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Nachdenken

 
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Namronia
1500+ mal Qualität!



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 1687

Beitrag(#1180406) Verfasst am: 14.01.2009, 08:09    Titel: Nachdenken Antworten mit Zitat

im "wie wurdest du atheist" thread kam einmal ein "alle haben es damals achselzuckend hingenommen, was die in der schule erzählt haben" vor, wenigstens so in der art.

daraus will ich mal nen neuen thread machen.

wieso nehmen so viele menschen fast alles völlig ohne nachdenken an?

ich kapier das irgendwie nicht so richtig, religion in der schule ist das beste beispiel. dort wird so ein scheiß gelehrt, aber jeder macht mit...
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1180408) Verfasst am: 14.01.2009, 08:18    Titel: Re: Nachdenken Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
im "wie wurdest du atheist" thread kam einmal ein "alle haben es damals achselzuckend hingenommen, was die in der schule erzählt haben" vor, wenigstens so in der art.

daraus will ich mal nen neuen thread machen.

wieso nehmen so viele menschen fast alles völlig ohne nachdenken an?

ich kapier das irgendwie nicht so richtig, religion in der schule ist das beste beispiel. dort wird so ein scheiß gelehrt, aber jeder macht mit...


Es ist eigentlich recht natuerlich, dass Kinder zunaechst mal so ziemlich alles, was die Eltern und in geringerem Mass auch andere als "Authoritaeten" wahrgenommen Menschen vorsetzen, "annehmen". Die Kritikfaehigkeit beginnt sich erst im Laufe der Pubertaet so richtig auszubilden. Ich selbst bin im Alter von etwa 14 oder 15 Jahren zum Atheisten geworden, vorher war mir das nicht moeglich, weil ich noch nicht zu wirklicher Kritik faehig war. Waere ich von meinen Eltern atheistisch erzogen worden (auch im Sinne von indoktriniert), dann waere ich bereits mit 3 Jahren Atheist gewesen, aber halt nicht wirklich, sondern in dem Sinne, in dem ein getauftes kleines Kind Christ ist, unhinterfragt und von jemand anderem so beschlossen.

Gruss, Bernie
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Namronia
1500+ mal Qualität!



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 1687

Beitrag(#1180420) Verfasst am: 14.01.2009, 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Es ist eigentlich recht natuerlich, dass Kinder zunaechst mal so ziemlich alles, was die Eltern und in geringerem Mass auch andere als "Authoritaeten" wahrgenommen Menschen vorsetzen, "annehmen". Die Kritikfaehigkeit beginnt sich erst im Laufe der Pubertaet so richtig auszubilden. Ich selbst bin im Alter von etwa 14 oder 15 Jahren zum Atheisten geworden, vorher war mir das nicht moeglich, weil ich noch nicht zu wirklicher Kritik faehig war. Waere ich von meinen Eltern atheistisch erzogen worden (auch im Sinne von indoktriniert), dann waere ich bereits mit 3 Jahren Atheist gewesen, aber halt nicht wirklich, sondern in dem Sinne, in dem ein getauftes kleines Kind Christ ist, unhinterfragt und von jemand anderem so beschlossen.


genau deswegen gehen 3/4 der jugendlichen immer noch zur kommunion/konfirmation?
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Dissonanz
Zeuge ANOVAs



Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1180424) Verfasst am: 14.01.2009, 09:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zur Konfirmation bin ich damals unter anderem gegangen weils da Kram gibt.
Ich hab ein Teleskop bekommen. Sehr glücklich

Und weil ich gleich ein Referat darüber halte: Zum Verständnis von second-order false believes(Die Fähigkeit zu Verstehen, dass jemand anders eine falsche Konzeption von dem, was andere Denken haben kann) sind Kinder erst mit fünf bis sechs Jahren fähig. Das gehört zur Entwicklung der Theory of Mind, welche sich erst mit cirka vier bis fünf Jahren entwickelt. Ab dann können Kinder übrigens verstehen, dass andere auch falsche/von ihren eigenen Vorstellungen abweichende Annahmen über die Realität haben können.

Also, haltet euch ran!
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-Brother Broadsword of Warm Humanitarianism

"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843

You can't spell Discord without Disco.
-frypoddie
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1180429) Verfasst am: 14.01.2009, 09:45    Titel: Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Es ist eigentlich recht natuerlich, dass Kinder zunaechst mal so ziemlich alles, was die Eltern und in geringerem Mass auch andere als "Authoritaeten" wahrgenommen Menschen vorsetzen, "annehmen". Die Kritikfaehigkeit beginnt sich erst im Laufe der Pubertaet so richtig auszubilden. Ich selbst bin im Alter von etwa 14 oder 15 Jahren zum Atheisten geworden, vorher war mir das nicht moeglich, weil ich noch nicht zu wirklicher Kritik faehig war. Waere ich von meinen Eltern atheistisch erzogen worden (auch im Sinne von indoktriniert), dann waere ich bereits mit 3 Jahren Atheist gewesen, aber halt nicht wirklich, sondern in dem Sinne, in dem ein getauftes kleines Kind Christ ist, unhinterfragt und von jemand anderem so beschlossen.


genau deswegen gehen 3/4 der jugendlichen immer noch zur kommunion/konfirmation?


Ich glaube zumindest nicht, dass das die Mehrheit von denen aus religioeser Ueberzeugung tut. Die meisten haben doch gar nicht richtig darueber reflektiert und tun das, weil man das halt in dem Alter so macht. Zumindest bei meiner Kommunion war das so. Beim Anblick der alten Bilder mit der Kerze in der Hand gruselt mich noch heute. In meinem Fall war vor allem auch die Aussicht auf jede Menge Geschenke von der Verwandtschaft Motiv und weniger religioese Inbrunst.

Gruss, Bernie
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1180452) Verfasst am: 14.01.2009, 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Es ist eigentlich recht natuerlich, dass Kinder zunaechst mal so ziemlich alles, was die Eltern und in geringerem Mass auch andere als "Authoritaeten" wahrgenommen Menschen vorsetzen, "annehmen". Die Kritikfaehigkeit beginnt sich erst im Laufe der Pubertaet so richtig auszubilden. Ich selbst bin im Alter von etwa 14 oder 15 Jahren zum Atheisten geworden, vorher war mir das nicht moeglich, weil ich noch nicht zu wirklicher Kritik faehig war. Waere ich von meinen Eltern atheistisch erzogen worden (auch im Sinne von indoktriniert), dann waere ich bereits mit 3 Jahren Atheist gewesen, aber halt nicht wirklich, sondern in dem Sinne, in dem ein getauftes kleines Kind Christ ist, unhinterfragt und von jemand anderem so beschlossen.


genau deswegen gehen 3/4 der jugendlichen immer noch zur kommunion/konfirmation?


Ich bin damals nicht hingegangen und bin unter meinen Klassenkameraden auf Unverständnis gestoßen: Ist doch nur für ein paar wochen, und es gibt total viele Geschenke!
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17534
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1180458) Verfasst am: 14.01.2009, 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Es ist eigentlich recht natuerlich, dass Kinder zunaechst mal so ziemlich alles, was die Eltern und in geringerem Mass auch andere als "Authoritaeten" wahrgenommen Menschen vorsetzen, "annehmen". Die Kritikfaehigkeit beginnt sich erst im Laufe der Pubertaet so richtig auszubilden. Ich selbst bin im Alter von etwa 14 oder 15 Jahren zum Atheisten geworden, vorher war mir das nicht moeglich, weil ich noch nicht zu wirklicher Kritik faehig war. Waere ich von meinen Eltern atheistisch erzogen worden (auch im Sinne von indoktriniert), dann waere ich bereits mit 3 Jahren Atheist gewesen, aber halt nicht wirklich, sondern in dem Sinne, in dem ein getauftes kleines Kind Christ ist, unhinterfragt und von jemand anderem so beschlossen.


genau deswegen gehen 3/4 der jugendlichen immer noch zur kommunion/konfirmation?


Den meisten gehts imo ums Geld.
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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Beitrag(#1180467) Verfasst am: 14.01.2009, 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:

Den meisten gehts imo ums Geld.


Das stimmt wohl. Ich hatte jedoch ohnehin Probleme mich bei meinen Eltern und im Prinzip dem Rest der Familie durchzusetzen. Als ich dann aber hörte, dass es Geschenke geben würde, war ich sofort dabei zwinkern
Damals habe ich umgerechnet etwa 1000 Euronen eingenommen! An keinem anderen Tag habe ich jemals wieder solche Schenkungen erhalten ... und im Nachhinein entsetzt mich das ... und irgendwie plagt mich ein schlechtes Gewissen ... am liebsten würde ich ihnen das Geld zurückzahlen (wäre auch gar kein so schlechter Gag zynisches Grinsen ).
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Shadaik
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Beitrag(#1180480) Verfasst am: 14.01.2009, 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Es ist eigentlich recht natuerlich, dass Kinder zunaechst mal so ziemlich alles, was die Eltern und in geringerem Mass auch andere als "Authoritaeten" wahrgenommen Menschen vorsetzen, "annehmen". Die Kritikfaehigkeit beginnt sich erst im Laufe der Pubertaet so richtig auszubilden. Ich selbst bin im Alter von etwa 14 oder 15 Jahren zum Atheisten geworden, vorher war mir das nicht moeglich, weil ich noch nicht zu wirklicher Kritik faehig war. Waere ich von meinen Eltern atheistisch erzogen worden (auch im Sinne von indoktriniert), dann waere ich bereits mit 3 Jahren Atheist gewesen, aber halt nicht wirklich, sondern in dem Sinne, in dem ein getauftes kleines Kind Christ ist, unhinterfragt und von jemand anderem so beschlossen.

genau deswegen gehen 3/4 der jugendlichen immer noch zur kommunion/konfirmation?
Moment, dafür wird man ja auch bezahlt. zwinkern
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Evilbert
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Beitrag(#1180484) Verfasst am: 14.01.2009, 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich hab bei der Konfirmation keine 100 DM mangels erwachsener Verwandter erhalten.

Ich habe tatsächlich "einfach so" mitgemacht, und eine zeitlang habe ich mir dabei sogar richtig Mühe gegeben. Wäre ich 40 Jahre eher sozialisiert worden, wäre aus mir bestimmt ein halbes Jahrzehnt lang ein brauchbarer Mitläufer geworden.

Es ging mir auch nicht ums dazugehören (mein bester Freund , mit dem ich nahezu täglich verabredet war hat beispielsweise den Quatsch nicht mitgemacht) sondern es war beimir wohl tatsächlich soeine Art Automatismus, in die man ohne zu überlegen reingerät.

Mein persönlicher moralischer Trost: dafür war ich nie Autofahrer frech
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Querdenker
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Beitrag(#1180492) Verfasst am: 14.01.2009, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:

Mein persönlicher moralischer Trost: dafür war ich nie Autofahrer frech


... sprach der Radfahrer ... diablo
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Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen. (Johann Wolfgang von Goethe)

Die Bibel: Ein Buch, sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden (frei nach Tolkien)

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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1180493) Verfasst am: 14.01.2009, 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Querdenker hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

Mein persönlicher moralischer Trost: dafür war ich nie Autofahrer frech


... sprach der Radfahrer ... diablo


Fußgänger. Bei den kurzen Wegen, die ich als Vorstadtmensch habe lohnt sich meist das Aufschließen des Fahrradschlosses nicht.
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Querdenker
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#1180498) Verfasst am: 14.01.2009, 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Querdenker hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

Mein persönlicher moralischer Trost: dafür war ich nie Autofahrer frech


... sprach der Radfahrer ... diablo


Fußgänger. Bei den kurzen Wegen, die ich als Vorstadtmensch habe lohnt sich meist das Aufschließen des Fahrradschlosses nicht.


Hatte dabei eigentlich ne andere Deutung im Sinn:

Noseman hat folgendes geschrieben:

Ich habe tatsächlich "einfach so" mitgemacht,...

...wäre aus mir bestimmt ein halbes Jahrzehnt lang ein brauchbarer Mitläufer geworden.

...

Mein persönlicher moralischer Trost: dafür war ich nie Autofahrer frech


Ich weiß, der war doppeldeutig und fies. rose
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Zuletzt bearbeitet von Querdenker am 14.01.2009, 11:35, insgesamt einmal bearbeitet
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1180501) Verfasst am: 14.01.2009, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Querdenker hat folgendes geschrieben:

Hatte dabei eigentlich ne andere Deutung im Sinn:



Ich bin doof!

Jetzt ist der Groschen gefallen. Radfahrer; buckeln und treten. Da stand ich voll aufm (Fahrrad?-Lachen) Schlauch.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25878
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1180503) Verfasst am: 14.01.2009, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Querdenker hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

Mein persönlicher moralischer Trost: dafür war ich nie Autofahrer frech


... sprach der Radfahrer ... diablo


Fußgänger. Bei den kurzen Wegen, die ich als Vorstadtmensch habe lohnt sich meist das Aufschließen des Fahrradschlosses nicht.

bravo Ich musste leider mit 44 noch aus beruflichen Gründen den Führerschein machen*** - kann man fast mit meiner Konfirmation vergleichen, zu der mich mein Vater durch hölzerne Argumente überredete. Lachen

***Außerdem gab es eine Anordnung meiner Regierung, die für Urlaube mit Kind auf der Möglichkeit eines Fahrerwechsels bestand.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Einsiedler
registrierter User



Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#1180541) Verfasst am: 14.01.2009, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

Nach meinem Eindruck kommt in der Schulbildung die Vermittlung von kritischem Denken
viel zu kurz (dafür sollte man ein eigenes Unterrichtsfach spendieren - z.B. an Stelle des
Religionsunterrichts Pfeifen). Den Kindern wird Wissen vermittelt, in Mathematik und den
Naturwissenschaften bis zu einem gewissen Grade noch die Herleitung desselben, aber
echte Übungen, wie man von anderen vorgesetzte "Weisheiten" auf Unstimmigkeiten
abklopft und eben nicht einfach für bare Münze nimmt, gibt es meines Wissens nicht.
Ich denke da an so was wie das Sockenbuch, das wäre ein ganz guter Anfang.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1180550) Verfasst am: 14.01.2009, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Einsiedler hat folgendes geschrieben:
Nach meinem Eindruck kommt in der Schulbildung die Vermittlung von kritischem Denken
viel zu kurz (dafür sollte man ein eigenes Unterrichtsfach spendieren - z.B. an Stelle des
Religionsunterrichts Pfeifen). Den Kindern wird Wissen vermittelt, in Mathematik und den
Naturwissenschaften bis zu einem gewissen Grade noch die Herleitung desselben, aber
echte Übungen, wie man von anderen vorgesetzte "Weisheiten" auf Unstimmigkeiten
abklopft und eben nicht einfach für bare Münze nimmt, gibt es meines Wissens nicht.
Ich denke da an so was wie das Sockenbuch, das wäre ein ganz guter Anfang.


Das sollte eigentlich in jedem Fach stattfinden und gelehrt werden. Sogar in Sport, Kunst und Musik (eigentlich da sogar besonders).
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1180560) Verfasst am: 14.01.2009, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Also ich hab bei der Konfirmation keine 100 DM mangels erwachsener Verwandter erhalten.


Ich hätte fast die komplette, sauer verdiente Kohle in dieses bekackte Spenden-Papphäuschen gesteckt, von wo aus es in die Finanzierung der kirchlich-missionarischen Infrastruktur in Südamerika gegangen wäre. Dankenswerter Weise haben meine Eltern rechtzeitig von meinem Vorhaben erfahren. Der Pfaffe hatte uns 10-jährigen vorher nämlich angeraten, soviel von der Kommunionskohle da reinzustecken, "wieviel uns Gott wert" wäre. Das war insofern ziemlich perfide, als dass man als frisch durch Oblaten zu erlösendes und in Vorbereitung darauf monatelang katholisch erbautes Kind kaum anders kann, als verzückt, entrückt und im Gedenken an die "armen Kinder" zu meinen: "Alles!"
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1180994) Verfasst am: 14.01.2009, 21:36    Titel: Re: Nachdenken Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
im "wie wurdest du atheist" thread kam einmal ein "alle haben es damals achselzuckend hingenommen, was die in der schule erzählt haben" vor, wenigstens so in der art.

daraus will ich mal nen neuen thread machen.

wieso nehmen so viele menschen fast alles völlig ohne nachdenken an?


nachdenken ist anstrengend - und voellig uncool.

es ist schrecklich Traurig

bei uns (*1966) war das damals anders in der schule. cool war es allenfalls, die gegenposition zum lehrer einzunehmen - und ihn auseinanderzunehmen, wenn er unsinn erzaehlte. (nur von religion, da hat man sich halt abgemeldet, wenn einem das gestunken hat.)

um dinge kritisch hinterfragen zu koennen, muss man allerdings ein gewisses wissen haben. mathematischen unfug beispielsweise kann man nicht bemerken, wenn man selber mathematisch nur unfug produzieren kann.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1180998) Verfasst am: 14.01.2009, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Einsiedler hat folgendes geschrieben:
Nach meinem Eindruck kommt in der Schulbildung die Vermittlung von kritischem Denken
viel zu kurz (dafür sollte man ein eigenes Unterrichtsfach spendieren - z.B. an Stelle des
Religionsunterrichts Pfeifen).

dafuer! *hand heb*

(also als ersatz fuer religion, mein ich Smilie )

Zitat:

Den Kindern wird Wissen vermittelt, in Mathematik und den
Naturwissenschaften bis zu einem gewissen Grade noch die Herleitung desselben, aber
echte Übungen, wie man von anderen vorgesetzte "Weisheiten" auf Unstimmigkeiten
abklopft und eben nicht einfach für bare Münze nimmt, gibt es meines Wissens nicht.

sollten lehrer den schueler regelmaessig mal unsinn erzaehlen, und sie tadeln, wenn sie es nicht bemerken?
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Keller
last neoliberal standing and car of the year 1983!



Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 1411

Beitrag(#1181075) Verfasst am: 14.01.2009, 22:33    Titel: Re: Nachdenken Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
im "wie wurdest du atheist" thread kam einmal ein "alle haben es damals achselzuckend hingenommen, was die in der schule erzählt haben" vor, wenigstens so in der art.

daraus will ich mal nen neuen thread machen.

wieso nehmen so viele menschen fast alles völlig ohne nachdenken an?

ich kapier das irgendwie nicht so richtig, religion in der schule ist das beste beispiel. dort wird so ein scheiß gelehrt, aber jeder macht mit...



Letztendlich neigen so ziemlich alle Menschen dazu, Ihr eigenes Nachdenken gründlich zu überschätzen. Ich behaupte, dass deiner Grundaussage

Zitat:
wieso nehmen so viele menschen fast alles völlig ohne nachdenken an?


mal locker 90% der Menschen im deutschsprachigen Raum zustimmen würden. Anderwo wird es vermutlich ähnlich sein.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1181296) Verfasst am: 15.01.2009, 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wurde Konfirmand, weil meine Mutter es so wollte. Meinem Vater hat das sicher nicht gepaßt, er war strammer Nazi gewesen. Aber dann kurz nach 1945 mußte er ja fein den Mund halten. Im Großen und Ganzen hat es mir Spaß gemacht, und ich fand es auch sehr interessant, was der Superintendent uns erzählte. Bis dahin wußte ich ja vom Lieben Gott nur das, was in den Märchenbüchern steht, und von Jesus so gut wie gar nichts. Jetzt erfuhr ich endlich, warum man den armen Kerl ans Kreuz genagelt hatte. Und es war ja auch ein angenehmer Gedanke, daß er für mich den Prügelknaben machte. Lustig war die "Konfirmandenprüfung" in der Kirche. Der Superintendent hatte mit jedem genau abgesprochen, was er fragen würde, und was zu antworten war. Und die Heiterkeit war groß, als die Lisa Gipp deklamierte: "Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquieken!" (mit richtig langem i).
Und dann, nach der Konfirmation war ich ungefähr eine Woche lang sehr fromm, mit Beten und jeden Morgen was in der Bibel lesen und so. Aber das hat sich schnell gegeben.
Immerhin kriegte ich einen richtigen Anzug mit Jackett und langer Hose, angefertig aus einem Militärmantel, und meine erste Armbanduhr, eine Lange & Söhne aus Glashütte (mein alter Herr war Uhrmacher). Hach, wenn ich die noch hätte, die ist heute ja ein kleines Vermögen wert.
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NGC 2997



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 755
Wohnort: Sirius

Beitrag(#1181382) Verfasst am: 15.01.2009, 08:43    Titel: Antworten mit Zitat

Die guten alten Zeiten Überrascht
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Einsiedler
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#1181393) Verfasst am: 15.01.2009, 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
sollten lehrer den schueler regelmaessig mal unsinn erzaehlen, und sie tadeln, wenn sie es nicht bemerken?

Auch wenn es absurd klingen mag: Ja!
Kinder müssen lernen, daß man Autoritäten nicht blind glauben darf.
Es würde aber auch schon reichen, wenn den Schülern Unsinn erzählt wird (mit dem
Hinweis, daß es Unsinn ist, oder zumindest mit dem Hinweis, daß sie das prüfen sollen)
und sie aufgefordert werden, den Unsinn argumentativ als solchen zu entlarven.
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Querdenker
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#1181405) Verfasst am: 15.01.2009, 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

*Post gelöscht weil:*

Ups, falscher Fred. Pfeifen
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Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen. (Johann Wolfgang von Goethe)

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