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Gravitationswellen
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Bernd Jaguste
registrierter User



Anmeldungsdatum: 11.01.2006
Beiträge: 318
Wohnort: Berlin

Beitrag(#2123271) Verfasst am: 28.01.2018, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Gut, fragen wir einen anderen Crank, mit Namen Albert Einstein. Der hatte offensichtlich diese Theorien auch nie verstanden, denn er war Zeit seines Lebens gegen Schwarze Löcher. Zum Werdegang der Schwarzen Löcher und zu Einsteins Ablehnung der selbigen gibt es einen interessanten Artikel *1 (siehe Linkliste unten). Dann habe ich Euch noch eine Publikation von Einstein von 1939 rausgesucht *2, wo er abschließend zu dem Schluss kommt, dass Schwarze Löcher in der physikalischen Realität nicht existieren können. ...

Alle paar Jahre bringst Du dieselben Argumente, in der Hoffnung, wir hätten vergessen, daß wir sie bereits widerlegt haben. Die Story von Einstein und den Schwarzen Löchern etwa hatte ich 2016 beantwortet:

step, 2016, hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Warum hat dann Einstein bestritten, dass es überhaupt einen Ereignishorizont gibt?
Weil er einen Fehler in seiner Ableitung gemacht hat:
https://en.wikipedia.org/wiki/Einstein%27s_unsuccessful_investigations#Black_holes

Alle Argumente gegen SL, die ich hier bisher gesehen habe, sind übrigens auf http://www.noblackholes.com/ zusammengefaßt, inklusive Einsteins. Aber Vorsicht! Sie sind fast alle längst widerlegt, man bekommmt das aber, anders als beim Kreationismus, nicht so einfach selbst hin, es ist tricky, viel Mathematik. ...

Ich halte das für unredliche Absicht - kann mir nicht vorstellen, daß Du es wirklich vergessen hast.


Hallo step,
hallo Forum,

Du bist unglaublich. Sag mal, liest Du eigentlich vorher, was Du hier verschickst? Beide Links sagen eindeutig aus, dass es keine Schwarzen Löcher gibt. Bist Du jetzt auf meiner Seite, oder verstehe ich das nur falsch?

Zitat Link Nr. 1 Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Einstein%27s_unsuccessful_investigations#Black_holes
„Dennoch bleibt unklar, inwieweit die Modelle der Schwarzen Löcher in der klassischen Allgemeinen Relativitätstheorie der physikalischen Realität entsprechen, und insbesondere die Implikationen der zentralen Singularität, die diesen Modellen zugrunde liegen, sind noch nicht verstanden. Die Bemühungen, die Existenz von Ereignishorizonten schlüssig nachzuweisen, waren immer noch nicht erfolgreich.“

Zitat Link Nr. 2 Quelle: http://www.noblackholes.com/
„Viele glauben nicht nur, dass schwarze Löcher existieren, sondern dass sie eine Quelle von unwahrscheinlichen Wundern wie voluminöser Materie, Zeitreisen und Wurmlöchern in andere Universen sind. Aber der gesunde Menschenverstand sollte sofort Skepsis gegenüber solchen Behauptungen aufkommen lassen. Tatsächlich argumentierte Albert Einstein energisch, dass Schwarze Löcher mit der Wirklichkeit unvereinbar seien, wie es seine Relativitätstheorien beschreiben. Er schrieb 1939 ein Papier speziell zu diesem Thema.
Noblackholes.com unterstützt Einsteins Skepsis und erklärt, warum die Erhaltung der Energie (auf der die allgemeine Relativitätstheorie basiert) keine Bildung von Schwarzen Löchern erlaubt. Kurz gesagt, schwarze Löcher existieren nicht, ...“

Die Seite heißt schon „Noblackholes“, also „keine Schwarze Löcher“. Und Du willst damit beweisen, dass ich mit meiner Behauptung, dass es keine Schwarzen Löcher geben kann, Unrecht habe?

Warum komme ich alle paar Jahre damit um die Ecke. Eigentlich ist es mir egal, ob jemand an Schwarze Löcher, Götter oder fliegende Spagetti-Monster glaubt. Mit der Verleihung des Physik-Nobelpreises 2017 für Gravitationswellen, die von verschmelzenden Schwarzen Löchern verursacht werden, habt Ihr es aber eindeutig übertrieben. Jetzt wurden Schwarze Löcher geadelt und jeder denkt, dass es die gibt. Das wirft die Menschheit mindestens 100 Jahre zurück. Bis unsere Enkel rausbekommen, dass sie Laien auf den Leim gegangen sind und Opa bei der Nobelpreisverleihung 2017 mal einfach Uropa Einstein verdaddelt hat, vergehen Jahrzehnte unnützer wissenschaftlicher Arbeit. Ahnt Ihr überhaupt, welchen Schaden Ihr anrichtet?

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2123287) Verfasst am: 28.01.2018, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Mit der Verleihung des Physik-Nobelpreises 2017 für Gravitationswellen, die von verschmelzenden Schwarzen Löchern verursacht werden, habt Ihr es aber eindeutig übertrieben. Jetzt wurden Schwarze Löcher geadelt und jeder denkt, dass es die gibt.


Ich muss die anderen jetzt mal in Schutz nehmen, die haben damit nichts zu tun. Das war ich. Ich habe da beim Nobelpreiskomitee meinen Einfluss geltend gemacht, weil ich ein paar Cranks im Internet ärgern wollte. Ich konnte ja nicht ahnen, dass das solche Wellen schlägt.
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HRQ-Verbrechensopfer
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Anmeldungsdatum: 16.12.2017
Beiträge: 313

Beitrag(#2123289) Verfasst am: 28.01.2018, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
HRQ-Verbrechensopfer hat folgendes geschrieben:
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Gravitationswellen wird durch die LG nicht beschränkt ...

Kürzlich wurde jedoch gemessen, dass Licht und GW von einem sehr weit entfernten Ereignis nahezu gleichzeitig bei uns ankommen.

Ja, die Verbreitung der Raumzeitkrümmungsüberlagerungen kann durch sich selbst verzögert werden.
Damit wird aber vermutlich keine Energie transportiert. Vielleicht der hinkende Vergleich mit Wasserwellen bei einem reingeworfenen Stein - abhängig von den Eigenschaften der Flüssigkeit und von deren zuvor vorliegender Oberflächenbeschaffenheit (z.B. irgendwelche Wellenbildungen, Strömungen). In dem Fall wird Energie transportiert. Die Flüssigkeit wäre sozusagen die Raumzeit.

Wäre interessant: könnte man Gravitationswellen energetisch nutzen?
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Bernd Jaguste
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Anmeldungsdatum: 11.01.2006
Beiträge: 318
Wohnort: Berlin

Beitrag(#2123300) Verfasst am: 28.01.2018, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Forum,

damit Ihr es nicht so schwer mit der Revolution habt, habe ich mein gestriges Schreiben Forum-neutral umgeschrieben und als einzelnes pdf-Dokument auf meinem Server abgelegt. Es würde mich freuen, wenn Ihr dieses an möglichst viele interessierte Leute verteilt und damit helft, den Unsinn mit den Schwarzen Löchern zu beenden.

Die pdf-Datei findet Ihr hier:
http://universum-jaguste.piranho.de/images/Freigeisterhaus/180128-Schwarze_Loecher_gibt_es_nicht-Bernd_Jaguste.pdf

Vielen Dank
Bernd Jaguste
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
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Beitrag(#2123316) Verfasst am: 28.01.2018, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Beide Links sagen eindeutig aus, dass es keine Schwarzen Löcher gibt.

Die wiki Seite erklärt, warum Einsteins Argument gegen SL falsch ist. Und die noblackholes sammelt zwar in der Tat Argumente gegen die Existenz von SL, die aber alle widerlegt sind - ich habe sie zitiert, weil Deine Einwände sowie das (falsche) Einstein-Argument da auch zu finden sind.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Warum komme ich alle paar Jahre damit um die Ecke. Eigentlich ist es mir egal, ob jemand an Schwarze Löcher ... glaubt. Mit der Verleihung des Physik-Nobelpreises 2017 für Gravitationswellen, die von verschmelzenden Schwarzen Löchern verursacht werden, habt Ihr es aber eindeutig übertrieben.

Du hast jahrelang hier im Forum behauptet, die GW-Detektoren würden niemals GW messen, weil es entweder keine gebe oder sie longitudinal schwingen würden (ich meine, beides hätte ich schon von Dir gelesen). Jetzt wurden aber welche gemessen, und zwar mehrfach und ziemlich exakt wie von der ART vorhergesagt. Das bedeutet zum einen, daß Deine Behauptungen zu GW widerlegt und die der ART bestätigt sind. Zum anderen bedeutet es, daß da ein merger von zumindest etwas sehr ähnlichem wie SL stattgefunden haben muß. Also von etwas, das sich zumindest in bezug auf die Massen, Drehimpulse und Raumzeitkrümmung wie theoretische SL verhält. Natürlich bleiben weiterhin Fragen offen, etwa zur zentralen Singularität (an die wohl kein Physiker glaubt) oder zu den genauen Vorgängen am EH.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Jetzt wurden Schwarze Löcher geadelt und jeder denkt, dass es die gibt.

Ja, das ist eindeutig die im Moment beste Annahme.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Ahnt Ihr überhaupt, welchen Schaden Ihr anrichtet?

Also ich nicht. Mit diesen Messungen wird es auch für ART-Gegner immer schwieriger, alternative Theorien anzugeben, die genauso elegant sind und nicht den Experimenten widersprechen. Gelingt Dir ja auch nicht.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Bernd Jaguste
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Beitrag(#2123331) Verfasst am: 28.01.2018, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo step,

das ist jetzt nicht Dein Ernst? Ich weise Dir nach, dass es keine verschmelzenden Schwarzen Löcher geben kann und Du kannst das nicht widerlegen. Anschließend behauptest Du im Ernst, dass Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern gemessen wurden. Und dann kommt Dein Argument, dass es ja so gewesen sein muss, nur weil uns im Moment nichts anderes einfällt. Ich habe Dich immer für den intelligentesten hier gehalten.
Wenn man keine Theorie hat, dann sagt man: „Man hat keine Theorie.“ Du sagst aber: „Das ist Quatsch was ich sage, aber mir fällt gerade nichts anderes ein.“
Schwarze Löcher sind die neuen Götter der Wissenschaft. Nicht nachgewiesen, aber oft angebetet. Wie kann man Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern messen, wenn es keine Schwarzen Löcher gibt? Wer weiß was da gemessen wurde? Auf jeden Fall nicht das, was vorhergesagt wurde. Weil es das nicht gibt. Die Wissenschaftler haben nicht mal die Schwarzen Löcher und Einsteins Relativitätstheorien verstanden, behaupten aber, dass Sie genau wissen, wie von Schwarzen Löchern Gravitationswellen abgestrahlt werden. Merkst Du diesen Widerspruch?

Wie gesagt: Ich halte relativ viel von Dir. Aber hier verrennst Du Dich.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste
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Bernd Jaguste
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Beitrag(#2123336) Verfasst am: 28.01.2018, 16:29    Titel: Re: Never change a running system Antworten mit Zitat

yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
So, nun kommt Eure große Chance. Eure Professoren und die alteingesessenen Wissenschaftseliten forschen an Schwarzen Löchern bzw. lehren Euch Theorien über das Wirken von Schwarzen Löchern im Universum, obwohl es die nicht geben kann. Hier solltet Ihr mal hinterfragen, ob diese Personen ihren Lehrstuhl oder ihren Posten zu Recht haben, wo sie doch offensichtlich Einstein nicht verstanden haben und Euch falsche Sachen lehren. Ihr werdet Euch durchsetzen, weil die Existenz von Schwarzen Löchern wissenschaftlich nicht erklärbar ist. Wenn Ihr den alten Hasen dann nahe gelegt habt, ihren Platz zu räumen, könnt Ihr deren Positionen und Posten einnehmen und deren Ansehen und Gehälter kassieren.

Das wäre Hochverrat, und du weißt ja was mit Verrätern passiert. Niemand würde mit jemandem dem Anstand, Ehre und Loyalität fehlen arbeiten wollen, wo kämen wir denn da hin? So einen undankbaren Brutus sollte man nicht auf einem Lehrstuhl, sondern dem elektrischen Stuhl thronen lassen, oder ihn um ein Exempel zu statuieren bei saurer Milch und ranzigem Eiaufstrich einkerkern! Das Mildeste was so einen Verbrecher an Strafe gebühren würde wäre eine lebenslange Restraining Order, sich auf mindestens 500 Meter von jeder Bildungseinrichtung fernzuhalten!

https://de.wikipedia.org/wiki/Judas_Iskariot#Verrat_als_Selbstausschluss_vom_Heil,



An alle Studenten, Doktoranden, junge Doktoren
und Freunde der Wissenschaft
(Bezeichnungen sind neutral und schließen alle Geschlechter ein),

ich bezeichne so was als öffentliche Androhung beruflicher Repressalien und körperlicher Gewalt gegen andersdenkende Personen und Wissenschaftler. Also, genau das, was ja hier so oft bestritten wurde.

Wenn ich jetzt den Posten von yukterez haben wollte, was ich nicht will, würde ich mir die Adresse seines Arbeitgebers besorgen und schon würde ich seinen Job haben. (Falls er einen Arbeitgeber hat.) Die Adresse wäre übrigens kein Problem für mich, da es ja jetzt eine Internet-Beschwerdestelle gibt. Gut, Ihr würdet seine Adresse natürlich wesentlich schneller rausbekommen. Aber warum solltet Ihr das machen?

Na dann, ich wünsche Euch eine schöne neue Woche.
Bernd Jaguste
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
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Beitrag(#2123362) Verfasst am: 28.01.2018, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Ich weise Dir nach, dass es keine verschmelzenden Schwarzen Löcher geben kann und Du kannst das nicht widerlegen.

Deine Argumentation war aber falsch und damit folgt aus ihr auch nicht Deine Behauptung. Wenn ich das richtig erinnere, hattest Du u.a.
- behauptet, die ART könne keine Aussagen darüber machen, was hinter dem EH geschehe
- behauptet, es könne nichts in ein SL fallen, weil das in unseren Bezugssystem unendlich lange dauern würde
- angenommen, daß die GW hinter dem EH entstehen und daher schneller als c sein müßten
- die Frequenz eines abgestrahlten Signals mit der de-Broglie-Frequenz verwechselt
- behauptet, GW könnten niemals gemessen werden
- behauptet, GW hätten einen longitudinale Schwingungsrichtung
- bahauptet, SL würden sich laut ART zu einem SL mit Radius 0 vereinigen
- ein Einstein-Papier als Begründung, das jedoch einen Rechenfehler enthält

Alles widerlegt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn man keine Theorie hat, dann sagt man: „Man hat keine Theorie.“ Du sagst aber: „Das ist Quatsch was ich sage, aber mir fällt gerade nichts anderes ein.“

Nee, ich hab ja die ART. Deren konkrete Voraussagen standen schon oft auf dem Prüfstand, jetzt eben wieder bei den GW. Die ART hat aber gehalten, bis jetzt jedenfalls.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie kann man Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern messen, wenn es keine Schwarzen Löcher gibt?

Du behauptest, es gäbe keine. Sieht aber so aus, als ob es doch welche gibt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die Wissenschaftler haben nicht mal die Schwarzen Löcher und Einsteins Relativitätstheorien verstanden, behaupten aber, dass Sie genau wissen, wie von Schwarzen Löchern Gravitationswellen abgestrahlt werden. Merkst Du diesen Widerspruch?

Sie verstehen genug von der ART, um aus ihr Voraussagen zu berechnen, die überprüfbar sind. Unter anderem eben GW. Das ist kein Widerspruch zu der Tatsache, daß man noch nicht alles verstanden hat - speziell z.B. in bezug auf No-Hair und die zentrale Singularität.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Beitrag(#2123607) Verfasst am: 30.01.2018, 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Einige Beiträge hier abgetrennt, und an Des Uwebus' neue Kleider - Orthodoxe Physisophie gegen Wissenschaft angehangen.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2158984) Verfasst am: 05.12.2018, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Die nächsten Funde ...
https://www.scinexx.de/news/kosmos/vier-neue-gravitationswellen-nachweise/
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matzemühler
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Anmeldungsdatum: 20.11.2018
Beiträge: 11

Beitrag(#2159072) Verfasst am: 07.12.2018, 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

Die Bücher von Stephen Hawking konnten mir in dem Gebiet sehr weiterhelfen. Bin zwar kein Profi. Aber schließe mich mal als stiller Mitleser dem Thread hier an aus Interesse Cool
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Bernd Jaguste
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Anmeldungsdatum: 11.01.2006
Beiträge: 318
Wohnort: Berlin

Beitrag(#2164980) Verfasst am: 27.01.2019, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Ich weise Dir nach, dass es keine verschmelzenden Schwarzen Löcher geben kann und Du kannst das nicht widerlegen.

Deine Argumentation war aber falsch und damit folgt aus ihr auch nicht Deine Behauptung. Wenn ich das richtig erinnere, hattest Du u.a.
- behauptet, die ART könne keine Aussagen darüber machen, was hinter dem EH geschehe
- behauptet, es könne nichts in ein SL fallen, weil das in unseren Bezugssystem unendlich lange dauern würde
- angenommen, daß die GW hinter dem EH entstehen und daher schneller als c sein müßten
- die Frequenz eines abgestrahlten Signals mit der de-Broglie-Frequenz verwechselt
- behauptet, GW könnten niemals gemessen werden
- behauptet, GW hätten einen longitudinale Schwingungsrichtung
- bahauptet, SL würden sich laut ART zu einem SL mit Radius 0 vereinigen
- ein Einstein-Papier als Begründung, das jedoch einen Rechenfehler enthält

Alles widerlegt.


Nee, stimmt nicht. Ist alles nicht widerlegt.

Hallo Forum,
hallo step,

eigentlich habe ich genug Anderes zu tun und habe keine Zeit, um auf diesem Niveau zu diskutieren. Da step aber schon mal meiner Argumentation mit dem Argument beenden wollte, dass ich vor 3 Jahren ihm nicht widersprochen habe, tue ich es hiermit der Form halber. Im Ernst: Was ist das für eine Argumentation von step? Ich komme hier mit 8 Argumenten gegen Schwarze Löcher und erläutere diese. Er kommt mit der pauschalen Aussage, dass das alles widerlegt ist. Das ist ein schönes Totschlagargument, welches man erst mal nicht entkräften kann. Außer mit dem Hinweis, dass das ein völlig blödsinniges Argument von step ist. Egal, der Form halber widerlege ich dieses Argument damit, dass ich behaupte, dass seine Widerlegungen alle widerlegt sind.

Nein, im Ernst. Auch nach einem Jahr hat niemand eine Idee hier aufgeschrieben, warum ich mit meiner Beweiskette gegen die Existenz von Schwarzen Löchern unrecht haben sollte. So wie Einstein, so bin auch ich der Meinung, dass Schwarze Löcher nicht existieren können. Diese widersprechen schlicht den Relativitätstheorien. Ungeachtet dessen verkünden die “Wissenschaftler“ immer öfter, dass sie Gravitationswellen von verschmelzenden Schwarzen Löchern entdeckt haben. Was für ein Schwachsinn. Das wirft die Menschheit für Jahrzehnte zurück. Es kann keine Schwarzen Löcher geben, auch wenn das immer wieder von “Wissenschaftlern“ behauptet wird. Ja, Euren Hinweis auf den Falschfahrer auf der Autobahn könnt Ihr Euch sparen. Damit entkräftet Ihr nicht ein einziges Argument von mir.

Die Meinung von mir ist aber auch nicht wirklich neu. Warum melde ich mich also? Wie gesagt, hauptsächlich ärgert mich die vorgenannte Argumentation von step, der ich einfach widersprechen muss. Dann kommt dazu, dass der Anbieter meiner Webseite nach 18 Jahren seinen Dienst quittiert hat und meine Webseite somit umziehen musste. Von daher will ich hiermit den neuen Standort meiner Homepage bekannt geben. Diese ist jetzt zu finden unter:

https://jaguste.lima-city.de/

Die Argumentationskette gegen Schwarze Löcher könnt Ihr unter der nachfolgenden Adresse jederzeit runterladen:

https://jaguste.lima-city.de/images/Freigeisterhaus/180128-Schwarze_Loecher_gibt_es_nicht-Bernd_Jaguste.pdf

Da ich lange nicht mehr aktiv war, hier noch mal die Kurzfassung meiner Raumwellentheorie:

Einstein hat als Ursache der Gravitation die Krümmung/Dehnung der Raumzeit erkannt. Diese tritt in der Umgebung von Masse auf. Wie bzw. weshalb diese Masse die Raumzeit krümmt bzw. dehnt, hat er jedoch nicht erklärt. Was wäre nun, wenn Materie eine Verdichtung der Raumzeit wäre? Wenn sich der Raum zu Materie verdichtet, so dehnt er im Gegenzug den umgebenden Raum und es entsteht Gravitation. Die Raumbilanz ist ausgeglichen. Materie ist eine Verdichtung der Raumzeit. Dies erklärt, warum Materie überhaupt die umgebende Raumzeit dehnen kann. Um die Welt mit all ihren Dingen zu erschaffen, benötigt man nur Raum. Materie und Gravitation ist eine Daseinsform des Raums bzw. der Raumzeit.

Dem mathematischen Begriff des Raums wiederum steht das Chaos gegenüber. Es gibt keinen absolut leeren Raum, da ein Bezugspunkt fehlt, um diesen Raum zu definieren. Erst wenn Unordnung auftritt, entsteht ein Bezugssystem und man kann den Raum vermessen. Diese Unordnung könnte eine kleine Dichteschwankung in der unendlichen Gleichförmigkeit sein. Sofort würde Raum und Chaos entstehen. Raum und Chaos bedingen sich gegenseitig. Raum ist der Gegenspieler von Chaos und Materie das Gegenteil von Gravitation. Die Bilanzen sind ausgeglichen.

Auf dieser Grundlage kann man eine ganze Menge erklären. Hierzu zählt die dunkle Materie, die dunkle Energie, die Energiebilanz des Urknalls, den Ereignishorizont von Schwarzen Löchern und und und.

Falls ich Euer Interesse an meinen Ideen geweckt habe, besucht doch meine Homepage oder kauft eines meiner Bücher bei Amazon. Da ich aber keinerlei kommerzielles Interesse diesbezüglich habe, könnt Ihr mir auch eine kurze Mail schreiben und ich schicke Euch das Manuskript als pdf-Datei kostenlos zu.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste
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uwebus
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Anmeldungsdatum: 23.06.2011
Beiträge: 4688

Beitrag(#2167353) Verfasst am: 17.02.2019, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:


So wie Einstein, so bin auch ich der Meinung, dass Schwarze Löcher nicht existieren können. Diese widersprechen schlicht den Relativitätstheorien.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste


Bernd, nur mal so im Vorbeigehen:

Warum sich über Schwarze Löcher (rein mathematische Konstrukte) echauffieren, wenn die Relativitätstheorie selbst noch mit einem entscheidenden Mangel behaftet ist?

Der Begriff RaumZeit ist ein rein esoterischer Begriff, da weder der Raum technisch-physikalisch definiert ist noch eine Zeit als solche in Form einer Entität existiert.

Was Herr Einstein da mit seiner krümmbaren RaumZeit zur Papier gebracht hat entspricht in etwa der Denkweise der Scholastik, auf Deutsch Schulwissenschaft. Man einigt sich auf einen Begriff, den man nicht definieren kann und fängt an, diesem Begriff physische Eigenschaften zuzuschreiben.

Normalerweise findet man diese Vorgehendweise in den Religionen, man postuliert einen Gott und schreibt diesem dann Eigenschaften und Verhaltensweisen zu.

Beides hat Erfolg: Wohl >80% der Menschen glauben an Götter und wohl auch >80% unsrer Zeitgenossen glauben an ein beschleunigt expandierendes Universum, weil es so in den Lehrbüchern steht und an Universitäten gelehrt wird.

Nun ist dummerweise die Evidenz einer Wahrnehmung unser einziges Wahrheitskriterium und damit ist Evidenz vom wiederholbaren Experiment abhängig.

Leider entziehen sich sowohl Götter als auch beschleunigt expandierende Universen dem Experiment, also ist das, was du da seit Jahren versuchst rüberzubringen, Spekulation. Und die kann man zu Spekulatius verbacken, dem Einen schmecken sie, dem Anderen nicht.

Fang doch einfach mal an dir über die RT mit deren undefinierten Begriffen Gedanken zu machen statt hier über mathematische Knöllchen (SL) zu spekulieren.


Gruß
uwebus
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
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Beitrag(#2167382) Verfasst am: 18.02.2019, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Inzwischen sind über 10 Gravitationswellenereignisse zusammengekommen, hier eine schöne Liste mit Bildchen:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_gravitational_wave_observations

Die Belege für ihre Passung zur ART (inklusive transversale Natur, Frequenzgang, Amplitude usw.) sind inzwischen ziemlich gut, auch durch die unterschiedlichen gemessenen Typen und durch die unabhängige EM-Messung.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20076
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2179452) Verfasst am: 26.05.2019, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.youtube.com/watch?v=99hVAu1k6G8&feature=youtu.be

Was läuft falsch in der gegenwärtigen Physik?
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"als ob"
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
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Beitrag(#2179456) Verfasst am: 26.05.2019, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, die Hossenfelder ...

Ich finde, ihre Kritik an dem Ansatz, schöne Gesetze zu finden, tendenziös vorgetragen. Manche Zitate (z.B. Dirac, Streben nach mathematischer Schönheit) werden überdeutet. Oft teilt sie erstmal aus und schränkt es nachher wieder ein (etwa beim Thema Einfachheit oder Einstein). Bei der Quantenphysik sagt sie, daß viele Leute sie häßlich finden, schränkt dann aber ein, sie selbst fände sie sehr schön - und Letzteres denken auch fast alle Physiker, die ich kenne.

Im geschichtlichen Rückblick stellt sie einige falsche "schöne" Annahmen vor, aber der Punkt ist, daß es natürlich immer mehr schöne Annahmen als gute Theorien gibt. Sie verschweigt, daß die Theorien, die sich als besser herausstellten, noch schöner / allgemeiner waren.

Ein Beispiel: Newtowns Gleichungen sind zwar einfach (intuitiv), aber aus Expertensicht häßlich, weil sie in bewegten Bezugssystemen eine sehr häßliche Form annehmen - man müßte zudem zusätzlich erklären, warum es ein ausgezeichnetes Bezugssystem geben sollte und welches das wäre. Die Relativitätstheorie ist zwar aus Laiensicht weniger einfach und weniger schön, aber sie ist, auf die allgemeine Situation angewendet, einfacher und schöner. Hossenfelder tut so, als ob diese von Einstein gesehene Inkosistenz kein Einfacheitsargument gewesen sei, tatsächlich hat Einstein aber explizit gesehen, daß es nicht sein sollte, daß Gesetze in verschiedenen Inertialsystemen unterschiedliche Form haben, und daß die Maxwell-Gleichungen ein Beispiel darstellen, wo es besser paßt.

Einigen Kritikpunkten stimme ich zu, etwa daß die Stringtheorie aus heutiger Sicht eher bedarfsgerecht zusammenparametrisiert wirkt und man hier wohl etwas fundamental Neues bzw. Zusätzliches braucht. Und vor allem auch, daß wir zu wenig Daten haben, um etwa aus der statistischen verteilung universeller Parameter auf eine Theorie etwa für die kosmologische Konstante zu schließen (weil wir nicht viele Universen betrachten können).

Zur Frage, was denn nun derzeit falsch läuft, bzw. was ihrer Ansicht nach richtig wäre, kommt sie gegen Ende zur Wissenschaftspolitik. Da kann man ja Einiges zurecht kritisieren, z.B. die kurzen Verträge oder auch das "publish or perish", aber den Zusammenhang mit dem mangelnden Erfolg der theoretischen Physik bei der großen Vereinheitlichung sehe ich so primär nicht. Der liegt aus meiner Sicht vielmehr daran, daß man für den nächsten Schritt eine zündende neue Idee oder/und mehr Daten braucht. Die Physiker spielen so lange mit der Stringtheorie herum, weil bisher niemand etwas Besseres gefunden hat.

Ich denke, sie wird - in bezug auf die Einfachheit/Schönheit der Physik - unrecht behalten.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#2179470) Verfasst am: 26.05.2019, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

@ step

Du bist also der Meinung, dass die Schönheit ein entscheidendes Kriterium zur Beurteilung einer Theorie sein sollte? Und dass auch historisch betrachtet der Schönheitssinn entscheidet für das Auffinden guter Theorien gewesen ist?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2179481) Verfasst am: 26.05.2019, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Du bist also der Meinung, dass die Schönheit ein entscheidendes Kriterium zur Beurteilung einer Theorie sein sollte?

Keineswegs!

Ob eine Theorie gut ist, dafür zählt nur, wieviel sie voraussagt / erklärt und damit natürlich auch, wie gut sie überprüfbar und überprüft ist. Ich glaube, hier baut Hossenfleder einen Strohmann auf und sucht Zitate - in Wirklichkeit sehen fast alle Theoretiker das genauso.

Ich finde allerdings, daß bei bisherigen guten Theorien meistens die Einfachheit im Verhältns zur Anwendbarkeit sehr groß war, insbesondere größer als bei den Vorausgängern. Dies könnte eine triviale natürliche Ursache haben, insbesondere hat es jedenfalls einen ästhetischen Reiz für mich.

Mein Hauptkritikpunkt an Hossenfelder ist, daß sie die Hauptursache für die fehlende GUT bei den Zuständen im Wissenschaftsbetrieb sieht. Ich habe den Verdacht, daß dies eigentlich ihr Thema ist und sie das Ding mit der Schönheit nur als Aufhänger nutzt. Man könnte sich einfach die letzten 6 Minuten ansehen und den Rest vergessen. Es ist Politik bzw. Soziologie.

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Und dass auch historisch betrachtet der Schönheitssinn entscheidet für das Auffinden guter Theorien gewesen ist?

Hossenfelder faßt "Schönheit" sehr breit, damit sie es widerlegen kann. Einfachheit, Allgemeinheit, Symmetrie waren jedenfalls in einigen prominenten Fällen Motivation für das Auffinden, ein Beispiel (RT) habe ich ja genannt (das Hossenfleder mE falsch darstellt). Ich kann weitere nennen, auch das sehr erfolgreiche Standardmodell, Noethertheorem, Minimalprinzip, ...
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Beitrag(#2179492) Verfasst am: 26.05.2019, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man beispielsweise an die zeta-Funktion denkt, kann man schwerlich den Einfluß ästhetischer Kriterien auf die Beschreibung der Welt ausschließen.
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Beitrag(#2179514) Verfasst am: 26.05.2019, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn man beispielsweise an die zeta-Funktion denkt, kann man schwerlich den Einfluß ästhetischer Kriterien auf die Beschreibung der Welt ausschließen.

Da muß ich doch mal nachfragen - es ist ungewöhnlich, daß jemand die zeta-Funktion als Beispiel für die Beschreibung der Welt nennt. Weißt Du denn, wo die (außerhalb der Mathematik) verwendet wird?
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Beitrag(#2179521) Verfasst am: 26.05.2019, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn man beispielsweise an die zeta-Funktion denkt, kann man schwerlich den Einfluß ästhetischer Kriterien auf die Beschreibung der Welt ausschließen.

Da muß ich doch mal nachfragen - es ist ungewöhnlich, daß jemand die zeta-Funktion als Beispiel für die Beschreibung der Welt nennt. Weißt Du denn, wo die (außerhalb der Mathematik) verwendet wird?


Es ist eine der faszinierendsten Storys in der Mathematik und der Physik, die ja zumindest im 20. Jahrhundert (oder war es erst in diesem Millenium?) zu einer gemeinsamen Geschichte konvergiert sind. In der Kernphysik, soweit ich weiß.
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Beitrag(#2179523) Verfasst am: 26.05.2019, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Es ist eine der faszinierendsten Storys in der Mathematik und der Physik, die ja zumindest im 20. Jahrhundert (oder war es erst in diesem Millenium?) zu einer gemeinsamen Geschichte konvergiert sind. In der Kernphysik, soweit ich weiß.

Sehr gut, 1 mit Sternchen! zwinkern
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Beitrag(#2179524) Verfasst am: 26.05.2019, 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Merci. Aber ist doch wahr, oder?
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Beitrag(#2179525) Verfasst am: 26.05.2019, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, ist wahr. Das andere Beispiel, was oft genannt wird, ist die Gruppentheorie.

Allerdings ist in beiden Fällen der Zusammenhang mW erst im Nachhinein entdeckt worden.
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Beitrag(#2179708) Verfasst am: 28.05.2019, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ja, die Hossenfelder ...

... ist gut. Mr. Green Pfeifen


step hat folgendes geschrieben:
Ich finde, ihre Kritik an dem Ansatz, schöne Gesetze zu finden, tendenziös vorgetragen. Manche Zitate (z.B. Dirac, Streben nach mathematischer Schönheit) werden überdeutet. Oft teilt sie erstmal aus und schränkt es nachher wieder ein (etwa beim Thema Einfachheit oder Einstein).

Die Zitate fand ich auch überstrapaziert, beim Dirac-Zitat fällt es am deutlichsten auf. Ohne den Zusammenhang zu kennen, in dem die Zitate gesagt wurden, hängt das ein wenig in der Luft.

Tendenziös fand ich die Zitate allerdings nicht. Wenn Hossenfelder austeilen hätte wollen, gäbe es eine Reihe vollmundiger Vorhersagen der String-Theoretiker, von denen keine eingetroffen ist. String-Theorie braucht Supersymmetrie und Supersymmetrie ist ein Schönheitsargument.


step hat folgendes geschrieben:
Bei der Quantenphysik sagt sie, daß viele Leute sie häßlich finden, schränkt dann aber ein, sie selbst fände sie sehr schön - und Letzteres denken auch fast alle Physiker, die ich kenne.

Sollte meines Erachtens nur zeigen, daß Schönheit mitunter eine subjektive Sache ist und auch Hossenfelder nicht unempfänglich gegenüber solchen Anmutungen ist.


step hat folgendes geschrieben:
Im geschichtlichen Rückblick stellt sie einige falsche "schöne" Annahmen vor, aber der Punkt ist, daß es natürlich immer mehr schöne Annahmen als gute Theorien gibt. Sie verschweigt, daß die Theorien, die sich als besser herausstellten, noch schöner / allgemeiner waren.

Was ist schöner? Eine kreisförmige Planetenbahn? Eine Ellipse oder ein Kegelschnitt als Planetenbahn? Eine relativistische Geodäte?

Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Allgemeinheit hingegen ist etwas handfestes. Somit wäre Schönheit überflüssig.

Ketzerei: Sich an Schönheit zu orientieren ist so etwas wie die Spiritualität des Physikers. Beweisen läßt sich damit nichts, aber sie kann Inspirationsquelle sein und die Richtung weisen, in der man weitermacht. Freilich ohne Gewähr, daß die Richtung stimmt.



step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Du bist also der Meinung, dass die Schönheit ein entscheidendes Kriterium zur Beurteilung einer Theorie sein sollte?

Keineswegs!

Ob eine Theorie gut ist, dafür zählt nur, wieviel sie voraussagt / erklärt und damit natürlich auch, wie gut sie überprüfbar und überprüft ist.

Demnach wäre String-Theorie nie eine wirklich gute Theorie gewesen.


step hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, hier baut Hossenfleder einen Strohmann auf und sucht Zitate - in Wirklichkeit sehen fast alle Theoretiker das genauso.

Hinter dem "Schönheitsargument" steckt mehr.

Zitat:
Ein Schrei nach Erklärung: Feinabstimmung und Naturalness in den Grundlagen der Physik
Hossenfelder - Jan 2018

In dieser Arbeit werde ich analysieren, ob "unnatürlich" kleine oder große Zahlen einer Erklärung bedürfen und ob Hypothesen, die solche Zahlen erklären, vielversprechende Forschungsthemen sind. Meine Antwort wird lauten: "machmal".


https://arxiv.org/pdf/1801.02176.pdf

Vieles davon ist mir zu hoch, den Rest halte ich für überzeugend.

In jedem Fall ist es sehr schön argumentiert. zwinkern


step hat folgendes geschrieben:
Es ist Politik bzw. Soziologie.

Das auch.

zelig hat vor etwa einem Jahr ein Interview verlinkt, in dem sich ein Beispiel findet, wie diese Politik bzw. Soziologie aussieht. Ich hab's damals leider nicht geschafft, das zu kommentieren.

zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat aus einem Interview mit Martin Rees "Sorgen über das Ende der Wissenschaft – und der Menschheit"

https://www.spektrum.de/news/geht-die-menschheit-und-die-wissenschaft-unter-interview-mit-martin-rees/1572718


Spektrum-Interview hat folgendes geschrieben:
John Horgan:´Die Suche nach einer vereinheitlichten Theorie der Physik scheint nicht mehr voran zu kommen. Könnte es sich dabei um eine Sackgasse handeln?

Martin Rees: Es ist überheblich, extrem brillante Wissenschaftler dafür zu verhöhnen – wie etwa Woit und Smolin es getan haben –, dass sie ihr wissenschaftliches Leben diesem Ziel gewidmet haben.

Woit oder Smolin sollen jemanden verhöhnt haben? Glaub ich nicht. Der Vorwurf ist ein schlechter Versuch, Kritik an der String-Theorie ins Abseits zu stellen. Die String Wars sind schon wieder zehn oder mehr Jahre her, aber so recht ist die Kritik in der Öffentlichkeit noch nicht angekommen.
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Beitrag(#2179709) Verfasst am: 28.05.2019, 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.youtube.com/watch?v=99hVAu1k6G8&feature=youtu.be

Was läuft falsch in der gegenwärtigen Physik?


Der Vortrag ist interessant, ein Begriff ist mir dabei hängen geblieben: Einfachheit.

Die Teilchenphysik ist nicht einfach, da sie sich mit 25 verschiedenen Teilchen beschäftigt.

Die Relativitätstheorie ist zu einfach, weil sie sich auf zwei Begriffe (Raum und Zeit) und nur eine Wirkung (Gravitation) beschränkt.

Erweitere ich die Relativitätstheorie um einen Begriff Gegenwirkung,

dann habe ich das Prinzip actio = reactio, welches ich jetzt noch dimensionieren muß in Raum und Zeit.

Raum hat Volumen, Zeit ist Delta t und steht für Veränderung, also muß das Prinzip als räumliches Wechselwirkungsprinzip darstellbar sein.

Und was räumlich wechselwirkt kann man als Energie definieren.

Man sucht doch nach der Quantengravitation? Bei mir gibt es diese Quantengravitation, dargestellt für ein Wirkungsquantum h.

An Einfachheit ist mein Modell nicht zu überbieten, es erklärt den Begruiff Raum, es erklärt wie die Zeit Delta t entsteht, und es ermöglicht Vorhersagen, die mit empirisch-experimentellen Ergebnissen der Physik kompatibel sind.

Trotzdem ziehen es Physiker vor, sich mit Dimensionen im Dutzendbereich zu beschäftigen und vermeiden es tunlichst die Frage zu beantworten, aus was denn ihr Raum bestehen soll, in dem sich Teilchen tummeln oder auch Strings. Ich kenne Strings nur als Damenunterwäsche und da kommt es auf die Trägerin an, ob man von Schönheit oder eher auch nicht reden kann.
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Beitrag(#2179721) Verfasst am: 28.05.2019, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Tendenziös fand ich die Zitate allerdings nicht. Wenn Hossenfelder austeilen hätte wollen, gäbe es eine Reihe vollmundiger Vorhersagen der String-Theoretiker, von denen keine eingetroffen ist. String-Theorie braucht Supersymmetrie und Supersymmetrie ist ein Schönheitsargument.

Ja, nur dann hätte ihre Kritik die politische Allgemeinheit eingebüßt. Die Stringtheorie hat auch ohne Hossenfelder viele Gegner, auch unter Physikern.

smallie hat folgendes geschrieben:
... Somit wäre Schönheit überflüssig.

Geschenkt. Ich finde das ganze Thema sowieso total überzogen. Wenn man wirklich "Schönheit" von Formeln / Theorien nicht nur subjektiv-ästhetisch genießen, sondern sie epistemologisch operationalisieren wollte, müßte man u.a. ein Maß für Einfachheit definieren, z.B. den Quotienten aus Anwendungsbereich und Komplexität.

Und Schönheit dient Hossenfelder sowieso nur als Aufhänger, in Wirklichkeit kritisiert sie etwas ganz Anderes (durchaus auch zurecht).

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ob eine Theorie gut ist, dafür zählt nur, wieviel sie voraussagt / erklärt und damit natürlich auch, wie gut sie überprüfbar und überprüft ist.
Demnach wäre String-Theorie nie eine wirklich gute Theorie gewesen.

Genau, jedenfalls bis jetzt nicht. Sie ist nur eine mathematisch geniale Hypothese. Und hat als solche übrigens schon zu verblüffenden mathematischen Entdeckungen beigetragen, etwa in der tropischen Geometrie.

Übrigens stimmt es auch nicht, daß man sie gar nicht überprüfen könne. Es gibt auch schon konkrete Ansätze, z.B. die Kompaktifizierung der Extradimensionen im CMB zu messen.
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Beitrag(#2179906) Verfasst am: 31.05.2019, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
... Somit wäre Schönheit überflüssig.

Geschenkt. Ich finde das ganze Thema sowieso total überzogen. Wenn man wirklich "Schönheit" von Formeln / Theorien nicht nur subjektiv-ästhetisch genießen, sondern sie epistemologisch operationalisieren wollte, müßte man u.a. ein Maß für Einfachheit definieren, z.B. den Quotienten aus Anwendungsbereich und Komplexität.

Schönheitsargumente führten manchmal zum Erfolg, manchmal in die Sackgasse.

Hossenfelder erwähnt Murray Gell-Mann. Dem wurde vorgeworfen, seine neue Theorie passe nicht zu diesen und jenen Experimenten. Worauf Gell-Mann sagte: "Dann waren die Experimente halt falsch." Er hat recht behalten. Schönheit vs Pseudo-Result 1 : 0.


step hat folgendes geschrieben:
Und Schönheit dient Hossenfelder sowieso nur als Aufhänger, in Wirklichkeit kritisiert sie etwas ganz Anderes (durchaus auch zurecht).

Du meinst vermutlich dies:

step hat folgendes geschrieben:
Zur Frage, was denn nun derzeit falsch läuft, bzw. was ihrer Ansicht nach richtig wäre, kommt sie gegen Ende zur Wissenschaftspolitik. Da kann man ja Einiges zurecht kritisieren, z.B. die kurzen Verträge oder auch das "publish or perish", aber den Zusammenhang mit dem mangelnden Erfolg der theoretischen Physik bei der großen Vereinheitlichung sehe ich so primär nicht.

Das sicher auch.

Hossenfelders Kritik geht tiefer. Ein Thema aus ihrer obigen Arbeit herausgegriffen:

Sabine Hossenfelder hat folgendes geschrieben:
Probleme von Feinabstimmungs-Argumenten - Zirkularität

Ein wesentliches Problem von Feinabstimmungs-Argumenten in der Kosmologie und in der Teilchenphysik ist es, auf Wahrscheinlichkeiten zu verweisen ohne die zugrunde liegende Wahrscheinlichkeitsverteilung zu definieren, oder falls sie definiert wurde, zu erklären, worauf diese Verteilung basiert.



step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Demnach wäre String-Theorie nie eine wirklich gute Theorie gewesen.

Genau, jedenfalls bis jetzt nicht.

Bis jetzt? Du meinst, da kommt noch was?

Leonard McCoy hat folgendes geschrieben:


Der Anspruch der String-Theorie ist es, besser zu sein als das Standardmodell. Zum Beispiel die Masse des Higgs- und der anderen Elementarteilchen zu erklären. Im Standardmodell muß das als gegeben hingenommen werden. Schön, aber Moment. Sollte eine neue Theorie nicht etwas zur Nichtlokalität der QM sagen? Sie muß es, wenn sie eine Theorie der Quantengravitation sein will.

Apropos. Stringtheorie beschreibt nur einen masse-freien Raum. 10^500 Anti-DeSitter-Universen, die nichts mit unserem Universum zu tun haben. Ganz großartig. Nach zwanzig Jahren herumrechnen ist das den Rechnern auch aufgefallen. Glücklicherweise kam Maldacena auf die AdS/CFT-Dualität, so daß man sagen konnte, über Umwege beschreibt Stringtheorie dann doch unser Universum. Flickwerk.


step hat folgendes geschrieben:
Sie ist nur eine mathematisch geniale Hypothese. Und hat als solche übrigens schon zu verblüffenden mathematischen Entdeckungen beigetragen, etwa in der tropischen Geometrie.

Also gar keine Physik?


step hat folgendes geschrieben:
Übrigens stimmt es auch nicht, daß man sie gar nicht überprüfen könne. Es gibt auch schon konkrete Ansätze, z.B. die Kompaktifizierung der Extradimensionen im CMB zu messen.

Ich halte die Idee von Extradimensionen für einen der häßlichsten Ansätze überhaupt. Erst konstruiert man Extradimensionen, um freie Parameter zu haben, mit denen man die Welt erklären kann - und nicht nur unsere, sondern auch alle anderen. Dann kompaktifiziert man die Dimensionen, um der Tatsache Rechnung zu tragen, daß wir nur 3 + 1 Dimensionen beobachten.

Obendrein kommt als physikalischer Treppenwitz noch die AdS/CFT-Dualität und die These vom holographischen Universum, die eine der drei Dimensionen "kompaktifiziert" dazu. Das sollte sich im CMB deutlicher niederschlagen als die Kompaktifizierung der restlichen Dimensionen. Ich zweifle nicht daran, daß die Stringtheorie das eine wie das andere erklären kann.

Es wird keine eindeutige Geschichte erzählt. Die spezielle Relativität erzählt die Geschichte von den Zwillingen, die unterschiedlich alt sind, nachdem einer eine annähernd lichtschnelle Reise unternommen hat. Die allgemeine Relativität erzählt die Geschichte eines Menschen, der in einem fensterlosen Zimmer aufwachte und nicht wußte, ob er auf einem Planeten ist oder in einem beschleunigten Raumschiff.

Welche Geschichte erzählt die Stringtheorie?
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Beitrag(#2179939) Verfasst am: 01.06.2019, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Hossenfelders Kritik geht tiefer. Ein Thema aus ihrer obigen Arbeit herausgegriffen:

Sabine Hossenfelder hat folgendes geschrieben:
Probleme von Feinabstimmungs-Argumenten - Zirkularität

Ein wesentliches Problem von Feinabstimmungs-Argumenten in der Kosmologie und in der Teilchenphysik ist es, auf Wahrscheinlichkeiten zu verweisen ohne die zugrunde liegende Wahrscheinlichkeitsverteilung zu definieren, oder falls sie definiert wurde, zu erklären, worauf diese Verteilung basiert.

Vorweg: Mein Kommentar bezog sich nur auf das Video. Die Feinabstimmung streift sie da nur indirekt, bei den Themen "alle Konstanten nahe bei 1" und "Dunkle Energie".

Ich nehme an, Du (oder sie) kritisiert hier beispielsweise folgende (vereinfachte) Argumentation:
1. Die kosmologische Konstante / Vakuumenergiedichte müßte initial einen extrem kleinen, extrem genauen Wert gehabt haben.
2. Das ist extrem unwahrscheinlich.
3. Postuliert man ein entsprechendes Inflatonfeld, entfällt das Problem.
4. Daher ist es extrem wahrscheinlich, daß es ein solches Inflatonfeld gibt.

Ich finde, sowohl (2.) als auch (4.) bewegen sich irgendwo zwischen "nicht zwingend" und "unzulässig". Trotzdem macht es Sinn, eine Inflatonfeldhypothese zu betrachten und zu überprüfen. Man rät bzw. sucht geeignete Ansätze und Modelle - was sonst sollte man auch tun? Solange man vermeidet, mit schlecht definierten Wahrscheinlichkeiten zu argumentieren, sehe ich darin kein Problem. Als eher positivistisch geprägter Mensch bleibe ich da eher cool. Es gibt Ansätze ganz ohne Feinabstimmung (in denen die Feinabstimmung sozusagen ein Artefakt der fehlenden Theorie ist), sowie Ansätze, in denen die Feinabstimmung ein reiner Ensembleeffekt ist.

Was schlägt Hossenfelder eigentlich konkret inhaltlich vor - wie soll man ihrer Ansicht nach bessere Theorien entwickeln und was sollte man statt der LHC Experimente tun?

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Demnach wäre String-Theorie nie eine wirklich gute Theorie gewesen.
Genau, jedenfalls bis jetzt nicht.
Bis jetzt? Du meinst, da kommt noch was?

Es scheint mir durchaus möglich, daß eine zukünftige, gute Theorie Ähnlichkeit mit dem mathematischen Apparat der String- oder M-theorie hat. Auch SUSY ist meiner Ansicht nach noch nicht endgültig raus. Aber natürlich sollte man alternative Ansätze verfolgen und sich Gedanken darüber machen, was es bedeutet, wenn immer mehr einfache Varianten ausgeschlossen werden. Auch ich habe das Gefühl, daß da noch mindestens eine ganz wesentliche zündende Idee fehlt.

smallie hat folgendes geschrieben:
Sollte eine neue Theorie nicht etwas zur Nichtlokalität der QM sagen? Sie muß es, wenn sie eine Theorie der Quantengravitation sein will.

Auf jeden Fall. Da gibt es bisher nur Ansätze, z.B. diesen hier:
https://arxiv.org/abs/1310.4957 - Nonlocality in string theory
https://www.perimeterinstitute.ca/fr/videos/nonlocality-and-string-field-theory

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Sie ist nur eine mathematisch geniale Hypothese. Und hat als solche übrigens schon zu verblüffenden mathematischen Entdeckungen beigetragen, etwa in der tropischen Geometrie.
Also gar keine Physik?

Non sequitur. Bis jetzt ist die Stringt"heorie" rein hypothetisch. Ohne das wirklich vergleichen zu wollen, auch die Riemannsche Geometrie war ursprünglich ein rein mathematisches Konstrukt.

smallie hat folgendes geschrieben:
Ich halte die Idee von Extradimensionen für einen der häßlichsten Ansätze überhaupt. ...

Ist Häßlichkeit jetzt was Gutes oder Schlechtes? zwinkern

smallie hat folgendes geschrieben:
Es wird keine eindeutige Geschichte erzählt.

Ja, jedenfalls derzeit nicht.
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Beitrag(#2180112) Verfasst am: 03.06.2019, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Vorweg: Mein Kommentar bezog sich nur auf das Video. Die Feinabstimmung streift sie da nur indirekt, bei den Themen "alle Konstanten nahe bei 1" und "Dunkle Energie".

Ja, klar. Das war sozusagen Hintergrundinfo.


step hat folgendes geschrieben:
Ich nehme an, Du (oder sie) kritisiert hier beispielsweise folgende (vereinfachte) Argumentation:
1. Die kosmologische Konstante / Vakuumenergiedichte müßte initial einen extrem kleinen, extrem genauen Wert gehabt haben.
2. Das ist extrem unwahrscheinlich.
3. Postuliert man ein entsprechendes Inflatonfeld, entfällt das Problem.
4. Daher ist es extrem wahrscheinlich, daß es ein solches Inflatonfeld gibt.

Ich finde, sowohl (2.) als auch (4.) bewegen sich irgendwo zwischen "nicht zwingend" und "unzulässig".

Ziemlich so. In meinen Worten:

Die heutige kosmologische Konstante liegt sehr nahe bei 1 liegt, nach einer inflationäre Ausdehnung um den Faktor 10 hoch 30 keine Erklärung. Ist das Feinabstimmung? Wenn 1,001 feinabgestimmt ist ändert eine Verrechnung mit 10^30 nichts an der Feinabstimmung.

Obendrein ist nicht klar, warum die Inflation genau bei einem bestimmten Wert der Konstante aufhören sollte und nicht schon vorher oder später.


Als Generalkritik, wie einfach sich solche feinabgestimmten Feld-Überlegungen auf alles Mögliche anwenden lassen:

Das Sonnensystem: alle Planeten liegen in einer Ebene, bis auf wenige Grad Abweichung. Was für ein Zufall, das muß feinabgestimmt sein. Eine passende Erklärung ist schnell erfunden: in der Anfangszeit des Sonnensystems gab es ein Ekliptisches Feld und ein Ekliptikon als Teilchen, das die Körper eines Sonnensystems in eine Ebene zwingt. Sobald die Körper in einer Ebene sind, verschwindet das Ekliptische Feld.


step hat folgendes geschrieben:
Trotzdem macht es Sinn, eine Inflatonfeldhypothese zu betrachten und zu überprüfen.

Sicher. Solange man sich der Stärken und der Schwächen der Hypothese bewußt ist. Wenn Abwandlungen einer Theorie aus dem Boden schießen wie Pilze, ist das ein Zeichen, daß die Hypothese zu viele Freiheitsgrade hat. Das ist nicht "schön".

Auch sicher: Inflation ist unbestritten eine faszinierende Idee.


step hat folgendes geschrieben:
Man rät bzw. sucht geeignete Ansätze und Modelle - was sonst sollte man auch tun? Solange man vermeidet, mit schlecht definierten Wahrscheinlichkeiten zu argumentieren, sehe ich darin kein Problem. Als eher positivistisch geprägter Mensch bleibe ich da eher cool.

Jetzt sind wir beim eigentlichen Problem. Ich nenne es Großer-Reproduzibilitäts-Knall. Es ist noch keine zwanzig Jahre her, da ist den Leuten aufgefallen, daß viele oder gar die meisten Ergebnisse der Medizin, der Psychologie, der Soziologie falsch sind. Aufgrund zu laxer Methodik und zu salopper Auslegung von Statistik.

Zum Beispiel "der Garten der verzweigten Pfade". So läßt sich leicht etwas finden im Rauschen der Daten.

Statistical Modeling, Causal Inference, and Social Science hat folgendes geschrieben:
I’ve just saw this image in a paper discussing the weight of evidence for a “hiatus” in the global warming signal and immediately thought of the garden of forking paths.



https://statmodeling.stat.columbia.edu/2019/05/18/hey-people-are-doing-the-multiverse/


Das Bild erinnert fatal an den Theorie-Wildwuchs der Inflationstheorie.

Insofern hat die Reproduzibiltäts-Krise auch der Physik etwas zu sagen. Nicht unbedingt der etablierten Physik, die etwas stabiler aufgestellt ist als es die Humanwissenschaften etc. sind. Aber der spekulativen, theoretischen Physik, die nicht davor gefeit ist, die selben - naheliegenden - Fehler zu machen, wie die Humanwissenschaften.

Ich weiß nicht ob Hossenfelder das auch so sieht, mir scheint das der Kern der Sache zu sein. Positivismus, ja, cool. Aber hey, manchmal ist der Autopilot an.

Nochmal anders gesagt: die wissenschaftliche Methode kommt leider ohne Abbruchbedingung.


step hat folgendes geschrieben:
... Ansätze, in denen die Feinabstimmung ein reiner Ensembleeffekt ist.

Multiversum?!


step hat folgendes geschrieben:
Was schlägt Hossenfelder eigentlich konkret inhaltlich vor - wie soll man ihrer Ansicht nach bessere Theorien entwickeln ...


Hossenfelder hat folgendes geschrieben:
F: Was sollten Physiker tun anstatt auf kleinen Zahlen herumzureiten?

A: Ich schlage vor, sich auf klar umrissende Probleme zu fokussieren oder wenigstens, den Versuch zu machen, klar umrissende Probleme zu finden.



Q: What should physicists do instead of obsessing about small numbers?

A: I’d suggest they focus on well-defined problems, or at least make an effort to come up with well-defined problems.

In meiner Sprachregelung heißt "klar umrissen": man kann eine Geschichte erzählen.


step hat folgendes geschrieben:
... und was sollte man statt der LHC Experimente tun?

Einen größeren LHC bauen? Pfeifen (Du kennst die Debatte vermutlich.)


(Rest vorerst geschnippt.)
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