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Gender Mainstreaming
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#2077518) Verfasst am: 26.11.2016, 02:59    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Auch liberale und progressive Anliegen sind doch nur etwas aus der Werbeabteilung, mit dem Du fast alles verkaufen kannst.

Ich verstehe nicht ganz, was du mir damit sagen willst. Ich habe Social Justice nicht bloß als eine Summe liberaler und progressiver Anliegen klassifiziert, sondern als eine bestimmte Art der Formulierung dieser Anliegen, nämlich in Begriffen von Identity Politics.

Ach ja. Identity politics. Ist damit wirklich alles gesagt?
Nur mal so als Scherz, es ist ja schon spät: Wir haben eine ziemlich dominante Gruppe von FeministInnen, die behauptet für die dominierte Gruppe der Frauen zu sprechen, aber die Ziele der letzteren gar nicht kennt, wie man am Gleichstellungsparadoxon sieht.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44083

Beitrag(#2077519) Verfasst am: 26.11.2016, 04:10    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Wir haben eine ziemlich dominante Gruppe von FeministInnen, die behauptet für die dominierte Gruppe der Frauen zu sprechen, aber die Ziele der letzteren gar nicht kennt [...]

Identity Politics in a nutshell. Mr. Green
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unquest
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Beitrag(#2077543) Verfasst am: 26.11.2016, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Nur mal so als Scherz, es ist ja schon spät: Wir haben eine ziemlich dominante Gruppe von FeministInnen, die behauptet für die dominierte Gruppe der Frauen zu sprechen, aber die Ziele der letzteren gar nicht kennt, wie man am Gleichstellungsparadoxon sieht.

Scherz? Sehr glücklich

Da fällt mir ein Stelle von Kutschera aus dem Gender-Paradox ein.

Zitat:
Die Mehrheit der Normalfrauen (ca. 70%), die den Genderismus ablehnen, wird von einer kleinen, meist kinderlosen und lesbisch veranlagten selbsternannten "Befreierinnen-Mehrheit" (Mann-Weiber) terrorisiert. Diese durch wissenschaftliche Studien belegte Schlussfolgerung kann leicht überprüft werden - man schaue sich nur die Physiognomien prominenter Gender-Damen an, und man wird diese These bestätigt finden.
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Tarvoc
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Beiträge: 44083

Beitrag(#2077545) Verfasst am: 26.11.2016, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Klar, es ist wissenschaftlich erwiesen und auch ganz leicht nachprüfbar, dass die Mehrheit der Frauen durch feministische lesbische Physiognomie terrorisiert wird. Mit den Augen rollen

Vollpfosten wie der da erzeugen bei mir eher Hemmungen davor, den Feminismus zu kritisieren. Ich will einfach nicht mit sowas in einen Sack gesteckt werden. Oder soll das so eine Art Scherz sein?
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unquest
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Beiträge: 3326

Beitrag(#2077560) Verfasst am: 26.11.2016, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Klar, es ist wissenschaftlich erwiesen und auch ganz leicht nachprüfbar, dass die Mehrheit der Frauen durch feministische lesbische Physiognomie terrorisiert wird. Mit den Augen rollen

Vollpfosten wie der da erzeugen bei mir eher Hemmungen davor, den Feminismus zu kritisieren. Ich will einfach nicht mit sowas in einen Sack gesteckt werden. Oder soll das so eine Art Scherz sein?

Ich lese den Abschnitt anders. Das "wissenschaftliche Studien" bezieht sich auf den ersten Satz und "man schaue" ist eine persönliche Ergänzung. Aber wie dem auch sei - Ich habe mich an dieser Stelle auch gefragt, ob dieser Nachsatz für eine Diskussion förderlich ist.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25826
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Beitrag(#2077570) Verfasst am: 26.11.2016, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Nur mal so als Scherz, es ist ja schon spät: Wir haben eine ziemlich dominante Gruppe von FeministInnen, die behauptet für die dominierte Gruppe der Frauen zu sprechen, aber die Ziele der letzteren gar nicht kennt, wie man am Gleichstellungsparadoxon sieht.

Scherz? Sehr glücklich

....

In dieser Verkürzung ist es ein Scherz . Allerdings einer, der zeigt, dass da Diskussionsbedarf ist. Eia hat mit seiner respektlosen Gegenüberstellung von sozialwissenschaftlichem und naturwissenschaftlichem Geschlechtsverständnis in Norwegen auch eine ordentliche Diskussion ausgelöst.
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Tarvoc
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Beitrag(#2077571) Verfasst am: 26.11.2016, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Wer?
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fwo
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Beitrag(#2077573) Verfasst am: 26.11.2016, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wer?

Harald Eia Ich dachte, der sei bekannt.
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fwo
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Beitrag(#2077943) Verfasst am: 29.11.2016, 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zufällig gefundene relativ neue Zusammenfassung des Themas aus medizinischer Sicht (letzte verarbeitete Veröffentlichungen von 2000).

Determinanten der Geschlechtsidentität. Neue Befunde zu einem alten Streit (H. A. G. Bosinski)

http://www.sexualmedizin-kiel.info/ANL14.pdf

Er geht natürlich auch auf den Fall David Reimer ein und bei einer Formulierung konnte ich ein Grinsen nicht unterdrücken : Es gibt sie doch, die Antwort auf den ewigen Biologismus-Vorwurf:
Zitat:
Dieser Fall wurde nun in einer Fülle von Lehrbüchern und Abhandlungen zum Paradebeleg jenes oben zitierten Paradigmas von der nachgeraden Bedeutungslosigkeit biologischer Faktoren für die Entwicklung der Geschlechtsidentität hochstilisiert und fand so Eingang auch in populärwissenschaftliche und geschlechterpolitische Diskurse. Dass Money selbst
schon in den siebziger Jahren einen explizit interaktionalen („biopsychosozialen“) Ansatz vertrat und immer wieder auf die Bedeutung biologischer Prädispositionen für die psychosexuelle Entwicklung verwies (s. z.B. Money 1977, 1988a, 1994, s.a. Zucker 1996), blieb dabei völlig unberücksichtigt: Zu schön „passte“ der Fall in den (soziologistisch geprägten) Zeitgeist.

fett von mir

Wer keine 132 Seiten lesen möchte, für den ist hier die Zusammenfassung:
Zitat:
10. Zusammenfassung
Allgemein kann postuliert werden: Sowohl bei der erziehungskonträren als auch bei der erziehungskonformen Entwicklung der Geschlechtsidentität handelt es sich um einen durch interagierende biologische, innerpsychische und soziokulturelle Faktoren bestimmten Entwicklungsprozess, der in der frühen Kindheit beginnt und erst nach der Pubertät zu einem relativen Abschluß kommt. „Kultur und Natur“, „Anlage und Erziehung“ sind einander nicht ausschließende, sondern vielmehr notwendig ergänzende und bedingende Mechanismen.

Diese Interaktion von Natur und Kultur beginnt bereits vorgeburtlich: Stammesgeschichtlich Angepaßtes, evolutionär Überkommenes wird als genetisch Codiertes bereits pränatal strukturell und/ oder funktionell – schon im Wechselspiel mit der „inneren Umwelt“ des Föten, den intrauterinen Bedingungen – umgesetzt, nicht zuletzt durch die organisierende Wirkung von Hormonen auf das sich entwickelnde Gehirn. Postnatal beeinflußt das Kind von Anfang an durch sein So-Sein und -Handeln, seine Vigilanz, seine Expressibilität und seine Temperamenttönung – welche zunächst weitgehend den angesprochenen Prädispositionen folgen – die Reaktion und Verhaltensweisen seiner sozialen Umwelt (Eltern, peergroup usw.). Die soziale Umwelt ist aber zugleich in erheblichem Maße durch die Erwartungen darüber, wie ein Junge/ ein Mädchen sich zu verhalten habe, damit aber sehr stark vom gesellschaftlichen Stereotypien und kulturellen Implikationen geprägt. Die biotischen Prädispositionen wirken also wie eine Art „Raster“ zur Wirklichkeitserfassung. Die Struktur dieses Rasters verändert sich selbst wiederum durch die Assimilation von Realität im Prozeß der Tätigkeit: Das Kind organisiert seine Umwelt und wird zugleich von ihr organisiert.

Wie es sich entwickelnden und durch eine Fülle von Einflußgrößen gesteuerten Systemen eigen ist, kommt der Zeitkomponente in diesem Prozeß eine wesentliche Bedeutung zu: Im Wechsel von Stabilität und Labilität kann in bestimmten Perioden der Entwicklung die Änderung eines ansonsten marginalen Strukturelements – beispielsweise eines Hormons oder einer bestimmten Elternkonstellation – das Bedingungsgefüge im gesamten System nachhaltig verändern. Derartige „kritische“ oder „sensible“ Perioden stellen Knoten- oder Schnittpunkte für die Interaktion von biotischen, psychischen und sozialen Faktoren dar.

Werden und Sein als Mann oder Frau sind somit nicht durch einen einzelnen Faktor oder Befund erklärbar. Je stärker allerdings einer der Faktoren – sei er biologischer, psychischer oder soziokultureller Natur – in diesem komplexen biopsychosozialen Bedingungsgefüge vom Normalen abweicht, um so größer ist seine Penetranz. Dies entspricht jedoch nicht einer überwiegenden Bedeutung dieses Faktors im Zuge der normalen Entwicklung.

Daraus folgt auch, dass die Interpretation eines singulären Verlaufs weder für das Überwiegen sozialisatorischer noch für jenes biologischer Einflussfaktoren benutzt werden kann: Um die Interaktion allgemein wirksamer biologischer und je individuell wirksamer psychodynamischer Faktoren abbilden zu können, bedarf es des ‘interaktionalen Einsatzes’ verschiedener Methoden, d.h. der Kombination „messender“ und „biographisch-rekonstruierender“ Verfahren. Für die Bewertung der Geschlechter sollten indes derartige Forschungsergebnisse keinen Ausschlag geben: Bewertungen hängen nicht von – wie auch immer gearteten – Befunden ab, sondern sind politisch-moralische Entscheidungen.


Sieht für mich so aus, als fände die eigentliche Genderforschung, nämlich wo die soziale Konstruktion wirklich anfängt, in der Medizin schon länger statt.
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Wilson
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Beitrag(#2077944) Verfasst am: 29.11.2016, 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wer?

Harald Eia Ich dachte, der sei bekannt.


ausgesprochen wissenschaftlich sind auch die kommentare darunter...


https://gloria.tv/video/YqhDpPukrRkU3gXZ1GRSaXw7N
Das Gleichstellungs-Paradox (Neu: deutsche Untertitel) - Harald Eia
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fwo
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Beitrag(#2077945) Verfasst am: 29.11.2016, 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
....

ausgesprochen wissenschaftlich sind auch die kommentare darunter...

...

Und? Was soll uns das jetzt sagen?

Altes deutsches Sprichwort: Auch ein Katholiban säuft mal n' Korn.
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Tarvoc
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Beitrag(#2077946) Verfasst am: 29.11.2016, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Dass auch biologische Faktoren bei der Entwicklung der Geschlechterrollen eine entscheidende Rolle spielen, lässt sich m.E. gar nicht sinnvoll bestreiten - schon weil biologische Faktoren im Wesentlichen der Grund dafür sind, dass Gesellschaften überhaupt Geschlechterrollen herausbilden, rein soziokulturell betrachtet gibt es dafür nämlich buchstäblich überhaupt keinen Grund. Das Problem ist, dass im politischen und populären Diskurs auf beiden Seiten Reduktionismen gefahren werden. Man muss sich z.B. nur mal im Internet (z.B. auf Candid) umsehen, wieviele Leute Geschlechterrollen ausschließlich biologisch definieren, was eben auch falsch ist.
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fwo
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Beitrag(#2077948) Verfasst am: 29.11.2016, 10:44    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Dass auch biologische Faktoren bei der Entwicklung der Geschlechterrollen eine entscheidende Rolle spielen, lässt sich m.E. gar nicht sinnvoll bestreiten - schon weil biologische Faktoren im Wesentlichen der Grund dafür sind, dass Gesellschaften überhaupt Geschlechterrollen herausbilden, rein soziokulturell betrachtet gibt es dafür nämlich buchstäblich überhaupt keinen Grund. Das Problem ist, dass im politischen und populären Diskurs auf beiden Seiten Reduktionismen gefahren werden. Man muss sich z.B. nur mal im Internet (z.B. auf Candid) umsehen, wieviele Leute Geschlechterrollen ausschließlich biologisch definieren, was eben auch falsch ist.

Eine Ergänzung:
Sie werden allerdings noch getopt, von Leuten, die selbst das biologische Geschlecht sozial definieren wollen.

Ein kleiner Widerspruch: Es gibt einen soziokulturellen Grund für die Geschlechterrollen: Die biologischen Funktionen der Geschlechter im Gesamtverlauf der Reproduktion. Und bei den Unterschieden zwischen Mann und Frau, die sich langsam als vorgeburtlich herausschälen, scheint es auch sinnvoll, hier keinen grundsätzlichen Rollenwechsel anzustreben, wenn wir unserer Nachzucht ihre vollen Entwicklungsmöglichkeiten erhalten wollen. (Das ist jetzt kein Plädoyer für den status quo, sonder eines für Vorsicht.)

Auch die Soziologie sollte langsam erkennen, dass nicht nur das Tier Mensch, sondern auch die Gesellschaften, in denen es lebt, Ergebnisse einer Evolution sind, die nicht nur dem Machterhalt irgendwelcher Gruppen diente.
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Wilson
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Beitrag(#2077949) Verfasst am: 29.11.2016, 10:50    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
....

ausgesprochen wissenschaftlich sind auch die kommentare darunter...

...

Und? Was soll uns das jetzt sagen?

Altes deutsches Sprichwort: Auch ein Katholiban säuft mal n' Korn.


ist die faz nicht leitmedium?
wen spricht sie an? wer liest sowas?
na die, deren kommentare unten stehen.
lehrer, ärzte, unternehmer usw. sinds. die sich einbilden, durchzublicken. weil sie eben die faz lesen. zwinkern

also:
wie sie wirklich zu diesem thema stehen, an es herangehen wird durch die kommentare klar. unwissenschaftlich.
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Tarvoc
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Beitrag(#2077951) Verfasst am: 29.11.2016, 10:52    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Ein kleiner Widerspruch: Es gibt einen soziokulturellen Grund für die Geschlechterrollen: Die biologischen Funktionen der Geschlechter im Gesamtverlauf der Reproduktion.

Heh, ja klar. Allerdings scheidet das eben auch aus, sobald man annimmt, dass das biologische Geschlecht auf soziokulturelle Geschlechterrollen gar keinen Einfluss hat.

Ich hätte vielleicht schreiben sollen: Rein soziokulturell betrachtet gibt es für Geschlechterrollen keinen vernünftigen Grund. Aber das Problem liegt natürlich schon in der "reinen" Betrachtungsweise selbst.
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fwo
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Beitrag(#2077953) Verfasst am: 29.11.2016, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
....
ist die faz nicht leitmedium?
wen spricht sie an? wer liest sowas?
na die, deren kommentare unten stehen.
lehrer, ärzte, unternehmer usw. sinds. die sich einbilden, durchzublicken. weil sie eben die faz lesen. zwinkern

also:
wie sie wirklich zu diesem thema stehen, an es herangehen wird durch die kommentare klar. unwissenschaftlich.

Du hast die Astra-Trinker und Kraft-Käse- und Schweinefleisch-Esser vergessen. Auch alle völlig unwissenschaftlich.
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Beitrag(#2077954) Verfasst am: 29.11.2016, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ein kleiner Widerspruch: Es gibt einen soziokulturellen Grund für die Geschlechterrollen: Die biologischen Funktionen der Geschlechter im Gesamtverlauf der Reproduktion.

Heh, ja klar. Allerdings scheidet das eben auch aus, sobald man annimmt, dass das biologische Geschlecht auf soziokulturelle Geschlechterrollen gar keinen Einfluss hat.

Ich hätte vielleicht schreiben sollen: Rein soziokulturell betrachtet gibt es für Geschlechterrollen keinen vernünftigen Grund. Aber das Problem liegt natürlich schon in der "reinen" Betrachtungsweise selbst.

Ich formuliere das mal direkt: Es gibt beim Menschen Themen, in denen eine "reine" Betrachtungsweise zu Unsinn führt, egal ob man das jetzt auf die Biologie oder die Soziologie bezieht. Die verschiedenen Ebenen des Geschlechterverhältnisses gehören dazu. An der Stelle sind wir dann beide gut beraten, mal bei der Medizin anzuklopfen, die zwar inzwischen zumindest teilweise erkannt hat, dass es sich bei ihr um eine angewandte Humanbiologie handelt, die sich aber mit lebenden und in eine Gesellschaft eingebundenen Menschen beschäftigt, und sich dieser Tatsache auch bewusst ist.
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kereng
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Beiträge: 3016
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2080050) Verfasst am: 21.12.2016, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

Vorgestern hielt Ulrich Kutschera in Hamburg einen Vortrag über Sex, Gender und Mainstreaming vor etwa 40 Zuhöreren im Versammlungsraum der Unitarier, aber veranstaltet von der gbs Hamburg und dem deutschen Zweig der Richard-Dawkins-Foundation.

Erwartungsgemäß erläuterte Kutschera recht akademisch den geschichtlichen Hintergrund der biologischen Forschung, wobei er nicht nur Darwin und Wallace erwähnte, sondern auch einige deutsche Wissenschaftler, von denen mir nur August Weismann in Erinnerung geblieben ist. Die Gegenseite, also die Gender-Theorie, nach der das Geschlecht nur gesellschaftlich konstruiert sei, führte Kutschera auf John Money zurück, der versucht hatte, einen Jungen durch Operation und Hormone in ein Mädchen zu verwandeln, was zum Selbstmord der Versuchsperson führte.

Diese Gender-Theorie ist so offensichtlicher Unsinn, dass es unglaublich erscheint, wenn sie nun mit Erfolg in die Universitäten drängt. Ich durfte nach dem Vortrag die erste Frage stellen, und wollte wissen, wo man nachlesen kann, was von den GenderistInnen tatsächlich behauptet wird und welche Vorgaben in den Universitäten gemacht werden. Es hatte im Vortrag nämlich keine Beispiele gegeben, und Kutschera verwies als Antwort nur auf sein Buch.

Auf die Frage, ob Alice Schwarzer wohl John Money kenne, enthielt die Antwort sowohl "nein, sie kennt ihn nicht" als auch "ja, sie zitiert ihn". Auf kritische Fragen oder Anmerkungen reagierte Kutschera mit Dank, den ich für übertrieben hielt. Die Antworten waren aber wenig einfühlsam. "Biologismus" gäbe es gar nicht, und auch der Hinweis, dass jede Wissenschaft auch von der gerade herrschenden Kultur abhängig sei, wurde von Kutschera und den Vertretern der Veranstalter nicht gewürdigt.

Während der Fragerunde machte Kutschera den Genderismus für den Geburtenrückgang verantwortlich, und ich fragte nach, ob er das als Wissenschaftler oder privat meinte. Dr. Michael Blume erzählt uns ja, allein die Religion könne für genügend viele Kinder sorgen, und Hans Rosling erklärt den Geburtenrückgang mit Wohlstand und Bildung. Kutschera blieb dabei, die Genderflausen verhindern die Mutterrolle der Frau, und gab als Lektüre Herwig Birg an, bei dem ich diesen Gedanken allerdings bisher nicht gefunden habe.

Kutschera, der in Kassel und Kalifornien lehrt, sagte, Gender-Mainstreaming sei ein deutsches Phänomen. Der englisch klingende Begriff sei in Kalifornien weitgehend unbekannt. Herwig Birg nennt Deutschland den Vorreiter bei der Überalterung. Eine amerikanische Sicht auf Sex und Gender gibt es aktuell bei Jerry Coyne: The ideological opposition to biological truth | National Geographic publishes “gender” issue, still doesn’t satisfy SJWs | I get pushback on the sexual-selection theory for sexual dimorphism

Von Volker Dittmar, der in der ersten Reihe saß, kam eine interessante Erklärung, warum so unterschiedliche Themen wie Feminismus und Intersexualität im Gender-Mainstreaming miteinander verknüpft werden. Was hat die Tatsache, dass weniger als ein Prozent der Bevölkerung weder ganz Mann noch Frau sind, mit der Frage zu tun, ob Wissenschaftlerinnen oder weibliche Denkansätze unterdrückt werden? Wenn es gar keine Geschlechter gibt, kann doch erst recht keines benachteiligt werden.

Die Erklärung ist der Fehlschluss von Sein auf Sollen, nur diesmal rückwärts gedacht. Männer und Frauen sollen gleichberechtigt sein, also müssen sie gleich sein. Um zu zeigen, dass die Menschheit nicht in Männer und Frauen aufgeteilt werden kann, kommen dann Intersexuelle wie gerufen.
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Waldwuffel
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Anmeldungsdatum: 04.05.2016
Beiträge: 79

Beitrag(#2080054) Verfasst am: 21.12.2016, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sehe in diesem Zusammenhang das Problem einfach nicht. Entscheidend für die Praxis ist doch letzten Endes nur, dass alle unabhängig von ihrem Geschlecht die Möglichkeit haben sollten, alles zu tun, wonach ihnen ist, solange sie niemandem damit schaden. Die entsprechenden Möglichkeiten sollten in einer aufgeklärten Gesellschaft jedem unabhängig vom Geschlecht zur Verfügung stehen. D.h. es ist doch am Ende völlig egal, ob nun immer noch mehr Männer als Frauen Ingenieurwissenschaften studieren, solange die Frauen, die diesen Weg einschlagen wollen, an keiner Stelle irgendwie übermäßig daran gehindert werden, voranzukommen. Und das gleiche gilt für jeden anderen Lebensweg, für jedes andere Ziel, Bedürfnis usw.
Eine künstliche Gleichmacherei hielte ich für genauso einschränkend wie den hergebrachten Weg, aufgrund des Geschlechts bestimmte Ziele, Verhaltensweisen usw. zu erwarten und Abweichungen zu sanktionieren. Wobei auch da bestimmt noch einiges im Argen liegt und verbessert werden sollte.

Edit: bei denen, die auf die biologischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern pochen, habe ich öfters den Eindruck, dass sie damit auch ungleiche Erwartungen rechtfertigen wollen, während diejenigen, die das Geschlecht als rein sozial kontruiert verstehen, die tatsächlich (noch) bestehenden Unterschiede notwendig auf eine noch immer vorhandene Ungleichbehandlung zurückführen wollen (was vor diesem Hintergrund ja auch naheliegt). Ich finde beides verkehrt. Wenn etwa Frauen auch in einer Gesellschaft, die allen die gleichen Möglichkeiten gibt (was auf unsere vielleicht noch nicht völlig zutrifft), ein größeres Interesse etwa an "sozialen Berufen" haben sollten, dann wäre das halt so. Das sollte man nicht künstlich ändern wollen. Entscheidend ist, dass auch abweichende Interessen, Neigungen und Ziele hunderprozentig anerkannt werden und niemand sich genötigt sehen muss, etwas zu tun, was er vielleicht gar nicht will, weil das so zur Rolle passt, die einem aufgedrückt wird.
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#2080109) Verfasst am: 22.12.2016, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Aber es gibt doch biologische Gründe, Unterschiede bezw. Einwände zu machen. Es ist bspw. keine Ungleichbehandlung, wenn etwa die Bundeswehr als Kampfschwimmer nur Männer nimmt. Die haben nun mal die dickeren Muskeln und die schwereren Knochen, das kann auch Alice Schwarzer nicht ändern.
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astarte
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Beitrag(#2080114) Verfasst am: 22.12.2016, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Aber es gibt doch biologische Gründe, Unterschiede bezw. Einwände zu machen. Es ist bspw. keine Ungleichbehandlung, wenn etwa die Bundeswehr als Kampfschwimmer nur Männer nimmt. Die haben nun mal die dickeren Muskeln und die schwereren Knochen, das kann auch Alice Schwarzer nicht ändern.

Wozu da eine Geschlechterunterscheidung? Es gibt eine Menge Männer die nicht gut schwimmen, und da völlig falsch wären, und viele Frauen die besser als diese schwimmen. Wie wäre es einfach mit einem Test, und fertig?
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VanHanegem
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Beitrag(#2080129) Verfasst am: 22.12.2016, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Waldwuffel hat folgendes geschrieben:
...diejenigen, die das Geschlecht als rein sozial kontruiert verstehen, die tatsächlich (noch) bestehenden Unterschiede notwendig auf eine noch immer vorhandene Ungleichbehandlung zurückführen wollen (was vor diesem Hintergrund ja auch naheliegt). ....

Interessante Variante: hätte man in den letzten 30000 Jahren konsequent die Frauen zur Jagd und zum Kriegsdienst gleichberechtigt herangezogen, dann hätte das womöglich einen Selektionsdruck in Richtung zur 1,80m+ Athletin zur Folge gehabt?
... und der Durchschnittsehemann von heute hätte nichts zu lachen.
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Beitrag(#2080150) Verfasst am: 22.12.2016, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Aber es gibt doch biologische Gründe, Unterschiede bezw. Einwände zu machen. Es ist bspw. keine Ungleichbehandlung, wenn etwa die Bundeswehr als Kampfschwimmer nur Männer nimmt. Die haben nun mal die dickeren Muskeln und die schwereren Knochen, das kann auch Alice Schwarzer nicht ändern.

Wozu da eine Geschlechterunterscheidung? Es gibt eine Menge Männer die nicht gut schwimmen, und da völlig falsch wären, und viele Frauen die besser als diese schwimmen. Wie wäre es einfach mit einem Test, und fertig?



Die Feministinnen waeren doch die ersten, die einen solchen Test als "diskriminierend" ablehnen wuerden, weil er "bewusst so gestaltet" waere, "dass Maenner ihn bestehen und Frauen nicht".
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Ahriman
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Beitrag(#2080160) Verfasst am: 22.12.2016, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Aber es gibt doch biologische Gründe, Unterschiede bezw. Einwände zu machen. Es ist bspw. keine Ungleichbehandlung, wenn etwa die Bundeswehr als Kampfschwimmer nur Männer nimmt. Die haben nun mal die dickeren Muskeln und die schwereren Knochen, das kann auch Alice Schwarzer nicht ändern.

Wozu da eine Geschlechterunterscheidung? Es gibt eine Menge Männer die nicht gut schwimmen, und da völlig falsch wären, und viele Frauen die besser als diese schwimmen. Wie wäre es einfach mit einem Test, und fertig?

Das ist ein Job, bei dem man Muckis braucht. Den könnten bestenfalls russische Ahtletinnen machen.
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Kramer
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Beitrag(#2080194) Verfasst am: 23.12.2016, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.heise.de/tp/features/Nationalsozial-in-den-Wahlkampf-3580672.html

Das hat nur am Rande etwas mit Gender-Politik zu tun, aber eigentlich auch nicht. Es geht um dieses Zitat:

Zitat:
Ich glaube, dass die Einordnung in rechts und links nach wie vor ihre Gültigkeit hat. Für mich ist links, die Verteilungsfrage in den Mittelpunkt zu stellen und sich für weniger Ungleichheit und mehr soziale Sicherheit einzusetzen. Im Konflikt zwischen Beschäftigten und Kapital heißt das, auf der Seite höherer Löhne statt höherer Rendite zu stehen. Leider verbinden heute viele mit "links" etwas ganz anderes, etwa die Befürwortung von möglichst viel Zuwanderung oder abgehobene Gender-Diskurse, die mit dem Kampf um echte Gleichstellung wenig zu tun haben. Das bedauere ich sehr.

Sahra Wagenknecht


Ich kann nachvollziehen, wenn man diese Aussage von Wagenknecht kritisiert, wenn man da Bauchschmerzen bekommt. Aber das schon als Beweis für "Nationalsozialismus" zu sehen, das geht mir zu weit.
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Tarvoc
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Beitrag(#2080202) Verfasst am: 23.12.2016, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

"Nationalsozialismus" ist das ganz sicher nicht. Der Begriff Nationalsozialismus ist ja nun eindeutig historisch belegt, auch wenn das "sozialistisch" in dem Wort natürlich falsch ist.

Wirklich sozialistisch ist Wagenknechts Position allerdings leider auch nicht, und zwar nicht einmal primär wegen der Immigrations- oder Genderfrage, sondern weil "die Verteilungsfrage in den Mittelpunkt zu stellen" (Verteilung wovon? Von wem wie produziert? etc.) und für "höhere Löhne statt höhere Rendite zu stehen" einfach nur Sozialdemokratie ist. Sozialismus müsste eine grundsätzliche Kritik an privat organisierter Produktion, Warenform, Kapital und Lohnarbeit und den Wunsch nach ihrer Überwindung beinhalten.
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kereng
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Beitrag(#2080211) Verfasst am: 23.12.2016, 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn linke Politiker ernstgenommen werden möchten, müssen sie sich von den "regressiven Linken" abgrenzen, mit ihrem Genderismus, dem Vorwurf der Islamophobie und der Ablehnung der Redefreiheit, sobald Flüchtlinge, Frauen oder Schwule sich beleidigt fühlen könnten. Solche "postfaktischen" Übertreibungen der Linken halte ich für mitverantwortlich für den Rechtsruck der Wähler.
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Beitrag(#2080215) Verfasst am: 23.12.2016, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Wie wäre es einfach mit einem Test, und fertig?


Bei der Bundeswehr werden Männer und Frauen in den Sporttests unterschiedlich bewertet.


Zitat:
Im Basis Fitness Test werden genetisch bedingte Geschlechter- sowie Altersunterschiede berücksichtigt. Da sich die Leistungsfähigkeit in einer Gesellschaft mit einer immer höheren Lebenserwartung laut Prof. Dr. Georg Hackfort verschiebt, wird der Geschlechtszuschlag bzw. der Alterszuschlag weiterhin angepasst, damit man bezugsgruppenspezifischen Grundlagen gerecht werde.


https://bundeswehr-einstellungstest.de/sporttest-bundeswehr/
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vrolijke
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Beitrag(#2080230) Verfasst am: 23.12.2016, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Nationalsozial-in-den-Wahlkampf-3580672.html

Das hat nur am Rande etwas mit Gender-Politik zu tun, aber eigentlich auch nicht. Es geht um dieses Zitat:

Zitat:
Ich glaube, dass die Einordnung in rechts und links nach wie vor ihre Gültigkeit hat. Für mich ist links, die Verteilungsfrage in den Mittelpunkt zu stellen und sich für weniger Ungleichheit und mehr soziale Sicherheit einzusetzen. Im Konflikt zwischen Beschäftigten und Kapital heißt das, auf der Seite höherer Löhne statt höherer Rendite zu stehen. Leider verbinden heute viele mit "links" etwas ganz anderes, etwa die Befürwortung von möglichst viel Zuwanderung oder abgehobene Gender-Diskurse, die mit dem Kampf um echte Gleichstellung wenig zu tun haben. Das bedauere ich sehr.

Sahra Wagenknecht


Ich kann nachvollziehen, wenn man diese Aussage von Wagenknecht kritisiert, wenn man da Bauchschmerzen bekommt. Aber das schon als Beweis für "Nationalsozialismus" zu sehen, das geht mir zu weit.

Ich kann nichts verkehrtes lesen, was Sahra laut dieses Zitat gesagt haben soll.
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Samson83
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Beitrag(#2080240) Verfasst am: 23.12.2016, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
"Nationalsozialismus" ist das ganz sicher nicht. Der Begriff Nationalsozialismus ist ja nun eindeutig historisch belegt, auch wenn das "sozialistisch" in dem Wort natürlich falsch ist.

Wirklich sozialistisch ist Wagenknechts Position allerdings leider auch nicht, und zwar nicht einmal primär wegen der Immigrations- oder Genderfrage, sondern weil "die Verteilungsfrage in den Mittelpunkt zu stellen" (Verteilung wovon? Von wem wie produziert? etc.) und für "höhere Löhne statt höhere Rendite zu stehen" einfach nur Sozialdemokratie ist. Sozialismus müsste eine grundsätzliche Kritik an privat organisierter Produktion, Warenform, Kapital und Lohnarbeit und den Wunsch nach ihrer Überwindung beinhalten.

Gibt es außer irgnedwelchen intellektuellen Splittergruppen und unbedeutenden Kleinparteien eigentlich noch irgendwen, der ernstlich und nicht nur dem Etikett nach sozialistische Positionen vertritt?
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