Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Quantenmechanik und Alltag
Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Wissenschaft und Technik
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1010711) Verfasst am: 30.05.2008, 10:19    Titel: Quantenmechanik und Alltag Antworten mit Zitat

Die Quantenmechanik ist ca. 100 Jahre alt. Sie ist die erfolgreichste und präziseste Theorie der Physik überhaupt. Und doch, sie scheint immer noch nicht wirklich verstanden zu sein. Auch jene, die alle ihre Formeln im Kopf haben, mit ihnen meisterhaft umgehen können, die verschiedensten Interpretationsmöglichkeiten kennen und gelehrt darüber sprechen können sind immer noch in klassischen Vorstellungen des Universums verstrickt. Und das ist normal so, weil wir eigentlich im Alltagsleben nie mit den Konsequenzen der Quantenmechanik konfrontiert sind (mal abgesehen von technischen Geräten, die auf Erkenntnissen der Quantenmechanik beruhen - aber die nimmt der Normalverbraucher ja einfach als gegeben entgegen).

Ich habe kürzlich den Roman "Schilf" von Juli Zeh gelesen, welche die Vielwelteninterpretation der Quantenmechanik in einen Kriminalroman eingebaut hat. Sie hat darin zwei befreundete Physiker in ein Streitgespräch verwickelt, der eine beharrt darauf, dass auch eine quantenmechanische Welt deterministisch ist (wie step...), der andere sieht aber die Unbestimmtheit der Quantenmechanik in Multiversen realisiert (auch wie step...). Diese Konfrontation hat dann auf den Alltag der Protagonisten einen sehr bestimmenden Einfluss. Sehr lesenswert!

Grundsätzlich ist dieser Themenkreis auch schon 2005 in diesem Forum angeschnitten worden (Quantenmechanik und Determinismus), ist aber nicht sehr weit gediehen. In anderen Themen ist die Frage auch (z.B. im Zusammenhang mit freiem Willen) etwas diskutiert worden.

Hier möchte ich gerne die Frage aufwerfen, inwiefern uns die grundsätzliche Unbestimmtheit der Natur (inkl. der verschiedenen Interpretationen derer) unser Alltagsleben beeinflussen kann. Welche Folgen kann das auf unsere Entscheidungen haben? Auf unser Verantwortungsbewusstsein? Auf die Gesetzgebung? Auf unser soziales Umfeld? Und so weiter...
_________________
Alles denkbare ist real
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lichtbringer
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.10.2007
Beiträge: 59
Wohnort: Kiel

Beitrag(#1010716) Verfasst am: 30.05.2008, 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

Also auf mich hat es große Einflüsse, denn als Chemiker wäre ich ohne Quantenmechanik recht aufgeschmissen. Aber ansonsten scheint es mir dennoch unwichtig zu sein. Wir können die Zulunft nicht vorhersehen. Wir könnten es auch nicht, wenn es prinzipiell möglich wäre (Chaostheorie). Unterschied abwesend.

Philosophisch widerspräche ein deterministisches Weltbild der christlichen Vorstellung. Alle christlichen Werte wie Wille, Entscheidungsfreiheit, göttlicher Einfluss auf die Welt ergeben in einem solchen Weltbild überhaupt keinen Sinn. Solche Ideen von der freien Entscheidung und Lebensführung und dem gerechten Urteil zu dieser Lebensführung erst nach dem Tode, die das Christentum sehr stark ausmachen, sind in einer vollkommen vorherbestimmten Welt sinnlos. Alles wäre von Anfang an festgelegt – es gäbe keine Freiheiten, Gott wüsste längst alles. Dann darüber zu urteilen, das sich die Leute so verhalten, wie sie sich verhalten müssten, weil er selbst die Welt so erschaffen hätte, wäre von Gott einfach nur arrogant. Der Determinismus in der klassischen Physik steht im krassen Widerspruch zum christlichen Weltbild.
Aber als Atheist kann mir das egal sein...

Natürlich ist die Unbestimmtheit der Welt auch für Atehisten von philosophischer Bedeutung, aber wohl kaum von praktischer. Ich möchte übrigens an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich die Viele-Welten-Hypothese für absoluten Schwachsinn halte. Da bin ich nicht der Einzige, sehr viele Physiker sind dieser Ansicht. Die Idee wird bloß von der Science-Fiction sehr gerne (und absolut falsch) verwendet.
_________________
Denn die einen sind im Dunkeln
und die andern sind im Licht
und man siehet die im Lichte,
die im Dunkeln sieht man nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger ICQ-Nummer
PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1010721) Verfasst am: 30.05.2008, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
Ich möchte übrigens an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich die Viele-Welten-Hypothese für absoluten Schwachsinn halte. Da bin ich nicht der Einzige, sehr viele Physiker sind dieser Ansicht. Die Idee wird bloß von der Science-Fiction sehr gerne (und absolut falsch) verwendet.
Inwiefern "absolut falsch"?
_________________
Alles denkbare ist real
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1010723) Verfasst am: 30.05.2008, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
Ich möchte übrigens an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich die Viele-Welten-Hypothese für absoluten Schwachsinn halte. Da bin ich nicht der Einzige, sehr viele Physiker sind dieser Ansicht.

Und sehr viele Physiker sind genau anderer Ansicht.
Was stört dich denn an der VWH?
_________________
Trish:(
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Backside
NGC 2997



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 755
Wohnort: Sirius

Beitrag(#1010728) Verfasst am: 30.05.2008, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
Ich möchte übrigens an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich die Viele-Welten-Hypothese für absoluten Schwachsinn halte. Da bin ich nicht der Einzige, sehr viele Physiker sind dieser Ansicht. Die Idee wird bloß von der Science-Fiction sehr gerne (und absolut falsch) verwendet.
Inwiefern "absolut falsch"?

Das würde mich jetzt auch interessieren.
Oder beziehst du dich mit der "Viele-Welten-Hypothese" auf die Idee, dass sich (aufgrund quantenmechanischer Gesetze) quasi bei jeder Entscheidung ein neues Universum abspaltet und somit also unendlich viele zu unserem parallele Universen existieren würden ?
Dann müsste ich sagen, das halte ich auch für fragwürdig. Ich bin aber der Meinung, dass man das Multiversum nicht so einfach bestreiten kann. Es liefert ja immerhin eine Erklärung dafür warum wir ein so feinabgestimmtes Universum beobachten.
_________________
Atheist = Realist
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1010789) Verfasst am: 30.05.2008, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage läßt sich beantworten, ohne sich zwischen Interpretationen der Quantenphysik entscheiden zu müssen. Ich nehme daher für diesen Beitrag die KI an, obwohl ich persönlich die MWI bevorzuge.

Solange ethische Subjekte im wesentlichen dekohärent funktionieren - mindestens also solange es keine bewußten Quantencomputer gibt - hat die prinzipielle quantenphysikalische Unbestimmtheit (eines echten Zufalls) keinerlei Bedeutung für die Ethik.

Die Erkenntnis eines makroskopischen Fast-Determinismus dagegen (also die Erkenntnis der Abwesenheit jeglicher Freiheitsgrade mit Ausnahmhe quantenphysikalischer Unschärfe) hat die Auswirkung, daß Wille und Handlungen ebenfalls determiniert sind.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mario Hahna
aktiviert



Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#1010794) Verfasst am: 30.05.2008, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Libe Freunde der Physik!

ich begrüse se an disem schönen Tag und hier in disem Streang auf das alerherzlichste!

Meine Freundin Frau und Dame Joyceline hat Mich beauftragt ihnen ein wenig mer von der Quastenmenchanik zu erläutern und das Tema einzugrensen und ihn seiner follen Tiefe zu Bestimmen und erhellen.

Sie haben es richtig Erkant:
Die Menachnik der Quasten ist alt. ser alt sogar.

Und das wussten auch schon die Juden wie Einstein (und auch mehr Steine wussdten es!) es schpon vor vielwen vielen ser vielen Jahren kannten und wussten.

Ich werde sie speter weiter erhelen und die Klarheit und das Licht in den Strang und auch in das Brett (und auch andere Breter in anderen Ländern mit anderen fremden und iren Sprachen reinzubringen)

Lasen sie sich nicht stören!

Maroi Hahna
_________________
Wer nichts weiß, glaubt alles.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nevermind
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.01.2008
Beiträge: 45

Beitrag(#1010812) Verfasst am: 30.05.2008, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Sie hat darin zwei befreundete Physiker in ein Streitgespräch verwickelt, der eine beharrt darauf, dass auch eine quantenmechanische Welt deterministisch ist (wie step...), der andere sieht aber die Unbestimmtheit der Quantenmechanik in Multiversen realisiert (auch wie step...). Diese Konfrontation hat dann auf den Alltag der Protagonisten einen sehr bestimmenden Einfluss.


Möchte mal einen anderen Gedanken einwerfen, der in dieser Darlegung der philosophischen Konsequenzen aus der Quantenmechanik, bislang nicht berücksichtig wurde.

Die Unbestimmtheit der Quantenmechanik und die Determiniertheit der Welt stehen nur in einem scheinbaren Widerspruch.
Die Verteidiger eines deterministischen Weltbilds, kennen zumeist keine andere Determiniertheit, als die des mechanistischen Weltbilds. Nach diesem lassen sich alle Vorgänge in der Welt als eine Aufeinanderreihung mechnischer Abläufe reduzieren.
Der Philosoph Laplace entwickelte das Modell eines Wesen, das, wenn es nur alle notwendigen Determinanten kennen würde, durch eine Weltformel, den determinierten Verlauf der Welt vorhersagen könnte. Diese Idee ging als der "Laplacesche Dämon" in die Philosophiegeschichte ein.
Dieses Weltbild entstand in einer Zeit als die Newtonsche Mechanik die Welt veränderte.
Es war damals sogar besonders Fortschrittlich, da es forderte alle Vorgänge auf der Welt durch wissenschaftliche Kausalität zu erklären.
Der Widerspruch zu den Ergebnissen der Quantenmechanik beweist zunächst nur, dass der mechanistische Determinismus unzureichend ist, alle Naturerscheinungen zu erklären. (Dies konnte man jedoch auch schon viel früher, in seiner Anwendung auf die Geschichte der Menschheit feststellen).
Die allgemeine Gesätzmäßigkeit eines Quantenmechanischen Vorgangs, kann durch eine mathematische Formel ausgedrückt werden. Sie gestattet eine Vorraussage mit statistischer Wahrscheinlichkeit.
Philosophisch bedeutet dies, dass das Notwendige eines quantenphysikalischen Vorgangs vorrausgesaagt werden kann, nicht ab das Zufällige.
Die Quantenphysik führt uns die Einheit von Notwendigkeit und Zufall vor Augen. Zufall und Notwendigkeit bilden keinen Widerspruch, sondern bilden eine organische Einheit.

Dem mechanistischen Determinismus fehlte die Möglichkeit den Zufall zu erfassen. Zufälle schließen jedoch keinen naturwissenschaftlichen Determinismus aus. Einen Laplaceschen Dämon kann es allerdings auf Grund des Zufalls nicht geben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sponor
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.05.2008
Beiträge: 1712
Wohnort: München

Beitrag(#1010834) Verfasst am: 30.05.2008, 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

Backside hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
Ich möchte übrigens an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich die Viele-Welten-Hypothese für absoluten Schwachsinn halte. Da bin ich nicht der Einzige, sehr viele Physiker sind dieser Ansicht. Die Idee wird bloß von der Science-Fiction sehr gerne (und absolut falsch) verwendet.
Inwiefern "absolut falsch"?

Das würde mich jetzt auch interessieren.
Oder beziehst du dich mit der "Viele-Welten-Hypothese" auf die Idee, dass sich (aufgrund quantenmechanischer Gesetze) quasi bei jeder Entscheidung ein neues Universum abspaltet und somit also unendlich viele zu unserem parallele Universen existieren würden ?
Dann müsste ich sagen, das halte ich auch für fragwürdig. Ich bin aber der Meinung, dass man das Multiversum nicht so einfach bestreiten kann. Es liefert ja immerhin eine Erklärung dafür warum wir ein so feinabgestimmtes Universum beobachten.

Das eine Multiversum (U_K[osmologie]) hat mit dem anderen Multiversum (U_QM) erstmal nix zu tun.

U_K enthält n "Unteruniversen", darunter unseres, und ist Bestandteil mancher unbestätigter kosmologischer Theorien. Hier kann man mit dem anthropischen Prinzip einhaken.
U_QM dagegen wird bei jedem Quanten-Messvorgang um so viele (fast) identische Kopien vermehrt, wie es mögliche Ausgänge des "Experiments" gibt -- jedes mit einem der Ausgänge.
Der Fehler der SciFi liegt darin, dass es keinerlei Interaktion zwischen den U_QM geben kann (David Deutsch behauptet was anderes, aber der ist auch ein eher extremistischer Physiker.) So ein Hin- und Herspringen zwischen verschiedenen U_QMs ist jedenfalls mW nicht vorgesehen.

Was ich nie kapiert habe (das Thema wird vielleicht auch in den Darstellungen gemieden): Muss es nicht überabzählbar viele U_QMs geben? Schließlich haben einige Operatoren kontinuierliche Spektren, d.h. es gibt kontinuierlich viele Ergebnisse einer Messung.
Ich stelle mir gern unendlich viele Universen vor, aber nicht überabzählbar unendlich viele... Komplett von der Rolle

PS: Dies ist mein erster Beitrag. Ich habe über das "Ferkelbuch" hierher gefunden und bisher viele nette/interessante/witzige Beiträge lesen dürfen (und einige höchst merkwürdige).
=> Schönes Haus!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Backside
NGC 2997



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 755
Wohnort: Sirius

Beitrag(#1010850) Verfasst am: 30.05.2008, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hi sponor, willkommen im FGH zwinkern

sponor hat folgendes geschrieben:
Das eine Multiversum (U_K[osmologie]) hat mit dem anderen Multiversum (U_QM) erstmal nix zu tun.

Stimmt, ich habe die Begriffe nicht ordentlich getrennt. Mit VWH meinte ich das U_QM und mit Multiversum das U_K.

Zitat:
Was ich nie kapiert habe (das Thema wird vielleicht auch in den Darstellungen gemieden): Muss es nicht überabzählbar viele U_QMs geben? Schließlich haben einige Operatoren kontinuierliche Spektren, d.h. es gibt kontinuierlich viele Ergebnisse einer Messung.

Hm, also überabzählbar viele wäre es nur dann, wenn diese "kontinuierlichen Spektren" ebenfalls überabzählbar wären, d.h. es dürfte in keiner mikroskopischen Ebene ein kleinstes Teilchen oder Element geben (sonst wäre alles diskretisierbar und damit nicht mehr überabzählbar). Gerade mit der Plank-Länge hat man meines Wissen aber eine solche untere Grenze erreicht, oder ? Ein Kontinuierliches Spektrum hätte somit ab einer gewissen Tiefe eben doch keine Kontinuiät mehr und könnte spätestens auf dem Maßstab der Plank-Länge diskretisiert werden.
_________________
Atheist = Realist
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Backside
NGC 2997



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 755
Wohnort: Sirius

Beitrag(#1010870) Verfasst am: 30.05.2008, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

nevermind hat folgendes geschrieben:
Philosophisch bedeutet dies, dass das Notwendige eines quantenphysikalischen Vorgangs vorrausgesaagt werden kann, nicht ab das Zufällige.
Die Quantenphysik führt uns die Einheit von Notwendigkeit und Zufall vor Augen. Zufall und Notwendigkeit bilden keinen Widerspruch, sondern bilden eine organische Einheit.

Dem mechanistischen Determinismus fehlte die Möglichkeit den Zufall zu erfassen. Zufälle schließen jedoch keinen naturwissenschaftlichen Determinismus aus. Einen Laplaceschen Dämon kann es allerdings auf Grund des Zufalls nicht geben.

Wenn man tatsächlichen Zufall hinter quantenmechanischen Effekten annimmt (und die Frage ist, inwiefern sich das bestreiten lässt), dann würde das bedeuten (und so verstehe ich auch das was du geschrieben hast), dass nicht quantenmechanische Effekte determiniert sind, jedoch durch solche Effekte hervorgerufen werden, die ja als zufällig angesehen werden können. D.h. wenn ein QM-Effekt rein zufällig ist, dann ist die eventuell folgende Wirkung im Nicht-QM-Bereich ab diesem Zeitpunkt determiniert. Sprich: Im makroskopischen (ich meine damit also nicht QM) Kosmos sind alle Vorgänge und Wechselwirkungen deterministisch. Die Ursachen solcher Vorgänge können aber in den Bereich der QM fallen und damit zufällig sein.
Beispiel: Alle von der Sonne abgestrahlten Teilchen lassen sich deterministisch verfolgen. Durch welche Prozesse nun aber welches Teilchen innerhalb der Sonne nach außen Transportiert wird, dürfte wegen der quantenmechanischen Ursache rein zufällig sein.
Und so sehe ich den Zusammenhang. Die makroskopsichen Ereignisse im Kosmos sind deterministisch, die Ursachen dagegen nicht. Einen freien Willen haben wir also sicher nicht, wenn die Vorgänge im Gehirn nicht von QM-Effekten abhängen oder beeinflusst werden. Und das ist wurde mW erst kürzlich gezeigt, kann das sein ?. Doch selbst wenn das nicht zuträfe, dann wäre unser Wille zwar zufällig deterministisch, aber immernoch keineswegs frei.
_________________
Atheist = Realist
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lichtbringer
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.10.2007
Beiträge: 59
Wohnort: Kiel

Beitrag(#1010921) Verfasst am: 30.05.2008, 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Um hier noch mal darauf hinzukommen, was ich meinte.

1) Die Viele-Welten-Hypothese, die besagt, dass sich bei jedem Kollaps einer Wellenfunktion mehrere Universen bilden, in denen jede Möglichkeit vorkommt. Diese Idee entstammt dem Superpositionsprizip, welches ein mathematisches Prinzip ist. Die Fourier-Transformation ist ebenfalls ein mathematisches Prinzip. Damit kann man den Klang einer Oboe so beschreiben, es entstünde er durch sehr, sehr viele Oboen, von denen jede bloß einen einige Frequenz zum Ton beisteuert. Niemand würde behaupten, es gäbe diese ganzen Musikinstrumente tatsächlich. Daher ist die Idee, es könte für jede der Wellenfunktionen ein eigenes Universum geben, bloß weil der mathematische Trick es so beschreibt, schon relativ seltsam. Und wissenschaftlich kann sie gar nicht sein, denn sie behandelt nichtbeobachtbare Phänomene. (Daher ist sie auch keine Theorie, sondern eine Hypothese.)

2) In der Science-Fiction ist dieses Konzept sehr beliebt, um alternative Zeitlinien durchzuspielen. Der gravierende Fehler dabei ist, dass die Aufspaltung immer als Resultat menschlicher Entscheidungen beschrieben wird. Das ist schlichtweg Unfug. Das Universum richtet sich nicht nach dem Menschen. Bei der VWH geht es um Entscheidungen, die das Universum trifft. Es gäbe also auch jede Menge Parallelwelten, in denen bloß ein Elektronenspin im Orionnebel in eine andere Richtung zeigt, aber sonst alles wie immer ist.
_________________
Denn die einen sind im Dunkeln
und die andern sind im Licht
und man siehet die im Lichte,
die im Dunkeln sieht man nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger ICQ-Nummer
Philipp Wehrli
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 139
Wohnort: Winterthur

Beitrag(#1010926) Verfasst am: 30.05.2008, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Lichtbringer hat folgendes geschrieben:

Ich möchte übrigens an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich die Viele-Welten-Hypothese für absoluten Schwachsinn halte. Da bin ich nicht der Einzige, sehr viele Physiker sind dieser Ansicht.


Hier ist sie erklärt:

http://homepage.hispeed.ch/philipp.wehrli/Physik/Kosmologie/Viele-Welten-Interpretation/viele-welten-interpretation.html

Was genau findest du daran absoluten Schwachsinn? Weshalb brauchen wir für die korrekte Berechnung der Experimente Welten, von denen du behauptest, sie existieren nicht?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1010932) Verfasst am: 30.05.2008, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
1) Die Viele-Welten-Hypothese, die besagt, dass sich bei jedem Kollaps einer Wellenfunktion ...

In der MWI gibt es überhaupt keinen Kollaps der Wellenfunktion.

Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
... mehrere Universen bilden, in denen jede Möglichkeit vorkommt. Diese Idee entstammt dem Superpositionsprizip, welches ein mathematisches Prinzip ist. Die Fourier-Transformation ist ebenfalls ein mathematisches Prinzip. Damit kann man den Klang einer Oboe so beschreiben, es entstünde er durch sehr, sehr viele Oboen, von denen jede bloß einen einige Frequenz zum Ton beisteuert. Niemand würde behaupten, es gäbe diese ganzen Musikinstrumente tatsächlich.

Denk doch nochmal über die Logik dieses Arguments nach: "Die Idee für A stammt aus B, welches die Eigenschaft C hat. D hat auch die Eigenschaft C. Mit D könnte man E so beschreiben, daß F gilt. Niemand würde auf die Idee kommen, F gelte tatsächlich."

Ich weiß nicht, ob Dir der quantenphysikalsiche Formalismus überhaupt vertraut ist oder ob Du nur so daherschreibst. Die MWI basiert nicht mehr auf dem Formalismus als die KI. Und jetzt kommt das Entscheidende: Während die MWI nur dem Formalismus genügt, benötigt die KI außer dem Formalismus das Postulat des Zusammenbruchs, die unbegründbare Unterscheidung zwischen Beobachter und Quantenobjekt, den echten Zufall undsoweiter. Aus Sicht der Erfinder der MWI war die MWI also zurecht die eindeutig elegantere Interpretation.

Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
Und wissenschaftlich kann sie gar nicht sein, denn sie behandelt nichtbeobachtbare Phänomene. (Daher ist sie auch keine Theorie, sondern eine Hypothese.)

Es ist eine Interpretation. Allerdings eine, die wesentlich eleganter ist als die KI, wenn man Experimente mit offensichtlich vielen parallelen Pfaden betrachtet, deren Durchlaufen man nicht leugnen kann, etwa ein Quantencomputer, der den Q-Shor Algorhitmus realisiert.

Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
2) In der Science-Fiction ist dieses Konzept sehr beliebt, um alternative Zeitlinien durchzuspielen. Der gravierende Fehler dabei ist, dass die Aufspaltung immer als Resultat menschlicher Entscheidungen beschrieben wird. Das ist schlichtweg Unfug. Das Universum richtet sich nicht nach dem Menschen. Bei der VWH geht es um Entscheidungen, die das Universum trifft. Es gäbe also auch jede Menge Parallelwelten, in denen bloß ein Elektronenspin im Orionnebel in eine andere Richtung zeigt, aber sonst alles wie immer ist.

Das ist allerdings ein korrekter Einwand gegen bestimmte Filme und Bücher.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Philipp Wehrli
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 139
Wohnort: Winterthur

Beitrag(#1010943) Verfasst am: 30.05.2008, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
Um hier noch mal darauf hinzukommen, was ich meinte.

1) Die Viele-Welten-Hypothese, die besagt, dass sich bei jedem Kollaps einer Wellenfunktion mehrere Universen bilden, in denen jede Möglichkeit vorkommt. Diese Idee entstammt dem Superpositionsprizip, welches ein mathematisches Prinzip ist. Die Fourier-Transformation ist ebenfalls ein mathematisches Prinzip. Damit kann man den Klang einer Oboe so beschreiben, es entstünde er durch sehr, sehr viele Oboen, von denen jede bloß einen einige Frequenz zum Ton beisteuert.

Nein, die Ursachen sind nicht viele Oboen (die ja keine Sinuswellen von sich geben würden), sondern verschiedene Schwingungszustände. Und doch, ich behaupte, diese Schwingungen existieren. Bei einer Gittarrensaite siehst du sie unter Umständen sogar von Auge. Du kannst sie aber auch sichtbar machen, indem du einen Resonanzkörper hinstellst, der eine ganz bestimmte Wellenlänge absorbiert.


Lichtbringer hat folgendes geschrieben:

Daher ist die Idee, es könte für jede der Wellenfunktionen ein eigenes Universum geben, bloß weil der mathematische Trick es so beschreibt, schon relativ seltsam.


Was mich überzeugt, ist, dass es nachweislich keine plausible und stimmige Theorie gibt, die ohne die unsichtbaren Welten auskommt. Eine Theorie ohne die unsichtbaren Welten wäre ungeheuer viel komplizierter als die heutige Quantenphysik, die die unsichtbaren Welten enthält. Es hat noch nie jemand eine abgeschlossene Theorie ohne die unsichtbaren Welten aufgestellt, weil diese Theorie noch viel verrückter wäre als die heutige Quantenphysik.


Lichtbringer hat folgendes geschrieben:

Und wissenschaftlich kann sie gar nicht sein, denn sie behandelt nichtbeobachtbare Phänomene. (Daher ist sie auch keine Theorie, sondern eine Hypothese.)


Ich denke, da sollten sich die Physiker und vor allem die Erkenntnistheoretiker mal gründlich überlegen, was 'beobachten' überhaupt heisst. Wir haben noch nie ein Neutrino direkt beobachtet. Aber dennoch glauben wohl alle Physiker daran, dass Neutrinos existieren. Wenn du diesen Glauben konsequent begründet hast, wirst du Mühe haben, nicht mehr an die Vielen Welten zu glauben.


Lichtbringer hat folgendes geschrieben:

2) In der Science-Fiction ist dieses Konzept sehr beliebt, um alternative Zeitlinien durchzuspielen. Der gravierende Fehler dabei ist, dass die Aufspaltung immer als Resultat menschlicher Entscheidungen beschrieben wird. Das ist schlichtweg Unfug. Das Universum richtet sich nicht nach dem Menschen. Bei der VWH geht es um Entscheidungen, die das Universum trifft. Es gäbe also auch jede Menge Parallelwelten, in denen bloß ein Elektronenspin im Orionnebel in eine andere Richtung zeigt, aber sonst alles wie immer ist.


Natürlich ist die Aufspaltung subjektiv. Du blickst nach links, also siehst du die linke Seite der Welt. Du stellst den Polarisator in x-Richtung, also siehst du eine Welt, in der der Polarisator in x-Richtung gestellt ist. Nach der Viele-Welten Interpretation richtet sich das Universum überhaupt nicht nach deiner Entscheidung. Es enthält ja von Beginn weg alle möglichen Entscheidungen, und daran ändert sich auch nichts.

Im Gegenteil: Wenn es keine Vielen Welten gäbe, dann könntest du das Universum verändern. Und zwar beim EPR Experiment sogar mit Überlichtgeschwindigkeit. Hier habe ich dieses Experiment aus Sicht der Viele-Welten Interpretation beschrieben:

http://homepage.hispeed.ch/philipp.wehrli/Physik/Quantentheorie/Einstein_Podolsky_Rosen/einstein_podolsky_rosen.html
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1011246) Verfasst am: 31.05.2008, 03:56    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Die Frage läßt sich beantworten, ohne sich zwischen Interpretationen der Quantenphysik entscheiden zu müssen. Ich nehme daher für diesen Beitrag die KI an, obwohl ich persönlich die MWI bevorzuge.

Solange ethische Subjekte im wesentlichen dekohärent funktionieren - mindestens also solange es keine bewußten Quantencomputer gibt - hat die prinzipielle quantenphysikalische Unbestimmtheit (eines echten Zufalls) keinerlei Bedeutung für die Ethik.

Die Erkenntnis eines makroskopischen Fast-Determinismus dagegen (also die Erkenntnis der Abwesenheit jeglicher Freiheitsgrade mit Ausnahmhe quantenphysikalischer Unschärfe) hat die Auswirkung, daß Wille und Handlungen ebenfalls determiniert sind.
Lieber step

Du hast offensichtlich in diesem Forum eine gewisse Notorietät als Physiker erlangt, und das soll Dir zur Ehre gereichen. Du weisst viel und hast praktisch über alles eine Meinung, die Du sehr dezidiert äusserst. Offenbar hast Du dadurch eine grosse Anhängerschaft von Teilnehmern gewonnen, die Dir praktisch blind vertrauen. So weit so gut.

Diese Notorietät beinhaltet aber auch eine Verantwortung. Wenn Du hier etwas schreibst und etwas daraus folgerst, dann nehmen viele das als die pure Wahrheit an. Was passiert aber, wenn Du Dich täuschest? Nicht viel, meinst Du wohl, dies ist ja nur ein Forum und was Du hier präsentierst hat ja keine Konsequenzen. Oder vielleicht meinst Du auch, dass Du Dich nie täuschest. Schön für Dich.

Der gegenwärtige Fall ist aber exemplarisch für die Gefahren, die von Deiner hohen Warte ausgehen. Die Frage des Determinismus in der strengen Form, wie Du sie hier wiederholt vertrittst, enthält viel Sprengstoff gerade für ethische Fragen und Konsequenzen. Wenn Du ständig den freien Willen verneinst und das mit der Behauptung, dass Hirne rein dekohärent funktionieren (auf der Basis eines lausigen Papers, welches durch ein gutes widerlegt worden ist), und wenn sie das auch nicht täten, trotzdem Determinismus herrschen müsse, dann hat das Konsequenzen in unserem Denken, welche Du nicht abschätzen kannst.

Denke doch einmal einen Schritt weiter. Wenn uns ein Determinismus in der Weise beherrschen würde, wie Du das ständig immer wieder behauptest, was hätte das für Konsequenzen für eine Ethik? Würdest Du einfach sagen, dass die Ethik auch deterministisch entstanden sei? Dass die Verurteilung von Verbrechern halt eben ein deterministischer Prozess sei und die Gesellschaft keine Freiheit besitze, diese zu ändern oder neueren Erkenntnissen anzupassen? Oder dass solche Anpassungen auch nur streng deterministisch ablaufen müssen? Dass es sich dann nicht lohnt für etwas einzustehen, weil ja der Determinismus sowieso funktioniert? Und am Schluss enden wir in einem primitiven Schicksalsglauben, der uns ergeben unser Joch tragen lässt. Etwa so, wie uns das die Kirchen seit Jahrhunderten predigen.

Was haben wir letztendlich gewonnen, dass wir aufgeklärte Menschen geworden sind? Nichts. Wir waten weiter in unserer Unfreiheit. Danke step, Du hast uns aufgeklärt...
_________________
Alles denkbare ist real
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1011247) Verfasst am: 31.05.2008, 04:01    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Libe Freunde der Physik!...Maroi Hahna
noc Mit den Augen rollen
_________________
Alles denkbare ist real
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jan
registrierter User



Anmeldungsdatum: 29.10.2004
Beiträge: 440

Beitrag(#1011273) Verfasst am: 31.05.2008, 09:44    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Die Frage des Determinismus in der strengen Form, wie Du sie hier wiederholt vertrittst, enthält viel Sprengstoff gerade für ethische Fragen und Konsequenzen.


Du kannst doch nicht einen Versuch die Welt zu beschreiben mit den daraus angeblich folgenden ethischen Konsequenzen beantworten. Man muss erst schauen wie die Welt aussieht, und kann sich dann die Konsequenzen überlegen. Abgesehen davon sind auch deine Schlussfolgerungen verkehrt. Warum lohnt es sich nicht, für etwas einzustehen, nur weil wir keinen freien Willen haben? Man kann doch die Gesellschaft verbessern, egal ob das aus freiem Willen oder rein deterministisch geschieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1011276) Verfasst am: 31.05.2008, 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

Jan hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Die Frage des Determinismus in der strengen Form, wie Du sie hier wiederholt vertrittst, enthält viel Sprengstoff gerade für ethische Fragen und Konsequenzen.


Du kannst doch nicht einen Versuch die Welt zu beschreiben mit den daraus angeblich folgenden ethischen Konsequenzen beantworten. Man muss erst schauen wie die Welt aussieht, und kann sich dann die Konsequenzen überlegen. Abgesehen davon sind auch deine Schlussfolgerungen verkehrt. Warum lohnt es sich nicht, für etwas einzustehen, nur weil wir keinen freien Willen haben? Man kann doch die Gesellschaft verbessern, egal ob das aus freiem Willen oder rein deterministisch geschieht.
Doch, wenn mir der Aufwand zu mühsam erscheint, kann ich mich doch einfach auf den Determinismus berufen und mir (und auch anderen sagen) "ich bin dazu bestimmt mich da raus zu halten" und zurück ins Bett gehen...
_________________
Alles denkbare ist real
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jan
registrierter User



Anmeldungsdatum: 29.10.2004
Beiträge: 440

Beitrag(#1011293) Verfasst am: 31.05.2008, 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Jan hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Die Frage des Determinismus in der strengen Form, wie Du sie hier wiederholt vertrittst, enthält viel Sprengstoff gerade für ethische Fragen und Konsequenzen.


Du kannst doch nicht einen Versuch die Welt zu beschreiben mit den daraus angeblich folgenden ethischen Konsequenzen beantworten. Man muss erst schauen wie die Welt aussieht, und kann sich dann die Konsequenzen überlegen. Abgesehen davon sind auch deine Schlussfolgerungen verkehrt. Warum lohnt es sich nicht, für etwas einzustehen, nur weil wir keinen freien Willen haben? Man kann doch die Gesellschaft verbessern, egal ob das aus freiem Willen oder rein deterministisch geschieht.
Doch, wenn mir der Aufwand zu mühsam erscheint, kann ich mich doch einfach auf den Determinismus berufen und mir (und auch anderen sagen) "ich bin dazu bestimmt mich da raus zu halten" und zurück ins Bett gehen...


Der Determinismus bestimmt dich ja nicht zu einer Lebensaufgabe! Außerdem bist du ja gerade dazu determiniert zu helfen, hast also gar nicht die Wahl wieder ins Bett zu gehen. zwinkern
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1011298) Verfasst am: 31.05.2008, 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Doch, wenn mir der Aufwand zu mühsam erscheint, kann ich mich doch einfach auf den Determinismus berufen und mir (und auch anderen sagen) "ich bin dazu bestimmt mich da raus zu halten" und zurück ins Bett gehen...
Und?
Hältst du das für ein Argument gegen den Determinismus?
_________________
Trish:(
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1011305) Verfasst am: 31.05.2008, 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

Jan hat folgendes geschrieben:
Der Determinismus bestimmt dich ja nicht zu einer Lebensaufgabe! Außerdem bist du ja gerade dazu determiniert zu helfen, hast also gar nicht die Wahl wieder ins Bett zu gehen. zwinkern
Doch! Aus Trotz!
_________________
Alles denkbare ist real
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1011307) Verfasst am: 31.05.2008, 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Doch, wenn mir der Aufwand zu mühsam erscheint, kann ich mich doch einfach auf den Determinismus berufen und mir (und auch anderen sagen) "ich bin dazu bestimmt mich da raus zu halten" und zurück ins Bett gehen...
Und?
Hältst du das für ein Argument gegen den Determinismus?
Nein! Ich zeige nur die Konsequenz einer solchen Unfreiheit auf. Damit kann ich alles begründen. Determinismus ist also beliebig...
_________________
Alles denkbare ist real
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1011311) Verfasst am: 31.05.2008, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Nein! Ich zeige nur die Konsequenz einer solchen Unfreiheit auf. Damit kann ich alles begründen. Determinismus ist also beliebig...

Du zeigst nichts auf.
Du kannst den Ist-zustand erklären(und das auch nur marginal), aber du kannst ihn deswegen nicht rechtfertigen.
Und beliebig ist der empirisch abgesicherte Determinismus auch nicht: Lass mal einen Apfel nach oben fallen.
_________________
Trish:(
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mario Hahna
aktiviert



Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#1011313) Verfasst am: 31.05.2008, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker, du bist VÖLLIG überfordert. Lass es einfach gut sein. Nicht jeder kann überall mitreden.
_________________
Wer nichts weiß, glaubt alles.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1011345) Verfasst am: 31.05.2008, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Nein! Ich zeige nur die Konsequenz einer solchen Unfreiheit auf. Damit kann ich alles begründen. Determinismus ist also beliebig...

Du zeigst nichts auf.
Du kannst den Ist-zustand erklären(und das auch nur marginal), aber du kannst ihn deswegen nicht rechtfertigen.
Und beliebig ist der empirisch abgesicherte Determinismus auch nicht: Lass mal einen Apfel nach oben fallen.
Ich bin im Bett...
Was hat ein fallender Apfel mit meiner freien Entscheidung ins Bett zu gehen zu tun? Determinismus angewandt auf die Funktionsweise eines Hirns ist beliebig (nicht auf einen fallenden Apfel). Und diese Beliebigkeit des Determinismus zeigt seine Absurdität auf...
_________________
Alles denkbare ist real
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1011346) Verfasst am: 31.05.2008, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Agnostiker, du bist VÖLLIG überfordert. Lass es einfach gut sein. Nicht jeder kann überall mitreden.
noc Mit den Augen rollen
_________________
Alles denkbare ist real
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mario Hahna
aktiviert



Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#1011355) Verfasst am: 31.05.2008, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Wnn du weiter was von Quastenmenachnik faseln möchtest, bitte sehr. Nur ist das völlig sinnfrei.
_________________
Wer nichts weiß, glaubt alles.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1011359) Verfasst am: 31.05.2008, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Wnn du weiter was von Quastenmenachnik faseln möchtest, bitte sehr. Nur ist das völlig sinnfrei.
noc Mit den Augen rollen Vielleicht ist Dein Hirn ja nur ein fallender Apfel - und das kann darin naturgemäss keinen Sinn erkennen...
_________________
Alles denkbare ist real
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1011366) Verfasst am: 31.05.2008, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Nein! Ich zeige nur die Konsequenz einer solchen Unfreiheit auf. Damit kann ich alles begründen. Determinismus ist also beliebig...

Du zeigst nichts auf.
Du kannst den Ist-zustand erklären(und das auch nur marginal), aber du kannst ihn deswegen nicht rechtfertigen.
Und beliebig ist der empirisch abgesicherte Determinismus auch nicht: Lass mal einen Apfel nach oben fallen.
Ich bin im Bett...
Was hat ein fallender Apfel mit meiner freien Entscheidung ins Bett zu gehen zu tun? Determinismus angewandt auf die Funktionsweise eines Hirns ist beliebig (nicht auf einen fallenden Apfel). Und diese Beliebigkeit des Determinismus zeigt seine Absurdität auf...

Ich schließe mich Thao an.
_________________
Trish:(
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Wissenschaft und Technik Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter
Seite 1 von 8

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group