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notkerbakker Proud member of the EAC
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 1474
Wohnort: Rheinland
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(#82522) Verfasst am: 27.01.2004, 23:37 Titel: Volksabstimmung zum Schwangerschaftsabbruch in Portugal? |
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Laut Radio Vatikan könnte es eine Abstimmung in Portugal zum Schwangerschaftsabbruch geben.
Zitat: | Rund 100.000 Menschen haben in einer Unterschriftenliste ein neues Referendum zur Liberalisierung der Abtreibung gefordert. Portugiesischen Presseberichten zufolge sind mindestens 75.000 Unterschriften nötig, damit das Parlament über eine entsprechende Volksabstimmung debattiert. Anlass für die Unterschriftensammlung ist der derzeitige Prozess gegen 17 an Abtreibungen beteiligte Personen. Portugal hat neben Irland und Polen das strengste Abtreibungsrecht Europas. |
In Portugal ist ein Schwangerschaftsabbruch wohl nur dann legal, wenn ein ernstes Gesundheitsrisiko für die Frau besteht oder eine Vergewaltigung vorlag.
Laut dieser Seite, sieht es dann so aus:
Zitat: | Eine Folge davon ist, dass jährlich 30'000 bis 40'000 illegal abtreiben. Nur für die Wohlbetuchten bieten spanische Kliniken eine Alternative, die medizinischen Standards entspricht. Die meisten Frauen erleiden einen Schwangerschaftsabbruch unter menschlich, sozial und medizinisch unerträglichen Bedingungen.
Vor kurzem mussten 17 Frauen, die des Schwangerschaftsabbruchs verdächtigt waren, in Maia bei Porto vor Gericht erscheinen. Nur zwei unter ihnen haben den Abbruch bestätigt. Am 18. Januar hat das Gericht seinen Schuldspruch bekannt gegeben. Die erste wurde freigesprochen, ihr Dossier geschlossen. Die zweite, eine 23jährige ledige, mittellose Mutter, wurde zu vier Monaten Strafe auf Bewährung verurteilt; die Strafe wurde in eine Busse von 120 Euro umgewandelt. Die andern Verfahren wurden mangels Beweisen eingestellt. |
Im Extremum dieser Seite folgend aber auch so:
Zitat: | Vom "Aktionskomitee fuer das Selbstbestimmungsrecht der Frau", Wien, stammt die Schilderung des Falles der Krankenschwester Maria do Ceu, die wegen der Beihilfe zu Abtreibungen zu 8 1/2 Jahren Haft verurteilt worden ist. |
_________________ "[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
Zuletzt bearbeitet von notkerbakker am 27.01.2004, 23:45, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Nav Gast
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(#82525) Verfasst am: 27.01.2004, 23:41 Titel: |
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Ich will wirklich nicht pingelig sein, aber könnten wir das Wort "Abtreibung" zumindest im Titel bitte durch "Schwangerschaftsabbruch" ersetzen?
Das Wort "Abtreibung" ist inzwischen zu einer Art "Kampfparole" der selbsternannten "Lebensschützer" geworden, sie nutzen die Kakophonie dieses Wortes zu Propagandazwecken, dem sollten wir uns nicht anschließen.
Just my 2 cents.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#82527) Verfasst am: 27.01.2004, 23:44 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Das Wort "Abtreibung" ist inzwischen zu einer Art "Kampfparole" der selbsternannten "Lebensschützer" geworden, sie nutzen die Kakophonie dieses Wortes zu Propagandazwecken, dem sollten wir uns nicht anschließen.
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Jepp. So viel ich weiß, ist deshalb auch im Politischen Leitfaden des IBKA ausschließlich von Schwangerschaftsabbruch die Rede.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#82549) Verfasst am: 28.01.2004, 00:56 Titel: |
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Nun, ich bin ja sonst ein Fan von effizienter Wortwahl, aber der Sinn dahinter leuchtet mir ein. Schwangerschaftsabbruch geht nicht so leicht von der Zunge, wie Abtreibung. Wollt ihr damit also von vornherein eine Diskussion verhindern? Das wäre aber eine unlautere Methode.
Ich sehe aber nichts, was am Wort Abtreibung vom Framing her unfair wäre. Wenn euch nicht passt, in welchem Kontext Abtreibungsgegner das Wort benutzen, dann könnt ihr euch darauf einstellen, dass genau das gleiche mit jedem neuen Begriff passieren wird.
Was man allerdings verändern könnte ist, dass die Debatte von der Seite der Befürworter zu defensiv gefahren wird. Befürworter beteuern oft treuherzig, dass Abtreibung schon etwas ganz schlimmes ist, aber dass die Alternative noch schlimmer ist. In manchen Fällen stimmt das ja, wie z.B. bei Müttern, die gar nicht gebährfähig sind und mit hohem Risiko sterben würden.
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Nav Gast
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(#82556) Verfasst am: 28.01.2004, 01:13 Titel: |
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Ich bin der Meinung, daß "Abtreibung" zu martialisch klingt und eigentlich schon durch den Klang des Wortes den "Lebensschützern" (die eigentlich nur das Patriachat stärken wollen - das ist ihre wahre Ideologie!) in die Hände spielt.
"Schwangerschaftsabbruch" dagegen trifft den Sachverhalt viel näher, weil es gleichzeitig beschreibend ist - es sagt aus, was da genau passiert: eine bestehende Schwangerschaft wird abgebrochen. Das Wort "Schwangerschaftsunterbrechung" lehne ich daher auch ab, weil es den Sachverhalt eben NICHT korrekt darstellt.
Was die Defensivität der Debatte betrifft:
Ist auch meine Meinung, aber gegen einen Haufen verbohrter Schwachsinniger, die ein Gewächs an der Gebärmutterschleimhaut gleich für einen Menschen halten ( ) hilft leider keine realistische Betrachtungsweise (die auch soziale Faktoren einbeziehen würde), weil die ja nur die "digitale" Sichtweise kennen: "Gottesfürchtig" oder "verdammenswerte Spaßgesellschaft".
Du kennst ja die blödsinnigen Argumente der Pro - Life- Halbhirne... die sind auch in diesem Forum zu finden.
Jedenfalls dürfen wir in dieser Frage keinen Millimeter nachgeben... denn sonst fällt heute das Recht auf Schwangerschaftsabbruch, morgen das Recht auf Verhütung und übermorgen gibts dann die Folterbirne für vorehelichen Geschlechtsverkehr. Das ist der Geist des Patriachats.
Oder anders gesagt:
"Von paulinischem Geist, von Augustinus geschweißt - der Patriach, der Patriach, der Patriach hat immer Recht!"
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Prophetenschaf registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.09.2003 Beiträge: 145
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(#82600) Verfasst am: 28.01.2004, 03:19 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: |
Das Wort "Abtreibung" ist inzwischen zu einer Art "Kampfparole" der selbsternannten "Lebensschützer" geworden, sie nutzen die Kakophonie dieses Wortes zu Propagandazwecken, dem sollten wir uns nicht anschließen.
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So schlimm?
Ist mir nie aufgefallen... für mich war das immer ein stink normales Synoym.
Wenn sich einer davon angegeifert, oder animiert fühlt, dann fühle ich einfach nicht mit und gut ist...
Sollte sich einer von dem Thema aber gestört fühlen, dann ist für denjenigen auch das Wort : Schwangerschaftsabbruch = Mord. Macht somit doch keinen Unterschied, oder?
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Prophetenschaf registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.09.2003 Beiträge: 145
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(#82601) Verfasst am: 28.01.2004, 03:25 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: |
Ist auch meine Meinung, aber gegen einen Haufen verbohrter Schwachsinniger, die ein Gewächs an der Gebärmutterschleimhaut gleich für einen Menschen halten ( ) hilft leider keine realistische Betrachtungsweise (die auch soziale Faktoren einbeziehen würde), weil die ja nur die "digitale" Sichtweise kennen: "Gottesfürchtig" oder "verdammenswerte Spaßgesellschaft".
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Also, ich finde Zellhaufen süß. Weiß gar nicht was du hast...
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#82622) Verfasst am: 28.01.2004, 09:00 Titel: |
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Prophetenschaf hat folgendes geschrieben: | Also, ich finde Zellhaufen süß. Weiß gar nicht was du hast... |
Kommt auf den Zellhaufen an... so ein Krebsgeschwür...
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