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Stierkampf - Kulturgut oder sinnlose Tierquälerei?
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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1521751) Verfasst am: 19.08.2010, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

schlimm finde ich vor allem,

das sie ihre Kinder mitnehmen.
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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1521753) Verfasst am: 19.08.2010, 10:55    Titel: Re: Stier verläßt die Arena Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Sie kamen in die Arena um einen Kampf mit einem Stier zu sehen, und laufen vor diesem in Panik weg, sobald dieser es mit ihnen aufnehmen will!



Feiges Gesindel, eben ....
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Hark, when the night is falling, hear, hear, the pipes are calling ...
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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1521755) Verfasst am: 19.08.2010, 10:59    Titel: Stiere im Freiheitskampf Antworten mit Zitat

ganz so selten ist es auch nicht,

auf Youtube sind einige Videos von in die Zuschauer springenden Stieren, wie dieses hier:

http://www.youtube.com/watch?v=gZmrdCqm4_c

Edit: na ja, wenn ein paar Videos existieren, ist es trotzdem selten.
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Dissonanz
Zeuge ANOVAs



Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1521761) Verfasst am: 19.08.2010, 11:03    Titel: Re: Stiere im Freiheitskampf Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
ganz so selten ist es auch nicht,

auf Youtube sind einige Videos von in die Zuschauer springenden Stieren, wie dieses hier:

http://www.youtube.com/watch?v=gZmrdCqm4_c

Edit: na ja, wenn ein paar Videos existieren, ist es trotzdem selten.


Ich weiß, es ist schlimm, aber.. Diese Musik Lachen

Und der Stier hat einen ziemlich guten Sprung hingelegt. Rennt einen Viertelkreis, springt aufs Geländer und stößt sich elegant ab..
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"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843

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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1521766) Verfasst am: 19.08.2010, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Kulturgut oder sinnlose Tierquälerei?


Vielleicht beides?

Wenn er ein Kulturgut ist, der Stierkampf.... auch die Menschenopfer der Azteken waren irgendwie Kultur ... also wenn, dann ist er zwar immer noch Tierquälerei, aber wohl nicht sinnlos.

Ja, ich habe es in Südfrankreich auch mal gesehen, wie der Stier es bis auf die Zuschauerränge hinauf schaffte, zum Glück hatte er eine Stelle erwischt, wo grad keiner saß. Sowas passiert auch bei den unblutigen Stierspielen der Franzosen, wo dem Tier kein Leid geschieht. Nur ein bißchen Ärger.
Aber was soll's? Ist doch nicht anders, als wenn ein Rennauto in die Zuschauer braust oder ein Flugzeug ihnen aus einem Kunstflug raus auf die Köpfe fällt. Wem das nicht paßt, der soll gefälligst da wegbleiben.
Oh ja, die Leute wollen so gern Blut sehen. Aber bitte nicht das eigene!
York hat folgendes geschrieben:
Menschen, die Geld dafür bezahlen, um sich an einer Tierquälerei belustigen zu können, sind Gesindel, das mich anwidert.

Menschen die dafür Geld bezahlen, um (vielleicht/hoffentlich) zu sehen, wie sich Sportler die Knochen brechen oder Rennfahrer in ihrer Karre verbrennen, sind dagegen natürlich hochkultivierte Ästheten. Was für ein erbaulicher Anblick, wenn einem Boxer so richtig die Fresse zerdroschen wird!
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...und suche mich nicht in der Unterführung...
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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1521768) Verfasst am: 19.08.2010, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hier der Nachrichtentext:

Zitat:

Ein wildgewordener Stier hat die Zuschauertribüne einer Stierkampfarena in Nordspanien gestürmt und mindestens 40 Menschen verletzt. Das Tier nahm Anlauf, machte einen gewaltigen Satz und gelangte bis auf die voll besetzte Tribüne der Arena in der Stadt Tafalla bei Pamplona. In Panik rannten die Besucher auseinander. Schließlich konnte der Stier von beherzten Männern gebändigt und mit Stricken gefesselt werden. Am Ende bezahlte er seinen Ausflug mit dem Leben.


http://www.tagesschau.de/ausland/spanien224.html

Was heißt hier: "beherzte Männer"? Das waren eben professionelle Tierquäler.

Und der große Rest ein erbärmlich feiges Gesindel, das sich in die Hosen macht und vor dem Tier davonrennt, dessen qualvollen Tod es sich genüsslich anschauen wollte.

Eine Schande für ganz Spanien, dass solch eine perverse Show dort noch möglich ist.

Und Schande über jeden Touristen, der sich nicht entblödet, dafür Geld zu zahlen.
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1521772) Verfasst am: 19.08.2010, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Was für ein erbaulicher Anblick, wenn einem Boxer so richtig die Fresse zerdroschen wird!

Das gefällt mir auch nicht. Aber schließlich nehmen die Boxer, im Gegensatz zum Stier, aus eigenem Entschluß an dem Kampf teil.
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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1521795) Verfasst am: 19.08.2010, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Menschen die dafür Geld bezahlen, um (vielleicht/hoffentlich) zu sehen, wie sich Sportler die Knochen brechen oder Rennfahrer in ihrer Karre verbrennen, sind dagegen natürlich hochkultivierte Ästheten. Was für ein erbaulicher Anblick, wenn einem Boxer so richtig die Fresse zerdroschen wird!


Du weißt sicher selbst, wo dein Vergleich hinkt ....
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17534
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1521861) Verfasst am: 19.08.2010, 14:25    Titel: Re: Stier verläßt die Arena Antworten mit Zitat

York hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Schrecklicher Vorfall in einer Stierkampfarena in Nordspanien: Ein Bulle nimmt plötzlich Anlauf und springt über die Absperrung in die Menge. 30 Menschen werden verletzt.


http://video.de.msn.com/watch/video/stier-springt-in-zuschauermenge-30-verletzte/5ourlpdu

Mein Kommentar dazu:

Was heißt hier "schrecklicher Vorfall"? Frage

Ich nenne das einen höchst erfreulichen und leider viel zu seltenen Vorfall. Ausrufezeichen

Menschen, die Geld dafür bezahlen, um sich an einer Tierquälerei belustigen zu können, sind Gesindel, das mich anwidert. Mit den Augen rollen


York hat folgendes geschrieben:
Feiges Gesindel, eben ....


York hat folgendes geschrieben:
Und der große Rest ein erbärmlich feiges Gesindel, [...]


Einen Vorfall, bei dem Menschen verletzt wurden als "höchst erfreulich" und Menschen, die daran teilnahmen als "Gesindel" zu bezeichnen, gehört ganz sicher nicht zu den Sachen, die hier im Forum geduldet werden!

Forumsregeln 2.3 hat folgendes geschrieben:
Schwerwiegende Beleidigungen, Verleumdungen oder hohle Schimpf- und Hasstiraden, diskriminierende, rassistische oder sonstige menschenverachtende Beiträge sind verboten. Dies gilt bereits dann, wenn deren rechtliche Relevanz nicht eindeutig bestimmbar ist.


Du wirst daher scharf verwarnt und aufgefordert, derartige Äußerungen zu unterlassen!

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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Pointillist
Privatgelehrter und Bibliothekar



Anmeldungsdatum: 23.05.2010
Beiträge: 11

Beitrag(#1521887) Verfasst am: 19.08.2010, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

York hat folgendes geschrieben:
Ich nenne das einen höchst erfreulichen und leider viel zu seltenen Vorfall.
Menschen, die Geld dafür bezahlen, um sich an einer Tierquälerei belustigen zu können, sind Gesindel, das mich anwidert.
Ich finde es schön, von jemandem wie dir als "Gesindel" bezeichnet zu werden. Alles andere würde mich nachdenklich stimmen.
Aber: Diese Verletzten, die du da beschimpfst, wollten keine Tierquälerei sehen (einmal ganz von unseren sicherlich unterschiedlichen Begriffen von Tierquälerei abgesehen). Bei einer Veranstaltung wie der im Video gezeigten werden die Stiere nicht verletzt und kommen auch nicht zu Tode. Geschlachtet wird erst hinterher (das mag man bewerten, wie man will, aber selbst ein Vegetarier sollte zugeben können, dass dies aus einer bestiaphilen Perspektive ein grundlegenderes Problem wäre, das die corrida hier nur am Rand betrifft).

Im Übrigen: Widerliches Gesindel gibt es nun einmal. Schlimm ist nur, dass sich solches in einem öffentlichen Forum auskotzen darf, ohne zu wissen, wovon es eigentlich redet (und ohne für Beleidigungen gesperrt zu werden).
(Wer diesen Absatz zitiert und mit "Q.E.D." kommentiert, kann mich mal.)
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1521907) Verfasst am: 19.08.2010, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

York hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Menschen die dafür Geld bezahlen, um (vielleicht/hoffentlich) zu sehen, wie sich Sportler die Knochen brechen oder Rennfahrer in ihrer Karre verbrennen, sind dagegen natürlich hochkultivierte Ästheten. Was für ein erbaulicher Anblick, wenn einem Boxer so richtig die Fresse zerdroschen wird!


Du weißt sicher selbst, wo dein Vergleich hinkt ....

Tut er nicht. Es sind die Zuschauer, die das erst möglich machen. Beim Stierkampf wie beim Boxen.
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...und suche mich nicht in der Unterführung...
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Der_Guido
dafür dagegen zu sein



Anmeldungsdatum: 17.05.2006
Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland

Beitrag(#1521922) Verfasst am: 19.08.2010, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
York hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Menschen die dafür Geld bezahlen, um (vielleicht/hoffentlich) zu sehen, wie sich Sportler die Knochen brechen oder Rennfahrer in ihrer Karre verbrennen, sind dagegen natürlich hochkultivierte Ästheten. Was für ein erbaulicher Anblick, wenn einem Boxer so richtig die Fresse zerdroschen wird!


Du weißt sicher selbst, wo dein Vergleich hinkt ....

Tut er nicht. Es sind die Zuschauer, die das erst möglich machen. Beim Stierkampf wie beim Boxen.

Eine beschissene Veranstaltung rechtfertigt nicht andere beschissene Veranstaltungen, insofern taugt ein solcher Vergleich nicht.
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lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1521925) Verfasst am: 19.08.2010, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Guido hat folgendes geschrieben:

Eine beschissene Veranstaltung rechtfertigt nicht andere beschissene Veranstaltungen ...


Genau. Man kann niemals das eine Übel mit dem anderen Übel "rechtfertigen".
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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1521926) Verfasst am: 19.08.2010, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Pointillist hat folgendes geschrieben:


wollten keine Tierquälerei sehen ...


Ja ja .. ist ja schon OK.

Ich weiß: Zuschauer bei Stierkämpfen wollen keine Tierqälerei sehen, sondern "eine wertvolle alte Tradition". Cool

So besser? Cool
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Pointillist
Privatgelehrter und Bibliothekar



Anmeldungsdatum: 23.05.2010
Beiträge: 11

Beitrag(#1521932) Verfasst am: 19.08.2010, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

York hat folgendes geschrieben:
Pointillist hat folgendes geschrieben:


wollten keine Tierquälerei sehen ...


Ja ja .. ist ja schon OK.

Ich weiß: Zuschauer bei Stierkämpfen wollen keine Tierqälerei sehen, sondern "eine wertvolle alte Tradition". Cool

So besser? Cool

Nein, nicht besser.
Ich hatte schon einmal bezüglich der corrida de toros darauf hingewiesen, dass der Begriff "Stierkampf" irreführend ist. In dem aktuellen Zusammenhang gilt dies in ähnlicher Weise, da diese concursos de recortadores tatsächlich gar nichts mit einem "Kampf" zu tun haben (noch weniger als die echte corrida - eher mit Turnerei. Über die Tradition solcher Turnveranstaltungen kann ich nichts sagen, die sind mir im Grunde gleichgültig, ich finde es nur verachtenswert, hier die Verletzten zu verhöhnen und ihnen Lust an Tierquälerei zu unterstellen. Da müsstest du dich auch über verletzte Zirkusbesucher freuen.
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Dissonanz
Zeuge ANOVAs



Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1521934) Verfasst am: 19.08.2010, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

Und auch an dieser Stelle möchte ich nochmal auf eine Möglichkeit, Meinungsunterschiede zu verstehen hinweisen:

Menschen haben das Potenzial, eine ganze Reihe von moralischen Intuitionen zu haben. Fürsorge(bzw Leidvermeidung), Gerechtigkeit, Autorität(bzw Respekt vor Autoritäten), Gruppenzugehörigkeit/Loyalität und Reinheit/Spiritualität sind die fünf, die in aktueller Forschung diskutiert werden.(Gerechtigkeit könnte konzeptuell nochmal aufgespalten werden, das wird gerade untersucht.)

Menschen, die alle fünf moralischen Intuitionen stark ausgeprägt haben wirken auf Menschen, bei denen nur Fürsorge und Gerechtigkeit stark ausgeprägt sind vielleicht wie grausame Menschen, weil sie für Traditionen, Gehorsam, religiöse Gebote oder Ähnliches Leid in Kauf nehmen. Umgekehrt wirken Menschen, die nur Fürsorge und Gerechtigkeit berücksichtigen, bei ihren Urteilen, wie Spinner, gefährliche Anarchisten oder kulturlose Gesellen.(Ich bitte um Verzeihung, ich bin mit der Denkweise von Leuten, die alle fünf Intuitionen stark haben nicht sooo vertraut.)

Entlang dieser fünf Intuitionen lässt sich auch politische Orientierung vorhersagen. Linksliberalere Menschen tendieren dazu, nur die ersten beiden Intuitionen in starker Ausprägung zu haben, während sie Respekt vor Autoritäten, Traditionen, Gruppenzugehörigkeitskram, religiöse Gebote und sowas nicht zu dem, was bei moralischen Urteilen wichtig ist, zählen. Konservative neigen dazu, alles gleich wichtig zu finden, was dazu führen kann, dass eine Tradition, wie zum Beispiel das, was da mit Stieren veranstaltet wird, durchaus mal die Maxime der Leidensminimierung ausbooten kann. Die drei moralischen Fundamente konkurrieren mit den zweien und gewinnen manchmal.

Ich persönlich glaube übrigens auch nicht, dass Leute, die unterschiedliche moralische Spektren wahrnehmen sich einig werden können.
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astarte
Foren-Admin
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46485

Beitrag(#1521965) Verfasst am: 19.08.2010, 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Und auch an dieser Stelle möchte ich nochmal auf eine Möglichkeit, Meinungsunterschiede zu verstehen hinweisen:

Menschen haben das Potenzial, eine ganze Reihe von moralischen Intuitionen zu haben. Fürsorge(bzw Leidvermeidung), Gerechtigkeit, Autorität(bzw Respekt vor Autoritäten), Gruppenzugehörigkeit/Loyalität und Reinheit/Spiritualität sind die fünf, die in aktueller Forschung diskutiert werden.(Gerechtigkeit könnte konzeptuell nochmal aufgespalten werden, das wird gerade untersucht.)

Menschen, die alle fünf moralischen Intuitionen stark ausgeprägt haben wirken auf Menschen, bei denen nur Fürsorge und Gerechtigkeit stark ausgeprägt sind vielleicht wie grausame Menschen, weil sie für Traditionen, Gehorsam, religiöse Gebote oder Ähnliches Leid in Kauf nehmen. Umgekehrt wirken Menschen, die nur Fürsorge und Gerechtigkeit berücksichtigen, bei ihren Urteilen, wie Spinner, gefährliche Anarchisten oder kulturlose Gesellen.(Ich bitte um Verzeihung, ich bin mit der Denkweise von Leuten, die alle fünf Intuitionen stark haben nicht sooo vertraut.)

Entlang dieser fünf Intuitionen lässt sich auch politische Orientierung vorhersagen. Linksliberalere Menschen tendieren dazu, nur die ersten beiden Intuitionen in starker Ausprägung zu haben, während sie Respekt vor Autoritäten, Traditionen, Gruppenzugehörigkeitskram, religiöse Gebote und sowas nicht zu dem, was bei moralischen Urteilen wichtig ist, zählen. Konservative neigen dazu, alles gleich wichtig zu finden, was dazu führen kann, dass eine Tradition, wie zum Beispiel das, was da mit Stieren veranstaltet wird, durchaus mal die Maxime der Leidensminimierung ausbooten kann. Die drei moralischen Fundamente konkurrieren mit den zweien und gewinnen manchmal.

Ich persönlich glaube übrigens auch nicht, dass Leute, die unterschiedliche moralische Spektren wahrnehmen sich einig werden können.

Interessanter Beitrag! Daumen hoch!
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1521976) Verfasst am: 19.08.2010, 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Pointillist hat folgendes geschrieben:
York hat folgendes geschrieben:
Ich nenne das einen höchst erfreulichen und leider viel zu seltenen Vorfall.
Menschen, die Geld dafür bezahlen, um sich an einer Tierquälerei belustigen zu können, sind Gesindel, das mich anwidert.
Ich finde es schön, von jemandem wie dir als "Gesindel" bezeichnet zu werden. Alles andere würde mich nachdenklich stimmen.
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Im Übrigen: Widerliches Gesindel gibt es nun einmal. Schlimm ist nur, dass sich solches in einem öffentlichen Forum auskotzen darf, ohne zu wissen, wovon es eigentlich redet (und ohne für Beleidigungen gesperrt zu werden).
(Wer diesen Absatz zitiert und mit "Q.E.D." kommentiert, kann mich mal.)

(fett von mir)

@Pointillist: Selbstverständlich kannst Du Yorks Äußerung im Thread kritisieren. Auf gleichem Niveau zurück zu beleidigen verstößt jedoch auch gegen die Regeln. Du wirst daher ermahnt.
Im übrigen sind Beschwerden per PN ans Team zu richten, unsere Reaktion in Form einer Verwarnung an York stand bereits eine Stunde lang dort und WIE wir sanktionieren wirst Du schon uns überlassen müssen.

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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1522409) Verfasst am: 20.08.2010, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Das Parlament in Katalonien hat den Stierkampf kürzlich verboten. Gut so!

Und was paradox ist:

Die Spanier selber kommen zur Einsicht - aber ein Häuflein verständnis-seliger Deutscher meint, diese Barbarei noch unterstützen und verteidigen zu müssen.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1522444) Verfasst am: 20.08.2010, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

York hat folgendes geschrieben:
Das Parlament in Katalonien hat den Stierkampf kürzlich verboten. Gut so!

Und was paradox ist:

Die Spanier selber kommen zur Einsicht - aber ein Häuflein verständnis-seliger Deutscher meint, diese Barbarei noch unterstützen und verteidigen zu müssen.


Erzähl mal, wer unterstützt hier im Forum den Stierkampf?
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York
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Anmeldungsdatum: 04.02.2009
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Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1522455) Verfasst am: 20.08.2010, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:

Erzähl mal, wer unterstützt hier im Forum den Stierkampf?


Die Verteidiger des Stierkampfes.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1522464) Verfasst am: 20.08.2010, 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

York hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Erzähl mal, wer unterstützt hier im Forum den Stierkampf?


Die Verteidiger des Stierkampfes.


und wer verteidigt hier den Stierkampf?
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1522467) Verfasst am: 20.08.2010, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Was einige wohl nicht mitbekommen haben: Dieser Vorfall ereignete sich nicht bei einem Stierkampf der bekannten Art, das war eines der Spiele, wie sie vor allem in Südfrankreich üblich sind. Es war nicht beabsichtigt, den Stier in der Arena zu töten. Solche Spiele haben eine Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Es gibt Bilder von solchen Spielen.



Dieses hier ist aus Knossos, ich hab's bei Wiki gefunden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stiersprung
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Pointillist
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Anmeldungsdatum: 23.05.2010
Beiträge: 11

Beitrag(#1522530) Verfasst am: 20.08.2010, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

@Ahriman

Concursos de recortadores. Das meinte ich mit "Turnveranstaltung", genau. Dass der Vorfall sich nicht bei einer corrida de toros ereignet hat, ist manchem natürlich egal - gerecht oder jedenfalls erfreulich ist's trotzdem:
Zitat:
Ich nenne das einen höchst erfreulichen und leider viel zu seltenen Vorfall.
Menschen, die Geld dafür bezahlen, um sich an einer Tierquälerei belustigen zu können, sind Gesindel, das mich anwidert.
Das rührt eben auch daher, dass man fast überall nur von "Stierkampf" spricht. Allerdings scheint manch einer am allzu vereinfachenden Blick auch besonderen Gefallen zu finden.

York hat folgendes geschrieben:
Das Parlament in Katalonien hat den Stierkampf kürzlich verboten. Gut so! [...]
Die Spanier selber kommen zur Einsicht

Das Parlament in Katalonien, richtig. Das ist regionale Politik auf Kosten der Kultur: Man will sich des spanischen Brauchtums entledigen. Es geht dabei offensichtlich nicht um Tierschutz; niemand ist "zur Einsicht" gekommen, weiterhin erlaubt ist nämlich das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=jLH5VzwaDM8 (Stierhatz mit brennenden Hörnern)

Da es dort bald Neuwahlen gibt und die Katalanen sicherlich bald gemerkt haben werden, was sie da (allein aus ökonomischer Sicht, und obwohl so viele von ihnen ein unabhängiges Katalonien wollen) verloren haben, würde ich mir auch nicht so sicher sein, ob dieses lächerliche Verbot nicht bald aufgehoben wird.

York hat folgendes geschrieben:
aber ein Häuflein verständnis-seliger Deutscher meint, diese Barbarei noch unterstützen und verteidigen zu müssen.
Ein "Häuflein", ja, mir ist schon bewusst, dass ich hier mit meiner Meinung ein wenig auf verlorenem Posten stehe. Mit Verständnisselitgkeit hat das nichts zu tun - die corrida ist für mich, anders als die im Video gezeigte Stierhatz, eine schützenswerte Kunstform, die gegen europäische Uniformität und blinde Rationalität verteidigt werden muss, und deren Verlust ich weder auf Grund politischen Kalküls noch wegen einer vorhersehbaren Vulgärethik in Kauf nehmen möchte. Für den im Schönen Unerfahrenen mag das "verständnis-selig" aussehen, gerne.
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York
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Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1522645) Verfasst am: 20.08.2010, 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Solche Spiele haben eine Tradition, die bis in die Antike zurückreicht.


Ist etwas per se gut, weil es bis in die Antike zurückreicht?

Die Sklaverei reicht auch bis in die Antike zurück.
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jagy
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Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1522669) Verfasst am: 20.08.2010, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

"Tradition", "Brauchtum" sind sicherlich keine rationalen Argumente, um irgend etwas zu rechtfertigen. Ein Brauchtum oder eine Tradition, für die sich heute keine guten Gründe mehr finden, verdient es, abzusterben.

Zitat:
Und so macht man es innerhalb jeder herrschenden Moral und Religion und hat es von jeher gemacht: die Gründe und die Absichten hinter der Gewohnheit werden immer zu ihr erst hinzugelogen, wenn Einige anfangen, die Gewohnheit zu bestreiten und nach Gründen und Absichten zu fragen. Hier steckt die große Unehrlichkeit der Konservativen aller Zeiten: — es sind die Hinzu-Lügner.

Nietzsche, die fröhliche Wissenschaft. http://www.textlog.de/21187.html

Andererseits könnte auch mal zur Kenntnis genommen werden, dass sich der konkrete Vorfall nicht bei etwas ereignete, was man normaler weise Stierkampf nennt. Es gibt keine Picadores und keine Banderilleros und keinen Matador. Stierkampf ist nicht gleich Stier"kampf".
Es gibt zB auch diese Art von Stierkampf (ab 2. Abschnitt)
Hier mal ein Video: http://www.youtube.com/watch?v=iSe1bjJWsNM
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Ahriman
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Beitrag(#1522682) Verfasst am: 20.08.2010, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, sowas habe ich in Vallabregué und in Remoulins nahe Avignon gesehen. Allerdings sind da die Arenen viel viel kleiner, nicht mal so groß wie ein Fußballplatz. Es war eine Mordsgaudi, und niemand, weder den Stieren noch den Menschen, ist dabei ein Leid geschehen.
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...und suche mich nicht in der Unterführung...
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immanuela
total südlich



Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1526776) Verfasst am: 26.08.2010, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.welt.de/vermischtes/article9156101/Wenn-Stiere-wirklich-mal-Rot-sehen.html
Vorsichtig, kein Bild für zart Besaitete. Und das auf Welt online...
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Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#1527481) Verfasst am: 27.08.2010, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

immanuela hat folgendes geschrieben:
http://www.welt.de/vermischtes/article9156101/Wenn-Stiere-wirklich-mal-Rot-sehen.html
Vorsichtig, kein Bild für zart Besaitete. Und das auf Welt online...
Und es sieht nicht aus, als funktioniert das Horn wie ein Buttplug... autsch.
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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1796783) Verfasst am: 25.11.2012, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

Heute ist Wahl in Katalonien!

Das Land wird vielleicht mal unabhängig.

Und ist dann völlig frei von dieser Barbarei des Stierkampfes!
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