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Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland
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Lord Snow
I am the one who knocks



Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6443
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#696094) Verfasst am: 01.04.2007, 13:56    Titel: Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland Antworten mit Zitat

Servus Leute,

ich hätte mal ne ganz dringende Frage zu Carsten Frerk´s Buch! Zunächst erst mal eine Entschuldigung, ich wußte nicht wo genau ich diesen Thread erstellen sollte, habe es einfach mal hier reingestellt, kann man ja immer noch verschieben.

Meine Frage betrifft folgende Rezension des Buches:

Zitat:
Das Buch ist gut gemeint. Aber hat schon mal jemand allen Ernstes überlegt, ob der von Frerk angenommene Kapitalwert des Kölner Domes wirklich erzielbar ist?? Und das ist nur ein Beispiel... Auch ist es ein Fehler, die Privateinlagen von Kunden kirchlicher Banken als Kirchenvermögen zu betrachten. Oder ist Herrn Frerks Kapitalanlage etwa ins Vermögen seiner Bank übergegangen? Herr Frerk würde sich dessen wohl verwahren.
Angesichts solcher und anderer hanebüchener "Tatsachen" kann ich nur den Kopf schütteln. Etwas mehr sachliche Recherche und weniger Polemik hätte dem Buch sicher gut getan.
Schade, guter Ansatz, schlechtes Ergebnis


Um das fettmarkierte geht es mir im speziellen! Der Kritiker sagt es wäre ein Fehler die Kapitaleinlagen von Kunden an einer Bank (in diesem Falle also kirchlichen Banken), als Vermögensgegenstand einer Bank auszugeben. Bzw. in diesem Falle sogar als Vermögen der Kirche auszugeben.

Nun meine Frage: Stimmt das?

Ich hatte mir dazu folgendes überlegt:

In einem, bspw. industriellen, Unternehmen wird doch in der Bilanz das gesamte Vermögen jenes Unternehmens angegeben, dazu zählen Eigenkapital und Fremdkapital, auf der Soll-Seite wird dann quasi angegeben wie genau das Kapital angelegt ist (Maschinen, Fuhrpark, Bank etc.)!

Ich bin nun hergegangen und habe dies auf eine Bank übertragen, demnach wäre das Kapital welches von einem Privatkunden auf der Bank eingezahlt wird, im Grunde nichts anderes als das Fremdkapital bei einem normalen Unternehmen!

Denn ebenso wie ein normales Unternehmen mit dem Fremdkapital wirtschaftet, wirtschaftet die Bank mit dem Geld ihrer Kunden ebenso!

Ich denke rein logisch betrachtet könnte man das so sehen! Oder liege ich falsch?
_________________
Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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Der Autor
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Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 449

Beitrag(#696100) Verfasst am: 01.04.2007, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Könnte man schon so sehen. Stimmt aber auch, dass es nicht klar ist, ob sich die Gebäude, die den Kirchen gehören, auch verkaufen lassen, vor allem zu dem Wert, mit dem hier gerechnet wird. Aber was soll's? So wird das eben berechnet.
_________________
http://feuerbringer.com/
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Scout2001
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Anmeldungsdatum: 21.11.2005
Beiträge: 548

Beitrag(#696101) Verfasst am: 01.04.2007, 14:14    Titel: Re: Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland Antworten mit Zitat

Zitat:
Das Buch ist gut gemeint. Aber hat schon mal jemand allen Ernstes überlegt, ob der von Frerk angenommene Kapitalwert des Kölner Domes wirklich erzielbar ist?? Und das ist nur ein Beispiel... Auch ist es ein Fehler, die Privateinlagen von Kunden kirchlicher Banken als Kirchenvermögen zu betrachten. Oder ist Herrn Frerks Kapitalanlage etwa ins Vermögen seiner Bank übergegangen? Herr Frerk würde sich dessen wohl verwahren.
Angesichts solcher und anderer hanebüchener "Tatsachen" kann ich nur den Kopf schütteln. Etwas mehr sachliche Recherche und weniger Polemik hätte dem Buch sicher gut getan.
Schade, guter Ansatz, schlechtes Ergebnis


Nein, dass als Vermögen zu betrachten ist richtig.


Haldir hat folgendes geschrieben:

Fremdkapital[...]
Oder liege ich falsch?


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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#696125) Verfasst am: 01.04.2007, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Die Bezifferung des kirchlichen Vermögens ist insbesondere dort schwierig, wo es Gebäude und Kunstwerke umfasst. Der Kölner Dom oder Leonardos "Abendmahl" dürften weder zum Verkauf stehen noch verkäuflich sein. Das ändert aber nichts daran, dass es sich um Werte in kirchlichem Eigentum handelt. Was nicht verkäuflich ist, ist darum nicht wertlos. Dennoch sollte, wenn man Aufstellungen kirchlichen Vermögens macht, zwischen nutzbarem und nicht nutzbarem unterschieden werden.

Was meine Guthaben bei Banken angeht, denke ich, dass die Banken damit wirtschaften, es sich also sehr wohl um ihr Vermögen handelt. Ich habe lediglich gegen sie eine Forderung in Höhe meiner Einlagen, die ich vielleicht mal geltend mache. Umgekehrt kann die Bank mit einem Kredit, den sie mir gewährt hat, nichts anfangen, denn das Geld nutze dann ja ich. Erst wenn ich ihn zurückzahle, geht er wieder in die Mittel der Bank ein.
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Laizist
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Anmeldungsdatum: 18.12.2006
Beiträge: 487

Beitrag(#696136) Verfasst am: 01.04.2007, 16:30    Titel: Re: Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland Antworten mit Zitat

Haldir hat folgendes geschrieben:
Oder liege ich falsch?


Nein du liegst richtig. Rapheal ist zuzustimmen. Frerk ist kein Vorwurf zu machen. Lese das Buch übrigens grade selber.
_________________
Nietzsches Bauchladen
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Lord Snow
I am the one who knocks



Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6443
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#696155) Verfasst am: 01.04.2007, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich danke für eure Antworten, dann liege ich ja doch richtig! Sehr glücklich

Zitat:
Nein du liegst richtig. Rapheal ist zuzustimmen. Frerk ist kein Vorwurf zu machen. Lese das Buch übrigens grade selber.


Und ist es interessant?
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Denis Diderot
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#696165) Verfasst am: 01.04.2007, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Auch ist es ein Fehler, die Privateinlagen von Kunden kirchlicher Banken als Kirchenvermögen zu betrachten.

Das ist schon richtig - Der "Eigentümer" des Geldes ist der, der die Privateinlage anbringt. Der "Besitzer" des Geldes ist aber die Bank. Die Bank aber legt dieses Geld gewinnbringend an - Hättest Du der Bank das Geld nicht gezahlt, könnte sie es nicht gewinnbringend anlegen.

Wenn A der Bank Geld "leiht" indem er es einzahlt, sagt die Bank "Um so länger das Geld auf dem Konto bleibt, desto mehr Geld (Zinsen) zahl ich Dir" - Indess verleiht die Bank das Geld weiter an einen Kreditnehmer B - Dieser muss natürlich mehr Zinsen zahlen, als A von der Bank gekommt.

Eigentlich ein totsicheres Geschäft und deswegen war es den Christen in der Vergangenheit auch verboten mit Geld Geld zu verdienen. Die Kirche hingegen hat sich da natürlich nie dran gehalten und faktisch "konkurrenzlos" schön Geld verdient. Die einzige Bank war damals die Kirche, soweit ich das mal gelesen habe.

Aber rein objektiv betrachtet ist es schon richtig, dass das angelegte Geld nicht der Kirche "gehört" (im Sinne von "Eigentum"), aber sie besitzt es (im wirtschaftlichen Sinne gibt es einen Unterschied zwischen Eigentum und Besitz) und vermehrt es.
_________________
"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Scout2001
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Anmeldungsdatum: 21.11.2005
Beiträge: 548

Beitrag(#696484) Verfasst am: 02.04.2007, 09:15    Titel: Antworten mit Zitat

Der Begriff Vermögen sagt sowieso nichts Genaues aus. Dafür gibt es weitere Begriffe wie Umsatz, Einnahme, Gewinn, Verlust etc.

Mir ist nicht klar, was daran zu kritisieren gibt. Mein Vermögen ist der kalkulierte Wert, den ich besitze.
Sowieso spekulativ.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1400037) Verfasst am: 03.12.2009, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wie die Kirchen zu ihrem Vermögen kommen:

In Erfurt baut die Evangelische Kirche ein neues Verwaltungsgebäude.

11,7 Millionen teuer. 62% zahlen Bund und Land.
Städteförderung nennt man das.

http://hpd.de/node/8377
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1484948) Verfasst am: 13.06.2010, 08:10    Titel: Antworten mit Zitat

Der Bischöfliche Stuhl... darin verstecken die Kirchen ihre geheimen Kassen.

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,700360,00.html


Zuletzt bearbeitet von Heike J am 13.06.2010, 08:25, insgesamt einmal bearbeitet
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Rene Hartmann
Säkular? Na klar!



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1404
Wohnort: Rhein-Main

Beitrag(#1484949) Verfasst am: 13.06.2010, 08:18    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
Der Heilige Stuhl... darin verstecken die Kirchen ihre geheimen Kassen.

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,700360,00.html


Nicht der heilige Stuhl, sondern der bischöfliche Stuhl.
_________________
"Es kommt darauf an, zur Gruppe der Individualisten zu gehören"
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1484951) Verfasst am: 13.06.2010, 08:27    Titel: Antworten mit Zitat

Rene Hartmann hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Der Heilige Stuhl... darin verstecken die Kirchen ihre geheimen Kassen.

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,700360,00.html


Nicht der heilige Stuhl, sondern der bischöfliche Stuhl.


Stimmt, hab's oben editiert.
Der Heilige Stuhl ist natürlich der Vatikan. Der hat seine eigenen Finanzaffären.
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alex6
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Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#1485186) Verfasst am: 13.06.2010, 15:01    Titel: Kölner Dom verkäuflich? Antworten mit Zitat

Es ist eine Weile her, daß ich das Buch gelesen habe, meine mich aber erinnern zu können, daß der Autor selbst darauf hinweist, daß der Kölner Dom keinen realistischen Verkaufswert besitzt, insofern jede Zahl mit Vorsicht zu genießen sei. Allerdings gäbe es Situationen, in denen die Kirche das Geld tatsächlich flüssig machen könnte: Sie müßte eine Versicherung für das Gebäude finden, die eine entsprechend hohe Summe umfaßt und der Versicherungsfall müßte eintreten. Letzteres ließe sich z.B. mit Flugzeugen oder — speziell in Köln — U-Bahnen bewerkstelligen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1485299) Verfasst am: 13.06.2010, 20:42    Titel: Re: Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland Antworten mit Zitat

Haldir hat folgendes geschrieben:
Servus Leute,

ich hätte mal ne ganz dringende Frage zu Carsten Frerk´s Buch! Zunächst erst mal eine Entschuldigung, ich wußte nicht wo genau ich diesen Thread erstellen sollte, habe es einfach mal hier reingestellt, kann man ja immer noch verschieben.

Meine Frage betrifft folgende Rezension des Buches:

Zitat:
Das Buch ist gut gemeint. Aber hat schon mal jemand allen Ernstes überlegt, ob der von Frerk angenommene Kapitalwert des Kölner Domes wirklich erzielbar ist?? Und das ist nur ein Beispiel... Auch ist es ein Fehler, die Privateinlagen von Kunden kirchlicher Banken als Kirchenvermögen zu betrachten. Oder ist Herrn Frerks Kapitalanlage etwa ins Vermögen seiner Bank übergegangen? Herr Frerk würde sich dessen wohl verwahren.
Angesichts solcher und anderer hanebüchener "Tatsachen" kann ich nur den Kopf schütteln. Etwas mehr sachliche Recherche und weniger Polemik hätte dem Buch sicher gut getan.
Schade, guter Ansatz, schlechtes Ergebnis


Um das fettmarkierte geht es mir im speziellen! Der Kritiker sagt es wäre ein Fehler die Kapitaleinlagen von Kunden an einer Bank (in diesem Falle also kirchlichen Banken), als Vermögensgegenstand einer Bank auszugeben. Bzw. in diesem Falle sogar als Vermögen der Kirche auszugeben.

Nun meine Frage: Stimmt das?

Ich hatte mir dazu folgendes überlegt:

In einem, bspw. industriellen, Unternehmen wird doch in der Bilanz das gesamte Vermögen jenes Unternehmens angegeben, dazu zählen Eigenkapital und Fremdkapital, auf der Soll-Seite wird dann quasi angegeben wie genau das Kapital angelegt ist (Maschinen, Fuhrpark, Bank etc.)!

Ich bin nun hergegangen und habe dies auf eine Bank übertragen, demnach wäre das Kapital welches von einem Privatkunden auf der Bank eingezahlt wird, im Grunde nichts anderes als das Fremdkapital bei einem normalen Unternehmen!

Denn ebenso wie ein normales Unternehmen mit dem Fremdkapital wirtschaftet, wirtschaftet die Bank mit dem Geld ihrer Kunden ebenso!

Ich denke rein logisch betrachtet könnte man das so sehen! Oder liege ich falsch?



Ich glaube Du liegst falsch!

Rein rechtlich gesehen ist Dein Sparguthaben ein rechtlich bindendes Versprechen der Bank Dir das ihr geliehene Geld auf Verlangen zurueckzugeben, im Gegensatz zu einem Wertpapierdepot oder einem Bankschliessfach. Im Normalfall ist dieser Unterschied unwichtig, er wird jedoch recht bedeutsam, wenn die Bank in Konkurs geht. Dann zaehlt das Geldvermoegen der Bank, was letztlich auch die Sparguthaben beinhaltet, zur Konkursmasse, wird also als Vermoegen der Bank angesehen. Im Gegensatzs dazu verbleiben die Wertpapiere der Kunden in Wertpapierdepots und der Inhalt der Bankschliessfaecher in direktem Besitz des Bankkunden und zaehlen weder zur Konkursmasse noch koennen sie gepfaendet werden. Deshalb sind Sparer im Konkursfall allen anderen Glaeubigern der Bank gleichgestellt. Dies ist auch der tiefere Grund fuer die Existenz der Einlagensicherung. Damit will man verhindern, dass sich normale Sparer mit derselben Quote auf ihr Sparbuch zufriedengeben muessen wie andere Glaeubiger auch.

Ich glaube es geht bei der Frage letztlich um diesen Sachverhalt.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1485326) Verfasst am: 13.06.2010, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Etliche Kunden - vor allem die Großkunden - der kirchlichen Banken sind halt auch wiederum kirchliche Unternehmen. Und an deren wachsenden Einlagen kann man sehr wohl das Vermögen der Kirche insgesamt bemessen.
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Lord Snow
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Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6443
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#1485344) Verfasst am: 13.06.2010, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Damit ist also nicht das normale Geld auf dem Konto, sondern eine eigens davon abzugrenzende Einlage gemeint? Ich denke aber dass die meisten Banken in der Mehrzahl "normales" Geld von ihren Kunden besitzen.
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Lord Snow
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Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6443
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#1485348) Verfasst am: 13.06.2010, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

PS: Stellt sich dann aber die Frage ob bei einer Vermögensaufstellung einer Bank solche Privateinlagen (nichts destotrotz ist die Bank doch im Besitz des Geldes und wirtschaftet damit) vorkommen oder aufgelistet werden?

Außerdem ist die Konkursmasse in diesem Sinne unbedingt mit dem Vermögen gleichzusetzen?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
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Beitrag(#1485356) Verfasst am: 13.06.2010, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

Haldir hat folgendes geschrieben:
PS: Stellt sich dann aber die Frage ob bei einer Vermögensaufstellung einer Bank solche Privateinlagen (nichts destotrotz ist die Bank doch im Besitz des Geldes und wirtschaftet damit) vorkommen oder aufgelistet werden?

Außerdem ist die Konkursmasse in diesem Sinne unbedingt mit dem Vermögen gleichzusetzen?



Ja. Wenn Du pleite gehst, dann zaehlt nur Dein Vermoegen zur Konkursmasse und nicht etwa das Auto Deines Freundes, was der Dir uebers Wochende geliehen hat und in Deiner Garage steht. Das gehoert weiter ihm und kann von keinem Gerichtsvollzieher fuer Deine Verbindlichkeiten gepfaendet werden. Hat Dein Freund Dir jedoch Geld geliehen, so ist Dein Freund nur ein Schuldner von vielen und was Du dem schuldest ist im Konkursfall nicht mehr sein Geld, sondern es ist eine blosse Forderung, die soweit es geht, aus der Konkursmasse befriedigt wird. Er wird sich dann eventuell damit abfinden muessen, dass er sein Geld, im Gegensatz zu dem Dir geliehenen Auto, nur teilweise oder gar nicht wiedersieht.

So aehnlich laeuft das mit Bankeinlagen auch.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1485412) Verfasst am: 14.06.2010, 05:11    Titel: Antworten mit Zitat

Haldir hat folgendes geschrieben:
Damit ist also nicht das normale Geld auf dem Konto, sondern eine eigens davon abzugrenzende Einlage gemeint? Ich denke aber dass die meisten Banken in der Mehrzahl "normales" Geld von ihren Kunden besitzen.


Doch, ich meine durchaus die Geldanlagen der kirchlichen Kunden (kirchliche Unternehmen/Kirchengemeinden).
Nicht als Vermögen der Bank zu rechnen, aber als Vermögen der Kirche, da die meisten Kunden der Kirche angehören.
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zenzi
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Anmeldungsdatum: 03.03.2006
Beiträge: 45
Wohnort: http://neues-freigeister-forum.de/phpBB/index.php

Beitrag(#1497737) Verfasst am: 08.07.2010, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
In einem, bspw. industriellen, Unternehmen wird doch in der Bilanz das gesamte Vermögen jenes Unternehmens angegeben, dazu zählen Eigenkapital und Fremdkapital, auf der Soll-Seite wird dann quasi angegeben wie genau das Kapital angelegt ist (Maschinen, Fuhrpark, Bank etc.)!


Das ist nicht richtig, soweit es sich um das Fremdkapital handelt. Dieses wird in der Bilanz als Passiva - also auf der Habenseite - ausgewiesen unter den Schulden. Auch die Einlagen, die du auf Deinem Konto bei der Bank hast, sind für die Bank Verbindlichkeiten und vermindern ihr Vermögen.

Auf der Aktivseite der Bilanz stehen:

Anlagevermögen wie z.B. Gebäude, Grundstücke, Maschinen, Fuhrpark,

Umlaufvermögen wie z.B. Kassenbestand, Bankguthaben, Forderungen an Kunden und andere,

Warenbestand

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten


Auf der Passivseite der Bilanz stehen:

Verbindlichkeiten aus Darlehen, Einlagen von Investoren, aus Lieferungen und Leistungen

Eigenkapital

Rücklagen

Rückstellungen

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Die Differenz aus beidem ergibt den Gewinn oder Verlust des Geschäftsjahres

Zenzi
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1497792) Verfasst am: 09.07.2010, 07:48    Titel: Antworten mit Zitat

zenzi hat folgendes geschrieben:
Zitat:
In einem, bspw. industriellen, Unternehmen wird doch in der Bilanz das gesamte Vermögen jenes Unternehmens angegeben, dazu zählen Eigenkapital und Fremdkapital, auf der Soll-Seite wird dann quasi angegeben wie genau das Kapital angelegt ist (Maschinen, Fuhrpark, Bank etc.)!


Das ist nicht richtig,


Doch, im Satz fehlte nur im ersten Halbsatz das Wort "Haben". Dort steht nicht, dass das Fremdkapital auf der Soll-Seite steht. Im Soll (also Aktiva) steht, wie das Eigenkapital und Fremdkapital (Haben) angelegt sind.
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HiobHolbach
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1714

Beitrag(#1505693) Verfasst am: 24.07.2010, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

"Knapp 460 Millionen Euro an Zuschüssen erhalten die katholische und die evangelische Kirche aus den Ländern - zu viel, sagen führende Landespolitiker und fordern im SPIEGEL eine Kürzung. Unterstützung bekommen sie vom Chef-Haushälter der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider."

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,708309,00.html
_________________
Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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Lord Snow
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Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6443
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#1505853) Verfasst am: 25.07.2010, 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

bravo
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"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
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Mo.
over and out



Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1505854) Verfasst am: 25.07.2010, 01:47    Titel: Antworten mit Zitat

Na, hoffentlich verläufts nicht wieder im Sand.
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Vronib111
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.09.2006
Beiträge: 1048

Beitrag(#1507349) Verfasst am: 26.07.2010, 22:50    Titel: Da werden Manche aber lachen! Antworten mit Zitat

Da werden Einige aber Lachen, wenn diese "Subventionen" um 10 - 15% gekürzt werden. Nachdem die Kath. Kirche in Deutschland, also nicht alle Diözesen über deren tatsächliches Vermögen Auskunft geben, wird eine solche Kürzung über höhere Beiträge für Pflegeheime, Kindergärten etc., also auf Umwegen wieder "eingefahren". Man sollte endlich einmal eine Soll-/ Haben-Rechnung aufstellen und sehen, ob die christlichen Kirchen in Deutschland angesichts einer so schwierigen Haushaltslage nicht einmal eine bestimmte Zeit vom eigenen Polster, also nicht vom Staat leben können. Dabei würde den Kirchen auch klar, ob sich manche Einrichtungen (Caritas, Diakonie etc.) selbst tragen können, oder nicht.
_________________
Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1507571) Verfasst am: 27.07.2010, 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Vier Bundesländer wollen Zahlungen an Kirchen verringern

Was würde eigentlich passieren, wenn die Länder einfach nichts mehr an die Kirchen zahlen würden?
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1507818) Verfasst am: 27.07.2010, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Vier Bundesländer wollen Zahlungen an Kirchen verringern

Was würde eigentlich passieren, wenn die Länder einfach nichts mehr an die Kirchen zahlen würden?


Klage wegen Verletzung des Reichskonkordats?
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1507824) Verfasst am: 27.07.2010, 15:37    Titel: Antworten mit Zitat

Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Vier Bundesländer wollen Zahlungen an Kirchen verringern

Was würde eigentlich passieren, wenn die Länder einfach nichts mehr an die Kirchen zahlen würden?


Klage wegen Verletzung des Reichskonkordats?



Das wäre wohl wurscht, da sind die Länder ja nicht dran gebunden. Leider haben aber (fast?) alle Länder inzwischen zusätzlich eigene Konkordate.
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Lord Snow
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Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6443
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#1509205) Verfasst am: 29.07.2010, 09:44    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.kath.net/detail.php?id=27549 Daumen hoch!

Das Herumgeiere geht trotzdem weiter:

Zitat:
Von den Ländern erhalten nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ (Hamburg) die Kirchen in diesem Jahr etwa 460 Millionen Euro an so genannten Dotationen.

Diese durch Staatskirchenverträge geregelten Zuwendungen basieren auf Entschädigungen für Enteignungen Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Verträge können nicht einseitig gekündigt werden. Die Kirchen betonen, dass es sich nicht um Privilegien handele. Die Kirchen erbrächten dafür Leistungen für die Gesellschaft, etwa im Denkmalschutz oder bei Kindergärten.


Diese 460 Millionen sind ja längst nicht alles!
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1509236) Verfasst am: 29.07.2010, 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

Haldir hat folgendes geschrieben:
http://www.kath.net/detail.php?id=27549 Daumen hoch!

Das Herumgeiere geht trotzdem weiter:

Zitat:
Von den Ländern erhalten nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ (Hamburg) die Kirchen in diesem Jahr etwa 460 Millionen Euro an so genannten Dotationen.

Diese durch Staatskirchenverträge geregelten Zuwendungen basieren auf Entschädigungen für Enteignungen Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Verträge können nicht einseitig gekündigt werden. Die Kirchen betonen, dass es sich nicht um Privilegien handele. Die Kirchen erbrächten dafür Leistungen für die Gesellschaft, etwa im Denkmalschutz oder bei Kindergärten.


Diese 460 Millionen sind ja längst nicht alles!


Vor allem würden mich die Belege zur behaupteten Verwendung der Dotationen brennend interessieren. Außerdem bleibt völlig unklar, warum diese Gelder für diese Verwendungen diesen Umweg über die Kirchen nehmen sollten. Im Klartext heißt das doch z.B. bei kirchl. Kindergärten, dass sie in Wahrheit zu 100% staatlich finanziert wären, da selbst der kleine Eigenanteil noch aus öffentlichen Geldern bestritten werden würde. Schönes Eigentor. Aber glaubt ja eh keiner. Lachen
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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