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Traditionen und Bräuchtümer
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#92676) Verfasst am: 18.02.2004, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Die Idee einer Universalsprache überzeugt mich nicht.

Gehts aber darum wirklich?

Eine Sprache als internationale "Referenzsprache" hat erheblichen Nutzen. Das war früher Latein, dann lange Französisch und heute ist es faktisch Englisch.

Also Englischkenntnisse fördern.
_________________
"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
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Beitrag(#92685) Verfasst am: 18.02.2004, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

notkerbakker hat folgendes geschrieben:
Die Idee einer Universalsprache überzeugt mich nicht.

Gehts aber darum wirklich?

Eine Sprache als internationale "Referenzsprache" hat erheblichen Nutzen. Das war früher Latein, dann lange Französisch und heute ist es faktisch Englisch.

Also Englischkenntnisse fördern.

Genauso sehe ich das auch. Förderung von Fremdsprachenkenntnissen (vielleicht eine internationale "Verhandlungssprache" - Englisch böte sich da an) bei gleichzeitiger Erhaltung aller anderen Sprachen (d.h. der jeweiligen Muttersprache).
_________________
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#92695) Verfasst am: 18.02.2004, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Genauso sehe ich das auch. Förderung von Fremdsprachenkenntnissen (vielleicht eine internationale "Verhandlungssprache" - Englisch böte sich da an) bei gleichzeitiger Erhaltung aller anderen Sprachen (d.h. der jeweiligen Muttersprache).

Es gab ja mal die Idee einer politisch neutralen (Englisch ist nunmal die Sprache der kapitalistischen "Ersten" Welt) Kunstsprache Esperanto. Hat mW aber nicht allzu viele Freunde gefunden...
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#92700) Verfasst am: 18.02.2004, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Genauso sehe ich das auch. Förderung von Fremdsprachenkenntnissen (vielleicht eine internationale "Verhandlungssprache" - Englisch böte sich da an) bei gleichzeitiger Erhaltung aller anderen Sprachen (d.h. der jeweiligen Muttersprache).

Es gab ja mal die Idee einer politisch neutralen (Englisch ist nunmal die Sprache der kapitalistischen "Ersten" Welt) Kunstsprache Esperanto. Hat mW aber nicht allzu viele Freunde gefunden...

Die ist - das kann man inzwischen m.E. ruhig so direkt sagen - kläglich gescheitert.
Dein Einwand, daß Englisch nicht politisch neutral ist, ist natürlich absolut berechtigt. Gerade in islamischen Staaten könnte ich mir vorstellen, daß die Akzeptanz nicht so groß wäre. Früher oder später wird sich Englisch wohl aber als "Verhandlungssprache" durchsetzen - alleine aufgrund ihrer Verbreitung (vor allem im Internet).
_________________
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#97823) Verfasst am: 01.03.2004, 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Dein Einwand, daß Englisch nicht politisch neutral ist, ist natürlich absolut berechtigt. Gerade in islamischen Staaten könnte ich mir vorstellen, daß die Akzeptanz nicht so groß wäre. Früher oder später wird sich Englisch wohl aber als "Verhandlungssprache" durchsetzen - alleine aufgrund ihrer Verbreitung (vor allem im Internet).

Wenn man diesem Artikel glauben kann, ist damit bald Schluß.

Zitat:
Die anglo-amerikanische Übermacht geht ihrem Ende entgegen, zumindest wenn es um die Sprache geht. Die Bedeutung des Englischen wird schwinden, prophezeien Sprachforscher. Stattdessen müssen Manager und Wissenschaftler Chinesisch, Urdu oder Hindi lernen.

_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
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Beitrag(#97835) Verfasst am: 01.03.2004, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Dein Einwand, daß Englisch nicht politisch neutral ist, ist natürlich absolut berechtigt. Gerade in islamischen Staaten könnte ich mir vorstellen, daß die Akzeptanz nicht so groß wäre. Früher oder später wird sich Englisch wohl aber als "Verhandlungssprache" durchsetzen - alleine aufgrund ihrer Verbreitung (vor allem im Internet).

Wenn man diesem Artikel glauben kann, ist damit bald Schluß.

Zitat:
Die anglo-amerikanische Übermacht geht ihrem Ende entgegen, zumindest wenn es um die Sprache geht. Die Bedeutung des Englischen wird schwinden, prophezeien Sprachforscher. Stattdessen müssen Manager und Wissenschaftler Chinesisch, Urdu oder Hindi lernen.


Danke für den Artikel.
Ähnliches war schon öfter zu lesen, aber es gibt viele Linguisten, nach deren Ansicht die Bedeutung von Englisch immer größer werden wird.
Es kommt zudem nicht auf die Anzahl der Sprecher an, sondern auch auf die Bedeutung des jeweiligen Landes im wirtschaftlichen und politischen Bereich global gesehen.
Desweiteren wird im obigen Artikel nicht auf den Anteil englischsprachiger Seiten im Internet eingegangen. Denn hier ist Englisch absolut führend.
_________________
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#97837) Verfasst am: 01.03.2004, 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Danke für den Artikel.
Ähnliches war schon öfter zu lesen, aber es gibt viele Linguisten, nach deren Ansicht die Bedeutung von Englisch immer größer werden wird.
Es kommt zudem nicht auf die Anzahl der Sprecher an, sondern auch auf die Bedeutung des jeweiligen Landes im wirtschaftlichen und politischen Bereich global gesehen.
Desweiteren wird im obigen Artikel nicht auf den Anteil englischsprachiger Seiten im Internet eingegangen. Denn hier ist Englisch absolut führend.

Ich denke auch, daß die englische Sprache (überhaupt Sprachen mit lateinischem Alphabet) in gewisser technischer Hinsicht überlegen ist. Aus nur 26 Zeichen jedes beliebige Wort bilden zu können. das ist einfach ein unschlagbarere Vorteil und wird allein aufgrund der heute zum Schreiben verwendeten Technik dafür sorgen, daß die Bedeutung nicht so schnell schwindet.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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frajo
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Beitrag(#97919) Verfasst am: 01.03.2004, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Danke für den Artikel.
Ähnliches war schon öfter zu lesen, aber es gibt viele Linguisten, nach deren Ansicht die Bedeutung von Englisch immer größer werden wird.
Es kommt zudem nicht auf die Anzahl der Sprecher an, sondern auch auf die Bedeutung des jeweiligen Landes im wirtschaftlichen und politischen Bereich global gesehen.
Desweiteren wird im obigen Artikel nicht auf den Anteil englischsprachiger Seiten im Internet eingegangen. Denn hier ist Englisch absolut führend.

Ich denke auch, daß die englische Sprache (überhaupt Sprachen mit lateinischem Alphabet) in gewisser technischer Hinsicht überlegen ist. Aus nur 26 Zeichen jedes beliebige Wort bilden zu können. das ist einfach ein unschlagbarere Vorteil und wird allein aufgrund der heute zum Schreiben verwendeten Technik dafür sorgen, daß die Bedeutung nicht so schnell schwindet.

gestern noch sprach ich darüber mit meinem freund aus schanghai, der germanist und linguist ist.
er meinte, ja, es habe in china eine phase gegeben, wo die weichen in richtung latinisierung der schrift gestellt wurden, aus allen den oben genannten gründen.
mittlerweile jedoch habe man in china erkannt, daß die rechner-technologie nicht zur angleichung an den westen zwinge, sondern im gegenteil es wesentlich einfacher mache, das chinesische schriftsystem handzuhaben.
es gebe zudem eine starke verbundenheit mit der 5000 jahre alten schrift, die es wie kein anderes schriftsystem der welt ermögliche, daß auch älteste texte noch für heutige zeitgenossen lesbar und verständlich seien.
dies erkläre auch die ungewöhnliche traditionsverbundenheit in china. die geistige welt aus jahrtausenden ist nachwievor präsent, während im westen z.b. ein grieche zwar die alten texte lesen könne, es aber beim verständnis ohne speziell angeeignetes wissen hapere.

die sprache ist auch wesentlich einfacher als die derzeit global dominanten: sie kennt weder deklination noch konjugation; semantik entsteht allein durch wortstellung und (bei gesprochener sprache) tonhöhe.
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Graf Zahl
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Beitrag(#97940) Verfasst am: 01.03.2004, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:

die sprache ist auch wesentlich einfacher als die derzeit global dominanten:

Da habe ich aber schon ganz anderes gehört.


frajo hat folgendes geschrieben:
sie kennt weder deklination noch konjugation; semantik entsteht allein durch wortstellung und (bei gesprochener sprache) tonhöhe.

Gerade die Tonhöhe macht vielen zu schaffen. Das gleiche Wort kann auf bis zu 7 verschiedene Tonhöhen ausgesprochen werden - jedesmal eine andere Bedeutung.
Ich hatte mal einige Zeit lang mit Chinesen zu tun, und die haben mir das an ein paar Wörtern vorgeführt.
Häufig konnten unsere "westliche Ohren" keine Unterschiede erkennen...
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frajo
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Beitrag(#97942) Verfasst am: 01.03.2004, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:

die sprache ist auch wesentlich einfacher als die derzeit global dominanten:

Da habe ich aber schon ganz anderes gehört.

klar. die meisten leute ziehen vor, was sie an der mutter brust aufnahmen.

Zitat:
frajo hat folgendes geschrieben:
sie kennt weder deklination noch konjugation; semantik entsteht allein durch wortstellung und (bei gesprochener sprache) tonhöhe.

Gerade die Tonhöhe macht vielen zu schaffen. Das gleiche Wort kann auf bis zu 7 verschiedene Tonhöhen ausgesprochen werden - jedesmal eine andere Bedeutung.
Ich hatte mal einige Zeit lang mit Chinesen zu tun, und die haben mir das an ein paar Wörtern vorgeführt.
Häufig konnten unsere "westliche Ohren" keine Unterschiede erkennen...

das ist nur für leute ein problem, die weder eine chinesische oder thailändische oder ... mutter hatten noch mit einem musikalischem ohr ausgestattet wurden. zynisches Grinsen

das ursprüngliche thema war nicht, ob nun alle westler chinesisch lernen sollten, sondern, ob es für die chinesen unabdingbar sei, sich auf teufelkommraus zu verwestlichen, inlusive latinisierung ihrer schrift a la japonaise.
das werden hoffentlich auch nicht die russen und nicht die griechen machen.
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Graf Zahl
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Beitrag(#97944) Verfasst am: 01.03.2004, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:

das ursprüngliche thema war nicht, ob nun alle westler chinesisch lernen sollten, sondern, ob es für die chinesen unabdingbar sei, sich auf teufelkommraus zu verwestlichen, inlusive latinisierung ihrer schrift a la japonaise.

Sie werden sich aber leider (zumindest teilweise) verwestlichen müssen, wenn sie mit westlichen Nationen Geschäfte führen wollen.
Für das Volk von der Straße hat das dann aber kaum Relevanz.
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frajo
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Beitrag(#97947) Verfasst am: 01.03.2004, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:

das ursprüngliche thema war nicht, ob nun alle westler chinesisch lernen sollten, sondern, ob es für die chinesen unabdingbar sei, sich auf teufelkommraus zu verwestlichen, inlusive latinisierung ihrer schrift a la japonaise.

Sie werden sich aber leider (zumindest teilweise) verwestlichen müssen, wenn sie mit westlichen Nationen Geschäfte führen wollen.
Für das Volk von der Straße hat das dann aber kaum Relevanz.

eben.
die allgemeinen fremdsprachenkenntnisse in den USA sind trotz derer vielfältigen handels- und anderweitigen verflechtungen nicht besonders eindrucksvoll. dasselbe wird in china laufen. spezialisten für alle sprachen werden sie zur genüge ausbilden können, ohne allgemeine schrift- und sprachanpassungen vornehmen zu müssen.
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
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Beitrag(#97948) Verfasst am: 01.03.2004, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:

die allgemeinen fremdsprachenkenntnisse in den USA sind trotz derer vielfältigen handels- und anderweitigen verflechtungen nicht besonders eindrucksvoll.

Welch Euphemismus! Lachen
Du hast natürlich recht.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#97949) Verfasst am: 01.03.2004, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:

die allgemeinen fremdsprachenkenntnisse in den USA sind trotz derer vielfältigen handels- und anderweitigen verflechtungen nicht besonders eindrucksvoll.

Welch Euphemismus! Lachen

ich möchte ja nicht unbedingt vor den ausschuß für unamerikanische umtriebe gezerrt werden. Teufel
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#98006) Verfasst am: 01.03.2004, 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
inlusive latinisierung ihrer schrift a la japonaise.
das werden hoffentlich auch nicht die russen und nicht die griechen machen.


Sowohl die Russen als auch die Griechen haben eine Alphabetschrift. Die Zeichen sehen zwar anders aus als unsere, aber das Prinzip, mit einem beschränkten Zeichensatz alle Wörter darzustellen, ist gleich. Insofern sehe ich für Russen und Griechen keinen Anlass, das lateinische Alphabet einzuführen.

Im Spektrum der Wissenschaft war mal ein interessanter Artikel über das lateinische Alphabet in Japan. Offenbar war unser Alphabet für die Japaner zunächst sehr verwirrend. Die verschiedenen europäischen Völker benutzten alle das gleiche Alphabat, also glaubten die Japaner, dass die Buchstaben nicht nur gleich aussahen, sondern das ein gemeinsames System dahinter stecken müsse.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#98047) Verfasst am: 01.03.2004, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
inlusive latinisierung ihrer schrift a la japonaise.
das werden hoffentlich auch nicht die russen und nicht die griechen machen.


Sowohl die Russen als auch die Griechen haben eine Alphabetschrift. Die Zeichen sehen zwar anders aus als unsere, aber das Prinzip, mit einem beschränkten Zeichensatz alle Wörter darzustellen, ist gleich. Insofern sehe ich für Russen und Griechen keinen Anlass, das lateinische Alphabet einzuführen.

de facto sieht es in GR so aus, daß praktisch jeder des schreibens kundige auch die nicht-griechischen lateinischen zeichen kennt und zumindest eine vorstellung von ihrer aussprache hat. (wie richtig diese vorstellung dann ist, steht auf einem anderen blatt.) jedenfalls kommt bei niemandem derselbe verwirrte blick auf, wie bei z.b. dem großteil der GR-touristen, wenn sie mal auf eine antike stelle stoßen, wo noch keine englischen oder deutschen täfelchen aufgestellt wurden.
von RU vermute ich ähnliches.
d.h. unterm strich verfügen die leute in diesen ländern über einen größeren (passiven) buchstabenvorrat als die west-europäer.

blicken wir ein paar kilometer weiter, wäre es interessant, etwas über die verhältnisse in z.b. ägypten zu erfahren. zumindest gebildete leute dort verfügen vermutlich über kenntnisse sowohl des lateinischen und griechischen alphabets als auch der ganz anderen systematik der arabischen schrift.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#98586) Verfasst am: 03.03.2004, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Gerade die Tonhöhe macht vielen zu schaffen. Das gleiche Wort kann auf bis zu 7 verschiedene Tonhöhen ausgesprochen werden - jedesmal eine andere Bedeutung.
Ich hatte mal einige Zeit lang mit Chinesen zu tun, und die haben mir das an ein paar Wörtern vorgeführt.

Das ist wohl auch für die Chinesen schwierig. Ein früherer chinesischer Kollege hat mir erzählt, daß, obwohl die Schriftsprache einheitlich ist, es derart gravierende Unterschiede in der Aussprache gibt, daß sich zum Teil Bewohner benachbarter Städte nicht verstehen. Das führt dazu, daß beispielsweise auf dem Wochenmarkt Kunden und Händler schriftlich kommunizieren müssen.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#98600) Verfasst am: 03.03.2004, 15:37    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Gerade die Tonhöhe macht vielen zu schaffen. Das gleiche Wort kann auf bis zu 7 verschiedene Tonhöhen ausgesprochen werden - jedesmal eine andere Bedeutung.
Ich hatte mal einige Zeit lang mit Chinesen zu tun, und die haben mir das an ein paar Wörtern vorgeführt.

Das ist wohl auch für die Chinesen schwierig. Ein früherer chinesischer Kollege hat mir erzählt, daß, obwohl die Schriftsprache einheitlich ist, es derart gravierende Unterschiede in der Aussprache gibt, daß sich zum Teil Bewohner benachbarter Städte nicht verstehen. Das führt dazu, daß beispielsweise auf dem Wochenmarkt Kunden und Händler schriftlich kommunizieren müssen.

so ist es. mein freund aus schanghai kann sich in hongkong nur schriftlich verständigen.

allerdings hat das kaum etwas mit dem tonhöhensystem, sondern mehr mit der tatsache zu tun, daß china (i) groß, (ii) ethnisch ziemlich heterogen und (iii) sich in starker räumlicher dynamik befindet (die leute ziehen viel um).
betrachten wir den norden thailands, so sieht es dort noch viel krasser aus. es gibt stämme, die nur noch aus ein paar hundert individuen bestehen.

allerdings gibt es trends zur tonhöhensimplifizierung. die von ric (?) berichtete unterteilung in 7 stufen ist in der praxis kaum anzutreffen; gebräuchlich sind 3 bis 5 tonhöhen.

diese mündlichen kommunikationsschwierigkeiten im alltag bestärken übrigens die chinesen in ihrem stolz auf ihr einzigartiges schriftsystem, welches eine kommunikation nicht nur (asymmetrisch) über jahrtausende, sondern auch (synchron und symmetrisch) über das ganze große vielvölkerland hinweg gewährleisten.

nachtrag: ersetze "ric (?)" durch "graf zahl".


Zuletzt bearbeitet von frajo am 03.03.2004, 19:11, insgesamt einmal bearbeitet
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ric
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Beitrag(#98734) Verfasst am: 03.03.2004, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Gerade die Tonhöhe macht vielen zu schaffen. Das gleiche Wort kann auf bis zu 7 verschiedene Tonhöhen ausgesprochen werden - jedesmal eine andere Bedeutung.
Ich hatte mal einige Zeit lang mit Chinesen zu tun, und die haben mir das an ein paar Wörtern vorgeführt.
Häufig konnten unsere "westliche Ohren" keine Unterschiede erkennen...
Es sind drei Tonhöhen, und die Endung ist neutral, aufsteigend, absteigend, 2 Kombinationen sind verboten.
Wenn Du die Sprache einige Wochen hörst, dann hörst Du es auch heraus.
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ric
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Beitrag(#98740) Verfasst am: 03.03.2004, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Das ist wohl auch für die Chinesen schwierig. Ein früherer chinesischer Kollege hat mir erzählt, daß, obwohl die Schriftsprache einheitlich ist, es derart gravierende Unterschiede in der Aussprache gibt, daß sich zum Teil Bewohner benachbarter Städte nicht verstehen. Das führt dazu, daß beispielsweise auf dem Wochenmarkt Kunden und Händler schriftlich kommunizieren müssen.
Versuch mal in Bayern ein "Brötchen" zu kaufen.
Wenn man die Anzahl, der Menschen betrachtet, die chinesisch sprechen, und die mit der Anzahl der Menschen in Europa vergleicht, dann sieht es mit der Verständlichkeit des Chinesischen gar nicht so schlecht aus. zwinkern
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
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Beitrag(#98921) Verfasst am: 04.03.2004, 08:42    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:
Versuch mal in Bayern ein "Brötchen" zu kaufen.
Wenn man die Anzahl, der Menschen betrachtet, die chinesisch sprechen, und die mit der Anzahl der Menschen in Europa vergleicht, dann sieht es mit der Verständlichkeit des Chinesischen gar nicht so schlecht aus. zwinkern

So wie besagter Chinese das berichtete, schien mir das mit den Ausspracheunterschieden weit gravierender zu sein als die Unterschiede zwischen Dialekten. Am Kopf kratzen
Immerhin: auch ein Bayer versteht im Prinzip die Hochsprache.
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ric
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Beitrag(#98993) Verfasst am: 04.03.2004, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
So wie besagter Chinese das berichtete, schien mir das mit den Ausspracheunterschieden weit gravierender zu sein als die Unterschiede zwischen Dialekten. Am Kopf kratzen
Das mit der Aussprache stimmt, aber die Schriftzeichen sind gleich.
Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:

Immerhin: auch ein Bayer versteht im Prinzip die Hochsprache.
Aber versteht ein Nichtbayer tiefstes bayerisch, oder platt, oder hessisch, oder sächsisch...."
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#99012) Verfasst am: 04.03.2004, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:

Aber versteht ein Nichtbayer tiefstes bayerisch, oder platt, oder hessisch, oder sächsisch...."

Nein, aber es gibt in bezug auf die Aussprache eine gemeinsame Hochsprache, die voll allen verstanden wird, neben Dialekten. Wenn ich den Kollegen richtig verstanden habe, ist das im Chinesischen anders, so, als gäbe in im Deutschen ausschließlich Dialekte.
Ich kenne hier auch einen Chinesen, den muß ich dazu mal fragen...
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ric
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Beitrag(#99480) Verfasst am: 05.03.2004, 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:

Aber versteht ein Nichtbayer tiefstes bayerisch, oder platt, oder hessisch, oder sächsisch...."
Nein, aber es gibt in bezug auf die Aussprache eine gemeinsame Hochsprache, die voll allen verstanden wird, neben Dialekten. Wenn ich den Kollegen richtig verstanden habe, ist das im Chinesischen anders, so, als gäbe in im Deutschen ausschließlich Dialekte.
Ich kenne hier auch einen Chinesen, den muß ich dazu mal fragen...
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#99484) Verfasst am: 05.03.2004, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:

Aber versteht ein Nichtbayer tiefstes bayerisch, oder platt, oder hessisch, oder sächsisch...."

Nein, aber es gibt in bezug auf die Aussprache eine gemeinsame Hochsprache, die voll allen verstanden wird, neben Dialekten. Wenn ich den Kollegen richtig verstanden habe, ist das im Chinesischen anders, so, als gäbe in im Deutschen ausschließlich Dialekte.
Ich kenne hier auch einen Chinesen, den muß ich dazu mal fragen...

dein trick besteht darin, den geographischen betrachtungsraum des eigenen lagers so zurechtzuschneiden, daß er auf die intendierte argumentation paßt.

m.a.w. der vergleich darf nicht D <--> china sein, sondern er muß EU <--> china lauten.
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