Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Bedingungsloses Grundeinkommen.....Kapitalismus war gestern....
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3 ... 18, 19, 20 ... 28, 29, 30  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46488

Beitrag(#1841712) Verfasst am: 25.05.2013, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ja, ich denke auch, daß man Dinge tut, wenn man meint, einen akzeptablen Gegenwert dafür zu bekommen. Je nach Situation kann dieser gehen von der Gegenleistung, nicht getötet oder gequält zu werden, über Lob, ein Gehalt oder eine Vergünstigung, bis hin zu einem guten Gefühl (Sieg, Sex, Erfolg, Anerkennung ...).

Eine Gesellschaft wie die unsere kann sich mE ein BGE leisten und sollte es auch. Das Motivationsproblem, das viele Leute ansprechen, liegt konsequent betrachtet eigentlich nicht in der Frage, warum ein BGE-Empfänger dann noch etwas tun sollte, sondern in der Frage, warum ein Arbeitnehmer, Selbständiger usw. dann noch etwas tun sollte. Und die Antwort ist eigentlich klar:

Weil er sich davon einen besseren Gegenwert verspricht als das BGE.

gut gesagt
_________________
Tja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
logiCopter
... in den Süden



Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 480

Beitrag(#1841780) Verfasst am: 26.05.2013, 08:24    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

dass das weit davon weg ist, alles zu finanzieren, ist klar - aber es ist schon mal ein teil; etwa der teil, der an grundeinkommen fuer heutige sozialfaelle benoetigt wuerde. fuer die ist es egal, ob das, was sie beziehen "sozialleistung" heisst oder "grundeinkommen".

Solange nur das Wort "Sozialleistung" durch das Wort "Grundeinkommen" ersetzt wird, ist es wirklich egal.
Was hier aber diskutiert wird, ist ein "bedingungsloses" Grundeinkommen. Es bedeutet, dass an diese Sozialleistung keine Bedingungen mehr geknüpft werden können. Jeder bekommt es ohne wenn und aber. Erst dadurch wird es ja unbezahlbar.
Lässt man "bedingungslos" weg und ändert bloß das Wort "Sozialleistung" in "Grundeinkommen", landet man auch automatisch wieder bei dem Modell verhandelbarer Bedingungen, das wir bereits haben.


Zitat:
doch. wenns eh jeder ohne weitere pruefung bekommt, ist das recht simpel. viel einfacher als die heutige buerokratie.

Eine Prüfung der sozialen Bedürftigkeit würde zwar entfallen, aber eine "bedingungslose-Grundeinkommen-Bürokratie" müsste alle Geld-Überweisungen genau so verwalten und tätigen wie die heutige. Außerdem regelmäßig überprüfen, ob alle Betreffenden überhaupt noch leben (... damit Oma nicht ewig "lebt" ... zwinkern ). Man muss sämtliche Neugeburten in das System eingliedern, samst neuen Konten und ihren unterschiedlichsten Regelungen für Verfügungsberechtigungen, sowie nationalen Berechtigungsproblemen (... z.B. bei Muttis aus dem Ausland, die nach dem Gebären gleich wieder nach hause gefahren sind).
Vor allen Dingen aber wären nicht nur die jetzigen 7,3 Millionen Sozialleistungsempfänger zu verwalten, sondern dann weit über 80 Millionen Empfänger. Also mehr als das Zehnfache. Glaube mir, da springt keine Einsparung bei raus, man müsste schon froh sein, wenn die Verwaltung nicht noch wesentlich teurer würde.


Zitat:

wo ist das problem? pfaendungsfreigrenzen kann es genauso geben wie heute.
wenn ein kreditgeber das grundeinkommen als "sicherheit" akzeptiert, guckt er leider in die roehre, wenn der schuldner nicht zahlen kann: das grundeinkommen wird er naemlich nicht pfaenden koennen.
ist heute mit den sozialleistungen ja auch nicht anders.

Gut, hier lässt sich einiges durch entsprechende Gesetze verhindern, aber jemanden, der sein Grundeinkommen schon nach drei Tagen verspielt oder sonst wie um die Ecke gebracht hat, wird man trotzdem nicht einfach sterben lassen können. Diese Leute säßen dann trotz Grundeinkommen wieder auf den Sozialämtern herum. Es hat schon seinen Grund, dass z.B. das Geld für die Grundsicherung (Miete, Heizkosten, Krankenkasse etc.) der Hartz IV-Empfänger nicht in die Hand, sondern nur genehmigt bekommt.




Zitat:
ich weiss ja nicht, wo du lebst, aber der deutsche grundfreibetrag ist deutlich hoeher.

Das stimmt. Ich war beim Grundfreibetrag von der 450€-Grenze bei den sog. Minijobs ausgegangen, also 5400€ pro Jahr.
In Wirklichkeit beträgt der Grundfreibetrag 8130€ pro Jahr, also einiges höher. Mein Fehler.



Zitat:
im uebrigen gibt es einen weiten bereich der progression mit steuern, die weit unterhalb des maximalen steuersatzes liegen. wenn du da von jedem verdienten euro 50% steuern kassierst, nimmst du ne menge mehr steuern ein.
wer nichts verdient, haette dann das grundeinkommen (1000 euro im monat hast du vorgeschlagen), damit steht er besser da als heute.
wer 1000 verdient (heute im wesentlichen steuerfrei), der haette danach nur noch 500 netto, aber 1000 grundeinkommen dazu, stuende also auch besser da.
wer 2000 verdient (und davon heute schon ein paar steuern abzufuehren haette), der hat danach 1000 netto plus 1000 grundeinkommen, also auch etwas besser.
dies wuerde die steuereinnahmen massiv erhoehen. dann wuerde der von dir erwaehnte arzt oder rechtsanwalt gar nicht unbedingt besser dastehen als heute.
also lassen wir gattin und kinder der einfachheit halber mal weg und nehmen ein (zu versteuerndes) einkommen (*) von 10000 pro monat an. der zahlt heute 3517 euro steuern pro monat, verbleiben ihm 6483 euro. mit 1000 euro grundeinkommen und einem steuersatz von 50% zahlt er 5000 euro steuern, es bleiben ihm 5000 euro plus 1000 grundeinkommen, also 6000. damit steht er schlechter da als heute. und seine mehrsteuern sind nicht nur 225 euro, wie von dir behauptet.
bei 20000 zu versteuerndem einkommen im monat zahlt er 7717 euro steuern heute, ihm verbleiben 12283 euro. bei 1000 grundeinkommen und 50% steuern ab dem ersten zu versteuernden euro wuerde er 10000 steuern zahlen, 10000 behalten und dazu 1000 grundeinkommen haben, also 11000 euro haben. ein minus fuer ihn von 1283 euro.
(*) vorsicht, zu versteuerndes einkommen ist ein fachbegriff. also bitte nicht einfach mit arbeitslohn verwechseln und in der lohnsteuertabelle nachgucken (das gaebe andere zahlen), sondern beim nachrechnen §32a estg heranziehen. dabei aber umrechnung monat/jahr nicht vergessen.

Deine Berechnungen sind ja alle logisch und schön und gut, sie haben bloß den Fehler, dass sie alle das bedingungslose Grundeinkommen benötigen.
Um die zusätzlichen Einnahmen für dieses Grundeinkommen (eine Billion mindestens) zu bekommen - und das ist ja die Absicht deiner Rechnung - kannst du natürlich nicht der großen Masse der Gering- bis Normalverdiener 50% Steuern abziehen und ihnen gleichzeitig wesentlich mehr Geld per Grundeinkommen gleich wieder zurückgeben. Auf diese Weise kommen nach Adam Riese nämlich keine zusätzlichen Einnahmen zustande, sondern nur zusätzliche Ausgaben.
Bei den hohen Einkommen ergibt sich zwar ein Einnahme-Plus, was aber vermutlich nicht mal die zusätzlichen Ausgaben für die Gering- und Normalverdiener wettmachen dürfte, weil die Steuerzahler hoher Einkommen im Vergleich zur Masse der Gering- bis Normalverdiener nur ziemlich wenige sind. ( Mal abgesehen von der Tatsache, dass auch sie durch die Grundeinkommen von nicht arbeitender Gattin und Kindern, welche sie in der Regel ja haben und welche gar keine Steuern zahlen, auch diese "Verluste" kaum spüren würden).

So geht es jedenfalls nicht, die nötige Billion zusammenzubekommen.
Ich hätte ja selbst nichts gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen. Wer bin ich denn, dass ich was dagegen hätte, jeden Monat 1000€ geschenkt zu bekommen ?
Ich habe nur was dagegen, dass eine Idee, die auf nichts als auf absurdem Sozialpopulismus beruht, uns unseren leidlichen Wohlstand kaputt macht und es uns allen in kürzester Zeit dann schlechter geht als zuvor.
Es wäre ungefähr wie: Ich miete mir eine neue schöne Wohnung für 1000 Euro, obwohl ich nur 600 Euro verdiene und damit schon jetzt nur gerade so eben über die Runden komme.
In so einer schönen neuen Wohnung wäre doch niemand lange glücklich.
_________________
***

Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser tragen
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser tragen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
logiCopter
... in den Süden



Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 480

Beitrag(#1841781) Verfasst am: 26.05.2013, 08:25    Titel: Antworten mit Zitat

...


(Doppelpost editiert)
_________________
***

Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser tragen
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser tragen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1841796) Verfasst am: 26.05.2013, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ja, ich denke auch, daß man Dinge tut, wenn man meint, einen akzeptablen Gegenwert dafür zu bekommen. Je nach Situation kann dieser gehen von der Gegenleistung, nicht getötet oder gequält zu werden, über Lob, ein Gehalt oder eine Vergünstigung, bis hin zu einem guten Gefühl (Sieg, Sex, Erfolg, Anerkennung ...).

Eine Gesellschaft wie die unsere kann sich mE ein BGE leisten und sollte es auch. Das Motivationsproblem, das viele Leute ansprechen, liegt konsequent betrachtet eigentlich nicht in der Frage, warum ein BGE-Empfänger dann noch etwas tun sollte, sondern in der Frage, warum ein Arbeitnehmer, Selbständiger usw. dann noch etwas tun sollte. Und die Antwort ist eigentlich klar:

Weil er sich davon einen besseren Gegenwert verspricht als das BGE.


Das Motivationsproblem dürfte wohl vor allem für schlecht bezahlte und unangenehme Jobs gelten, solche, die niemand gerne macht und zu denen Arbeitslose mit Druck vom Arbeitsamt gezwungen werden müssen. Der Vorteil des BGE wäre, dass die Gesellschaft dann gezwungen ist, sich über den angemessenen Umgang mit solchen Arbeiten und denen, die sie ausüben, Gedanken zu machen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1841805) Verfasst am: 26.05.2013, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
... Eine Gesellschaft wie die unsere kann sich mE ein BGE leisten und sollte es auch. Das Motivationsproblem, das viele Leute ansprechen, liegt konsequent betrachtet eigentlich nicht in der Frage, warum ein BGE-Empfänger dann noch etwas tun sollte, sondern in der Frage, warum ein Arbeitnehmer, Selbständiger usw. dann noch etwas tun sollte. Und die Antwort ist eigentlich klar:

Weil er sich davon einen besseren Gegenwert verspricht als das BGE.
Das Motivationsproblem dürfte wohl vor allem für schlecht bezahlte und unangenehme Jobs gelten, solche, die niemand gerne macht und zu denen Arbeitslose mit Druck vom Arbeitsamt gezwungen werden müssen. Der Vorteil des BGE wäre, dass die Gesellschaft dann gezwungen ist, sich über den angemessenen Umgang mit solchen Arbeiten und denen, die sie ausüben, Gedanken zu machen.

Genau. Wobei ich denke, daß solche Jobs eben nicht nur vom Arbeitsamt vergeben werden, sondern verbreiteter sind. Die Gefahr eines zu geringen Gegenwertes besteht überall da, wo Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen wenig Gewinn machen und keine hochspezialisierten Kräfte nötig sind/scheinen. Pfleger (oder gar Hilfspfleger) in Krankenhäusern zum Beispiel.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1841808) Verfasst am: 26.05.2013, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
... Eine Gesellschaft wie die unsere kann sich mE ein BGE leisten und sollte es auch. Das Motivationsproblem, das viele Leute ansprechen, liegt konsequent betrachtet eigentlich nicht in der Frage, warum ein BGE-Empfänger dann noch etwas tun sollte, sondern in der Frage, warum ein Arbeitnehmer, Selbständiger usw. dann noch etwas tun sollte. Und die Antwort ist eigentlich klar:

Weil er sich davon einen besseren Gegenwert verspricht als das BGE.
Das Motivationsproblem dürfte wohl vor allem für schlecht bezahlte und unangenehme Jobs gelten, solche, die niemand gerne macht und zu denen Arbeitslose mit Druck vom Arbeitsamt gezwungen werden müssen. Der Vorteil des BGE wäre, dass die Gesellschaft dann gezwungen ist, sich über den angemessenen Umgang mit solchen Arbeiten und denen, die sie ausüben, Gedanken zu machen.

Genau. Wobei ich denke, daß solche Jobs eben nicht nur vom Arbeitsamt vergeben werden, sondern verbreiteter sind. Die Gefahr eines zu geringen Gegenwertes besteht überall da, wo Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen wenig Gewinn machen und keine hochspezialisierten Kräfte nötig sind/scheinen. Pfleger (oder gar Hilfspfleger) in Krankenhäusern zum Beispiel.


Ja, Jobs, die einerseits volkswirtschaftlich notwendig sind, für die aber andererseits ein Überangebot auf dem Arbeitsmarkt oder auch ein Überangebot an Anbietern besteht, mit entsprechenden Folgen für Lohn und Preis. Hier besteht eine Diskrepanz zwischen der moralischen Bewertung und der auf dem Prinzip von Angebot und Nachfrage basierenden Entlohnung. Die Verteidiger des Marktprinzips werden einwenden, dass nur dadurch Anreiz geschaffen wird, sich für "höhere" Aufgaben zu qualifizieren. Moralisches Problem dabei: Die implizite Abwertung dieser "niederen", aber notwendigen Tätigkeiten und derer, die zu höheren Qualifikationen gar nicht in der Lage sind.

Von der bloßen inhaltsleeren Beteuerung bei Sonntagsreden, wie wichtig auch schlecht bezahlte Jobs für die Gesellschaft seien, können sich die Betroffenen nicht viel kaufen. Das hat etwas von "den Armen gehört das Himmelreich".
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1841853) Verfasst am: 26.05.2013, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Von der bloßen inhaltsleeren Beteuerung bei Sonntagsreden, wie wichtig auch schlecht bezahlte Jobs für die Gesellschaft seien, können sich die Betroffenen nicht viel kaufen. Das hat etwas von "den Armen gehört das Himmelreich".

Deswegen wäre ein erster wichtiger - und auch logistisch und ökonomisch viel einfacherer - Schritt die flächendeckende Einführung eines Mindestlohns.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44168

Beitrag(#1841868) Verfasst am: 26.05.2013, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Die Verteidiger des Marktprinzips werden einwenden, dass nur dadurch Anreiz geschaffen wird, sich für "höhere" Aufgaben zu qualifizieren.

Von "moralischen" Einwänden mal abgesehen ist das strukturelle Problem an diesem Argument, dass diese Qualifizierungsanreize in Widersprüche führen, sobald sie zu gut funktionieren, weil dann für die schlecht bezahlten notwendigen Jobs niemand mehr übrig bliebe.
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1841894) Verfasst am: 26.05.2013, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ja, ich denke auch, daß man Dinge tut, wenn man meint, einen akzeptablen Gegenwert dafür zu bekommen. Je nach Situation kann dieser gehen von der Gegenleistung, nicht getötet oder gequält zu werden, über Lob, ein Gehalt oder eine Vergünstigung, bis hin zu einem guten Gefühl (Sieg, Sex, Erfolg, Anerkennung ...).

Eine Gesellschaft wie die unsere kann sich mE ein BGE leisten und sollte es auch. Das Motivationsproblem, das viele Leute ansprechen, liegt konsequent betrachtet eigentlich nicht in der Frage, warum ein BGE-Empfänger dann noch etwas tun sollte, sondern in der Frage, warum ein Arbeitnehmer, Selbständiger usw. dann noch etwas tun sollte. Und die Antwort ist eigentlich klar:

Weil er sich davon einen besseren Gegenwert verspricht als das BGE.


Das Motivationsproblem dürfte wohl vor allem für schlecht bezahlte und unangenehme Jobs gelten, solche, die niemand gerne macht und zu denen Arbeitslose mit Druck vom Arbeitsamt gezwungen werden müssen. Der Vorteil des BGE wäre, dass die Gesellschaft dann gezwungen ist, sich über den angemessenen Umgang mit solchen Arbeiten und denen, die sie ausüben, Gedanken zu machen.


Ich war immer schon der Ansicht, dass unangnehmer und underwünschte Arbeiten schlicht besser bezahlt werden müssen...
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
pera
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1841903) Verfasst am: 26.05.2013, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ja, ich denke auch, daß man Dinge tut, wenn man meint, einen akzeptablen Gegenwert dafür zu bekommen. Je nach Situation kann dieser gehen von der Gegenleistung, nicht getötet oder gequält zu werden, über Lob, ein Gehalt oder eine Vergünstigung, bis hin zu einem guten Gefühl (Sieg, Sex, Erfolg, Anerkennung ...).

Eine Gesellschaft wie die unsere kann sich mE ein BGE leisten und sollte es auch. Das Motivationsproblem, das viele Leute ansprechen, liegt konsequent betrachtet eigentlich nicht in der Frage, warum ein BGE-Empfänger dann noch etwas tun sollte, sondern in der Frage, warum ein Arbeitnehmer, Selbständiger usw. dann noch etwas tun sollte. Und die Antwort ist eigentlich klar:

Weil er sich davon einen besseren Gegenwert verspricht als das BGE.


Das Motivationsproblem dürfte wohl vor allem für schlecht bezahlte und unangenehme Jobs gelten, solche, die niemand gerne macht und zu denen Arbeitslose mit Druck vom Arbeitsamt gezwungen werden müssen. Der Vorteil des BGE wäre, dass die Gesellschaft dann gezwungen ist, sich über den angemessenen Umgang mit solchen Arbeiten und denen, die sie ausüben, Gedanken zu machen.


Ich war immer schon der Ansicht, dass unangnehmer und underwünschte Arbeiten schlicht besser bezahlt werden müssen...


Äh, Zahnärzte?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1841923) Verfasst am: 26.05.2013, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:


Ich war immer schon der Ansicht, dass unangnehmer und underwünschte Arbeiten schlicht besser bezahlt werden müssen...


Äh, Zahnärzte?


Sehen wir mal von meinem etwas verunglücktem Versuch, einen deutschen Satz zu schreiben ab, verstehe ich Deine Frage nicht. Meinst Du von Zahnärtzen wird ihre Arbeit als unangenehm empfunden und dass sie nicht genug dafür bezahlt werden?
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
pera
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1841924) Verfasst am: 26.05.2013, 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:


Ich war immer schon der Ansicht, dass unangnehmer und underwünschte Arbeiten schlicht besser bezahlt werden müssen...


Äh, Zahnärzte?


Sehen wir mal von meinem etwas verunglücktem Versuch, einen deutschen Satz zu schreiben ab, verstehe ich Deine Frage nicht. Meinst Du von Zahnärtzen wird ihre Arbeit als unangenehm empfunden und dass sie nicht genug dafür bezahlt werden?


Nein, von denen, an denen sie ausgeübt wird natürlich. (Sollte eine Art Witz sein.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1842037) Verfasst am: 27.05.2013, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ganz auf die bafoeg-pruefung wird man allerdings eh nicht verzichten koennen (solange es kein BGE gibt), da sonst alle anfangen, ewig zu studieren und dafuer ewig bafoeg zu beziehen.

Na damit hätte man doch dann ein BGE. Mr. Green

yepp Smilie


Schön wärs, wenn es lauter Universitäten gäbe, und nur noch Leute mit Bildung.

Ich denke, dass ist ein Trugschluss.

Leute die ein Einkommen ohne Leistung bekommen, haben nicht den Antrieb dafür.

Ich kann es an mir selber feststellen.
Früher dachte ich immer, "wenn ich mal Rente habe, studiere ich mal was an der Uni. Vermutlich Soziologie".
Ich habe jetzt die Möglichkeit, aber denke mir, "warum soll ich mir das antun. Wenn ich was wissen will, lese ich dementsprechende Bücher, und/oder suche ich das im Internet".


du hast uns missverstanden.

wenn es ein befoeg an jeden studenten gaebe, ohne jede pruefung, dann waere das de facto ein bedingungsloses grundeinkommen (zumindest fuer die, die irgendwie ein abi zu erreichen imstande sind).

dass diese "studenten" dann auch tatsaechlich etwas studieren und dabei auch noch bildung erwerben, habe zumindest ich nicht angenommen. eingeschrieben sein an einer uni heisst ja nicht, dass man dort auch irgendwas lernt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1842065) Verfasst am: 27.05.2013, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Die Verteidiger des Marktprinzips werden einwenden, dass nur dadurch Anreiz geschaffen wird, sich für "höhere" Aufgaben zu qualifizieren.

Von "moralischen" Einwänden mal abgesehen ist das strukturelle Problem an diesem Argument, dass diese Qualifizierungsanreize in Widersprüche führen, sobald sie zu gut funktionieren, weil dann für die schlecht bezahlten notwendigen Jobs niemand mehr übrig bliebe.


Das wird natürlich nicht passieren, dafür ist alleine strukturell schon gesorgt. Aber es reicht, dass es theoretisch jeder schaffen kann, so wird die Verantwortung auf den Einzelnen umgelegt. Dass es Scheißjobs gibt, von denen man selbst profitiert, ist dann deshalb kein Problem, weil man ja zu jedem Einzelnen Inhaber dieser Jobs "selbst Schuld" sagen kann. Es wird also je nach Bedarf mit ökonomischer Notwendigkeit oder persönlicher Verantwortung für das eigene Leben argumentiert. Habe ich in Diskussionen selbst mit Leuten, die ich ansonsten als durchaus reflektiert bezeichnen würde, schon oft so erlebt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Icesurfer
permanent gesperrt



Anmeldungsdatum: 15.02.2008
Beiträge: 1272

Beitrag(#1962136) Verfasst am: 03.11.2014, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Politisches Erdbeben in Spanien.Die Podemos Partei (pro Grundeinkommen) ist laut einer Umfrage nun stärkste Kraft: https://news.yahoo.com/spanish-newcomer-party-takes-lead-poll-shakes-political-153228671--business.html

Umfrage: Neue Linkspartei würde Wahlen heute in Spanien gewinnen.
http://www.europeonline-magazine.eu/umfrage-neue-linkspartei-wuerde-wahlen-heute-in-spanien-gewinnen_362320.html
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Icesurfer
permanent gesperrt



Anmeldungsdatum: 15.02.2008
Beiträge: 1272

Beitrag(#1987212) Verfasst am: 26.02.2015, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

EchteDemokratieJetzt! hat folgendes geschrieben:
"In der Tech-Welt taucht die Idee des Grundeinkommens nun immer häufiger auf. Mega-Investor und Netscape-Gründer Marc Andreessen sagte dem New York Magazine kürzlich, dass er es für eine „sehr interessante Idee" halte, und Sam Altman vom Gründerzentrum Y Combinator nannte die Einführung eine „logische Konsequenz". Albert Wenger, ein Risikofinanzier des New Yorker Unternehmens Union Square Ventures, bloggt bereits seit 2013 über das bedingungslose Grundeinkommen. Die smarten Apps, die seine Firma finanziert, lehren Sprachen und können Taxis bestellen und machen mit jedem Download Jobs überflüssig. Das bereitet ihm Kopfzerbrechen."
http://www.vice.com/de/read/etwas-fur-alle-0000948-v11n1
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46369
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1987230) Verfasst am: 26.02.2015, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Icesurfer hat folgendes geschrieben:
EchteDemokratieJetzt! hat folgendes geschrieben:
"In der Tech-Welt taucht die Idee des Grundeinkommens nun immer häufiger auf. Mega-Investor und Netscape-Gründer Marc Andreessen sagte dem New York Magazine kürzlich, dass er es für eine „sehr interessante Idee" halte, und Sam Altman vom Gründerzentrum Y Combinator nannte die Einführung eine „logische Konsequenz". Albert Wenger, ein Risikofinanzier des New Yorker Unternehmens Union Square Ventures, bloggt bereits seit 2013 über das bedingungslose Grundeinkommen. Die smarten Apps, die seine Firma finanziert, lehren Sprachen und können Taxis bestellen und machen mit jedem Download Jobs überflüssig. Das bereitet ihm Kopfzerbrechen."
http://www.vice.com/de/read/etwas-fur-alle-0000948-v11n1

Früh oder spät wird man nicht um das bedingungslose Grundeinkommen nicht herum kommen.

Wie die Probleme der Unzufriedenheit: "der bekommt mehr fürs nichtstun als ich" gelöst werden, ist nicht ab zu sehen. Dies dürfte m. E. das größte Hindernis dabei sein.

An Gruppen, die bereits jetzt Geld fürs nichtstun bekommen, kann man das schon jetzt deutlich erkennen.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46488

Beitrag(#1987234) Verfasst am: 26.02.2015, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Früh oder spät wird man nicht um das bedingungslose Grundeinkommen nicht herum kommen.

Wie die Probleme der Unzufriedenheit: "der bekommt mehr fürs nichtstun als ich" gelöst werden, ist nicht ab zu sehen. Dies dürfte m. E. das größte Hindernis dabei sein.

Am Kopf kratzen
Ich dachte beim bedingungslosen Grundeinkommen bekommt jeder gleich wenig/viel fürs Nichtstun. Das fürs Tun, kommt dann drauf?
_________________
Tja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46369
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1987239) Verfasst am: 26.02.2015, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Früh oder spät wird man nicht um das bedingungslose Grundeinkommen nicht herum kommen.

Wie die Probleme der Unzufriedenheit: "der bekommt mehr fürs nichtstun als ich" gelöst werden, ist nicht ab zu sehen. Dies dürfte m. E. das größte Hindernis dabei sein.

Am Kopf kratzen
Ich dachte beim bedingungslosen Grundeinkommen bekommt jeder gleich wenig/viel fürs Nichtstun. Das fürs Tun, kommt dann drauf?

Es gibt immer welche, die dann mehr haben. Wohnen in eine billigere Gegend, haben was geerbt, Infrastruktur ist "dort" gaaanz anders. Es gibt immer Begründungen, es den andern zu neiden.
Auch bei tupfegleiche Verteilung habe ich doch viel mehr Berechtigung, als jene dort. nee
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
goatmountain
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 10.10.2009
Beiträge: 2810

Beitrag(#1987245) Verfasst am: 26.02.2015, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

Icesurfer hat folgendes geschrieben:
Politisches Erdbeben in Spanien.Die Podemos Partei (pro Grundeinkommen) ist laut einer Umfrage nun stärkste Kraft: https://news.yahoo.com/spanish-newcomer-party-takes-lead-poll-shakes-political-153228671--business.html

Umfrage: Neue Linkspartei würde Wahlen heute in Spanien gewinnen.
http://www.europeonline-magazine.eu/umfrage-neue-linkspartei-wuerde-wahlen-heute-in-spanien-gewinnen_362320.html

das waere ja dann die oberhammerschlagzeile:
"eu (schaeuble) finanziert das blg in griechenland, spanien und portugal und italien." Gröhl...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
DoYoukNow
werbeaccount, gesperrt



Anmeldungsdatum: 20.03.2015
Beiträge: 6

Beitrag(#1991435) Verfasst am: 21.03.2015, 10:50    Titel: Antworten mit Zitat

hallo
Regierungen sollten größte Anstrengungen machen,
er sollte aktiv gegen Terrorgruppen
Regierung sollte die Menschen schützen.
gruss

Werbung entfernt, Z.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Casual3rdparty
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#2007918) Verfasst am: 26.06.2015, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

http://motherboard.vice.com/de/read/finnland-hat-die-einfhrung-des-bedingungslosen-grundeinkommens-beschlossen-222
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sehr gut
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2007998) Verfasst am: 26.06.2015, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
http://motherboard.vice.com/de/read/finnland-hat-die-einfhrung-des-bedingungslosen-grundeinkommens-beschlossen-222

Danke für die Info Smilie

Hast du dich mal mit dem kanadischem "Mincome" beschäftigt? Hab bisher nichts über die Vorgeschichte die zu diesem Experiment führte gelesen, wer/was die treibende Kraft dazu war etc...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
unquest
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#2008065) Verfasst am: 27.06.2015, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
http://motherboard.vice.com/de/read/finnland-hat-die-einfhrung-des-bedingungslosen-grundeinkommens-beschlossen-222

Zitat:
Zwar ist noch nicht näher geregelt, wie genau das Experiment ablaufen soll

Meine erste Frage wäre: Ist die Auszahlung an den Besitz des finnischen Passes gebunden oder muss man auch seinen Wohnort in Finnland nachweisen?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3637

Beitrag(#2008122) Verfasst am: 27.06.2015, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
http://motherboard.vice.com/de/read/finnland-hat-die-einfhrung-des-bedingungslosen-grundeinkommens-beschlossen-222

Daraus:

Zitat:
Die konkreten Modelle, die momentan in Finnlands Parteien zur Umsetzung diskutiert werden, unterscheiden sich bisher noch sehr:

Die linke Allianz schlägt magere 620 Euro vor, die Grünen haben einen Vorschlag eingereicht, der eher wie ein „Hartz IV plus“ daher kommt (440 Euro pro Monat). Beide Parteien hatten ihre Modelle bereits fest in ihrem Wahlprogramm verankert. Der wirtschaftsliberale Kandidat Björn Wahlroos hat für sein Modell wiederum zwischen 850 und 1.000 Euro pro Monat veranschlagt.

Die Helsinki Times dagegen rechnet angesichts der Lebenshaltungskosten in dem Land vor: „Um Armut wirklich zu beseitigen, sollte jeder monatlich 1166 Euro monatlich erhalten.“


Ich nehme den kleinsten und den größten Wert:

    1) 440 EUR/Monat
    2) 1166 EUR/Monat



Der erste Wert ist übrigens etwas popelig im Vergleich zur "Volksrente":

Zitat:
Finland - Gesellschaftspolitik

Finnland versteht sich seit der Nachkriegszeit als ausgeprägter Wohlfahrtsstaat. Arbeitslose erhalten eine Unterstützung in Form von Tagegeldern, die nicht vom früheren Einkommen abhängig sind. Die Altersrente für Berufstätige ist als öffentliche Pflichtversicherung geregelt. Die Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, zwei Drittel der Versicherungsbeiträge zu tragen. Wer keinen Anspruch auf Arbeitsrente hat, erhält im Alter oder bei Berufsunfähigkeit eine sogenannte Volksrente. Diese beträgt 2007 für einen alleinstehenden Einwohner Helsinkis monatlich 524,85 Euro.

Auch das finnische Gesundheitswesen ist auf einer staatlichen Grundsicherung aufgebaut. Die ärztliche Versorgung wird aus Steuergeldern finanziert und staatlich organisiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Finnland#Politik




Leider konnte ich auf die Schnelle keine guten Zahlen zum finnischen Haushalt finden.

In Summe betrug er 2011:

Zitat:

100 Mrd. EUR


(im Original: 137 600 Mill. USD)

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_government_budgets_by_country


Obige Vorschläge für die Höhe des BGE auf die Bevölkerung von 5,5 Millionen gerechnet:

    1) 29 Mrd. EUR
    2) 77 Mrd. EUR


Das möchte ich sehen, aus welchen Töpfen die finnischen Parteien eben mal fast ein Drittel oder gar drei Viertel des Gesamtbudgets nehmen und welche Leistungen sie streichen wollen, um das BGE zu bezahlen.
_________________
"There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
göttertod
Atheist und Zweifelsäer



Anmeldungsdatum: 20.08.2004
Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg

Beitrag(#2012487) Verfasst am: 24.07.2015, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.capital.de/meinungen/mindestlohn-oder-grundeinkommen.html


Zitat:
Grundeinkommen statt Mindestlohn

21. Jul 2015, Robert Skidelsky

Die Automatisierung vernichtet Jobs. Die beste Antwort darauf ist ein vom Arbeitsmarkt abgekoppeltes Grundeinkommen. Von Robert Skidelsky


Robert Skidelsky ist Mitglied des britischen Oberhauses und emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Warwick.

...



http://www.project-syndicate.org/commentary/basic-income-tax-subsidies-minimum-wage-by-robert-skidelsky-2015-07
_________________
auf dass die Bücher von "Iain Banks" Wirklichkeit werden
The Jimmy Dore Show
jede Tradition ist es wert sich an sie zu erinnern, aber nicht jede Tradition ist es wert gelebt zu werden
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
quadium
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.04.2013
Beiträge: 1771

Beitrag(#2012494) Verfasst am: 24.07.2015, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

Die Automatisierung vernichtet seit zweihundert Jahren Jobs.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#2012523) Verfasst am: 25.07.2015, 08:49    Titel: Antworten mit Zitat

quadium hat folgendes geschrieben:
Die Automatisierung vernichtet seit zweihundert Jahren Jobs.
und schafft - andere - jobs, denn irgendwer muss diese maschinen entwickeln, bauen, zum kunden bringen, aufbauen, bedienen, warten, reparieren und irgendwann wieder verschrotten.
_________________
I'm tapping in the dusternis
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44168

Beitrag(#2012528) Verfasst am: 25.07.2015, 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

quadium hat folgendes geschrieben:
Die Automatisierung vernichtet seit zweihundert Jahren Jobs.

Seit das feudale Leibeigenensystem durch das moderne Lohnarbeitssystem abgelöst wurde, gehen auch Jobs verloren. Ergo: Zurück zur Leibeigenenschaft, dann sind unsere Jobs sicher!

zwinkern
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2012539) Verfasst am: 25.07.2015, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
quadium hat folgendes geschrieben:
Die Automatisierung vernichtet seit zweihundert Jahren Jobs.

Seit das feudale Leibeigenensystem durch das moderne Lohnarbeitssystem abgelöst wurde, gehen auch Jobs verloren. Ergo: Zurück zur Leibeigenenschaft, dann sind unsere Jobs sicher!

zwinkern


Ich betrachte die Automatisierung und Elektronisierung als große Chance, den Menschen von der Arbeit zu befreien.

Damit wäre der biblische Fluch des "ora et labora" sozusagen besiegt ...-! Cool
_________________
Free Julian Assange! Lock up the Killers!

Populismus ist keine Verschwörungstheorie

Informationsstelle Militarisierung e.V.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3 ... 18, 19, 20 ... 28, 29, 30  Weiter
Seite 19 von 30

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group