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Stierkampf - Kulturgut oder sinnlose Tierquälerei?
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1510207) Verfasst am: 30.07.2010, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

Die Jagd auf wildlebende Tiere ist in unseren Gegenden unumgänglich und notwendig. Frag mal die betroffenen Berliner, wie das mit den Wildschweinen so ist. Und das Blöde dabei: In Wohngebieten kann/darf man ja nicht mit dem Gewehr rumballern.
Nur was oft so als "Waidwerk" getrieben wird, das ist schon wirklich wahnwitzig. Jäger haben manchmal richtig eins in der Waffel.
_________________
...und suche mich nicht in der Unterführung...
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Pointillist
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Anmeldungsdatum: 23.05.2010
Beiträge: 11

Beitrag(#1511430) Verfasst am: 01.08.2010, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Was meinst Du denn, was mit den in der Arena getöteten Stieren anschließend geschieht?

Die werden gegessen.

Das war sicherlich einmal so. Ich weiß nicht, was heutzutage mit dem Fleisch der Stiere geschieht, bezweifle aber sehr stark, dass man es bei all den EU-Richtlinien zur Hygiene noch essen kann. Vielleicht landet es gelegentlich noch in ... Gammelfleischdönern (?) ..., es sollte aber bestimmt eigentlich nicht passieren. Falls Sie da allerdings andere Informationen/Quellen haben, würde mich das sehr interessieren.

Uriziel hat folgendes geschrieben:
:
Tierquälerei als Sport IST kein Sport...

"Stierkampf" (an sich schon ein irreführender Begriff) ist weder "Tierquälerei" noch "Sport".
Hat eigentlich auch nur einer der hier Anwesenden jemals einen "Stierkampf" gesehen? "Sport", "gewinnen", "einfach so aus Spaß an der Freud - und zur Massenbelustigung"? Es wird bestimmt viele irritieren, aber das beste Argument für die corrida ist, dass sie schön ist. Ein guter Matador (und gelegentlich auch andere Beteiligte) ist nicht weniger als ein Künstler. Das Publikum will keinen "Sieg" der einen oder anderen Seite sehen, es will schöne Figuren und mutige Manöver bewundern können - allzu blutige oder gar grausame corridas werden gnadenlos ausgebuht (Gemetzel bei schlechten corridas gibt es, zugegeben, leider zu oft). Man will das verehrte Tier nicht leiden sehen - es ist aber ein notwendiger Teil dieses Dramas.

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Ein völlig absurdes, konstruiertes Dilemma. Was willst du damit bezwecken?

3)Leben in Freiheit, ganz ohne Schlachthaus, ohne Nutzen für irgendjemanden.


Kampfstiere leben ein durchaus schönes Leben - auch wenn es hier jemand in einer TV-Doku einmal ganz anders gesehen haben will (Ausnahmen gibt es sicherlich, es sind aber nur Ausnahmen). Sie leben in ihren meist riesigen Gehegen fast so frei wie in Urzeiten - das Glück haben die wenigsten Tiere dieses Planeten. Und die Kampfstiere leiden bei all dem ausgeschütteten Adrenalin in der Arena sicherlich nicht so sehr wie viele andere Stiere. Die Kampfstiere (die mit den Nutztieren sehr wenig gemein haben) gäbe es zudem ohne die spezielle Zucht für die corrida gar nicht. Wer dieses schöne Tier schützen möchte, muss seinen Tod akzeptieren. Sterben oder Nichtexistenz - das ist das eigentliche Dilemma.
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1511441) Verfasst am: 01.08.2010, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Pointillist hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Was meinst Du denn, was mit den in der Arena getöteten Stieren anschließend geschieht?

Die werden gegessen.

Das war sicherlich einmal so. Ich weiß nicht, was heutzutage mit dem Fleisch der Stiere geschieht, bezweifle aber sehr stark, dass man es bei all den EU-Richtlinien zur Hygiene noch essen kann.


Google findet dazu einen Artikel aus dem Jahr 2006:
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/spaniens-stierkampf-in-der-krise/792124.html
Zitat:
Ein wirklich lohnendes Geschäft ist der Stierkampf nicht, zumal auch das Fleisch der getöteten Tiere bei den Verbrauchern nicht besonders begehrt ist. Die Kampfstiere haben nämlich ein längeres Leben als die Mastrinder, und ihr Fleisch ist daher weniger zart.


Wieso sollte es dabei denn hygienische Bedenken geben? Der Stier wird in der Arena doch lediglich getötet, das Ausnehmen, Zerlegen und Verarbeiten kann dann in der Schlachterei stattfinden.
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1511456) Verfasst am: 01.08.2010, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Pointillist hat folgendes geschrieben:

Hat eigentlich auch nur einer der hier Anwesenden jemals einen "Stierkampf" gesehen?

nein - ich wuerde ein solches gemetzel doch nicht mit meiner anwesenheit auch noch unterstuetzen wollen.

Zitat:
Es wird bestimmt viele irritieren, aber das beste Argument für die corrida ist, dass sie schön ist.

ziemlich schraegen, ja gar blutruenstigen und mordluestigen geschmack muss man dafuer haben, so ein gemetzel schoen zu finden.

Zitat:

Das Publikum will keinen "Sieg" der einen oder anderen Seite sehen, es will schöne Figuren und mutige Manöver bewundern können

kann der "kuenstler" dies nicht alles auch vorfuehren, ohne dass der stier am ende stirbt?

wenns nur um diese figuren und manoever ginge, braeuchte der stier doch nicht zu sterben, oder?

so wie man beim fechten heute mit schutzkleidung arbeitet, und ohne dass der unterlegene am ende tot ist, so koennte man ja auch beim stierkampf den speer (oder wie das ding auch heisst) durch einen entsprechend grossen pinsel ersetzen, mit dem der stier rot angepinselt wird.

macht man aber nicht (jedenfalls in spanien).

daraus kann ich doch nur schliessen, dass es eben doch darum geht, das tier zu quaelen und es umzubringen. oder?

Zitat:

Man will das verehrte Tier nicht leiden sehen - es ist aber ein notwendiger Teil dieses Dramas.

das begruende mal bitte naeher: wieso zum teufel ist das notwendig?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1511459) Verfasst am: 01.08.2010, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Pointillist hat folgendes geschrieben:
Man will das verehrte Tier nicht leiden sehen - es ist aber ein notwendiger Teil dieses Dramas.


Erinnert mich an den dort herrschenden Katholizismus. So eine Kreuzigung, wo jemand leidet, will auch keiner sehen, ist aber angeblich nötig.


Meine Fresse, schickt keine Hilfsflotten mit Medikamenten nach Gaza, sondern nach Spanien; die hams nötiger.

Und Du solltest auch so etwa 3-4 LKW-Ladungen (aber 40-Tonner, nicht 7, 5) abkriegen. Argh
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1511503) Verfasst am: 01.08.2010, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, dass viele Gegner der Stierkämpfe emotional reagieren und gegen den Stierkampf sind, weil man dort die Tiere sterben sieht, nicht aber gegen das Fleisch, das auf ihren Tellern landet, denn dort wird der Tod nicht gezeigt.
Vor kurzem habe ich ein Video auf Youtube gesehen, da ging es um mittelalterliche Heilmethoden. Eines davon war es, einem lebendigem Aal den Kopf abzuschneiden und mit seinem Blut die Wunde einzureiben, was auch der Moderator der Sendung als Selbstversuch durchgeführt hat. Daraufhin gab es viele Kommentare zum Video, die sich über das Töten eines Aales nur für eine Demonstartion in einer Sendung aufgeregt haben. Ich bin mir sicher, wäre der Aal fünf Minuten vor der Sendung getötet worden, es käme niemand auch nur auf die Idee, den Tod des Aales zu bedauern.
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Pointillist
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Anmeldungsdatum: 23.05.2010
Beiträge: 11

Beitrag(#1511569) Verfasst am: 02.08.2010, 02:05    Titel: Antworten mit Zitat

@Sanne
Danke für den Hinweis, das hätte ich so nicht erwartet. Ich hätte gedacht, dass die EU das Töten von Tieren genau wie die Schlachtung genau reglementiert - immerhin werden die Stiere mit Degen und Dolch getötet. Sei's drum: Mit der corrida hat die Schlachterei und der Fleischverzehr in jedem Fall nur am Rande zu tun. (Es gibt im Übrigen auch Vegetarier und Tierschützer, die dem "Stierkampf" etwas abgewinnen können.)

tridi hat folgendes geschrieben:
ziemlich schraegen, ja gar blutruenstigen und mordluestigen geschmack muss man dafuer haben, so ein gemetzel schoen zu finden.

Na, besser als gar kein Geschmack. Allerdings ist in der Arena tatsächlich kaum jemand blutrünstig oder mordlüstig. Ein Gemetzel findet leider gelegentlich statt, wenn etwa keine tüchtigen Toreros am Werk sind und Tiere unnötig verletzt werden, wird aber vom Publikum nicht goutiert. Ausgebuht wird's. Gefeiert wird der Matador auch nicht in seiner Funktion als Matador ("Töter"), sondern als Torero. Der Stier wird übrigens auch verehrt, und manchmal wird ein besonders mutiger Stier "begnadigt" und muss nicht sterben.

tridi hat folgendes geschrieben:
kann der "kuenstler" dies nicht alles auch vorfuehren, ohne dass der stier am ende stirbt?
wenns nur um diese figuren und manoever ginge, braeuchte der stier doch nicht zu sterben, oder?
so wie man beim fechten heute mit schutzkleidung arbeitet, und ohne dass der unterlegene am ende tot ist, so koennte man ja auch beim stierkampf den speer (oder wie das ding auch heisst) durch einen entsprechend grossen pinsel ersetzen, mit dem der stier rot angepinselt wird.
macht man aber nicht (jedenfalls in spanien).
das begruende mal bitte naeher: wieso zum teufel ist das notwendig?

So etwas wie "Speere" werden am Anfang der corrida von Reitern benutzt; anschließend werden Holzstäbe mit Widerhaken am Stier angebracht (mitunter auch schon recht kunstvoll). Dieses Verwunden des Stieres ist in bestimmten Phasen der corrida notwendig, weil man ansonsten nicht mit dem Stier "arbeiten" kann (mit dem berühmten roten Tuch). Darauf kann man nicht verzichten. Der verletzte Stier muss auch anschließend getötet werden.
Der Tod gehört zur Tragödie dazu. Der Stier muss sterben. Anmalen mit roter Farbe nähme dem Stier und dem Schauspiel die Würde. In der Arena begegnet man dem Leben und dem Tod, der nun einmal zum Leben dazu gehört (besonders bei Tieren, die es gewissermaßen ohne ihren vorherbestimmten Tod gar nicht mehr gäbe!), aber in unserer heutigen Zeit aus fast allen Bereichen des Lebens völlig verdrängt worden ist. Das Töten des Stieres gehört zur Erhebung des Menschen über den Tod und die unbeseelte Natur kraft seines Intellekts. Falls Sie sich für das Verhältnis von Kunst und Tod im Stierkampf interessieren (wovon ich aber nicht unbedingt ausgehe), empfehle ich Hemingways ansonsten ein wenig veraltetes "Death in the Afternoon".

Um noch einmal auf die aktuelle Abstimmung zurückzukommen: Dass die corrida in Katalonien nun verboten wurde, ist äußerst schade - und zudem äußerst inkonsequent, da man dabei ausgerechnet die Stierhatz durch die Städte ("Correbous"), diese wirklich grausame und von Amateuren betriebene Tierquälerei, bei der Stiere mit brennenden Hörnern durch die Stadt getrieben werden, als "Tradition" verschont hat.

Noseman hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an den dort herrschenden Katholizismus. So eine Kreuzigung, wo jemand leidet, will auch keiner sehen, ist aber angeblich nötig.

Meine Fresse (...)

Jesus war immerhin derjenige, der das reale Tieropfer des Judentums in ein symbolisches umgewandelt hat. zwinkern Und real gekreuzigt wird jemand wegen des in Spanien herrschenden Katholizismus wirklich äußerst selten, oder?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1511589) Verfasst am: 02.08.2010, 07:59    Titel: Antworten mit Zitat

Pointillist hat folgendes geschrieben:
Der Stier wird übrigens auch verehrt, und manchmal wird ein besonders mutiger Stier "begnadigt" und muss nicht sterben.

Das ist aber nett. Ich liebe es...
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1511593) Verfasst am: 02.08.2010, 08:38    Titel: Antworten mit Zitat

Pointillist hat folgendes geschrieben:
Das Töten des Stieres gehört zur Erhebung des Menschen über den Tod und die unbeseelte Natur kraft seines Intellekts.


Inwiefern?

Tatsache ist: Es ist ein sehr ungleicher Kampf. Der Stier hat keine Chance, der Mensch erhebt sich über einen schwächeren. Darauf kann niemand stolz sein.

Pointillist hat folgendes geschrieben:
Dass die corrida in Katalonien nun verboten wurde, ist äußerst schade


Na, das hat ja seinen Grund. Irgendwann muss sich ja mal die Moderne durchsetzen und die Altsteinzeit beenden, oder?

Pointillist hat folgendes geschrieben:
- und zudem äußerst inkonsequent, da man dabei ausgerechnet die Stierhatz durch die Städte ("Correbous"), diese wirklich grausame und von Amateuren betriebene Tierquälerei, bei der Stiere mit brennenden Hörnern durch die Stadt getrieben werden, als "Tradition" verschont hat.


Und hinterher erzählt jeder Depp, wie mutig er den Stier mit seinen Stiefeln getreten hätte. Das ist ein barbarischer Nachklang aus Zeiten der Tierjagd.

Ich finde, Sportarten wir Rugby u.a. sind eine sehr gute Ersatzhandlung dafür. Und so ein Pokal als symbolische Beute ist wesentlich mehr Kultur als das reale Hetzen lebendiger Tiere.

Pointillist hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an den dort herrschenden Katholizismus. So eine Kreuzigung, wo jemand leidet, will auch keiner sehen, ist aber angeblich nötig.

Meine Fresse (...)

Jesus war immerhin derjenige, der das reale Tieropfer des Judentums in ein symbolisches umgewandelt hat. zwinkern Und real gekreuzigt wird jemand wegen des in Spanien herrschenden Katholizismus wirklich äußerst selten, oder?


Doch, die Stiere.

Die Katholen scheinen irgendwie besonders behindert zu sein in Sachen Mitgefühl mit "niederen Kreaturen".

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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46488

Beitrag(#1511630) Verfasst am: 02.08.2010, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Pointillist hat folgendes geschrieben:
Man will das verehrte Tier nicht leiden sehen - es ist aber ein notwendiger Teil dieses Dramas.


Erinnert mich an den dort herrschenden Katholizismus. So eine Kreuzigung, wo jemand leidet, will auch keiner sehen, ist aber angeblich nötig.


Meine Fresse, schickt keine Hilfsflotten mit Medikamenten nach Gaza, sondern nach Spanien; die hams nötiger.

Und Du solltest auch so etwa 3-4 LKW-Ladungen (aber 40-Tonner, nicht 7, 5) abkriegen. Argh

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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1511636) Verfasst am: 02.08.2010, 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Pointillist hat folgendes geschrieben:

Hat eigentlich auch nur einer der hier Anwesenden jemals einen "Stierkampf" gesehen?

nein - ich wuerde ein solches gemetzel doch nicht mit meiner anwesenheit auch noch unterstuetzen wollen.

Ich sehe auch nicht, wieso das zur Beurteilung hilfreich oder notwendig sein sollte. Ich hab auch noch keiner Hinrichtung beigewohnt, und dennoch sehe ich gute Gründe, die Vollstreckung einer solchen abzulehnen.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1511647) Verfasst am: 02.08.2010, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Pointillist hat folgendes geschrieben:


Noseman hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an den dort herrschenden Katholizismus. So eine Kreuzigung, wo jemand leidet, will auch keiner sehen, ist aber angeblich nötig.

Meine Fresse (...)

Jesus war immerhin derjenige, der das reale Tieropfer des Judentums in ein symbolisches umgewandelt hat. zwinkern Und real gekreuzigt wird jemand wegen des in Spanien herrschenden Katholizismus wirklich äußerst selten, oder?



Der Katholizismus "herrscht" nicht mehr in Spanien. solange er das tat, gabs zwar keine Kreuzigungen, aber eine Inquisition mitsamt Folter und Ketzerverbrennungen.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1511654) Verfasst am: 02.08.2010, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Pointillist hat folgendes geschrieben:

Hat eigentlich auch nur einer der hier Anwesenden jemals einen "Stierkampf" gesehen?

nein - ich wuerde ein solches gemetzel doch nicht mit meiner anwesenheit auch noch unterstuetzen wollen.

Ich sehe auch nicht, wieso das zur Beurteilung hilfreich oder notwendig sein sollte. Ich hab auch noch keiner Hinrichtung beigewohnt, und dennoch sehe ich gute Gründe, die Vollstreckung einer solchen abzulehnen.

Es kann durchaus hilfreich sein sich die Quälerei anzusehen um sie als solche zu erkennen.
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Trish:(
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Pointillist
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Anmeldungsdatum: 23.05.2010
Beiträge: 11

Beitrag(#1511658) Verfasst am: 02.08.2010, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Inwiefern?

Tatsache ist: Es ist ein sehr ungleicher Kampf. Der Stier hat keine Chance, der Mensch erhebt sich über einen schwächeren. Darauf kann niemand stolz sein.

Daher setze ich den "Stierkampf" auch in Anführungszeichen. Der Begriff ist im Deutschen irreführend und vermutlich einer der Gründe für die reflexartigen Einwände gegen die corrida. Sie ist aber, wie gesagt, kein Sport. Die corrida ist kein gleichwertiges Zusammentreffen zweier mehr oder weniger gleichwertiger Kontrahenten, die beide Chancen auf einen "Sieg" haben (sie ist nicht einmal mit Bayern München gegen Energie Cottbus zu vergleichen). Die Verletzung oder der Tod eines Toreros wird als Unfall wahrgenommen, nicht als "Sieg des Gegners". Stolz ist der Torero nicht auf das Töten des Stiers, sondern vor allem auf eine schöne faena (="Arbeit") mit der muleta (dem berühmten roten Tuch).
Die Erhebung des Menschen über die unbeseelte Natur kraft seines Intellekts geschieht natürlich nur symbolisch - nicht jedes Mal in einer Erhebung eines Toreros über einen konkreten Stier.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Na, das hat ja seinen Grund. Irgendwann muss sich ja mal die Moderne durchsetzen und die Altsteinzeit beenden, oder?

Pointillist hat folgendes geschrieben:
- und zudem äußerst inkonsequent, da man dabei ausgerechnet die Stierhatz durch die Städte ("Correbous"), diese wirklich grausame und von Amateuren betriebene Tierquälerei, bei der Stiere mit brennenden Hörnern durch die Stadt getrieben werden, als "Tradition" verschont hat.

Und hinterher erzählt jeder Depp, wie mutig er den Stier mit seinen Stiefeln getreten hätte. Das ist ein barbarischer Nachklang aus Zeiten der Tierjagd.

So ist es. Was gehört also eher verboten? Corrida oder correbous? Professionelles und (meist) schnelles Töten oder barbarische Tierhatz durch Trottel? Leider wird es trotzdem letzteres weiterhin geben. Man mag jetzt einwenden, dass es sich ja um keine Entweder-Oder-Entscheidung handelt, aber mit dem Hinweis auf das Weiterbestehen der correbous wollte ich nur zum Ausdruck bringen, wie albern ich diese Abstimmung finde, bei der es nur am Rande um Tierschutz ging (oder um den von dir wahrgenommenen Kampf zwischen Moderne und Altsteinzeit, der übrigens ein Unverständnis gegenüber Kunst und Kultur ein Stück weit erklären könnte).

Doch apropos albern:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Pointillist hat folgendes geschrieben:
Jesus war immerhin derjenige, der das reale Tieropfer des Judentums in ein symbolisches umgewandelt hat. Und real gekreuzigt wird jemand wegen des in Spanien herrschenden Katholizismus wirklich äußerst selten, oder?

Doch, die Stiere.

Die Katholen scheinen irgendwie besonders behindert zu sein in Sachen Mitgefühl mit "niederen Kreaturen".

Trotzreaktion, die weder neues Licht auf das Thema wirft noch inhaltlich irgendwie zu rechtfertigen ist. Stiere werden also wegen des Katholizismus' in Spanien gekreuzigt?
Das Christentum war jederzeit gegen Tieropfer ("Jesus war immerhin derjenige, der das reale Tieropfer des Judentums in ein symbolisches umgewandelt hat.") und Tiertötung im Rahmen von Spielen (wie etwa in den römischen Circi, in denen viele Christen getötet wurden). Die corrida ist ein durchaus unchristliches Spektakel. Dass sich hier trotzdem (ganz anders als im restlichen Europa) ein Stück weit Katholizismus mit "heidnischen" Elementen vermischt hat, ist seit Jahrhunderten die rätselhafte und bewundernswerte Eigenart und Stärke der spanischen Kultur.

Noseman hat folgendes geschrieben:

Der Katholizismus "herrscht" nicht mehr in Spanien. solange er das tat, gabs zwar keine Kreuzigungen, aber eine Inquisition mitsamt Folter und Ketzerverbrennungen.

Noseman hat folgendes geschrieben:

Erinnert mich an den dort herrschenden Katholizismus.

Was denn nun?
Ich gebe Ihnen aber Recht, dass der Katholizismus in Spanien nicht mehr "herrscht"; allerdings tat er das tatsächlich über die Zeit der Inquisition hinaus (mit Sicherheit bis in den Franquismus des 20. Jahrhunderts).
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1511663) Verfasst am: 02.08.2010, 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Pointillist hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die Katholen scheinen irgendwie besonders behindert zu sein in Sachen Mitgefühl mit "niederen Kreaturen".

Trotzreaktion, die weder neues Licht auf das Thema wirft noch inhaltlich irgendwie zu rechtfertigen ist. Stiere werden also wegen des Katholizismus' in Spanien gekreuzigt?
Das Christentum war jederzeit gegen Tieropfer ("Jesus war immerhin derjenige, der das reale Tieropfer des Judentums in ein symbolisches umgewandelt hat.") und Tiertötung im Rahmen von Spielen (wie etwa in den römischen Circi, in denen viele Christen getötet wurden). Die corrida ist ein durchaus unchristliches Spektakel. Dass sich hier trotzdem (ganz anders als im restlichen Europa) ein Stück weit Katholizismus mit "heidnischen" Elementen vermischt hat, ist seit Jahrhunderten die rätselhafte und bewundernswerte Eigenart und Stärke der spanischen Kultur.


Das Christentum mag zwar gegen Tieropfer gewesen sein (trotz der vielen Referenzen dazu im AT noc), aber gegen Menschenopfer hatten es weit weniger einzuwenden.

Und das was du als "Eigenart und Stärke der spanischen Kultur" ansiehst, ist wohl eher dem Opportunimus der Christentums zu verdanken, sich populär-folkloristische Eigenarten jeglicher Kultur anzueignen, um die eigene Beliebtheit zu steigern.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1511667) Verfasst am: 02.08.2010, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Pointillist hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die Katholen scheinen irgendwie besonders behindert zu sein in Sachen Mitgefühl mit "niederen Kreaturen".

Trotzreaktion, die weder neues Licht auf das Thema wirft noch inhaltlich irgendwie zu rechtfertigen ist. Stiere werden also wegen des Katholizismus' in Spanien gekreuzigt?
Das Christentum war jederzeit gegen Tieropfer ("Jesus war immerhin derjenige, der das reale Tieropfer des Judentums in ein symbolisches umgewandelt hat.") und Tiertötung im Rahmen von Spielen (wie etwa in den römischen Circi, in denen viele Christen getötet wurden). Die corrida ist ein durchaus unchristliches Spektakel. Dass sich hier trotzdem (ganz anders als im restlichen Europa) ein Stück weit Katholizismus mit "heidnischen" Elementen vermischt hat, ist seit Jahrhunderten die rätselhafte und bewundernswerte Eigenart und Stärke der spanischen Kultur.


Das Christentum mag zwar gegen Tieropfer gewesen sein (trotz der vielen Referenzen dazu im AT noc), aber gegen Menschenopfer hatten es weit weniger einzuwenden.


Echt? Wo denn? Oder sprichst du von dem symbolischen Verzehr von Leib Christi?
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1511673) Verfasst am: 02.08.2010, 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Pointillist hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die Katholen scheinen irgendwie besonders behindert zu sein in Sachen Mitgefühl mit "niederen Kreaturen".

Trotzreaktion, die weder neues Licht auf das Thema wirft noch inhaltlich irgendwie zu rechtfertigen ist. Stiere werden also wegen des Katholizismus' in Spanien gekreuzigt?
Das Christentum war jederzeit gegen Tieropfer ("Jesus war immerhin derjenige, der das reale Tieropfer des Judentums in ein symbolisches umgewandelt hat.") und Tiertötung im Rahmen von Spielen (wie etwa in den römischen Circi, in denen viele Christen getötet wurden). Die corrida ist ein durchaus unchristliches Spektakel. Dass sich hier trotzdem (ganz anders als im restlichen Europa) ein Stück weit Katholizismus mit "heidnischen" Elementen vermischt hat, ist seit Jahrhunderten die rätselhafte und bewundernswerte Eigenart und Stärke der spanischen Kultur.


Das Christentum mag zwar gegen Tieropfer gewesen sein (trotz der vielen Referenzen dazu im AT noc), aber gegen Menschenopfer hatten es weit weniger einzuwenden.


Echt? Wo denn? Oder sprichst du von dem symbolischen Verzehr von Leib Christi?


Angefangen hat es damit, dass aus irgendeinem abstrusen Grund der "gottessohn" geopfert werden musste.

Ich sehe die späteren Hinrichtungen und Verbrennungen etc. von "Hexen" und Ketzern als eine Art Menschenopfer an.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1511679) Verfasst am: 02.08.2010, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Klar! alles buht. (nicht muht, das machen die Stiere) Wir sollen die Stiere wie kampfstiere halten, und dann um die Ecke bringen, wenn keine zuschaut, wie bei den Stalltiere.
Leider ist niemand willens das viele Geld fürn Steak zu bezahlen, das dann gerechtfertigt wäre.

Es ist als Deutscher keine große Kunst, gegen den Stierkampf zu sein. Mir geht es genauso und einer wachenden Zahl von Spaniern wie Touristen offenbar auch, denn die Besucherzahlen dieser Veranstaltungen gehen von Jahr zu Jahr zurück. Soviel vorweg.

Nur mir geht eine Bemerkung von Horst Stern nicht aus dem Kopf, der vor vielen Jahren sagte, man müsse sich der Konsequenz bewußt sein. Nach einem solchen Verbot gäbe es eine dumme, häßlich Fleischrasse mehr.
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1511680) Verfasst am: 02.08.2010, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Das Christentum mag zwar gegen Tieropfer gewesen sein (trotz der vielen Referenzen dazu im AT noc), aber gegen Menschenopfer hatten es weit weniger einzuwenden.


Echt? Wo denn? Oder sprichst du von dem symbolischen Verzehr von Leib Christi?


Angefangen hat es damit, dass aus irgendeinem abstrusen Grund der "gottessohn" geopfert werden musste.

Ich sehe die späteren Hinrichtungen und Verbrennungen etc. von "Hexen" und Ketzern als eine Art Menschenopfer an.


Wenn man von Menschenopfern spricht, meint man damit nicht, dass irgendwo in der Mythologie der betreffenden Religion ein Menschen (oder in dem Fall Gottes)Opfer vorkommt, sondern dass Menschen auf regulärer Basis als Zeichen der Gottesverehrung geopfert werden.
Die Hexen und Ketzer in Mittelalter wurden nicht als Opfer für Gott dagebracht, sondern als angebliche Diener Satans "gereinigt".
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5942
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#1511681) Verfasst am: 02.08.2010, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:
Aber spätestens ab einem gewissen Alter sollte man das Vermeiden von Leid höher einstufen, als die eigene sexuelle Erregung oder irgendwelchen Traditionsmist. Und wenn dies nicht gelingt, hat eben der Gesetzgeber einzuschreiten.


Warum hat der Gesetzgeber dann nicht einzuschreiten, wenn erwachsene Menschen ihre kulinarischen Bedürfnisse höher einstufen, als das Vermeiden von Leid? Sowohl die kulinarischen Genüsse als auch die ästhetischen, welche manche Menschen bei einem Stierkampf offenbar empfinden, sind für ein gesundes Leben nicht nötig. Was macht die einen legitimer als die anderen? Ich finde diese Empörung über Stierkämpfe von Leuten, die (wie ich auch) Fleisch von Tieren aus Massenhaltung essen, etwas scheinheilig.

Quatsch. Es ist doch wohl ein Unterschied, ob ein Rind im Schlachthof möglichst schnell getötet wird - oder in einer Arena stundenlang gefoltert.
Mir wäre gegf. die Guilloutine (wie schreibt man das Scheißding richtig?) auch lieber als der elektrische Stuhl.
Übrigens schmecken Kühe besser als Stiere.
Im Übrigen habe ich da so meine Zweifel, was die Abschaffung des Stierkampfes betrifft. Es ist ja nicht nur, daß es sich dabei um einen nicht unbeträchtlichen Wirtschaftszweig handelt: Der Stierkampf ist, was kaum ein Nichtspanier weiß, durchaus einer religiösen Zeremonie vergleichbar, da steckt erheblich viel mehr dahinter als nur ein Sensationspektakel. Lest doch mal bei Wiki nach.
Damit kein Mißverständnis entsteht: Ich mag den Stierkampf auch nicht. Ich hatte Gelegenheiten, mal einen zu sehen - ich habe dankend verzichtet.
Viel lieber ist mir der courses de taureaux in der Provence. Der ist lustig, und da gewinnt oft der Stier. Steht auch bei Wiki. http://de.wikipedia.org/wiki/Stierkampf



bei der Course camarguaise gibt es keine mise à mort: der Stier verlâßt in jedem Fall die Arena lebend. Es geht dabei vielmehr darum, dem Stier diverse Kokarden etc abzupflücken.

Dann gibt es auch noch die Course landaise, die beiteiligten (vierbeinigen zwinkern ) Rindviecher sind sind allerdings keine Stiere, sondern Kühe Cool und es ist ebenfalls eine Variante ohne mise à mort: die Kühe verlassen die Arena lebend.

die richtige Schreibweise ist Guillotine, nach dem Erfinder des Maschinchens, einem gewissen Dr. Guillotin
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Beitrag(#1511683) Verfasst am: 02.08.2010, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:


die richtige Schreibweise ist Guillotine, nach dem Erfinder des Maschinchens, einem gewissen Dr. Guillotin



Der hat die gar nicht erfunden.
Solche Maschinen waren schon laaaange vor ihm bekannt, sie wurden nur nach ihm benannt, weil er sie im Zuge der frz. Revolution als Hinrichtungsmittel vorschlug.
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Pointillist
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Beiträge: 11

Beitrag(#1511686) Verfasst am: 02.08.2010, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Alechemist hat folgendes geschrieben:
Das Christentum mag zwar gegen Tieropfer gewesen sein (trotz der vielen Referenzen dazu im AT noc), aber gegen Menschenopfer hatten es weit weniger einzuwenden.

Die Tieropfer des alten Bundes hat Christus nun einmal in symbolische Opfer umgewandelt (vgl. dazu auch Jesus im Markusevangelium, als er die Tiere im Tempel befreit, die als Opfertiere verkauft werden sollen: "Steht nicht geschrieben, mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker? Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht."; oder im apokryphen Ebionäerevangelium: "Ich bin gekommen, die Opfer abzuschaffen, und wenn ihr nicht ablasst zu opfern, wird der Zorn nicht von euch ablassen.") Mit der Kreuzigung Christi ("als Lösegeld für viele", Mk) sind alle Opfer ja sinnlos geworden - Tieropfer wie Menschenopfer.

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Angefangen hat es damit, dass aus irgendeinem abstrusen Grund der "gottessohn" geopfert werden musste.

Ich sehe die späteren Hinrichtungen und Verbrennungen etc. von "Hexen" und Ketzern als eine Art Menschenopfer an.
Ich denke, dass das ein unzulässiger Vergleich ist. Ilmor hat das schon überzeugend dargestellt, denke ich.

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Und das was du als "Eigenart und Stärke der spanischen Kultur" ansiehst, ist wohl eher dem Opportunimus der Christentums zu verdanken, sich populär-folkloristische Eigenarten jeglicher Kultur anzueignen, um die eigene Beliebtheit zu steigern.
Integration und Akkulturation im Katholizismus sind natürlich zum Teil Strategie, klar. Schön ist's trotzdem.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Es ist als Deutscher keine große Kunst, gegen den Stierkampf zu sein. Mir geht es genauso und einer wachenden Zahl von Spaniern wie Touristen offenbar auch, denn die Besucherzahlen dieser Veranstaltungen gehen von Jahr zu Jahr zurück. Soviel vorweg.

Nur mir geht eine Bemerkung von Horst Stern nicht aus dem Kopf, der vor vielen Jahren sagte, man müsse sich der Konsequenz bewußt sein. Nach einem solchen Verbot gäbe es eine dumme, häßlich Fleischrasse mehr.

Wenn es sie dann in der Konsequenz überhaupt noch gäbe, genau. In jedem Fall ein guter Hinweis auf eine interessante Stellungnahme Horst Sterns - und wer's noch einmal beim Tierschützer nachlesen will:
http://www.ludwig-hollburg.de/uploads/media/HORST-STERN_Corridatext.pdf?PHPSESSID=inse17mbtr1pi537saso9
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Skeptiker
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Beitrag(#1511724) Verfasst am: 02.08.2010, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:
Aber spätestens ab einem gewissen Alter sollte man das Vermeiden von Leid höher einstufen, als die eigene sexuelle Erregung oder irgendwelchen Traditionsmist. Und wenn dies nicht gelingt, hat eben der Gesetzgeber einzuschreiten.


Warum hat der Gesetzgeber dann nicht einzuschreiten, wenn erwachsene Menschen ihre kulinarischen Bedürfnisse höher einstufen, als das Vermeiden von Leid? Sowohl die kulinarischen Genüsse als auch die ästhetischen, welche manche Menschen bei einem Stierkampf offenbar empfinden, sind für ein gesundes Leben nicht nötig. Was macht die einen legitimer als die anderen? Ich finde diese Empörung über Stierkämpfe von Leuten, die (wie ich auch) Fleisch von Tieren aus Massenhaltung essen, etwas scheinheilig.

Quatsch. Es ist doch wohl ein Unterschied, ob ein Rind im Schlachthof möglichst schnell getötet wird - oder in einer Arena stundenlang gefoltert.
Mir wäre gegf. die Guilloutine (wie schreibt man das Scheißding richtig?) auch lieber als der elektrische Stuhl.
Übrigens schmecken Kühe besser als Stiere.
Im Übrigen habe ich da so meine Zweifel, was die Abschaffung des Stierkampfes betrifft. Es ist ja nicht nur, daß es sich dabei um einen nicht unbeträchtlichen Wirtschaftszweig handelt: Der Stierkampf ist, was kaum ein Nichtspanier weiß, durchaus einer religiösen Zeremonie vergleichbar, da steckt erheblich viel mehr dahinter als nur ein Sensationspektakel. Lest doch mal bei Wiki nach.
Damit kein Mißverständnis entsteht: Ich mag den Stierkampf auch nicht. Ich hatte Gelegenheiten, mal einen zu sehen - ich habe dankend verzichtet.
Viel lieber ist mir der courses de taureaux in der Provence. Der ist lustig, und da gewinnt oft der Stier. Steht auch bei Wiki. http://de.wikipedia.org/wiki/Stierkampf



bei der Course camarguaise gibt es keine mise à mort: der Stier verlâßt in jedem Fall die Arena lebend. Es geht dabei vielmehr darum, dem Stier diverse Kokarden etc abzupflücken.

Dann gibt es auch noch die Course landaise, die beiteiligten (vierbeinigen zwinkern ) Rindviecher sind sind allerdings keine Stiere, sondern Kühe Cool und es ist ebenfalls eine Variante ohne mise à mort: die Kühe verlassen die Arena lebend.


Interessant.

Na also, geht doch!

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Beitrag(#1511725) Verfasst am: 02.08.2010, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Pointillist hat folgendes geschrieben:
Mit der Kreuzigung Christi ("als Lösegeld für viele", Mk) sind alle Opfer ja sinnlos geworden - Tieropfer wie Menschenopfer.

Sinnlos war, ist und bleibt dergleichen ohnedies.
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Beitrag(#1521727) Verfasst am: 19.08.2010, 10:13    Titel: Stier verläßt die Arena Antworten mit Zitat

Stier verletzt 40 Menschen auf der Tribüne!
Datum: 18.08.2010
Ort: Tafalla

Video:

http://www.youtube.com/watch?v=Ct1uR-IRoow

Zeitung:

Wilder Stier stürmt Zuschauertribüne in Nordspanien - Verletzte

Sie kamen in die Arena um einen Kampf mit einem Stier zu sehen, und laufen vor diesem in Panik weg, sobald dieser es mit ihnen aufnehmen will!

Interessant auch, das trotz jahrhundertelanger Erfahrung mit dem Stierkampf die Barrieren scheinbar nicht hoch genug, bzw. der Abstand zu den Zuschauern nicht weit genug ist.

Schade, der Freiheitsstier wurde getötet.
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zelig
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Beitrag(#1521737) Verfasst am: 19.08.2010, 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Kulturgut oder sinnlose Tierquälerei?


Vielleicht beides?
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fwo
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Beitrag(#1521743) Verfasst am: 19.08.2010, 10:37    Titel: Re: Stier verläßt die Arena Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
.....
Interessant auch, das trotz jahrhundertelanger Erfahrung mit dem Stierkampf die Barrieren scheinbar nicht hoch genug, bzw. der Abstand zu den Zuschauern nicht weit genug ist ......

Springende Rinder gibt es zwar, wie auch in dem Video unschwer zu erkennen, aber sie sind äußerst selten - sonst wären auch die Zäune an unseren Weiden höher.

Es kann durchaus sein, dass es in einer Arena bis dahin noch nie einen so springenden Stier gegeben hat. Und der hier hatte dieses Verhalten bis dahin auch nicht gezeigt, sonst hätt er sich weder auf seiner Weide halten lassen, noch wäre er in die Arena gekommen.

Wenn hier mal so ein Tier entdeckt, dass es springen kann, kann es passieren, dass es über Monate zwischen den Weiden vagabundiert - und normalen auf Weiden ist es auch nicht in die Enge zu treiben, um es zu fangen. Ich habe erst einmal so eine Kuh gesehen und fand des Versuch sie zu treiben sehr interessant.

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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1521745) Verfasst am: 19.08.2010, 10:43    Titel: ToroII Antworten mit Zitat

Das noch viel interessantere Video

ist ein Augenzeugen Video.

Das Tier ist 2min allein in der Arena, Fangesänge erklingen und der dann wilder werdende Stier wird durch peitschendes Zurufen animiert.

Die rechnen allerdings nicht, das er dann auch zu ihnen rüber springt!

http://www.youtube.com/watch?v=V1rHu0-j618
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Beitrag(#1521748) Verfasst am: 19.08.2010, 10:51    Titel: Re: Stier verläßt die Arena Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

(...) Ich habe erst einmal so eine Kuh gesehen und fand des Versuch sie zu treiben sehr interessant.

fwo


als ich Kind war hatten wir auch so eine Kuh beim Ortsbauern. Die Sprang über den Zaun um auf der anderen Seite weiterzufressen.
Ich galt dann einige Zeit als 'verdächtig', die Kuh immer rauszulassen, (wir wohnten unweit des Hofes).
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Beitrag(#1521749) Verfasst am: 19.08.2010, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Schrecklicher Vorfall in einer Stierkampfarena in Nordspanien: Ein Bulle nimmt plötzlich Anlauf und springt über die Absperrung in die Menge. 30 Menschen werden verletzt.


http://video.de.msn.com/watch/video/stier-springt-in-zuschauermenge-30-verletzte/5ourlpdu

Mein Kommentar dazu:

Was heißt hier "schrecklicher Vorfall"? Frage

Ich nenne das einen höchst erfreulichen und leider viel zu seltenen Vorfall. Ausrufezeichen

Menschen, die Geld dafür bezahlen, um sich an einer Tierquälerei belustigen zu können, sind Gesindel, das mich anwidert. Mit den Augen rollen

Bitte folgendes beachten, Heizöl: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1521861#1521861
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