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Ist die Philosophie tot?
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#2054248) Verfasst am: 02.05.2016, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Man soll Texte nicht aus dem Zusammenhang reißen.

Als hättest du diesbezüglich jemals irgendwelche Hemmungen gehabt. Mit ein wenig Kenntnis der Lacanschen Theorie der symbolischen Ordnung und ihrer Beziehung zu jouissance lässt sich diese Aussage leicht einordnen. Lacan macht hier nicht eine Aussage über Wurzel minus eins, sondern er benutzt Wurzel minus eins als ein Beispiel, um sein Konzept des phallischen Signifikanten zu erläutern. Aber warum sich die Mühe machen, theoretische Hintergründe zu erarbeiten? Das kostet doch nur Zeit und strengt die Denkbirne viel zu sehr an. Allenfalls kann man noch darüber streiten, ob das Beispiel schlecht gewählt ist. Das einzige Argument dafür ist allerdings, dass es Schmalspurpolemikern wie dir Munition liefert.

Deine ganze Art, dich mit Theoriebildung im Bereich Geistes- und Gesellschaftswissenschafen zu beschäftigen, reduziert sich auf Cherrypicking und "Ich kapier's nicht, deshalb isses doof."


Mir stellt es sich so dar:

Jeder Mathematiker, der zu obigem Text behaupten würde, dass es sich um Mathematik handelt, würde entweder eingewiesen oder seinen Job verlieren.
Es handelt sich de facto nicht um gültige mathematische Sätze. Aber Lacan tut so als könnte man hier rechnen.
Und auch wenn ich von Mathematik wenig bis sehr wenig Ahnung habe: Mir ist völlig schleierhaft, wie s(die Aussage) irgendwelche Zahlenwerte annehmen kann.

Und auch wenn du mir "Dummstellen" vorwirfst. Wie man der Bedeutung des Genießens durch den Koeffizienten einer Aussage der Mangelfunktion des Signifikanten etwas widererstatten kann, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben.
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luc
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Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2599
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2054253) Verfasst am: 02.05.2016, 13:26    Titel: Re: Ist die Philosophie tot? Antworten mit Zitat

Freidenker1 hat folgendes geschrieben:
Lange Zeit war die Philosophie die Mutter aller Wissenschaften. Doch was ist die Philosophie heute noch? Viele ihrer Kinder hat sie an Einzelwissenschaften verloren. Seit Wittgenstein soll sich die Philosophie auf "Sprachtherapie" beschränken, die Knoten wieder auflösen, die meist von Philosophen selbst durch falschen Sprachgebrauch entstanden sind. Ich denke, die Philosophie war die vernünfterige Schwester der vom Wunschdenken, Teufels- und Gotteswahn besessenen Religion. Heute sind es die Erkenntnisse der Naturwissenschaftler, besonders die der Physiker, Biologen und die der Hirnforschung, die ein aufgeklärter Geist genau beobachten und verdauen sollte. Mehr zu diesem Thema könnt ihr in der neuen Freidenker Galerie finden. mehr hier:
http://www.freidenker-galerie.de/philosophie-hirnforschung-und-willensfreiheit/

Stewen Hawking meinte in seinem neuen Buch, die Philosophie seit tot.
Was meint ihr?


Philosophie habe ich oft als langweiliges Geschwätz und Erbsenzählerei empfunden. Wenn die Fachphilosophen anfangen zu diskutieren, wird es oft unverständlich und unerträglich jargonös. Abgesehen davon stellt sich die Menschheit immer noch existenzielle Fragen wie: Wer bin ich?Was will ich? Welche Zielsetzungen sind moralisch? Warum bin ich hier? Existiert Gott? Hat mein Leben einen Sinn?
3 Optionen bleiben: Religion, Mystik, Philosophie, die für ein Individuum eine Antwort geben können, auch wenn diese Antwort eine sehr persönliche Angelegenheit bleibt, bzw. bleiben sollte. Die Wissenschaft wird nie diese Art von Fragen beantworten. Die Wissenschaft wird vielleicht endgültig erklären, wie der Big Bang entstanden ist aber ganz bestimmt nicht warum es etwas gibt anstatt nichts, weil die Frage an sich unwissenschaftlich ist.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46343
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2054255) Verfasst am: 02.05.2016, 13:37    Titel: Re: Ist die Philosophie tot? Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Freidenker1 hat folgendes geschrieben:
Lange Zeit war die Philosophie die Mutter aller Wissenschaften. Doch was ist die Philosophie heute noch? Viele ihrer Kinder hat sie an Einzelwissenschaften verloren. Seit Wittgenstein soll sich die Philosophie auf "Sprachtherapie" beschränken, die Knoten wieder auflösen, die meist von Philosophen selbst durch falschen Sprachgebrauch entstanden sind. Ich denke, die Philosophie war die vernünfterige Schwester der vom Wunschdenken, Teufels- und Gotteswahn besessenen Religion. Heute sind es die Erkenntnisse der Naturwissenschaftler, besonders die der Physiker, Biologen und die der Hirnforschung, die ein aufgeklärter Geist genau beobachten und verdauen sollte. Mehr zu diesem Thema könnt ihr in der neuen Freidenker Galerie finden. mehr hier:
http://www.freidenker-galerie.de/philosophie-hirnforschung-und-willensfreiheit/

Stewen Hawking meinte in seinem neuen Buch, die Philosophie seit tot.
Was meint ihr?


Philosophie habe ich oft als langweiliges Geschwätz und Erbsenzählerei empfunden. Wenn die Fachphilosophen anfangen zu diskutieren, wird es oft unverständlich und unerträglich jargonös. Abgesehen davon stellt sich die Menschheit immer noch existenzielle Fragen wie: Wer bin ich?Was will ich? Welche Zielsetzungen sind moralisch? Warum bin ich hier? Existiert Gott? Hat mein Leben einen Sinn?
3 Optionen bleiben: Religion, Mystik, Philosophie, die für ein Individuum eine Antwort geben können, auch wenn diese Antwort eine sehr persönliche Angelegenheit bleibt, bzw. bleiben sollte. Die Wissenschaft wird nie diese Art von Fragen beantworten. Die Wissenschaft wird vielleicht endgültig erklären, wie der Big Bang entstanden ist aber ganz bestimmt nicht warum es etwas gibt anstatt nichts, weil die Frage an sich unwissenschaftlich ist.

Ein ehemaliger Geschäftsführer unserer Firma, ein Dr. Math. sagte mir mal: "Egal in welche Wissenschaft; wenn man tief genug eindringt, kommt man stets bei der Philosophie".
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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fwo
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2054256) Verfasst am: 02.05.2016, 13:47    Titel: Re: Ist die Philosophie tot? Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Freidenker1 hat folgendes geschrieben:
Lange Zeit war die Philosophie die Mutter aller Wissenschaften. Doch was ist die Philosophie heute noch? Viele ihrer Kinder hat sie an Einzelwissenschaften verloren. Seit Wittgenstein soll sich die Philosophie auf "Sprachtherapie" beschränken, die Knoten wieder auflösen, die meist von Philosophen selbst durch falschen Sprachgebrauch entstanden sind. Ich denke, die Philosophie war die vernünfterige Schwester der vom Wunschdenken, Teufels- und Gotteswahn besessenen Religion. Heute sind es die Erkenntnisse der Naturwissenschaftler, besonders die der Physiker, Biologen und die der Hirnforschung, die ein aufgeklärter Geist genau beobachten und verdauen sollte. Mehr zu diesem Thema könnt ihr in der neuen Freidenker Galerie finden. mehr hier:
http://www.freidenker-galerie.de/philosophie-hirnforschung-und-willensfreiheit/

Stewen Hawking meinte in seinem neuen Buch, die Philosophie seit tot.
Was meint ihr?


Philosophie habe ich oft als langweiliges Geschwätz und Erbsenzählerei empfunden. Wenn die Fachphilosophen anfangen zu diskutieren, wird es oft unverständlich und unerträglich jargonös. Abgesehen davon stellt sich die Menschheit immer noch existenzielle Fragen wie: Wer bin ich?Was will ich? Welche Zielsetzungen sind moralisch? Warum bin ich hier? Existiert Gott? Hat mein Leben einen Sinn?
3 Optionen bleiben: Religion, Mystik, Philosophie, die für ein Individuum eine Antwort geben können, auch wenn diese Antwort eine sehr persönliche Angelegenheit bleibt, bzw. bleiben sollte. Die Wissenschaft wird nie diese Art von Fragen beantworten. Die Wissenschaft wird vielleicht endgültig erklären, wie der Big Bang entstanden ist aber ganz bestimmt nicht warum es etwas gibt anstatt nichts, weil die Frage an sich unwissenschaftlich ist.

Ein ehemaliger Geschäftsführer unserer Firma, ein Dr. Math. sagte mir mal: "Egal in welche Wissenschaft; wenn man tief genug eindringt, kommt man stets bei der Philosophie".

Ich kenn das anders: Egal welche Wissenschaft, wenn man nicht ief genug eindringt, kann man es immer noch als Philosophie verkaufen.
luc hat folgendes geschrieben:
... Existiert Gott? ...

Nachdem Gott von den interessierten und via Offenbarung mit dem Wissensmonopol ausgestatteten Kreisen nun extra so definiert wurde, dass er uns nicht zugänglich ist, ist diese Frage sinnlos, was sie dann wohl hinreichend als philosophisch qualifizieren sollte.

Sinnvoller wäre aber die Frage, wozu wir überhaupt einen Gott brauchen.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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unquest
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Beiträge: 3326

Beitrag(#2054259) Verfasst am: 02.05.2016, 14:09    Titel: Re: Ist die Philosophie tot? Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Sinnvoller wäre aber die Frage, wozu wir überhaupt einen Gott brauchen.


Ich lese gerade von Miller Die sexuelle Evolution (Partnerwahl und die Entstehung des Geistes). Wenn Millers Theorie zutrifft wäre Gott in weitesten Sinne Ergebnis der sexuellen Selektion. Sowas wie Schmuck. Smilie
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fwo
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Beitrag(#2054262) Verfasst am: 02.05.2016, 14:36    Titel: Re: Ist die Philosophie tot? Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Sinnvoller wäre aber die Frage, wozu wir überhaupt einen Gott brauchen.


Ich lese gerade von Miller Die sexuelle Evolution (Partnerwahl und die Entstehung des Geistes). Wenn Millers Theorie zutrifft wäre Gott in weitesten Sinne Ergebnis der sexuellen Selektion. Sowas wie Schmuck. Smilie

Was Miller da alles unter partnerwahlgesteuert zusammenschreibt, ist nach den Rezensionen, die ich überflogen habe, unterhaltsam, aber bei dem wesentlichen Teil, das er so entstehen lassen möchte, userem (zu?) großen Gehirn, stimmt einfach die Reihenfolge nicht - das unterschlagen die Rezensionen allerdings. Erst die Kultur mit ihrer Krönung Sprache macht das Gehirn zum Balzwerkzeug, aber man brauchte es bereits, um die Kultur soweit anzuhäufen, es war auch schon lange vorher da. Insofern ist Kirschmanns Ansatz vom Werfer, der auch immer mehr Anhänger findet, von der zeitlichen Abfolge erheblich passgenauer. Das ist der Grund, warum ich mir dieses Buch nicht angetan habe.
_________________
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unquest
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Beiträge: 3326

Beitrag(#2054268) Verfasst am: 02.05.2016, 15:41    Titel: Re: Ist die Philosophie tot? Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Sinnvoller wäre aber die Frage, wozu wir überhaupt einen Gott brauchen.


Ich lese gerade von Miller Die sexuelle Evolution (Partnerwahl und die Entstehung des Geistes). Wenn Millers Theorie zutrifft wäre Gott in weitesten Sinne Ergebnis der sexuellen Selektion. Sowas wie Schmuck. Smilie

Was Miller da alles unter partnerwahlgesteuert zusammenschreibt, ist nach den Rezensionen, die ich überflogen habe, unterhaltsam, aber bei dem wesentlichen Teil, das er so entstehen lassen möchte, userem (zu?) großen Gehirn, stimmt einfach die Reihenfolge nicht - das unterschlagen die Rezensionen allerdings. Erst die Kultur mit ihrer Krönung Sprache macht das Gehirn zum Balzwerkzeug, aber man brauchte es bereits, um die Kultur soweit anzuhäufen, es war auch schon lange vorher da. Insofern ist Kirschmanns Ansatz vom Werfer, der auch immer mehr Anhänger findet, von der zeitlichen Abfolge erheblich passgenauer. Das ist der Grund, warum ich mir dieses Buch nicht angetan habe.

Wenn ich den Schlingel erwische, der dieses Buch empfohlen hat - es muss Kutschera oder Dennett gewesen sein. Dennoch. Man lernt wie Evolutions-Biologen denken.
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fwo
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Beitrag(#2054269) Verfasst am: 02.05.2016, 16:38    Titel: Re: Ist die Philosophie tot? Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
....
Wenn ich den Schlingel erwische, der dieses Buch empfohlen hat - es muss Kutschera oder Dennett gewesen sein. Dennoch. Man lernt wie Evolutions-Biologen denken.

Im Spektrum gibt es zwei Rezensionen zu dem Buch, Harald Luksch, positiv, Wolfgang Wickler, eher zurückhaltend.

Aber auch, wenn ich sagen kann, warum ich nichts davon halte, muss das nichts heißen - ich leiste mir bei dem Thema eine eigene Meinung, die sich nicht unbedingt am "Mainstream" orientiert. So kann ich aus dem selben Grund, nämlich der zeitlichen Abfolge der Funktionalität nichts mit Dunbars Gossip-Theorie der Sprachentwicklung anfangen - der gute Mann ist aber nun mal der Guru auf dem Gebiet. Aber bei einem neuen Buch, an dem er mitgeschrieben hat, könnte es sein, dass er seine These modifiziert hat - das werde ich mir demnächst mal ansehen:
Clive Gamble, John Gowlett, Robin Dunbar
Evolution, Denken, Kultur
Das soziale Gehirn und die Entstehung des Menschlichen
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Tarvoc
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Beitrag(#2054287) Verfasst am: 02.05.2016, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Jeder Mathematiker, der zu obigem Text behaupten würde, dass es sich um Mathematik handelt, würde entweder eingewiesen oder seinen Job verlieren.

Wirklich niemand behauptet, dass es sich dabei um Mathematik handelt.

(Abgesehen davon ist das übrigens eine kühne Behauptung. So leicht verliert man als Akademiker seinen Job auch wieder nicht, und es haben sogar schon Leute auf Lehrstühlen sehr viel abenteuerlicheres Zeug behauptet. Und für Zwangseinweisungen gibt es zum Glück sogar noch viel höhere gesellschaftliche Hürden.)

unquest hat folgendes geschrieben:
Es handelt sich de facto nicht um gültige mathematische Sätze. Aber Lacan tut so als könnte man hier rechnen.

Nein, tut er nicht, und jeder, der versteht, was er da sagt, versteht auch, dass er das nicht tut. Deine ganze Kritik reduziert sich darauf, dass dir die Form der Darstellung nicht gefällt. Das ist eben das einzige, was übrig bleibt, wenn man den Inhalt nicht kennt. Das Blöde ist aber eben, dass man dann unter Umständen auch nicht versteht, warum er diese Form wählt.

unquest hat folgendes geschrieben:
Und auch wenn ich von Mathematik wenig bis sehr wenig Ahnung habe: Mir ist völlig schleierhaft, wie s(die Aussage) irgendwelche Zahlenwerte annehmen kann.

S steht hier nicht für eine Aussage, sondern für einen Signifikanten. Steht ja auch genau so da. Lacans Aussage hier hat eher Bezüge zur Linguistik als zur Mathematik. Es geht um den Zusammenhang zwischen psychischen Vorgängen und ihrer Symbolisierung, und um die Rückwirkung Letzterer auf Erstere. Dass Lacan ein Beispiel aus der Mathematik wählt, kann man von mir aus kritisieren, wenn man denn will. Nur sollte man schon vorher erfasst haben, was Lacan damit eigentlich sagen will. Aber das ist überhaupt nicht dein Ziel, oder?

Der Verweis auf den strukturalistischen Ethnologen Lévi-Strauss sollte eigentlich Hinweis genug sein, dass es hier nicht primär um Mathematik geht. Überhaupt scheint das Beispiel ursprünglich von ihm zu stammen und nicht von Lacan selbst. Womöglich handelt es sich von Lacans Seite aus hier primär um eine erläuternde Interpretation von Lévi-Strauss. Ich hab' allerdings nicht nachgeschaut, wo das bei Lévi-Strauss vorkommt. Eine Quellenangabe beinhaltet der von dir zitierte Teil ja nicht. Auch dass du diese Tatsache völlig übersiehst, zeigt, wie unsauber du hier arbeitest. Die Quelle von Lacans Beispiel nachzuschlagen, bevor du es kritisierst, wäre eigentlich deine Aufgabe und nicht meine.

Dich interessiert nicht, herauszufinden, wie Lacans Aussagen zu verstehen sind. Das einzige, was dich interessiert, ist, dass du sie nicht auf Anhieb verstehst.

unquest hat folgendes geschrieben:
Und auch wenn du mir "Dummstellen" vorwirfst.

Was ich dir vorwerfe, ist nicht Dummstellen, sondern gewollte Ahnungslosigkeit. Das ist ein Unterschied.
Ich glaube dir gerne, dass es dir tatsächlich ein Rätsel ist, was Lacan hier sagen will. Nur demonstrierst du eben auch, dass es dich letztlich sowieso einen Dreck interessiert.

unquest hat folgendes geschrieben:
Wie man der Bedeutung des Genießens durch den Koeffizienten einer Aussage der Mangelfunktion des Signifikanten etwas widererstatten kann, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben.

Oder mit anderen Worten: "Ich kapier's nicht, also isses doof."
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Geh mir aus der Sonne, Alexander!


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 02.05.2016, 21:31, insgesamt 4-mal bearbeitet
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luc
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Beitrag(#2054296) Verfasst am: 02.05.2016, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Nachdem Gott von den interessierten und via Offenbarung mit dem Wissensmonopol ausgestatteten Kreisen nun extra so definiert wurde, dass er uns nicht zugänglich ist, ist diese Frage sinnlos, was sie dann wohl hinreichend als philosophisch qualifizieren sollte.

Sinnvoller wäre aber die Frage, wozu wir überhaupt einen Gott brauchen.


@ fwo
Egal wie abenteuerlich und vielleicht töricht die Frage nach einem Gott ist, kommt keiner in seinem Leben umhin, mit oder ohne wissenschaftliche bzw. philosophische Ausbildung, sich die Frage zu stellen, ob Gott existiert..
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Tarvoc
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Beiträge: 44138

Beitrag(#2054297) Verfasst am: 02.05.2016, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Es sollte bekannt sein, dass Lacan als mathematisch eher unterbelichtet galt...

Bei Lacans Beispielen aus der Mathematik tippe ich mir beim ersten Lesen auch öfters mal an die Stirn. In der Regel dienen sie aber ohnehin nur zur Erläuterung ganz anderer Inhalte.
Lacans psychoanalytische Arbeit erhebt keinen Anspruch darauf, ein Beitrag zur Mathematik zu sein. Darauf hinzuweisen, dass sie keiner ist, ist daher kein Akt der Kritik.
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fwo
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Beitrag(#2054299) Verfasst am: 02.05.2016, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nachdem Gott von den interessierten und via Offenbarung mit dem Wissensmonopol ausgestatteten Kreisen nun extra so definiert wurde, dass er uns nicht zugänglich ist, ist diese Frage sinnlos, was sie dann wohl hinreichend als philosophisch qualifizieren sollte.

Sinnvoller wäre aber die Frage, wozu wir überhaupt einen Gott brauchen.


@ fwo
Egal wie abenteuerlich und vielleicht töricht die Frage nach einem Gott ist, kommt keiner in seinem Leben umhin, mit oder ohne wissenschaftliche bzw. philosophische Ausbildung, sich die Frage zu stellen, ob Gott existiert..

Es ist richtig, dass von einigen soviel Bohei um dieses Gott gemacht wird, dass man nicht unhinkommt, mal nachzufragen, was das überhaupt sein soll. Ich habe das schon als Kind nicht begriffen und Prügel dafür bezogen - alles was ich dadurch begriffen habe, war, dass es meinen Eltern wohl wichtig war. Aber nachdem ich den Definitionstrick in der Schule erfahren habe (im Religionsunterricht - wurde natürlich nicht als Trick dargestellt), habe ich für mich entschieden, das ich das nicht brauche. Die Existenz ist mir egal und nach der Definition passiert mir auch nichts, wenn ich einfach davon ausgehe, dass Gott nicht existiert, ohne das weiter zu untersuchen. Es ist also keine Frage, die beantwortet werden muss.

Ob man sich die Frage nach Gott stellt, liegt an der Kultur, in der man aufwächst. Ich kann mir gut vorstellen, dass so eine Kultur Gott genauso vergessen kann, wie sie die Gottheiten vorher soweit vergessen hat, dass nur noch die sie kennen, die sich speziell dafür interessieren.

Dann wird die Frage nach Gott die Sache von ein paar Sonderlingen sein.
_________________
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luc
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Beitrag(#2054301) Verfasst am: 02.05.2016, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nachdem Gott von den interessierten und via Offenbarung mit dem Wissensmonopol ausgestatteten Kreisen nun extra so definiert wurde, dass er uns nicht zugänglich ist, ist diese Frage sinnlos, was sie dann wohl hinreichend als philosophisch qualifizieren sollte.

Sinnvoller wäre aber die Frage, wozu wir überhaupt einen Gott brauchen.


@ fwo
Egal wie abenteuerlich und vielleicht töricht die Frage nach einem Gott ist, kommt keiner in seinem Leben umhin, mit oder ohne wissenschaftliche bzw. philosophische Ausbildung, sich die Frage zu stellen, ob Gott existiert..

Es ist richtig, dass von einigen soviel Bohei um dieses Gott gemacht wird, dass man nicht unhinkommt, mal nachzufragen, was das überhaupt sein soll. Ich habe das schon als Kind nicht begriffen und Prügel dafür bezogen - alles was ich dadurch begriffen habe, war, dass es meinen Eltern wohl wichtig war. Aber nachdem ich den Definitionstrick in der Schule erfahren habe (im Religionsunterricht - wurde natürlich nicht als Trick dargestellt), habe ich für mich entschieden, das ich das nicht brauche. Die Existenz ist mir egal und nach der Definition passiert mir auch nichts, wenn ich einfach davon ausgehe, dass Gott nicht existiert, ohne das weiter zu untersuchen. Es ist also keine Frage, die beantwortet werden muss.

Ob man sich die Frage nach Gott stellt, liegt an der Kultur, in der man aufwächst. Ich kann mir gut vorstellen, dass so eine Kultur Gott genauso vergessen kann, wie sie die Gottheiten vorher soweit vergessen hat, dass nur noch die sie kennen, die sich speziell dafür interessieren.

Dann wird die Frage nach Gott die Sache von ein paar Sonderlingen sein.


Ich persönlich habe ich mir diese Frage mit großer Intensität gestellt, bis ich verstanden habe
1) dass ich die Frage nicht beantworten kann.
2) dass die Frage für mich unwichtig ist. Egal an was ich glaube oder nicht glaube, ändert das nichts an meiner Verantwortung ein für mich moralisch akzeptables Leben zu führen. Moral, Gelassenheit und gesunder Menschenverstand brauchen keinen Gott.
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fwo
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Beitrag(#2054303) Verfasst am: 02.05.2016, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....Ob man sich die Frage nach Gott stellt, ....


Ich persönlich habe ich mir diese Frage mit großer Intensität gestellt, bis ich verstanden habe
1) dass ich die Frage nicht beantworten kann.
2) dass die Frage für mich unwichtig ist. Egal an was ich glaube oder nicht glaube, ändert das nichts an meiner Verantwortung ein für mich moralisch akzeptables Leben zu führen. Moral, Gelassenheit und gesunder Menschenverstand brauchen keinen Gott.

Wenn ich das summiere, dass heißt das bei diesem Ergebnis, dass Du der Frage nach Gott eine Wichtigkeit gegeben hast, die sie nicht verdient.

Ich habe meinen Kindern deshalb gleich gesagt, als im Kindergarten plötzlich von Gott erzählt wurde, dass ich den Kram für wertlos halte. Nachher gab es Religionsunterricht in der Schule und als sie mich gefragt haben, habe ich nur gesagt, dass diese Märchen zur Allgemeinbildung gehören. Inzwischen sind sie 15 und 17 und ich gehe davon aus, dass die in die Frage nach Gott nicht viel Zeit investieren werden.

Wahr ist, dass ich die Prügel bezogen habe (s.o.). Was mich deshalb an diesem Gott schon als Kind fasziniert hat, war, was es mit Menschen macht, an sowas zu glauben und warum die das tun. Daran habe ich allerdings ziemlich viele Gedanken verschwendet.
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Marcellinus
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Beitrag(#2054304) Verfasst am: 02.05.2016, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Ob man sich die Frage nach Gott stellt, liegt an der Kultur, in der man aufwächst. Ich kann mir gut vorstellen, dass so eine Kultur Gott genauso vergessen kann, wie sie die Gottheiten vorher soweit vergessen hat, dass nur noch die sie kennen, die sich speziell dafür interessieren.

Dann wird die Frage nach Gott die Sache von ein paar Sonderlingen sein.


Das scheint mir der entscheidende Punkt zu sein. Schon heute kann man dies in Familien sehen, in denen die Menschen seit mehreren Generationen Nichtreligiöse sind. Bei mir war es nur noch ein schütterer aber erfolgloser Versuch meiner Großmutter, mir einen Kontakt zu ihrem Glauben einzureden (obwohl bis zu diesem Zeitpunkt noch alle Mitglieder meiner Familie Kirchenmitglieder waren). Meine Kinder sind dann nur noch von "wohlmeinenden" Klassenkameraden als "Heiden" beschimpft worden, was ihr Interesse an der Gottesfrage im Keim erstickt hat. So wächst sich so etwas raus.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Marcellinus
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Beiträge: 7429

Beitrag(#2054305) Verfasst am: 02.05.2016, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Was mich deshalb an diesem Gott schon als Kind fasziniert hat, war, was es mit Menschen macht, an sowas zu glauben und warum die das tun. Daran habe ich allerdings ziemlich viele Gedanken verschwendet.

Und? Weißt du es jetzt? zwinkern
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Friedrich Nietzsche
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Beitrag(#2054306) Verfasst am: 02.05.2016, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....Ob man sich die Frage nach Gott stellt, ....


Ich persönlich habe ich mir diese Frage mit großer Intensität gestellt, bis ich verstanden habe
1) dass ich die Frage nicht beantworten kann.
2) dass die Frage für mich unwichtig ist. Egal an was ich glaube oder nicht glaube, ändert das nichts an meiner Verantwortung ein für mich moralisch akzeptables Leben zu führen. Moral, Gelassenheit und gesunder Menschenverstand brauchen keinen Gott.

Wenn ich das summiere, dass heißt das bei diesem Ergebnis, dass Du der Frage nach Gott eine Wichtigkeit gegeben hast, die sie nicht verdient.

Ich habe meinen Kindern deshalb gleich gesagt, als im Kindergarten plötzlich von Gott erzählt wurde, dass ich den Kram für wertlos halte. Nachher gab es Religionsunterricht in der Schule und als sie mich gefragt haben, habe ich nur gesagt, dass diese Märchen zur Allgemeinbildung gehören. Inzwischen sind sie 15 und 17 und ich gehe davon aus, dass die in die Frage nach Gott nicht viel Zeit investieren werden.

Wahr ist, dass ich die Prügel bezogen habe (s.o.). Was mich deshalb an diesem Gott schon als Kind fasziniert hat, war, was es mit Menschen macht, an sowas zu glauben und warum die das tun. Daran habe ich allerdings ziemlich viele Gedanken verschwendet.


Bei mir hat es sehr lange gedauert, bis ich diese Erkenntnis hatte und ich glaube nicht, dass meine Umwelt, meine Familie, die Schule, usw. dazu beigetragen haben, bei mir metaphysische Fragen entstehen zu lassen. Die Umwelt war in der Beziehung eher neutral. Ich glaube, nach Gott zu fragen und nach absoluten Lösungen zu suchen war bei mir eher Veranlagung. zwinkern Ich habe eher vermisst, dass meine Eltern sich nie für solche Fragen interessiert haben und dass keine ernsthafte Diskussion über dieses Thema möglich war.
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Beitrag(#2054312) Verfasst am: 03.05.2016, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Was mich deshalb an diesem Gott schon als Kind fasziniert hat, war, was es mit Menschen macht, an sowas zu glauben und warum die das tun. Daran habe ich allerdings ziemlich viele Gedanken verschwendet.

Und? Weißt du es jetzt? zwinkern

Ich habe eine Vorstellung davon, die halte ich ja auch nicht hinter dem Berg, d.h stelle sie zur Diskussion, wo es passt. Aber wissen? Ich bin ja nur als Hobbypsychologe tätig und das auch nur in der Küchenpsychologie.

EDIT: p.s.
Dazu fällt mir Kästners Feststellung ein:

Wir haben’s schwer.
Denn wir wissen nur ungefähr,
woher,
jedoch die Frommen
wissen gar, wohin wir kommen!
Wer glaubt, weiß mehr.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).


Zuletzt bearbeitet von fwo am 03.05.2016, 02:29, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
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Beitrag(#2054314) Verfasst am: 03.05.2016, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Ob man sich die Frage nach Gott stellt, liegt an der Kultur, in der man aufwächst. Ich kann mir gut vorstellen, dass so eine Kultur Gott genauso vergessen kann, wie sie die Gottheiten vorher soweit vergessen hat, dass nur noch die sie kennen, die sich speziell dafür interessieren.

Dann wird die Frage nach Gott die Sache von ein paar Sonderlingen sein.


Ich vermute, wir leben gerade in so einer kulturellen Phase. Es gibt kein "kulturelles" die da oben und wir da unten mehr. Es gibt nicht mehr den Promi-Bonus, die Göttlichkeit des Ruhms. Vor 40 Jahren galt man noch als Gott, weil man gut Gitarre spielen konnte. Heute ist jeder Promi immer einen Fussbreit vom Shitstorm entfernt, sobald er mal was politisch Relevantes sagt.
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Skeptiker
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Beitrag(#2054322) Verfasst am: 03.05.2016, 07:14    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....Ob man sich die Frage nach Gott stellt, ....


Ich persönlich habe ich mir diese Frage mit großer Intensität gestellt, bis ich verstanden habe
1) dass ich die Frage nicht beantworten kann.
2) dass die Frage für mich unwichtig ist. Egal an was ich glaube oder nicht glaube, ändert das nichts an meiner Verantwortung ein für mich moralisch akzeptables Leben zu führen. Moral, Gelassenheit und gesunder Menschenverstand brauchen keinen Gott.

Wenn ich das summiere, dass heißt das bei diesem Ergebnis, dass Du der Frage nach Gott eine Wichtigkeit gegeben hast, die sie nicht verdient.

Ich habe meinen Kindern deshalb gleich gesagt, als im Kindergarten plötzlich von Gott erzählt wurde, dass ich den Kram für wertlos halte. Nachher gab es Religionsunterricht in der Schule und als sie mich gefragt haben, habe ich nur gesagt, dass diese Märchen zur Allgemeinbildung gehören. Inzwischen sind sie 15 und 17 und ich gehe davon aus, dass die in die Frage nach Gott nicht viel Zeit investieren werden.

Wahr ist, dass ich die Prügel bezogen habe (s.o.). Was mich deshalb an diesem Gott schon als Kind fasziniert hat, war, was es mit Menschen macht, an sowas zu glauben und warum die das tun. Daran habe ich allerdings ziemlich viele Gedanken verschwendet.


Mit der Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft, Privateigentum an den großen Produktionsmitteln, massenhafte Lohnarbeit, Internationalisierung der Produktion, Konzentration auf innovative - verkaufsträchtige - Technologien und im Zusammenhang damit eine entsprechende Ausbildung der breiten Masse werden die herkömmliche Religionen - als alte Herrschaftsideologien - zunehmend überflüssig. Dem Kapital bei seiner Selbstverwertung nützen sie nichts, vor allem, sofern sie in gewisser Weise das verstehen technischer und logischer Zusammenhänge behindern bzw. damit in Konflikt kommen. Somit hat sich die herkömmliche Religion zum Teil als Produktivitätshindernis erwiesen und kann somit in der alten Form ruhig verkümmern.

Das heisst nicht, dass Herrschaftideologien als solche überflüssig geworden wären. Sie bleiben wichtig, um die bürgerlich Art der Herrschaft zu unterstützen und mit teilrationalen Denkweisen kompatibel zu werden. Insofern hat etwa beim Christentum eine Transformation eingesetzt, die man oberflächlich als *Loslassen* von engen Bindungen an das ehemals Heilige verstehen könnte, also als Verabschiedung vom *Fundamentalismus*.

Leider ist die Negation der *fundamentalistischen*, alten Religiösität noch lange keine Aufklärung, vor allem, wenn neue Herrschaftsmärchen an deren Stelle treten.

Sollte sich der Islam als inkompatibel mit der zukünftigen Ökonomie seiner Kernländer erweisen, dann wird auch der Islam modifziert werden und sich wahrscheinlich in weitere ideologische Strömungen aufteilen und sich weiter modifizieren, so wie es das Christentum seit einiger Zeit erfährt. Dann sind auch postislamische Religionen ohne *Gott* möglich, so wie in der christlichen Kultursphäre auch.

Es kann aber auch sein, dass durch eine sich vertiefende Spaltung der Welt - zwischen Industrie- und abhängigen Ländern - in den rückstädigen Regionen Islamismen, Faschismen und *spirituelle* Ideologien noch stärker werden als derzeit schon.

Deswegen darf man nicht verharren auf dem reinen Gebiet des Kulturellen, des *Geistigen*. Es ist immer eine materielle Basis notwendig, auf deren Grundlage kulturelle Fortschritte und Emanzipationen gedeihen können. Was die Menschheit voran bringt, sind nicht in erster Linie andere Lehrpläne mit *besserem* Religions- und Philosophieunterricht - womöglich noch mit Nietzsche und Zizek als Vertreter der *Religionskritik* oder *Aufklärung* - sondern eine ökonomische Gleichheit und Gleichberechtigung aller Länder der Erde.

Rationale Denk- und Kommunikationsweisen brauchen kongeniale rationale Produktionsweisen, die ohne Ausbeutung von Mensch & Natur auskommen und außerdem soziale Gleichberechtigung automatisch hervor bringen.

Dieser Zusammenhang ist untrennbar. Für die Entwicklung der Welt in dem genannten Sinne tragen die führenden industrialierten Länder eine besondere Verantwortung, weil sie die Mittel haben.

Nun wissen wir aber, dass die politischen Prioritäten der Länder der "1. Welt" ganz andere sind. Da geht es gar nicht um rationale Entwicklung und Gleichberechtigung. Da geht es um Konkurrenz, um Rohstoffe, um Löhne, um Produktivität, um Miltärtechnologie und - um den schönen Schein drumherum, wie gehabt.

Religionskritik ist also mehr als nur die Frage *Gibbet Gott odda was, heh?*

Ein wenig komplexer ist es schon.

Die Philosophie muss sich auch diesen Zusammenhängen zwischen gesellschaftlichen Verhältnissen und Denken stellen.

Die postmodernen Philosopierichtungen und bestimmte *Pop-Philosophen* denken überhaupt nicht daran. Anstatt Zusammenhänge her- und darzustellen, werden sie geradezu zerstückelt und in neue, willkürlich Pseudozusammenhänge gestellt, weil - alles sei ja relativ. Mit assoziativen Denk- und Sprachstilen legt sich dieser Philosphentypus gar den Mantel des Geheimnisvollen - weil Unverständlichen - zu. Ja, so ein Meister, der muss doch ganz besonders tiefe Wahrheiten beherbergen. "Was willst du sagen Meister?" - fragen seine Anhänger und -innen.

Ich sach' ma' ne': Nur klare Gedanken lassen sich klar formulieren. Sicher ist der logische Umkehrschluss nicht immer korrekt. Aber bei gewissen *Philosophen* der Postmoderne und ähnlichen Relativdenkern habe ich den ganz starken Verdacht, dass es nicht nur die Sprache ist, die unklar ist ...- zwinkern

@Tarvoc: Das ist erst mal ein Teil der Antwort. Mehr sicher später. Aber ich hoffe, es ist soweit erst mal verständlich.
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fwo
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Beitrag(#2054324) Verfasst am: 03.05.2016, 08:52    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Deswegen darf man nicht verharren auf dem reinen Gebiet des Kulturellen, des *Geistigen*. Es ist immer eine materielle Basis notwendig, auf deren Grundlage kulturelle Fortschritte und Emanzipationen gedeihen können. ....

Die ha'm wer doch schon lange. Die hieß lange Ak-47, heute heißt sie AK-12. Das ist doch die einzige Philosophie, die die Imerialisten verstehen. An der Qualität des G36 ist doch die ganze Misere des ausbeuterischen westlichen Systems schon zu erkennen.
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
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Beitrag(#2054325) Verfasst am: 03.05.2016, 08:53    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Sollte sich der Islam als inkompatibel mit der zukünftigen Ökonomie seiner Kernländer erweisen, dann wird auch der Islam modifziert werden und sich wahrscheinlich in weitere ideologische Strömungen aufteilen und sich weiter modifizieren, so wie es das Christentum seit einiger Zeit erfährt. Dann sind auch postislamische Religionen ohne *Gott* möglich, so wie in der christlichen Kultursphäre auch.


Der Islam, besonders die Mullah-Herrschaft, hat sich längst als ein Hindernis der gegenwärtigen Ökonomie vieler wenn nicht aller islamischen Staaten erwiesen. Hat deren Ökonomie aber nichts genützt. Herrschaft geht halt vor Ökonomie. zwinkern
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unquest
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Beitrag(#2054354) Verfasst am: 03.05.2016, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

S steht hier nicht für eine Aussage, sondern für einen Signifikanten. Steht ja auch genau so da. Lacans Aussage hier hat eher Bezüge zur Linguistik als zur Mathematik. Es geht um den Zusammenhang zwischen psychischen Vorgängen und ihrer Symbolisierung, und um die Rückwirkung Letzterer auf Erstere. Dass Lacan ein Beispiel aus der Mathematik wählt, kann man von mir aus kritisieren, wenn man denn will. Nur sollte man schon vorher erfasst haben, was Lacan damit eigentlich sagen will. Aber das ist überhaupt nicht dein Ziel, oder?

Der Verweis auf den strukturalistischen Ethnologen Lévi-Strauss sollte eigentlich Hinweis genug sein, dass es hier nicht primär um Mathematik geht. Überhaupt scheint das Beispiel ursprünglich von ihm zu stammen und nicht von Lacan selbst. Womöglich handelt es sich von Lacans Seite aus hier primär um eine erläuternde Interpretation von Lévi-Strauss. Ich hab' allerdings nicht nachgeschaut, wo das bei Lévi-Strauss vorkommt. Eine Quellenangabe beinhaltet der von dir zitierte Teil ja nicht. Auch dass du diese Tatsache völlig übersiehst, zeigt, wie unsauber du hier arbeitest. Die Quelle von Lacans Beispiel nachzuschlagen, bevor du es kritisierst, wäre eigentlich deine Aufgabe und nicht meine.

Dich interessiert nicht, herauszufinden, wie Lacans Aussagen zu verstehen sind. Das einzige, was dich interessiert, ist, dass du sie nicht auf Anhieb verstehst.



Die Textstellen stammen aus
Schriften II, Olten: Walter 1975; Weinheim/Berlin: Quadriga 1991
Vorwort zur deutschen Ausgabe meiner ausgewählten Schriften (nicht in den Écrits enthalten), übersetzt von Norbert Haas
S. 195ff

Du scheinst einen anderen Text gelesen zu haben.
Er setzt "unserer Algebra zu Folge in einem Kalkül" irgendwie etwas ein und erhält für die Variable s(die Aussage) = Wurzel -1. Das steht so in dem Text.

Später gelangt er durch die "Umbiegung des mathematischen Algoritmus" zu irgendeinem Ergebnis, das mit dem "erektionsfähigen Organ" irgendetwas zu tun hat. Und auch das steht im Text.

Nur dient der Gebrauch der Mathematik lediglich der Angeberei. Ich bleibe dabei: Mindestens der Gebrauch der Mathematik hat keinen Inhalt und ist sinnlos.
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smallie
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Beiträge: 3626

Beitrag(#2054355) Verfasst am: 03.05.2016, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Man soll Texte nicht aus dem Zusammenhang reißen.

Als hättest du diesbezüglich jemals irgendwelche Hemmungen gehabt. Mit ein wenig Kenntnis der Lacanschen Theorie der symbolischen Ordnung und ihrer Beziehung zu jouissance lässt sich diese Aussage leicht einordnen. Lacan macht hier nicht eine Aussage über Wurzel minus eins, sondern er benutzt Wurzel minus eins als ein Beispiel, um sein Konzept des phallischen Signifikanten zu erläutern. Aber warum sich die Mühe machen, theoretische Hintergründe zu erarbeiten? Das kostet doch nur Zeit und strengt die Denkbirne viel zu sehr an. ...

Kannst du das was Lacan hier sagen will in einfacher deutscher Sprache sagen? Am Besten als Beispiel in Form einer Geschichte. "Treffen sich Jack und Jill. Da sagt Jack ..."


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Deine ganze Art, dich mit Theoriebildung im Bereich Geistes- und Gesellschaftswissenschafen zu beschäftigen, reduziert sich auf Cherrypicking und "Ich kapier's nicht, deshalb isses doof."

Hmm. "Ich kapier's nicht, deshalb isses doof."

    - Wenn mir jemand was über Biochemie oder Messenger-RNA erzählt, dann muß ich passen und sagen, ich kapiers nicht, weil mir die Grundlagen fehlen.

    - Wenn mir jemand was über Physik erzählt, dann muß ich ab einem gewissen Niveau passen und sagen ich kapiers nicht. Ich könnte aber immerhin noch den Fakt zur Kenntnis nehmen, den eine Theorie beschreibt. Zum Beispiel die Periheldrehung des Mars und daß sich das mit Newton und Kepler nicht erklären läßt.


Was ist der Fakt hinter Lacans Theorie? Im Gegensatz zur Chemie oder zur Physik haben wir alle "Einblick" in unsere Gedanken- und Gefühlswelt.
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fwo
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Beitrag(#2054357) Verfasst am: 03.05.2016, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
....
Was ist der Fakt hinter Lacans Theorie? Im Gegensatz zur Chemie oder zur Physik haben wir alle "Einblick" in unsere Gedanken- und Gefühlswelt.

Das ist doch auch genau das Problem der Philosophie: Der Anspruch, das Große und Ganze im Blickfeld zu haben, das alle angeht, verknüpft mit der Notwendigkeit, es so mysteriös zu formulieren, dass die Exklusivität und das Gehalt gewahrt bleiben.

Und während ich das schreibe, fällt mir auf, dass ich noch nichts dazugelernt habe:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zur Frage, ob die Wissenschaften die Philosophie brauchen: Sie brauchen sie nicht nur nicht, sondern richtig betrieben ist sie ihnen sogar lästig.

Und richtig betrieben ist sie dann, wenn sie die Welt um geheimnisvolle Konzepte bereichert, die sie nur selbst "versteht": Das sichert ihre Arbeitspätze. Cool

Irgendwie hat Philosophie manchmal soetwas von "Kunst am Bau", die da installiert wird, weil sie im Etat so vorgesehen ist, und deren Nährwert sich häufig auf die Macher beschränkt. Die nächsten Generationen müssen entscheiden, ob sie das Werk weitergeben oder durch Vergessen entsorgen wie eine Religion.
...

Am Kopf kratzen Gehört Gender Mainstreaming eingentlich auch zur Philosophie?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#2054359) Verfasst am: 03.05.2016, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Am Kopf kratzen Gehört Gender Mainstreaming eingentlich auch zur Philosophie?



Ja klar. Genauso wie sexistische Witze. Smilie
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Tarvoc
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Beiträge: 44138

Beitrag(#2054382) Verfasst am: 04.05.2016, 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Was ist der Fakt hinter Lacans Theorie? Im Gegensatz zur Chemie oder zur Physik haben wir alle "Einblick" in unsere Gedanken- und Gefühlswelt.

Um... willst du damit andeuten, dass uns z.B. unsere eigenen emotionalen Reaktionen unmittelbar und vollständig transparent seien? Dir ist aber schon klar, dass du mit der Behauptung sehr viel mehr beseitigst als nur die Psychoanalyse?
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smallie
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Beitrag(#2054394) Verfasst am: 04.05.2016, 08:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ich will damit nur dies sagen. Vergleiche:


1) Versuchspersonen lernen Begriffe in Deutsch und Suaheli. Zwei Wochen später wird abgefragt, wie an viele Paare sie sich noch erinnern. Einem Teil der Versuchspersonen wurde anfangs gesagt, sie erhalten EUR 1 für jedes gelernte Paar. Angeblich, so die Studie, behielt dieser Teil weniger Wortpaare, als jene, die nicht mit Geld belohnt wurden.

Hier können alle mitreden und sagen, halte ich für plausibel oder unplausibel. (Ich halte das für unplausibel.)



2) Maxwell-Gleichungen



Hier müßte man erst eine Geschichte finden, die den Nabla-Operator erklärt.




PS:

Apropos Geschichte. Kannst du eine zu Lacans obiger These erzählen?
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#2054397) Verfasst am: 04.05.2016, 08:37    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:

Kannst du das was Lacan hier sagen will in einfacher deutscher Sprache sagen?

Diese Unmöglichkeit dürfte sich auch bei Deleuze, Baudrillard, Butler, Kristeva und anderen finden.

Ursächlich dürften Theorien sein in denen das Gegenteil auch wahr sein kann. Und hier sind Dialektik, Psychoanalyse und Yin und Yang heiße Kandidaten. Um sich noch irgendwie zu retten driftet man in Sprachsektiererei ab und Unverständlichkeit wird zum Kennzeichen von Tiefe erklärt.

Dennoch stellt sich mir die Frage: Wie kann es sein, dass dieser schon oben von mir verlinkte Text nicht als Unsinn erkannt wird?
Hauptbestandteil des Textes ist Namedropping und der beliebige Gebrauch von In-Begriffen. Das muss doch auffallen?
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Beitrag(#2054398) Verfasst am: 04.05.2016, 08:38    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Am Kopf kratzen Gehört Gender Mainstreaming eingentlich auch zur Philosophie?



Ja klar. Genauso wie sexistische Witze. Smilie


Böse Dein schmutziges Gewitzel ist nicht lustig. Das sag ich als exponierter Vertreter der psychotischen Analphilosophie.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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