mal lesen (übrigens KEIN Argument gegen Zoos, sondern dafür!):
http://de.wikipedia.org/wiki/Genetischer_Flaschenhals
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gwarpy
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Beitrag(#467074) Verfasst am: 06.05.2006, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

Tja Thao, soll ich nun Dir glauben, oder doch lieber einem Genetiker?

Ich halte mich lieber an den Genetiker.


gwarpy
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Beitrag(#467076) Verfasst am: 06.05.2006, 01:19    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Tja Thao, soll ich nun Dir glauben, oder doch lieber einem Genetiker?

Ich halte mich lieber an den Genetiker.


gwarpy


Du sollst überhaupt nicht glauben, du sollst wissen. Es wird nichts helfen, du musst dich selbst eingehender mit Genetik beschäftigen!
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