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Sollte man sich als Deutscher schämen, oder kann man stolz sein?
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Schämst du dich, oder bist du stolz, Deutscher zu sein?
Ich bin stolz, Deutscher zu sein.
8%
 8%  [ 7 ]
Ich bin nicht stolz, Deutscher zu sein.
12%
 12%  [ 10 ]
Ich schäme mich, Deustcher zu sein.
3%
 3%  [ 3 ]
Ich schäme mich nicht, Deustcher zu sein.
17%
 17%  [ 14 ]
Weder, noch.
56%
 56%  [ 44 ]
Stimmen insgesamt : 78

Autor Nachricht
Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#986023) Verfasst am: 21.04.2008, 21:15    Titel: Sollte man sich als Deutscher schämen, oder kann man stolz sein? Antworten mit Zitat

Entschuldige klimsch, ich möchte die Umfrage gerne erweitern:

Die Umfrage ist natürlich national-neutral zu sehen und auf alle Nationalitäten zu übertragen.

Ich bin in Bezug auf den Spruch "Ich bin stolz, Deutscher zu sein." zwiegespalten.
Man kann den Spruch natürlich auch in sein Gegenteil verkehren:
"Ich schäme mich, Deutscher zu sein."

Wie steht ihr dazu?

Manchmal schäme ich mich für Deutschland, manchmal bin ich aber auch stolz.
Obwohl beides eigentlich leistungsabhängige Eigenschaften sind, habe ich auch ein solches Gefühl, ohne eine eigene Leistung dazu beigetragen zu haben. Selbst, wenn ich mich selbst eher nicht als Deutscher sehe, aber man wird ja von Außen direkt in diese Schublade gesteckt und mit der aktuellen Tagespolitik oder Anderem in Verbindung gebracht.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#986033) Verfasst am: 21.04.2008, 21:23    Titel: Re: Sollte man sich als Deutscher schämen, oder kann man stolz sein? Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
ohne eine eigene Leistung dazu beigetragen zu haben.


Bist du da so sicher? Zahlst du z.B.Steuern oder engagierst dich ehrenamtlich?
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Storm by Tim Minchin
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#986042) Verfasst am: 21.04.2008, 21:30    Titel: Re: Sollte man sich als Deutscher schämen, oder kann man stolz sein? Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
ohne eine eigene Leistung dazu beigetragen zu haben.


Bist du da so sicher? Zahlst du z.B.Steuern oder engagierst dich ehrenamtlich?
zahlst du alle steuern freiwillig(würdest du sie auch in vollem Umfang zahlen wenn du nicht müsstest)?
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#986043) Verfasst am: 21.04.2008, 21:31    Titel: Re: Sollte man sich als Deutscher schämen, oder kann man stolz sein? Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
ohne eine eigene Leistung dazu beigetragen zu haben.


Bist du da so sicher? Zahlst du z.B.Steuern oder engagierst dich ehrenamtlich?


Schon, nur hat das mit dem großen politischen Zusammenhang der angesprochen wird, wenn man von sich "als Deutscher" spricht nicht viel zu tun.
Die von mir erbrachten Leistungen hätten keinen direkten und unmittelbaren Einfluss auf das politische Geschehen in Deutschland.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#986051) Verfasst am: 21.04.2008, 21:36    Titel: Re: Sollte man sich als Deutscher schämen, oder kann man stolz sein? Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
ohne eine eigene Leistung dazu beigetragen zu haben.


Bist du da so sicher? Zahlst du z.B.Steuern oder engagierst dich ehrenamtlich?


Schon, nur hat das mit dem großen politischen Zusammenhang der angesprochen wird, wenn man von sich "als Deutscher" spricht nicht viel zu tun.
Die von mir erbrachten Leistungen hätten keinen direkten und unmittelbaren Einfluss auf das politische Geschehen in Deutschland.


Ich denke schon...jeder einzelne Bürger trägt dazu bei was aus dem Land, in dem er lebt, wird - und damit hat er imo auch das Recht auf die dazugehörigen Emotionen.

Ist Max Mustermann allein verantwortlich für die schöne Landschaft, auf die er stolz ist? Sicher nicht, aber wenn er sich ökologisch verhält, regionale Landwirte unterstützt, was spendet, etc. dann trägt er was bei.

DeHerg hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
ohne eine eigene Leistung dazu beigetragen zu haben.


Bist du da so sicher? Zahlst du z.B.Steuern oder engagierst dich ehrenamtlich?
zahlst du alle steuern freiwillig(würdest du sie auch in vollem Umfang zahlen wenn du nicht müsstest)?


Ja, wenn es dem Allgemeinwohl dient.
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Storm by Tim Minchin
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#986058) Verfasst am: 21.04.2008, 21:46    Titel: Re: Sollte man sich als Deutscher schämen, oder kann man stolz sein? Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:

Manchmal schäme ich mich für Deutschland, manchmal bin ich aber auch stolz.


Ich bin auf alles Gute von Deutschland ein bischen stolz, wo ich selbst einen Teil beigetragen habe. Und für alles Schlechte, was ich mitverursacht habe schäme ich mich ein wenig.

Ist allerdings beides nicht wirklich viel.
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step
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Beitrag(#986071) Verfasst am: 21.04.2008, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich freue mich über einiges hier und finde auch vieles besser als woanders. Aber ich verstehe nicht, was das mit Stolz zu tun haben soll, den kann ich nur auf eigene Leistungen empfinden, wenn ich diese als mir besonders gelungen ansehe.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Wolf
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Beitrag(#986077) Verfasst am: 21.04.2008, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Aber ich verstehe nicht, was das mit Stolz zu tun haben soll
Das kann ich durchaus verstehen. Wie soll dies auch verständlich sein, wenn du dies selber in den Zusammenhang nicht fühlst. Und wir wahrscheinlich auch verschiedene Vorstellungen von Stolz haben.
Allerdings denke ich, dass es viele gibt, die zwar nur Stolz auf die "eigenen" Leistungen sein können, sich aber mit der Nation/dem Fussballverein/oä indentifizieren und deren Leistungen zu den eigenen rechnen(um nicht zusagen mit den eigenen Leistungen verwechseln).
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step
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Beitrag(#986089) Verfasst am: 21.04.2008, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber ich verstehe nicht, was das mit Stolz zu tun haben soll
Das kann ich durchaus verstehen. Wie soll dies auch verständlich sein, wenn du dies selber in den Zusammenhang nicht fühlst. Und wir wahrscheinlich auch verschiedene Vorstellungen von Stolz haben.
Allerdings denke ich, dass es viele gibt, die zwar nur Stolz auf die "eigenen" Leistungen sein können, sich aber mit der Nation/dem Fussballverein/oä indentifizieren und deren Leistungen zu den eigenen rechnen(um nicht zusagen mit den eigenen Leistungen verwechseln).

Ja, so ähnlich sehe ich das auch. Bei einer gemeinsamen Leistung, z.B.als Fußballspieler, kann ich es auch noch nachvollziehen. Aber ein Volk?
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Wolf
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Beitrag(#986096) Verfasst am: 21.04.2008, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Aber ein Volk?

Mein Stolz Österreicher zu sein, ist so eine Art positive Einstellung und Verbundenheit zu Österreich und seiner Kultur und hat nichts mit Leistung zu tun. Ist nicht ganz leicht in Worte zu fassen. Ist diese Beschreibung einigermaßen verständlich?

Wie an andere Stelle bereits geschrieben, Bedarf Stolz als Gefühl meiner Einstellung nach keiner rationaler Rechtfertigung.
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Torsten
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Beitrag(#986106) Verfasst am: 21.04.2008, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Mein Stolz Österreicher zu sein, ist so eine Art positive Einstellung und Verbundenheit zu Österreich und seiner Kultur und hat nichts mit Leistung zu tun. Ist nicht ganz leicht in Worte zu fassen. Ist diese Beschreibung einigermaßen verständlich?


Nein. Ist es nicht eher so, dass Dein Stolz auf die individuelle kulturelle Leistung anderer schielt, und auf die gemeinsame nationale Herkunft baut?
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Wolf
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Beitrag(#986111) Verfasst am: 21.04.2008, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

Torsten hat folgendes geschrieben:

Nein. Ist es nicht eher so, dass Dein Stolz auf die individuelle kulturelle Leistung anderer schielt, und auf die gemeinsame nationale Herkunft baut?
Nein, wie kommst du darauf?
Aber könnten wir das im anderen Strang fortsetzen? Dort habe ich schon mehr geschrieben.
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step
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Beitrag(#986116) Verfasst am: 21.04.2008, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Mein Stolz Österreicher zu sein, ist so eine Art positive Einstellung und Verbundenheit zu Österreich und seiner Kultur und hat nichts mit Leistung zu tun. Ist nicht ganz leicht in Worte zu fassen. Ist diese Beschreibung einigermaßen verständlich?

Ja, ich würde es vielleicht Vaterlandsliebe oder Heimatverbundenheit nennen und finde es absolut ok. Nur unter "Stolz" verstehe ich eben was anderes.
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Peter H.
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Beitrag(#986126) Verfasst am: 21.04.2008, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Mehrerlei Haken hat der sogenannte Voksstolz:
1. andere leisten womöglich was, doch habe ich denn auch mein Scherflein dazu beigetragen? Wenn nicht, was dann?
2. hat nicht jedes Volk so seine Qualitäten und auch Schwächen? Folge, es relativieren sich die Erfolge eines jeden Volkes (andere tun und können`s auch, so oder anders)
3. je größer tatsächlich oder vermeintlichdas "eigene" Volk, desto kleiner der einzelne Mensch
4. das Volk ist eine Art amorphe Masse bestehend aus: Proletariat, Kleinbürgertum, Lumpenproletariat
Irgend einen Teil davon gehört man doch an. Was aber ist mit den anderen Teilen, denen man nun mal nicht angehört? Soll der Einzelne auch auf das ihm Nichtzugehörige stolz sein?

"so viele Berichte, so viele Fragen"

Fragen eines nachdenklichen Menschen, frei nach Brecht. Cool
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Torsten
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Beiträge: 3456

Beitrag(#986148) Verfasst am: 21.04.2008, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
4. das Volk ist eine Art amorphe Masse bestehend aus: Proletariat, Kleinbürgertum, Lumpenproletariat Irgend einen Teil davon gehört man doch an. Was aber ist mit den anderen Teilen, denen man nun mal nicht angehört? Soll der Einzelne auch auf das ihm Nichtzugehörige stolz sein?


Auf exit-online.org gibt es einen Artikel - den ich jetzt auf die Schnelle nicht finde und ich auch keine Lust habe, den groß zu suchen - wo davon die Rede ist, dass sich antifaschististische Widerstandskämpfer dagegen wehrten, mit "Arbeitsscheuen" in einer Zelle untergebracht und mit denen verglichen zu werden.

Was ich sagen will ist folgendes: In dem Moment, in dem ich fühlte was es ist, ein Mensch zu sein, weinte ich Tränen um und fühlte Angst vor denen, die das nicht sind.
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
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Beitrag(#986153) Verfasst am: 21.04.2008, 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Mein Stolz Österreicher zu sein, ist so eine Art positive Einstellung und Verbundenheit zu Österreich und seiner Kultur und hat nichts mit Leistung zu tun. Ist nicht ganz leicht in Worte zu fassen. Ist diese Beschreibung einigermaßen verständlich?

Ja, ich würde es vielleicht Vaterlandsliebe oder Heimatverbundenheit nennen und finde es absolut ok. Nur unter "Stolz" verstehe ich eben was anderes.
sehe ich ebenso, wenn das deine Gefühle bezüglich deiner Heimatregion sind, ist das auch garnicht mehr unverständlich, nur finde ich ist Stolz dafür der falsche Begriff.
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Wolf
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Beitrag(#986167) Verfasst am: 21.04.2008, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
sehe ich ebenso, wenn das deine Gefühle bezüglich deiner Heimatregion sind, ist das auch garnicht mehr unverständlich, nur finde ich ist Stolz dafür der falsche Begriff.

(National)Stolz hat für mich im Gegensatz zu blossen Heimatverbundenheit so ein bisschen hochheben(-nein nicht über andere-) und die Nase in den Himmel stecken.
Für mich ergibt der leistungsbezogene Stolz wenig Sinn, da ich denke, dass jeder die Leistung entsprechend seiner Fähigkeiten und Vorrausetzung erbringt.
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#986174) Verfasst am: 21.04.2008, 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
sehe ich ebenso, wenn das deine Gefühle bezüglich deiner Heimatregion sind, ist das auch garnicht mehr unverständlich, nur finde ich ist Stolz dafür der falsche Begriff.

(National)Stolz hat für mich im Gegensatz zu blossen Heimatverbundenheit so ein bisschen hochheben(-nein nicht über andere-) und die Nase in den Himmel stecken.
Für mich ergibt der leistungsbezogene Stolz wenig Sinn, da ich denke, dass jeder die Leistung entsprechend seiner Fähigkeiten und Vorrausetzung erbringt.


"Mein Stolz Österreicher zu sein, ist so eine Art positive Einstellung und Verbundenheit zu Österreich und seiner Kultur und hat nichts mit Leistung zu tun"

Worauf basiert Dein Stolz als Österreicher?
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#986178) Verfasst am: 21.04.2008, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Wer vom Nationalstolz gepackt ist ,ist ja nicht nur stolz auf "sein" Volk, dem er , wollend oder nicht, angehört, sondern er ist ja dann auch noch stolz auf "seinen" Staat. Der gehört schließlich nun mal auch zu einer funktionierenden Nation dazu. Ergo ist er auch noch stolz auf einen solchen Unterdrückungsapparat! Ein starkes Stück so was !!
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#986182) Verfasst am: 21.04.2008, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Torsten hat folgendes geschrieben:

Worauf basiert Dein Stolz als Österreicher?

Der Ursprung liegt wohl darin, dass ich in Österreich aufgewachsen bin und eigentlich nicht allzu schlechte Erfahrungen dort gemacht habe und mache.
Es basiert nicht auf einer rationalen Überlegung(die es als Gefühl nicht braucht) oder einer besonderen Leistung.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#986183) Verfasst am: 21.04.2008, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde das Eine genauso kindisch wie das Andere!

Stolz bin ich auf das was ich geleistet habe und schaemen tue ich mich fuer das, was ich an Mist gebaut habe, fuer alles andere kann ich nix und Stolz darauf und Scham dafuer ist folglich Hirnseuche...

Wer uebrigens so deutsch ist ein Stolzer zu sein, der muss sich konsequenterweise auch fuer alles schaemen, was Deutsche in der wechselvollen Geschichte dieses Landes so verbockt haben. Weil immer bloss die Rosinen rauspicken gilt nicht... Sehr glücklich Sehr glücklich

Gruss, Bernie
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#986187) Verfasst am: 21.04.2008, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Torsten hat folgendes geschrieben:

Worauf basiert Dein Stolz als Österreicher?

Der Ursprung liegt wohl darin, dass ich in Österreich aufgewachsen bin und eigentlich nicht allzu schlechte Erfahrungen dort gemacht habe und mache.
Es basiert nicht auf einer rationalen Überlegung(die es als Gefühl nicht braucht) oder einer besonderen Leistung.


Das ist nach meiner Definition einfach nicht "Stolz". Und ich vermute, dass deine Definition, generell betrachtet, zu der du natürlich das Recht hast, eine recht eigenwillige ist.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#986188) Verfasst am: 21.04.2008, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Für mich ergibt der leistungsbezogene Stolz wenig Sinn, da ich denke, dass jeder die Leistung entsprechend seiner Fähigkeiten und Vorrausetzung erbringt.

Das ist richtig. Deswegen bin ich auch eher dann stolz, wenn ich von einer bestimmten (eigenen) Leistung überrascht bin. Und wie Du richtig gesagt hast, ist es eben ein Gefühl, nicht gerade rational.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#986189) Verfasst am: 21.04.2008, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Stolz bin ich auf das was ich geleistet habe und schaemen tue ich mich fuer das, was ich an Mist gebaut habe, fuer alles andere kann ich nix und Stolz darauf und Scham dafuer ist folglich Hirnseuche...

Und was zeichnet eine Hirnseuche aus? Was macht einen solchen Stolz krankhaft?
Die Ausdrucksweise sei dir übrigens vergeben.
Zitat:

Wer uebrigens so deutsch ist ein Stolzer zu sein, der muss sich konsequenterweise auch fuer alles schaemen, was Deutsche in der wechselvollen Geschichte dieses Landes so verbockt haben. Weil immer bloss die Rosinen rauspicken gilt nicht... Sehr glücklich Sehr glücklich

Das sehe ich nicht so, weil ich diesen Stolz nicht geschichtsbezogen sehe.

Gute Nacht!
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#986196) Verfasst am: 21.04.2008, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Wolf,


Wolf hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Stolz bin ich auf das was ich geleistet habe und schaemen tue ich mich fuer das, was ich an Mist gebaut habe, fuer alles andere kann ich nix und Stolz darauf und Scham dafuer ist folglich Hirnseuche...

Und was zeichnet eine Hirnseuche aus? Was macht einen solchen Stolz krankhaft?
Die Ausdrucksweise sei dir übrigens vergeben.


Auf anderer Leute Leistung stolz zu sein, hat irgendwo was von Diebstahl und sich fuer anderer Leute Mist zu schaemen ist pathologisch, das hat was hypochondrisches..



Wolf hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wer uebrigens so deutsch ist ein Stolzer zu sein, der muss sich konsequenterweise auch fuer alles schaemen, was Deutsche in der wechselvollen Geschichte dieses Landes so verbockt haben. Weil immer bloss die Rosinen rauspicken gilt nicht... Sehr glücklich Sehr glücklich

Das sehe ich nicht so, weil ich diesen Stolz nicht geschichtsbezogen sehe.


Ja und? Gibt's denn in der Gegenwart Deines Landes bloss Sachen die so toll sind, dass man darauf stolz sein kann und so ueberhaupt nichts, was so uebel ist, dass man sich dafuer schaemen muesste, wenn man sich dafuer selber verantwortlich fuehlt?
Wenn Du diese Frage mit "Ja" beantwortest, dann muss ich Dir eine oft als "Patriotismus" bezeichnete schwere Wahrnehmungsstoerung bescheinigen, die Dich Deine nationale Umwelt nur durch eine zartrosa getoente Brille wahrnehmen laesst.
Mir isses eigentlich lieber, wenn sich Menschen zu ihrer Gesellschaft bekennen, nuechtern ihre Vorteile und Nachteile wahrnehmen und die Aermel hochkrempeln um das Verbesserungsbeduerftige zu verbessern. Alles andere haelt einen bloss davon ab!



Wolf hat folgendes geschrieben:
Gute Nacht!


Einen schoenen Tag noch! Sehr glücklich
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ateyim
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Beitrag(#986205) Verfasst am: 21.04.2008, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

wenn ich spontan nennen sollte, worauf ich im Leben bisher stolz gewesen bin, dann fallen mir da z.B. das mündliche Abitur (Fach Mathematik) ein, bei dem ich absolut cool und selbstsicher vor den 5 Lehrern stand und eine souveraene Performance (wie man es heute sagen würde) ablegte. Dabei entdeckte ich sogar einen Fehler in der Fragestellung, der keinem der Anwesenden aufgefallen war. Diese 45 Minuten waren ein glatter Durchmarsch.

Stolz bin ich auch auf mich, dass ich einem Nachhilfeschüler, der in Englisch bei einer 5 stand, es innerhalb von 2 Monaten nicht nur zu einer 4-, sondern zu einer 3 hochpushen konnte, und spürte, dass er manche Formulierungen, die er vorher nur mit "Aehs" und "Öhs" sich abrang, fast schon automatisch anwenden konnte, und an ihm bemerkte, dass er begann mit der Sprache zu experimentieren.

Stolz hoffe ich auf mich sein zu können, wenn ich es schaffe, dass mein kleiner Neffe, der durch das nationalistisch, chauvinistisch-patriotisch gepraegte Schulsystem durchgehen muss, eine Welt- und Geistesoffenheit vermitteln kann, was in Westeuropa bestimmt leichter zu vermitteln ist als hier.


Ich versuche mir gerade eine Situation zu überlegen, in der ich wirklich stolz empfinden könnte, auf mein Vaterland und den Umstand, dass ich Bürger dieser Nation bin.

Mir faellt nur eine sehr fiktionale Situation ein: man schafft es eine Umfrage durchzuführen, weltweit, in der jeder Erdenbürger abstimmt, zu welcher Nation er/sie gehören wollen würde, wenn er/sie eine andere waehlen müssten (ich weiss es kling absurd), und mein Land würde weit vorne abschneiden. Dann würde ich stolz empfinden, weil ich ein klitzekleines Rad in dem Nationalimage bin, das wir nach aussen hin von uns abgegeben haben. Wenn ich selbst nichts Grosses vollbracht haette, dann wenigstens dafür, dass ich es nicht negativ beeinflusst habe.

Ansonsten faellt mir partout nichts ein, warum ich "Nationalstolz" empfinden sollte.
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Autoterrorist
Die Gottespest



Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 846
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Beitrag(#986256) Verfasst am: 22.04.2008, 03:23    Titel: Antworten mit Zitat

Arthur Schopenhauer hat folgendes geschrieben:
Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verräth in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz seyn könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen theilt (...) Jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz seyn könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu seyn.
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ateyim
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#986272) Verfasst am: 22.04.2008, 08:28    Titel: Antworten mit Zitat

musste gestern Schmunzeln...

als ich gestern den PC herunterfuhr, da kam in einer Talkshow in der ARD, die ich nebenher verfolgte die Frage an die Tochter des Grafen von Stauffenberg, ob sie stolz auf ihren Vater sei.

Sie meinte (ich versuche den Wortlaut so genau wie möglich wiederzugeben):

"Ich glaube nicht, dass ich stolz auf etwas sein kann, zu dem ich keinen Beitrag geleistet habe. Ich kann stolz empfinden, weil ich meinen Mann geheiratet habe, ich kann stolz empfinden wegen meiner Kinder, aber stolz??? Es ist Bewunderung!"


Ich finde, die Frage hier dreht sich nur um die unterschiedlichen Definitionen des Wortes Stolz. Was Stolz für mich ist, habe ich bereits dargelegt. Das was vor allem Wolf unter Stolz mir beschrieben hat ist Heimatliebe. Es ist wie in einer Beziehung: man lebt zusammen, es hat eine gewisse Gewöhnung stattgefunden. Es gibt Eigenschaften am anderen, die gefallen mir vielleicht weniger, aber man rauft sich halt zusammen, denn nach dem Abwaegen aller Pro und Contras überwiegen die positiven Momente. Es ist eine Beziehung, ein Verbundenheitsgefühl zur Heimat.

Jemand der unter Nationalstolz auch dies versteht, benennt es halt nur anders, als ich es machen würde.
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kalkant
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Beiträge: 698
Wohnort: München

Beitrag(#986324) Verfasst am: 22.04.2008, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich konnte mit dem Begriff Nationalstolz noch nie etwas anfangen.

Bestenfalls bin ich zufrieden damit, Deutscher zu sein. Aber ich bin nur in etwa so zufrieden, wie ich auch zufrieden wäre, Schweizer zu sein, oder Österreicher, oder Norweger, etc. Ich könnte auch sagen: ich bin zufrieden damit, Westeuropäer zu sein.
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punkhuhn
schräger Vogel



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Beiträge: 95
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Beitrag(#986359) Verfasst am: 22.04.2008, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin meine Staatsbürgerschaft gewöhnt - schließlich kenne ich keine andere. Auch eine gewisse Verbundenheit mit meiner Heimatregion würde ich eher als Vertrautheit bezeichnen.

Ich werde aber zu den Thema mal meine Mutter befragen, die als geborene Österreicherin durch den Einmarsch Reichsdeutsche wurde, später die britische Staatsbürgerschaft angenommen hat, und dann durch Heirat mit einem Österreicher wieder in ihre ursprüngliche Staatsbürgerschaft zurückgekehrt ist.

In diesem Sinne würde mich aber auch interessieren, wie Menschen aus den neuen Bundesländern den Wechsel von der DDR zur BRD wahrgenommen haben. Schließlich waren die beiden Länder doch lange Zeit so etwas wie Rivalen.
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