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Wohlstand für alle?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#81066) Verfasst am: 25.01.2004, 21:56    Titel: Wohlstand für alle? Antworten mit Zitat

Ich hab da mal ne Frage:
Ist es tatsächlich möglich, dass irgendwann alle Menschen auf demselben Standard leben und dieser auch noch möglichst hoch ist? Ein großer Teil des Reichtums der Industrieländer stützt sich auf das rücksichtslose Ausbeuten der 3. Welt Staaten. Durch deren Armut kann man billig Rohstoffe besorgen und man hat auch viele Arbeitskräfte zur Verfügung.
Aber ließe sich das irgendwie ändern? Zum Beispiel wenn man erstmal die Bevölkerungsexplosion stoppt und dann weitersieht? Und was ist mit neuen regenerativen Energiequellen die vieles billiger machen? Würde ein vollkommener Schuldenerlass die Situation schlagartig bessern oder müsste noch mehr getan werden?
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hefe
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Anmeldungsdatum: 15.01.2004
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Beitrag(#81096) Verfasst am: 25.01.2004, 22:15    Titel: Re: Wohlstand für alle? Antworten mit Zitat

"Wohlstand für niemand?
Die Marktwirtschaft entlaesst ihre Kinder."

von Horst Afheldt (ehemaliger Mitarbeiter des Bundespraesidenten Richard von Weizsäcker).

Dieses Buch ist dem geneigten Leser zu dieser Thematik sehr zu empfehlen. Ein Resuemee dieses Buches (Ausgabe 1994):

Arbeit wird - global gesehen - billig wie Dreck.
_________________
"Die Skepsis breitet zu spät ihre Segnungen über uns aus, über unsere von Überzeugungen verwüsteten Gesichter" - E. M. Cioran
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Falameezar
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
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Beitrag(#81107) Verfasst am: 25.01.2004, 22:28    Titel: Re: Wohlstand für alle? Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ich hab da mal ne Frage:
Ist es tatsächlich möglich, dass irgendwann alle Menschen auf demselben Standard leben und dieser auch noch möglichst hoch ist? Ein großer Teil des Reichtums der Industrieländer stützt sich auf das rücksichtslose Ausbeuten der 3. Welt Staaten. Durch deren Armut kann man billig Rohstoffe besorgen und man hat auch viele Arbeitskräfte zur Verfügung.
Aber ließe sich das irgendwie ändern? Zum Beispiel wenn man erstmal die Bevölkerungsexplosion stoppt und dann weitersieht? Und was ist mit neuen regenerativen Energiequellen die vieles billiger machen? Würde ein vollkommener Schuldenerlass die Situation schlagartig bessern oder müsste noch mehr getan werden?


Auch wenn es zZ nicht danach aussehen mag, aber ich halte es rein theoretisch für möglich. Allerdings müßten sich mE 2 Dinge grundsätzlich ändern:

1) Die bestehenden Besitzverhältnisse (Demokratisierung der Produktionsmittel)
2) Beherrschung der globalen Populationsentwicklung
_________________
Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#81114) Verfasst am: 25.01.2004, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

Wie soll sich die Population entwickeln?
Ich vermute mal dass die Bevölkerung stabil bleiben soll, aber auf welchem Level? 6;5;4;3; Mrd?
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Falameezar
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen

Beitrag(#81120) Verfasst am: 25.01.2004, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Wie soll sich die Population entwickeln?
Ich vermute mal dass die Bevölkerung stabil bleiben soll, aber auf welchem Level? 6;5;4;3; Mrd?


Das kommt darauf an, welchen Wohlstandslevel man anstreben will.
_________________
Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#81138) Verfasst am: 25.01.2004, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Naja der deutsche Lebenstandard zum Beispiel.
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#81149) Verfasst am: 25.01.2004, 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ein großer Teil des Reichtums der Industrieländer stützt sich auf das rücksichtslose Ausbeuten der 3. Welt Staaten. Durch deren Armut kann man billig Rohstoffe besorgen und man hat auch viele Arbeitskräfte zur Verfügung.

Das stimmt so nicht ganz. Die Industrieländer eignen sich billig Rohstoffe an, aber z.B. bei den Nahrungsmitteln wird ein Grossteil in den Industrieländern selbst hergesellt. Der Reichtum in den Industrieländern beruht im wesentlichen auf der Ausbeutung der dortigen ArbeiterInnen.

Die Rohstoffe können auch nicht wegen der Armut billig besorgt werden. Der Grund dafür ist eher IWF, Weltbank, WTO und das Militär der Grossmächte, welches oft genug dafür eingesetzt wird, um dafür zu sorgen, dass die Rohstoffe auch unter Kontrolle westlicher Konzerne bleiben. Diese Länder sind eher deshalb arm, weil sie die Rohstoffe billig exportieren müssen.
narziss hat folgendes geschrieben:
Ist es tatsächlich möglich, dass irgendwann alle Menschen auf demselben Standard leben und dieser auch noch möglichst hoch ist?

Laut Berechnungen, die ich leider nicht mehr finde Verlegen , wäre der Lebensstandard bei einer gleichmässigen Verteilung des Reichtums auch in der BRD für die meisten Beschäftigten höher, als heute. Diese Berechnung, die ich unbedingt wieder finden muss Am Kopf kratzen sind nicht unrealistisch, weil heute etwa 350 Leute so viel besitzen, wie 50%. Wenn also nur der Reichtum dieser ca. 350 Leute verteilt würde, wäre der Lebensstandard der Hälfte der Welt schon verdoppelt.
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step
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Beiträge: 22767
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Beitrag(#81150) Verfasst am: 25.01.2004, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
... wäre der Lebensstandard bei einer gleichmässigen Verteilung des Reichtums auch in der BRD für die meisten Beschäftigten höher, als heute. ...
Das wird mW auch von niemandem bezweifelt. Eher schon gestritten wird über die Stabilität dieses Lebensstandards in einem gewaltsam nivellierten Modell.

gruß/step
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#81152) Verfasst am: 25.01.2004, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Michael Moore schreibt ähnliches über die reichsten hundert Menschen der USA. Muss ich auch nochmal reingucken.
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Falameezar
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen

Beitrag(#81181) Verfasst am: 26.01.2004, 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
... wäre der Lebensstandard bei einer gleichmässigen Verteilung des Reichtums auch in der BRD für die meisten Beschäftigten höher, als heute. ...
Das wird mW auch von niemandem bezweifelt. Eher schon gestritten wird über die Stabilität dieses Lebensstandards in einem gewaltsam nivellierten Modell.


Wie kommst du darauf, daß dies gewaltsam erfolgen muß?

Natürlich kann man so weitermachen wie bisher, dann wir dies sicherlich die Konsequenz sein. Schon allein die potenzielle Zunahme der Weltbevölkerung wird dann dazu führen.
_________________
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hefe
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Anmeldungsdatum: 15.01.2004
Beiträge: 113
Wohnort: Wendelstein

Beitrag(#81207) Verfasst am: 26.01.2004, 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

narziss meint:
Michael Moore schreibt ähnliches über die reichsten hundert Menschen der USA. Muss ich auch nochmal reingucken.

Text aus Bowling for Columbine:

"Die drei reichsten Amerikaner haben ein grösseres Vermögen, als die gesamte Bevölkerung der sechzig ärmsten Länder dieser Erde."

Ein weiteres Faktum ist, dass das Vermoegen der 200 reichsten Menschen dieser Erde ausreichte, um etwa 2.600.000.000 der Aermsten ein Jahr zu ernaehren.

Hierzu folgendes:

Aus dem Weltbevoelkerungsbericht 2002 der Vereinten Nationen geht hervor, dass die dauerhafte globale Armutsbekaempfung gefaehrdet wird durch den dramatischen Bevoelkerungsanstieg in den am wenigsten entwickelten Laendern.
Die Fakten in dem in Berlin vorgelegten Bericht gehen davon aus, dass sich die Zahl der Menschen in den aermsten Laendern dieser Welt von derzeit etwa 600 Millionen auf 1.800 Millionen (1,8 Mrd.) im Jahre 2050 erhoehen wird. Das kommt den globalisierenden Aktivitaeten der Trusts und Konzerne natuerlich entgegen. Arbeitskraefte zuhauf und Arbeit wird billig wie Dreck. Und nicht nicht nur im "Ausland"...
Der aktuelle Stand der Weltbevoelkerung ist bei ca. 6,2 Milliarden Menschen. Jaehrlich kommen derzeit rund 78 Millionen hinzu. Im Jahr 2050 werden auf dem "Blauen Planeten" nach Schaetzungen 9,3 Milliarden Menschen ihr Dasein fristen - die meisten mehr schlecht als recht. Momentan vegetieren etwa 1,2 Milliarden in absoluter Armut; sie verfuegen taeglich ueber weniger als einem EURO. Sie haben keine Schulbildung, kein sauberes Trinkwasser, keine medizinische Versorgung und meist...

...Hunger!

Mit zu dieser zukuenftigen Missere beitragen wird die derzeitige - der Familienplanung kritisch gegenueberstehenden - US-Regierung. Die religioes-ideologische begruendete Haltung der Bush-Administration zu diesem Thema fuehrte dazu, dass sie ihre Unterstuetzung fuer den Bevoelkerungsfond der UNO eingestellt hat. Natürlich stillschweigend geduldet von den religioesen Oberhaeuptern dieser Erde. Die aber heimsen fuer ihr Friedensgeschrei einen Preis nach dem anderen ein. Gut gebruellt Loewe...

"Der Mensch schuldet dem Kind das Beste, was er zu geben hat."
"Jedes Kind der Welt hat ein Recht auf Leben und Schutz, auf Gesundheit und Bildung und auf Entfaltung seiner Persönlichkeit."
Aus der UNO-Deklaration zu Schutz des Kindes.

Damit entscheidet sich ein so genanntes zivilisiertes Land gegen die Gesundheit und das menschenwuerdige Leben der Familien in Dritte-Welt-Laendern. "Wer den Frauen die Mittel zu einer menschenwuerdigen Familienplanung vorenthaelt, nimmt hoehere Geburtenraten und hoehere Sterblichkeit in Kauf." (Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeil (SPD).

"Das Erschütternde ist nicht das Leiden der Kinder an sich, sondern der Umstand, daß sie unverdient leiden…. Wenn wir nicht eine Welt aufbauen können, in der Kinder nicht mehr leiden, können wir wenigstens versuchen, das Maß der Leiden der Kinder zu verringern."
Albert Camus (1913 - 1960), französischer Philosoph, Novellist, Essayist, und Dramatiker, 1957 Nobelpreis für Literatur.

[Primaerquelle: Tageszeitung "Nuernberger Nachrichten", vom 04.12.2002, Seite 4, Sekundaerquelle: Der Humanist vom 06.12.2002]



Noch eine Meldung vom 17.04.2000:

Die Weltbank – sie tagte am letzten Wochenende in Washington zusammen mit dem Internationalen Waehrungsfonds IWF (Ganoven unter sich?) - hat erneut darauf hingewiesen, dass die Schere zwischen den wohlhabenden und den armen Laendern immer weiter auseinander klafft. Aus dem Weltbankbericht:

- In Aethiopien liegt das jaehrliche Pro-Kopf-Einkommen im Durchschnitt bei 100 Dollar, in Luxemburg bei 45.100 Dollar.

- Ein Sechstel der Menschheit – insbesondere in den USA, Kanada, Westeuropa und Japan – bezieht 80 Prozent des weltweiten Einkommens.

- Mehr als 50 Prozent der Weltbevoelkerung muss sich mit 6 Prozent des weltweiten Einkommens bescheiden.

- Etwa 1,2 Milliarden (1.200.000.000) Menschen leben von weniger als einem Dollar pro Tag und somit in absoluter Armut. Nebenbei erwaehnt ist diese Zahl seit Jahren beinahe konstant.

Globalisierung als „Entwicklungshilfe“ für die aermsten Länder der G-77-Gruppe?
Nein – es regieren die Großmächte, der Kapitalismus und das freie Kapital ausschliesslich im Sinne und zum Wohle der Kapitalisten...

[Primaerquelle: Tageszeitung Nürnberger Nachrichten vom 15./16.04.2000, Sekundaerquelle: Der Humanist vom 17.04.2000]
_________________
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#81936) Verfasst am: 27.01.2004, 07:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich hab da mal ne Frage:
Ist es tatsächlich möglich, dass irgendwann alle Menschen auf demselben Standard leben und dieser auch noch möglichst hoch ist? Ein großer Teil des Reichtums der Industrieländer stützt sich auf das rücksichtslose Ausbeuten der 3. Welt Staaten. Durch deren Armut kann man billig Rohstoffe besorgen und man hat auch viele Arbeitskräfte zur Verfügung.
Aber ließe sich das irgendwie ändern? Zum Beispiel wenn man erstmal die Bevölkerungsexplosion stoppt und dann weitersieht? Und was ist mit neuen regenerativen Energiequellen die vieles billiger machen? Würde ein vollkommener Schuldenerlass die Situation schlagartig bessern oder müsste noch mehr getan werden?


Fortschritt in der Kultur eher noch durch Technologie als durch eine vorangehende Verhaltensänderung zwinkern

Ausserdem müßte man auch noch etwas gegen den schädlichen Einfluß der Religion tun sonst haben wir hier wircklich bald 10 Milliarden Menschen und 90% davon die hungern und leiden.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#82266) Verfasst am: 27.01.2004, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich hab da mal ne Frage:
Ist es tatsächlich möglich, dass irgendwann alle Menschen auf demselben Standard leben und dieser auch noch möglichst hoch ist? Ein großer Teil des Reichtums der Industrieländer stützt sich auf das rücksichtslose Ausbeuten der 3. Welt Staaten. Durch deren Armut kann man billig Rohstoffe besorgen und man hat auch viele Arbeitskräfte zur Verfügung.
Aber ließe sich das irgendwie ändern? Zum Beispiel wenn man erstmal die Bevölkerungsexplosion stoppt und dann weitersieht? Und was ist mit neuen regenerativen Energiequellen die vieles billiger machen? Würde ein vollkommener Schuldenerlass die Situation schlagartig bessern oder müsste noch mehr getan werden?


Fortschritt in der Kultur eher noch durch Technologie als durch eine vorangehende Verhaltensänderung zwinkern

Ausserdem müßte man auch noch etwas gegen den schädlichen Einfluß der Religion tun sonst haben wir hier wircklich bald 10 Milliarden Menschen und 90% davon die hungern und leiden.


Naja wie dem auch sei. Klappt das wirtschaftlich oder nicht?
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Woici
ist vollkommen humorlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle

Beitrag(#82267) Verfasst am: 27.01.2004, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich hab da mal ne Frage:
Ist es tatsächlich möglich, dass irgendwann alle Menschen auf demselben Standard leben und dieser auch noch möglichst hoch ist? Ein großer Teil des Reichtums der Industrieländer stützt sich auf das rücksichtslose Ausbeuten der 3. Welt Staaten. Durch deren Armut kann man billig Rohstoffe besorgen und man hat auch viele Arbeitskräfte zur Verfügung.
Aber ließe sich das irgendwie ändern? Zum Beispiel wenn man erstmal die Bevölkerungsexplosion stoppt und dann weitersieht? Und was ist mit neuen regenerativen Energiequellen die vieles billiger machen? Würde ein vollkommener Schuldenerlass die Situation schlagartig bessern oder müsste noch mehr getan werden?


Fortschritt in der Kultur eher noch durch Technologie als durch eine vorangehende Verhaltensänderung zwinkern

Ausserdem müßte man auch noch etwas gegen den schädlichen Einfluß der Religion tun sonst haben wir hier wircklich bald 10 Milliarden Menschen und 90% davon die hungern und leiden.


Naja wie dem auch sei. Klappt das wirtschaftlich oder nicht?


nein... lässt sich auch ganz einfach nachvollziehen:
Das "reiche" Fünftel dieser Erde benötigt über 90% der Ressourcen dieser Erde, verbraucht ebensoviel Energie und Trinkwasser und der Planet steht kurz vor dem Kollaps... multipliziere das ganze mit 5 und Du hast Deine Antwort... nein, es geht nicht.
Der gleiche Standard ist möglich, aber auf einem wesentlich niedrigeren Niveau wie Du und ich ihn jetzt von den Industrienationen kennen... (meine persönliche Einschätzung läuft etwa auf das Niveau von Rumänien oder ähnlichen Ländern hinaus) und daran ändert auch eine Umverteilung des Kapitals wie hier schon wieder so marktschreierisch gefordert wurde nichts...
_________________
eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#82273) Verfasst am: 27.01.2004, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist schon ne relativ einfache Überlegung und so weit war ich ja auch schon, aber wenn man tatsächlich eiens Tages sehr viel bessere Energiequellen hat und auch das vorhandene Materila besser recyclet, sowie einfach sparsamer ist lässt sich einiges machen. Außerdem haben wir noch nicht darüber nachgedacht wie groß´die Bevölkerung sein sollte.
Und was wäre wenn wir einfach alel Industriestaaten entvölkern und die 2 WElt Staaten die die Rohstoffe direkt vor der Haustür haben sie auch gut ausnutzen?
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jleinenbach
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Beitrag(#82345) Verfasst am: 27.01.2004, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn die Rohstoffe knapp werden, steigen automatisch die Preise. Dann werden auch Alternativen geschaffen.

Wichtig ist aber, dass Umweltverschmutzung ursachenadäquat auch der Verursacher und der Verbraucher bezahlen muss. Erfolgt dies nicht, ähnelt dies einem kostenlosen Kredit und umweltfreundlichere Möglichkeiten bringen der Wirtschaft und den Verbrauchern keinen Vorteil.
Dieser "Kredit" muss dann später durch Steuergelder abbezahlt werden um die Folgen zu beseitigen, soweit das dann überhaupt noch möglich ist.

Eine freie Wirtschaft und der Wohlstand der Bevölkerung ist eng miteinander verbunden, auch wenn dies viele nicht einsehen wollen.
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Falameezar
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Beitrag(#82469) Verfasst am: 27.01.2004, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Eine freie Wirtschaft und der Wohlstand der Bevölkerung ist eng miteinander verbunden, auch wenn dies viele nicht einsehen wollen.


Also mit einer freien Wirtschaft habe ich überhaupt kein Problem, sondern nur mit den bestehenden Besitz- u. Machtverhältnissen. Es wird keinen Wohlstand für alle geben, solange sich die bestehenden Zustände nicht ändern, sondern höchstens lokalen Wohlstand, wie zZ in den Industriestaaten.
_________________
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Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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jleinenbach
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Anmeldungsdatum: 06.01.2004
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Wohnort: Dortmund

Beitrag(#82486) Verfasst am: 27.01.2004, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Falameezar hat folgendes geschrieben:
jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Eine freie Wirtschaft und der Wohlstand der Bevölkerung ist eng miteinander verbunden, auch wenn dies viele nicht einsehen wollen.

Also mit einer freien Wirtschaft habe ich überhaupt kein Problem, sondern nur mit den bestehenden Besitz- u. Machtverhältnissen. Es wird keinen Wohlstand für alle geben, solange sich die bestehenden Zustände nicht ändern, sondern höchstens lokalen Wohlstand, wie zZ in den Industriestaaten.

Besitz ist kein Problem, das Geld wird dem Kreislauf dadurch nicht entzogen. Dadurch steigt nur die Sparquote. In den USA ist die Sparquote sogar negativ.
Macht ist auch kein Problem, Machtmissbrauch (Monopole, Bestechung...) schon, da dies die freie Wirtschaft und die Demokratie gefährdet.

Hohe immobile Privateinkommen sind auch kein Problem an und für sich, aber diese mit Steuern und Abgaben hoch zu belasten hat fast keine Auswirkungen auf den Konsum. So werden die Wirtschaft, niedrige und mittlere Einkommen über Steuern und Abgaben entlastet, was wiederum den Konsum erhöht und den Lebensstandard hebt usw. (Siehe Schweden.)
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Falameezar
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen

Beitrag(#82530) Verfasst am: 27.01.2004, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Besitz ist kein Problem, das Geld wird dem Kreislauf dadurch nicht entzogen. Dadurch steigt nur die Sparquote. In den USA ist die Sparquote sogar negativ.
Macht ist auch kein Problem, Machtmissbrauch (Monopole, Bestechung...) schon, da dies die freie Wirtschaft und die Demokratie gefährdet.


Ich präzisiere: Besitz von Produktionsmitteln, Land u. Ressourcen, denn diese sind die Basis für die Macht. Da diese Wirtschaftsfaktoren nicht demokratisiert sind, liegt die Macht in der Hand von wenigen Besitzenden. Diese B neigen aber IMMER zu Machtmißbrauch, auch heute noch (sonst wäre die Lage in der Dritten Welt anders). Die Menschenrechte, u. in der Folge auch die AN-Rechte, mußten IMMER gegen die Mächtigen erkämpft werden, da sie nicht bereit waren, sie den Menschen freiwillig zuzugestehen. Es muß deshalb die Aufgabe sein, die erkämpften Rechte zu verteidigen u. die Demokratisierung dieser Wirtschaftsfaktoren voranzutreiben.
_________________
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jleinenbach
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Anmeldungsdatum: 06.01.2004
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Beitrag(#82542) Verfasst am: 28.01.2004, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Falameezar hat folgendes geschrieben:
jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Besitz ist kein Problem, das Geld wird dem Kreislauf dadurch nicht entzogen. Dadurch steigt nur die Sparquote. In den USA ist die Sparquote sogar negativ.
Macht ist auch kein Problem, Machtmissbrauch (Monopole, Bestechung...) schon, da dies die freie Wirtschaft und die Demokratie gefährdet.


Ich präzisiere: Besitz von Produktionsmitteln, Land u. Ressourcen, denn diese sind die Basis für die Macht. Da diese Wirtschaftsfaktoren nicht demokratisiert sind, liegt die Macht in der Hand von wenigen Besitzenden. Diese B neigen aber IMMER zu Machtmißbrauch, auch heute noch (sonst wäre die Lage in der Dritten Welt anders). Die Menschenrechte, u. in der Folge auch die AN-Rechte, mußten IMMER gegen die Mächtigen erkämpft werden, da sie nicht bereit waren, sie den Menschen freiwillig zuzugestehen. Es muß deshalb die Aufgabe sein, die erkämpften Rechte zu verteidigen u. die Demokratisierung dieser Wirtschaftsfaktoren voranzutreiben.


Wobei nicht zu vergessen ist, dass Besitzende auch Menschenrechte haben. Nicht nur Demokratie, sondern Dezentralisierung (Abbau zentraler Macht mit Missbrauchsrisiken) und Informationsfreiheit (wirksamstes Mittel gegen Korruption) gehören mit dazu.
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hefe
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Beitrag(#82551) Verfasst am: 28.01.2004, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

jleinenbach schreibt:

Eine freie Wirtschaft und der Wohlstand der Bevölkerung ist eng miteinander verbunden, auch wenn dies viele nicht einsehen wollen.

Wenn man Wohlstand in Euro und Cent bemisst sicherlich.
Angenommen, man stuende mal zehn Minuten auf einer Autobahnbruecke und beobachtete den Personenwagenverkehr. In diesem Zeitraum wuerde man wahrscheinlich eine Anzahl X an Fahrzeugen der Oberklasse, Mittelklasse, Obere Mittelklasse, Untere Mittelklasse, etc. erspaehen. Aber nur relative selten einen Wagen der ganz unteren Preisklassen. Koennte man nun anschliessend mit den Fahrern der beobachteten Pkw`s sprechen und sie fragen, wie es ihnen eigentlich wirtschaftlich gehe, wuerde die ueberwiegende Mehrheit ploetzlich das Jammern beginnen...

Nach Euro und Cent berechnet (oder Franken und Rappen Smilie ), geht es den Schweizern besser als uns in der BRD. Nur die Schweizer, bei denen ich seit Jahren den Winterurlaub verbringe, erzaehlen mir Gegenteiliges.

Ich stelle mir deshalb die Frage, wie integer es ist, Wohlstand NUR nach materiellen Werten zu bemessen. Ich bin kein Oekonom und schon gleich kein Wissenschaftler, doch spielen da nicht noch andere Dinge eine Rolle? Oder sind das nur subjektive Sichtweisen der Betroffenen?

Ist Wohlstand nicht auch eine Frage von Beduerfnissbefriedigung? Und wer weckt die Beduerfnisse?
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jleinenbach
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Beitrag(#82557) Verfasst am: 28.01.2004, 01:16    Titel: Antworten mit Zitat

hefe hat folgendes geschrieben:
jleinenbach schreibt:

Eine freie Wirtschaft und der Wohlstand der Bevölkerung ist eng miteinander verbunden, auch wenn dies viele nicht einsehen wollen.

Wenn man Wohlstand in Euro und Cent bemisst sicherlich.
...
Ich stelle mir deshalb die Frage, wie integer es ist, Wohlstand NUR nach materiellen Werten zu bemessen. Ich bin kein Oekonom und schon gleich kein Wissenschaftler, doch spielen da nicht noch andere Dinge eine Rolle? Oder sind das nur subjektive Sichtweisen der Betroffenen?

Ist Wohlstand nicht auch eine Frage von Beduerfnissbefriedigung? Und wer weckt die Beduerfnisse?


Klar, Geld allein macht nicht glücklich. Manche leben ander Armutsgrenze und behaupten, sie sind glücklich. Aber viele haben immer etwas zu jammern, egal wieviel Geld sie verdienen. Ein Sozialhilfeempfänger in Deutschland ist reich im Vergleich zu einem Durchschnittsarbeiter in der sogenannten 3. Welt. Aber er kann unglücklicher als der Durchschnittsarbeiter der "3. Welt" sein. Es ist wie immer alles relativ.
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Sokrateer
souverän



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Beitrag(#82837) Verfasst am: 28.01.2004, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Eine freie Wirtschaft und der Wohlstand der Bevölkerung ist eng miteinander verbunden, auch wenn dies viele nicht einsehen wollen.

Nette Grafik. Ich kann dir auch so eine zeichnen. Welche Aussage soll ich untermauern?
Die Güte einer Wirtschaft im BIP zu messen ist schon mal hanebüchen. Ich finde die österreichische Wirtschaft ist besser für die Bevölkerung, als die amerikanische, obwohl die Amis mehr BIP pro Kopf haben.
Eine Maßzahl für wirschaftliche Freiheit toppt ja wohl alles. Stellt sich die Frage was als wirtschaftliche Freiheit gerechnet wird. Man nehme zwei schwammig definierte Skalen und schwupps kann man eine beliebige Korrelation herstellen. Mit den Augen rollen

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Wobei nicht zu vergessen ist, dass Besitzende auch Menschenrechte haben. Nicht nur Demokratie, sondern Dezentralisierung (Abbau zentraler Macht mit Missbrauchsrisiken) und Informationsfreiheit (wirksamstes Mittel gegen Korruption) gehören mit dazu.

Wenn z.B. die Energiewirtschaft privatisiert wird, dann ist das doch ein Beipsiel für wirtschaftliche Freiheit. Aber was hat das mit Demokratisierung zu tun? Denn die neuen Besitzer sind ja nicht dem Volk verpflichtet. Die vom Volk gewünschte Umweltferundlichkeit, der Preis und die Verfügbarkeit kann es sich dann abschminken.

Und was ist mit China, der boomenden Wirtschaft schlechthin? Sehr demokratisch sind die nicht.
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jleinenbach
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Anmeldungsdatum: 06.01.2004
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Beitrag(#82982) Verfasst am: 28.01.2004, 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Wobei nicht zu vergessen ist, dass Besitzende auch Menschenrechte haben. Nicht nur Demokratie, sondern Dezentralisierung (Abbau zentraler Macht mit Missbrauchsrisiken) und Informationsfreiheit (wirksamstes Mittel gegen Korruption) gehören mit dazu.
Wenn z.B. die Energiewirtschaft privatisiert wird, dann ist das doch ein Beipsiel für wirtschaftliche Freiheit. Aber was hat das mit Demokratisierung zu tun? Denn die neuen Besitzer sind ja nicht dem Volk verpflichtet. Die vom Volk gewünschte Umweltferundlichkeit, der Preis und die Verfügbarkeit kann es sich dann abschminken.

Und was ist mit China, der boomenden Wirtschaft schlechthin? Sehr demokratisch sind die nicht.

Demokratie ist kein Allheilmittel, habe ich auch nicht behauptet. Eine Demokratie setzt Mehrheitsmeinungen durch und nicht die besten und Lösungen.

Was die Umweltfreundlichkeit betrifft: Die wird durch den Markt bestimmt. Du hast die Möglichkeit umweltfreundlichen Strom bei einem Unternehmen deines Vertrauens zu kaufen, ebenso umweltfreundliche Produkte. Wenn das Volk wirklich Umweltfreundlichkeit wünscht, dann müssten die umweltfreundlichen Produkte boomen.


Zuletzt bearbeitet von jleinenbach am 28.01.2004, 21:15, insgesamt einmal bearbeitet
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fornit
Kaktus



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Beitrag(#82987) Verfasst am: 28.01.2004, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

zu der freiheit/bip grafik und ganz absehen von den bereits geäußerten bedenken:
lernt man normalerweise in statistik nicht als allererstes, daß eine korrelation nichts über das vorhandensein einer kausalen beziehung zwischen den korrelierenden faktorten aussagt, und schon gar nicht über die wirkrichtung der kausalität?

aber allein die annahme, man könnte global gültige, präzise gradmesser für wirtschaftliche freiheit definieren, halte ich schon für sehr gewagt. außerdem kann es dabei durch die hohe anzahl an indikatoren für wirtschaftliche freiheit extrem leicht zu zirkelschlüssen kommen - vielleicht ist ja das bip als hauptindikator gewählt worden zwinkern
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jleinenbach
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Anmeldungsdatum: 06.01.2004
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Beitrag(#82997) Verfasst am: 28.01.2004, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Der Index wird seit 1995 jährlich herausgegeben von:
The Heritage Foundation/Wall Street Journal Index of Economic Freedom

Faktoren des Index sind:
  • Corruption in the judiciary, customs service and government bureaucracy
  • Non-tariff barriers to trade, such as import bans and quotas as well as strict labelingand licensing requirements
  • The fiscal burden of government, which encompasses income tax rates, corporatetax rates, and trends in government expen-ditures as a percent of output
  • The rule of law,efficiency within the judiciary, and the ability to enforce contracts
  • Regulatory burdenson business, including health, safety and environmental regulation
  • Restrictions on banks regarding financial services, such as selling securities andinsurance
  • Labor market regulations, such as established work weeks and mandatory separa-tion pay
  • Informal market activities, including corruption, smuggling, piracy of intellectual property rights, and the underground provision of labor and other services.


Zuletzt bearbeitet von jleinenbach am 28.01.2004, 21:30, insgesamt 2-mal bearbeitet
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jleinenbach
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Beitrag(#83005) Verfasst am: 28.01.2004, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Güte einer Wirtschaft im BIP zu messen ist schon mal hanebüchen. Ich finde die österreichische Wirtschaft ist besser für die Bevölkerung, als die amerikanische, obwohl die Amis mehr BIP pro Kopf haben.

Das Sozialprodukt ist für die Wirtschaftspolitik eine sehr wichtige Messgröße zu Einschätzung der wirtschaftlichen Aktivität. Im Gegensatz zu dem Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen (BSP) sind die vom Ausland empfangenen und geleisteten Erwerbs- und Vermögenseinkommen nicht berücksichtigt.
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
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Beitrag(#83039) Verfasst am: 28.01.2004, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Der Index wird seit 1995 jährlich herausgegeben von:
The Heritage Foundation/Wall Street Journal Index of Economic Freedom

Faktoren des Index sind:

Welcher Punkt ist hier die BRD? Der rechts oben? zynisches Grinsen
jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Was die Umweltfreundlichkeit betrifft: Die wird durch den Markt bestimmt.

Umweltfreundlichkeit wird dadurch bestimmt, ob ein Prozess umweltfreundlich ist, also nicht der Umwelt schadet Mit den Augen rollen Der Markt bestimmt, was im kapitalistischen System am billigsten ist, wobei mit "billig" keine gesamtwirtschaftliche Grösse gemeint ist, sondern billig für den einzelnen Kapitalisten. Im Endeffekt ist also alles, was nach kapitalistischen Kriterien optimal ist, umweltschädlich und alle was umweltfreundlich ist, geht in diesen netten Index als Faktor für fehlende wirtschaftliche Freiheit ein.

Im übrigen kann ich durch mein Konsumverhalten nichts grundsätzliches ändern. Es fehlt mir dafür einfach die Kohle ein eigenes umweltfreundliches Energiesystem zu unterhalten, ein entsprechendes Verkehrssystem aufzubauen, ein entsprechendes Haus zu bauen ... Und auf dem Markt existiert nichts entsprechendes, was meinem Einkommen entspricht, was nach den neoliberalen Verzichtsideologen sinken muss.
_________________
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hefe
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Beitrag(#83048) Verfasst am: 28.01.2004, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

jleinenbach schreibt:

Eine Demokratie setzt Mehrheitsmeinungen durch und nicht die besten und Lösungen.

Stellen sich nur noch zwei Fragen:
1. Wer sind die Macher dieser (Mehrheits)Meinungen? (Stichwort Medien)
2. Wessen Meinung/ Interessen favorisieren sie?

Ist dies nicht deshalb so verwerflich, weil man bei den Menschen in Demokratien die Illusion haetschelt, sie haetten eine selbstgewonnene persönliche Meinung/ Ueberzeugung gefunden?
_________________
"Die Skepsis breitet zu spät ihre Segnungen über uns aus, über unsere von Überzeugungen verwüsteten Gesichter" - E. M. Cioran
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fornit
Kaktus



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Beitrag(#83070) Verfasst am: 28.01.2004, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

@jleinenbach

mir scheint in vielen der genannten punkte implizit drinzustecken, daß firmen eben auch nicht für negative nebenwirkungen ihrer produkte aufkommen müssen, zb. umweltverschmutzung, unfälle durch mangelnde sicherheit (der punkt mit "strict labeling and licensing")

natürlich ist eine wirtschaft "produktiver", wenn teilkosten auf die gesellschaft abgewälzt werden und damit bei der berechnung der produktivität unter den tisch fallen. letztlich ist das auch schon einer dieser zirkelschlüsse, die ich gemeint habe. da z.b. eine saubere umwelt oder ein paar unfalltote weniger kein preislich bewertbares produkt sind, wird eine gesellschaft unproduktiver, wenn sie diese faktoren hoch gewichtet.

wenn gesellschaftlicher nutzen aber diese unfreiheit der unternehmen vorrausetzt und unternehmen mehr gewinn machen, wenn sie den nutzen der gesellschaft schmälern, korrelieren gewinn und freiheit zwangsläufig.

wie du ja selbst gesagt hast, bist du kein freund davon, daß der staat und damit die gesellschaft solche impliziten nebenkosten, die die unternehmen verursachen, trägt. genau dieser unselige mechanismus ist laut diesem index aber imho ein indikator für freiheit. insofern verstehe ich nicht, was du an dieser definition von wirtschaftlicher freiheit finden kannst. natürlich ist man freier, wenn die eigene freiheit nicht bei den rechten der anderen endet. diese freiheit unter dem gewand irgendeiner wissenschaftlichkeit und nützlichkeit einzufodern, ist allerdings intellektuell unredlich und ethisch inakzeptabel. milde formuliert.
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