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ePetition zur Entkriminalisierung von Cannabis
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1598075) Verfasst am: 11.01.2011, 04:53    Titel: Antworten mit Zitat

Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
Was zur alten Frage führt: Aufklärung vs. Verbot, was ist effizienter?! Mit einem Blick auf die Schulhöfe fällt mir die Antwort leicht. Summa summarum, beides muss wohl sein.

Für Minderjährige ja.

Aber wer erwachsen ist, sollte als mündiger Bürger selber über sein Leben entscheiden dürfen. Ich mag nicht so richtig einsehen, was es den Staat angeht, ob ich mir beispielsweise Heroin in die Venen spritzen möchte.


Der Akt an sich weniger, eher die Kausalitäten, so wie Beschaffungskriminalität, übertragbare Krankheiten, illegale Einfuhr, verursachte Kosten (Therapie, soziale Einrichtungen, etc.), krimineller Markt. Im Prinzip ist es doch wie das banale Rauchen, was ja nun auch als Droge betitelt wird. Es ist jedem selbst überlassen was er mit seinem Körper macht, doch sobald ein Dritter unter den Folgen deines Verhalten leidet, hat die Allgemeinheit unter Einschränkung des Individuums Vorrang.


Diese "Kausalitäten" hängen (fast) alle mit dem Status der Illegalität selber zusammen und nicht mit der Droge selbst.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Fleischfresse
Ein Harbi & Reichshund!



Anmeldungsdatum: 02.06.2010
Beiträge: 219
Wohnort: SH

Beitrag(#1598076) Verfasst am: 11.01.2011, 04:57    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
Was zur alten Frage führt: Aufklärung vs. Verbot, was ist effizienter?! Mit einem Blick auf die Schulhöfe fällt mir die Antwort leicht. Summa summarum, beides muss wohl sein.

Für Minderjährige ja.

Aber wer erwachsen ist, sollte als mündiger Bürger selber über sein Leben entscheiden dürfen. Ich mag nicht so richtig einsehen, was es den Staat angeht, ob ich mir beispielsweise Heroin in die Venen spritzen möchte.


Der Akt an sich weniger, eher die Kausalitäten, so wie Beschaffungskriminalität, übertragbare Krankheiten, illegale Einfuhr, verursachte Kosten (Therapie, soziale Einrichtungen, etc.), krimineller Markt. Im Prinzip ist es doch wie das banale Rauchen, was ja nun auch als Droge betitelt wird. Es ist jedem selbst überlassen was er mit seinem Körper macht, doch sobald ein Dritter unter den Folgen deines Verhalten leidet, hat die Allgemeinheit unter Einschränkung des Individuums Vorrang.


Diese "Kausalitäten" hängen (fast) alle mit dem Status der Illegalität selber zusammen und nicht mit der Droge selbst.


Mit anderen Worten, Legalisierung aller (!) Drogen?
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25896
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Beitrag(#1598082) Verfasst am: 11.01.2011, 06:43    Titel: Antworten mit Zitat

Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
.....

Mit anderen Worten, Legalisierung aller (!) Drogen?

Das würde in der Tat ein wesentliches Problem wegnehmen:
fwo hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
.... Höhere Preise ....

Das ist doch das eigentliche Problem der Illegalität: Das Monopol der Mafia auf einen suchterzeugenden Stoff ist eine Lizenz Geld zu drucken in den Händen von Verbrechern. Das kann zwar nicht bedeuten, den Handel mit Stoffen wie Heroin freizugeben, aber es wäre eigentlich für denkende Politiker ein Grund, über geregelte Wege nachzudenken, auf denen die vorhandene Sucht befriedigt werden kann, ohne neue zu erzeugen.

fwo

Und damit Du das nicht in den falschen Hals kriegst, hier noch mal ausgewalzt:
fwo hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
....
Aber: Die Frage, warum jemand überhaupt zu Drogen greift, steht dabei im Raum. Und da steht am Anfang oft eine Depression. Nikotin z. B. fördert u. a. die Ausschüttung von Dopamin und Serotonin. Mittlerweile wurden eine Reihe von Genen identifiziert, die eine Disposition für Drogenabhängigkeit verursachen: jemand mit einem angeboren niedrigen Serotoninspiegel ist z. B. nicht nur besonders anfällig für Depressionen, sondern auch für Süchte.....

Zum Teil ist es auch einfach Neugier verbunden mit einer gewissen Dummheit/Überschätzung der eigenen Möglichkeiten, so etwas "im Griff" zu behalten. Wenn man dann auf eine Droge trifft, die ein effektiver Suchterzeuger ist (z. Heroin, bei dem im Extremfall 1 - 2 Gaben reichen können, um eine körperliche Abhängigkeit herzustellen), hat man Pech gehabt.

Und bei diesen Stoffen kommt ein Verbot einem Monopol durch das organisierte Verbrechen gleich - das schafft durch kostenfreies Anfixen eine hohe Rate lebenslang treuer Kunden: Unsere heutige Form der Drogengesetze bietet damit eine Existenzgrundlage und -garantie für die Mafia.

fwo

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Fleischfresse
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Anmeldungsdatum: 02.06.2010
Beiträge: 219
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Beitrag(#1598084) Verfasst am: 11.01.2011, 07:30    Titel: Antworten mit Zitat

O.k., stimme nicht überein aber verstehe deinen Standpunkt. Nehmen wir einmal an dieses Modell würde in die Tat umgesetzt werden, wie soll bitte - rein hypothetisch - die Verteilung und Preisgestaltung durch den Staat geschehen? Soweit ich weiß ist z.B. der Handel mit Koka weltweit auf Medizinanwendungen begrenzt. Mit einer Legalisierung müssten Mengen aufgebracht werden die erheblich über diesem liegen sollten. Demnach müssten auch in Erzeugerländern neue Gesetzeslagen geschaffen werden. Den verantwortungsvollen Umgang mit einer Produktion kann man bei Ländern wie Kolumbien, Indonesien oder Brasilien durchaus in Frage stellen. Woran orientiert sich die Preisfindung? Angebot & Nachfrage? Cool
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fwo
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Beitrag(#1598090) Verfasst am: 11.01.2011, 09:09    Titel: Antworten mit Zitat

Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
....Woran orientiert sich die Preisfindung? Angebot & Nachfrage? Cool

Ich habe nicht geschrieben, dass das den freien Markt überlassen werden kann.

Das ist eigentlich nicht mein Fach - wofür bekommen unsere Politiker denn ihr Gehalt? Aber so ganz grob:
Zum einen gehe ich davon aus, dass z.B. Kokain als Modedroge verlöre, zu anderen wurde ich nicht den Endpreis vorschreiben, sondern nur die Margen, die verdient werden dürfen, und die würde ich nicht sonderlich intreressant machen, besonders im Zwischenhandel. Der Endhandel dürfte nur über Apotheken stattfinden, die auch verpflichtet wären, das Zeug zu führen und Buch führen müssten wie im Moment bei Giften auch, man sollte das Zeug auch rezeptpflichtig halten, um damit eine medizinische Kontrolle des Konsumes zu automatisieren. Ein Handel außerhalb dieser Linien würde genauso hart bestraft wie heute auch.

Es geht ja nicht darum, diesen Markt zu fördern, sondern nur darum, ihn gut genug zu bedienen, um den illegalen Markt mit den ihm eigenen Mitteln der Kundengewinnung und der Profitausschüttung für das organisierte Verbrechen auszutrocknen.

fwo
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Fleischfresse
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Beitrag(#1598093) Verfasst am: 11.01.2011, 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

Bleiben wir beim Kokain und schauen uns die Konsumentengruppe an: Modedroge zum feiern dürfte hier der Hauptgrund des Konsums sein und der medizinische Teil eher überschaubar. Wie um alles in der Welt soll eine Legalisierung und eine Abgabe über Apotheken diese Leute davon abbringen die Droge weiterhin zu konsumieren? Der Gedankengang hinter dieser Annahme leuchtet mir nicht ein.
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Dr. Evil
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Beitrag(#1598099) Verfasst am: 11.01.2011, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
Mit anderen Worten, Legalisierung aller (!) Drogen?

Mal ehrlich: was spricht denn dagegen?

Dass der Staat seine unmündigen Bürger vor ihrer eigenen Dummheit schützen muss? Wird uns nicht zugetraut, unser Leben selber in den Griff zu bekommen? Konsequenzen abzuwägen und eigene Entscheidungen zu treffen?

Falls das tatsächlich der Geisteszustand des durchschnittlichen Bundesbürgers wäre, sollten dringend einige andere Veränderungen erfolgen. Entzug von Wahlrecht und Fahrerlaubnis z.B. Von unmündigen Bürgern möchte ich nicht meine Regierung gewählt wissen und auf der Straße sind solche Leute lebensgefährlich für sich und alle anderen...

Entweder man behandelt erwachsene Menschen wie erwachsene Menschen oder wie Kinder. Cool

p.s.: Ich bin übrigens auch gegen die Helmpflicht für Motorradfahrer und gegen die Gurtpflicht im Auto...
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fwo
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Beiträge: 25896
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1598102) Verfasst am: 11.01.2011, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
Bleiben wir beim Kokain und schauen uns die Konsumentengruppe an: Modedroge zum feiern dürfte hier der Hauptgrund des Konsums sein und der medizinische Teil eher überschaubar. ....

Mode ist sehr stark eine Imagesache. Meinst Du nicht, dass der Chic dieses weißen Pulvers bei diesem Vertreibsweg etwas leiden würde?

Gegenfrage: meinst Du nicht, dass die sozialen und menschlichen Kosten des illegalen Drogenhandels, die wir seit Jahrzehnten mit großem moralischen Getöse bei gleichzeitiger politischer Untätigkeit auf der konservativen Seite einfach nur hinnehmen, in ihrer Behandlung etwas mehr Gehirnschmlaz verdient haben als so ein lässig dahingeworfenes "Wie soll denn das funktionieren?" ?

Oder willst Du andeuten, dass Du mit dem, wie es im Moment "funktioniert", zufrieden bist? Bisher ist dies nur unsere chemische Industrie, die die Rohstoffe für die Produktion liefert - auch wenn sie es nicht laut sagt, aber dafür wahrscheinlich Lobbyarbeit zur Erhaltung des Status quo leistet.

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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1598114) Verfasst am: 11.01.2011, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
Mit anderen Worten, Legalisierung aller (!) Drogen?

Mal ehrlich: was spricht denn dagegen?

Dass der Staat seine unmündigen Bürger vor ihrer eigenen Dummheit schützen muss? Wird uns nicht zugetraut, unser Leben selber in den Griff zu bekommen? Konsequenzen abzuwägen und eigene Entscheidungen zu treffen?

Falls das tatsächlich der Geisteszustand des durchschnittlichen Bundesbürgers wäre, sollten dringend einige andere Veränderungen erfolgen. Entzug von Wahlrecht und Fahrerlaubnis z.B. Von unmündigen Bürgern möchte ich nicht meine Regierung gewählt wissen und auf der Straße sind solche Leute lebensgefährlich für sich und alle anderen...

Entweder man behandelt erwachsene Menschen wie erwachsene Menschen oder wie Kinder. Cool

p.s.: Ich bin übrigens auch gegen die Helmpflicht für Motorradfahrer und gegen die Gurtpflicht im Auto...


Zumindest hat die Einführung der Gurtpflicht zum einem vollständigen Umdenken bei Autofahrern geführt.
Wenn man sich die Aussagen und Berichte zur Gurtpflicht in den Siebzigern anschaut, kann man schon an der Menschwerdung des Affens zweifeln Pillepalle

http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/18821/anschnallen_bitte.html
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Fleischfresse
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Anmeldungsdatum: 02.06.2010
Beiträge: 219
Wohnort: SH

Beitrag(#1598118) Verfasst am: 11.01.2011, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
Bleiben wir beim Kokain und schauen uns die Konsumentengruppe an: Modedroge zum feiern dürfte hier der Hauptgrund des Konsums sein und der medizinische Teil eher überschaubar. ....

Mode ist sehr stark eine Imagesache. Meinst Du nicht, dass der Chic dieses weißen Pulvers bei diesem Vertriibsweg etwas leiden würde?


Drogen - oder speziell - Kokain sind keine Hüfthosen die man mal kauft weil alle es tun, zumal wird man von Arsch-frei Hosen nicht abhängig. Das sich der Konsum auf bestimmte Yuppie Kreise konzentriert scheint allerdings außer Frage zu stehen, obwohl man dies auch auf die Liquidität der Zielgruppe schieben kann. Der Trend jedenfalls, hält mit seinen 30 Jahren schon sehr lang an wenn du mich fragst... Interessant wäre hier zu wissen, in welchem Masse sich der Marihuana Konsum in den Niederlanden nach der Legalisierung entwickelt hat.

fwo hat folgendes geschrieben:
Gegenfrage: meinst Du nicht, dass die sozialen und menschlichen Kosten des illegalen Drogenhandels, die wir seit Jahrzehnten mit großem moralischen Getöse bei gleichzeitiger politischer Untätigkeit auf der konservativen Seite einfach nur hinnehmen, in ihrer Behandlung etwas mehr Gehirnschmlaz verdient haben als so ein lässig dahingeworfenes "Wie soll denn das funktionieren?"


Als Vertreter kann der existenten Seite kann ich mir erlauben auf das bestehende System zu verweisen. Wer mit einer neuen Idee daherkommt, der sollte auch erklären wie diese funktioniert, oder?

fwo hat folgendes geschrieben:
Oder willst Du andeuten, dass Du mit dem, wie es im Moment "funktioniert", zufrieden bist?


Ja. Was die Gesetzeslage angeht bin ich zufrieden, die Umsetzung steht auf einem anderen Blatt.

fwo hat folgendes geschrieben:
Bisher ist dies nur unsere chemische Industrie, die die Rohstoffe für die Produktion liefert - auch wenn sie es nicht laut sagt, aber dafür wahrscheinlich Lobbyarbeit zur Erhaltung des Status quo leistet.fwo


Was meinst du? Geh ich richtig in der Annahme, das du unsere chemische Industrie als Lieferant für die Verfeinerung/Weiterverarbeitung der Drogen ansiehst?
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25896
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1598124) Verfasst am: 11.01.2011, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:
Oder willst Du andeuten, dass Du mit dem, wie es im Moment "funktioniert", zufrieden bist?


Ja. Was die Gesetzeslage angeht bin ich zufrieden, die Umsetzung steht auf einem anderen Blatt.

Diese Formulierung betrachte ich als reine Schönfärberei - Gesetzeslage und Umsetzung bedingen einander. Wenn die gesellschaftliche Realität so daneben ist und der Trend so negativ wie beim Thema organisiertes Verbrechen, dann ist gesetzgeberische Kreativität zu einer grundsätzlichen Veränderung der Rahmenbedingungen gefragt und nicht ein kosmetisches Herumdoktern am Polizeiapparat.
Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
.
fwo hat folgendes geschrieben:
Bisher ist dies nur unsere chemische Industrie, die die Rohstoffe für die Produktion liefert - auch wenn sie es nicht laut sagt, aber dafür wahrscheinlich Lobbyarbeit zur Erhaltung des Status quo leistet.fwo


Was meinst du? Geh ich richtig in der Annahme, das du unsere chemische Industrie als Lieferant für die Verfeinerung/Weiterverarbeitung der Drogen ansiehst?

Das ist mein Informationsstand.

fwo
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17535
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Beitrag(#1598125) Verfasst am: 11.01.2011, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

Fleischfresse hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Interessant wäre hier zu wissen, in welchem Masse sich der Marihuana Konsum in den Niederlanden nach der Legalisierung entwickelt hat.


Die verdienen sich ne goldene Nase mit dem Drogentourismus, die eigene Bevölkerung kifft nicht mehr als vorher.

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die Niederländer selbst konsumieren trotz (oder wegen) der liberalen Politik nicht mehr Cannabis pro Person und Jahr als etwa die Deutschen oder andere Europäer.


Zitat:
fwo hat folgendes geschrieben:
Gegenfrage: meinst Du nicht, dass die sozialen und menschlichen Kosten des illegalen Drogenhandels, die wir seit Jahrzehnten mit großem moralischen Getöse bei gleichzeitiger politischer Untätigkeit auf der konservativen Seite einfach nur hinnehmen, in ihrer Behandlung etwas mehr Gehirnschmlaz verdient haben als so ein lässig dahingeworfenes "Wie soll denn das funktionieren?"


Als Vertreter kann der existenten Seite kann ich mir erlauben auf das bestehende System zu verweisen. Wer mit einer neuen Idee daherkommt, der sollte auch erklären wie diese funktioniert, oder?


Schau Dir mal an, wie die Portugiesen das Problem angegengen sind.

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Der Handel, Besitz und Missbrauch von Drogen bleibt verboten, doch wird seit 2001 bei kleinen Mengen von einer Strafverfolgung abgesehen. In dem 2009er Welt-Drogenbericht der UNO[9] ist über Portugal zu lesen:

“Die jetzige Politik hält Drogen von denen fern, die sie nicht nehmen sollten, und setzt eher auf Behandlung, als auf die Verhaftung der Nutzer. Portugals Gesetze haben nicht zu einem Anstieg des Drogentourismus geführt. Es scheint außerdem, als hätte die Anzahl der drogenbezogenen Probleme abgenommen.”

Der Europäischen Schülerstudie zum Konsum von Alkohol und anderen Drogen (ESPAD) von 2004 zufolge haben nur 15% der portugiesischen Schüler schon einmal Cannabis konsumiert. Damit ist der Drogenkonsum unter portugisischen Schülern im europäischen Durchschnitt relativ gering - in Deutschland läge er bei 27% - Spitzenreiter sei Tschechien mit 44%.


oder auch: http://www.scientificamerican.com/article.cfm?id=portugal-drug-decriminalization

Verbote bringen gar nichts, im Gegenteil, sie verschlimmern den Zustand nur (keine kontrollierte Reinheit) und bieten ein solides Fundament zur Finanzierung organisierter Kriminalität.
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Fleischfresse
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Beitrag(#1598128) Verfasst am: 11.01.2011, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

@fwo & Heizölrückstoßabdämpfung (würde ja gerne zitieren & splitten, aber die Board Software ist ja leider nicht ins 21. Jahrhundert geupdatet)

Zum Thema, Effizienz vs. Verbot. Ich lebe in China und verkehre durchaus auch in nicht ganz so autoritären Anrainerstaaten. Was mir hier einfach stets auffällt, ist die nahezu Nicht-Existenz von Drogenproblemen die natürlich zweifelsohne auf die absolute Null-Toleranz seitens der Organe zurück zu führen ist. Das die Regierungsapparate von so manchem Fernoststaat ungeheuerliche Ausmaße haben sollte man nicht ausblenden, aber auch nicht die Tatsache das ein Verbot eben zu diesen "drogenfreien" Gesellschaften führte. Und nein, In Ostchina oder bspw. Singapur gibt es keine Untergrundszene mit solcherlei Ausmaßen wie in Mitteleuropa. Bevor es mir auch vorgeworfen wird, ich wünsche mir nicht diese Zustände sondern vergleiche einfach die Wirksamkeit des Verbotes durch drakonische Strafen.

Eine eher unschöne Geschichte im letzten Jahr:

http://www.chinasmack.com/2009/stories/british-drug-smugglers-death-sentence-netizen-reactions.html
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Beitrag(#1598136) Verfasst am: 11.01.2011, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann in Deinem Text kein Argument finden, was dafür spricht, erwachsenen Menschen den Drogenkonsum zu verbieten. Schulterzucken
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Fleischfresse
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Beitrag(#1598139) Verfasst am: 11.01.2011, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

@ Heizölrückstoßabdämpfung

Fleischfresse hat folgendes geschrieben:

Der Akt an sich weniger, eher die Kausalitäten, so wie Beschaffungskriminalität, übertragbare Krankheiten, illegale Einfuhr, verursachte Kosten (Therapie, soziale Einrichtungen, etc.), krimineller Markt. Im Prinzip ist es doch wie das banale Rauchen, was ja nun auch als Droge betitelt wird. Es ist jedem selbst überlassen was er mit seinem Körper macht, doch sobald ein Dritter unter den Folgen deines Verhalten leidet, hat die Allgemeinheit unter Einschränkung des Individuums Vorrang.


Dem Beitrag von Seite 2 habe ich nichts hinzuzufügen. In einem Satz: Beeinträchtigung von dritten, unbeteiligten Personen.
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Beitrag(#1598143) Verfasst am: 11.01.2011, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
@ Heizölrückstoßabdämpfung

Fleischfresse hat folgendes geschrieben:

Der Akt an sich weniger, eher die Kausalitäten, so wie Beschaffungskriminalität, übertragbare Krankheiten, illegale Einfuhr, verursachte Kosten (Therapie, soziale Einrichtungen, etc.), krimineller Markt.


Das sind alles Probleme, die bei der Legalisierung verschwinden. Wenn es legal ist, gibt es keine Beschaffungskriminalität mehr und auch übertragbare Krankheiten werden durch kontrollierte Abgabe (z.B. Heroin zusammen mit Einwegspritzen o.ä.) eingedämmt. Bezüglich der Kosten könnte man Steuern erheben, um zumindest einen Teil zu decken, zudem müssen auch jetzt die Kosten getragen werden, obwohl es illegal ist. Das Geld was man jetzt für die Verfolgung der Drogenabhängigen und Dealer ausgibt, könnte man prima für Aufklärungskampagnen verwenden, was sicherlich mehr bringt, als irgendwelche Verbote.

Zitat:
Zitat:
Im Prinzip ist es doch wie das banale Rauchen, was ja nun auch als Droge betitelt wird. Es ist jedem selbst überlassen was er mit seinem Körper macht, doch sobald ein Dritter unter den Folgen deines Verhalten leidet, hat die Allgemeinheit unter Einschränkung des Individuums Vorrang.


Dem Beitrag von Seite 2 habe ich nichts hinzuzufügen. In einem Satz: Beeinträchtigung von dritten, unbeteiligten Personen.


Wo beeinträchtige ich andere, wenn ich zuhause gemütlich eine Tüte rauche, mir irgendwas einwerfe, etwas spritze oder sonstwas mache?
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Beitrag(#1598145) Verfasst am: 11.01.2011, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

für ein suchtmittel finde ich den status quo in ordnung, als genußmittel erhöht die illegalität den reiz. da kann man mal so richtig kriminell sein, ein böser bube. dort wo ein btmg-eintrag wegen kiffen heute noch nachteile bringt sollten die leute meistens auch die fähigkeit haben prioritäten zu setzen. oder wenigstens das was dazugehört, damit es eben nicht aufkommt.
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Fleischfresse
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Beitrag(#1598149) Verfasst am: 11.01.2011, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:

Wo beeinträchtige ich andere, wenn ich zuhause gemütlich eine Tüte rauche,


In diesem Fall niemand, aber...

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
mir irgendwas einwerfe, etwas spritze oder sonstwas mache?


..hier sieht die Sache anders aus. Ich höre immer "Selbstbestimmung, -verantwortung & freie Entscheidung" usw. usf. Alles tolle Sachen die es zu unterstützten gilt, aber diese Attribute sind auch schnell vergessen wenn es mal bergab geht. Dann wird geschrien nach Unterstützung durch den Staat mittels Methadon Programm, soziale Wiedereingliederung in die Gesellschaft, Therapien, Schutz durch die Exekutive vor Glaeubigern aus dem Milieu; bla und blubb. Gerne möchte ich einmal den Überdosis-Junkie in Hannover auf der Straße sehen, der dem Sani bei Hilfeleistung sagt: "Ich benötige deine Unterstützung nicht, denn als freier Mensch habe ich mir meine Sucht ausgesucht und nun muss ich die Konsequenzen tragen!" Gleiches trifft übrigens auch auf Personen zu, die bei einem 30km/h Aufprall durch die Windschutzscheibe geflogen sind, da kein Gurt angelegt war. Gesichts-OP ade!
Ob mündige Erwachsene manchmal Schutz vor sich selbst benötigen? Kategorisch ausschließen würde ich das nicht, selbst wenn es dafür ein Gesetz bedarf.

Bei der ganzen Kiffer-Geschichte lasse ich mich wirklich auf Kompromisse ein, doch alles was darüber hinausgeht geht damit auch über mein Verständnis hinaus. Um eine Sig hier aus dem Forum zu zitieren, "Dann bin ich halt bekloppt."
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Beitrag(#1598151) Verfasst am: 11.01.2011, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:

Wo beeinträchtige ich andere, wenn ich zuhause gemütlich eine Tüte rauche,


In diesem Fall niemand, aber...

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
mir irgendwas einwerfe, etwas spritze oder sonstwas mache?


..hier sieht die Sache anders aus. Ich höre immer "Selbstbestimmung, -verantwortung & freie Entscheidung" usw. usf. Alles tolle Sachen die es zu unterstützten gilt, aber diese Attribute sind auch schnell vergessen wenn es mal bergab geht. Dann wird geschrien nach Unterstützung durch den Staat mittels Methadon Programm, soziale Wiedereingliederung in die Gesellschaft, Therapien, Schutz durch die Exekutive vor Glaeubigern aus dem Milieu; bla und blubb. Gerne möchte ich einmal den Überdosis-Junkie in Hannover auf der Straße sehen, der dem Sani bei Hilfeleistung sagt: "Ich benötige deine Unterstützung nicht, denn als freier Mensch habe ich mir meine Sucht ausgesucht und nun muss ich die Konsequenzen tragen!" Gleiches trifft übrigens auch auf Personen zu, die bei einem 30km/h Aufprall durch die Windschutzscheibe geflogen sind, da kein Gurt angelegt war. Gesichts-OP ade!
Ob mündige Erwachsene manchmal Schutz vor sich selbst benötigen? Kategorisch ausschließen würde ich das nicht, selbst wenn es dafür ein Gesetz bedarf.

Bei der ganzen Kiffer-Geschichte lasse ich mich wirklich auf Kompromisse ein, doch alles was darüber hinausgeht geht damit auch über mein Verständnis hinaus. Um eine Sig hier aus dem Forum zu zitieren, "Dann bin ich halt bekloppt."


Ja und? Die ganzen Verbote haben doch keine Wirkung gezeigt und an der Problematik nichts geändert, will heißen, auch jetzt muss die Gesellschaft die Kosten tragen TROTZ ILLEGALITÄT. Dann kann man nach vielen Jahrzehnten des Misserfolgs ruhig mal ein anderes Konzept ausprobieren und so zumindest einen Teil der Kosten über Steuern wieder hereinholen.

Edit: RS
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Beitrag(#1598157) Verfasst am: 11.01.2011, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:

Wo beeinträchtige ich andere, wenn ich zuhause gemütlich eine Tüte rauche,


In diesem Fall niemand, aber...

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
mir irgendwas einwerfe, etwas spritze oder sonstwas mache?


..hier sieht die Sache anders aus. Ich höre immer "Selbstbestimmung, -verantwortung & freie Entscheidung" usw. usf. Alles tolle Sachen die es zu unterstützten gilt, aber diese Attribute sind auch schnell vergessen wenn es mal bergab geht. Dann wird geschrien nach Unterstützung durch den Staat mittels Methadon Programm, soziale Wiedereingliederung in die Gesellschaft, Therapien, Schutz durch die Exekutive vor Glaeubigern aus dem Milieu; bla und blubb. Gerne möchte ich einmal den Überdosis-Junkie in Hannover auf der Straße sehen, der dem Sani bei Hilfeleistung sagt: "Ich benötige deine Unterstützung nicht, denn als freier Mensch habe ich mir meine Sucht ausgesucht und nun muss ich die Konsequenzen tragen!" Gleiches trifft übrigens auch auf Personen zu, die bei einem 30km/h Aufprall durch die Windschutzscheibe geflogen sind, da kein Gurt angelegt war. Gesichts-OP ade!
Ob mündige Erwachsene manchmal Schutz vor sich selbst benötigen? Kategorisch ausschließen würde ich das nicht, selbst wenn es dafür ein Gesetz bedarf.

Bei der ganzen Kiffer-Geschichte lasse ich mich wirklich auf Kompromisse ein, doch alles was darüber hinausgeht geht damit auch über mein Verständnis hinaus. Um eine Sig hier aus dem Forum zu zitieren, "Dann bin ich halt bekloppt."


Ja und? Die ganzen Verbote haben doch keine Wirkung gezeigt und an der Problematik nichts geändert, will heißen, auch jetzt muss die Gesellschaft die Kosten tragen TROTZ ILLEGALITÄT. Dann kann man nach vielen Jahrzehnten des Misserfolgs ruhig mal ein anderes Konzept ausprobieren und so zumindest einen Teil der Kosten über Steuern wieder hereinholen.

Edit: RS


Woher weißt du denn, das der Status Quo so schlecht ist und es nicht viel schlimmer sein könnte? Punktuell ist die Drogensituation in D schon recht angespannt, doch alles in allem können wir uns nicht beklagen im intl. Vergleich (subjektives Empfinden). Was man uns nachsagen kann ist der Alkoholmissbrauch, kein Zweifel. Der ist ja bekanntermaßen legal...
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Beitrag(#1598164) Verfasst am: 11.01.2011, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich brauche mir nur die Zahlen anschauen und sehe, dass Menschen trotz der Verbote Drogen konsumieren und die Gesellschaft die Kosten für die Folgen mittragen muss. Ich sehe, dass kriminelle Organisationen riesige Summen mit dem Drogenhandel verdienen und ich sehe auch, dass es in Staaten mit liberalerer Drogenpolitik keinesfalls mehr Abhängige gibt. Außerdem konnte mir noch keiner plausibel erklären, warum Rauchen und Saufen erlaubt sind, trotz der möglichen, bekannten Folgen, andere Drogen aber nicht.
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Beitrag(#1598167) Verfasst am: 11.01.2011, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Außerdem konnte mir noch keiner plausibel erklären, warum Rauchen und Saufen erlaubt sind, trotz der möglichen, bekannten Folgen, andere Drogen aber nicht.

Das liegt an der relativ einfachen Beschaffung und Herstellung von Alkohol und Tabak sowie den genauso sinnlosen Ergebnissen, wenn man es unter Strafe stellen würde. Man hat wahrscheinlich noch immer die Folgen der Prohibition in Amerika vor Augen.
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Beitrag(#1598169) Verfasst am: 11.01.2011, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Außerdem konnte mir noch keiner plausibel erklären, warum Rauchen und Saufen erlaubt sind, trotz der möglichen, bekannten Folgen, andere Drogen aber nicht.

Das liegt an der relativ einfachen Beschaffung und Herstellung von Alkohol und Tabak sowie den genauso sinnlosen Ergebnissen, wenn man es unter Strafe stellen würde. Man hat wahrscheinlich noch immer die Folgen der Prohibition in Amerika vor Augen.


Cannabis sowie einige andere Drogen sind ebenfalls leicht herzustellen und die Ergebnisse der Prohibition sprechen eher für eine Legalisierung auch anderer Drogen, als dagegen. Drogen dienen der Finanzierung krimineller Organisationen, denn die Menschen wollen und konsumieren sie, trotz der Verbote, aber ich wiederhole mich.
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Beitrag(#1598170) Verfasst am: 11.01.2011, 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ja und? Die ganzen Verbote haben doch keine Wirkung gezeigt und an der Problematik nichts geändert, will heißen, auch jetzt muss die Gesellschaft die Kosten tragen TROTZ ILLEGALITÄT. Dann kann man nach vielen Jahrzehnten des Misserfolgs ruhig mal ein anderes Konzept ausprobieren und so zumindest einen Teil der Kosten über Steuern wieder hereinholen.

Mit dem Argument könnte man auch Mord legalisieren. zwinkern
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Beitrag(#1598171) Verfasst am: 11.01.2011, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Außerdem konnte mir noch keiner plausibel erklären, warum Rauchen und Saufen erlaubt sind, trotz der möglichen, bekannten Folgen, andere Drogen aber nicht.

Das liegt an der relativ einfachen Beschaffung und Herstellung von Alkohol und Tabak sowie den genauso sinnlosen Ergebnissen, wenn man es unter Strafe stellen würde. Man hat wahrscheinlich noch immer die Folgen der Prohibition in Amerika vor Augen.


Tabak ist nicht leicht herstellbar.
Für Alkohol darf Werbung gemacht werden. Er ist billig und darf in Supermärkten und Tankstellen verkauft werden, was bedeutet dass ihn auch Jugendliche relativ problemlos bekommen können.
Beckstein hat einmal geäußert, dass man mit zwei Maß Bier intus noch Autofahren könne. Das alles spricht nicht unbedigt für ein allzu ausgeprägtes Problembewusstsein bezüglich des Alkohols.
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Beitrag(#1598181) Verfasst am: 11.01.2011, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ja und? Die ganzen Verbote haben doch keine Wirkung gezeigt und an der Problematik nichts geändert, will heißen, auch jetzt muss die Gesellschaft die Kosten tragen TROTZ ILLEGALITÄT. Dann kann man nach vielen Jahrzehnten des Misserfolgs ruhig mal ein anderes Konzept ausprobieren und so zumindest einen Teil der Kosten über Steuern wieder hereinholen.

Mit dem Argument könnte man auch Mord legalisieren. zwinkern


Blödsinn. Dabei werden ganz klar die Persönlichkeitsrechte anderer verletzt, beim Drogenkonsum nicht. Mit den Augen rollen
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Beitrag(#1598186) Verfasst am: 11.01.2011, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
.... ich wünsche mir nicht diese Zustände sondern vergleiche einfach die Wirksamkeit des Verbotes durch drakonische Strafen.....

Allerdings wissen wir alle, dass es nicht dir drakonischen Strafen sind, die diese Wirksamkeit haben, sondern ein Polizeiapparat, der nicht durch solche Lappalien wie Demokratie oder Menschenrechte gebremst wird.

Es ist ein sehr beliebter Fehlschluss, dass die Zahl der Verbrechen über die Höhe der Strafe zu reguliern ist. Deshalb gab es in der DDR auch so viele Abtreibungen im Vergelich zur BRD, weil die dort straffrei waren (Vorsicht: Satire).

Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
.....
Woher weißt du denn, das der Status Quo so schlecht ist und es nicht viel schlimmer sein könnte? Punktuell ist die Drogensituation in D schon recht angespannt, doch alles in allem können wir uns nicht beklagen im intl. Vergleich (subjektives Empfinden). Was man uns nachsagen kann ist der Alkoholmissbrauch, kein Zweifel. Der ist ja bekanntermaßen legal.

Mir geht es bei meiner Argumentation weniger um die Drogen als um die Organisierte Kriminalität - dazu zwei Zitate aus dem Zweiten Periodischer Sicherheitsbericht der Bundesregierung:

Zitat:
4.3 Professionelle Tätergruppen und Organisierte Kriminalität
.....
Es gibt zudem Anzeichen für die Etablierung von vor allem ausländischen streng hierarchisch strukturierten kriminellen Gruppierungen in Deutschland. Als Beispiel können Gruppierungen der italienischen Organisierten Kriminalität (Cosa Nostra und ’Ndrangheta) sowie türkische oder kosovo-albanische Strukturen herangezogen werden.
......
Rauschgiftdelikte mit OK-Bezug
Der international organisierte Drogenhandel ist auf Groß- und Zwischenhandelsebene von zahlreichenn bandenmäßigen Zusammenschlüssen bis hin zu Organisationen gekennzeichnet. Sie sind in ihren Strukturen mit Wirtschaftsunternehmen vergleichbar und bedienen sich der Mittel und Methoden der Organisierten Kriminalität. Insbesondere wegen der hohen Profitmargen gilt die Rauschgiftkriminalität als wesentlicher Teilbereich der international Organisierten Kriminalität.
....

Das ist eine zurückhaltend Formulierung für die Zunahme mafiöser Strukturen in der Bundesrepublik. Diese Tendenz spricht gegen jede Annahme einer erfolgreichen Bekämpfung der organisierten Kriminalität bzw. des Drogenhandels unter den bisherigen Rahmenbedingungen.

fwo
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Beitrag(#1598206) Verfasst am: 11.01.2011, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:

.... Persönlichkeitsrechte anderer verletzt, beim Drogenkonsum nicht. Mit den Augen rollen


Das stimmt nur so lange, wie kein zugekiffter Junkie dein Auto (den Linienbus - für unsere Autoverweigerer) in dem du mit deiner Familie sitzt, aus reinem Fun rammt und das Ding über das Brückengeländer schiebt, wobei deine Angehörigen drauf gehen und du (vom Hals an abwärts gelähmt) nix mehr machen kannst, außer tagtäglich den Rest deines (danach vollkommen "problemlos" ablaufenden und noch 70 Jahre andauernden) Lebens deswegen zu heulen...
zwinkern

(nich böse sein, das fiel mir nur spontan darauf ein, weil ich selbst mal einen Unfall erlebt habe, bei dem sich jemand ordentlich zugedröhnt für einen von den "Duke"-Brüdern hielt und seine Karre mit noch zwei Insassen (inkl. mir) aus Blödsinn und nicht vorhandener Selbstkontrolle zwei andere Autos rammte ... ich hatte Glück, mein Kumpel, der hinten saß hat noch heute mit seinem kaputten Bein zu kämpfen)
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Beitrag(#1598219) Verfasst am: 11.01.2011, 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:

.... Persönlichkeitsrechte anderer verletzt, beim Drogenkonsum nicht. Mit den Augen rollen


Das stimmt nur so lange, wie kein zugekiffter Junkie dein Auto (den Linienbus - für unsere Autoverweigerer) in dem du mit deiner Familie sitzt, aus reinem Fun rammt und das Ding über das Brückengeländer schiebt, wobei deine Angehörigen drauf gehen und du (vom Hals an abwärts gelähmt) nix mehr machen kannst, außer tagtäglich den Rest deines (danach vollkommen "problemlos" ablaufenden und noch 70 Jahre andauernden) Lebens deswegen zu heulen...
zwinkern

(nich böse sein, das fiel mir nur spontan darauf ein, weil ich selbst mal einen Unfall erlebt habe, bei dem sich jemand ordentlich zugedröhnt für einen von den "Duke"-Brüdern hielt und seine Karre mit noch zwei Insassen (inkl. mir) aus Blödsinn und nicht vorhandener Selbstkontrolle zwei andere Autos rammte ... ich hatte Glück, mein Kumpel, der hinten saß hat noch heute mit seinem kaputten Bein zu kämpfen)


Ist dasselbe wie mit besoffenen Fahrern.
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Beitrag(#1598223) Verfasst am: 11.01.2011, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

...@tridi,

ich glaube, Du solltest Dein Wissen über Drogen, insbesondere Cannabis, mal aus anderen Quellen als dem Film Reefer Madness speisen. Das ist ja abenteuerlich, wie Du Dir den üblichen Konsumenten vorstellst.
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