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Anatoly registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.07.2003 Beiträge: 414
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(#60177) Verfasst am: 04.12.2003, 20:14 Titel: "Der Jahrhundert-Skandal" |
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Hallo,
mal wieder ein tragikomischer Beitrag auf - Attention, Attention please - k***.n**.
Dieses Mal eine Buchvorstellung.
Autor des Buches hat folgendes geschrieben: |
Hauptverantwortlicher für die geistige Verwirrung gegen Ende des 20. Jahrhunderts war Rudolf Bultmann, 1884 in Oldenburg geboren, gestorben 1976 in Marburg. Was penetrant im Nachkriegsdeutschland - bis heute - verdrängt wird, ist die Tatsache, dass dieser Mann Adolf Hitler und seinem Chefideologen Alfred Rosenberg eine unschätzbare Schützenhilfe geleistet hat. |
Mag sein, mag nicht sein - ich weiß zu wenig über diesen Bultmann.
Was der Autor aber nicht zu wissen scheint oder nicht zugeben will oder kann, ist, dass den Faschisten aller Nationen die Kirche, besonders der höhere Klerus und der Papst selbst, die größte Schützenhilfe geleistet haben (und wohl immer noch leisten).
Ganz zu schweigen vom Angriff auf die Wissenschaft, der offenbar in diesem Buch stattfindet.
_________________ Bye,
Anatoly
"..., all das Ringen nach Freiheit sei fingiert, eine Komödie, die der Mensch seinem Narzissmus vorspielt und ihn deshalb veranlasst, ungehalten zu sein, wenn er aus seinem Spiel gerissen wird."
Wilhelm Reich, Libido Konflikte und Wahngebilde in Ibsens 'Peer Gynt'
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shiningthrough deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.11.2003 Beiträge: 1099
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(#60185) Verfasst am: 04.12.2003, 20:35 Titel: Bultmann |
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Da wird offensichtlich Unfug verbreitet, Der Entmythologisierer Rudolf Bultmann war m.W. Mitglied der sog. bekennenden Kirche.
Auszug aus einem Kirchenlexikon:
"Schon wiederholt in kirchenpolitische Auseinandersetzungen mit den Deutschen Christen verwickelt, hat er (Fitzer) die von Hans von Soden und Rudolf Bultmann initiierte "Erklärung gegen den Arierparagraphen in der Kirche" (1933) unterzeichnet."
Aber das kennt man ja, das Gezeter gegen angebliche geistige Urheber des Nationalsozialismus. Bei Kreationisten wird mitunter Darwin beschuldigt und Nietzsche gilt als "Freund" Hitlers. Alles olle Kamellen, gewachsen auf Halbwissen und der Unfähigkeit zu korrekten historischen Analysen.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#60190) Verfasst am: 04.12.2003, 21:26 Titel: Re: Bultmann |
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Fischkopp hat folgendes geschrieben: | Da wird offensichtlich Unfug verbreitet [...] . |
http://www.bautz.de/bbkl/b/bultmann_r.shtml
Verlag Traugott Bautz www.bautz.de/bbkl
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Band XXI (2003) Spalten 174-233 Werner Raupp
Zitat: | - Zu Beginn der 30er Jahre trennten sich die Wege Bultmanns und Barths, der in der Existenztheologie einen Rückfall in die liberale Theologie sah. Im Dritten Reich schloß sich Bultmann sogleich dem 'Pfarrernotbund' (1933) und der 'Bekennenden Kirche' (1934) an. Bereits kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten warnte er vor "Verfälschungen des Glaubens durch eine völkische Religiosität" und beklagte die einsetzende Diffamierung der Juden ('Aufgabe der Theologie', 1933, 165f.). Zudem war er daran beteiligt, die Anwendung des sog. 'Arierparagraphen' in der Kirche zu verhindern (vgl. 'Gutachten der Theol. Fak. der Univ. Marburg' 1933), und setzte sich für den befreundeten jüdischen Altphilologen Paul Friedländer (1882-1968) ein, als dieser 1938 verhaftet wurde. Zusammen mit dem befreundeten von Soden geriet er schließlich in das Blickfeld der hessischen Gestapo. Seine Kritik vollzog sich im Rahmen der servilen luth. Zwei-Reiche-Lehre, so daß er zu einer öffentlichen politischen Kritik oder gar zu einem politischen Widerstand nicht gelangte; ebenso lehnte er (auch in der Nachkriegszeit) eine 'politische Theologie' ab. Mit seiner kritischen Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus gingen aber auch, vom NT und dem traditionellen theologisch-kirchlichen Antijudaismus herkommend, antijüdische Ressentiments einher: Das Judentum entspreche der 'Uneigentlichkeit'; seine Geschichte sei "eine einheitliche Geschichte der Sünde" (1954; GuV III, 100, Exeg. von Röm 10,21), ebenso sei seine auf dem Gesetz basierende Frömmigkeit ein "falscher Heilsweg": "Das Gesetz in seiner Begegnisweise als Mosegesetz ist der Weg des Scheiterns in der Sünde" (1949; GuV II, 185, Exeg. von Röm 10,4). - Die existentiale Interpretation führte Bultmann auch in seinem monumentalen Kommentar zum Johannesevangelium (1941) durch, der ebenfalls zum Klassiker avancierte. |
Woher der Hass konservativer Christen auf Bultmann kommt, ist hier demonstriert:
http://www.stmichael-online.de/opium.htm
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#60225) Verfasst am: 04.12.2003, 23:13 Titel: |
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Lächerlich!
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