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Zufriedenheit mit der Deutschen Bundesregierung
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Mit der Arbeit der Deutschen Bundesregierung (Rot-Grün in 2. Legislatur) bin ich...
sehr zufrieden
3%
 3%  [ 1 ]
Zufrieden
16%
 16%  [ 5 ]
eher nicht zufrieden
30%
 30%  [ 9 ]
auf gar keinen Fall zufrieden
50%
 50%  [ 15 ]
Stimmen insgesamt : 30

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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#60800) Verfasst am: 06.12.2003, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
ja ja, die bösen Kapitalisten wieder... die haben natürlich nichts anderes zu tun, als die Kaufkraft ihrer potentiellen Kunden zu vernichten... überleg doch einfach mal vorher, was Du da sagst...

Wer ist den für die Massenarbeitslosigkeit verantwortlich, wenn nicht die, die die Leute rausgeschmissen haben? Im übrigen sind dies nicht nur Kapitalisten, sondern im Öffentlichen Dienst wurden auch etwa zwei Millionen Stellen vernichtet. Leute wie Kohl, Schröder, Clement, Stoiber, Koch & Co sind persönlich für Entlassungen verantwortlich.
Woici hat folgendes geschrieben:
Blödsinn... linkes demagogisches Geschwätz...

Du forderst Zwangsarbeit für Sozialhilfe, also wer bringt blödsinniges, demagogisches Geschwätz? Böse Im übrigen wird deine Zwangsarbeit normal bezahlte Stellen vernichten und damit die eigentliche Arbeitslosigkeit verstärken.

Und ich wiederhole mich noch einmal: die meisten Arbeitslosen haben nicht gerade wenig in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt. Es stimmt einfach nicht, dass sie nichts dafür gemacht hätten.
riptor hat folgendes geschrieben:
Du verstehst scheinbar das grundsätzliche Problem nicht:
1. Arbeitslose kosten den Staat Geld, das er nicht hat
2. hat der Staat kein Geld, muss er etw. dagegen tun, etwa die Steuern erhöhen
3. Dadurch steigen die Lohnnebenkosten
4. Arbeitgeber hauen ab oder schließen
5. Es gibt mehr Arbeitslose, wir sind wieder bei 1.

Schön die Argumente aus dem Spassmobil auswendig gelernt. Setzen!
Der Staat hat keine Geld, weil er dies der Bossen in Form von Steuersenkungen hinterherschmeisst. Die Lohnnebenkosten sind wegen der Massenarbeitslosigkeit gestiegen und sind nicht deren Ursache. Die Arbeitslosigkeit ist dadurch entstanden, dass die Produktivität schneller wächst, als die Wirtschaft expandiert. Das Problem ist nicht der Geldmangel für die Kapitalisten (oder die zu hohen Lohnkosten), sondern fehlende Anlagemöglichkeiten. Das Problem ist, wohin mit der Kohle. Wir haben eine Überakkumulationskrise und keine Krise aus Geldmangel.
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Woici
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Beitrag(#60807) Verfasst am: 06.12.2003, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
ja ja, die bösen Kapitalisten wieder... die haben natürlich nichts anderes zu tun, als die Kaufkraft ihrer potentiellen Kunden zu vernichten... überleg doch einfach mal vorher, was Du da sagst...

Wer ist den für die Massenarbeitslosigkeit verantwortlich, wenn nicht die, die die Leute rausgeschmissen haben? Im übrigen sind dies nicht nur Kapitalisten, sondern im Öffentlichen Dienst wurden auch etwa zwei Millionen Stellen vernichtet. Leute wie Kohl, Schröder, Clement, Stoiber, Koch & Co sind persönlich für Entlassungen verantwortlich.


Jo klar, es ist natürlich besser, noch mehr Schulden zu machen und die Hypothek die auf die nachfolgenden Generationen gemacht wurde noch zu vergrössern.
Merkst Du eigentlich gar nicht wie Du Dich in Deiner eigenen Argumentation verhedderst? Die 2 Millionen Stellen die im öffentlichen Dienst abgebaut wurden, sind noch immer viel zu wenig, denn diese Leute müssen aus Steuergeldern bezahlt werden... und diese Steuergelder müssen erst einmal erwirtschaftet werden...

Zitat:
Woici hat folgendes geschrieben:
Blödsinn... linkes demagogisches Geschwätz...

Du forderst Zwangsarbeit für Sozialhilfe, also wer bringt blödsinniges, demagogisches Geschwätz? Böse Im übrigen wird deine Zwangsarbeit normal bezahlte Stellen vernichten und damit die eigentliche Arbeitslosigkeit verstärken.


Wenn Du genau gelesen hättest, dann hättest Du auch gesehen, dass ich ausschliesslich von Tätigkeiten gesprochen habe, die niemand machen will (somit nehme ich dort auch keine Arbeitsplätze weg) oder für die aber ein Bedarf da ist, die aber eigentlich nicht bezahlbar sind... z.B. in der Altenbetreuung. Wenn ich Sozialhilfeempfänger dazu vergattere, sich jeden Tag um ein oder zwei alte Menschen zu kümmern, die sich einen Pflegedienst gar nicht leisten können, dann nehme ich niemandem den Arbeitsplatz weg... aber es ist ja soviel einfacher selektiv zu lesen und dann mit platten Vorwürfen zu kommen, die noch nicht einmal sauber durchdacht sind...

Zitat:
Und ich wiederhole mich noch einmal: die meisten Arbeitslosen haben nicht gerade wenig in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt. Es stimmt einfach nicht, dass sie nichts dafür gemacht hätten.


stimmt genau... auch ich habe viel in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt und zahle auch noch weiter ein... aus genau diesem Grund könnte ich kotzen, wenn ich sehe, wie manche Sozialschmarotzer von meinem Geld unterstützt werden. Wenn genau diese Sozialschmarotzer mit Arbeit "bestraft" werden und sie es sich doch eventuell doch überlegen, eine reguläre Arbeit anzunehmen, dann wäre schon viel geholfen. Die Lohnnebenkosten würden sinken, ich müsste nicht mehr so viel Beiträge in die Arbeitslosenversicherung einbezahlen und diese soziale Sicherung wäre wieder das, als was sie ursprünglich gedacht war, als Halteseil für den Fall, dass jemand keine Arbeit hat und auch keine weitere findet... nicht jedoch als Hängematte für Sozialschmarotzer...

Zitat:

Schön die Argumente aus dem Spassmobil auswendig gelernt. Setzen!
Der Staat hat keine Geld, weil er dies der Bossen in Form von Steuersenkungen hinterherschmeisst.


könntest Du diese linke Demagogie einmal bleiben lassen und mit konkreten Beispielen kommen? Natürlich wird an vielen Stellen viel zu viel Geld zum Fenster hinaus geworfen... darum weg mit allen Subventionen...egal welcher Art... Du pickst Dir mit schöner regelmässigkeit immer Teilaspekte heraus und vergleichst sie mit den momenatnen Gegebenheiten eines anderen Aspektes. Auch bei den Subventionen sind gewaltige Kürzungen geplant... und der Tag an dem ein Industrieunternehmen nicht mehr Millionen von Euros hinterher geworfen bekommt nur damit eine bestimmte Lokation für eine Gewerbeansiedlung gewählt wird, ist der Tag an dem man sagen kann, dass alles richtig gemacht wurde...
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Woici
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Beitrag(#60809) Verfasst am: 06.12.2003, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Das einzige Problem, was ich dabei sehe ist, dass man seinen Lebensstandard an ein gewisses Gehaltsniveau anpasst. Damit meine ich jetzt noch nicht mal den Luxus, viermal im Jahr in den Urlaub fliegen zu können. Darauf könnte man locker verzichten. Ich denke z.B. an eine spezielle Schule für ein Kind, welche man nicht mehr bezahlen könnte, eine Immobilie, die man sich locker leisten konnte (und die nebenbei ja auch noch Altersversorgung ist), die aber unter den Hammer käme (mit enormem Verlust), wenn man sie nicht mehr finanzieren kann etc..


Es wurde nie gesagt, daß Arbeitslosigkeit etwas angenehmes ist. In den allermeisten Fällen ist auch nicht der Arbeitnehmer schuld an seiner Arbeitslosigkeit, sondern z.B. mangelnde Nachfrage und/oder Auftragsbestand.
Das Risiko in eine Situation zu kommen, in der ich mein Häuschen/Wohnung nicht mehr abbezahlen kann, geht jeder ein der eine Immobilie kauft... soll deswegen die Allgemeinheit dafür bezahlen? Soll die Allgemeinheit dafür bezahlen, wenn jemand sein Kind auf eine besondere Schule schicken will? Immerhin gibt es das kostenfreie Angebot einer öffentlichen Schule...


Individuelles Beispiel: iSMac und ich werden arbeitslos (wir arbeiten bei der gleichen Firma, also nicht so abwegig). Einer von uns kann einen Arbeitslosen halbwegs durchziehen, beide nicht:

Wir können das Haus nicht mehr finanzieren, es kommt unter den Hammer, schätzungsweise Zwangsversteigerung, wenn wir für die Hälfte des ursprünglichen Gehalts bei McDoof stehen. Wer macht Verlust:

a) Die Bank. Zwangsversteigerung bedeutet einen enormen Verlust, besonders bei der derzeitigen Immobiliensituation.

b) Wir. Wir heben die Finger und geben ne eidesstattliche Versicherung ab. Da kommen wir nie wieder raus, bedenkt man die Situation, dass wir Jobs annehmen müssen, die in etwa die Hälfte unseres übrlichen Einkommens ausmachen (und das ist bei jetzigem Gehalt schon nicht viel, Woici, glaube mir).

c) Die Kommune: ergänzende Sozialhilfe, Wohngeld etc.


Ich verstehe nur nicht, was Du mir damit sagen willst?
Auch ich muss meine Wohnung verkaufen, wenn ich arbeitslos werden sollte. Und ich bin mir sicher, auch ich würde nur mit Verlust rauskommen... nur sollen deswegen meine Kreditraten von der Allgemeinhaeit subventioniert werden?
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Heike N.
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Beitrag(#60812) Verfasst am: 06.12.2003, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nur nicht, was Du mir damit sagen willst?
Auch ich muss meine Wohnung verkaufen, wenn ich arbeitslos werden sollte. Und ich bin mir sicher, auch ich würde nur mit Verlust rauskommen... nur sollen deswegen meine Kreditraten von der Allgemeinhaeit subventioniert werden?


Jemand, der einen solchen Job annimmt (wesentlich unter Wert seiner bisherigen Leistungen) fällt aus der Statistik der Arbeitssuchenden. Kein Aas kümmert sich mehr um ihn. Der nächste Arbeitgeber fragt nach dem vorherigen Gehalt (ist mir schon passiert).

Wie viele Arbeitslose, die über eine lange Zeit hinweg einen sehr niedrig bezahlten Job haben annehmen müssen, erreichen ihren Standard wieder, den sie mal hatten?
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Woici
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Beitrag(#60817) Verfasst am: 06.12.2003, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nur nicht, was Du mir damit sagen willst?
Auch ich muss meine Wohnung verkaufen, wenn ich arbeitslos werden sollte. Und ich bin mir sicher, auch ich würde nur mit Verlust rauskommen... nur sollen deswegen meine Kreditraten von der Allgemeinhaeit subventioniert werden?


Jemand, der einen solchen Job annimmt (wesentlich unter Wert seiner bisherigen Leistungen) fällt aus der Statistik der Arbeitssuchenden. Kein Aas kümmert sich mehr um ihn. Der nächste Arbeitgeber fragt nach dem vorherigen Gehalt (ist mir schon passiert).

Wie viele Arbeitslose, die über eine lange Zeit hinweg einen sehr niedrig bezahlten Job haben annehmen müssen, erreichen ihren Standard wieder, den sie mal hatten?


Das liegt doch aber an der momentanen Situation... ich denek mal, dass auch Arbeitgeber mitbekommen würden, dass jeder jeden Job annehmen muss und dann wird und kann das kein Kriterium mehr sein...
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max
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Beitrag(#60871) Verfasst am: 07.12.2003, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
könntest Du diese linke Demagogie einmal bleiben lassen und mit konkreten Beispielen kommen? Natürlich wird an vielen Stellen viel zu viel Geld zum Fenster hinaus geworfen... darum weg mit allen Subventionen...egal welcher Art... Du pickst Dir mit schöner regelmässigkeit immer Teilaspekte heraus und vergleichst sie mit den momenatnen Gegebenheiten eines anderen Aspektes. Auch bei den Subventionen sind gewaltige Kürzungen geplant... und der Tag an dem ein Industrieunternehmen nicht mehr Millionen von Euros hinterher geworfen bekommt nur damit eine bestimmte Lokation für eine Gewerbeansiedlung gewählt wird, ist der Tag an dem man sagen kann, dass alles richtig gemacht wurde...

Die Analyse, dass in der BRD wegen der hohen Kosten Arbeitslosigkeit herrscht, ist einfach falsch. Die Lohnstückkosten sind hier sehr niedrig, wie eben an den Exporterfolgen sichtbar ist. Sie sind im Vergleich zum EU-Durchschnitt auch nur sehr gering gestiegen, z.B. im Zeitraum 1997-2001 um 0,5%, während der EU-Durchschnitt bei 1% liegt (im neoliberalen Musterland Niederlande um 2,8%). Die Lohnentwicklung hinkt seit 1980 um 17% der Produktivitätsentwicklung hinterher, in den neoliberalen Vorbildländern USA und UK nur um 3%. Die Produktivität in der BRD steigt also bedeutend schneller, als die Löhne. Der technologische Fortschritt kam also im stärkeren Mass den "Unternehmern" zu gute, ihre "Lohnkosten" sanken also entsprechend.

Es stimmt auch nicht, dass die Kosten der Sozialsicherungssysteme explodiert sind. Der Anteil der Sozialleistungen am Bruttoinlandsprodukt war 1970 26%, 1980 30,6%, 1990 29% und 2000 31,9%. Allerdings steigt der Anteil, den die Beschäftigten zahlen müssen, während der Anteil der "Arbeitgeber" sinkt. Die Riesterrente und die geplante Gesundheitsreform werden diese Entwicklung noch verstärken, weil die paritätisch bezahlten Beiträge gesenkt werden sollen und die Differenz die Beschäftigten durch Zusatzversicherungen, Zuzahlungen und Leistungskürzungen bezahlen sollen.

Auch die Steuerlast wurde umverteilt. Die Bruttolöhne stiegen in den 90ern um 27,7%, die Netto-Löhne nur um 19,9% (die Reallöhne fielen um 4,9%). Die Gewinne der Kapitalgesellschaften stiegen von 1991 bis 2001 brutto um 64,8%, netto aber um 79,1%! Der Anteil der Gewinnsteuern sank von 1990 bis 1997 von 19% auf 10,3%. Gegenfinanziert wurde dies hauptsächlich durch Sozialabbau, Einsparungen in der Infrastruktur und Erhöhung der Verbrauchssteuern (z.B. Mehrwertsteuer, Ökosteuer), sowie Erhöhung der Lohnsteuern. Seit 1960 sind die Lohnsteuern um das 30fache gestiegen, während die Gewinnsteuern nur um das 4fach stiegen und heute im Vergleich zu den Lohnsteuern überproportional gesenkt werden (s.o. Vergleich der Lohn- und Gewinnentwicklung).

Zu der Umverteilung durch Umverteilung der Steuerlast und der Kosten der Sozialversicherungssysteme kommt noch die Umverteilung durch Subventionen. 1995 betrug der Bruttogewinn der Unternehmen 584,6 Milliarden DM, die Gewinnsteuern 74,3 Mrd. DM und die staatlichen Transferleistungen an die Unternehmen 120,3 Mrd DM. Seit 1991 erhalten die Unternehmen mehr, als sie an den Staat zahlen. Es wird momentan Subventionsabbau angekündigt. Aber es ist noch sehr fraglich, ob wirklich die Subventionen an die Unternehmen gesenkt werden. In der Diskussion sind eigentlich nur die Subventionen für die Bauern und Kohle, während meist in diesem Zusammenhang von der Eigenheimzulage und steuerliche Begünstigungen von Pendler, Nacht- und Feiertagsarbeit geredet wird.
Woici hat folgendes geschrieben:
Jo klar, es ist natürlich besser, noch mehr Schulden zu machen und die Hypothek die auf die nachfolgenden Generationen gemacht wurde noch zu vergrössern.
Merkst Du eigentlich gar nicht wie Du Dich in Deiner eigenen Argumentation verhedderst?

Ich verheddere mich sicher nicht in meiner Argumentation. Ich habe bereits geschrieben, dass die Finanzprobleme des Staates durch eine Politik bedingt ist, die die Einnahmen des Staates kürzt (in der Form von Steuersenkungen), während die Ausgaben steigen (Subventionen, Sozialausgaben). Es ist eine Politik, die die Probleme der Unternehmen auf den Rest der Gesellschaft abwälzt (Sozialabbau, Arbeitslosigkeit, Umverteilung der Steuerlast). Die Probleme der Unternehmen sind durch eine gesunkene Profitrate bedingt. Die notwendigen Investitionen um konkurrenzfähig zu bleiben steigen schneller als die Gewinne. Die Bruttoprofitrate im Verarbeitenden Gewerbe sank 15,1% 1970 auf 4,4% 1994, die Nettoumsatzrendite von 1971 bis 1992 von 3,3% auf 1,5% und die Kapitalrendite von 20,6% 1960 auf 14,9% 1995.
Woici hat folgendes geschrieben:
Das liegt doch aber an der momentanen Situation... ich denek mal, dass auch Arbeitgeber mitbekommen würden, dass jeder jeden Job annehmen muss und dann wird und kann das kein Kriterium mehr sein...

Allerdings sind Unternehmen keine karitativen Einrichtungen und werden deshalb die Situation ausnutzen um Lohnsenkungen durchzusetzen. Das gleiche gilt für die gesetzliche Regelung, dass Arbeitslose so gut wie jeden Job annehmen müssen. Sie müssen also geringere Löhne akzeptieren, womit sie besser bezahlte Beschäftige verdrängen. Ein Prozess, der durch Leiharbeit noch verstärkt wird. Das gleiche gilt, wenn Sozialhilfeempfänger, von denen die Mehrheit überhaupt nicht arbeiten kann (alleinerziehende Mütter, Alte, Kinder) für Reinigungsaufgaben und Altenbetreuung eingesetzt werden. Früher wurden diese Aufgaben von Beschäftigten mit normalen Löhnen ausgeführt. Das Argument, dass alte Menschen betreut werden, die sich keine Pflege leisten können, ist scheinheilig. Warum können sie sich keine Pflege leisten? Geht es den Rentner vielleicht doch nicht so gut und die Rentensenkungen werden die Zahl der armen Alten wieder spürbar erhöhen?
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Burkard Schulte-Vogelheim
Gast






Beitrag(#60874) Verfasst am: 07.12.2003, 12:43    Titel: Re: Zufriedenheit mit der Deutschen Bundesregierung Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Seit über einem Jahr ist die Rot-Grüne Bundesregierung (in 2. Legislatur) im Amt. Wie zufrieden oder unzufrieden seid Ihr mit der Arbeit der Deutschen Bundesregierung zum Beispiel in den Bereichen Wirtschaft, Arbeit, Umwelt, Soziales, Entwicklungshilfe, Verbraucherschutz, Inneres, aber auch im Umgang mit dem Thema Religion/Kirche?



Bei aller Gegnerschaft zur SPD, den grünen Kindergarten halte ich außen vor, bleibt doch ein gewisser Respekt.
1. Erstmalig in der Geschichte der BRD hat ein Bundeskanzler und ein nennenswerter Anteil der Minister bei der Vereidigung auf die religiöse Form verzichtet. An der Reaktion der Kirchen konnte man sehen, wie weitreichend und für langfristig gefährlich dieses Zeichen war.
2. Das neue Staatsbürgerrecht soll nicht vergessen werden.

Alles andere ist letztendlich eine Konsequenz, die sich aus dem, durch die Vereinigung beider Staaten entstandenen Bankrott der Staatsfinanzen und der durch sachfremde Leistungen geplünderten Sozialkassen ergibt. Vorzuwerfen ist der SPD, nicht die Wahrheit betr. der Finanzen gesagt zu haben. Vorzuwerfen ist dies aber auch dem Wähler. Denn hier wird die Sache irrational: Wie schon bei der Vereinigung dem Dicken wider besseren Wissens geglaubt wurde, daß im Beitrittsgebiet "Blühende Landschaften" entstehen, so wurde 98 geglaubt, die SPD könnte der "Sozialen Kälte" Einhalt gebieten. Glauben allerdings ist eine Sache für Religionsabhängige, Staatsbürger outen sich damit als Untertanen.[/i]
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Heike N.
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Beitrag(#60884) Verfasst am: 07.12.2003, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Jemand, der einen solchen Job annimmt (wesentlich unter Wert seiner bisherigen Leistungen) fällt aus der Statistik der Arbeitssuchenden. Kein Aas kümmert sich mehr um ihn. Der nächste Arbeitgeber fragt nach dem vorherigen Gehalt (ist mir schon passiert).

Wie viele Arbeitslose, die über eine lange Zeit hinweg einen sehr niedrig bezahlten Job haben annehmen müssen, erreichen ihren Standard wieder, den sie mal hatten?


Das liegt doch aber an der momentanen Situation... ich denek mal, dass auch Arbeitgeber mitbekommen würden, dass jeder jeden Job annehmen muss und dann wird und kann das kein Kriterium mehr sein...


Hihihi...

Potenzieller AG: "Soso, Sie sind also Ingenieur und haben seinerzeit 3000 Euro brutto verdient. Jetzt bekommen sie bei McDoof monatlich 1000 Euro brutto. Na, da wollen wir mal nicht so sein, sie als Ingenieur anstellen und zahlen Ihnen die früheren 3000 Euro."

Glaubste doch wohl selber nicht, Woici. Und würdest du als Unternehmer so handeln? Du würdest deinem neuen Arbeitnehmer maximal 2000 Euro zahlen und dir dafür lächelnd die Füße küssen lassen.
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Woici
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Beitrag(#60914) Verfasst am: 07.12.2003, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Glaubste doch wohl selber nicht, Woici. Und würdest du als Unternehmer so handeln? Du würdest deinem neuen Arbeitnehmer maximal 2000 Euro zahlen und dir dafür lächelnd die Füße küssen lassen.


Nein ich (und auch all die Unternehmen die ich kenne) zahle das einem Arbeitnehmer, was dieser wert ist. Es nützt mir nichts, wenn ich wie in Deinem Beispiel einen Ingenieur einstelle und diesen weit unter Wert bezahle.
Im ersten Jahr ist ein neuer Mitarbeiter ein Zuschussgeschäft... wenn ich ihm nun viel zu wenig bezahle, wird er sich sobald als möglich nach einer anderen, besser bezahlten Arbeitsstelle umsehen und dann habe ich als Unternehmer die Investitionen des ersten Jahres in den Wind geschossen.
Anders ist es natürlich, wenn ein Überangebot von genau solchen Ingenieuren am Markt herrscht, dann habe ich keine Veranlassung ihm mehr zu bezahlen, denn die anderen Arbeitgeber werden ihm nicht mehr anbieten... das aber ist das Gesetz des Marktes... vor 10 Jahren wurden Informatikstudenten von den Unis weggeholt und mit Wahnsinnsgehältern gelockt. Das hat sich in der Zwischenzeit aufgrund des Angebotes relativiert... Kann sich jetzt der Junginformatiker beschweren, dass er vor 10 Jahren nach dem Studium noch das doppelte hätte verdienen können??
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Tilson
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Beitrag(#60930) Verfasst am: 07.12.2003, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, so ist nun mal das Wirtschaftleben.
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step
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Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#60931) Verfasst am: 07.12.2003, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Glaubste doch wohl selber nicht, Woici. Und würdest du als Unternehmer so handeln? Du würdest deinem neuen Arbeitnehmer maximal 2000 Euro zahlen und dir dafür lächelnd die Füße küssen lassen.


Nein ich (und auch all die Unternehmen die ich kenne) zahle das einem Arbeitnehmer, was dieser wert ist. Es nützt mir nichts, wenn ich wie in Deinem Beispiel einen Ingenieur einstelle und diesen weit unter Wert bezahle.
Im ersten Jahr ist ein neuer Mitarbeiter ein Zuschussgeschäft... wenn ich ihm nun viel zu wenig bezahle, wird er sich sobald als möglich nach einer anderen, besser bezahlten Arbeitsstelle umsehen und dann habe ich als Unternehmer die Investitionen des ersten Jahres in den Wind geschossen.
Anders ist es natürlich, wenn ein Überangebot von genau solchen Ingenieuren am Markt herrscht, dann habe ich keine Veranlassung ihm mehr zu bezahlen, denn die anderen Arbeitgeber werden ihm nicht mehr anbieten... das aber ist das Gesetz des Marktes... vor 10 Jahren wurden Informatikstudenten von den Unis weggeholt und mit Wahnsinnsgehältern gelockt. Das hat sich in der Zwischenzeit aufgrund des Angebotes relativiert... Kann sich jetzt der Junginformatiker beschweren, dass er vor 10 Jahren nach dem Studium noch das doppelte hätte verdienen können??

Im Bereich Besserverdienender stimme ich hier Woci im wesentlichen zu. Der genaue Verdienst ist hier eher eine Art "Hygienefaktor" und damit auch abhängig davon, was man zuvor bekam. Das Gehalt kann letztlich (und wenn es noch so hoch ist) immer nur kurzfristig zufriedenstellen.

Meine Frage an woici wäre jedoch,
- ob es im Hinblick auf die Situation zukünftiger Menschen gerechtfertigt ist, jetzige Geringverdiener den Gesetzen des Marktes (Gehalt durch Angebot und Nachfrage bestimmt) auszuliefern
- falls ja, ob es ethisch gerechtfertigt ist, jetzige Geringverdiener den Gesetzen des Marktes auszuliefern.

gruß/step
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Woici
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Beitrag(#60933) Verfasst am: 07.12.2003, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Meine Frage an woici wäre jedoch,
- ob es im Hinblick auf die Situation zukünftiger Menschen gerechtfertigt ist, jetzige Geringverdiener den Gesetzen des Marktes (Gehalt durch Angebot und Nachfrage bestimmt) auszuliefern
- falls ja, ob es ethisch gerechtfertigt ist, jetzige Geringverdiener den Gesetzen des Marktes auszuliefern.

gruß/step


Die Frage ist für mich, was sind die Folgen, wenn man eine bestimmte Klientel den Gesetzen des Marktes entzieht?
Meine ganz persönliche Erfahrung ist, dass alles, was den Marktgesetzen entzogen wird, früher oder später komplett aus dem Ruder läuft und weder dieser Personengruppe, noch dem Rest der bevölkerung dienlich ist.
Oder um es mit einem Beispiel zu beschreiben:
Was nützt es, wenn Du für weniger Anspruchsvolle Arbeit einen Mindestlohn vorschreibst, aber dann aufgrund dieses Mindestlohnes niemand einen solchen Arbeiter einstellen kann... denn wie bereits weiter oben so treffend gesagt wurde: Eine Firma ist kein Wohlfahrtsunternehmen. Ein Firmeninhaber/Aufsichtsrat etc. muss eine knallharte Kosten- Nutzenrechnung aufmachen und wenn ich zwar Arbeit für einen weniger qualifizierten Arbeiter hätte, die Personalkosten aber höher wären als der erzielte Effekt, dann lass ich es einfach bleiben...
So hast Du jetzt zwar den Geringverdiener den Gesetzen des Marktes entzogen, das aber auf Kosten seines Arbeitsplatzes...
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Beitrag(#60940) Verfasst am: 07.12.2003, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Woici: Ein Firmeninhaber/Aufsichtsrat etc. muss eine knallharte Kosten- Nutzenrechnung aufmachen und wenn ich zwar Arbeit für einen weniger qualifizierten Arbeiter hätte, die Personalkosten aber höher wären als der erzielte Effekt, dann lass ich es einfach bleiben...
So hast Du jetzt zwar den Geringverdiener den Gesetzen des Marktes entzogen, das aber auf Kosten seines Arbeitsplatzes...


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Beitrag(#60942) Verfasst am: 07.12.2003, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

Tilson hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Woici: Ein Firmeninhaber/Aufsichtsrat etc. muss eine knallharte Kosten- Nutzenrechnung aufmachen und wenn ich zwar Arbeit für einen weniger qualifizierten Arbeiter hätte, die Personalkosten aber höher wären als der erzielte Effekt, dann lass ich es einfach bleiben...
So hast Du jetzt zwar den Geringverdiener den Gesetzen des Marktes entzogen, das aber auf Kosten seines Arbeitsplatzes...


Genauso ist es, Woici!


Ha, bin ich doch nicht so blöd... Mr. Green
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Beitrag(#60956) Verfasst am: 07.12.2003, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
So hast Du jetzt zwar den Geringverdiener den Gesetzen des Marktes entzogen, das aber auf Kosten seines Arbeitsplatzes...

Anders hast du aber einfach 'working poor' geschaffen. Und Arbeitsplätze, von denen eigentlich niemand vernünftig leben kann, sind keine Errungenschaft, sondern eine Sauerei. Und Menschen zu zwingen unter solchen Bedingungen zu arbeiten, wie die Regierung momentan plant, ist einfach asozial.
Woici hat folgendes geschrieben:
Meine ganz persönliche Erfahrung ist, dass alles, was den Marktgesetzen entzogen wird, früher oder später komplett aus dem Ruder läuft und weder dieser Personengruppe, noch dem Rest der bevölkerung dienlich ist.

Das sind ja Alternativen, die du anbietest. Entweder etwas, was aus dem Ruder läuft (aber wohin eigentlich? Sehr glücklich) oder Armut. Oder beides mal Armut? Würde wenigstens der Realität im Kapitalismus für die Mehrheit der Menschheit entsprechen.
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Beitrag(#60961) Verfasst am: 07.12.2003, 19:53    Titel: Re: Zufriedenheit mit der Deutschen Bundesregierung Antworten mit Zitat

Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Vorzuwerfen ist der SPD, nicht die Wahrheit betr. der Finanzen gesagt zu haben. Vorzuwerfen ist dies aber auch dem Wähler


Der (allerdings Rot-Grün dominierte) Lügen-Untersuchungsausschuss des Bundestages kommt (abgesehen von den Obmännern und -frauen der Opposition) zu dem Ergebnis, dass die Wahrheit vor der Bundestagswahl 2002 gesagt wurd... Mit den Augen rollen

Inwieweit dies aber auch dem Wähler vorzuwerfen sein soll, ist mir nicht ganz nachvollziehbar. Sicher, der ehrliche ist immer der Dumme, aber die Bundestagswahl 2002 wurde auch noch aus anderen Gründen von Rot-Grün gewonnen (Irak, Flut etc...)... Mit den Augen rollen
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Burkard Schulte-Vogelheim
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Beitrag(#61044) Verfasst am: 08.12.2003, 11:52    Titel: Re: Zufriedenheit mit der Deutschen Bundesregierung Antworten mit Zitat

Meine Aussage bezog sich nicht auf den lächerlichen Lügenausschuß sondern auf das Gläubigkeit der Wähler. Ich habe auf die Staatspleite, die die Konsequenz der Vereinigung und der Plünderung der Sozialkassen mit sachfremden Leistungen waren, verwiesen. Des Weiteren wurde auf die Finanzlage 1998 verwiesen. Der finanzielle Spielraum der Regierung war spätestens Mitte der 90er Jahre stark eingeschränkt und das konnte der Bürger natürlich wissen, so er nicht Untertan sondern Staatsbürger ist.
Die Sache ist anders: Der Wähler ist mitnichten dumm, er weiß genau, daß Wunder, so schön sie auch erscheinen mögen, nicht möglich sind. Wahrscheinlicher wird wohl sein, daß er wissenlich seine Stimme abgibt in der Hoffnung, selbst nicht durch das Raster zu fallen. Für eine Arbeiterpartei, die die SPD ja unzweifelhaft ja auch darstellt, ist solch eine Haltung tödlich, im Gegensatz zu allen anderen Parteien - denen wird jede Sauerei zugetraut und zugestanden. Irgendwie ungerecht aber für die SPD auch ehrend. Das allerdings begreift sie nicht. Der Wähler weiß, daß alle Parteien lügen, so sie versprechen, Konzepte für eine Bereinigung der Arbeitsplatzmisere, der Renten, des Gesundheitswesen und der Staatsfinanzen haben. Ich bezweifle stark, daß er den politischen Analphabeten darstellt, als der er in den Wahlkämpfen angesprochen wird...

Gruß

Burkard
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frajo
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Beitrag(#61186) Verfasst am: 08.12.2003, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn für alle Arbeitslose nach einer kurzen Periode das Arbeitslosengeld auf Sozialhilfe gekürzt wird, hat dies nichts mit Einschränkung des Missbrauchs oder mit Erhaltung des Sozialstaats zu tun, sondern es ist ein Schritt in Richtung Demontage des Sozialstaats.


sehe ich nicht so, ich sehe darin eine Verhinderung des Missbrauches. Es wird immer Härtefälle geben und auch immer Härtefallregelungen.
Es kann nicht angehen, dass das Arbeitslosengeld nur so knapp unter dem Niveau von sozialversicherungspflichtiger Arbeit liegt, dass sich ein Arbeitsloser allen ernstes überlegen kann, ob er einen Job annimmt oder nicht...
Die Sozialversicherung darf keine Hängematte sein, sondern höchstens ein hartes Brett...

du bist falsch informiert.
[1]
das ALG beträgt grob 60% des letzten nettoeinkommens. 40% weniger als "knapp unter" zu bezeichnen ist schon ein wenig ... (such dir was aus).
[2]
ein arbeitsloser kann sich exakt zweimal überlegen, ob er eine angebotene arbeit annimmt oder nicht. danach ist sense.

vielerlei mißbrauch ließe sich auf vielerlei weise verhindern.
z.b. durch köpfen der mutmaßlichen mißbraucher.

ein mißbrauch ist auch der umgang mit dem begriff "mißbrauch".

"mißbrauch" ist ein kampfbegriff der ideologen der umverteilung nach oben.
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Woici
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Beitrag(#61190) Verfasst am: 08.12.2003, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn für alle Arbeitslose nach einer kurzen Periode das Arbeitslosengeld auf Sozialhilfe gekürzt wird, hat dies nichts mit Einschränkung des Missbrauchs oder mit Erhaltung des Sozialstaats zu tun, sondern es ist ein Schritt in Richtung Demontage des Sozialstaats.


sehe ich nicht so, ich sehe darin eine Verhinderung des Missbrauches. Es wird immer Härtefälle geben und auch immer Härtefallregelungen.
Es kann nicht angehen, dass das Arbeitslosengeld nur so knapp unter dem Niveau von sozialversicherungspflichtiger Arbeit liegt, dass sich ein Arbeitsloser allen ernstes überlegen kann, ob er einen Job annimmt oder nicht...
Die Sozialversicherung darf keine Hängematte sein, sondern höchstens ein hartes Brett...

du bist falsch informiert.
[1]
das ALG beträgt grob 60% des letzten nettoeinkommens. 40% weniger als "knapp unter" zu bezeichnen ist schon ein wenig ... (such dir was aus).
[2]
ein arbeitsloser kann sich exakt zweimal überlegen, ob er eine angebotene arbeit annimmt oder nicht. danach ist sense.

vielerlei mißbrauch ließe sich auf vielerlei weise verhindern.
z.b. durch köpfen der mutmaßlichen mißbraucher.

ein mißbrauch ist auch der umgang mit dem begriff "mißbrauch".

"mißbrauch" ist ein kampfbegriff der ideologen der umverteilung nach oben.


frajo, geh im Sommer mal an einen x-beliebigen Baggersee, dann kannst Du sehen, was ich unter Missbrauch verstehe... da gibt es Leute die mich auslachen weil ich einer geregelten Tätigkeit nachgehe, denn mit ALU und ein wenig Schwarzarbeit wenn man gerade Lust dazu hat, haben die Netto mehr in der Tasche als einer, der in ihrem Job arbeitet...
Natürlich gibt es Härtefälle... die wird es immer geben und es ist die Aufgabe eines ordentlichen Arbeitsamtes solche Härtefälle besonders zu betreuen, trotzdem mache ich jede Wette mit Dir daß, wenn ein arbeitsfähiger Sozialhilfeempfänger zu gemeinnütziger Arbeit verpflichtet werden darf, die Zahl der Sozialhilfeempfänger schlagartig deutlich verringern wird... und dies vor allem unter jungen und somit wirklich arbeitsfähigen Leuten...
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eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Nergal
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Beitrag(#61192) Verfasst am: 08.12.2003, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die meisten CDU-Politiker waren für eine Unterstützung des Krieges. Schröder selbst hat den Krieg real auch unterstützt, da er den britischen und US-amerikanischen Streitkräften die Nutzung von Stützpunkten in der BRD für den Angriffskrieg erlaubte.


Meines wissens hat er da ja eigentlich kein Mitspracherecht, so etwas entscheidet doch die NATO, richtig?
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frajo
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Beitrag(#61194) Verfasst am: 08.12.2003, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn für alle Arbeitslose nach einer kurzen Periode das Arbeitslosengeld auf Sozialhilfe gekürzt wird, hat dies nichts mit Einschränkung des Missbrauchs oder mit Erhaltung des Sozialstaats zu tun, sondern es ist ein Schritt in Richtung Demontage des Sozialstaats.


sehe ich nicht so, ich sehe darin eine Verhinderung des Missbrauches. Es wird immer Härtefälle geben und auch immer Härtefallregelungen.
Es kann nicht angehen, dass das Arbeitslosengeld nur so knapp unter dem Niveau von sozialversicherungspflichtiger Arbeit liegt, dass sich ein Arbeitsloser allen ernstes überlegen kann, ob er einen Job annimmt oder nicht...
Die Sozialversicherung darf keine Hängematte sein, sondern höchstens ein hartes Brett...

du bist falsch informiert.
[1]
das ALG beträgt grob 60% des letzten nettoeinkommens. 40% weniger als "knapp unter" zu bezeichnen ist schon ein wenig ... (such dir was aus).
[2]
ein arbeitsloser kann sich exakt zweimal überlegen, ob er eine angebotene arbeit annimmt oder nicht. danach ist sense.

vielerlei mißbrauch ließe sich auf vielerlei weise verhindern.
z.b. durch köpfen der mutmaßlichen mißbraucher.

ein mißbrauch ist auch der umgang mit dem begriff "mißbrauch".

"mißbrauch" ist ein kampfbegriff der ideologen der umverteilung nach oben.


frajo, geh im Sommer mal an einen x-beliebigen Baggersee, dann kannst Du sehen, was ich unter Missbrauch verstehe... da gibt es Leute die mich auslachen weil ich einer geregelten Tätigkeit nachgehe, denn mit ALU und ein wenig Schwarzarbeit wenn man gerade Lust dazu hat, haben die Netto mehr in der Tasche als einer, der in ihrem Job arbeitet...
Natürlich gibt es Härtefälle... die wird es immer geben und es ist die Aufgabe eines ordentlichen Arbeitsamtes solche Härtefälle besonders zu betreuen, trotzdem mache ich jede Wette mit Dir daß, wenn ein arbeitsfähiger Sozialhilfeempfänger zu gemeinnütziger Arbeit verpflichtet werden darf, die Zahl der Sozialhilfeempfänger schlagartig deutlich verringern wird... und dies vor allem unter jungen und somit wirklich arbeitsfähigen Leuten...

das einzig interessante bei solchen äußerungen ist die erörterung, warum es keinen zum auf den baggersee-arbeitslosen komplementären neid auf die mißbraucher von wahlmandaten, aufsichtsratsmandaten und vorstandsplätzen sowie die eigentumsmißbraucher gibt.
daß du dich mehr an baggerseen aufhältst als auf intensivstationen und in obdachlosenheimen, laste ich dir nicht an.
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Woici
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Beitrag(#61202) Verfasst am: 08.12.2003, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
warum es keinen zum auf den baggersee-arbeitslosen komplementären neid


ich weiss zwar nicht, warum Du mir jetzt Neid unterstellst, aber Du wirst schon Deine Gründe haben... oder gehen Dir nur die Argumente aus?
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max
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Beitrag(#61298) Verfasst am: 08.12.2003, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
trotzdem mache ich jede Wette mit Dir daß, wenn ein arbeitsfähiger Sozialhilfeempfänger zu gemeinnütziger Arbeit verpflichtet werden darf, die Zahl der Sozialhilfeempfänger schlagartig deutlich verringern wird...

Ende 2002 gab es 2,76 Millionen Sozialhilfeempfänger in der BRD. Davon waren 1,68 Millionen zwischen 15 und 64 Jahre, der Rest also nicht in einem erwerbsfähigen Alter. Von diesen 1,68 Millionen mussten sich 277 000 um Angehörige kümmern und 153 000 waren arbeitsunfähig. Weitere 143 000 waren bereits erwerbfähig, davon 59 000 Vollzeitkräfte (!!!), verdienten aber weniger als der Sozialhilfesatz. Es bleiben also 990 000 Menschen (36%), die theoretisch arbeiten könnten. Von diesen waren 732 000 arbeitslos gemeldet, sind aber aus Arbeitslosenhilfe herausgefallen, die meisten davon waren Langzeitarbeitslose.

Die Zahl der Sozialhilfeempfänger stieg parallel mit der Zahl der Arbeitslosen. Die Zunahme ist durch die Arbeitslosigkeit bedingt.

Woici schlägt also vor diese Leute entweder Zwangsarbeit leisten zu lassen oder sie in Beschäftigungsverhältnisse zu zwingen, bei denen sie sich nach heutigen Richtlinien wahrscheinlich immer noch für Sozialhilfe qualifizieren würden. In der BRD fehlen massiv vernünftig bezahlte Stellen. Eine Zunahme von Billigslohnarbeit bedeutet im besten Fall, dass die Zahl der Sozialhilfeempfänger gleich bleibt, die Armut konstant bleibt. Im wahrscheinlicheren Fall werden aber diese Menschen auch noch in der Zukunft die Sozialhilfe gestrichen werden, da die letzten Steuerreformen der Bundesregierung die Kommunen finanziell ruiniert haben und diese weitere Kürzungen bei den Sozialhilfeempfänger durchführen werden.
Woici hat folgendes geschrieben:
geh im Sommer mal an einen x-beliebigen Baggersee, dann kannst Du sehen, was ich unter Missbrauch verstehe...

Kann ich nicht sehen und auch nicht verstehen. Vielleicht liegt es daran, dass ich während der Arbeitszeit selten am See bin? zynisches Grinsen Wo sollte hier der Missbrauch sein? Darf ein Sozialhilfeempfänger nicht baden?

Dieses Missbrauch-Gejammer lenkt doch nur davon ab, dass die Mehrheit der Sozialhilfeempfänger und Arbeitslosen keinen Missbrauch betreiben, sondern unverschuldet in ihre Situation geraten sind. Es ist nicht so, dass es auch Härtefälle gibt, sondern ist es so, dass es auch eine kleine Zahl von Menschen gibt, die die Sozialhilfe betrügen. Was allerdings in keinem Verhältnis zu den Betrügereien bei Steuern steht. Der finanzielle Schaden, der durch Unternehmen und die Reichen bei ihren Steuerbetrügereien verursacht wird, wird die Schäden bei Sozialhilfebetrug um ein vielfaches übertreffen. Genaue Zahlen wird es aber nicht geben, da "brutalst mögliche Aufklärer" wie Koch und Amigos wie Stoiber lieber an der Steuerfahndung sparen. Ihren Kumpels müssen sie ja helfen, Sozialhilfeempfänger müssen aber natürlich gejagt werden.

Aber das ist natürlich nur ein Neid-Argument zynisches Grinsen Aber Sozialhilfeempfänger, Arbeitslose etc. bekommen ja viel zu viel und viel mehr, als die, die arbeiten Mit den Augen rollen An die wollen Leute wie Woici natürlich keine Kohle zahlen, für ihre eigenen Bosse, die persönlich natürlich wirklich bedürftig sind, verzichten sie dafür gerne auf Lohn, Rechte etc.

Es ist immer wieder schön zu hören, wie ein paar schwarze Schafe als Argument für die Vernichtung von sozialen Errungenschaften und gesellschaftlichen Rückschritt herhalten müssen. Böse
Nergal hat folgendes geschrieben:
Meines wissens hat er da ja eigentlich kein Mitspracherecht, so etwas entscheidet doch die NATO, richtig?

Nein. Diese Stützpunkte sind auf deutschen Boden und laut deutscher Verfassung ist das Führen von Angriffskriegen verboten. Jeder internationaler Vertrag ist ungültig, wenn zum Bruch der Verfassung und des Völkerrechts führt. Der Irak-Krieg wurde auch nicht von der NATO geführt. Bei der Nutzung der Stützpunkte geht es um bilaterale Verträge zwischen den USA und der BRD, die noch (wahrscheinlich etwas modifiziert) aus der Zeit der Besatzung stammen. Laut Grundgesetz darf die NATO auch nur ein Verteidigungsbündnis sein. Aber inzwischen formuliert die Bundesregierung selbst im Widerspruch zum Grundgesetz die Bundeswehr nicht mehr als Verteidigungsarmee und auch die NATO hat sich zu einem offensiven Bündnis erklärt. Die politische Unabhängigkeit der deutschen Justiz ist auch daran sichtbar, wie weit sie diese groben Verfassungsverstösse toleriert.
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Beitrag(#61309) Verfasst am: 09.12.2003, 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

riptor hat folgendes geschrieben:
Die SPD verfolgt durchaus gute Ziele. Diese werden aber, je nach Fall entweder von der CDU, den Gewerkschaften oder einer Art Mini-APO behindert sodass am Ende nichts bei rauskommt.


Naja, vielleicht liegta ja an meiner Altersblindheit, aber diese "guten Ziele" kann ich beim besten Willen nicht mehr erkennen. zynisches Grinsen
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Falameezar
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Beitrag(#61311) Verfasst am: 09.12.2003, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
... ich habe noch von keinem Politiker was von "Abschaffung der sozialen Marktwirtschaft" gehört... und zwar weder von links noch von rechts...


Nun, ich hab auch noch keinen Taschendieb gesehen, der durch die Menschenmenge stolziert und schreit: "Vorsicht, ich bin Taschendieb." Cool
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Beitrag(#61314) Verfasst am: 09.12.2003, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

riptor hat folgendes geschrieben:
Woici, du hast das Wesen der linken Ideologie noch nicht begriffen.
Es ist ganz einfach: Was immer die anderen machen, es ist falsch.


Das hat absolut nichts mit "linker Ideologie" zu tun, sondern nur mit dem Aufbegehren gegen mir zustehende Leistungen (die ich z.Z. zum Glück nicht Inanspruch nehmen muß), für die ich jahrzehnte Beiträge gezahlt habe.

Wie würde es dir gefallen, wenn du zB heute als junger Mensch eine Lebensversicherung abschließt u. in 20 Jahren nur die Hälfte der garantierten Leistung erhältst?
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wundert gar nix mehr



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Beitrag(#61316) Verfasst am: 09.12.2003, 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

@Woici @Falameezar

Ich kenne beide Extreme. Ich habe einige Jahre lang Sozialhilfe bezogen und kenne die von Woici beschriebenen Personen, die mit einem Mercedes zum Sozi gefahren wurden. Eine Nachbarin von mir samt Mann und zwei Kindern hatten auf wundersame Weise immer die neuesten Errungenschaften (Handy, Flachbildschirm-TV, Stereoanlage). Wahnsinn, ich konnte mir sowas noch nicht mal als (später) Berufstätige leisten. Ich kenne aus meinem Bekanntenkreis ebenso die Aussprüche: "Bitte, warum soll ich mich um Arbeit bemühen? Ich lebe von der Stütze prima und wenn ich mal in den Urlaub fahren will, arbeite ich ein bisschen nebenbei." (es waren gut ausgebildete Fachkräfte).

Ich kenne aber auch das andere Extrem: ne Rentnerin, die sich geschämt hat, Sozialhilfe zu beziehen, Alleinerziehende, ehemalige Arbeitnehmer, die völlig unverschuldet in sowas reingeraten sind (denen aber auch - weil sie ne Familie zu ernähren haben - nicht mit einem Aushilfsjob gedient ist).

Ich bin der Meinung, dass es wesentlich spezifischere Kontrolle geben muss (nicht mehr, weil es ausreichend Außendienstmitarbeiter bei den Sozialämtern gibt). Es ist völlig schwachsinnig, einen Außentermin bei einer Sozialhilfeempfängerin zu machen um zu kontrollieren, ob das zweijährige Kind wirklich neue Kleidung benötigt, weil die Mutter angegeben hat, dass das Kind rausgewachsen ist.

Vielmehr sollte eher eruiert werden, wer überhaupt Arbeit annehmen will. Und dann sollte gekürzt werden, wenn kein Notfall besteht.
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Falameezar
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Beitrag(#61321) Verfasst am: 09.12.2003, 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

riptor hat folgendes geschrieben:
Zitat:
So lange es einen eklatanten Mangel an vernünftig bezahlten Stellen gibt...

Gibt es nicht. Aber viel zu wenige wollen diese Stellen (Entsorgungsfachkraft u. ä.) annehmen.


Solange ich noch wesentlich mehr AN kenne, welche solche "minderwertigen" (da schlecht bezahlte) Arbeiten verrichten, statt "Gott einen guten Mann sein lassen", solange halte ich diese Aussage für eine Behauptung ohne Fundament.

riptor hat folgendes geschrieben:
Zitat:
und die Wirtschaft und ihre neoliberalen Lakaien in der Politik nichts machen um hier etwas zu ändern,

1) Politiker können keine Arbeitsplätze schaffen, weil sie grundsätzlich keine Firmeninhaber sein dürfen (zumindest MdB nicht)


Sie könnten aber, nach entsprechender Meinungsbildung, entsprechend einen gesetzlichen Rahmen schaffen um die Arbeitslosenzahlen abzubauen.

riptor hat folgendes geschrieben:
2) genau das würden sie tun wenn ihnen nicht ständig von irgendwelchen sozialistischen und konservativen Idioten Knüppel zwischen die Beine geworfen würden.


Och ja, und aus diesem Grund nahmen in den vergangenen Jahrzehnten die Arbeitslosen zu u. das Steueraufkommen der Wirtschaftsunternehmen ab, die Gewinnzuwächse der Wirtschaft zu, während das Realeinkommen der Haushalte nur geringfügig anwuchs (da immer öfter negativ). Das Nirwana erhalte dir deinen Glauben.

riptor hat folgendes geschrieben:
Du verstehst scheinbar das grundsätzliche Problem nicht:
1. Arbeitslose kosten den Staat Geld, das er nicht hat


...weil er es in der Vergangenheit schon für versicherungsfremde Leistungen ausgegeben hat. Wäre der Staat eine Person, so wäre das klar ein Fall für die Justiz.

riptor hat folgendes geschrieben:
2. hat der Staat kein Geld, muss er etw. dagegen tun, etwa die Steuern erhöhen


...besonders weil er in der Vergangenheit der Wirtschaft Steuern erlassen od. großzügig zusammengestrichen hat.

riptor hat folgendes geschrieben:
3. Dadurch steigen die Lohnnebenkosten


...was genau genommen MEIN Geld ist/war, also mehr einzahlen, dafür weniger rausbekommen.

riptor hat folgendes geschrieben:
4. Arbeitgeber hauen ab oder schließen


...weil sie "Sozialschmarotzer" sind u. an einem anderen Standort die Menschen u. einen Staat (siehe Ungarn u.v.a.m) noch mehr ausbeuten.

riptor hat folgendes geschrieben:
5. Es gibt mehr Arbeitslose, wir sind wieder bei 1.


Nun die Frage: Wer ist nun asozial? Ein paar "schmarotzende" Arbeitslose od. die Wirtschaftsunternehmen, die sich möglichst aus allen gesellschaftlichen Verpflichtungen herausstehlen?
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Beitrag(#61323) Verfasst am: 09.12.2003, 01:35    Titel: Antworten mit Zitat

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Wie würde es dir gefallen, wenn du zB heute als junger Mensch eine Lebensversicherung abschließt u. in 20 Jahren nur die Hälfte der garantierten Leistung erhältst?


Kannst oder willst Du es nicht verstehen?
Weder die Arbeitslosenversicherung noch die Rentenversicherung sind kapitalgedeckte Versicherungen sondern Unterstützungsleistungen.
Wenn ich so dumm gewesen wäre und in jungen Jahren eine Kapitallebensversicherung abgeschlossen hätte, dann hätte ich heute mit Sicherheit Anrecht auf die Versicherungssumme + die garantierte Verzinsung von 3, irgendwas Prozent + eventuell angefallener Überschussanteile... aber dieses Anrecht hätte ich aufgrund eines Vertrages den ich mit der Versicherung geschlossen habe und weil ich der Versicherung sozusagen mein Geld geliehen habe und diese mir dafür eine angemessene Verzinsung garantiert hat.
Das ist im Falle der Sozialversicherung nie so gewesen und wird auch nie so sein. Du hast keinen Anspruch auf eine bestimmte definierte Summe, sondern Du hast nur Anspruch auf den Dir zugeteilten Betrag... nicht mehr und nicht weniger... und ob mir das Spass macht oder nicht, ist hier nicht die Frage... es ist einfach so und damit muss ich leben, denn leider kann ich aus dieser "Solidargemeinschaft" als normaler Arbeitnehmer nicht austreten...
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Beitrag(#61326) Verfasst am: 09.12.2003, 01:41    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
warum es keinen zum auf den baggersee-arbeitslosen komplementären neid


ich weiss zwar nicht, warum Du mir jetzt Neid unterstellst, aber Du wirst schon Deine Gründe haben... oder gehen Dir nur die Argumente aus?


ersetze "neid" durch einen dir genehmeren begriff.
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