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Freiherr zu Guttenberg - Superstar!
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1611430) Verfasst am: 18.02.2011, 10:22    Titel: Re: Angst zu publizieren Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Ein Aspekt, der mir hier zu kurz kommt, ist die unglaubliche Tatsache, dass die Dissertation nicht frei elektronisch zugänglich ist, ganz unabhängig von den Plagiatsvorwürfen.

für die Generation Gutenberg und seine Disziplin dürfte dies aber glaube ich normal sein.


Was soll die "Generation Guttenberg" sein?
Die Dissertation stammt aus dem Jahr 2006.

Und alle in diesem Thread, die was von Neid und ähnlichem schwafeln, gehen mir gehörig auf die Nerven.
Abgesehen von FGH-Threads zu Afghanistan war mir der Mann vorher kein Begriff. Er ist weder international in den Medien so präsent, noch lese ich irgendwelche Seitenblickezeitschriften und nein, so gut sieht er nicht aus (ich habe ja schon geklärt, dass ich Gel im Haar für extrem häßlich halte).

Die Plagiatssache ist für mich aber dennoch von großer Bedeutung. Wenn diejenigen, die über die Universitäten entscheiden, erstens korrupt sind und zweitens davon ausgehen, dass die Universitätsprofessoren korrupt und die Dissertationen wertlos sind, dann ist das in der Tat der Anfang vom Ende.

Und selbstverständlich gehören je nach Lage der Dinge auch für den Doktorvater Konsequenzen gezogen. (Auch wenn es sich um einen Einzelfall handeln könnte, hat er sich mit der "Verteidigung", dass Guttenberg sein bester Doktorand war, als Doktorvater für alle anderen ebenfalls disqualifiziert.)
_________________
Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Dr. Evil
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Anmeldungsdatum: 11.09.2010
Beiträge: 1504

Beitrag(#1611434) Verfasst am: 18.02.2011, 10:32    Titel: Antworten mit Zitat

LANGWEILIG!!!!!!!!!!

Vor einer Woche wusste fast niemand in D, dass Guttenberg überhaupt einen Dr. hat. Und jetzt ist es das Topthema. Haben wir nichts wichtigeres zu tun?

Jaja, mir macht es auch Spass Mr. Saubermann mal in Erklärungsnöten zu sehen. Aber wenn wir ehrlich sind steckt doch außer Schadenfreude nichts dahinter. Das ist reichlich kindisch.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1611438) Verfasst am: 18.02.2011, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
LANGWEILIG!!!!!!!!!!

........... Aber wenn wir ehrlich sind steckt doch außer Schadenfreude nichts dahinter. ......


Ich rege mich tierisch darüber auf, dass wegen diesem Blödsinn gerade von den Medien jetzt so ein Aufriss gemacht wird, während sich diese Deppen nicht mal die Bohne wegen seiner tatsächlichen Mankos aufgeregt haben.
Da bin ich auch der Meinung, dass nicht jedes Mittel zum Zweck der Sache dienlich ist. Wenn er also jetzt aus seinem Amt gegangen wird, wird er wegen völlig falscher Relationen der öffentlichen Meinungsmache gegangen und das kotzt mich total an.
Nachdem er die Kundusaffäre "überstanden" hat, soll er jetzt wegen eines erschummelten Doktortitels fliegen, das kann doch alles gar nicht wahr sein. Pillepalle
Die haben doch die totale Vollmeise, diese Deppen.
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immanuela
total südlich



Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1611443) Verfasst am: 18.02.2011, 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
LANGWEILIG!!!!!!!!!!

........... Aber wenn wir ehrlich sind steckt doch außer Schadenfreude nichts dahinter. ......


Ich rege mich tierisch darüber auf, dass wegen diesem Blödsinn gerade von den Medien jetzt so ein Aufriss gemacht wird, während sich diese Deppen nicht mal die Bohne wegen seiner tatsächlichen Mankos aufgeregt haben.
Da bin ich auch der Meinung, dass nicht jedes Mittel zum Zweck der Sache dienlich ist. Wenn er also jetzt aus seinem Amt gegangen wird, wird er wegen völlig falscher Relationen der öffentlichen Meinungsmache gegangen und das kotzt mich total an.
Nachdem er die Kundusaffäre "überstanden" hat, soll er jetzt wegen eines erschummelten Doktortitels fliegen, das kann doch alles gar nicht wahr sein. Pillepalle
Die haben doch die totale Vollmeise, diese Deppen.


Entschuldigung, aber die konservativ-devoten, meist älteren Pappnasen, die sich von so verkrampften, lackierten Guttenbergs blenden lassen und diese direkt wählen (würden), die lassen sich halt besonders durch Adelstitel und Dr.-Titel beeindrucken...

Der Feine-Herr-Doktor-Von-Nimbus Guttenbergs ist unwiderruflich dahin. Er hat ausgerechnet diejenigen, die von der naiven Idee beseelt sind, dass eine "hohe" Geburt automatisch mit besonderer gesellschaftlicher Wichtigkeit der Person, Genialität (summa cum laude-Pflicht) und moralischer Integrität verbunden ist, auch mit seiner abwiegelnden, unaufrichtigen Reaktion auf die Vorwürfe gründlich desillusioniert. Und das werden sie ihm übel nehmen.
Ein Politiker, der dafür sorgt, dass sein wichtigstes Wähler-Klientel sich in Bezug auf sein Weltbild so düpiert fühlen muss, wird kaum eine große Zukunft haben.

Was ein Politiker an politischen Entscheidungen trifft, ist für die meisten Wähler leider wohl nicht halb so wichtig wie, dass er ihnen persönlich sympathisch ist ( s. z. B. Gerhard Schröder. Ungustiöses im Blickfeld ).
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Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1611448) Verfasst am: 18.02.2011, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
immanuela hat folgendes geschrieben:
[ Chinesischer Reissack ] Meine erste Überlegung war gestern: Der Typ, der die Doktorarbeit von Guttenberg geschrieben und dafür bestimmt viel Geld bekommen hat, bekommt jetzt sicher jede Menge Ärger. noseman
Mal ganz ehrlich, bei Leuten, bei denen so viel Kohle dahintersteckt wie bei Guttenberg, glaube ich, dass es Standard ist, dass wirklich hochqualifizierte Leute beauftragt werden, um denen ihre summa cum laude -Arbeiten zu schreiben und die Profs, die die Arbeiten beaufsichtigen und beurteilen müssen, werden gleich mitgekauft...

Mit den aufwendigen, umständlichen jahrelangen Recherchen für eine Doktorarbeit verschwenden solche Leute doch nicht ihre wertvolle Lebenszeit, die Bestätigung, intellektuelle Bringer zu sein, brauchen sie nicht, sie sind doch schon von Geburt an toll. zwinkern Ausserdem musste er doch mithelfen, das Riesen-Vermögen zu verwalten und anzulegen, soll das etwa jemand außerhalb der Familie machen, der dann den Zaster nicht ordentlich zusammenhält oder veruntreut, nicht das meiste dabei herausholt, weil es nicht sein Geld ist? [/ Pfeifen ]


Bei aller Empörung über die "Frechheit siegt"-Mentalität - eine Dissertation als Ganzes von einem anderen schreiben zu lassen, damit kommt man in Deutschland nicht durch, zumindest nicht im Bereich der Geistes- und Rechtswissenschaften. Bei einem Promotionsverfahren sind verschiedene Instanzen zu durchlaufen, die Arbeit ist selbständig zu verteidigen, und es sind so viele Leute mit durchaus unterschiedlicher Interessenlage beteiligt, dass so etwas auch ohne technische Hilfsmittel auffliegen würde.
Äh ja, da gibt es noch eine Kollegin vom Gutti, die vor ein paar Monaten genau damit Schlagzeilen gemacht hat.
Ich glaube, sie trägt ihren akadmeischen Titel immer noch.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1611460) Verfasst am: 18.02.2011, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
immanuela hat folgendes geschrieben:
[ Chinesischer Reissack ] Meine erste Überlegung war gestern: Der Typ, der die Doktorarbeit von Guttenberg geschrieben und dafür bestimmt viel Geld bekommen hat, bekommt jetzt sicher jede Menge Ärger. noseman
Mal ganz ehrlich, bei Leuten, bei denen so viel Kohle dahintersteckt wie bei Guttenberg, glaube ich, dass es Standard ist, dass wirklich hochqualifizierte Leute beauftragt werden, um denen ihre summa cum laude -Arbeiten zu schreiben und die Profs, die die Arbeiten beaufsichtigen und beurteilen müssen, werden gleich mitgekauft...

Mit den aufwendigen, umständlichen jahrelangen Recherchen für eine Doktorarbeit verschwenden solche Leute doch nicht ihre wertvolle Lebenszeit, die Bestätigung, intellektuelle Bringer zu sein, brauchen sie nicht, sie sind doch schon von Geburt an toll. zwinkern Ausserdem musste er doch mithelfen, das Riesen-Vermögen zu verwalten und anzulegen, soll das etwa jemand außerhalb der Familie machen, der dann den Zaster nicht ordentlich zusammenhält oder veruntreut, nicht das meiste dabei herausholt, weil es nicht sein Geld ist? [/ Pfeifen ]


Bei aller Empörung über die "Frechheit siegt"-Mentalität - eine Dissertation als Ganzes von einem anderen schreiben zu lassen, damit kommt man in Deutschland nicht durch, zumindest nicht im Bereich der Geistes- und Rechtswissenschaften. Bei einem Promotionsverfahren sind verschiedene Instanzen zu durchlaufen, die Arbeit ist selbständig zu verteidigen, und es sind so viele Leute mit durchaus unterschiedlicher Interessenlage beteiligt, dass so etwas auch ohne technische Hilfsmittel auffliegen würde.
Äh ja, da gibt es noch eine Kollegin vom Gutti, die vor ein paar Monaten genau damit Schlagzeilen gemacht hat.
Ich glaube, sie trägt ihren akadmeischen Titel immer noch.

Meinst du Kristina Schröder?
Als Ganzes stimmt da wohl nicht, steht so jedenfalls nicht in den Schlagzeilen.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1611463) Verfasst am: 18.02.2011, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

Dissertations-Affäre: Guttenberg hat fremde Initialen entfernt

Zitat:
Ein nicht gekennzeichnetes Zitat, die unserer Redaktion zugespielt wurde, ist dabei besonders interessant: Zu Guttenberg übernimmt – wie an vielen anderen Stellen auch – großzügig weite Passagen des Arbeitspapiers "Europa zwischen rechtlich-konstitutioneller Konkordanz und politisch-kultureller Vielfalt". Der Text von Stefan Schieren, Professor an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, erschien 2002 in dem Buch "Verfassungspolitik in der Europäischen Union" und ist im Internet veröffentlicht. Nähere Angaben wollten der Autor auf Anfrage unserer Redaktion nicht machen.

Arbeitspapier und Autor werden an keiner Stelle in der Dissertation erwähnt. Zu Guttenberg hat den Text an einer entscheidenden Stelle geändert. Bei einem in eckigen Klammern gesetzten Hinweis wurden die Initialen des Originalautors entfernt. Aus "(i. e. Art. 100a EGV, St.S.)" ist in der Guttenberg-Version "[i. e. Art. 100a EGV]" geworden. Das weist auf Vorsatz hin.

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immanuela
total südlich



Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1611465) Verfasst am: 18.02.2011, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
immanuela hat folgendes geschrieben:
[ Chinesischer Reissack ] Meine erste Überlegung war gestern: Der Typ, der die Doktorarbeit von Guttenberg geschrieben und dafür bestimmt viel Geld bekommen hat, bekommt jetzt sicher jede Menge Ärger. noseman
Mal ganz ehrlich, bei Leuten, bei denen so viel Kohle dahintersteckt wie bei Guttenberg, glaube ich, dass es Standard ist, dass wirklich hochqualifizierte Leute beauftragt werden, um denen ihre summa cum laude -Arbeiten zu schreiben und die Profs, die die Arbeiten beaufsichtigen und beurteilen müssen, werden gleich mitgekauft...

Mit den aufwendigen, umständlichen jahrelangen Recherchen für eine Doktorarbeit verschwenden solche Leute doch nicht ihre wertvolle Lebenszeit, die Bestätigung, intellektuelle Bringer zu sein, brauchen sie nicht, sie sind doch schon von Geburt an toll. zwinkern Ausserdem musste er doch mithelfen, das Riesen-Vermögen zu verwalten und anzulegen, soll das etwa jemand außerhalb der Familie machen, der dann den Zaster nicht ordentlich zusammenhält oder veruntreut, nicht das meiste dabei herausholt, weil es nicht sein Geld ist? [/ Pfeifen ]


Bei aller Empörung über die "Frechheit siegt"-Mentalität - eine Dissertation als Ganzes von einem anderen schreiben zu lassen, damit kommt man in Deutschland nicht durch, zumindest nicht im Bereich der Geistes- und Rechtswissenschaften. Bei einem Promotionsverfahren sind verschiedene Instanzen zu durchlaufen, die Arbeit ist selbständig zu verteidigen, und es sind so viele Leute mit durchaus unterschiedlicher Interessenlage beteiligt, dass so etwas auch ohne technische Hilfsmittel auffliegen würde.
Äh ja, da gibt es noch eine Kollegin vom Gutti, die vor ein paar Monaten genau damit Schlagzeilen gemacht hat.
Ich glaube, sie trägt ihren akadmeischen Titel immer noch.

Meinst du Kristina Schröder?
Als Ganzes stimmt da wohl nicht, steht so jedenfalls nicht in den Schlagzeilen.


Ich bleibe bei meiner Ghostwriter-Theorie. Wenn Guttenberg wirklich eine leise Ahnung davon gehabt hätte, wieviel von seiner Arbeit geklaut ist (und es ist ja klar, dass davon jetzt jeder einzelne Satz herauskommen kann und wohl auch wird), hätte er geschwiegen, anstatt alles noch schlimmer zu machen, indem er die Vorwürfe als "abstrus" abtut.
Und wenn Frau Schröder sagen-wir-mal tatsächlich eine tatkräftige Unterstützung genossen hat bei der Erstellung ihrer Arbeit, ist ihr das erstens noch nicht nachgewiesen worden und zweitens hat der-/diejenige wohl nicht abgekupfert...

http://www.youtube.com/watch?v=4gpKFUmfSow "Der Handel mit Doktortiteln - Ghostwriting für den Status - magna cum moneyW" - 3sat
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Zuletzt bearbeitet von immanuela am 18.02.2011, 12:24, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1611466) Verfasst am: 18.02.2011, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Wer den Schaden hat ...: Guttenberg wird zur Witzfigur
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Dr. Evil
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Anmeldungsdatum: 11.09.2010
Beiträge: 1504

Beitrag(#1611474) Verfasst am: 18.02.2011, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

immanuela hat folgendes geschrieben:
Was ein Politiker an politischen Entscheidungen trifft, ist für die meisten Wähler leider wohl nicht halb so wichtig wie, dass er ihnen persönlich sympathisch ist ( s. z. B. Gerhard Schröder. Ungustiöses im Blickfeld ).

Das stimmt leider. skeptisch
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5471
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1611477) Verfasst am: 18.02.2011, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
LANGWEILIG!!!!!!!!!!

Vor einer Woche wusste fast niemand in D, dass Guttenberg überhaupt einen Dr. hat. Und jetzt ist es das Topthema. Haben wir nichts wichtigeres zu tun?


Das frage ich mich manchmal auch. Aber Guttenberg hat politische Feinde, die eine großes Interesse daran haben, die Angelegenheit zu einer Staats-Affäre aufzublasen.


Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Jaja, mir macht es auch Spass Mr. Saubermann mal in Erklärungsnöten zu sehen. Aber wenn wir ehrlich sind steckt doch außer Schadenfreude nichts dahinter. Das ist reichlich kindisch.


Obwohl ich der Partei, der Guttenberg angehört, nichts abgewinnen kann, hält sich meine Schadenfreude in Grenzen. Mir wäre ein Guttenberg, der Kompetenz ausstrahlt, als Kanzler lieber, als das graue Mäuschen namens Angela, das selbst kaum eigene Entscheidungen zu treffen in der Lage ist, oder als die sich durch italienische Vorstädte vög***** Karikatur eines sexlüsternen Ministerpräsidenten, der sich die Gesetze so auf den Leib schneidert, um politisch zu überleben.
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Zuletzt bearbeitet von Darwin Upheaval am 18.02.2011, 12:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1611478) Verfasst am: 18.02.2011, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

immanuela hat folgendes geschrieben:
Ich bleibe bei meiner Ghostwriter-Überzeugung.
Wenn Guttenberg Ghostwriter hatte, muesste er dies verschweigen. Und fuer die Ghostwriter ist Diskretion die Basis des Geschaeftes. Und wenn es Ghostwriter waren, die so leicht nachweisbar abpinnten, dann war das Ghostwriting eine Minderleistung.

Die bisher ermittelten Fundstellen ungekennzeichneter Textuebernahmen verteilen sich zwar auf das gesamte Werk, kommen aber gehaeuft in bestimmten Kapiteln vor. In IV., 3 gibt es kaum eine Seite ohne Plagiatsverdacht. Moeglicherweise hat Guttenberg da die nicht als schludrig erkannte Vorlage eines Ghostwriters eingebaut?

Ich finde es bezeichnend dasz ungekennzeichnete Zitate auch in resuemierenden bzw. bewertenden (Unter-)Kapiteln der Dissertation nachgewiesen sind. Gerade dort sollte ja der Verfasser einer wissenschaftlichen Arbeit eigentlich zu einer eigenen Beurteilung durchdringen und nicht Text anderer als seinen ausgeben. So ist das Fazit (S. 381) zum Kapitel "Gottesbezug in den Verfassungen Europas" ein sehr langes ungekennzeichnetes Zitat aus der NZZ.

Und das scheint mir das eigentliche Problem: der Verfasser gelangt gar nicht zu einem eigenstaendigen Urteil.

Nur ein bisschen abgeschrieben - ist das denn so schlimm? Plagiatsvorwurf gegen Verteidigungsminister

http://www.opensociety.de/Web1/Krirat/Standards.htm
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21821

Beitrag(#1611479) Verfasst am: 18.02.2011, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Mir wäre ein Guttenberg, der Kompetenz ausstrahlt, als Kanzler lieber [...]

Nein, jemand der Kompetenz wirklich nur ausstrahlt, wäre mir definitiv nicht lieber. Und dass das so ist, konnte man zwar bisher schon mit guten Gründen vermuten, jetzt ist es an diesem Punkt hieb- und stichfest nachgewiesen.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1611480) Verfasst am: 18.02.2011, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Der Verteidigungsminister hat den Vorwurf zurückgewiesen, er habe für seine Dissertation ohne korrekte Quellenangaben abgeschrieben. Vorübergehend wolle er jedoch auf seinen Doktortitel verzichten - bis die Universität Bayreuth die Vorwürfe geklärt hat.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5471
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1611482) Verfasst am: 18.02.2011, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich die inzwischen eifrig dokumentierten Vergleiche zwischen Formulierungen Guttenbergs und denen anderer Autoren anschaut, so fällt auf, dass wortwörtliche Übereinstimmungen oft ohne "Sinn und Verstand" (wieder so eine Entlehnung) zustande gekommen sind. Da geht es nicht um tragende Säulen einer Argumentation. Es entsteht der Eindruck, dass da jemand mit atemberaubender Geschwindigkeit seine Seiten zu füllen suchte.


Das kann schon sein. Er hätte wohl besser 100 Seiten statt 500 geschrieben.

Ich frage mich auch, weshalb er die Quellen, von denen er abkupferte, nicht wenigstens erwähnte. Ausufernde Quellenangaben (selbst "ceremonial citations") sind doch weit eindrucksvoller als Plagiate. Zumindest suggerieren sie, dass sich jemand intensiv mit dem Thema, das er bearbeitet, beschäftigt hat. Wenn er schon die Anführungszeichen "vergisst", dann wäre am Satz- oder Abschnittsende wenigstens die Quelle erwähnenswert gewesen.

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Dieses Verfahren wiederholt sich beim Abkupfern der verschiedensten Autoren, unbedenklich, oft über längere Absätze hinweg.


Ich habe mir dazu inzwischen die Einträge auf GuttenPlag Wiki (verrückt, welche Enthüllungs-Websites seit Assenge aus dem Boden schießen) angesehen. Es ist in der Tat höchst bedenklich, dass hier sogar ganze Abschnitte und Seiten im Wortlaut abgekupfert wurden. Hätte er nicht wenigstens ein paar Sätze umstellen können? zwinkern

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Wahrscheinlich ist die Aufmerksamkeit der Gutachter eingeschläfert. Sie würden ja durchaus Entlehnungen aus ihnen thematisch vertrauten Werken wahrnehmen.


Das glaube ich nicht. Die Literatur ist so ausufernd, dass selbst Experten auf einem bestimmten Gebiet immer nur Teilbereiche dieses Gebiets 100%ig überblicken. Außerdem wird niemand den genauen Wortlaut eines Artikels oder Buchs im Kopf haben (es sei denn, es handelt sich um ihre eigenen Werke). Den Gutachtern kann man m.E. keinen Vorwurf machen.
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fwo
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Beitrag(#1611484) Verfasst am: 18.02.2011, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
... Aber Guttenberg hat politische Feinde, die eine großes Interesse daran haben, die Angelegenheit zu einer Staats-Affäre aufzublasen. ....

Wobei es interessant wäre, wo die sitzen. Der letzte CDU Senkrechtstarter, der allerdings viel früher auf ähnliche Weise gestoppt wurde, war der kleine Trutz, der sich im Barschel-Untersuchungsausschuss profiliert hatte. Er hatte den Fehler gemacht, nicht anzugeben, dass er dieselbe Arbeit schon mal woanders eingereicht hatte. An die Glocke gehängt wurde das von "Parteifreunden" aus Hamburg.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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hat Spaß



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Beiträge: 21821

Beitrag(#1611486) Verfasst am: 18.02.2011, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich auch, weshalb er die Quellen, von denen er abkupferte, nicht wenigstens erwähnte. Ausufernde Quellenangaben (selbst "ceremonial citations") sind doch weit eindrucksvoller als Plagiate. Zumindest suggerieren sie, dass sich jemand intensiv mit dem Thema, das er bearbeitet, beschäftigt hat.

Wie soll er das machen bei den Teilen einer Arbeit, die ohne jedes Wenn und Aber eigene Arbeit verlangen, wie Einleitungen und Bewertungen? Da wäre der Mangel ja nicht durch korrektes Zitieren geheilt, sondern nur offengelegt.
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#1611489) Verfasst am: 18.02.2011, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Nur ein bisschen abgeschrieben - ist das denn so schlimm? Plagiatsvorwurf gegen Verteidigungsminister


So unrecht hat der Kommentator nicht: Das Internetzeitalter verleitet dazu, Textabschnitte in die eigene Arbeit zu kopieren, die für das Thema wichtig sind. Das mache ich auch ab und an. Nur darf man keinesfalls vergessen, den Abschnitt sofort umformulieren, wenn man ihn schon nicht zitieren mag. Das kann in einer 500-seitigen Arbeit ein paar Mal unglücklicherweise passieren. Das Blöde ist, dass es Guttenberg nicht nur ein paar Mal, sondern dutzendfach "passiert" ist.
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#1611490) Verfasst am: 18.02.2011, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich auch, weshalb er die Quellen, von denen er abkupferte, nicht wenigstens erwähnte. Ausufernde Quellenangaben (selbst "ceremonial citations") sind doch weit eindrucksvoller als Plagiate. Zumindest suggerieren sie, dass sich jemand intensiv mit dem Thema, das er bearbeitet, beschäftigt hat.

Wie soll er das machen bei den Teilen einer Arbeit, die ohne jedes Wenn und Aber eigene Arbeit verlangen, wie Einleitungen und Bewertungen? Da wäre der Mangel ja nicht durch korrektes Zitieren geheilt, sondern nur offengelegt.


Es kommt natürlich darauf an, wo man das macht. Eine naturwissenschaftliche Diss. verlangt nach eigenständigen, empirischen Resultaten. Zumindest im experimentellen Teil wäre jedwedes Abkupfern von Menschen, die das Experiment schon gemacht haben, tödlich. Soweit ich das sehe, hat Guttenberg aber eine theoretische Arbeit abgeliefert. Da kann man nur Literaturrecherche betreiben und muss die Literatur dann aufarbeiten, referieren und kommentieren. Und oft ist es so, dass bereits andere ähnliche Kommentare abgeliefert haben. Es ist nicht anrüchig, sich darauf zu berufen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21821

Beitrag(#1611495) Verfasst am: 18.02.2011, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Es kommt natürlich darauf an, wo man das macht. Eine naturwissenschaftliche Diss. verlangt nach eigenständigen, empirischen Resultaten. Zumindest im experimentellen Teil wäre jedwedes Abkupfern von Menschen, die das Experiment schon gemacht haben, tödlich. Soweit ich das sehe, hat Guttenberg aber eine theoretische Arbeit abgeliefert. Da kann man nur Literaturrecherche betreiben und muss die Literatur dann aufarbeiten, referieren und kommentieren. Und oft ist es so, dass bereits andere ähnliche Kommentare abgeliefert haben. Es ist nicht anrüchig, sich darauf zu berufen.

Doch, wenn man in den Teilen, in denen es auf eine eigene Einleitung, Zusammenfassung oder Bewertung des vorgestellten Themas ankommt, nur oder hauptsächlich andere zitiert, dann ist auch das "anrüchig", selbst wenn man das Zitat korrekt angibt. Man hat dann einfach keine eigene wissenschaftliche Leistung erbracht.
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Darwin Upheaval
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Beiträge: 5471
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1611500) Verfasst am: 18.02.2011, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Es kommt natürlich darauf an, wo man das macht. Eine naturwissenschaftliche Diss. verlangt nach eigenständigen, empirischen Resultaten. Zumindest im experimentellen Teil wäre jedwedes Abkupfern von Menschen, die das Experiment schon gemacht haben, tödlich. Soweit ich das sehe, hat Guttenberg aber eine theoretische Arbeit abgeliefert. Da kann man nur Literaturrecherche betreiben und muss die Literatur dann aufarbeiten, referieren und kommentieren. Und oft ist es so, dass bereits andere ähnliche Kommentare abgeliefert haben. Es ist nicht anrüchig, sich darauf zu berufen.

Doch, wenn man in den Teilen, in denen es auf eine eigene Einleitung, Zusammenfassung oder Bewertung des vorgestellten Themas ankommt, nur oder hauptsächlich andere zitiert, dann ist auch das "anrüchig", selbst wenn man das Zitat korrekt angibt. Man hat dann einfach keine eigene wissenschaftliche Leistung erbracht.


Man kann doch immer schreiben: "Gemessen an dem und dem beurteile ich den Fall so und so. Müller (2007, 23) vertritt eine ähnliche Auffassung, der schreibt: '...', wohingegen Wurzelhuber (2010, 56) bemerkt..." Selbstverständlich kann man auch in Einleitungen und Zusammenfassungen andere Autoritäten zitieren.
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Zuletzt bearbeitet von Darwin Upheaval am 18.02.2011, 14:11, insgesamt einmal bearbeitet
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#1611501) Verfasst am: 18.02.2011, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
So unrecht hat der Kommentator nicht: Das Internetzeitalter verleitet dazu, Textabschnitte in die eigene Arbeit zu kopieren, die für das Thema wichtig sind. Das mache ich auch ab und an. Nur darf man keinesfalls vergessen, den Abschnitt sofort umformulieren, wenn man ihn schon nicht zitieren mag. Das kann in einer 500-seitigen Arbeit ein paar Mal unglücklicherweise passieren.

Auch umformuliert gibt man dann an, wo man es herhat.

In einem der hier verlinkten Beiträge sagte jemand sinngemäß (ich schreibe ja hier keine wissenschaftliche Arbeit, deswegen spare ich mir, herauszusuchen, wo ich das herhabe, aber ich sage dabei, dass es nicht auf meinem Mist gewachsen ist): Ein Zitat wird ja üblicherweise redundant gekennzeichnet: Durch Anführungsstriche (und/oder Einrückung), Quellenangabe und Bezug darauf im eigenen Text. Alles drei auf einmal kann man nicht einfach "vergessen", keinesfalls mehrmals. (Außerdem hat Guttenberg (das stand woanders) ja sogar Hinweise darauf, dass der Text nicht von ihm stammt, getilgt (Autorkürzel bei einem Kommentar) - spätestens das ist ja ein bewusster Vorgang.)

Und bei einem sinngemäßen Zitat gilt ja entsprechendes: Man macht eine Quellenangabe, baut den fremden Gedankengang erkennbar in den eigenen Text ein, nur dass man keine Anführungszeichen setzt, sondern selbst formuliert. Auch da kann man alles drei auf einmal schlecht "vergessen". (Sollte es in den Naturwissenschaften üblich sein, dass man meint, durch "Umformulierung" auf jegliche Erkennbarmachung eines sinngemäßen Zitats verzichten zu können, müsste ich mich doch wundern. Es sei denn, es geht um absolut banales Lehrbuch- und Lexikonwissen; das müsste man aber in einer Diss eigentlich sowieso kaum ausformuliert hinschreiben müssen, sondern voraussetzen können, oder? Und es dürfte auch kaum im Abschnitt "Bewertung" vorkommen können.)
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#1611502) Verfasst am: 18.02.2011, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Es kommt natürlich darauf an, wo man das macht. Eine naturwissenschaftliche Diss. verlangt nach eigenständigen, empirischen Resultaten. Zumindest im experimentellen Teil wäre jedwedes Abkupfern von Menschen, die das Experiment schon gemacht haben, tödlich. Soweit ich das sehe, hat Guttenberg aber eine theoretische Arbeit abgeliefert. Da kann man nur Literaturrecherche betreiben und muss die Literatur dann aufarbeiten, referieren und kommentieren. Und oft ist es so, dass bereits andere ähnliche Kommentare abgeliefert haben. Es ist nicht anrüchig, sich darauf zu berufen.

Doch, wenn man in den Teilen, in denen es auf eine eigene Einleitung, Zusammenfassung oder Bewertung des vorgestellten Themas ankommt, nur oder hauptsächlich andere zitiert, dann ist auch das "anrüchig", selbst wenn man das Zitat korrekt angibt. Man hat dann einfach keine eigene wissenschaftliche Leistung erbracht.


Man kann doch immer schreiben: "Gemessen an dem und dem beurteile ich den Fall so und so. Müller (2007, 23) vertritt eine ähnliche Auffassung, der schreibt: '...', wohingegen Wurzelhuber (2010, 56) bemerkt..." Selbstverständlich kann man auch in Einleitungen und Zusammenfassungen andere Autoritäten zitieren.

Ja, das kann man auch schreiben - die eigene Bewertung mit anderen vergleichen. Wenn die eigene Bewertung aber fehlt und nur oder überwiegend andere Positionen zitiert werden, wird es eng, selbst wenn alles korrekt zitiert wird. Jedenfalls dann, wenn "eine eigenständige wissenschaftliche Leistung" verlangt wird.
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#1611505) Verfasst am: 18.02.2011, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Es kommt natürlich darauf an, wo man das macht. Eine naturwissenschaftliche Diss. verlangt nach eigenständigen, empirischen Resultaten. Zumindest im experimentellen Teil wäre jedwedes Abkupfern von Menschen, die das Experiment schon gemacht haben, tödlich. Soweit ich das sehe, hat Guttenberg aber eine theoretische Arbeit abgeliefert. Da kann man nur Literaturrecherche betreiben und muss die Literatur dann aufarbeiten, referieren und kommentieren. Und oft ist es so, dass bereits andere ähnliche Kommentare abgeliefert haben. Es ist nicht anrüchig, sich darauf zu berufen.

Doch, wenn man in den Teilen, in denen es auf eine eigene Einleitung, Zusammenfassung oder Bewertung des vorgestellten Themas ankommt, nur oder hauptsächlich andere zitiert, dann ist auch das "anrüchig", selbst wenn man das Zitat korrekt angibt. Man hat dann einfach keine eigene wissenschaftliche Leistung erbracht.


Man kann doch immer schreiben: "Gemessen an dem und dem beurteile ich den Fall so und so. Müller (2007, 23) vertritt eine ähnliche Auffassung, der schreibt: '...', wohingegen Wurzelhuber (2010, 56) bemerkt..." Selbstverständlich kann man auch in Einleitungen und Zusammenfassungen andere Autoritäten zitieren.

Ja, das kann man auch schreiben - die eigene Bewertung mit anderen vergleichen. Wenn die eigene Bewertung aber fehlt und nur oder überwiegend andere Positionen zitiert werden, wird es eng, selbst wenn alles korrekt zitiert wird. Jedenfalls dann, wenn "eine eigenständige wissenschaftliche Leistung" verlangt wird.


Das ist natürlich richtig. Aber trifft das auf Guttenberg zu?
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immanuela
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Beitrag(#1611522) Verfasst am: 18.02.2011, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.sueddeutsche.de/politik/stellungnahme-von-guttenberg-kein-plagiat-die-erklaerung-im-wortlaut-1.1061952

Zitat:
Ich werde mir keine anderen Maßstäbe anlegen, als ich sie bei anderen angesetzt hätte.


Was soll das denn heißen? Weiß er noch von anderen Doktorarbeiten, dass sie entstanden sind wie seine? Hat das Vorgehen dieser Leute, die bisher unentdeckt plagiierend promovieren konnten, ihm als Orientierungshilfe für sein eigenes (Fehl-)Verhalten gedient? Droht er mit dieser Äusserung diesen jenigen damit, dass sie auch auffliegen könnten, wenn ihm sein Dr. entfleucht? Oder möchte er, dass andere mächtige Dr. strg. c.s ihm aus Solidarität im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu Hilfe eilen?
Zitat:
Ich werde selbstverständlich aktiv mithelfen, festzustellen, inwiefern darin ein wissenschaftliches, ich betone, ein wissenschaftliches Fehlverhalten liegen könnte.

Wieso braucht die Uni Bayreuth seine aktive Mithilfe? Die Arbeit ist doch bereits geschrieben. Wieviel Zeit will er dafür aufwenden, ich dachte, er hat als Minister so viel wichtigeres zu tun?
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Lamarck
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Beitrag(#1611523) Verfasst am: 18.02.2011, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hi!

Die Geschichte wird zunehmend erstaunlich - hier eine Momentaufnahme aus 'GuttenPlag':










Cheers,

Lamarck
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„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



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Beitrag(#1611526) Verfasst am: 18.02.2011, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Eigentlich gibt es nichts Blöderes, als die Plagiate ausgerechnet aus den grundsätzlich zugeneigten Zeitungen zu klauen.
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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astarte
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Beitrag(#1611528) Verfasst am: 18.02.2011, 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht war derjenige, der die Arbeit für Gutti geschrieben hat einfach zu schlecht. Man soll bei sowas nicht sparen. Cool
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Evilbert
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Beitrag(#1611529) Verfasst am: 18.02.2011, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Vielleicht war derjenige, der die Arbeit für Gutti geschrieben hat einfach zu schlecht. Man soll bei sowas nicht sparen. Cool


Verarmte Adelige haben halt nicht soviel Geld. Und auch staatlicherseits wird das ja alles den zahlreichen Unterschichtskindern in den Rachen geworfen, damit die sich Playstation kaufen oder deren Eltern es versaufen.
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astarte
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Beiträge: 46490

Beitrag(#1611531) Verfasst am: 18.02.2011, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Vielleicht war derjenige, der die Arbeit für Gutti geschrieben hat einfach zu schlecht. Man soll bei sowas nicht sparen. Cool


Verarmte Adelige haben halt nicht soviel Geld. Und auch staatlicherseits wird das ja alles den zahlreichen Unterschichtskindern in den Rachen geworfen, damit die sich Playstation kaufen oder deren Eltern es versaufen.

Ja genau, hätte der Kerl nicht soviel Playstation gespielt und die Eltern nicht so viel gesoffen, hätte er dem Guttenberg doch bestimmt ne bessere Doktorarbeit geschrieben. Da kann man mal sehen wo das hinführt, der Unterschicht das Geld immer so reinzuschieben. Nein
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