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Integration - wie geht es besser?
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Wer trägt die Schuld an misslungener Integration und was ist zu tun?
Der deutsche Staat und die Gesellschaft tragen die alleinige Schuld, sie müssen Integration mehr fördern
2%
 2%  [ 1 ]
Staat und Gesellschaft verschulden die misslungene Integration zum großen Teil, sie müssen mehr födern, jedoch auch etwas mehr verlangen
10%
 10%  [ 5 ]
Es liegen Versäumnisse auf beiden Seiten vor. Insgesamt hält es sich die Waage. Beide Seiten müssen sich verstärkt bemühen
26%
 26%  [ 13 ]
Misslungene Integration ist oftmals ein Zeichen fehlenden Willens seitens der Immigranten. Es muss mehr gefordert, jedoch auch ein wenig gefördert werden
36%
 36%  [ 18 ]
Einwanderer, bei denen die Integration nicht gelingt, wollen nicht. Staat und Gesellschaft bemühen sich ausreichend
24%
 24%  [ 12 ]
Stimmen insgesamt : 49

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Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2064082) Verfasst am: 08.08.2016, 08:05    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Malone versteht einfach nicht, dass wir Menschen in einer Welt leben.

Alles andere ist Spießerbewusstsein mit dem Wunsch, doch bitte nicht mit den Problemen von *anderswo* in seinem eigenen Dasein belästigt zu werden.


das ist aber auch eine nicht besonders nette Zuschreibung - insbesondere der erste Satz impliziert ja quasi Beschränktheit bzgl. des zugeschriebenen Unverständnisses.

Man kann aus dem Satz aber genauso gut ein anderes Unverständnis konstruieren: nämlich jenes bzgl. "leben". Ohne das jetzt explizit @skeptiker zu unterstellen vergessen manche "zwangs-bevölkerungs-vermischung-ist-total-gut" Stimmen, dass Leben mit Selbstorganisation mit Muster- und Strukturbildung einhergeht was bzgl. dieser Strukturen klarerweise auch Grenzbildungen impliziert - sonst wäre alles eine amorphe, formlose Masse ...

Sarkastisch biologistisch überspitzt kommen da manche Positionen so rüber, wie die Forderung den Frosch in den Mixer zu werfen, damit endlich alle seine Zellen zu seinem eigenen Wohle gut durchmischt werden zynisches Grinsen

Wieso es opportuner ist Kritik an Flüchtlingspolitik-Kritikern abzulassen, statt gegen die Kürzung der Vor-Ort-Hilfen Sturm zu laufen wäre ein weiterer Punkt ...
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46337
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2064088) Verfasst am: 08.08.2016, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Letztens lief eine Sendung im Fernseher. Da wurden diverse Luftaufnahmen über diverse Regionen der Welt.
Die zeigten u.a. einen Ort in eine afrikanische Wüste.
Eine "Stadt" (mit ca 300.000 Einwohner) die volkommen von außen versorgt wurde. Die menschen vegetieren dort vor sich hin.
Da sagte meine Frau: "stell dir mal vor, die Leute tun sich alle zusammen und kommen hierher."
Ich sagte: "das passiert doch z.zt. gerade. Das hat schon jemand in den siebziger vorausgesagt, und darüber ein Buch geschrieben".
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen


Zuletzt bearbeitet von vrolijke am 08.08.2016, 12:33, insgesamt einmal bearbeitet
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3908

Beitrag(#2064098) Verfasst am: 08.08.2016, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

(#): Gerade vor ein paar Tagen habe ich dazu irgendwo einen Vermerk oder Programmhinweis gelesen: So einige Deutsche wandern ja z.B. auf spanische Inseln aus, dort gibt es z.T. regelrechte deutsche Kolonien, in denen sowieso alle Deutsch sprechen und auch sich bemüßigt fühlt, überhaupt Spanisch zu lernen. Die Leute halten sich aber an die Gesetze (selbst wenn sie diese nicht kennen, ist ja davon auszugehen, daß man sich in Spanien nicht ganz falsch verhält, wenn man niemandem die Scheibe einschlägt, nicht bei Rot über die Ampel fährt etc.). Sind die Leute "integriert" oder nicht?

Nein, denn sie sprechen kein Spanisch.
Integration ist eben mehr als die nicht-Übertretung von Gesetz und Ordnung.
_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46337
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2064100) Verfasst am: 08.08.2016, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

(#): Gerade vor ein paar Tagen habe ich dazu irgendwo einen Vermerk oder Programmhinweis gelesen: So einige Deutsche wandern ja z.B. auf spanische Inseln aus, dort gibt es z.T. regelrechte deutsche Kolonien, in denen sowieso alle Deutsch sprechen und auch sich bemüßigt fühlt, überhaupt Spanisch zu lernen. Die Leute halten sich aber an die Gesetze (selbst wenn sie diese nicht kennen, ist ja davon auszugehen, daß man sich in Spanien nicht ganz falsch verhält, wenn man niemandem die Scheibe einschlägt, nicht bei Rot über die Ampel fährt etc.). Sind die Leute "integriert" oder nicht?

Nein, denn sie sprechen kein Spanisch.
Integration ist eben mehr als die nicht-Übertretung von Gesetz und Ordnung.


Kenne ich.
Als ich noch eine Wohnung in Belgien hatte, wohnte im gleichem Block eine deutsche Frau. (schon einige Jahre)
Als sie erfuhr, dass ich in Deutschland arbeitete sagte sie zu mir: "dann können sie aber Deutsch". "Ja"' sagte ich zu ihr, "maar hier zijn wij in Belgie".
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#2064146) Verfasst am: 08.08.2016, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Was veranlasst einen Hirni wie dich, anzunehmen, ich sei nicht integriert?

Vielleicht weil du lesen und schreiben kannst und deutsch sprichst. Mr. Green

Zitat:
„Mein Vater ist ein frommer Muslim, spricht kaum Deutsch, kann weder lesen noch schreiben, ist aber integrierter als viele Funktionäre der AfD, die unsere Verfassung in Frage stellen.“


Tichy
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2064149) Verfasst am: 09.08.2016, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

(#): Gerade vor ein paar Tagen habe ich dazu irgendwo einen Vermerk oder Programmhinweis gelesen: So einige Deutsche wandern ja z.B. auf spanische Inseln aus, dort gibt es z.T. regelrechte deutsche Kolonien, in denen sowieso alle Deutsch sprechen und auch sich bemüßigt fühlt, überhaupt Spanisch zu lernen. Die Leute halten sich aber an die Gesetze (selbst wenn sie diese nicht kennen, ist ja davon auszugehen, daß man sich in Spanien nicht ganz falsch verhält, wenn man niemandem die Scheibe einschlägt, nicht bei Rot über die Ampel fährt etc.). Sind die Leute "integriert" oder nicht?

Nein, denn sie sprechen kein Spanisch.
Integration ist eben mehr als die nicht-Übertretung von Gesetz und Ordnung.


Ich muss gestehen, dass ich kein Haida spreche. Ich glaube auch nicht, dass ich das je lernen werde. Bin ich jetzt ein Integrationsverweigerer? Geschockt
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2064151) Verfasst am: 09.08.2016, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich muss gestehen, dass ich kein Haida spreche. Ich glaube auch nicht, dass ich das je lernen werde. Bin ich jetzt ein Integrationsverweigerer? Geschockt


Nun ja, Dein Haida Geweih ist schon etwas stolzer, als Dein letztendlich wahrer Auftritt. So ein wenig enttäuschend ist das schon.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2064153) Verfasst am: 09.08.2016, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich muss gestehen, dass ich kein Haida spreche. Ich glaube auch nicht, dass ich das je lernen werde. Bin ich jetzt ein Integrationsverweigerer? Geschockt


Nun ja, Dein Haida Geweih ist schon etwas stolzer, als Dein letztendlich wahrer Auftritt. So ein wenig enttäuschend ist das schon.



Wie meinen, Merkwuerden?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2064155) Verfasst am: 09.08.2016, 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wie meinen, Merkwuerden?


Habe ich da ein wenig Deine Selbstwahrnehmung überrannt? War keine Absicht.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2064163) Verfasst am: 09.08.2016, 03:32    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wie meinen, Merkwuerden?


Habe ich da ein wenig Deine Selbstwahrnehmung überrannt? War keine Absicht.


Ich glaube Du projezierst zuviel Deiner Ideologie auf mich. Deswegen kommst Du wohl etwas zu konfus rueber.

Ich weiss immer noch nicht, was Du eigentlich sagen willst. Schulterzucken
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Tarvoc
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Beitrag(#2064167) Verfasst am: 09.08.2016, 06:22    Titel: Antworten mit Zitat

showtime
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Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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fwo
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Beiträge: 25877
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2064210) Verfasst am: 09.08.2016, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Malone hat folgendes geschrieben:
Und was mich verblüfft: in dem anderen Thread wurde erwähnt, dass du die Islamschonung hier selbst schon kritisiert hast. Hast du deine Meinung geändert oder liegt dir lediglich mein Tonfall nicht? Muss ja einen Grund haben, dass du jemanden, der offenbar deiner Meinung ist, attackierst.


Ich bin absolut nicht dafür, den Islam zu schonen. Aber ich sehe das so: Wenn jemand vor Krieg, Tod und Hunger flüchtet, dann gibt es andere Prioritäten, als erst mal seine Religion zu kritisieren.

Ich denke auch, dass ich vor einigen Jahren die Lage falsch eingeschätzt habe. Ich hielt PI-News und Konsorten für eine kleine Minderheit von Spinnern, die man nicht ernst nehmen muss. Durch die AfD ist deren Art der Islamkritik inzwischen in der öffentlichen Wahrnehmung und einigen Parlamenten angekommen. Und das ist ja keine Religionskritik im eigentlichen Sinn, sondern oft nur Panikmache a la "Bald wird Deutschland islamisiert."

Ich denke schon, dass sich durch einen grösseren Anteil an muslimischen Mitbürgern langfristig eine Entwicklung ergeben könnte, die aus säkularer Sicht negativ zu bewerten ist. Das wird aber nicht die Islamisierung Deutschlands sein, sondern ein allgemeiner Rückschritt in der Säkulasierung der Gesellschaft und der Gesetzgebung. Es wird schwerer werden, die politischen Forderungen von Atheisten, Agnostikern und Konfessionslosen durchzusetzen. Aber das ist ein Preis, den man als Humanist zu zahlen bereit sein sollte, wenn es um die Frage geht ob man Menschen vor den Grenzen des eigenes Landes verhungern oder erfrieren lässt.

Es gibt gerade Menschen, denen geht es schlechter, als uns Atheisten in Deutschland. Und diese Menschen sind hier.

Klingt besorgniserregend edel, ich halte es für kontraproduktiv, weil da Dinge verknüpft werden, die in dieser Weise nicht zusammengehören:

1.) Dass wir helfen müssen, daran geht auch für mich kein Weg vorbei, das habe ich auch schon oft genug gesagt. Aber der Selbstschutz darf dabei nicht zu kurz kommen, oder um es christlich zu sagen: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Und dabei geht es nicht um eine Religionskritik aus dem theologischen Seminar, sondern um klare Einstimmung auf den Konsens in diesem Land, gleich an der "Tür", wenn die Leute reinkommen, die ungefähr so lauten muss:
Code:
Ihr kommt hier in ein Land, in dem die allgemeinen Menschenrechte gelten und nicht die Menschenrechte im Islam.
Das bedeutet in der Praxis, dass hier alle rechtgläubig sind, egal ob sie an Gott, Allah, das Nudelmonster oder gar nichts glauben.
Das bedeutet auch, dass jeder seinen eigenen Glauben so leben darf, wie er will und niemand das Recht hat, ihm da reinzureden: Wie und ob er oder sie z.B. bei Veranstaltungen wie dem Ramadan mitmacht, bestimmt hier jede(r) selbst.
Das bedeutet außerdem, dass Frauen vor dem Gesetz gleichberechtigt sind und auch Kinder eigene Rechte haben, ab 14 auch das Recht, sich von der Religion ihrer Eltern loszusagen.

Wir tun hier regelmäßig so, als würden die vor religösen Fanatikern hierherfliehen und alles wäre paletti. Dem ist aber nicht so, sonst hätten wir hier jede Menge Saudis als Füchtlinge - die fliehen vor dem Krieg; das dürfen sie auch, aber wir sollten uns keine Illusionen machen - die Mehrzahl von ihnen sind Fundamentalisten. Und wir sehen bereits seit Jahren (Jahrzehnten?) religiösem Terror zu, den fundamentalistische Sunniten auf Alewiten ausüben, und halten das für religiöse Toleranz, uns da nicht "einzumischen".
So etwas hier muss aufhören:
fwo hat folgendes geschrieben:
... einer Reportage, die vor kurzem in der ARD zur Lage in Flüchtlingsheimen gesendet wurde. Da wurden Heimleiter gezeigt, die während des Ramadan ein externes Asyl für die Heiminsassen suchten, die am Ramadan nicht interessiert waren. Im Heim wurde der Ramadan nämlich von der islamischen Mehrheit mit körperlicher Gewalt durchgesetzt und es erschien politisch nicht opportun, die Religionsfreiheit im Heim mit polizeilichen Mitteln durchzusetzen.

Wir brauchen also, und auch das ist ganz praktische Religionskritik, Gesetze, die es leichter machen, einen derartigen religiösen Terror zu unterbinden (Populismus hat auch was schönes: Solche Gesetze hätten schon lange das Leben mit den eigenen Fundamentalisten erleichtert und sind mit der Drohung Islam eher zu erreichen.)

2) Die langfristig negative Entwicklung aus säkularer Sicht aushalten zu wollen, trieft geradezu vor Edelmut, liest sich aber aus der Sicht eines Unentschlossenen wie eine Reklame für die AfD: leicht persifliert:
Code:
Doch, wir dürfen den Tiger nicht allein lassen, wir müssen ihn füttern. Die paar Hände, die er dabei abfrisst, nehmen wir gerne in Kauf.

Was, meinst Du, macht das mit Leuten, die sowieso Angst vor Tigern haben?

Es geht auch nicht um die negative Entwicklung aus säkularer Sicht, Es geht um eine negative Entwicklung aus menschenrechtlicher Sicht. Nicht dass ich damit behaupten wollte, dass die Menschenrechte bei uns schon Wirklichkeit wären, aber es geht wieder rückwärts: Wir haben eine zunehmende Parallelgesellschaft, in der die Frauenrechte und Kinderrechte kaum noch existieren, und um nicht für intolerant gehalten zu werden, fixieren wir das auch noch, wie beim Beschneidungsgesetz. Und die Religionsfreiheit dort besteht in der zunehmenden Freiheit des fundamentalistischen Islam in der Unterdrückung derer, die sich von ihm lossagen wollen.

Und das sind Dinge, die im Straßenbild zu sehen sind und Argumente für die AfD sein werden - völlig unabhängig davon, was die real nachher mit den Stimmen veranstaltet.

Dieses Problem ist nicht wirklich lösbar, aber soviel ist klar: Je weniger hart wir unsere eigenen Regel durchsetzen, um niemanden zu verletzten, desto offener werden die Flüchtlinge selbst nur durch ihren Auftritt für die AfD werben.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2064215) Verfasst am: 09.08.2016, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Malone hat folgendes geschrieben:
Und was mich verblüfft: in dem anderen Thread wurde erwähnt, dass du die Islamschonung hier selbst schon kritisiert hast. Hast du deine Meinung geändert oder liegt dir lediglich mein Tonfall nicht? Muss ja einen Grund haben, dass du jemanden, der offenbar deiner Meinung ist, attackierst.


Ich bin absolut nicht dafür, den Islam zu schonen. Aber ich sehe das so: Wenn jemand vor Krieg, Tod und Hunger flüchtet, dann gibt es andere Prioritäten, als erst mal seine Religion zu kritisieren.

Ich denke auch, dass ich vor einigen Jahren die Lage falsch eingeschätzt habe. Ich hielt PI-News und Konsorten für eine kleine Minderheit von Spinnern, die man nicht ernst nehmen muss. Durch die AfD ist deren Art der Islamkritik inzwischen in der öffentlichen Wahrnehmung und einigen Parlamenten angekommen. Und das ist ja keine Religionskritik im eigentlichen Sinn, sondern oft nur Panikmache a la "Bald wird Deutschland islamisiert."

Ich denke schon, dass sich durch einen grösseren Anteil an muslimischen Mitbürgern langfristig eine Entwicklung ergeben könnte, die aus säkularer Sicht negativ zu bewerten ist. Das wird aber nicht die Islamisierung Deutschlands sein, sondern ein allgemeiner Rückschritt in der Säkulasierung der Gesellschaft und der Gesetzgebung. Es wird schwerer werden, die politischen Forderungen von Atheisten, Agnostikern und Konfessionslosen durchzusetzen. Aber das ist ein Preis, den man als Humanist zu zahlen bereit sein sollte, wenn es um die Frage geht ob man Menschen vor den Grenzen des eigenes Landes verhungern oder erfrieren lässt.

Es gibt gerade Menschen, denen geht es schlechter, als uns Atheisten in Deutschland. Und diese Menschen sind hier.

Klingt besorgniserregend edel, ich halte es für kontraproduktiv, weil da Dinge verknüpft werden, die in dieser Weise nicht zusammengehören:

1.) Dass wir helfen müssen, daran geht auch für mich kein Weg vorbei, das habe ich auch schon oft genug gesagt. Aber der Selbstschutz darf dabei nicht zu kurz kommen, oder um es christlich zu sagen: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. [...]


Ich gebe Dir Recht. Selbstliebe verhindert bedingungslos Hunger- und Kältetod.
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fwo
Caterpillar D9



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Beiträge: 25877
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2064218) Verfasst am: 09.08.2016, 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
1.) Dass wir helfen müssen, daran geht auch für mich kein Weg vorbei, das habe ich auch schon oft genug gesagt. Aber der Selbstschutz darf dabei nicht zu kurz kommen, oder um es christlich zu sagen: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. [...]


Ich gebe Dir Recht. Selbstliebe verhindert bedingungslos Hunger- und Kältetod.

Mit Sicherheit, wenn er einen davon abhält, in der Arktis seine Kleidung und seine Nahrung komplett wegzugeben.

Dass es in meinem Post nicht um Materielles geht, wäre Dir aber aufgefallen, wenn Du es geschafft hättest, über die erste Stelle, die Dich stört, hinwegzulesen.

Es gibt da bestimmt noch mehr, was Dich stört, aber da könntest evtl. mit etwas mehr Substanz antworten.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2064220) Verfasst am: 09.08.2016, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
1.) Dass wir helfen müssen, daran geht auch für mich kein Weg vorbei, das habe ich auch schon oft genug gesagt. Aber der Selbstschutz darf dabei nicht zu kurz kommen, oder um es christlich zu sagen: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. [...]


Ich gebe Dir Recht. Selbstliebe verhindert bedingungslos Hunger- und Kältetod.

Mit Sicherheit, wenn er einen davon abhält, in der Arktis seine Kleidung und seine Nahrung komplett wegzugeben.

Dass es in meinem Post nicht um Materielles geht, wäre Dir aber aufgefallen, wenn Du es geschafft hättest, über die erste Stelle, die Dich stört, hinwegzulesen.

Es gibt da bestimmt noch mehr, was Dich stört, aber da könntest evtl. mit etwas mehr Substanz antworten.


War jetzt gar nicht so kritisch von mir gemeint. Mein Gedanke war: Erkenne ich das nicht anfechtbare Anrecht auf Solidarität an, wenn es um elementare Bedürfnisse geht, dann habe ich schon die halbe humanitäre Miete. In diesen Tagen scheint scheint das keine Selbstverständlichkeit zu sein. Insofern meine Zustimmung. Auch habe ich den Rest gelesen.
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#2064276) Verfasst am: 10.08.2016, 01:52    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

1.) Dass wir helfen müssen, daran geht auch für mich kein Weg vorbei, das habe ich auch schon oft genug gesagt. Aber der Selbstschutz darf dabei nicht zu kurz kommen, oder um es christlich zu sagen: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Und dabei geht es nicht um eine Religionskritik aus dem theologischen Seminar, sondern um klare Einstimmung auf den Konsens in diesem Land, gleich an der "Tür", wenn die Leute reinkommen, die ungefähr so lauten muss:
Code:
Ihr kommt hier in ein Land, in dem die allgemeinen Menschenrechte gelten und nicht die Menschenrechte im Islam.
Das bedeutet in der Praxis, dass hier alle rechtgläubig sind, egal ob sie an Gott, Allah, das Nudelmonster oder gar nichts glauben.
Das bedeutet auch, dass jeder seinen eigenen Glauben so leben darf, wie er will und niemand das Recht hat, ihm da reinzureden: Wie und ob er oder sie z.B. bei Veranstaltungen wie dem Ramadan mitmacht, bestimmt hier jede(r) selbst.
Das bedeutet außerdem, dass Frauen vor dem Gesetz gleichberechtigt sind und auch Kinder eigene Rechte haben, ab 14 auch das Recht, sich von der Religion ihrer Eltern loszusagen.


Ja, das sind gute Grundlagen für einen gesellschaftlichen Konsens - ich halte das für einen Konsens, der gute Chancen hat, sich auch bei neuen Zielgruppen zu etablieren, wenn man ihm und der Zielgruppe genug Zeit gibt, miteinander warm zu werden. Denn dieser Konsens funktioniert und er macht das Leben einfacher und angenehmer. Wir haben da - um es mal marketing-technisch zu umschreiben - ein unheimlich heisses Produkt, das sich gut verkaufen lässt - wenn man es denn richtig verkauft. Unsere freiheitliche Grundordnung ist nicht irgendein Ramsch, den wir jedem wie ein Abo für eine Klatschzeitschrift an der Haustür um jeden Preis andrehen müssen.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25877
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2064339) Verfasst am: 10.08.2016, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

1.) Dass wir helfen müssen, daran geht auch für mich kein Weg vorbei, das habe ich auch schon oft genug gesagt. Aber der Selbstschutz darf dabei nicht zu kurz kommen, oder um es christlich zu sagen: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Und dabei geht es nicht um eine Religionskritik aus dem theologischen Seminar, sondern um klare Einstimmung auf den Konsens in diesem Land, gleich an der "Tür", wenn die Leute reinkommen, die ungefähr so lauten muss:
Code:
Ihr kommt hier in ein Land, in dem die allgemeinen Menschenrechte gelten und nicht die Menschenrechte im Islam.
Das bedeutet in der Praxis, dass hier alle rechtgläubig sind, egal ob sie an Gott, Allah, das Nudelmonster oder gar nichts glauben.
Das bedeutet auch, dass jeder seinen eigenen Glauben so leben darf, wie er will und niemand das Recht hat, ihm da reinzureden: Wie und ob er oder sie z.B. bei Veranstaltungen wie dem Ramadan mitmacht, bestimmt hier jede(r) selbst.
Das bedeutet außerdem, dass Frauen vor dem Gesetz gleichberechtigt sind und auch Kinder eigene Rechte haben, ab 14 auch das Recht, sich von der Religion ihrer Eltern loszusagen.


Ja, das sind gute Grundlagen für einen gesellschaftlichen Konsens - ich halte das für einen Konsens, der gute Chancen hat, sich auch bei neuen Zielgruppen zu etablieren, wenn man ihm und der Zielgruppe genug Zeit gibt, miteinander warm zu werden. Denn dieser Konsens funktioniert und er macht das Leben einfacher und angenehmer. Wir haben da - um es mal marketing-technisch zu umschreiben - ein unheimlich heisses Produkt, das sich gut verkaufen lässt - wenn man es denn richtig verkauft. Unsere freiheitliche Grundordnung ist nicht irgendein Ramsch, den wir jedem wie ein Abo für eine Klatschzeitschrift an der Haustür um jeden Preis andrehen müssen.

Cool
Aber Dir ist klar, dass die Forderung, einen derartigen Text zu unterschreiben, für einen fundamentalistischen Muslim (von den Syrern, die hier ankommen, wahrscheinlich ca 90%) einer Beleidigung gleichkommt?

Dieses "heiße Produkt" ist aus Sicht des Islam Islamophobie pur, und das ohne jede akademische "Islamkritik". Es ist nicht mehr und nicht weniger als die Verneinung des Absolutsheitsanspruches des Islam. Die sind nur deshalb so fröhlich bei uns, weil wir es vermeiden, unsere Religionsfreihit wirklich durchzusetzen, sondern uns in "Toleranz" üben (s.o.), und das seit Jahrzehnten.
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Beitrag(#2064342) Verfasst am: 10.08.2016, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

1.) Dass wir helfen müssen, daran geht auch für mich kein Weg vorbei, das habe ich auch schon oft genug gesagt. Aber der Selbstschutz darf dabei nicht zu kurz kommen, oder um es christlich zu sagen: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Und dabei geht es nicht um eine Religionskritik aus dem theologischen Seminar, sondern um klare Einstimmung auf den Konsens in diesem Land, gleich an der "Tür", wenn die Leute reinkommen, die ungefähr so lauten muss:
Code:
Ihr kommt hier in ein Land, in dem die allgemeinen Menschenrechte gelten und nicht die Menschenrechte im Islam.
Das bedeutet in der Praxis, dass hier alle rechtgläubig sind, egal ob sie an Gott, Allah, das Nudelmonster oder gar nichts glauben.
Das bedeutet auch, dass jeder seinen eigenen Glauben so leben darf, wie er will und niemand das Recht hat, ihm da reinzureden: Wie und ob er oder sie z.B. bei Veranstaltungen wie dem Ramadan mitmacht, bestimmt hier jede(r) selbst.
Das bedeutet außerdem, dass Frauen vor dem Gesetz gleichberechtigt sind und auch Kinder eigene Rechte haben, ab 14 auch das Recht, sich von der Religion ihrer Eltern loszusagen.


Ja, das sind gute Grundlagen für einen gesellschaftlichen Konsens - ich halte das für einen Konsens, der gute Chancen hat, sich auch bei neuen Zielgruppen zu etablieren, wenn man ihm und der Zielgruppe genug Zeit gibt, miteinander warm zu werden. Denn dieser Konsens funktioniert und er macht das Leben einfacher und angenehmer. Wir haben da - um es mal marketing-technisch zu umschreiben - ein unheimlich heisses Produkt, das sich gut verkaufen lässt - wenn man es denn richtig verkauft. Unsere freiheitliche Grundordnung ist nicht irgendein Ramsch, den wir jedem wie ein Abo für eine Klatschzeitschrift an der Haustür um jeden Preis andrehen müssen.

Cool
Aber Dir ist klar, dass die Forderung, einen derartigen Text zu unterschreiben, für einen fundamentalistischen Muslim (von den Syrern, die hier ankommen, wahrscheinlich ca 90%) einer Beleidigung gleichkommt?


Wie kommst Du zu diese Zahl? Bauchgefühl, oder hast Du darüber mit viele Syrer gesprochen?
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Beitrag(#2064352) Verfasst am: 10.08.2016, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Aber Dir ist klar, dass die Forderung (...)


Du sollst verkaufen, nicht fordern. Wer wild mit dem Stift rumfuchtelt und Unterschriften einfordert, der steht doch nicht hinter dem Produkt.
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astarte
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Beitrag(#2064354) Verfasst am: 10.08.2016, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Aber Dir ist klar, dass die Forderung, einen derartigen Text zu unterschreiben, für einen fundamentalistischen Muslim (von den Syrern, die hier ankommen, wahrscheinlich ca 90%) einer Beleidigung gleichkommt?


Wie kommst Du zu diese Zahl? Bauchgefühl, oder hast Du darüber mit viele Syrer gesprochen?

(Fettung von mir erweitert)
Frag ich mich auch. Sind nicht eher die liberaleren schneller gezwungen zu flüchten?

Und in Syrien gibt es bezüglich dem Umgang mit Frauen große Unterschiede:
http://www.deutschlandradiokultur.de/syrische-frauen-in-deutschland-hier-habe-ich-mehr-freiheit.976.de.html?dram:article_id=353757
Zitat:
ai Zehna, 39 Jahre alt, vor dreieinhalb Jahren aus Syrien gekommen, lebt jetzt in Berlin.

"Die Gesetze in Syrien unterstützen Frauen nicht so richtig. Es gibt schriftliche Gesetze, aber in der Realität ist es total anders. Zum Beispiel: In Syrien ist es verboten, dass ein Mann seine Frau schlägt. Aber in der Realität passiert das trotzdem. Es gibt so viele Kulturunterschiede. Die Gesellschaft schaut unterschiedlich auf Mann und Frau. Es gibt hier mehr Unterstützung und Freiheit als in Syrien für Frauen."

Tja den Partner oder die Partnerin (oder sonst jemand) zu schlagen ist hier auch verboten - passiert aber auch noch viel zu oft.

Zitat:
"Ich bin in einer offenen Familie aufgewachsen und wurde genauso erzogen wie mein Bruder. Zwischen uns gab es keine Unterschiede. Dort wo ich geboren und aufgewachsen bin, kennen die Leute sich. Es ist eine weltoffene Stadt. Die Frauen sehen europäisch aus. Natürlich gibt es auch Frauen mit Kopftuch, aber viele sind auch unverschleiert."


Zitat:
"In Syrien gibt es ganz unterschiedliche Frauen. Manche sind in sehr offenen Familien aufgewachsen, andere stammen aus einem religiös-fanatischen Umfeld. Es gibt Frauen, die gut ausgebildet sind und die arbeiten gehen, andere bleiben im Haus. Es gibt auch Unterschiede zwischen Städten und Dörfern. Das Leben im Dorf ist für die Frauen meistens schwerer, weil die Frauen hier besonders stark von den Männern unterdrückt werden."

_________________
Tja
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3908

Beitrag(#2064361) Verfasst am: 10.08.2016, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Die sind nur deshalb so fröhlich bei uns, weil wir es vermeiden, unsere Religionsfreihit wirklich durchzusetzen, sondern uns in "Toleranz" üben (s.o.), und das seit Jahrzehnten.


Die nötige Toleranz lernt ein Volk oft nur durch die Folgen eines Religions-Krieges.
Beispielsweise hat der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648 zwischen Katholiken und Protestanten), dem in weiten Teilen Deutschlands die Hälfte der Bevölkerung zum Opfer fielen, ein gewisses Umdenken erzeugt.

Das Gleiche gilt hoffentlich für den Syrien-Konflikt (im Wesentlichen zwischen Sunniten und Schiiten, also innerhalb des Islams), vor dem Millionen fliehen.
Beide Kriege fanden innerhalb einer Religion statt, und waren eigentlich doch nur Deckmantel für die versuchte Durchsetzung von Macht-Ansprüchen.

Im Übrigen setzen wir unsere Religions-Freiheit gerade damit durch, dass wir uns in Toleranz üben.
_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2064379) Verfasst am: 10.08.2016, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
1.) Dass wir helfen müssen, daran geht auch für mich kein Weg vorbei, das habe ich auch schon oft genug gesagt. Aber der Selbstschutz darf dabei nicht zu kurz kommen, oder um es christlich zu sagen: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Und dabei geht es nicht um eine Religionskritik aus dem theologischen Seminar, sondern um klare Einstimmung auf den Konsens in diesem Land, gleich an der "Tür", wenn die Leute reinkommen, die ungefähr so lauten muss:

Code:
Ihr kommt hier in ein Land, in dem die allgemeinen Menschenrechte gelten und nicht die Menschenrechte im Islam.
Das bedeutet in der Praxis, dass hier alle rechtgläubig sind, egal ob sie an Gott, Allah, das Nudelmonster oder gar nichts glauben.
Das bedeutet auch, dass jeder seinen eigenen Glauben so leben darf, wie er will und niemand das Recht hat, ihm da reinzureden: Wie und ob er oder sie z.B. bei Veranstaltungen wie dem Ramadan mitmacht, bestimmt hier jede(r) selbst.
Das bedeutet außerdem, dass Frauen vor dem Gesetz gleichberechtigt sind und auch Kinder eigene Rechte haben, ab 14 auch das Recht, sich von der Religion ihrer Eltern loszusagen.


Ja, das sind gute Grundlagen für einen gesellschaftlichen Konsens - ich halte das für einen Konsens, der gute Chancen hat, sich auch bei neuen Zielgruppen zu etablieren, wenn man ihm und der Zielgruppe genug Zeit gibt, miteinander warm zu werden. Denn dieser Konsens funktioniert und er macht das Leben einfacher und angenehmer. Wir haben da - um es mal marketing-technisch zu umschreiben - ein unheimlich heisses Produkt, das sich gut verkaufen lässt - wenn man es denn richtig verkauft. Unsere freiheitliche Grundordnung ist nicht irgendein Ramsch, den wir jedem wie ein Abo für eine Klatschzeitschrift an der Haustür um jeden Preis andrehen müssen.


Das ist richtig. Überzeugung ist etwas anderes als Überredung. Cool

@fwo: das mit dem Land, in dem die Menschenrechte blühen, klingt zu schön, um wahr zu sein, das weißt du hoffentlich selbst.

Auch ohne islamische und islamistische Einwander und -innen werden bürgerliche Freiheiten mehr und mehr abgebaut - und dies schon seit einigen Jahrzehnten als von einer Migratiions- und Flüchtlingswelle aus islamischen Ländern noch weit und breit nichts zu sehen war. Die Gründe sind gar nicht kultureller Natur. Sie liegen in den Herrschaftsverhältnissen selbst und in den ökonomischen Entwicklungen weltweit, die neue Herrschaftsmethoden - bzw. die Rückkehr zu alten Herrschaftsmethoden in neuen Verpackungen mit neuen technologischen Methoden - bewirken.

Worauf ich hinweisen möchte: Gerade auch die AfD *argumentiert* bei ihrer Islam*kritik* mit den Menschenrechten. Und in dem folgenden Interview wird auch vom WDR-Reporter Thomas Schaaf - nicht zu verwechseln mit dem Fußballtrainer Thomas Schaaf! - klar gestellt, dass es mit dem vermeintlichen *Fundamentalismus* der islamischen Einwanderer nicht weit her ist:

Zitat:
AfD-Vize: "Der Islam kennt keine Menschenrechte"

WDR 5: Wie werden Sie den Zentralratsvertretern gegenüber begründen, warum der Islam nach Ihrer Auffassung nicht zu Deutschland gehört?

Albrecht Glaser: Die Begründung ist klassich für jeden, der sich mit dem Islam beschäftigt. Der Islam kennt keinen säkularen Staat. Der Islam kennt das nicht, was wir Menschenrechte nennen. Weder das von der UN verabschiedete Paket von 1948, noch das, was wir im Grundgesetz haben. Er kennt keine Religionsfreiheit. (...)

WDR 5: Es gibt Andere, zum Beispiel den Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide aus Münster. Da können Sie auch andere Meinungen finden. Das können wir hier natürlich nicht ausdiskutieren. Beweisen vier Millionen verfassungs- und gesetzestreue Muslime hier nicht täglich, dass Islam und Demokratie gut zusammengehen?

Albrecht Glaser: Wir wissen nicht, wie sich diese islamische Community zusammensetzt. Sie setzt sich zusammen aus vielen Gruppen. Es gibt von 2013 eine große Untersuchung. Dazu gibt es viele Berichte, sowohl der großen Zeitungen als auch in der Wissenschaft. Und wenn Sie die nehmen, dann steht da drin, dass 66 Prozent dieser Befragten in Deutschland lebenden Muslime sagen, die Religion steht über dem Gesetz. Punkt. (...)

WDR 5: Ich wollte auf die neueste Untersuchung zu diesem Thema hinaus. Sie ist von der Bertelsmann-Stiftung. Danach sind 90 Prozent der hochreligiösen sunnitischen Muslime in Deutschland solche, die finden, dass die Demokratie in Deutschland eine gute Regierungsform ist. Das sind genauso viele wie bei mittel- und nicht-religiösen Muslimen.


http://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/morgenecho/afd-glaser-islam-muslime-100.html


Die Menschenrechte sind in der Tat wichtig und selbstverständlich auch deren Weiterentwicklung etwa um ökologische Menschenrechte.

Aber um die Menschenrechte weltweit zu erkämpfen und durchzusetzen, sollten wir keine irrealen Märchenbilder vom guten Onkel aus dem Westen zeichnen. Das ist eine andere Form von Volksverdummung neben der klassischen Religion ...- zwinkern
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fwo
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Beitrag(#2064406) Verfasst am: 10.08.2016, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
@fwo: das mit dem Land, in dem die Menschenrechte blühen, klingt zu schön, um wahr zu sein, das weißt du hoffentlich selbst.
....

Ich weiß es nicht nur, ich habe es in dem Post, den Du da mitzitierst, sogar selbst geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Es geht auch nicht um die negative Entwicklung aus säkularer Sicht, Es geht um eine negative Entwicklung aus menschenrechtlicher Sicht. Nicht dass ich damit behaupten wollte, dass die Menschenrechte bei uns schon Wirklichkeit wären, ....

Und wenn Du den Post nochmal liest, kannst Du vielleicht auch verstehen, warum auch ich nicht daran glaube, dass Islam und allgemeine Menschenrechte zusammenpassen. Diese Information beziehe ich übrigens nicht von der AfD, und etwas ist nicht dadurch falsch, dass die AfD es auch sagt. Die AfD ist so gefährlich, weil sie zum Teil auch die Wahrheit sagt.
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fwo
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Beitrag(#2064408) Verfasst am: 10.08.2016, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Aber Dir ist klar, dass die Forderung, einen derartigen Text zu unterschreiben, für einen fundamentalistischen Muslim (von den Syrern, die hier ankommen, wahrscheinlich ca 90%) einer Beleidigung gleichkommt?


Wie kommst Du zu diese Zahl? Bauchgefühl, oder hast Du darüber mit viele Syrer gesprochen?

Ich gehöre nicht zu denjenigen, die meinen, aus ein paar Unterhaltungen Schlüsse ziehen zu können.
Aber Du hast Recht, die 90% gelten nach Auskunft des Pew Research Center nur für die Sunniten in diesem Gebiet. Bei 74% Sunniten in Syrien (Wikipedia) sind es dann ca 2/3 der Syrer, wenn man davon ausgeht, dass die Verteilung bei den Flüchtlingen ähnlich ist. Sie sind nicht zeitlich vor dem Krieg geflohen, sondern fliehen erst, seit der Krieg sie bedroht - da erscheint es mir unwahrscheinlich, dass die Religion zu den wesentlichen Fluchtgründen gehört.

Diese %-Sätze passen auch zu der Aussage des WZB, dass der Anteil der islamischen Fundamentalisten in Europa ca 50% beträgt, speziell in Deutschland ca 40%.
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fwo
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Beitrag(#2064415) Verfasst am: 10.08.2016, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
...
Im Übrigen setzen wir unsere Religions-Freiheit gerade damit durch, dass wir uns in Toleranz üben.

Toleranz zu üben ist aber das Gegenteil davon, Intoleranz zuzulassen.
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fwo
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Beitrag(#2064418) Verfasst am: 10.08.2016, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Aber Dir ist klar, dass die Forderung (...)


Du sollst verkaufen, nicht fordern. Wer wild mit dem Stift rumfuchtelt und Unterschriften einfordert, der steht doch nicht hinter dem Produkt.

Ich muss nichts "verkaufen", die wollen Hilfe. Und da ist die unbedingte Zustimmung zu diesem Grundkonsens unserer Gesellschaft nichts keine Unbilligkeit.
Selbst, wenn ich etwas verkaufen wollte: Wie willst Du etwas verkaufen, von dem Du zeigst, dass es Dir egal ist?

Dass uns diese Werte nicht egal sind, können wir nur dadurch zeigen, dass wir sie durchsetzen, dass es uns Ernst damit ist, Kinder, Frauen und Apostaten zu schützen, auch wenn es Flüchtlinge sind. Und Gotteslästerer.

Sobald die hier sind, ist das keine Einmischung in fremde innere Angelegenheiten mehr, sondern unser Problem.

Und, da bin ich auch ganz ehrlich: Ich habe nichts dagegen, wenn unser Land für religiöse Fundamentalisten aller Couleur unattraktiv wird. Wer sich dadurch abschrecken lässt, dem geht es auch nicht so schlecht, dass er unsere Hilfe braucht.
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vrolijke
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Beitrag(#2064419) Verfasst am: 10.08.2016, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Aber Dir ist klar, dass die Forderung, einen derartigen Text zu unterschreiben, für einen fundamentalistischen Muslim (von den Syrern, die hier ankommen, wahrscheinlich ca 90%) einer Beleidigung gleichkommt?


Wie kommst Du zu diese Zahl? Bauchgefühl, oder hast Du darüber mit viele Syrer gesprochen?

Ich gehöre nicht zu denjenigen, die meinen, aus ein paar Unterhaltungen Schlüsse ziehen zu können.
Aber Du hast Recht, die 90% gelten nach Auskunft des Pew Research Center nur für die Sunniten in diesem Gebiet. Bei 74% Sunniten in Syrien (Wikipedia) sind es dann ca 2/3 der Syrer, wenn man davon ausgeht, dass die Verteilung bei den Flüchtlingen ähnlich ist. Sie sind nicht zeitlich vor dem Krieg geflohen, sondern fliehen erst, seit der Krieg sie bedroht - da erscheint es mir unwahrscheinlich, dass die Religion zu den wesentlichen Fluchtgründen gehört.

Diese %-Sätze passen auch zu der Aussage des WZB, dass der Anteil der islamischen Fundamentalisten in Europa ca 50% beträgt, speziell in Deutschland ca 40%.



Warum schreibst Du dann sowas?

Ich habe übrigens nicht "Recht", denn ich habe keine Äußerung dazu gemacht. Ich habe lediglich gefragt, woher Du das wissen willst.
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fwo
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Beitrag(#2064422) Verfasst am: 10.08.2016, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Aber Dir ist klar, dass die Forderung, einen derartigen Text zu unterschreiben, für einen fundamentalistischen Muslim (von den Syrern, die hier ankommen, wahrscheinlich ca 90%) einer Beleidigung gleichkommt?


Wie kommst Du zu diese Zahl? Bauchgefühl, oder hast Du darüber mit viele Syrer gesprochen?

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Aber Du hast Recht, die 90% gelten nach Auskunft des Pew Research Center nur für die Sunniten in diesem Gebiet. Bei 74% Sunniten in Syrien (Wikipedia) sind es dann ca 2/3 der Syrer, wenn man davon ausgeht, dass die Verteilung bei den Flüchtlingen ähnlich ist. Sie sind nicht zeitlich vor dem Krieg geflohen, sondern fliehen erst, seit der Krieg sie bedroht - da erscheint es mir unwahrscheinlich, dass die Religion zu den wesentlichen Fluchtgründen gehört.

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Warum schreibst Du dann sowas?

Ich habe übrigens nicht "Recht", denn ich habe keine Äußerung dazu gemacht. Ich habe lediglich gefragt, woher Du das wissen willst.

Und ich habe gesagt, woher die Zahlen kommen, und dass Du mit Deiner Frage insofern Recht hattest - man kann auch mit Fragen Recht haben - als sie nicht präzise waren.

Ich schreibe sowas, weil es für die Gesamtbetrachtung ziemlich unwesentlich ist, ob es nun 2/3 oder 90% sind - es ist ein erheblicher Anteil der Muslime, der fundamentalistisch ist, und keine vernachlässigbare Minderheit, wie so gerne getan wird. Das ist das, worauf es ankommt, und was langsam mal in den Köpfen ankommen muss.
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Kramer
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Beitrag(#2064436) Verfasst am: 11.08.2016, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Sobald die hier sind, ist das keine Einmischung in fremde innere Angelegenheiten mehr, sondern unser Problem.


Nein, unser Problem wird es erst, wenn es zu einem Rechtsbruch kommt und der nachgewiesen werden kann. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung, ein ebenfalls hohes Gut unserer freien Gesellschaft.
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fwo
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Beitrag(#2064443) Verfasst am: 11.08.2016, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Sobald die hier sind, ist das keine Einmischung in fremde innere Angelegenheiten mehr, sondern unser Problem.


Nein, unser Problem wird es erst, wenn es zu einem Rechtsbruch kommt und der nachgewiesen werden kann. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung, ein ebenfalls hohes Gut unserer freien Gesellschaft.

Wieso nein? Ich habe von Rechtsbrüchen geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
... einer Reportage, die vor kurzem in der ARD zur Lage in Flüchtlingsheimen gesendet wurde. Da wurden Heimleiter gezeigt, die während des Ramadan ein externes Asyl für die Heiminsassen suchten, die am Ramadan nicht interessiert waren. Im Heim wurde der Ramadan nämlich von der islamischen Mehrheit mit körperlicher Gewalt durchgesetzt und es erschien politisch nicht opportun, die Religionsfreiheit im Heim mit polizeilichen Mitteln durchzusetzen.

Ähnlichen Drangsalierungen sind auch Aleviten, die hier leben, schon lange ausgesetzt, ohne dass unser Staat aktiv wird.

Ich wünsche mir allerdings Rechtsänderungen, die es leichter machen, soetwas zu verfolgen. Stattdessen wird ein Beschneidungsgesetz gemacht, damit man das religiös begründete Schnitzen an Knabenvorhäuten nicht verfolgen muss.
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