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Sowjetischer Antisemitismus oder Geschichtsrelativismus von Goebbels bis heute?
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
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Beitrag(#1653081) Verfasst am: 24.06.2011, 01:54    Titel: Sowjetischer Antisemitismus oder Geschichtsrelativismus von Goebbels bis heute? Antworten mit Zitat

Hey hab grad entweder den Beweis für den sowjetischen antisemitismus gefunden, oder einen dreisten Versuch Geschichtsrevisionismus zu betreiben. Hatte neulich "Panzerkreuzer Potemkin" auf DVD angeschaut. In der Hafenszene wird kurz zum Progrom aufgerufen: die DVD war diese Version: schau minute 2.05

http://www.youtube.com/watch?v=KVKJYWSd_d4&NR=1The Battleship Potemkin Part 5.wmvwww.youtube.com

die andere Version hat diesen Aufruf nicht! Die gleich Prügelszene richtet sich gegen die zuvor genannten Aristokraten! minute 38.
http://www.youtube.com/watch?v=QPXAXP0Zl-s

Und nun Wikipedia: "2003 erstellte die Bundeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit zahlreichen Filmschaffenden einen Filmkanon für die Arbeit an Schulen und nahm diesen Film in ihre Liste mit auf." Und nun die Schlüsselfragen: 1. Welche Version ist die Richtige? 2. Welche Version wird an Schulen gezeigt? (Zumindest die Version meiner Stadbücherei enthält die antisemitische Stelle).

Hat gar das lügende Hinkebein hier noch seine Finger im Spiel? "Sogar Joseph Goebbels, der wohl wütendste Feind des revolutionären Rußland, empfahl den Regisseuren des "Dritten Reiches", von dem Film des Marxisten und Juden Sergej Eisenstein zu lernen, um dessen Inhalt ins Gegenteil umkehren zu können, was ebensowenig gelang wie anders motivierte Imitationsversuche. " Quelle: http://www.mediaculture-online.de/Panzerkreuzer_Potemkin.58.0.html
Und dass der Regisseur selbst jüdisch war steht zwar auf der spanischen und englischen, aber nicht auf der deutschen Wikipediaseite.....
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Skeptiker
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Beitrag(#1653123) Verfasst am: 24.06.2011, 08:44    Titel: Re: Sowjetischer Antisemitismus oder Geschichtsrelativismus von Goebbels bis heu Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Hey hab grad entweder den Beweis für den sowjetischen antisemitismus gefunden, oder einen dreisten Versuch Geschichtsrevisionismus zu betreiben. Hatte neulich "Panzerkreuzer Potemkin" auf DVD angeschaut. In der Hafenszene wird kurz zum Progrom aufgerufen: die DVD war diese Version: schau minute 2.05

http://www.youtube.com/watch?v=KVKJYWSd_d4&NR=1The Battleship Potemkin Part 5.wmvwww.youtube.com

die andere Version hat diesen Aufruf nicht! Die gleich Prügelszene richtet sich gegen die zuvor genannten Aristokraten! minute 38.
http://www.youtube.com/watch?v=QPXAXP0Zl-s

Und nun Wikipedia: "2003 erstellte die Bundeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit zahlreichen Filmschaffenden einen Filmkanon für die Arbeit an Schulen und nahm diesen Film in ihre Liste mit auf." Und nun die Schlüsselfragen: 1. Welche Version ist die Richtige? 2. Welche Version wird an Schulen gezeigt? (Zumindest die Version meiner Stadbücherei enthält die antisemitische Stelle).

Hat gar das lügende Hinkebein hier noch seine Finger im Spiel? "Sogar Joseph Goebbels, der wohl wütendste Feind des revolutionären Rußland, empfahl den Regisseuren des "Dritten Reiches", von dem Film des Marxisten und Juden Sergej Eisenstein zu lernen, um dessen Inhalt ins Gegenteil umkehren zu können, was ebensowenig gelang wie anders motivierte Imitationsversuche. " Quelle: http://www.mediaculture-online.de/Panzerkreuzer_Potemkin.58.0.html
Und dass der Regisseur selbst jüdisch war steht zwar auf der spanischen und englischen, aber nicht auf der deutschen Wikipediaseite.....


Habe jetzt keine Zeit, mir die Videos und Texte anzugucken. Aber mit Beginn der russischen Revolution endeten die antisemitischen Pogrome. Sie wurden ganz bewusst beendet, was für die jüdischen Menschen eine Wohltat und Erlösung war.

Auch aus diesem Grunde fanden sich viele Juden an vorderster Front bei den Bolschewiki ein.

Wahrscheinlich hat hier die deutsche Zentrale für Feindaufklärung - wie so oft - unverschämte Geschichtsfälschung betrieben.
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zelig
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Beitrag(#1653125) Verfasst am: 24.06.2011, 08:59    Titel: Re: Sowjetischer Antisemitismus oder Geschichtsrelativismus von Goebbels bis heu Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Hey hab grad entweder den Beweis für den sowjetischen antisemitismus gefunden, oder einen dreisten Versuch Geschichtsrevisionismus zu betreiben. Hatte neulich "Panzerkreuzer Potemkin" auf DVD angeschaut. In der Hafenszene wird kurz zum Progrom aufgerufen: die DVD war diese Version: schau minute 2.05

http://www.youtube.com/watch?v=KVKJYWSd_d4&NR=1The Battleship Potemkin Part 5.wmvwww.youtube.com

die andere Version hat diesen Aufruf nicht! Die gleich Prügelszene richtet sich gegen die zuvor genannten Aristokraten! minute 38.
http://www.youtube.com/watch?v=QPXAXP0Zl-s

Und nun Wikipedia: "2003 erstellte die Bundeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit zahlreichen Filmschaffenden einen Filmkanon für die Arbeit an Schulen und nahm diesen Film in ihre Liste mit auf." Und nun die Schlüsselfragen: 1. Welche Version ist die Richtige? 2. Welche Version wird an Schulen gezeigt? (Zumindest die Version meiner Stadbücherei enthält die antisemitische Stelle).

Hat gar das lügende Hinkebein hier noch seine Finger im Spiel? "Sogar Joseph Goebbels, der wohl wütendste Feind des revolutionären Rußland, empfahl den Regisseuren des "Dritten Reiches", von dem Film des Marxisten und Juden Sergej Eisenstein zu lernen, um dessen Inhalt ins Gegenteil umkehren zu können, was ebensowenig gelang wie anders motivierte Imitationsversuche. " Quelle: http://www.mediaculture-online.de/Panzerkreuzer_Potemkin.58.0.html
Und dass der Regisseur selbst jüdisch war steht zwar auf der spanischen und englischen, aber nicht auf der deutschen Wikipediaseite.....


Habe mir gerade den ersten Link angeschaut. Ich muss sagen, daß Du nach meinem Verständnis die Szene nicht richtig darstellst.

Eine Frau und ein Mann richten ihre Worte an das aufgebrachte Volk. Sie rufen "Nieder mit den Schlächtern!" und "Nieder mit dem Zaren!"
Dann kommt die von Dir beschriebene Sequenz:
1. Ein Redner ruft zur Einigkeit auf ("Mothers, sisters, brothers! Let nothing divide us!")
2. Ein unsympathischer Mann im Volk versucht die Aufgebrachtheit des Volks zu lenken und zu instrumentalisieren, und wirft sein "Kill the Jews!" ein.
3. Das Volk wendet sich gegen den unsympathischen Hetzer und macht ihn nieder. (Möglicherweise aufgrund des vorherigen Aufrufs zur Einigkeit.)

Spielraum für eine andere Interpretation seh ich nicht. Daher entfällt die Grundlage für Deine Mutmaßung.
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
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Beitrag(#1653176) Verfasst am: 24.06.2011, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Sehe ich anders. Das eine ist die Originalversion, das andere, die von Goebbels manipulierte. Letztere befindet sich in meiner Stadtbücherei und vermutlich in diversen Stadtbüchereien. 2007 wurde der Film in den Filmkanon der Bundeszentrale für politische Bildung aufgenommen, soll also als historisches Dokument gezeigt werden. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Geschichtslehrer im Anschluß darüber diskutieren lässt, dass auch in der UDSSR der frühen Jahre Antisemitismus politisch gewollt war, und damit unbewußt Geschichtsrevisionismus betreiben würde.... Dass sich der Regisseur Sergej Eisenstein (selbst jüdischer Herkunft) dabei im Grab umdrehen würde ist klar.

@Zelig:
Edit: Rückruder! Habs mir nochmal angeschaut. Tatsächlich hast du recht, man kann es tatsächlich so verstehen wie du gemeint hast! Gut!
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alae
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Beitrag(#1653180) Verfasst am: 24.06.2011, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Tatsächlich hast du recht, man kann es tatsächlich so verstehen wie du gemeint hast! Gut!

Man kann es eigentlich kaum anders verstehen. Der Antisemit wird schon rein optisch so dargestellt, dass er sofort unsympathisch wirkt (Schickmicki-Anzug, breites Grinsen). Es ist klar, dass der Zuschauer diesen Typen hassen soll.
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Ilmor
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Beitrag(#1653197) Verfasst am: 24.06.2011, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Unabhängig von dem Video gab es auf alle Fälle Antisemitismus in der Sowjetunion. So blieb es etwa den meisten Juden verwehrt, an Universitäten zu studieren.
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
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Beitrag(#1653217) Verfasst am: 24.06.2011, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

alae hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Tatsächlich hast du recht, man kann es tatsächlich so verstehen wie du gemeint hast! Gut!

Man kann es eigentlich kaum anders verstehen. Der Antisemit wird schon rein optisch so dargestellt, dass er sofort unsympathisch wirkt (Schickmicki-Anzug, breites Grinsen). Es ist klar, dass der Zuschauer diesen Typen hassen soll.


Ich hatte es anders interpretiert, nämlich dass sich den Rufen der Masse 1. Nieder mit den Schlächtern! (Down with the butchers!) 2. nach dem Ende des Zarismus (Down with tsarism!) 3. "Einigkeit" (Mothers, sisters, brothers! Let nothing divide us!), 4. ein letzter Ruf nach dem Progrom (Kill the Jews!) anschließt. Der anschließend verprügelte Mann wäre in meiner Interpretation der Jude.
Allerdings gebe ich euch recht, die Stelle muß wohl so verstanden werden, dass der Verprügelte derjenige ist, der zum Progrom aufgerufen hatte. Vielleicht wurde in der zweiten Version des Film die Stelle daher ohne diesen Ruf gezeigt. Die vorangegangenen Rufe lauten auch anders: 1. Nieder mit den Tyrannen (Down with the tyrants) 2. Nieder mit der Alleinherrschaft (Down with Autocracy) 3. Mütter und Brüder, zusammen wollen wir für die Freiheit kämpfen! (Mothers and brothers! Together we shall fight for freedom!). Nun schließt sich die Szene an wo der Mann verprügelt wird. Ein an dieser Stelle eingebrachter Text fehlt. Es ist also nicht ganz klar warum er verprügelt wird, allerdings zeigt er durch sein Verhalten, dass er nicht die Gefühle der Masse teilt und durch seine Kleidung und Goldzähne, dass er sehr wohlhabend ist. Er soll daher wohl als ein Vertreter der Aristokratie gelten.
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Skeptiker
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Beitrag(#1653255) Verfasst am: 24.06.2011, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Unabhängig von dem Video gab es auf alle Fälle Antisemitismus in der Sowjetunion. So blieb es etwa den meisten Juden verwehrt, an Universitäten zu studieren.


Du meinst sicher nicht die Sowjetunion, sondern entweder das Zarenreich, osteuropäische Länder in den 20er Jahren wie etwa Ungarn oder Deutschland 33-45. Denn in ersten beiden Fällen gab es sozusagen jüdische numerus-clausi, was natürlich auch gegen das Völkerrecht verstieß, und im letzten Fall durften Juden bald gar nicht mehr studieren.

Oder weisst Du eine seriöse Quelle für Studienbeschränkungen in der SU?

Wann gab es die und wie sahen die aus?
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Beitrag(#1653259) Verfasst am: 24.06.2011, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Unabhängig von dem Video gab es auf alle Fälle Antisemitismus in der Sowjetunion. So blieb es etwa den meisten Juden verwehrt, an Universitäten zu studieren.


Du meinst sicher nicht die Sowjetunion, sondern entweder das Zarenreich, osteuropäische Länder in den 20er Jahren wie etwa Ungarn oder Deutschland 33-45. Denn in ersten beiden Fällen gab es sozusagen jüdische numerus-clausi, was natürlich auch gegen das Völkerrecht verstieß, und im letzten Fall durften Juden bald gar nicht mehr studieren.

Oder weisst Du eine seriöse Quelle für Studienbeschränkungen in der SU?

Wann gab es die und wie sahen die aus?


Ein Verwandter von mir konnte nicht an einer Uni in Moskau stuideren, weil er ein Jude war.
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Skeptiker
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Beitrag(#1653267) Verfasst am: 24.06.2011, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Unabhängig von dem Video gab es auf alle Fälle Antisemitismus in der Sowjetunion. So blieb es etwa den meisten Juden verwehrt, an Universitäten zu studieren.


Du meinst sicher nicht die Sowjetunion, sondern entweder das Zarenreich, osteuropäische Länder in den 20er Jahren wie etwa Ungarn oder Deutschland 33-45. Denn in ersten beiden Fällen gab es sozusagen jüdische numerus-clausi, was natürlich auch gegen das Völkerrecht verstieß, und im letzten Fall durften Juden bald gar nicht mehr studieren.

Oder weisst Du eine seriöse Quelle für Studienbeschränkungen in der SU?

Wann gab es die und wie sahen die aus?


Ein Verwandter von mir konnte nicht an einer Uni in Moskau stuideren, weil er ein Jude war.


Mit dieser Begründung? Wurde das so direkt mitgeteilt? Und falls nicht, woraus konnte Dein Verwandter ersehen, dass es in Wahrheit doch sein Judentum war und die offzielle Begründung lediglich vorgeschoben?

(Vielleicht kennt ja auch noch jemand anders eine wissenschaftliche Quelle?)
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Beitrag(#1653276) Verfasst am: 24.06.2011, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Unabhängig von dem Video gab es auf alle Fälle Antisemitismus in der Sowjetunion. So blieb es etwa den meisten Juden verwehrt, an Universitäten zu studieren.


Du meinst sicher nicht die Sowjetunion, sondern entweder das Zarenreich, osteuropäische Länder in den 20er Jahren wie etwa Ungarn oder Deutschland 33-45. Denn in ersten beiden Fällen gab es sozusagen jüdische numerus-clausi, was natürlich auch gegen das Völkerrecht verstieß, und im letzten Fall durften Juden bald gar nicht mehr studieren.

Oder weisst Du eine seriöse Quelle für Studienbeschränkungen in der SU?

Wann gab es die und wie sahen die aus?


Ein Verwandter von mir konnte nicht an einer Uni in Moskau stuideren, weil er ein Jude war.


Mit dieser Begründung? Wurde das so direkt mitgeteilt? Und falls nicht, woraus konnte Dein Verwandter ersehen, dass es in Wahrheit doch sein Judentum war und die offzielle Begründung lediglich vorgeschoben?

(Vielleicht kennt ja auch noch jemand anders eine wissenschaftliche Quelle?)


Weiß ich nicht ganz genau, so wie er es erzählt hat, war es aber zu der damaligen Zeit jedem klar, dass man als Jude diskriminert wird.

Ich meine auch, im Spiegel ein Aritkel gelesen zu haben über ein jüdisches, mathematisches Genie. Es wurde dort extra hervorgehoben, dass er wegen seiner Begabung in der Sowjetzeit an der Uni studieren konnte, obwohl er ein Jude war.
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Ilmor
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Beiträge: 7151

Beitrag(#1653353) Verfasst am: 24.06.2011, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:

Ich meine auch, im Spiegel ein Aritkel gelesen zu haben über ein jüdisches, mathematisches Genie. Es wurde dort extra hervorgehoben, dass er wegen seiner Begabung in der Sowjetzeit an der Uni studieren konnte, obwohl er ein Jude war.


Habe mal gegooglet, es ging um Grigori Jakowlewitsch Perelman. Die Diskriminierung der Juden in der UdSSR wird sogar in seinem Wikiartikel erwähnt.

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
1982 gewann er als Schüler eine Goldmedaille bei der Internationalen Mathematik-Olympiade (mit perfekter Punktzahl) und wurde deshalb ohne Aufnahmeprüfung zum Studium zugelassen. So war er von der Benachteiligung jüdischer Studienkandidaten bei der Benotung der Aufnahmetests, die es auch noch Ende der Breschnew-Zeit und während der Andropow-Zeit gab, nicht betroffen.[2]
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Haiduk
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Beitrag(#1653374) Verfasst am: 24.06.2011, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Unabhängig von dem Video gab es auf alle Fälle Antisemitismus in der Sowjetunion. So blieb es etwa den meisten Juden verwehrt, an Universitäten zu studieren.

Unter Chruschtschow und Breshnew soll es durchaus Antisemitismus gegeben haben. Könnte sein, daß das besonders religiöse Juden traf. Die Sowjetunion wollte schließlich den Glauben an Gott ausrotten.

Bemerkenswert in diesem Artikel oben fand ich diese Meinung eines frommen Juden:

Zitat:
Die Shoa ist in bedeutendem Maße eine Strafe für die Sünden, unter anderem für die Sünde der Leitung der kommunistischen Bewegung.


Code:
http://www.jungefreiheit.de/Juedische-Selbstkritik-eine-a.525.98.html?&cHash=b27618211b&tx_ttnews%5BbackPid%5D=432&tx_ttnews%5Btt_news%5D=53060
Hier ein weiteres Puzzle-Stück:

Zitat:
Aber nach dem Sieg über Hitler und den deutschen Nationalsozialismus stellte Stalin "das große russische Volk" in den Mittelpunkt der Rühmung, und zahlreiche sowjetische Juden, die sich für völlig "entjudet" hielten, fanden nach der Gründung Israels zu einem jüdischen Selbstbewußtsein zurück, so daß Stalin durch den Empfang, welcher der ersten Botschafterin Israels, Golda Meir, im Juni 1948 in Moskau bereitet wurde, auf das stärkste beunruhigt war. Der Feldzug gegen den "Kosmopolitismus", die Todesurteile gegen fast alle Mitglieder des im Kriege so sehr geförderten "Jüdischen Antifaschistischen Komitees", das offen antijüdische Verfahren im Prozeß gegen Rudolf Slansky und nicht zuletzt die Einleitung des Verfahrens gegen die "Kreml-Ärzte" im Jahre 1952 gehören mindestens teilweise in diesen Zusammenhang. Und nach dem Tode Stalins verlangten immer mehr Juden auf immer dringendere Weise nach der Erlaubnis zur Auswanderung nach Israel - nach einer Erlaubnis, die schließlich entgegen allen sowjetischen Gewohnheiten unter dem Druck einer amerikanischen Kampagne erteilt wurde und die als ein wichtiges Vorzeichen des späteren Untergangs der Sowjetunion betrachtet werden darf.


Link in Code umgewandelt -alae
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Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Skeptiker
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Beitrag(#1653377) Verfasst am: 24.06.2011, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Ich meine auch, im Spiegel ein Aritkel gelesen zu haben über ein jüdisches, mathematisches Genie. Es wurde dort extra hervorgehoben, dass er wegen seiner Begabung in der Sowjetzeit an der Uni studieren konnte, obwohl er ein Jude war.


Habe mal gegooglet, es ging um Grigori Jakowlewitsch Perelman. Die Diskriminierung der Juden in der UdSSR wird sogar in seinem Wikiartikel erwähnt.

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
1982 gewann er als Schüler eine Goldmedaille bei der Internationalen Mathematik-Olympiade (mit perfekter Punktzahl) und wurde deshalb ohne Aufnahmeprüfung zum Studium zugelassen. So war er von der Benachteiligung jüdischer Studienkandidaten bei der Benotung der Aufnahmetests, die es auch noch Ende der Breschnew-Zeit und während der Andropow-Zeit gab, nicht betroffen.[2]


Danke! Das ist doch schon mal ein Hinweis, über welchen Hebel womöglich eine Diskriminierung an der Uni bestanden hat: über ungerechte/ungleiche Bewertungen der Aufnahmetests.

Da kann man deshalb nur den Kopf schütteln, weil eben die russische Revolution auch das Ziel hatte, jede Diskriminierung abzuschaffen. Immerhin wurden die schlimmen, massenhaften Pogrome von vor 1917 gestoppt.

Inakzeptabel natürlich trotzdem.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1653386) Verfasst am: 24.06.2011, 19:56    Titel: Semjon Michailowitsch Budjonny Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
(...)

Da kann man deshalb nur den Kopf schütteln, weil eben die russische Revolution auch das Ziel hatte, jede Diskriminierung abzuschaffen. Immerhin wurden die schlimmen, massenhaften Pogrome von vor 1917 gestoppt.

Inakzeptabel natürlich trotzdem.


einen habe ich noch - und dessen zügelloses Morden lies ein gewisser Lenin gewähren, braucht er doch jeden Mann gegen die Weisen - die ja bekanntlich noch weit aus schlimmer gegen die Juden vorgingen.

Semjon Michailowitsch Budjonny

Zitat:
Unter Budjonny begingen Kosaken antijüdische Gräueltaten unter der Bevölkerung.


Nach dem Krieg konnte er Budjonny ebenfalls nicht aburteilen - die Bauern standen hinter ihm und ein gewisser Georgier hielt schon schützend den Arm über ihn. Wen wunderts - das sein Stern auch zu Zeiten des Despoten Stalin leuchtete wie kaum ein anderer in dieser Zeit.

Ansonsten gab es im Ostblock immer wieder Phasen des Antisemitismus, das wohl bekannteste ist Polen 1968.
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Skeptiker
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Beitrag(#1653426) Verfasst am: 24.06.2011, 21:29    Titel: Re: Semjon Michailowitsch Budjonny Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
(...)

Da kann man deshalb nur den Kopf schütteln, weil eben die russische Revolution auch das Ziel hatte, jede Diskriminierung abzuschaffen. Immerhin wurden die schlimmen, massenhaften Pogrome von vor 1917 gestoppt.

Inakzeptabel natürlich trotzdem.


einen habe ich noch - und dessen zügelloses Morden lies ein gewisser Lenin gewähren, braucht er doch jeden Mann gegen die Weisen - die ja bekanntlich noch weit aus schlimmer gegen die Juden vorgingen.

Semjon Michailowitsch Budjonny

Zitat:
Unter Budjonny begingen Kosaken antijüdische Gräueltaten unter der Bevölkerung.


Nach dem Krieg konnte er Budjonny ebenfalls nicht aburteilen - die Bauern standen hinter ihm und ein gewisser Georgier hielt schon schützend den Arm über ihn. Wen wunderts - das sein Stern auch zu Zeiten des Despoten Stalin leuchtete wie kaum ein anderer in dieser Zeit.

Ansonsten gab es im Ostblock immer wieder Phasen des Antisemitismus, das wohl bekannteste ist Polen 1968.


Es ist dem eurasischen Sozialismus leider nicht gelungen, die Schandmale der alten Gesellschaften abzuschaffen, wozu auch Diskriminierungen verschiedener Art gehörten.
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hat Spaß



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Beitrag(#1653462) Verfasst am: 24.06.2011, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Bemerkenswert in diesem Artikel oben fand ich diese Meinung eines frommen Juden:
Zitat:
Die Shoa ist in bedeutendem Maße eine Strafe für die Sünden, unter anderem für die Sünde der Leitung der kommunistischen Bewegung.

Ich finde es bemerkenswert, wie du an dem ganzen langen Artikel ausgerechnet dieses eine, völlig aus dem Zusammenhang gerissene und im Artikel als inhaltlich falsch erwiesene Zitat bemerkenswert findest.

Für die Mitleser: Es geht um eine Rezension eines historisch gemeinten Buches von Alexander Solschenizyn, der in einer russisch-jüdischen Geschichte nach Meinung des Rezensenten vorwiegend Juden die Schuld für "Russlands Unglück" gebe. Dabei habe Solschenizyn offenbar kaum Kenntnis der aktuellen Forschungsliteratur zum Thema, benutze aber stattdessen gerne auch offensichtlich faktenwidrige Zitate wie das obige.
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Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 24.06.2011, 22:47, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#1653464) Verfasst am: 24.06.2011, 22:47    Titel: Re: Semjon Michailowitsch Budjonny Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es ist dem eurasischen Sozialismus leider nicht gelungen, die Schandmale der alten Gesellschaften abzuschaffen, wozu auch Diskriminierungen verschiedener Art gehörten.

Moment, da verwechselt du jetzt was. Es war nicht der eurasische Sozialismus, der Goldstein und Co. für alles Böse verantwortlich gemacht hat, sondern der ozeanische, laut dem Goldstein mit Eurasien verbündet war.
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Beitrag(#1653544) Verfasst am: 25.06.2011, 09:36    Titel: Re: Semjon Michailowitsch Budjonny Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es ist dem eurasischen Sozialismus leider nicht gelungen, die Schandmale der alten Gesellschaften abzuschaffen, wozu auch Diskriminierungen verschiedener Art gehörten.

Moment, da verwechselt du jetzt was. Es war nicht der eurasische Sozialismus, der Goldstein und Co. für alles Böse verantwortlich gemacht hat, sondern der ozeanische, laut dem Goldstein mit Eurasien verbündet war.


Suspekt
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Beitrag(#1653609) Verfasst am: 25.06.2011, 13:34    Titel: Re: Semjon Michailowitsch Budjonny Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es ist dem eurasischen Sozialismus leider nicht gelungen, die Schandmale der alten Gesellschaften abzuschaffen, wozu auch Diskriminierungen verschiedener Art gehörten.

Moment, da verwechselt du jetzt was. Es war nicht der eurasische Sozialismus, der Goldstein und Co. für alles Böse verantwortlich gemacht hat, sondern der ozeanische, laut dem Goldstein mit Eurasien verbündet war.

Suspekt

Ja nicht?
Die ständigen Anti-Goldstein-Kampagnen tragen doch eindeutig antisemitische Züge.
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Haiduk
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Beitrag(#1653655) Verfasst am: 25.06.2011, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Bemerkenswert in diesem Artikel oben fand ich diese Meinung eines frommen Juden:
Zitat:
Die Shoa ist in bedeutendem Maße eine Strafe für die Sünden, unter anderem für die Sünde der Leitung der kommunistischen Bewegung.

Ich finde es bemerkenswert, wie du an dem ganzen langen Artikel ausgerechnet dieses eine, völlig aus dem Zusammenhang gerissene und im Artikel als inhaltlich falsch erwiesene Zitat bemerkenswert findest.

Für die Mitleser: Es geht um eine Rezension eines historisch gemeinten Buches von Alexander Solschenizyn, der in einer russisch-jüdischen Geschichte nach Meinung des Rezensenten vorwiegend Juden die Schuld für "Russlands Unglück" gebe. Dabei habe Solschenizyn offenbar kaum Kenntnis der aktuellen Forschungsliteratur zum Thema, benutze aber stattdessen gerne auch offensichtlich faktenwidrige Zitate wie das obige.

Gemäß des Rezensenten Arno Lustiger ist dieses Zitat nicht falsch, sondern echt. Lustiger lehnt es jedoch inhaltlich ab, weil er der Auffassung ist, daß es sich da um "atheistische Apostaten jüdischer Abstammung" handelte, "die sich für Russen oder Internationalisten hielten, sich mit den Juden nicht identifizierten und sich nie als solche betrachteten". Diese Sichtweise hat allemal etwas für sich. Auch Martin Hohmann war ja so an dieses Problem herangegangen.

Es braucht kein Übermaß an Einfühlungsvermögen, um in der bolschewistischen Terrorherrschaft ein Unglück für Russland zu erkennen.
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Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Beitrag(#1653664) Verfasst am: 25.06.2011, 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Ich meine auch, im Spiegel ein Aritkel gelesen zu haben über ein jüdisches, mathematisches Genie. Es wurde dort extra hervorgehoben, dass er wegen seiner Begabung in der Sowjetzeit an der Uni studieren konnte, obwohl er ein Jude war.


Habe mal gegooglet, es ging um Grigori Jakowlewitsch Perelman. Die Diskriminierung der Juden in der UdSSR wird sogar in seinem Wikiartikel erwähnt.

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
1982 gewann er als Schüler eine Goldmedaille bei der Internationalen Mathematik-Olympiade (mit perfekter Punktzahl) und wurde deshalb ohne Aufnahmeprüfung zum Studium zugelassen. So war er von der Benachteiligung jüdischer Studienkandidaten bei der Benotung der Aufnahmetests, die es auch noch Ende der Breschnew-Zeit und während der Andropow-Zeit gab, nicht betroffen.[2]


Wiki muss hier irren. Skeptiker hat doch ex cathedra erklärt, dass es in der SU keinerlei Antisemitismus gab! freakteach
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Beitrag(#1653673) Verfasst am: 25.06.2011, 16:21    Titel: Re: Semjon Michailowitsch Budjonny Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es ist dem eurasischen Sozialismus leider nicht gelungen, die Schandmale der alten Gesellschaften abzuschaffen, wozu auch Diskriminierungen verschiedener Art gehörten.

Moment, da verwechselt du jetzt was. Es war nicht der eurasische Sozialismus, der Goldstein und Co. für alles Böse verantwortlich gemacht hat, sondern der ozeanische, laut dem Goldstein mit Eurasien verbündet war.

Suspekt

Ja nicht?
Die ständigen Anti-Goldstein-Kampagnen tragen doch eindeutig antisemitische Züge.


Ach so, ja, natürlich.

Und insofern hinken hier auch alle Vergleiche oder gar Gleichsetzungen.

Es waren Alfred Rosenberg und Henry Ford, welche das Bild von der "jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung" kritzelten, das ja bis in jüngste Tage durch solche Figuren wie Hohmann regelmäßig entstaubt wird.

Rosenberg war es, der von den Goldberg & co sprach, deren Verschwörung die russische Revolution gewesen sein sollte.

Und der Industrielle Henry Ford unterstützte jenseits des Ozeans die Hitler-Clique ebenso wie es ja auch die einheimischen Industriellen machten.

Zitat:
Fords Einfluss auf Hitler wurde offensichtlich durch eine gerahmte Fotografie des Industriellen, die an Hitles Bürowand hing. Zehntausende Exemplare von Fords antisemitischen Traktaten zirkulierten in Deutschland 1921 bis 1922, gerade als Hitler die Kontrolle über die NSDAP gewann. Mein Kampf enthält Abschnitte, die dem Dearborn Independent entnommen scheinen.

Hitler nennt den Industriellen - den einzigen Amerikaner, der in seiner Biographie erwähnt wird - wenn er [über die Juden] sagt: 'Jedes Jahr werden sie mehr zu den Kontrollmeistern der Produzenten in einem Volk von 120 Millionen: nur ein einziger großer Mann - Ford - behält ihrem Zorn zum Trotz volle Unabhängigkeit' [Anmerkung des Übersetzers: Hier zitiert nach www.w-akten.de/themaderwoche/100-jahre-ford.phtml].

Ford war erfreut, zu seinem fünfundsiebzigsten Geburtstag von Hitler eine besondere Ehre zu erhalten, das Großkreuz des Deutschen Adlerordens. Die Ehre wurde Ford am 30. Juli 1938 zuteil; vier Monate nach dem Anschluss und dem Massenterror gegen Wiens Juden, bei einem Geburtstagsessen mit mehr als 1500 prominenten Detroitern. Dies war die höchste Ehre, die das Dritte Reich einem Ausländer erweisen konnte, und der deutsche Konsul reiste persönlich nach Detroit, um das goldene Kreuz mit umgebenden Hakenkreuzen auf Fords Brust zu heften. (...)

Ernannt zum 'Mann des Jahrtausends' von den Automotive News und 'Geschäftsmann des Jahrhunderts' vom Forbes Magazine, ist Henry Ford auch weiterhin eine amerikanische Ikone, ein Modellfall von Erfindungsgabe, Unternehmensgeist und Erfolg. Die Medien tun sich gegenwärtig darin hervor, die Ford-Familie in den Himmel zu heben, weil sie den Juni 2003 als hundertsten Geburtstag der Gründung der Ford Motor Company feiern, dem weltweit bei weitem größten Industrieunternehmen in Familienbesitz.

Dass die Ford Motor Company die Fernsehproduktion von Schindlers Liste gesponsort hatte: Diese Ironie - um nicht zu sagen Scheinheiligkeit - war es, die Baldwin dazu brachte, diese Geschichte aufzunehmen. Für den Autor machte diese Zusammenarbeit deutlich, in welchem Maße die Bedeutung von Henry Fords Antisemitismus unterdrückt worden war.

Das daraus entstandenen Buch handelt von den Quellen von Fords Ansichten, dem Ausmaß seines Einflusses, der arglistigen Art seiner 'Entschuldigung' an die Juden von 1927, und die lange Verbindung des Autobarons mit bösartigen virulenten Antisemiten. Der Autor versucht zu zeigen, dass Ford nichts bereute und dass er verantwortlich für die Veröffentlichung und Verbreitung einiger der scheußlichsten antisemitischen Traktate des zwanzigsten Jahrhunderts blieb. (...)

Der Autor dokumentiert, wie der Industrielle ein Vermögen für die Veröffentlichung und Verbreitung der Protokolle der Weisen von Zion ausgab, sowie für die Durchführung einer zweijährigen Kampagne antisemitischer Agitation ab dem 20. Mai 1920 im Dearborn Independent, seiner persönlichen Zeitung.


Rezension von Nancy Russel:
Henry Ford und die Juden: Die Massenproduktion von Hass, von Neil Baldwin, Public Affairs. New York, 2001. Taschenbuchausgabe 17. Dezember 2002.
http://dancing.scootback.de/henryFord.html

Die Produktion der deutschen Ford-Tochter war dann auch für Hitlers Kriegsführung unverzichtbar. Ein Drittel der 350.000 Lastwagen der Wehrmacht stammten bis 1942 von dort. Das Kölner Werk, das seit 1931 bestand, wurde von den Alliierten daher mehrfach bombardiert.

http://www.hagalil.com/archiv/2003/11/ford.htm


An anderer Stelle zeigt Hitler seine besondere Verehrung für Martin Luther. Diese bemerkenswerte Verbindung zwischen reformiertem Christentum und den Interessen des Kapitals sowie der mit beiden untrennbar verknüpfte Antisemitismus machen ein wesentliches Charakteristikum des Faschismus aus.

In der Tat wurden die Bolschwewiki sowohl von den Gott- und Zarentreuen als auch von der westlichen Bourgeoisie als kommunistisch, jüdisch und atheistisch angesehen und somit als die Bedrohung des "christlichen Abendlandes", also der profanen Bürgerinteressen, schlechthin.

Und die Operation Barbarossa war beides: Ein Ausrottungsfeldzug gegen den Kommunismus und gegen die Juden in Europa.

---------

Mit der Debatte um "Antisemitismus in der Linken" oder "Antisemitismus in der Sowjetunion" sollen diese Tatsachen nicht nur unter den Teppich gekehrt, sondern geradezu auf den Kopf gestellt werden.

Immer wieder werden solche Versuche der Relativierung und des Geschichtsrevisionismus gestartet mit dem Effekt, den Antisemitismus und seine Metamorphosen zu verharmlosen und gleichzeitig dem alten Antikommunismus zu fröhnen.
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Beitrag(#1653701) Verfasst am: 25.06.2011, 17:11    Titel: Re: Semjon Michailowitsch Budjonny Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ja nicht?
Die ständigen Anti-Goldstein-Kampagnen tragen doch eindeutig antisemitische Züge.

Ach so, ja, natürlich.

Und insofern hinken hier auch alle Vergleiche oder gar Gleichsetzungen.

Es waren Alfred Rosenberg und Henry Ford, welche das Bild von der "jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung" kritzelten, das ja bis in jüngste Tage durch solche Figuren wie Hohmann regelmäßig entstaubt wird.

Rosenberg war es, der von den Goldberg & co sprach, deren Verschwörung die russische Revolution gewesen sein sollte.

Und der Industrielle Henry Ford unterstützte jenseits des Ozeans die Hitler-Clique ebenso wie es ja auch die einheimischen Industriellen machten.

Goldstein, nicht Goldberg. Und an Ford, Hitler und Rosenberg hatte ich als Vertreter des ozeanischen Sozialismus eigentlich nicht gedacht.
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Beitrag(#1653703) Verfasst am: 25.06.2011, 17:23    Titel: Re: Semjon Michailowitsch Budjonny Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Goldstein, nicht Goldberg.


Welcher Goldstein?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und an Ford, Hitler und Rosenberg hatte ich als Vertreter des ozeanischen Sozialismus eigentlich nicht gedacht.


Und woran hast Du als Vertreter des ozeanischen Sozialismus gedacht?
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Beitrag(#1653713) Verfasst am: 25.06.2011, 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Bemerkenswert in diesem Artikel oben fand ich diese Meinung eines frommen Juden:
Zitat:
Die Shoa ist in bedeutendem Maße eine Strafe für die Sünden, unter anderem für die Sünde der Leitung der kommunistischen Bewegung.

Ich finde es bemerkenswert, wie du an dem ganzen langen Artikel ausgerechnet dieses eine, völlig aus dem Zusammenhang gerissene und im Artikel als inhaltlich falsch erwiesene Zitat bemerkenswert findest.

Für die Mitleser: Es geht um eine Rezension eines historisch gemeinten Buches von Alexander Solschenizyn, der in einer russisch-jüdischen Geschichte nach Meinung des Rezensenten vorwiegend Juden die Schuld für "Russlands Unglück" gebe. Dabei habe Solschenizyn offenbar kaum Kenntnis der aktuellen Forschungsliteratur zum Thema, benutze aber stattdessen gerne auch offensichtlich faktenwidrige Zitate wie das obige.

Gemäß des Rezensenten Arno Lustiger ist dieses Zitat nicht falsch, sondern echt.

Lustiger macht über die Echtheit des Zitats als Zitat gar keine Aussage (wie ich auch nicht), sondern:

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Lustiger lehnt es jedoch inhaltlich ab, weil er der Auffassung ist, daß es sich da um "atheistische Apostaten jüdischer Abstammung" handelte, "die sich für Russen oder Internationalisten hielten, sich mit den Juden nicht identifizierten und sich nie als solche betrachteten".

Nein, Lustiger "lehnt es nicht inhaltlich ab" (im Sinne einer Bewertung), sondern er weist die darin enthaltene Behauptung, Juden hätten die kommunistische Bewegung geleitet, als inhaltlich falsch nach. Und zwar in der Hauptsache nicht deswegen, weil die - von der Abstammung her als solche betrachteten - Juden in der bolschewikischen Partei sich selbst gar nicht als Juden im religiösen Sinn betrachteten (das ist nur ein Nebenaspekt), sondern weil es vor allem schlicht und einfach nicht stimmt, dass Juden hier in besonderem Maße eine Rolle gespielt hätten: von den absoluten Zahlen her, im Vergleich mit anderen oppositionellen (später von den Bolschewiken verfolgten) Gruppen, in Bezug auf die Leitung, in Bezug darauf, ob Juden besonders von der Revolution profitiert hätten, und schließlich darauf, dass sie keinesfalls weniger von bolschewistischen Verbrechen betroffen gewesen sind. (Nur in den der antisemitischen Vergangenheit verhafteten Gruppen waren Juden logischerweise eher nicht so vertreten.)

(Das steht alles in dem von dir zitierten und zu 99% ignorierten Artikel drin. Um auf diese Weise aus einem Artikel einzig (und zustimmend!) ein dort ausführlich als inhaltlich falsch erwiesenes Zitat zu verwenden, muss man sich wirklich Scheuklappen von den Ausmaßen der Ikonostase einer großen othodoxen Kirche gebastelt haben; die eignen sich möglicherweise auch besonders gut dafür.)

Diese Behauptung, es seien in besonderem Ausmaß Juden für die Revolution und die folgenden Verbrechen verantwortlich gewesen, ist eben nichts weiter als eine antisemitische Propagandalüge. Diese Lüge hat allerdings offenbar eine Zeitlang so sehr zum Commonsense gehört, dass auch arglose Nicht-Antisemiten wie jener nicht näher benannte "fromme Jude" darauf hineinfallen konnten.
Wer diese antisemitische Lüge aber heute weiter verbreitet, wie Hohmann, Solschenizyn oder nun eben du, der tut es wider besseres Wissen.

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Diese Sichtweise hat allemal etwas für sich. Auch Martin Hohmann war ja so an dieses Problem herangegangen.

Nein, bei Hohmann lag die Sache noch anders. Er hat erst diese Lüge verwendet, um dann zu sagen, man könne trotzdem nicht "die Juden" als Tätervolk bezeichnen, weil man nämlich kein Volk als ganzes so bezeichnen könne, und zwar auch die Deutschen nicht.
Tatsache ist ja nun mal aber, dass die Deutschen als staatlich organisiertes Volk (wenn selbstverständlich auch nicht jeder einzelne, was ja aber auch kaum jemand behauptet, das ist auch wieder so ein Strophmann) in praktisch sämtlichen Institutionen eben sehr wohl für die Verbrechen des Nationalsozialismus verantwortlichen waren. Soweit ein "Volk" überhaupt ein "Tätervolk" sein kann, waren es die Deutschen eben, und die Juden in der Sowjetunion nun einmal eindeutig nicht.

Das heißt, er hat eine antisemitische Lüge über die Opfer des Holocaust benutzt, um die Täter zu entlasten. Perfider geht's ja wohl kaum. (Aber wenn du diese Debatte weiterführen willst, grab bitte den Hohmann-Thread aus.)
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Beitrag(#1653717) Verfasst am: 25.06.2011, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Goldstein, nicht Goldberg.

Welcher Goldstein?

Emmanuel Goldstein.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und an Ford, Hitler und Rosenberg hatte ich als Vertreter des ozeanischen Sozialismus eigentlich nicht gedacht.

Und woran hast Du als Vertreter des ozeanischen Sozialismus gedacht?

Naja, vor allem seine Führer Mitte der 80er. Namen fallen mir aber gerade auch keine ein.
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Beitrag(#1653723) Verfasst am: 25.06.2011, 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Goldstein, nicht Goldberg.

Welcher Goldstein?

Emmanuel Goldstein.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und an Ford, Hitler und Rosenberg hatte ich als Vertreter des ozeanischen Sozialismus eigentlich nicht gedacht.

Und woran hast Du als Vertreter des ozeanischen Sozialismus gedacht?

Naja, vor allem seine Führer Mitte der 80er. Namen fallen mir aber gerade auch keine ein.


Goldstein ist in dem Roman eine Chiffre für Bronstein, oder?

Orwell mit seinem fanatischen Totalitarismus-Wahn ist aber hier ein wesentlich schlechterer Kronzeuge als Lustiger, dessen Buch ich vor einigen Jahren auch gelesen habe und der ja aus eigener Erfahrung weiß, wovon er redet. Arno Lustigers Rotbuch ist ein sehr wichtiges Standardwerk zur Aufarbeitung der Politik in der Sowjetunion gegenüber der jüdischen Bevölkerung.
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Beitrag(#1654028) Verfasst am: 26.06.2011, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Bemerkenswert in diesem Artikel oben fand ich diese Meinung eines frommen Juden:
Zitat:
Die Shoa ist in bedeutendem Maße eine Strafe für die Sünden, unter anderem für die Sünde der Leitung der kommunistischen Bewegung.

Ich finde es bemerkenswert, wie du an dem ganzen langen Artikel ausgerechnet dieses eine, völlig aus dem Zusammenhang gerissene und im Artikel als inhaltlich falsch erwiesene Zitat bemerkenswert findest.

Für die Mitleser: Es geht um eine Rezension eines historisch gemeinten Buches von Alexander Solschenizyn, der in einer russisch-jüdischen Geschichte nach Meinung des Rezensenten vorwiegend Juden die Schuld für "Russlands Unglück" gebe. Dabei habe Solschenizyn offenbar kaum Kenntnis der aktuellen Forschungsliteratur zum Thema, benutze aber stattdessen gerne auch offensichtlich faktenwidrige Zitate wie das obige.

Gemäß des Rezensenten Arno Lustiger ist dieses Zitat nicht falsch, sondern echt.

Lustiger macht über die Echtheit des Zitats als Zitat gar keine Aussage (wie ich auch nicht), ...

Lustiger schreibt, daß Solschenizyn hier eine Meinung "wiedergibt":

Zitat:
Dient es der von ihm postulierten Aussöhnung, wenn Solschenizyn die Meinung eines frommen Juden wiedergibt: "Die Shoa ist in bedeutendem Maße eine Strafe für die Sünden, unter anderem für die Sünde der Leitung der kommunistischen Bewegung"?


Das bedeutet, daß es diesen "frommen Juden" gab und daß der diese Meinung auch tatsächlich geäußert hat.

Lustiger findet es freilich nicht gut und nicht angemessen, daß Solschenizyn dieses Zitat anführt. Irgendwelche Hinweise für einen Zweifel an dessen Echtheit sind aber nirgends zu sehen.

Wenn es Zweifel an der Echtheit dieses Zitats gäbe, dann hätte Lustiger es bestimmt nicht in dieser Form in seiner Rezension erwähnt. Er hätte dann vielleicht gesagt, Solschenizyn griffe in seinem Werk auf zweifelhafte (d.h. gefälschte) Quellen zurück und Solschenizyn generell unseriöse Arbeit vorgehalten. Lustiger hätte dann aber wohl gar keine Rezension geschrieben, wenn er zu diesem Schluß gekommen wäre.
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Beitrag(#1654032) Verfasst am: 26.06.2011, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ach, übrigens:



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