Werden die Evangelikalen liberaler und die EKD fundamentalistischer?

[Sokrateer]

Diesen Eindruck erweckt jedenfalls die traute Diskussion zwischen Vertretern der EKd und der Evangelikalen Allianz in der Diskussion, die der Hessische Rundfunk im Anschluss an die Dokumentation "Hardliner des Herrn" ausstrahlte:
Die Hardliner des Herrn - Diskussion

Während die Evangelikalen angeblich toleranter würden, auch in Fragen der Homosexualität, scheint es so, dass die EKD nun wieder mehr auf Glaubensfundamente setzt. So wurde als positiv geschildert, dass die Erzieherinnen für KITAs nun wieder verstärkt zur Glaubensvermittlung ausgebildet werden.

[IvanDrago]

Dass die EKD auch nur in Nähe des Fanatismus der Evangelikalen kommt, dazu müssten noch Dekaden vergehen - auch in Deutschland, ich sprech da gar nicht von den Ammi-Fundis.

Lächerlich.
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"Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10

Heike N. meint: "IvanDrago for President!"

Faszination braucht keine höhere Macht.

[Sokrateer]

[narziss]

Dietrich Bonhoeffer! So wird das geschrieben, ich muss es ja wissen.

[Kival]

Eine Annäherung ist vermutlich deshalb gegeben, weil die EKD sieht, dass ihr die Felle wegschwimmen - zwar sind es weniger die "rein-evangelikalen" als die Charismatiker, die der EKD die Schäfchen rauben, aber dennoch sind gerade die Charismatiker auch nicht gerade liberal. Insofern die EKD mit der liberalen alten Linie niemanden für das Christentum begeistern kann, versucht sie es womöglich mit Radikalisierung. Auf der anderen Seite, muss man einfach klar sehen, dass es auch bei den Evangelikalen eher liberale Strömungen gibt und die Evangelikale Allianz nicht von den Hardlinern dominiert wird, soweit ich das mitbekommen habe. Eine genauere Betrachtung wären die dortigen Verhältnisse aber wohl wert, die Gleichung evangelikal=reaktionär würde ich so ohne weiteres jedenfalls nicht aufmachen...
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)

[Kival]

Ebenso ist es unzureichend, die Evangelikalen als Fundamentalisten anzusehen, zwar sind alle Evangelikalen im neutraleren Sinne Fundamentalisten, aber sie sind selbst dann allemal eine Untermenge der Fundamentalisten.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)

[Kramer]

Die Evangelikalen, die ich mal kannte, waren - von ihren religiösen Vorstellungen mal abgesehen - alle eher links-liberal oder grün/ökomässig eingestellt, also so in Richtung "Kaffe kauft man im dritte Welt Laden" und "zu Ostern geht man für den Frieden demonstrieren". Kennengelernt habe ich die alle in einem Jugendtreff, der von der "normalen" evangelischen Kirche betrieben wurde. Der Zivi dort war auch ein Evangelikaler. Eine Verfeindung habe ich dort nicht erlebt, eher mehr so eine SB-Mentalität. Die Landeskirche hat die Mittel für Aktionen, Zivistellen und eine Teestube, die Freikirchen haben die "intensiveren" Gottesdienste. Und Dienstags haben sie alle zusammen "Life of Brian" geschaut. Das war so Ende der 80er.
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