Moderne Einsiedler

[Malwieder]

Gerade bin ich über den Begriff "Anachronet" gestolpert.
wiki:

[fwo]

Was das ganze für mich auch etwas schwer vorstellbar macht, ist die fehlende Anbindung an eine Kanalisation - Trinkwasser ließe sich ja mit den Lebensmitteln reichen. Aber Urin und Kot durch das selbe Fenster nach draußen zu befördern, durch das die Lebensmittel hereinkommen sollen, dürfte die Leute nicht eben besonders spendenwillig gemacht haben. Die logische Folge, das Fenster zur Kirche als Entsorgungsweg zu nehmen, finde ich dagegen lustig, glaqube aber nicht, dass das oft praktiziert wurde.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).

[Malwieder]

Da wird es sicher eine kleine Rinne mit Abflußmöglichkeit nach draußen gegeben haben - das muss man doch einem technisch versierten Menschen nicht sagen, oder?

Ja, seine Ansprüche muss man sehr weit runterfahren.
Faszinierend finde ich aber die Akzeptanz für Leute, die einfach allein und für sich sein wollen. Sogar eine Wertschätzung.
Nicht, dass man ewig nützlich und in die Gesellschaft integriert sein muss.

[Xamanoth]

Man ging davon aus, dass diese durch ihr Gebet einen wertvollen Beitrag leisten.
Ist bei den Karthäusern genauso, bei denen dies als wertvoller Beitrag für die Welt gesehen wird.

[Zoff]

[esme]

Wenn jemand mit einer ungeheizten Zelle und einfachstem Essen und Trinken zufrieden ist, gehen sich vermutlich sogar die Lieferkosten von der Sozialhilfe aus. Das größere Problem sehe ich da in bürokratischen Erscheinungspflichten und in der Vermeidung der Zwangseinweisung, wenn man das nicht im Kontext einer größeren spirituellen Bewegung macht. Als Touristenattraktion könnte es aber auch ohne Anbindung an eine Bewegung funktionieren.
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.

[pera]

Die gab es nicht nur in England, hier heissen sie Inklusen.
Manche erlangten sogar den Heiligenstatus, wie die heilige Wiborada.

Wen es interessiert z.B.:
http://www.michael-buhlmann.de/PDF_Texte/mbhp_hb14_pdf.pdf

[Ottaviani]

Es gibt sie auch in der Gegenwardt noch die vielleicht bekannteste Schwester Nazarena
verstarb 1990
http://en.wikipedia.org/wiki/Nazarena
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SEMPER IDEM

[Malwieder]

[esme]

[Alchemist]

[Malwieder]

schon dieser Begriff "penance" Buße, Selbstkasteiung klingt nach Strafe, die man sich selbst oder von anderen auferlegt bekommt.
Das meinte ich eigentlich garnicht und wundere mich, dass alle Begriffe dazu (Eremit, Einsiedler, etc.) so oft religiös gedeutet werden im Sinne von beten, meditieren, büßen. Und das Meditieren im Korsett der Bibel.

Diese Begründung kommt für mich am ehesten in Frage:

[Ottaviani]

[Kramer]

[fwo]

[Malwieder]

Nun, wenn sie sich in der Tradition der unbeschuhten Karmeliterin Theresa von Avila sah...

[Fake]

Naja, zumindest hat sie nur sich selber umgebracht. Daran sollten sich andere religiöse Selbstmörder ein Beispiel nehmen.

[Malwieder]

[Malwieder]

In Zusammenhang mit diesem Film http://www.diesseits.de/panorama/rezensionen/gesellschaft-ausgespuckt fiel mir noch etwas zum Thema ein.
Es geht ja um einen gesellschaftlich akzeptierten Rückzug aus selbiger Gesellschaft- zeitlich begrenzt oder auf Dauer.
Der Film beschwört offenbar eine Welt herauf, in der man ungewollt aus der Gesellschaft ausgespuckt wird sobald man seine Gedanken nicht mehr logisch beieinander bekommt - dem ist ja nicht so in einem Sozialstaat und als Eremit zu leben kann auch Freiwilligkeit sein zur inneren Sammlung. Wenn zu viele Informationen eingeprasselt sind und das kann genauso die Beschäftigung mit religiösen Dingen sein, die aus der Bahn bringen, weil auch und gerade dort die Dinge nicht gleich logisch zu erfassen sind.

Die Frage ist, ob ein verwirrter Mathematiker - wenn er nicht gerade eine Geisteskrankheit hat wie im Film - nicht viel eher einen Plan zum Weiterleben bekommt als ein gläubiger Mensch, der vermeintlich einen Halt in seiner Religion finden soll.
Jemand der krank ist und wirklich eigenständig keine logischen Schlußfolgerungen ziehen kann, mag eine "Gebrauchsanweisung" fürs Leben hilfreich sein. Ob die Bibel da hilfreich ist, bezweifle ich aufgrund ihrer Widersprüchlichkeit. Man rettet sich evtl. in eine Gemeinschaft Verwirrter.

Ob jemand versteht, was ich meine

[Wilson]

auf jeden fall ein guter filmtipp.
danke.

edit zitat :
"Hans Weingartner stellt mit seinem aktuellen Film eine alte Frage neu: Wozu ist die Psychotherapie da? Um Menschen zu helfen oder um die gesellschaftlichen Einzelteile in einen Zustand der Funktionalität zu versetzen, die einem Wirtschaftssystem dient. Wenn es darum ginge, zu helfen, dann müsste man dem von und aus der Gesellschaft verstoßenen Martin Blunt sein alternatives Leben im Wald führen lassen. Er fällt damit aber als Wert schaffendes Individuum aus dem Wirtschaftskreislauf heraus – und dies scheint in einer Gesellschaft, in der ein jeder bis zur Selbstausbeutung seinen Beitrag zu leisten hat, nicht hinnehmbar. Diese Kritik an der Leistungsgesellschaft, die Ausdruck des zeitgenössischen liberalistischen Kapitalismus ist, wird hier nicht direkt formuliert. Sie bildet aber den großen Rahmen, der sich um diese Geschichte legt."
http://www.diesseits.de/panorama/rezensionen/gesellschaft-ausgespuckt
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"als ob"

[Fake]

[fwo]