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Iranischer Ayatollah fordert Trennung von Religion und Staat
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
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Wohnort: Westfalen

Beitrag(#745025) Verfasst am: 12.06.2007, 18:40    Titel: Iranischer Ayatollah fordert Trennung von Religion und Staat Antworten mit Zitat

Zitat:
IRAN
Regimekritischem Ajatollah droht die Todesstrafe
Ajatollah Boroujerdi fordert die Trennung von Religion und Politik in Iran - das muss er wahrscheinlich mit seinem Leben bezahlen. Bei einem Prozess in Teheran droht dem Geistlichen und 17 seiner Anhänger am Mittwoch die Todesstrafe.

URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,488096,00.html

Die Vermischung von Staat und Religion im Islam wird hier sehr deutlich.
Ist diese Anklage nun mehr Machtgeilheit des Regimes oder ist diese geforderte Trennung nicht vielmehr "unislamisch" ?
Der Laizismus in der Türkei kann ja auch nur funktionieren durch ein nationalistisches (nichtreligiöses) Militär. Was sagt uns das also in Bezug auf den Islam in Europa? Eine letztlich verwirklichte Religionsfreiheit a lá Islam ist ein Staat nach islamischen Regeln.
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Zuletzt bearbeitet von chiring am 12.06.2007, 18:41, insgesamt einmal bearbeitet
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#745026) Verfasst am: 12.06.2007, 18:41    Titel: Re: Iranischer Ayatollah fordert Trennung von Religion und Staat Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
Zitat:
IRAN
Regimekritischem Ajatollah droht die Todesstrafe
Ajatollah Boroujerdi fordert die Trennung von Religion und Politik in Iran - das muss er wahrscheinlich mit seinem Leben bezahlen. Bei einem Prozess in Teheran droht dem Geistlichen und 17 seiner Anhänger am Mittwoch die Todesstrafe.

URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,488096,00.html

Die Vermischung von Staat und Religion im Islam wird hier sehr deutlich.
Ist diese Anklage nun mehr Machtgeilheit des Regimes oder ist diese geforderte Trennung nicht vielmehr "unislamisch" ?
Der Laizismus in der Türkei kann ja auch nur funktionieren durch ein nationalistisches (nichtreligiöses) Militär. Was sagt uns das also in Bezug auf den Islam in Europa? Eine letztlich verwirklichte Religionsfreiheit a lá Islam ist ein ist ein Staat nach islamischen Regeln.


Es sagt uns etwas über "den Islam" im Iran. Mit den Augen rollen Über den Islam in Europa sagt es uns reichlich wenig. Mit den Augen rollen
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
Beiträge: 1694
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Beitrag(#745029) Verfasst am: 12.06.2007, 18:42    Titel: Re: Iranischer Ayatollah fordert Trennung von Religion und Staat Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
chiring hat folgendes geschrieben:
Zitat:
IRAN
Regimekritischem Ajatollah droht die Todesstrafe
Ajatollah Boroujerdi fordert die Trennung von Religion und Politik in Iran - das muss er wahrscheinlich mit seinem Leben bezahlen. Bei einem Prozess in Teheran droht dem Geistlichen und 17 seiner Anhänger am Mittwoch die Todesstrafe.

URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,488096,00.html

Die Vermischung von Staat und Religion im Islam wird hier sehr deutlich.
Ist diese Anklage nun mehr Machtgeilheit des Regimes oder ist diese geforderte Trennung nicht vielmehr "unislamisch" ?
Der Laizismus in der Türkei kann ja auch nur funktionieren durch ein nationalistisches (nichtreligiöses) Militär. Was sagt uns das also in Bezug auf den Islam in Europa? Eine letztlich verwirklichte Religionsfreiheit a lá Islam ist ein ist ein Staat nach islamischen Regeln.


Es sagt uns etwas über "den Islam" im Iran. Mit den Augen rollen Über den Islam in Europa sagt es uns reichlich wenig. Mit den Augen rollen

Besser wenig als gar nichts und das wenige ist mMn. schon einiges. zwinkern
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#745032) Verfasst am: 12.06.2007, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

*seufz* Könnte man so ein Thema nicht eröffnen und die Möglichkeit geben, das in Bezug auf den iran zu disktuieren, anstatt im gleichen Atemzug den Anhängern des Islam in Deutschland ähnliche Meinungen zu unterstellen?
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
Beiträge: 1694
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Beitrag(#745036) Verfasst am: 12.06.2007, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
ähnliche Meinungen zu unterstellen?

Frage
Es geht in dem Bericht um die Frage der Trennung von Religion und Staat.
Unterstellen muß man den üblichen Verdächtigen hierzulande nicht mal etwas. Der Koordinierungsrat hat unlängst sein Bekenntnis zum Grundgesetz zurückgezogen. Das hier inhaltlich-islamisch motivierte Zusammenhänge bestehen, ist also gar nicht so abwegig, oder?
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Wissen statt Glauben
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Anmeldungsdatum: 08.06.2007
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Beitrag(#745040) Verfasst am: 12.06.2007, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Mir nennt es einen weiteren Grund den Islam (und Religion allgemein) zu hassen.
Gebe es keinen Glauben, zumindest keine Verschiedenen, wären die Menschen nicht aufgeteilt (in Christen, Moslems, Juden, ect.) Der größte Aggressor für Völkerhass wäre somit beseitigt.
Die Mistkerle, die sich die Religion ausgedacht haben, sollen "in der Hölle schmoren"!! zornig
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#745043) Verfasst am: 12.06.2007, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
ähnliche Meinungen zu unterstellen?

Frage
Es geht in dem Bericht um die Frage der Trennung von Religion und Staat.
Unterstellen muß man den üblichen Verdächtigen hierzulande nicht mal etwas. Der Koordinierungsrat hat unlängst sein Bekenntnis zum Grundgesetz zurückgezogen. Das hier inhaltlich-islamisch motivierte Zusammenhänge bestehen, ist also gar nicht so abwegig, oder?


Du sprachst von "dem Islam in Europa", etwas geringfügig anderes als der Koordinierungsrat. Darüber können wir gerne sprechen. Könntest Du mir einen Link wegen der Bekenntniszurücknahme geben?
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Ladeeni
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
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Beitrag(#745052) Verfasst am: 12.06.2007, 19:05    Titel: Re: Iranischer Ayatollah fordert Trennung von Religion und Staat Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
chiring hat folgendes geschrieben:
Zitat:
IRAN
Regimekritischem Ajatollah droht die Todesstrafe
Ajatollah Boroujerdi fordert die Trennung von Religion und Politik in Iran - das muss er wahrscheinlich mit seinem Leben bezahlen. Bei einem Prozess in Teheran droht dem Geistlichen und 17 seiner Anhänger am Mittwoch die Todesstrafe.

URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,488096,00.html

Die Vermischung von Staat und Religion im Islam wird hier sehr deutlich.
Ist diese Anklage nun mehr Machtgeilheit des Regimes oder ist diese geforderte Trennung nicht vielmehr "unislamisch" ?
Der Laizismus in der Türkei kann ja auch nur funktionieren durch ein nationalistisches (nichtreligiöses) Militär. Was sagt uns das also in Bezug auf den Islam in Europa? Eine letztlich verwirklichte Religionsfreiheit a lá Islam ist ein ist ein Staat nach islamischen Regeln.


Es sagt uns etwas über "den Islam" im Iran. Mit den Augen rollen Über den Islam in Europa sagt es uns reichlich wenig. Mit den Augen rollen


Aha, weil Autoritäten, Muftis, Schriftsteller, Rechtsgelehrten der Muslime hier in Europa angesiedelt sind, und nicht in ihren Heimatländer und in Saudi-Arabien?

Wie oft soll ich schreiben, dass 99% der Muftis, Literatur, Fatwas etc der Muslime in Europa direkt aus ihren HEIMATLÄNDERN stammen, und nicht aus hier?

Öffne irgendeine arabische Islam-Webseite oder TV-Sender und guck dir an, wie viele Muslime da aus Europa nach Fatwas und Rat fragen, weil sie hier wenig Möglichkeit dazu hätten, aber vor allem weil sie die Muftis der Heimatländer mehr vertrauen!

Der Islam wird in Arabien (oder in Iran ) geschrieben und bestimmt, dann danach hierher importiert! In Europa gibt es kaum Rehtsgelehrten und Muftis!

Deshalb haben solche Ereignisse doch einen großen Einfluss auf den Islam in Europa!
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen

Beitrag(#745056) Verfasst am: 12.06.2007, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
chiring hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
ähnliche Meinungen zu unterstellen?

Frage
Es geht in dem Bericht um die Frage der Trennung von Religion und Staat.
Unterstellen muß man den üblichen Verdächtigen hierzulande nicht mal etwas. Der Koordinierungsrat hat unlängst sein Bekenntnis zum Grundgesetz zurückgezogen. Das hier inhaltlich-islamisch motivierte Zusammenhänge bestehen, ist also gar nicht so abwegig, oder?


Du sprachst von "dem Islam in Europa", etwas geringfügig anderes als der Koordinierungsrat. Darüber können wir gerne sprechen. Könntest Du mir einen Link wegen der Bekenntniszurücknahme geben?


Auf die Schnelle...

http://www.rss-scout.de/rss-vorschau/europenews/44/1c2dd395d0ae0478e0bf5a8dd31024d3.html
Etwas runterscrollen bis:
zum Nachlesen/ Islamkonferenz: Nein zum Grundgesetz - Keine Extrawurst für Muslime
Eklat nach Islamkonferenz: Muslime nehmen Beschlüsse zurück
Christliches Medienmagazin pro - 11. Mai 2007
Berlin - Vertreter der Islamkonferenz, die in der vergangenen Woche in Berlin stattfand, haben in ihren Arbeitsgruppen zuvor gefasste Beschlüsse zu wichtigen Passagen in Erklärungen zurückgezogen. Diesen Eklat deckt die Bundestagsabgeordnete Kristina Köhler in einem Interview in der heutigen Ausgabe der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ auf.

http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=common/zwischenseite.asp&dox=
{98DF588A-8D79-1881-332C-6D7ED35488FB}&rub={CF3AEB15-4CE6-4960-822F-A5429A182360}


Link repariert - kolja

Im Übrigen meine ich mit "Islam in Europa" die Wortführer, bzw. die sich dafür halten und nicht jeden einzelbewerteten Muslimen. Die Leute die am meisten Krach machen sind nunmal die vom sogenannten Koordinierungsrat, die sich anmaßen für viele zu sprechen und die sind es auch die bei Schäuble sitzen. Der Dönermann an der Ecke zählt in dem Kontext nicht, der ist schließlich auch nicht "der Islam in Europa".
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Zuletzt bearbeitet von chiring am 12.06.2007, 19:13, insgesamt einmal bearbeitet
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Kafir
Gegen Kuffarphobie und Kalifaschismus!



Anmeldungsdatum: 28.02.2007
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Beitrag(#745061) Verfasst am: 12.06.2007, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wer erwartet da noch irgendwelche Demokratieansätze in der islamischen Welt, wenn jeder der auch nur ansatzweise Kritik an der islamischen Praxis ausübt, mit dem Tod rechnen muss?!

Wie gut das dieser Islamabschaum hier lange nicht die Macht hat, ein totalitäres Regime zu installieren, welches keine Kritik am Islam erlaubt. Das sind Meldungen die mich nicht gerade dazu verleiten mich mit meiner Islamkritik zu mäßigen, selbst die übelste Beschimpfung wird den Mullahs/Muftis/Imamen der islamischen Welt nicht gerecht, einfach nur menschenunwürdig was Muslime im Nahen Osten veranstalten Motzen
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#745068) Verfasst am: 12.06.2007, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hätte nicht gedacht dass sie ihn gleich mit dem Tod bedrohen, ich hätte eher mit drakonischen Haftstrafen gerechnet es handelt sich dabei ja um einen Religionsgelehrten und einen Mann, aber so etwas zeigt mal wieder wie kritikfähig der Islam der Schiiten im Iran ist bzw wie kritikfähig eine totalitäres theokratisches Rgime egal welcher Färbung ist.
Auf den Islam im speziellen wirft das natürlich kein gutes licht schließlich gibt es in Europa auch Schiiten, die Sache mit der KK in Japan habt ihr ja auch für allgemein geltend für die KK befunden.

Deshalb bin ich dafür dem Islam keine Extrarechte zu gewähren und immer ein Auge auf ihm zu haben.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#745245) Verfasst am: 12.06.2007, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
*seufz* Könnte man so ein Thema nicht eröffnen und die Möglichkeit geben, das in Bezug auf den iran zu disktuieren, anstatt im gleichen Atemzug den Anhängern des Islam in Deutschland ähnliche Meinungen zu unterstellen?


Geht nicht, Kival!

Schliesslich muss doch die eigentliche Message der "islamkritischen" Missionare rueberkommen.... Cool

Gruss, Bernie
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
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Beitrag(#745279) Verfasst am: 12.06.2007, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Schon merkwürdig das von freigeistigen Laizisten so wenig Resonanz kommt, wenn es um die Trennung von Religion und Staat (im Islam) geht. Die Vorlage, von einem islamisch-fundamentalen Kleriker, ist doch brilliant oder nicht?
Vielleicht warten wir besser auf Lehmann, oder auf Beachbernie?

Was hälst Du denn von der Trennung - wie es der Ayatollah vorschlägt? Wie würde dann die Schariah aussehen? Plauder doch mal aus der Mottenkiste. zwinkern
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tillich (epigonal)
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21761

Beitrag(#745499) Verfasst am: 13.06.2007, 12:14    Titel: Re: Iranischer Ayatollah fordert Trennung von Religion und Staat Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
chiring hat folgendes geschrieben:
Zitat:
IRAN
Regimekritischem Ajatollah droht die Todesstrafe
Ajatollah Boroujerdi fordert die Trennung von Religion und Politik in Iran - das muss er wahrscheinlich mit seinem Leben bezahlen. Bei einem Prozess in Teheran droht dem Geistlichen und 17 seiner Anhänger am Mittwoch die Todesstrafe.

URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,488096,00.html

Die Vermischung von Staat und Religion im Islam wird hier sehr deutlich.
Ist diese Anklage nun mehr Machtgeilheit des Regimes oder ist diese geforderte Trennung nicht vielmehr "unislamisch" ?
Der Laizismus in der Türkei kann ja auch nur funktionieren durch ein nationalistisches (nichtreligiöses) Militär. Was sagt uns das also in Bezug auf den Islam in Europa? Eine letztlich verwirklichte Religionsfreiheit a lá Islam ist ein ist ein Staat nach islamischen Regeln.


Es sagt uns etwas über "den Islam" im Iran. Mit den Augen rollen

Nicht einmal das; und zu recht hast du ja "den Islam" in Anführungszeichen gesetzt: Denn es sagt uns, dass es neben der dort herrschenden theokratischen, sehr brutal die Meinungsfreiheit unterdrückenden Richtung des Islam in Iran auch noch eine weitere Richtung gibt, die für die Trennung von Religion und Staat eintritt; dass es mithin "den" Islam als monolithischen Block schlicht nicht gibt, nicht einmal im Iran.

Aber wie im Ausgangspostug schon angedeutet: Bestimmt ist letztere Richtung dann wieder nicht "wirklich islamisch" (TM), wozu die iranische Regierung wohl Beifall klatschen würde ... Mit den Augen rollen
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Queen of Las Vegas
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Anmeldungsdatum: 11.12.2005
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Beitrag(#745525) Verfasst am: 13.06.2007, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
Schon merkwürdig das von freigeistigen Laizisten so wenig Resonanz kommt, wenn es um die Trennung von Religion und Staat (im Islam) geht. Die Vorlage, von einem islamisch-fundamentalen Kleriker, ist doch brilliant oder nicht?
Vielleicht warten wir besser auf Lehmann, oder auf Beachbernie?

Was hälst Du denn von der Trennung - wie es der Ayatollah vorschlägt? Wie würde dann die Schariah aussehen? Plauder doch mal aus der Mottenkiste. zwinkern


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Beitrag(#745527) Verfasst am: 13.06.2007, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Welche Form von Trennung von Islam und Staat fordert der Mullah denn? Sollen Legislative, Exekutive und Judikative unabhängig von der Religion sein? Oder nur die Exekutive? Der Unterschied zwischen den Muslimbrüdern und deren Abkömmligen und den sonstigen orthodoxen Muslimen, wie z.B. den Wahabis/Salafisten, ist meines Wissens nach, dass letztere die Exekutive nicht als Aufgabe der Geistlichen betrachten. Aber dass die Scharia das Gesetz des Landes sein soll, da sind sich meistens alle einig. Weiß jemand mehr dazu, wie weit der "Laizismus" dieses Klerikers geht?
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Gustav Aermel
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#745530) Verfasst am: 13.06.2007, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
Schon merkwürdig das von freigeistigen Laizisten so wenig Resonanz kommt, wenn es um die Trennung von Religion und Staat (im Islam) geht. Die Vorlage, von einem islamisch-fundamentalen Kleriker, ist doch brilliant oder nicht?
Vielleicht warten wir besser auf Lehmann, oder auf Beachbernie?


Nehme doch Syrien oder den Irak zu Saddams Zeiten als Beispeil.

(Fundamentalist. Erbrechen So ein Quatsch.)

chiring hat folgendes geschrieben:
Was hälst Du denn von der Trennung - wie es der Ayatollah vorschlägt?


Dafür benötigen wir erstmal seinen Vorschlag. Mit den Augen rollen
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#745657) Verfasst am: 13.06.2007, 15:17    Titel: Re: Iranischer Ayatollah fordert Trennung von Religion und Staat Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nicht einmal das; und zu recht hast du ja "den Islam" in Anführungszeichen gesetzt: Denn es sagt uns, dass es neben der dort herrschenden theokratischen, sehr brutal die Meinungsfreiheit unterdrückenden Richtung des Islam in Iran auch noch eine weitere Richtung gibt, die für die Trennung von Religion und Staat eintritt; dass es mithin "den" Islam als monolithischen Block schlicht nicht gibt, nicht einmal im Iran.


Ich hab es extra in Anführungszeichen gesetzt, genau genommen meinte ich: Es sagt uns höchstens etwas über die im Iran dominante Version des Islam.
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CoS
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Beitrag(#745789) Verfasst am: 13.06.2007, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Der Islam als politische Instanz ist immernoch was anderes als der Islam als allgemeine Hirnseuche.

Das Christentum galt auch mal als höchste aller politischen Instanzen, heute haben wir nur noch die allgemeine Hirnseuche - Na gut ok, ein bisschen Politik und Machtansprüche (gerade in DE) haben sie auch noch.

Es gibt genau so Kuschel-Muslime. Kenne selber welche. Die Hirnseuche ist mindestens genau so bekloppt wie dieser geistige Durchfall der Christenheit (wobei ich den Islam in Punkto Logik mehr zustimmen muss - Ein Gott der sich selbst zum Menschen macht um sich von uns zu Tode foltern zu lassen, damit er unsere Schuld bei sich selbst bezahlen kann - Da empfinde ich es logischer zu sagen, dass Jesus ein Prohpet war!).

Ich kenne einen Muslime der geflohen ist, eben weil der Islam am liebsten Tod sehen will, weil er wohl gesündigt hat. Trotzdem ist er Muslim, aber ihm ist das alles egal. Seine Frau trägt kein Kopftuch und er meint dazu "ach das ist mir alles egal - muss sie selber wissen - außerdem ist sie ohne kopftuch schöner anzusehen".
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Ladeeni
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 831
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Beitrag(#745966) Verfasst am: 13.06.2007, 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

Im schiitischen Islam ist der Imam, also der leibliche Nachfolger von dem Propheten, für Religiöses und Politisches verantwortlich. Aber da der letzte Imam vor 1000 Jahren verschwunden ist, und die Schiiten mit seiner Rückkehr jeder Zeit rechnen, hat sich der schiitische Islam und die schiitischen Autoritäten/Gelehrten von der Politik ferngehalten, bis der Khomeini kam und erklärte, dass die Wiederkehr des Imams lange dauern könnte, deshalb könnte der normalsterbliche Großgelehrte (Großayatollah) die politische und religiöse Führung des Imams bis seiner Rückkehr übernehmen, was der Khomeini auch getan hat! zynisches Grinsen

Also der Typ hat nichts anderes gefordert, also eine Rückkehr zum ursprünglichen schiitischen Islam, was als ein Hochverrat an die Fundamente der islamischen Revolution angesehen könnte..

Ein interessanter Artikel steht hier zu lesen http://www.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-468/_nr-622/i.html

Zitat:
Der Glaube der Zwölfer-Schiiten oder Imamiten geht zurück auf die zwölf Imame, die nach dem Tod des Propheten Mohammed dessen rechtmäßige geistliche und politische Nachfolger wurden. Der zwölfte Imam, der Mahdi, lebt nach diesem Glauben im Verborgenen, wird aber dereinst wiederkehren und zum Führer der Gläubigen werden.

Bis dahin jedoch, so meinen Bouroujerdi und verwandte schiitische Denker, sollten politische und religiöse Macht im Staate voneinander getrennt bleiben

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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21761

Beitrag(#746401) Verfasst am: 14.06.2007, 14:07    Titel: Re: Iranischer Ayatollah fordert Trennung von Religion und Staat Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nicht einmal das; und zu recht hast du ja "den Islam" in Anführungszeichen gesetzt: Denn es sagt uns, dass es neben der dort herrschenden theokratischen, sehr brutal die Meinungsfreiheit unterdrückenden Richtung des Islam in Iran auch noch eine weitere Richtung gibt, die für die Trennung von Religion und Staat eintritt; dass es mithin "den" Islam als monolithischen Block schlicht nicht gibt, nicht einmal im Iran.


Ich hab es extra in Anführungszeichen gesetzt, genau genommen meinte ich: Es sagt uns höchstens etwas über die im Iran dominante Version des Islam.

Ich wollte dir im Grunde genommen auch nur zustimmen und die Anführungszeichen ausformulieren ... das hätte ich vielleicht deutlicher machen sollen.
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chiring
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Beitrag(#747002) Verfasst am: 14.06.2007, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ladeeni hat folgendes geschrieben:


Also der Typ hat nichts anderes gefordert, also eine Rückkehr zum ursprünglichen schiitischen Islam, was als ein Hochverrat an die Fundamente der islamischen Revolution angesehen könnte..


Das heißt das Boroujerdi sich vor allem gegen die Machtelite stellt, die eine andere Interpretation von der Ankunft des Mahdi hat.
Das wirft doch ein interessantes Licht auf das Mullahregime? Da wird der politische Machterhalt höher bewertet als die islamischen, koranischen Inhalte. Für einen Staat in dem die Mullahs das sagen, und Entscheidungsgewalt haben, ist Boroujerdi daher extrem gefährlich. Er bezweifelt indirekt deren Legitimität (seit Chomeni) und damit stellt er die gesamte, altuelle iranische Staatsform in Frage.
Auch wenn er ein strikter Muslim ist (was ich als Fundamentalismus verstehen würde), ist er mit diesen Thesen (islamisch-) revolutionär.

Das stellt eine Möglichkeit der islamischen Reform dar, die seit Jahren angemahnt wird! und die auch dem politischen Islam das Wasser abgraben könnte.

Und? Keiner interessiert sich dafür. Geschockt
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Kafir
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Anmeldungsdatum: 28.02.2007
Beiträge: 898
Wohnort: Hueco Mundo

Beitrag(#747133) Verfasst am: 15.06.2007, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
Auch wenn er ein strikter Muslim ist (was ich als Fundamentalismus verstehen würde), ist er mit diesen Thesen (islamisch-) revolutionär.

Das stellt eine Möglichkeit der islamischen Reform dar, die seit Jahren angemahnt wird! und die auch dem politischen Islam das Wasser abgraben könnte.

Und? Keiner interessiert sich dafür. Geschockt
Das würde nur für die Schiiten gelten, die nur 10-15% der Ummah (Tendenz steigend) stellen skeptisch

Der sunnitische Islam liebt nichts mehr als politische Macht, um diese Form des Islams säkularisieren zu können, befürchte ich muss der säkulare Herrscher islamischer als Muslime sein, sprich noch erbarmungsloser, menschenverachtender und fanatischer. Bislang gelang das nur Saddam einigermaßen. Den Islam kann nur ein orientalischer Hiter, Stalin oder Mao ins Private verweisen skeptisch

Wo wir wieder bei der Wahl zwischen Pest und Cholera sind im Bezug auf den Islam zynisches Grinsen
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



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Wohnort: Berlin

Beitrag(#747142) Verfasst am: 15.06.2007, 10:00    Titel: Re: Iranischer Ayatollah fordert Trennung von Religion und Staat Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
Zitat:
IRAN
Regimekritischem Ajatollah droht die Todesstrafe
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Die Vermischung von Staat und Religion im Islam wird hier sehr deutlich.
Ist diese Anklage nun mehr Machtgeilheit des Regimes oder ist diese geforderte Trennung nicht vielmehr "unislamisch" ?
Der Laizismus in der Türkei kann ja auch nur funktionieren durch ein nationalistisches (nichtreligiöses) Militär. Was sagt uns das also in Bezug auf den Islam in Europa? Eine letztlich verwirklichte Religionsfreiheit a lá Islam ist ein Staat nach islamischen Regeln.

Ja, der Islam ist schon sehr gefährlich, wie die ständigen Angriffkriege dieser Staaten auf christliche Länder deutlich belegen.

Allerdings sollten wir in Deutschland diesbezüglich nicht zu schwarz sehen, dennn selbst wenn die Islamistenfundis hier durch ihre vielen Kinder irgendwann in den Parlamenten die absolute Mehrheit bekämen, so haben wir doch in unserem GG die "Ewigkeitsklausel" und das Widerstansrecht zementiert.
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Leben kann tödlich sein
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Derrick
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Beiträge: 118

Beitrag(#748051) Verfasst am: 16.06.2007, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Ladeeni" postid=745966] Im schiitischen Islam ist der Imam, also der leibliche Nachfolger von dem Propheten, für Religiöses und Politisches verantwortlich. Aber da der letzte Imam vor 1000 Jahren verschwunden ist, und die Schiiten mit seiner Rückkehr jeder Zeit rechnen, hat sich der schiitische Islam und die schiitischen Autoritäten/Gelehrten von der Politik ferngehalten, bis der Khomeini kam und erklärte, dass die Wiederkehr des Imams lange dauern könnte, deshalb könnte der normalsterbliche Großgelehrte (Großayatollah) die politische und religiöse Führung des Imams bis seiner Rückkehr übernehmen, was der Khomeini auch getan hat! zynisches Grinsen

Also der Typ hat nichts anderes gefordert, also eine Rückkehr zum ursprünglichen schiitischen Islam, was als ein Hochverrat an die Fundamente der islamischen Revolution angesehen könnte..

Genau so ist es. Im schiitischen Islam besteht grundsätzlich die Tradition einer relativ neutralen politischen Geistlichkeit. Jede Herrschaft wird als illegitim abgelehnt. Allerdings darf sich der Gläubige einer illegitimen gerechten Herrschaft unterordnen. Wann eine Herrschaft aber gerecht ist, soll der Geistliche entscheiden. In der Geschichte blieb die schiitische Geistlichkeit aber weitgehend passiv.
Im Iran wurde sie aufgrund komplizierter historischer Prozesse immer mehr in eine aktive Rolle gedrängt, was Khomeini schließlich zur Theorie seiner "Herrschaft der/des Rechtsgelehrten" inspirierte und eine Wende in der schiitischen Lehre darstellte.

Im Iran ist heutzutage die Interpretation des Islams Hauptgegenstand der innenpolitischen Auseinandersetzung. Viele Mullahs, aber auch ein großer Teil des Volkes lehnen einen politisierten Islam der Marke Khomeini ab und verlangen den Rückzug der Mullahs in die Moscheen und eine Öffnung der Gesellschaft hin zum Westen, wenn auch nicht ohne die islamischen Wurzeln zu verkennen. Diese seien aber mit Demokratie und Menschenrechten in Einklang zu bringen.
In diesem Kontext ist die Kritik Borojourdis zu sehen, welcher einer der Protagonisten des Widerstandes gegen das Mullah-Regime ist. (neben Ebadi, Sorush, Gandji)
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chiring
Asatru



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Beitrag(#748335) Verfasst am: 16.06.2007, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Derrick hat folgendes geschrieben:

Jede Herrschaft wird als illegitim abgelehnt. Allerdings darf sich der Gläubige einer illegitimen gerechten Herrschaft unterordnen. Wann eine Herrschaft aber gerecht ist, soll der Geistliche entscheiden.


Frage
Jede Herrschaft ist illegitim, aber man darf sich illegitimer Herrschaft unterordnen? Wo ist denn da die Logik? Auch darüber was illegitim ist, (nicht zu verwechseln mit legal) entscheiden Geistliche, die im Übrigen dort die Machtpositionen besetzen...

Das ist ja so, als würde man sagen:
Alkohol ist nicht in Ordnung aber man darf ruhig so richtig einen saufen gehen. Darüber ob der Vollrausch Spaß macht, entscheidet ein Geistlicher.
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Derrick
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Beiträge: 118

Beitrag(#748691) Verfasst am: 17.06.2007, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Frage
Jede Herrschaft ist illegitim, aber man darf sich illegitimer Herrschaft unterordnen? Wo ist denn da die Logik? Auch darüber was illegitim ist, (nicht zu verwechseln mit legal) entscheiden Geistliche, die im Übrigen dort die Machtpositionen besetzen...

Dass Geistliche dies entscheiden, bezieht sich nicht auf den derzeitigen Iran, sondern auf die Tradition und den Kanon der Schiiten. Khomeini's propagiertes Herrschaftsmodell stellt eben einen Bruch mit der Tradition der Schiiten dar, obwohl er es als ein schiitisches Modell verkauft.

Jede Herrschaft ist illegitim, weil sie nicht von einem Imam (einem schiitischen, nicht zu verwechseln mit dem sunnitischen) geleitet wird. Solange der verborgene Imam, wie einer meiner Vorredner schon sagte, nicht zurückkehrt kann ein Gläubiger sich einer Herrschaft bestenfalls unterordnen, nämlich eben bis zur Rückkehr des Imams. Das ganze ist sehr auf das Jenseits gerichtet und klingt schon etwas diffus, da muss ich dir Recht geben.
Bzw. das klingt komisch, ist aber so... zwinkern
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Derrick
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Beiträge: 118

Beitrag(#748705) Verfasst am: 17.06.2007, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

Kleiner Nachtrag: Khomeini hat in seiner Herrschaft der Rechtsgelehrten festgelegt, dass Herrschaft sehr wohl legitim ist, wenn sie denn von der Geistlichkeit und dem geeignetsten religiösen Führer ausgeübt wird.
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chiring
Asatru



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Beiträge: 1694
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Beitrag(#748847) Verfasst am: 18.06.2007, 01:32    Titel: Antworten mit Zitat

Derrick hat folgendes geschrieben:
Solange der verborgene Imam, [...] nicht zurückkehrt kann ein Gläubiger sich einer Herrschaft bestenfalls unterordnen, nämlich eben bis zur Rückkehr des Imams.


Ok, mal angenommen der mysteriöse Imam kommt wieder. Hat ein muslimisch Gläubiger damit eine andere Möglichkeit? Oder muß er sich nun wieder diesem Imam unterordnen?
Soll das dann eine andere Art von Herrschaft sein, oder wechselt nur der Herrscher?
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Ladeeni
Ex-Muslim & Kameltreiber



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
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Beitrag(#748852) Verfasst am: 18.06.2007, 01:59    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
Derrick hat folgendes geschrieben:
Solange der verborgene Imam, [...] nicht zurückkehrt kann ein Gläubiger sich einer Herrschaft bestenfalls unterordnen, nämlich eben bis zur Rückkehr des Imams.


chiring hat folgendes geschrieben:

Ok, mal angenommen der mysteriöse Imam kommt wieder.


Das kann jeder Zeit passieren. Die schiitischen Gläubigen pilgern zur Moschee von Samarra (die Moschee, die vor kurzem gesprengt wurde) , wo der letzte Imam im jungen Alter verschwunden ist, warten auf seine Wiederkunft und beten ihn an, damit er wiederkehrt!

chiring hat folgendes geschrieben:

Hat ein muslimisch Gläubiger damit eine andere Möglichkeit?


Nein, kein Mensche hat eine Möglichkeit. Dieser Imam nimmt im Schiitentum fast die Rolle des Messias! Dieser Imam ist der leibliche, geistliche und weltliche Nachfolger des Propheten Muhammads im wahrsten Sinne des Wortes. Er bekommt wie der Prophet göttliche Offenbarung, was er sagt oder macht ist Sunna und Pflicht für alle Schiiten, er ist noch dazu unfehlbar (wie der Papst)!

chiring hat folgendes geschrieben:

Oder muß er sich nun wieder diesem Imam unterordnen?


Ja, muss er! Dieser Imam wird die Gerechtigkeit auf Erden wahr machen!

chiring hat folgendes geschrieben:

Soll das dann eine andere Art von Herrschaft sein, oder wechselt nur der Herrscher?


Das wird das Ende der Zeit, wo das Gute über das Böse siegt und alle im Frieden leben (es wird keine Ungläubigen mehr geben, daher!)
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Der bloggende Kameltreiber:

http://sa7rawi.blogspot.com/ (neu, bald auf Deutsch)

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