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Bundeswehr im 21. Jahrhundert
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1993336) Verfasst am: 31.03.2015, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-ursula-von-der-leyen-laesst-kampfdrohnen-entwickeln-a-1026373.html

Zitat:
Es wird ein Einschnitt in die deutsche Militärpolitik: Noch in diesem Jahr will Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen das Projekt Kampfdrohnen auf den Weg bringen. Die Opposition ist alarmiert.

Die Unterrichtung kam für die Obleute des Bundestags überraschend. Am Montag wurden die Verteidigungs- und Haushaltspolitiker zusammengerufen, weil das Wehrressort eine Ankündigung machen wollte. Es geht um ein Vorhaben, das es in sich hat; es wird einen Paradigmenwechsel in der deutschen Militärpolitik einleiten.

Noch in diesem Jahr, so erfuhren die Abgeordneten, will Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) die Entwicklung einer europäischen Kampfdrohne auf den Weg bringen. Gemeinsam mit Frankreich und Italien soll das Projekt gestartet werden - frühestens im Jahr 2020, spätestens 2025 soll die bewaffnete Drohne in Bundeswehreinsätzen nutzbar sein.


Das wollen "wir" jetzt auch endlich:
http://www.taz.de/!151473/

Zitat:
Der Lebensmittelstand ist völlig zerstört. Daneben liegen zerfetze Körperteile des Besitzers, des 21-jährigen Sadiq Rahim Jan. Das Leben des jungen Afghanen nahm im Juli 2012 durch einen Drohnenangriff ein jähes Ende.
Seine Familie verlor nicht nur ihren Hauptversorger – Sadiq kümmerte sich um seine Eltern wie um seine drei Geschwister, sondern musste auch erleben, wie er von mehreren afghanischen Medien posthum zum „Taliban-Kommandeur“ erklärt wurde.
...........
Warum er zum Ziel eines Drohnen-Piloten wurde, der vielleicht im amerikanischen Langley oder im deutschen Ramstein saß, weiß niemand. In Gardda Zarrai gab es an jenem Tag nur einen Drohnenangriff und ein einziges Opfer.


Fazit:
Zitat:
Die gern gelobte „Präzision“ der Drohnenangriffe gibt es nicht und die Tötung von Zivilisten wird dabei in Kauf genommen.


Danke Ursel! Den A.... versohlen
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1993338) Verfasst am: 31.03.2015, 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

In der Tat, ja.
Die Unversehrtheit unserer Soldaten wird hierdurch besser geschützt, daher ist diese Zielsetzung nur zu begrüßen.
_________________
An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#1993341) Verfasst am: 31.03.2015, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
In der Tat, ja.
Die Unversehrtheit unserer Soldaten wird hierdurch besser geschützt, daher ist diese Zielsetzung nur zu begrüßen.


Bitte?
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Samson83
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1993342) Verfasst am: 31.03.2015, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
In der Tat, ja.
Die Unversehrtheit unserer Soldaten wird hierdurch besser geschützt, daher ist diese Zielsetzung nur zu begrüßen.


Bitte?

Ein drohneneinsatz gefährdet kaum Soldaten der die drohnen einsetzenden Armee. Was ist daran so unverständlich?
_________________
An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1993344) Verfasst am: 31.03.2015, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
In der Tat, ja.
Die Unversehrtheit unserer Soldaten wird hierdurch besser geschützt, daher ist diese Zielsetzung nur zu begrüßen.


Bitte?

Ein drohneneinsatz gefährdet kaum Soldaten der die drohnen einsetzenden Armee. Was ist daran so unverständlich?


Er gefährdet nicht nur die Soldaten, sondern auch Zivilisten der die Drohnen einsetzenden Länder in immensem Umfang, weil die durch Drohnen gefährdeten Menschen evtl. auf die Idee kommen, auf die ihnen einzig mögliche Weise zurückzuschlagen, indem sie ihrerseits Terror mit Terror vergelten.

Eine neue Spirale der Gewalt, den die an den Schaltsstellen sitzenden kurzsichtigen Politiker und Erfüllungsgehilfen der Rüstungsindustrie evtl. nicht zu überschauen vermögen, hoffentlich aber die sie wählenden Menschen.

Zur Verteidigung (auch vorwärts) sind Drohnen jedenfalls das denkbar ungeeignetste Mittel. Wozu sie nützlich sind, ist eine Radikalisierung der Opfer und zudem Unterminierung der ethischen Betrachtung von Kollateralopfern.
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1993345) Verfasst am: 31.03.2015, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:

Eine neue Spirale der Gewalt, den die an den Schaltsstellen sitzenden kurzsichtigen Politiker und Erfüllungsgehilfen der Rüstungsindustrie evtl. nicht zu überschauen vermögen, hoffentlich aber die sie wählenden Menschen.

Nein, ich vermag das nicht zu "überschauen" Mit den Augen rollen
_________________
An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1993354) Verfasst am: 31.03.2015, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Die geplante Anschaffung von Drohnen ist ein weiteres wichtiges Indiz dafür, dass sich die Militärdoktrin der Bundesrepublik verändert hat, weit hinaus über den Rahmen, den ihr das Grundgesetz steckt.

Doch über das Thema "Bundeswehr im 21. Jahrhundert" ist keine öffentliche Debatte geführt worden.

In den USA können sich der Präsident und die Regierung ziemlich sicher sein, dass sich in der durch den 11. September 2001 nachhaltig schockierten Bevölkerung Mehrheiten für Einsätze der Streitkräfte im globalen Maßstab finden lassen, die Stimmung im Land steigt und fällt mit Erfolgen und Niederlagen. Auch in Frankreich und in Großbritannien, ehemaligen Kolonialmächten, gibt es eine Tradition, Kriegseinsätze auf anderen Kontinenten zu billigen. Und Israel fühlt sich als Nation in Waffen, wie der Wahlausgang kürzlich bestätigt hat.

In den meinungsbildenden Medien der BRD wird nun über bestimmte Waffensysteme, wie die Drohnen, debattiert, über die unzureichende Ausrüstung der Bundeswehr für die "künftigen Aufgaben", über die unzureichende Einhaltung von Verträgen durch Rüstungskonzerne und dadurch bedingte Millionenverluste für die Steuerzahler - und es wird dadurch der Eindruck erweckt, "wir" seien noch unzureichend auf die kommenden Aufgaben - doch offenbar weltweite Kriegseinsätze? - vorbereitet.

Ursula von der Leyen will den Soldatenberuf attraktiv machen, von Familienfreundlichkeit und Kindertagesstätten ist die Rede - Soldatensein heisst jedoch, auf das Töten eingestellt sein.

Kann man für sich vereinbaren, eine Familie zu haben und morgen in den Kampf zum Töten zu ziehen, weit außerhalb der eigenen zu verteidigenden Landesgrenzen? Das Prinzip der Freiwilligkeit hat sich zwar durchgesetzt, aber wer von den jungen Leuten weiß schon wirklich, was auf ihn zukommen kann?

Besonders finster wird es, wenn festgestellt wird, dass in der aus Afghanistan heimkehrenden Armee Tausende schwer traumatisierter Soldaten sind, die psychotherapeutisch versorgt werden müssen, worauf aber das Medizinalsystem in Friedenszeiten gar nicht eingerichtet ist. Man kann nur ahnen, was es bedeutet, wenn Tausende ehemaliger Soldaten, die den Tod gesehen haben, wieder in das friedliche Leben hier eingegliedert werden wollen. Aber nicht nur die Mütter und anderen Angehörigen der mehr als 55 Getöteten fragen sich, vorläufig nur im engeren Kreis: Wozu dieser Tod? Wozu das Ganze? Stimmt es wirklich, dass afghanische Mädchen nun sicher zur Schule gehen können?

Darüber gibt es keine gesellschaftliche Debatte im Land. Dazu gibt es keinen republikweiten Aufschrei. Nur eine Partei im Bundestag lehnt Kriegseinsätze fern der Landesgrenzen konsequent ab, die sich aber auch der Frage stellen muss, ob für die Terrorabwehr künftig Polizeikräfte ausreichen. Der Bundespräsident tönt von den künftigen weltweiten Aufgaben; ihm widerspricht kein Wortgewaltiger öffentlich, viele winken bei diesem Mann ab.

Man stolpert von einer militärischen Krise in die nächste. Saudi-Arabien wird mit Waffen ausgerüstet, demnächst marschieren dessen Streitkräfte in Jemen ein - wie steht es um den Grundsatz, keine Waffen in Krisengebiete zu liefern? Nichts ist prinzipiell geklärt, die Sozialdemokratie eiert herum.

Wenn man einmal das jetzt 2015 in Buchform vorliegende Gespräch zwischen Friedrich Schorlemmer und Gregor Gysi liest, dieser gealterten Kämpen, die sich einst in unterschiedlichen Lagern und auch jetzt in SPD und bei der Linken fanden, inzwischen jedoch längst hervorragend verstehen,

wird fast schon so etwas wie Resignation erkennbar, weil es keine gesellschaftlich bewegende Kraft mehr geben dürfte, die sich einer Kriegspolitik in den Weg stellen könnte, wie einst die Ostermarschbewegungen und der Widerstand gegen Atomraketen um 1980. Die "Gesellschaft" ist in den letzten Jahren erfolgreich atomisiert worden. Und an einer Demonstration mit "Reichsdeutschen", Rechtsextremen, Putinanhängern und anderen Spinnern wird man nicht teilnehmen wollen, auch wenn sie unter "Friedendemonstration" läuft.

Wer erklärt, wie einerseits der real existenten internationalen Terrorgefahr begegnet werden kann und worin der deutsche Anteil daran bestehen soll, und andererseits Kriege keine Unterstützung finden dürfen, die um Machteinfluss und Bodenschätze geführt werden (Schröders Entschluss 2003)?

Jene, die sich der "Linken" zuordnen und den Kapitalismus prinzipiell kritisieren, werden jetzt freilich mit Sicherheit sagen (und ich denke an bestimmte Foristen zwinkern ), dass Kriege dem Kapitalismus wesenseigen sind, der an der Rüstung verdient. Liegt hier jedoch ein Automatismus?

Real existierende Gefahren für Zivilgesellschaften verlangen heute nach Lösungen, man kann sie nicht wegdiskutieren mit: "Der Westen hat doch angefangen! Der hat die doch erst herangezüchtet" Nun sind sie da, die Terroristen, und haben inzwischen ihren eigenen, hervorragend finanzierten Staat.

Wie begegnet man dem Umstand, dass weltweit agierende Terroristen durchaus die verletzlichen Zivilgesellschaften angreifen können? Die Bundeswehr abschaffen, wie einst gefordert, wird wohl kaum noch jemand, aber wie soll sie im 21. Jahrhundert beschaffen sein? Das ist das Thema dieses Threads.


Zuletzt bearbeitet von Telliamed am 31.03.2015, 14:16, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1993357) Verfasst am: 31.03.2015, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
In der Tat, ja.
Die Unversehrtheit unserer Soldaten wird hierdurch besser geschützt, daher ist diese Zielsetzung nur zu begrüßen.


Bitte?

Ein drohneneinsatz gefährdet kaum Soldaten der die drohnen einsetzenden Armee. Was ist daran so unverständlich?


Er gefährdet nicht nur die Soldaten, sondern auch Zivilisten der die Drohnen einsetzenden Länder in immensem Umfang, weil die durch Drohnen gefährdeten Menschen evtl. auf die Idee kommen, auf die ihnen einzig mögliche Weise zurückzuschlagen, indem sie ihrerseits Terror mit Terror vergelten.

Eine neue Spirale der Gewalt, den die an den Schaltsstellen sitzenden kurzsichtigen Politiker und Erfüllungsgehilfen der Rüstungsindustrie evtl. nicht zu überschauen vermögen, hoffentlich aber die sie wählenden Menschen.

Zur Verteidigung (auch vorwärts) sind Drohnen jedenfalls das denkbar ungeeignetste Mittel. Wozu sie nützlich sind, ist eine Radikalisierung der Opfer und zudem Unterminierung der ethischen Betrachtung von Kollateralopfern.

Wenn man Menschen in den Drohnen-Ländern als minderwertiger oder 'Barbaren' ansieht dann könnte man zumindest irgendwie nachvollziehen wenn man 'Kollateralschäden' durch Drohnen leichtfertiger hinnimmt. Wenn.

Würde man in Deutschland mit bewaffneten Drohnen rumfliegen und Raketen auf Häuser schiessen (inkl unvermeidlichen Kollateralschäden in dichtbebauten Siedlungen) dann wär was los.
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1993362) Verfasst am: 31.03.2015, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Die geplante Anschaffung von Drohnen ist ein weiteres wichtiges Indiz dafür, dass sich die Militärdoktrin der Bundesrepublik verändert hat, weit hinaus über den Rahmen, den ihr das Grundgesetz steckt.
.................
In den USA können sich der Präsident und die Regierung ziemlich sicher sein, dass sich in der durch den 11. September 2001 nachhaltig schockierten Bevölkerung Mehrheiten für Einsätze der Streitkräfte im globalen Maßstab finden lassen, die Stimmung im Land steigt und fällt mit Erfolgen und Niederlagen. Auch in Frankreich und in Großbritannien, ehemaligen Kolonialmächten, gibt es eine Tradition, Kriegseinsätze auf anderen Kontinenten zu billigen.

Es gab aber auch einen Wandel der Bedrohungen, wie etwa durch ISIS und den weltweiten Terrorismus. Darauf müssen sich alle Staaten einstellen. Es ist durchaus notwendig, den Terrorismus auch am Ort des Entstehens zu bekämpfen. Warum sollten friedliebende Völker tatenlos zusehen, wie religiöse Fanatiker "Kalifate" errichten, um dann zukünftig von dort aus Nachbarstaaten zu bedrohen, zu destabilisieren und sich wie ein Krebsgeschwür ausbreiten zu wollen.
Zitat:
In den meinungsbildenden Medien der BRD wird nun über bestimmte Waffensysteme, wie die Drohnen, debattiert, über die unzureichende Ausrüstung der Bundeswehr für die "künftigen Aufgaben", über die unzureichende Einhaltung von Verträgen durch Rüstungskonzerne und dadurch bedingte Millionenverluste für die Steuerzahler - und es wird dadurch der Eindruck erweckt, "wir" seien noch unzureichend auf die kommenden Aufgaben - doch offenbar weltweite Kriegseinsätze? - vorbereitet.

"Wir" sind selbst für die Verteidigung unseres Landes unzureichend ausgerüstet. Jahrelang wollten uns die Medien weismachen, dass die russische Armee marode wäre und nur teilweise einsatzbereit. Das sollte wohl auch ein Anlass sein, an unserer Armee zu sparen. Jetzt nach dem Ukraine-Krieg erkennt man, dass die Russen militärisch stark sind und unsere Armee gefährlich geschwächt ist.
Zitat:

.....wird fast schon so etwas wie Resignation erkennbar, weil es keine gesellschaftlich bewegende Kraft mehr geben dürfte, die sich einer Kriegspolitik in den Weg stellen könnte, wie einst die Ostermarschbewegungen und der Widerstand gegen Atomraketen um 1980.

Es ist leicht, von Kanzeln Frieden zu predigen oder zu fordern, für Frieden zu protestieren, das sind aber alle nur Realitätsverweigerer.
Zitat:
Jene, die sich der "Linken" zuordnen und den Kapitalismus prinzipiell kritisieren, werden jetzt freilich mit Sicherheit sagen (und ich denke an bestimmte Foristen zwinkern ), dass Kriege dem Kapitalismus wesenseigen sind, der an der Rüstung verdient.

Das wäre auch gar nicht zutreffend. Vor den Amis haben z. b. die Sowjets in Afghanistan Krieg geführt. Und die jetzigen Gefahren gehen von fanatischen Muslimen aus. Was ist denn das für eine rückständige Religion, in der sich zwei Ausprägungen, die Sunniten und die Schiiten, gegenseitig blutig bekämpfen?
Zitat:
Wie begegnet man dem Umstand, dass weltweit agierende Terroristen durchaus die verletzlichen Zivilgesellschaften angreifen können? Die Bundeswehr abschaffen, wie einst gefordert, wird wohl kaum noch jemand, aber wie soll sie im 21. Jahrhundert beschaffen sein? Das ist das Thema dieses Threads.

Und da muss man glaube ich feststellen, dass u. a. die Aufrüstung mit Drohnen notwendig ist, weil andere sie auch haben. Die Technik ist auch auf dem Gebiet der Waffen fortgeschritten, was manche realitätsferne Traumtänzer natürlich entsetzt.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
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Beitrag(#1993372) Verfasst am: 31.03.2015, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Nur zu diesem Teil, zu anderen mögen sich andere äußern:

@Schlumpf

Zitat:
"Wir" sind selbst für die Verteidigung unseres Landes unzureichend ausgerüstet. Jahrelang wollten uns die Medien weismachen, dass die russische Armee marode wäre und nur teilweise einsatzbereit. Das sollte wohl auch ein Anlass sein, an unserer Armee zu sparen. Jetzt nach dem Ukraine-Krieg erkennt man, dass die Russen militärisch stark sind und unsere Armee gefährlich geschwächt ist.




Ich glaube, die beteiligten Seiten sind sich einig, dass es auf keinen Fall zu einer militärischen Konfrontation zwischen Russland und Deutschland kommen darf, nicht nur, weil Russland eine Atommacht ist. Diese Katastrophe wäre ein Rückfall in die Barbarei der Jahre 1941-1945, als die Diktatoren Dutzende Millionen Menschen in den Tod schickten. Es wäre die völlige Kapitulation der Demokratie in Europa.
(Dann könnten die Chinesen auf den Trümmern der europäischen Zivilisation alles weitere übernehmen ...)

Die positiven wirtschaftlichen und kulturellen Folgen einer Verbindung mit Russland liegen auf der Hand. Jeder Regierung in Deutschland wird auf Diplomatie setzen, die Industrie verlangt danach, nicht nach Sanktionen.
Jetzt könnte gesagt werden: Putin pokert hoch. Auf der anderen Seite wurden immer wieder Grenzen gezeigt. Kann man Polen und den baltischen Staaten sagen: Hier wird Putin halt machen und diese NATO-Staaten nicht anrühren? Ich glaube ja, bei allen historisch begründeten Ängsten in diesen Ländern. Wann wird es wieder bessere Zeiten geben? Das weiß kein Mensch, aber: Krieg mit Russland, da *steige ich aus*. Man braucht Schröder nicht zuzustimmen, was er im letzten "Spiegel" über Putin schreibt, aber seine Amtszeit zeigte, dass man zumindest einmal, 2003, in der Frage Krieg oder Frieden richtig entschieden hatte.

Wir sind, glaube ich, etwa einer Generation, aber unter völlig verschiedenen Bedingungen aufgewachsen. Der Kalte Krieg und die unterschiedlichen Erfahrungen wirken weiter. Eine Freundin in der Pfalz hat sich in ihrer Jugendzeit vor "den Russen" gefürchtet, auf mich wirkte als Kind die Vorstellung gruselig, dass die "Bundeswehr mit klingendem Spiel durch das Brandenburger Tor einziehen" würde und wir dann einen Partisanenkrieg wie in den sowjetischen Filmkunstwerken hätten, die im Fernsehen gezeigt wurde (Fadeev: "Die eiserne Garde") - bekanntlich kam alles ganz anders, von Schabowskis belämmertem Gesicht hätte man sich nie träumen lassen!

Ich habe mich jahrelang in der Sowjetunion aufgehalten und fühle mich heute vielen russischen und ukrainischen Freunden verbunden, während ich von den USA in der prägenden Jugendzeit nicht viel mehr mitbekam, als Bilder von der gescheiterten Landung in der Schweinebucht und vom Vietnamkrieg (mit Musikbegleitung der Tet-Offensive der Vietnamesen 1968), aber auch von Martin Luther King und Angela Davis.

Es gibt heute bei uns Hunderttausende von Menschen, die mehrere russische Sender verfolgen, die nicht mehr derart "gleichgeschaltet" sind und sein können wie zu Sowjetzeiten (das machen Freunde von mir).
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1993382) Verfasst am: 31.03.2015, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

Noch einige Gedanken zur Armee:

Ohne das jetzt wörtlich wiedergeben zu wollen, findet sich in dem Roman "Krieg und Frieden" des Pazifisten Lew Tolstoj in den Betrachtungen Bolkonskis am Vorabend der Schlacht von Borodino die Aussage: Der Krieg ist kein Spiel. Er ist eine überaus blutige Angelegenheit der Menschheit. Das warf er seinen adligen Standesgenossen vor, die noch zu jener Zeit in den Krieg zogen als in einen Wettbewerb um Ehre und Ruhm.

Eine Gleichstellung des Dienstes mit der Waffe mit anderen Berufen - Dienst in der Bundeswehr sei ein ganz normaler Job - mag zwar dazu gedacht sein, junge Leute für diesen Beruf zu gewinnen. Man kann anknüpfen an das Interesse bei jungen Männern für Waffen und Kampf.
Am Bahnhof Friedrichstraße gibt es ein für teures Geld eingerichtetes Werbebüro der Bundeswehr, das indes kaum besucht wird.

Man kann auch sehen, dass trotz der im Moment insgesamt niedrigen Arbeitslosenrate immer noch ein sicherer und lukrativer Arbeitsplatz in Aussicht gestellt wird. Die Aussage der Höherqualifizierteren: ich lasse mich doch nicht von primitiven Waffennarren schurigeln und schleifen, die ihre Minderwertigkeitskomplexe an Akademikern abreagieren. Wie will man gegensteuern?

Die jungen Leute werden abwägen: für die Mehrzahl von ihnen wird ohnehin der relativ gefahrlose Dienst im Inland in Frage kommen.

Im Gespräch mit Afghanistan-Rückkehrern hat sich für mich in den letzten Jahren ganz Unterschiedliches gezeigt: Die einen konnten von den finanziellen Einkünften einen Hausbau finanzieren. Andere fanden trotz der Zusicherung, dass man ihnen bei der Wiedereingliederung behilflich sein würde, doch keinen Arbeitsplatz; ein solcher Rückkehrer musste, obwohl er eine handwerkliche Ausbildung hatte, zu Hause an den Haustüren "Klinken putzen" gehen und irgendwelches Zeug andrehen.
Ein weiterer ehemaliger Soldat wollte glaubhaft machen, dass ein Kind auf seine Stellung zukam, dem man zutraute, Sprengstoff bei sich zu haben. "Schießen wir zuerst?" Er hat nicht gesagt, wie diese Situation endete, und niemand hatte Lust zu fragen (fünf Jahre, bevor der "Sniper"-Film gedreht wurde). Wieder andere berichteten, dass sich die Afghanistanheimkehrer zusammenschlössen, um den Kontakt zu halten und auch, weil sie sich hier nicht mehr ausreichend verstanden fühlten. "Nimmt man hier den Terror ernst genug?"
Auf der anderen Seite ist das Soldatsein wiederum nicht so emotional aufgeladen, wie das in anderen Ländern der Fall sein mag. Die Soldaten sind in ihren Familien willkommen, offiziell werden sie nicht als "Helden" gefeiert. "*Gott* sei dank ist diese Heldenverehrung vorbei", werden die einen sagen. Insgesamt bleibt aber das Unbefriedigtsein darüber, dass die Grenzen des Einsatzes von Waffengewalt nicht klar abgesteckt sind.

Betrachtet man also den Soldatenberuf ganz pragmatisch als einen "völlig normalen" Beruf und geht nach der Abschätzung der Wahrscheinlichkeit vor: wahrscheinlich werde ich nicht in tödliche Gefahren für mich und andere kommen, dafür lockt die Finanzierung eines Hauses oder eines Autos?

Das Bedrohungsgefühl nimmt mit jedem Anschlag zu und im elektronischen Zeitalter mit seiner schnellen Information gewinnen schlechte Nachrichten apokalyptische Dimensionen. Gleichzeitig wird von regierungsoffizieller Seite ein professionelles, pragmatisches Sicherheitsdenken erkennbar, von dem fraglich ist, ob es für den Ernstfall geeignet ist.

Falls jemand fragen sollte, ob ich bei all diesen Fragen nicht auch einmal eine eigene Meinung zwinkern und einen Vorschlag hätte: Die europäischen Länder, auch Deutschland, müssen sich in den Fällen nicht mehr den USA "zu Dank verpflichtet" sehen, wenn dort Falken ans Ruder kommen, die die späteren Folgen eines Einmarschs in andere Länder nicht abschätzen können, die so wenig von anderen Ländern Ahnung haben, dass sie (die zuvor verfeindeten Länder) Iran und Irak verwechseln oder nicht wissen, wo die Moldau und Bessarabien liegen. Dann müssen sie sich klar gegen Amerika stellen. Vor allem, wenn, aus der trügerischen Sicherheit jenseits des Teichs heraus, militärische Aktionen gegen Russland verlangt würden.
Ist das zu wenig? Hat das nicht auch Gerhard Schröder so ähnlich gesagt?
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1993391) Verfasst am: 31.03.2015, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, die beteiligten Seiten sind sich einig, dass es auf keinen Fall zu einer militärischen Konfrontation zwischen Russland und Deutschland kommen darf, nicht nur, weil Russland eine Atommacht ist. Diese Katastrophe wäre ein Rückfall in die Barbarei der Jahre 1941-1945, als die Diktatoren Dutzende Millionen Menschen in den Tod schickten. Es wäre die völlige Kapitulation der Demokratie in Europa.

Wobei sich zeigte, dass es in Russland noch keine Demokratie gibt. Aber du hast natürlich recht, dass sich niemand einen Krieg mit Russland wünscht. Die Entspannung und die Beziehungen zu Russland in den letzten Jahren waren für alle eine Erleichterung und ein wirtschaftlicher Vorteil für alle Seiten. Bis durch die Annektion der Krim die Ernüchterung kam. Da zeigte sich, dass Putin unberechenbar ist.
Zitat:
Kann man Polen und den baltischen Staaten sagen: Hier wird Putin halt machen und diese NATO-Staaten nicht anrühren? Ich glaube ja, bei allen historisch begründeten Ängsten in diesen Ländern.

Das Fiese ist aber, wie das Beispiel Ukraine zeigt, ein Krieg auch verdeckt geführt werden kann, indem der russigstämmige Teil eines Landes mehr oder weniger heimlich mit Waffen und "urlaubenden" Waffenbrüdern unterstützt wird. Da sollte die Nato schon zeigen, dass sie es ernst meint mit der Verteidigung seiner Mitglieder.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1993396) Verfasst am: 31.03.2015, 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:

Das Fiese ist aber, wie das Beispiel Ukraine zeigt, ein Krieg auch verdeckt geführt werden kann, indem der russigstämmige Teil eines Landes mehr oder weniger heimlich mit Waffen und "urlaubenden" Waffenbrüdern unterstützt wird. Da sollte die Nato schon zeigen, dass sie es ernst meint mit der Verteidigung seiner Mitglieder.

Meist ist es aber so, dass die Leute handeln nach dem motto: "wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe".

Wenn die Leute nichts mehr zu essen haben, und meinen, dass die Ethnische Minderheit mehr zu essen hätte, wenn sie das sagen hätte, bricht der Konflikt aus. (Oder hauen ab)
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3613

Beitrag(#1993530) Verfasst am: 01.04.2015, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
In den meinungsbildenden Medien der BRD wird nun über bestimmte Waffensysteme, wie die Drohnen, debattiert, über die unzureichende Ausrüstung der Bundeswehr für die "künftigen Aufgaben", über die unzureichende Einhaltung von Verträgen durch Rüstungskonzerne und dadurch bedingte Millionenverluste für die Steuerzahler - und es wird dadurch der Eindruck erweckt, "wir" seien noch unzureichend auf die kommenden Aufgaben - doch offenbar weltweite Kriegseinsätze? - vorbereitet.

"Wir" sind selbst für die Verteidigung unseres Landes unzureichend ausgerüstet. Jahrelang wollten uns die Medien weismachen, dass die russische Armee marode wäre und nur teilweise einsatzbereit. Das sollte wohl auch ein Anlass sein, an unserer Armee zu sparen. Jetzt nach dem Ukraine-Krieg erkennt man, dass die Russen militärisch stark sind und unsere Armee gefährlich geschwächt ist.

Rußland gibt 70 bis 90 Mrd. USD für's Militär aus, je nach Quelle.

Zum Vergleich:

GB: 60 Mrd. USD
Frankreich: 50 - 60 Mrd. USD
Deutschland: 45 Mrd. USD

USA: 600 Mrd. USD

Zwei Fragen:

1) Wie hoch müßte deiner Meinung nach unser Militärhaushalt sein, damit "wir" uns sicher fühlen können?
2) Der Westen stellt zwei Drittel der Weltmilitärausgaben. Darf sich der Rest der Welt auf deine Antwort aus 1) stützen, wenn er das Verhältnis als unausgewogen oder gar bedrohlich empfindet?

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Wie begegnet man dem Umstand, dass weltweit agierende Terroristen durchaus die verletzlichen Zivilgesellschaften angreifen können? Die Bundeswehr abschaffen, wie einst gefordert, wird wohl kaum noch jemand, aber wie soll sie im 21. Jahrhundert beschaffen sein? Das ist das Thema dieses Threads.

Und da muss man glaube ich feststellen, dass u. a. die Aufrüstung mit Drohnen notwendig ist, weil andere sie auch haben. Die Technik ist auch auf dem Gebiet der Waffen fortgeschritten, was manche realitätsferne Traumtänzer natürlich entsetzt.

Andere haben auch Drohen? Wen meinst du?
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1993568) Verfasst am: 01.04.2015, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:

Rußland gibt 70 bis 90 Mrd. USD für's Militär aus, je nach Quelle.

Zum Vergleich:

GB: 60 Mrd. USD
Frankreich: 50 - 60 Mrd. USD
Deutschland: 45 Mrd. USD

USA: 600 Mrd. USD

Zwei Fragen:

1) Wie hoch müßte deiner Meinung nach unser Militärhaushalt sein, damit "wir" uns sicher fühlen können?

Woher soll ich denn das wissen, da solltest du die Politiker und Militärs befragen. Es ist aber so, dass abgesehen von den USA die Verteidigungsausgaben sinken, während sie z. B. in Russland und China steigen.
Code:
http://www.dw.de/china-und-russland-rüsten-auf/a-17555292


Du hast doch sicher mitbekommen, dass im Lauf der letzten Jahrzehnte die Stärke der Bundeswehr gewaltig gesenkt und die Instandhaltung der deutschen Militärfahrzeuge vernachlässigt wurde, ebenso die Kontrolle der Rüstungsaufträge hinsichtlich der Lieferung und Qualität. Nun auch noch ungenaue Gewehre G36, mit dem alle unsere Soldaten ausgestattet sind.
Zitat:
2) Der Westen stellt zwei Drittel der Weltmilitärausgaben. Darf sich der Rest der Welt auf deine Antwort aus 1) stützen, wenn er das Verhältnis als unausgewogen oder gar bedrohlich empfindet?

Was die USA dafür ausgeben, kann für uns nicht der Massstab sein, weder in der einen noch in der anderen Richtung. Wir sollten uns zumindest eine Zeit lang selbst verteidigen können. Übrigens bin ich der Meinung, dass die Amis wegen uns keine Atomwaffen einsetzen und dafür die eigene Zerstörung riskieren würden.
Zitat:
Andere haben auch Drohen? Wen meinst du?

Die USA, Israel, Iran, Schweiz, Österreich (gegoogelt).
Dass auch die Russen, die Engländer und Franzosen welche haben, davon kann man ausgehen.
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smallie
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Beitrag(#1993636) Verfasst am: 01.04.2015, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:

Rußland gibt 70 bis 90 Mrd. USD für's Militär aus, je nach Quelle.

Zum Vergleich:

GB: 60 Mrd. USD
Frankreich: 50 - 60 Mrd. USD
Deutschland: 45 Mrd. USD

USA: 600 Mrd. USD

Zwei Fragen:

1) Wie hoch müßte deiner Meinung nach unser Militärhaushalt sein, damit "wir" uns sicher fühlen können?

Woher soll ich denn das wissen, da solltest du die Politiker und Militärs befragen.

Deine Worte waren:
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
"Wir" sind selbst für die Verteidigung unseres Landes unzureichend ausgerüstet.

Woher wußtest du dies? Haben dir Politiker und Militärs das so gesagt und du hast es nachgeplappert?


Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Es ist aber so, dass abgesehen von den USA die Verteidigungsausgaben sinken, während sie z. B. in Russland und China steigen.

Ist das so?



Vereinigtes Königreich:



Eine Senkung kann ich hier nicht entdecken. Du?




Frankreich:



Aktuell liegen die Ausgaben bei rund 45 Mrd. EUR. In absoluten Zahlen sind die Ausgaben gestiegen, real sind sie vermutlich leicht gesunken.




Deutschland:



Inzwischen sind wir bei rund 32 Mrd. EUR. Der Wert liegt außerhalb des Rasters.


Wenn das Ende des kalten Krieges kein ausreichender Grund ist, den Verteidigungshaushalt zurückzufahren - dann weiß ich nicht, was ein ausreichender Grund sein sollte.


Graphiken von hier:

http://www.ukpublicspending.co.uk/spending_chart_1986_2016UKb_14c1li111lcn_30t_30_Defence_Spending_Chart
http://de.wikipedia.org/wiki/Verteidigungsetat#2013_2




Schlumpf hat folgendes geschrieben:
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http://www.dw.de/china-und-russland-rüsten-auf/a-17555292

Ich kann mich an die Meldung erinnern. Das ist übelste Propaganda. Dein Link schneidet sogar noch ganz gut ab, weil er im kleingedruckte die wahre Situation erwähnt. In vielen anderen Tageszeitungen wurde auf das entscheidende Detail verzichtet, nämlich dies:

Artikel hat folgendes geschrieben:
"Wenn man die NATO-Zahlen addiert, dann liegt der Anteil an den weltweiten Militärausgaben immer noch bei zwei Drittel", stellt Professor Michael Brzoska fest.


Angenommen ich kaufe jedes Jahr für 1000 Geldeinheiten Waffen und Munition. Du kaufst jährlich für 200. Wenn du nun auf 300 erhöhst, dann sage ich: da seht! der miese Schlumpf rüstet auf. Ausrufezeichen Genau so ist es mit der angeblichen Aufrüstung Chinas.

Oft wurde in den letzten Jahren gefordert, Nato-Länder sollen 2% ihres Bruttosozialproduktes für das Militär ausgeben. Chinas Ausgaben liegen ziemlich genau bei diesen 2%. Warum stellt China eine Bedrohung dar, wenn das Land genau das macht, was die Nato von ihren Mitgliedsländern erwartet?

Die intellektuelle Redlichkeit ist schon längst im Lagerdenken baden gegangen.
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Schlumpf
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Beitrag(#1993669) Verfasst am: 02.04.2015, 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
"Wir" sind selbst für die Verteidigung unseres Landes unzureichend ausgerüstet.

Woher wußtest du dies? Haben dir Politiker und Militärs das so gesagt und du hast es nachgeplappert?

Ich bin durchaus in der Lage, mir aus vielen Medienberichten und Aussagen von Politikern sowie Militärs eine eigene Meinung zu bilden. Dass du anderer Meinung bei diesem Thema bist, berechtigt dich nicht, so einen beleidigenden Kommentar abzugeben. Plapperst du die Aussagen der "Linken" nach?
Zitat:
Wenn das Ende des kalten Krieges kein ausreichender Grund ist, den Verteidigungshaushalt zurückzufahren - dann weiß ich nicht, was ein ausreichender Grund sein sollte.

Das Ende des Kalten Krieges liegt inzwischen schon länger zurück. Hattest du einen langen Winterschlaf? Heute gibt es neue Spannungen mit Russland und neue Bedrohungen auf der Erde, auf die man sich einstellen muss.
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Code:
http://www.dw.de/china-und-russland-rüsten-auf/a-17555292

Zitat:
Ich kann mich an die Meldung erinnern. Das ist übelste Propaganda.

Na klar, das hängt jeweils von der eigenen Einstellung ab.
Artikel hat folgendes geschrieben:
"Wenn man die NATO-Zahlen addiert, dann liegt der Anteil an den weltweiten Militärausgaben immer noch bei zwei Drittel", stellt Professor Michael Brzoska fest.

Wenn du der Meinung bist, dass wir uns unser Militär sparen können, weil ja die Amis so riesige Militärausgaben haben und damit die "Nato", dann kannst du das ruhig meinen. Vernünftig ist das nicht, soweit man von Militär überhaupt von Vernunft reden kann. Ich halte Militär und die Ausgaben dafür für ein notwendiges Übel.
Zitat:
Angenommen ich kaufe jedes Jahr für 1000 Geldeinheiten Waffen und Munition. Du kaufst jährlich für 200. Wenn du nun auf 300 erhöhst, dann sage ich: da seht! der miese Schlumpf rüstet auf. Ausrufezeichen Genau so ist es mit der angeblichen Aufrüstung Chinas.

Du vergleichst alles mit den Ausgaben der USA. Bie Bösen aber auch! zynisches Grinsen
Zitat:
Oft wurde in den letzten Jahren gefordert, Nato-Länder sollen 2% ihres Bruttosozialproduktes für das Militär ausgeben. Chinas Ausgaben liegen ziemlich genau bei diesen 2%. Warum stellt China eine Bedrohung dar, wenn das Land genau das macht, was die Nato von ihren Mitgliedsländern erwartet?

Ich schrieb nicht, dass uns China bedrohen würde. Jedenfalls noch nicht. China ist aber eine wachsende Weltmacht und hat mit diesen 2% absolut gesehen eine riesige Armee.
Zitat:
Die intellektuelle Redlichkeit ist schon längst im Lagerdenken baden gegangen.

Es reicht ja, wenn du eine objektive Sicht hast, nicht war? zwinkern

Die Bundeswehr hatte mal eine Stärke von annähern einer halben Million Soldaten. Das wurde nahezu halbiert. Warum gehst du nicht darauf ein und auf den miserablen Zustand der Fahrzeuge und der z. B. fehlenden Transportfähigkeit wegen veralteter und noch nicht ersetzter Flugzeuge?
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smallie
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Beitrag(#1993784) Verfasst am: 02.04.2015, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
"Wir" sind selbst für die Verteidigung unseres Landes unzureichend ausgerüstet.

Woher wußtest du dies? Haben dir Politiker und Militärs das so gesagt und du hast es nachgeplappert?

Ich bin durchaus in der Lage, mir aus vielen Medienberichten und Aussagen von Politikern sowie Militärs eine eigene Meinung zu bilden. Dass du anderer Meinung bei diesem Thema bist, berechtigt dich nicht, so einen beleidigenden Kommentar abzugeben.

Wenn du dich von "nachplappern" beleidigt fühlst, ändere ich gerne auf "Mist aus eigener Herstellung". Wär' dir das lieber? Zustimmung

Dir scheint nicht klar zu sein, daß deine beiden Aussagen logisch widersprüchlich sind.

1) "Wir sind unzureichend gerüstet."
2) "Woher soll ich wissen, was ausreichend ist?"

Wenn ich entscheiden will, ob etwas unzureichend ist, ausreichend oder reichlich, dann brauche ich einen Maßstab, eine Vergleichsgröße. Nenne dein Kriterium, anhand dessen du "unzureichend" feststellen kannst, nicht aber "ausreichend".




Schlumpf hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Wenn das Ende des kalten Krieges kein ausreichender Grund ist, den Verteidigungshaushalt zurückzufahren - dann weiß ich nicht, was ein ausreichender Grund sein sollte.

Das Ende des Kalten Krieges liegt inzwischen schon länger zurück. Hattest du einen langen Winterschlaf?

Ich möchte nur die Friedensdividende nicht gleich wieder in den Militärhaushalt stecken.


Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Heute gibt es neue Spannungen mit Russland und neue Bedrohungen auf der Erde, auf die man sich einstellen muss.

Ich will nicht auch noch in diesem Thread das Rußland-Faß aufmachen, deshalb nur soviel: was dort passiert ist und noch passiert sehe ich als "postsowjetischen" Konflikt. Unabhängig davon, was ich von der Sache halte, sehe ich keine Bedrohung für, sagen wir, die Polen oder uns.

Andere Bedrohungen, wie der Islamische Staat, sind hausgemacht. Offensichtlich sind die Militärausgaben mancher Länder zu hoch, wenn sie auf einem anderen Kontinent einfach mal so einmarschieren können.


Schlumpf hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
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http://www.dw.de/china-und-russland-rüsten-auf/a-17555292

Ich kann mich an die Meldung erinnern. Das ist übelste Propaganda.

Na klar, das hängt jeweils von der eigenen Einstellung ab.

Propaganda ist, wenn unter Auslassung von Fakten ein falscher Eindruck erweckt werden soll.

Nach dem Zitat der entscheidende Fakt:

Schlumpf hat folgendes geschrieben:

Artikel hat folgendes geschrieben:
"Wenn man die NATO-Zahlen addiert, dann liegt der Anteil an den weltweiten Militärausgaben immer noch bei zwei Drittel", stellt Professor Michael Brzoska fest.

Wenn du der Meinung bist, dass wir uns unser Militär sparen können, weil ja die Amis so riesige Militärausgaben haben und damit die "Nato", dann kannst du das ruhig meinen. Vernünftig ist das nicht, soweit man von Militär überhaupt von Vernunft reden kann. Ich halte Militär und die Ausgaben dafür für ein notwendiges Übel.
Zitat:
Angenommen ich kaufe jedes Jahr für 1000 Geldeinheiten Waffen und Munition. Du kaufst jährlich für 200. Wenn du nun auf 300 erhöhst, dann sage ich: da seht! der miese Schlumpf rüstet auf. Ausrufezeichen Genau so ist es mit der angeblichen Aufrüstung Chinas.

Du vergleichst alles mit den Ausgaben der USA. Bie Bösen aber auch! zynisches Grinsen

Tu' ich nicht.

Es reicht, die 300 Mrd. USD zu nennen, die die europäischen Nato-Staaten für ihr Militär ausgeben (Stand 2008).

Das ist die entscheidende Zahl, mit der die 90 Mrd. der Russen oder die 145 Mrd. der Chinesen verglichen werden müssen.

Gut, genaugenommen reicht das alleine noch nicht. Personalkosten, Materialkosten und Verwaltungskosten müßten verglichen werden, und zwar anhand der Kaufkraft im jeweiligen Land (Purchasing Power Parity PPP). Ebenso die Quantität und Qualität der eingesetzten Waffensysteme. An dieser Stelle muß ich passen. Die Artikel, die von einer Aufrüstung seitens der Russen oder Chinas berichten, schweigen darüber ebenfalls.


Schlumpf hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Die intellektuelle Redlichkeit ist schon längst im Lagerdenken baden gegangen.

Es reicht ja, wenn du eine objektive Sicht hast, nicht war? zwinkern

Einen Vorschlag, wie eine objektive Sicht aussehen könnte, hatte ich oben bereits als Frage an dich gestellt.

Dürfen Rußland und China die gleichen Kriterien verwenden, die auch wir verwenden, um unsere Militärausgaben zu bestimmen?


Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Die Bundeswehr hatte mal eine Stärke von annähern einer halben Million Soldaten. Das wurde nahezu halbiert. Warum gehst du nicht darauf ein und auf den miserablen Zustand der Fahrzeuge und der z. B. fehlenden Transportfähigkeit wegen veralteter und noch nicht ersetzter Flugzeuge?

Warum ich nicht drauf einging?

Es war 0:30. Da steigt die Wahrscheinlichkeit, Mist zu plappern, überproportional an... Pfeifen Jedenfalls:

Die Bundeswehr war auf Vorneverteidigung und Panzerschlachten in der norddeutschen Tiefebene ausgerichtet. 1985 besaß Deutschland 4 600 Kampfpanzer. Mit dem Ende des kalten Krieges war dieses Szenario passe. Das neue Szenario lautet: globale Eingreiftruppe. Gleichzeitig die Truppe umzubauen und den alten Fahrzeug bestand zu halten, wäre teuer geworden.

Was das Debakel bei mehreren Rüstungsprojekten betrifft: das sind tagespolitische Probleme und deshalb für Grundsatzfragen eher wenig erhellend. Vor allem, hey! Sollten unsere Rüstungsprojekte mal richtig rund laufen, ließe sich der Verteidigungsetat noch um einige Milliarden senken. Sehr glücklich
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Beitrag(#1994534) Verfasst am: 07.04.2015, 07:47    Titel: Antworten mit Zitat

Die Verteidigungsbereitschaftserhöhung ausgerechnet damit zu begründen, dass man seinen potentiellen Nachbarn und Handelspartnern permanent jahrelang auf den Abstreicher scheißt, nur um sich dann zu wundern, dass der verstimmt reagiert, ist aber auch schon ziemlich "komisch".

Das Beste wäre doch eine Pufferzone zwischen den Machtblöcken zu belassen. Da ist es sogar ziemlich kontraproduktiv für die europäische Sicherheit, die eigene militärische Einflusssphäre immer näher an die andere heran zu schieben.

Aber was will man das Militär"experten" erklären, die in jedem Problem (ach was, jedweder Situation) nur einen Nagel erkennen und deshalb auch nur behämmert rumlaufen.
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Beitrag(#1994584) Verfasst am: 07.04.2015, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:

Aber was will man das Militär"experten" erklären, die in jedem Problem (ach was, jedweder Situation) nur einen Nagel erkennen und deshalb auch nur behämmert rumlaufen.

Boah ey, geil ey! Klar hat der "Westen" dabei auch Fehler gemacht. Aber was soll man den ehemals zur Sowjetunion oder deren Einflusssphäre zugehörigen, nun freien Staaten sagen, wenn sie sich zum Westen hinorientieren und evtl. auch in die Nato wollen.
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Beitrag(#1994591) Verfasst am: 07.04.2015, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Aber was soll man den ehemals zur Sowjetunion oder deren Einflusssphäre zugehörigen, nun freien Staaten sagen, wenn sie sich zum Westen hinorientieren und evtl. auch in die Nato wollen.

Ist das die 5-Milliarden-$-Frage?

(man kann 'wollen' auch gezielt -von Aussen- fördern)
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Beitrag(#1994597) Verfasst am: 07.04.2015, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Aber was will man das Militär"experten" erklären, die in jedem Problem (ach was, jedweder Situation) nur einen Nagel erkennen und deshalb auch nur behämmert rumlaufen.

Boah ey, geil ey! Klar hat der "Westen" dabei auch Fehler gemacht. Aber was soll man den ehemals zur Sowjetunion oder deren Einflusssphäre zugehörigen, nun freien Staaten sagen, wenn sie sich zum Westen hinorientieren und evtl. auch in die Nato wollen.

Welcher "Staat" wollte das denn? Ich weiß von verschiedenen Regierungen, die gerade mal teilweise mit Legitimation der sie wählenden Bevölkerung diese Entscheidung(en) trafen. Dass Staaten so etwas von sich aus entscheiden, ist mir allerdings neu.
Das ändert iÜ nichts daran, dass dazu immer mehr als nur eine Partei gehören. Mit der entsprechenden Weitsicht im Hinblick auf die zu erwartende Konfrontation (wenn sie denn gar nicht gewollt war) hätte die NATO über einen Sonderstatus dieser Länder entscheiden oder aber den "phösen Aggressor Russland" selbst mit ins Boot holen können.
Hamse nich - statt dessen immer wieder vor den Kopf stoßen, Eskalation und Destabilisierungen. Klar macht es das auch hierzulande einfacher, die erhöhte "Verteidigungsbereitschaft" schön zu reden. Geglaubt wird es ja immerhin manchmal.
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Beitrag(#1994601) Verfasst am: 07.04.2015, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Aber was will man das Militär"experten" erklären, die in jedem Problem (ach was, jedweder Situation) nur einen Nagel erkennen und deshalb auch nur behämmert rumlaufen.

Boah ey, geil ey! Klar hat der "Westen" dabei auch Fehler gemacht. Aber was soll man den ehemals zur Sowjetunion oder deren Einflusssphäre zugehörigen, nun freien Staaten sagen, wenn sie sich zum Westen hinorientieren und evtl. auch in die Nato wollen.


Und warum durfte Russland nicht in die NATO? Eine Anfrage gab es.
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Beitrag(#1994604) Verfasst am: 07.04.2015, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...

Und warum durfte Russland nicht in die NATO? Eine Anfrage gab es.

Das war doch bloß "Маскировка" um die NATO zu brüskieren. Niemals nicht hätte man sich mit "dem Feind" verbrüdert, schon wegens der guten schlechten alten Zeiten nich.
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Beitrag(#1994607) Verfasst am: 07.04.2015, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...

Und warum durfte Russland nicht in die NATO? Eine Anfrage gab es.

Das war doch bloß "Маскировка" um die NATO zu brüskieren. Niemals nicht hätte man sich mit "dem Feind" verbrüdert, schon wegens der guten schlechten alten Zeiten nich.


Stimmt. Westeuropa und Nordamerika hatten nur die Absicht, eine neue Front gegen Russland aufzubauen, inklusive eben seiner Einkreisung, die jetzt in der Ukraine-Unterstützung und dem massiven Versuch des Aufbaus eines großen Frontstaates seine schlichte Fortsetzung findet.
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Beitrag(#1999916) Verfasst am: 08.05.2015, 07:40    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.tagesschau.de/kommentar/waffen-107.html
Zitat:
Der Versuch des Waffenherstellers Heckler&Koch, den MAD einzuspannen, um kritische G36-Berichte zu stoppen, zeugt von einer gestörten Wahrnehmung von Realität und Rechtsstaat. Wieder einmal zeige sich, dass es im Miteinander von Rüstungsindustrie und Militärbürokratie zu viel Kumpanei gibt und zu wenig politische Kontrolle.

+
Zitat:
Da kommt ein Rüstungsmagnat zum Geheimdienstchef und jammert über kritische Berichterstattung zu vermeintlichen Problemen beim Sturmgewehr G36. Die ärgern den Hersteller Heckler & Koch und offenbar auch den damaligen Abteilungsleiter Ausrüstung im Verteidigungsministerin, Detlef Selhausen, sehr. So sehr, dass sie den Militärgeheimdienst offenbar dazu bewegen wollen, etwas zu unternehmen.

+
Zitat:
Und so ist es auch besonders blamabel für die Verteidigungsministerin, wenn ihr Büro von dem unerhörten Vorgang zwar schon vor mehr als einem Jahr in einem Papier informiert wird, sie aber entweder nicht von ihren Mitarbeitern darauf hingewiesen wird, selbst die Brisanz nicht erkennt oder - was noch schlimmer wäre - ihn ignoriert.


Aber der MIK ist ja auch nur eine Erfindung der Kommies um die liebe Wirtschaft und ihr immerwährendes altruistisches Bemühen um "Waxtum, Arbeitsplätze und Leistung" in Mißkredit zu bringen ...
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Beitrag(#1999945) Verfasst am: 08.05.2015, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Westeuropa und Nordamerika hatten nur die Absicht, eine neue Front gegen Russland aufzubauen, inklusive eben seiner Einkreisung, die jetzt in der Ukraine-Unterstützung und dem massiven Versuch des Aufbaus eines großen Frontstaates seine schlichte Fortsetzung findet.

Da blieb den armen Russen praktisch nur die Möglichkeit, die Krim heim ins Reich zu holen. zynisches Grinsen
Die Ukraine, die so gut wie pleite ist, als großen Frontstaat zu bezeichnen, ist schon eine sehr verzerrte Sichtweise.
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Beitrag(#1999946) Verfasst am: 08.05.2015, 09:45    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Westeuropa und Nordamerika hatten nur die Absicht, eine neue Front gegen Russland aufzubauen, inklusive eben seiner Einkreisung, die jetzt in der Ukraine-Unterstützung und dem massiven Versuch des Aufbaus eines großen Frontstaates seine schlichte Fortsetzung findet.

Da blieb den armen Russen praktisch nur die Möglichkeit, die Krim heim ins Reich zu holen. zynisches Grinsen
Die Ukraine, die so gut wie pleite ist, als großen Frontstaat zu bezeichnen, ist schon eine sehr verzerrte Sichtweise.


Demnächst ist China dran, dann ist die Einkreisung perfekt... Smilie
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#1999951) Verfasst am: 08.05.2015, 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
http://www.tagesschau.de/kommentar/waffen-107.html
Zitat:
Der Versuch des Waffenherstellers Heckler&Koch, den MAD einzuspannen, um kritische G36-Berichte zu stoppen, zeugt von einer gestörten Wahrnehmung von Realität und Rechtsstaat. Wieder einmal zeige sich, dass es im Miteinander von Rüstungsindustrie und Militärbürokratie zu viel Kumpanei gibt und zu wenig politische Kontrolle.

+
Zitat:
Da kommt ein Rüstungsmagnat zum Geheimdienstchef und jammert über kritische Berichterstattung zu vermeintlichen Problemen beim Sturmgewehr G36. Die ärgern den Hersteller Heckler & Koch und offenbar auch den damaligen Abteilungsleiter Ausrüstung im Verteidigungsministerin, Detlef Selhausen, sehr. So sehr, dass sie den Militärgeheimdienst offenbar dazu bewegen wollen, etwas zu unternehmen.

+
Zitat:
Und so ist es auch besonders blamabel für die Verteidigungsministerin, wenn ihr Büro von dem unerhörten Vorgang zwar schon vor mehr als einem Jahr in einem Papier informiert wird, sie aber entweder nicht von ihren Mitarbeitern darauf hingewiesen wird, selbst die Brisanz nicht erkennt oder - was noch schlimmer wäre - ihn ignoriert.


Aber der MIK ist ja auch nur eine Erfindung der Kommies um die liebe Wirtschaft und ihr immerwährendes altruistisches Bemühen um "Waxtum, Arbeitsplätze und Leistung" in Mißkredit zu bringen ...


Man sollte längst von einem politisch-wirtschaftlichem Komplex sprechen, in dem der MIK nur noch ein kleiner Teil von ist. Wir sind nicht mehr im Kalten Krieg. Die Bedeutung des Militärs hat abgenommen. Direkte Lobbyarbeit innerhalb von Ministerien, der Wechsel von Politikern in gut dotierte Beraterposten...
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Beitrag(#1999954) Verfasst am: 08.05.2015, 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...
Man sollte längst von einem politisch-wirtschaftlichem Komplex sprechen, in dem der MIK nur noch ein kleiner Teil von ist. Wir sind nicht mehr im Kalten Krieg. Die Bedeutung des Militärs hat abgenommen. Direkte Lobbyarbeit innerhalb von Ministerien, der Wechsel von Politikern in gut dotierte Beraterposten...

Die Kriterien zur Erfüllung des Begriffs sind festgeschrieben und haben nicht allein mit dem kalten Krieg zu tun. Wenn man einen anderen Begriff dafür definieren mag, nur zu. Dann aber bitte verbindlich, damit auch alle wissen, wovon sie sprechen und was gemeint ist.
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