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Sprache und Diskriminierung
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#2013866) Verfasst am: 03.08.2015, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Das ist mir durchaus bekannt, aber ob's "voll" damit ist, das frage ich mich schon. Deshalb frage ich ja in Relation wozu.



Vielleicht in Relation zur Gesamtbevoelkerung? Im richtigen Leben duerften FeministInnen eher noch seltener anzutreffen sein als auf Kirchentagen.

Und dort gibts wiederum mehr Freudenmädchen als Emanzen - schätze ich. War doch schon in den ganz alten Zeiten so... Smilie
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2013871) Verfasst am: 03.08.2015, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
"Jim Knopf"-Jubiläumsausgabe: Das N-Wort bleibt

Das Firmen-Logo der Nachfahren von Ernst Neger (humba-humba-täterää) auch.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2013968) Verfasst am: 04.08.2015, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
"Jim Knopf"-Jubiläumsausgabe: Das N-Wort bleibt

Man muss zugeben, dass sich die Problematik der Stelle nicht auf das Wort beschränkt.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#2013991) Verfasst am: 04.08.2015, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
"Jim Knopf"-Jubiläumsausgabe: Das N-Wort bleibt

Man muss zugeben, dass sich die Problematik der Stelle nicht auf das Wort beschränkt.

Sieht man von den Sterotypen über Chinesen ab, muss man zugeben, dass es kaum ein weniger rassistisches Buch als Jim Knopf, zumindest gemessen an dieser zeit geben müsste; zumal in Gestalt des extremst-unsympathischen Drachenvolks deutliche Kritik an völkischem Denken erfolgt. Mit den Augen rollen
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An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2013994) Verfasst am: 04.08.2015, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
"Jim Knopf"-Jubiläumsausgabe: Das N-Wort bleibt

Man muss zugeben, dass sich die Problematik der Stelle nicht auf das Wort beschränkt.

Sieht man von den Sterotypen über Chinesen ab, muss man zugeben, dass es kaum ein weniger rassistisches Buch als Jim Knopf, zumindest gemessen an dieser zeit geben müsste; zumal in Gestalt des extremst-unsympathischen Drachenvolks deutliche Kritik an völkischem Denken erfolgt. Mit den Augen rollen

Und abgesehen davon, dass schwarze Haut was zum Erschrecken ist ...

Nein, natürlich ist das Buch kein bewusst rassistisches oder völkisches Buch. Aber die Stereotypen sind schon zum Teil hammerhart. Und das ist eben das Problem: Dass viele Leute es gar nicht verstehen können (und extrem giftig darauf reagieren, wenn darauf hingewiesen wird), dass es außer der eindeutigen Herabwürdigung auch noch eine Menge anderer, subtiler ausgrenzender Mechanismen gibt, die auch angesprochen zu werden verdienen; und zwar auch bei Leuten mit einem "Ich bin doch einer von den Guten"-Selbstbild.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25826
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2014009) Verfasst am: 04.08.2015, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
"Jim Knopf"-Jubiläumsausgabe: Das N-Wort bleibt

Man muss zugeben, dass sich die Problematik der Stelle nicht auf das Wort beschränkt.

Sieht man von den Sterotypen über Chinesen ab, muss man zugeben, dass es kaum ein weniger rassistisches Buch als Jim Knopf, zumindest gemessen an dieser zeit geben müsste; zumal in Gestalt des extremst-unsympathischen Drachenvolks deutliche Kritik an völkischem Denken erfolgt. Mit den Augen rollen

Und abgesehen davon, dass schwarze Haut was zum Erschrecken ist ...

Nein, natürlich ist das Buch kein bewusst rassistisches oder völkisches Buch. Aber die Stereotypen sind schon zum Teil hammerhart. ....

Nur dass das Erschrecken bei schwarzer Haut hier einfach ein Ausdruck dafür war, dass Schwarze nur in der Nähe amerikanischer Standorte an der Tagesordnung waren, woanders waren sie einfach ungewohnt. Wenn Du heute mal in Memoiren ehemaliger schwarzer Besatzungssoldaten guckst, dann kannst Du feststellen, dass die das Nachkriegsdeutschland aus schwarzer Sicht als extrem wenig rassistisch beschreiben und dass dieses Erleben für einige die Basis war, gegen den damals noch in den USA üblichen Rassismus aufzustehen.

Ein großer Teil der "hammerharten Stereotypen" kann zwar aus der Geschichte rassistisch aufgeladen werden, aber war es eigentlich nicht mehr, als die Sprachpolizei auftauchte, um sie wieder zu Rassismen zu erklären.

Damit will ich Deutschland nicht zum Paradies erklären: Ich bin in Baumholder neben einem amerikanischen Standort, in dem mein Vater arbeitete (Sprachlehrer Deutsch, Englisch) aufgewachsen und mit den amerikanischen Offizieren, die zu uns nach Hause kamen, kamen auch Schwarze. Es gab z.T. auch offenen Rassismus in der Bevölkerung, aber das war die Ausnahme; ich weiß insofern, wovon ich da reden, als dieser offene Rassismus z.T. auch bei mir in der Familie existierte. Dann sind wir nach Norddeutschland gezogen, weil mein Vater dort einen Job (Sprachlehrer Englisch) bei der Bundeswehr bekam. Dann kamen in den 60ern die ersten Schwarzen aus Afrika im Rahmen militärischer Entwicklungshilfeprojekte da hin, das waren keine Besatzer mit eigener Macht, trotzdem war Rassismus trotz der vor "hammerharten Stereotypen" strotzenden Sprache eigentlich kein Thema - es war auch noch Wirtschaftswunderzeit und niemand hatte Arbeitsplatzsorgen.

In großen Teilen Deutschlands waren Schwarze so sehr Mangelware, dass da jemand sich erschrecken konnte, wenn er sich plötzlich einem gegenübersah, genauso wie sich meine Frau vor ein paar Jahren erschrocken hat, als plötzlich in einem Kaufhaus auf einer Balustrade eine Phalanx schwarz vermummter Gestalten auftauchte. Erst der zweite Blick zeigte, dass die alle relativ kleinwüchsig waren - wir sind es von zu Hause nicht gewohnt, dass da Scheichs ihren Harem spazieren führen, genau das war nämlich der Fall, der Urlaubsort (Zell am See) war inzwischen von den Arabern entdeckt worden.

Wenn ich jetzt also schreibe, dass meine Frau einen Schrecken bekam, als sie die tief verschleierten Frauen sah, dann ist das auch so eine hammerharte Stereotype, die man herausgreifen kann, um den verdeckten Fremdenhass darzustellen. .....

Das Thema hatten wir schon mal. Lass stecken. Bei dem, was Du da als böse bezeichnest, habe ich überhaupt kein Problem damit, nicht zu den Guten zu gehören, ich bin inzwischen daran gewöhnt.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Naastika
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Beitrag(#2014012) Verfasst am: 04.08.2015, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:


In großen Teilen Deutschlands waren Schwarze so sehr Mangelware, dass da jemand sich erschrecken konnte, wenn er sich plötzlich einem gegenübersah.....


Gut, gebe zu, klitzkleinbisshen ot, will es aber bei dem og. Stichwort loswerden *grins*:
Ich habe meine beiden Töchter, als sie ganz klein waren, im Tragetuch getragen.
Einmal stehe ich mit der gaanz kleinen 2.0 in einem rammelvollen öff. Verkehrsmittel. Mensch kann sich kaum umdrehen. Da steigen neue Fahrgäste ein. Ua. ein Afrikastämmiger (mensch beachte: pc!!), mit ausgeprägter Melaninproduktion (also umgangsprachlich: schwarz wie die Nacht..).

Als die 2.0 ihn aus unmittelbarer Nähe erblickte, heulte sie auf. Er lachte, was die Sache nicht besser machte.
Ich hatte also ein heulendes Kind im Tragetuch, und konnte mich (und damit sie) nicht wegdrehen. Das Ganze hat paar gute Augenblicke gedauert.

Schlussfolgerung: Das Kind, das nie zuvor andere Menschen als Mitteleuropäer gesehen hat, gab dem natürlichen Schreckimpuls nach.

Ist aber keinesfalls mit Einstellung Erwachsener und kultur- und geseschaftbedinger Wertung Andersfarbiger gleichzusetzen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2014021) Verfasst am: 04.08.2015, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Ein großer Teil der "hammerharten Stereotypen" kann zwar aus der Geschichte rassistisch aufgeladen werden, aber war es eigentlich nicht mehr, als die Sprachpolizei auftauchte, um sie wieder zu Rassismen zu erklären.

Hui, wir leben in einem Friede-Freude-Eierkuchen-Land, in dem Stereotype nur noch Stereotype sind ohne irgendwelche ausgrenzenden Auswirkungen. Mit den Augen rollen

Unfug. Selbstverständlich sind die massiven, öffentlichen Rassismen in großen Teilen der Öffentlichkeit weniger stark als vor Jahrzehnten,aber so zu tun, als hätten die weiterhin vorhandenen Stereotypen mit dem weiterhin vorhandenen Rassismus nichts zu tun, ist schlicht albern.

Der Terminus "Sprachpolizei" ist übrigens ein arg simpler Strohmann zur argumentativen Immunisierung. Oder hat jemand schon einmal ein Bußgeld o.dgl. bekommen? Es gibt lediglich Leute, die - mehr oder weniger aggressiv - zu einem bewussteren, nach Möglichkeit nicht ausgrenzenden Sprachgebrauch aufrufen, und Leute, die sich dem - mehr oder weniger aggressiv - verweigern, teils die Diskussion unterbinden wollen. Und dann gibt es öffentliche Reaktionen auf das eine oder andere Verhalten. That's it.
Negative öffentliche Reaktionen gibt's für beide Seiten solcher Auseinandersetzungen. Warum jetzt ausgerechnet die Seite gegen Ausgrenzung dabei als "Polizei" betitelt wird, ist mir schleierhaft.

fwo hat folgendes geschrieben:
Das Thema hatten wir schon mal. Lass stecken. Bei dem, was Du da als böse bezeichnest, habe ich überhaupt kein Problem damit, nicht zu den Guten zu gehören, ich bin inzwischen daran gewöhnt.

Ach je, "böse". Wo kam das in meiner Argumentation vor? Erst mal rede ich ja nicht von bewusstem Verhalten, sondern von Dingen, die unbewusst sozial-psychologisch weiterwirken (und zwar zB auch bei mir selbst, das ist mir durchaus bewusst). Das ist zunächst mMn gar nicht moralisch zu bewerten; das wird es evtl. erst dann, wenn ein Problem ins gesellschaftliche Bewusstsein gehoben wird.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2014030) Verfasst am: 04.08.2015, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...
fwo hat folgendes geschrieben:
Das Thema hatten wir schon mal. Lass stecken. Bei dem, was Du da als böse bezeichnest, habe ich überhaupt kein Problem damit, nicht zu den Guten zu gehören, ich bin inzwischen daran gewöhnt.

Ach je, "böse". Wo kam das in meiner Argumentation vor? Erst mal rede ich ja nicht von bewusstem Verhalten, sondern von Dingen, die unbewusst sozial-psychologisch weiterwirken (und zwar zB auch bei mir selbst, das ist mir durchaus bewusst). Das ist zunächst mMn gar nicht moralisch zu bewerten; das wird es evtl. erst dann, wenn ein Problem ins gesellschaftliche Bewusstsein gehoben wird.

In der Verneinung:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....und zwar auch bei Leuten mit einem "Ich bin doch einer von den Guten"-Selbstbild.

Bist Du nicht der Mensch mit dem grandiosen Sprachgefühl?

Ansonsten erkennt man die Sprachpolizei natürlich nicht an normalen Knöllchen, sondern an dem Label Rassismus, den sie auch da draufbeppen muss, wo gar nicht so viel Rassismus drin ist. Aber wir müssen das nicht alles wiederholen. Ich wollte nur klarstellen, dass es auch eine andere Meinung zu dem Thema gibt, die besagt, dass diese Stereotype u.a. auch deshalb ausgrenzen, weil sie als ausgrenzend erklärt werden.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2014040) Verfasst am: 04.08.2015, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...]
Ach je, "böse". Wo kam das in meiner Argumentation vor? Erst mal rede ich ja nicht von bewusstem Verhalten, sondern von Dingen, die unbewusst sozial-psychologisch weiterwirken (und zwar zB auch bei mir selbst, das ist mir durchaus bewusst). Das ist zunächst mMn gar nicht moralisch zu bewerten; das wird es evtl. erst dann, wenn ein Problem ins gesellschaftliche Bewusstsein gehoben wird.

In der Verneinung:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....und zwar auch bei Leuten mit einem "Ich bin doch einer von den Guten"-Selbstbild.

Die Verneinung dieses Selbstbildes ist hier aber zunächst nicht "böse" im moralisch zurechenbaren Sinne, sondern ein vormoralischer "Graubereich", in dem man unbewusst und evtl. wider Willen sozial-psychologisch in rassistisch-ausgrenzenden Strukturen drinsteckt und diese reproduziert. Das ist ja gerade mein Punkt.

Sinnvoll von "böse" reden kann man m.E. erst dann, wenn diese Strukturen ins Bewusstsein gehoben werden und man sich dann bewusst für ein Festhalten an Strukturen entscheidet, die als verletzend oder ausgrenzend erlebt werden, und zwar nicht wegen anderer Beurteilung, sondern aus egoistischen Gründen, zB weil man sich selbst nicht hinterfragen will.
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fwo
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Beitrag(#2014075) Verfasst am: 04.08.2015, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....

Sinnvoll von "böse" reden kann man m.E. erst dann, wenn diese Strukturen ins Bewusstsein gehoben werden und man sich dann bewusst für ein Festhalten an Strukturen entscheidet, die als verletzend oder ausgrenzend erlebt werden, und zwar nicht wegen anderer Beurteilung, sondern aus egoistischen Gründen, zB weil man sich selbst nicht hinterfragen will.

Und diese Hinterfragung kann selbstverständlich nur zu einem bestimmten Ergebnis führen. Wenn nicht, ist nur der Wille nicht da.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2014086) Verfasst am: 04.08.2015, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....

Sinnvoll von "böse" reden kann man m.E. erst dann, wenn diese Strukturen ins Bewusstsein gehoben werden und man sich dann bewusst für ein Festhalten an Strukturen entscheidet, die als verletzend oder ausgrenzend erlebt werden, und zwar nicht wegen anderer Beurteilung, sondern aus egoistischen Gründen, zB weil man sich selbst nicht hinterfragen will.

Und diese Hinterfragung kann selbstverständlich nur zu einem bestimmten Ergebnis führen. Wenn nicht, ist nur der Wille nicht da.

Das hab ich irgendwie nicht gesagt, ou?

Allerdings trifft man nicht ganz selten die Position, dass man ja kein Rassist sei, und deswegen könne irgendwas, was man gesagt/ getan hat, ja gar nicht rassistisch sein, und überhaupt ist es eine Unverschämtheit, sowas zu unterstellen. (Gern auch mit menschlichem Schutzschild: Otfried Preußler ist doch kein Rassist! ...)

Oder plumper: Ich lass mir doch nicht vorschreiben ...

(Beides statt inhaltlicher Diskussion.)

Dann ist offensichtlich der Wille nicht da.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#2014091) Verfasst am: 04.08.2015, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, da ist eine Frage, über die wir uns auch nicht einigen werden: Was ist eigentlich Rassismus?

Aber auch das brauchen wir nicht zu wiederholen.
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moecks
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Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#2020471) Verfasst am: 14.09.2015, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Die NZZ hat zu diesem Thema einen wie ich finde guten Artikel gebracht.

http://www.nzz.ch/bitte-nicht-schuetteln-ld.1912

Zitat:

Eine ursprünglich gute Sache ist hier völlig aus dem Ruder gelaufen: die "political correctness" der achtziger Jahre. Ging es dabei früher um eine gerechtere Gesellschaft und die Emanzipation von Randgruppen, geht es den Radikalsensiblen heute nur noch um Macht und persönliches Wohl. Ein "rachsüchtiges Protektorat" habe sich ausgebildet, so der "Atlantic", das nicht nur ständig Rücksichtnahme für sich selbst fordere, sondern auch die Bestrafung aller Andersdenkenden. An der Uni Michigan wurde ein Student, der einen Witz über microaggressions machte, von einer Gruppe weiblicher Furien heimgesucht, die seine Haustür mit Eiern, Hotdogs und der Botschaft "Everyone hates you, you violent prick" versahen. An der HU Berlin versuchen Soziologiestudenten seit Monaten den Politologen Herfried Münkler loszuwerden, indem sie im "Münkler Watch" nach jeder Vorlesung dessen angeblich sexistische und rassistische Äusserungen bloggen.

Was hier vor sich geht, ist kaum anders als eine kollektive Verhaltensstörung zu beschreiben: zwanghaftes Schwarz-Weiss-Denken, Rückschluss von eigenen negativen Gefühlen auf die Realität, mentales Filtern, Katastrophieren und übertriebenes Verallgemeinern.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2020472) Verfasst am: 14.09.2015, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Nur erledigt das eben nicht die Diskussion um die konkreten, strittigen Fälle, sondern verlangt sie.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2020485) Verfasst am: 14.09.2015, 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nur erledigt das eben nicht die Diskussion um die konkreten, strittigen Fälle, sondern verlangt sie.



Vor allem verlangt dies eine Diskussion ueber die Methoden, die von manchen Leuten angewandt werden, die glauben Fortschrittlichkeit und Wahrheit fuer sich gepachtet zu haben und sich folgerichtig genauso verhalten.
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AlexJ
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Anmeldungsdatum: 11.04.2008
Beiträge: 2344
Wohnort: Köln

Beitrag(#2020487) Verfasst am: 14.09.2015, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
Die NZZ hat zu diesem Thema einen wie ich finde guten Artikel gebracht.

http://www.nzz.ch/bitte-nicht-schuetteln-ld.1912

Zitat:

Was hier vor sich geht, ist kaum anders als eine kollektive Verhaltensstörung zu beschreiben: zwanghaftes Schwarz-Weiss-Denken, Rückschluss von eigenen negativen Gefühlen auf die Realität, mentales Filtern, Katastrophieren und übertriebenes Verallgemeinern.


Bis auf wenige Sätze, wie den weiter Zitierten, ist das Ganze Müll. Und auch Sätze wie diesen, sind nur dann gut wenn man Sie allgemein und nicht wie der Verfasser auf das Ziel seiner Hetze beschränkt.

Fakt ist das es die sogenannte „political correctness“ schon viel länger gibt, als die 80er Jahre. Wahrscheinlich so lange wie es menschliche Sprache gibt. Nur entgegen der Darstellung Derjenigen, welche es als reine Gutmenschen/Feministen/Minderheiten sonder Behandlung/Bevorzugung darstellen möchten, waren Täter und Opfer eben nie so festgesetzt.

Und so ist die größte Ironie an die ganzen Geschichte, das viele der selbsternannten Kritiker der „political correctness“ als Methode genau jene Methoden benutzen welche Sie an der „political correctness“ sie Kritisieren. Ein gutes Beispiel ist der verlinkte Artikel der mit Traum wandalischer Sicherheit auch jeden Vorwurf den macht selbst erfüllt.

Prädikat unfreiwillig Komisch.
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moecks
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Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#2020523) Verfasst am: 15.09.2015, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

AlexJ hat folgendes geschrieben:


Und so ist die größte Ironie an die ganzen Geschichte, das viele der selbsternannten Kritiker der „political correctness“ als Methode genau jene Methoden benutzen welche Sie an der „political correctness“ sie Kritisieren. Ein gutes Beispiel ist der verlinkte Artikel der mit Traum wandalischer Sicherheit auch jeden Vorwurf den macht selbst erfüllt.

Prädikat unfreiwillig Komisch.

Schön wenn du da nochwas komisch findest, bei unseren heutigen SJWs finde ich hingegen garnichts mehr komisch. Es wird nicht mehr nachgefragt wie jemand etwas gemeint haben könnte oder so, es wird sofort mit der sozialen Vernichtung einer Person begonnen wenn man der Meinung ist jemand hat estwas falsches gesagt oder geschrieben. Die Definitionshoheit und Interpretationshoheit meint man ja für alles zu haben.
Frag da mal bei Justine Sacco oder Jim Hunt nach, die können dir was dazu erzählen.
Ich wüsste nicht das die Gegenseite so radikal vorgehen würde.

edit:
Hier noch ein interessanter Beitrag zu diesem Phänomen.
http://www.rp-online.de/kultur/wie-ein-tweet-das-leben-zerstoeren-kann-aid-1.5009999

Zitat:

Ronson traf sich auch mit Initiatoren von Shitstorms. Meist sei nicht Sadismus ihr Antrieb, nicht mal Schadenfreude. Der Auslöser sei der Impuls, schlechtem Verhalten entgegenzuwirken und die Welt zu verbessern. Sie berechneten die Folgen ihres Tuns ebenso wenig wie die Gegenseite.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2020640) Verfasst am: 15.09.2015, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:

.....Ich wüsste nicht das die Gegenseite so radikal vorgehen würde....




Die Gegenseite vielleicht nicht. Das waere mir zu pauschal. Aber der Teil der "Gegenseite", der die (oft nur gefuehlte) "political correctness" der anderen so stark hasst, dass er sich selber voll Stolz "politically incorrect" nennt, der geht nicht nur genau "so radikal" vor, sondern der ist eine noch groessere Landplage als es die "political correctness" je war. Noch deutlich aggressiver und boesartiger und noch mehr von sich ueberzeugt ueber jeden Irrtum erhaben zu sein.

Wen die auf dem Kicker haben, der sieht sich einem beispiellosen e-mail-Terror und anderen "Stalkereien" ausgesetzt.
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Rachid al-Makki
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Beiträge: 15

Beitrag(#2020718) Verfasst am: 16.09.2015, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Kann das jemand für mich übersetzen?
https://genderini.wordpress.com/2015/09/13/statement-zum-ausschluss-von-r/
Jemand hat sich gerade per facebook darüber lustig gemacht, konnte mir aber nicht erklären warum. Ich verstehe nur Bahnhof.

Wenn eine Subkultur ihre eigene Sprachwelt erfindet, verstehen Außenstehende gar nicht, was die überhaupt wollen. Ich kann nicht einmal beurteilen, ob grammatische Fehler darin Absicht sind oder es sich um Fehler handelt. Vom Inhalt ganz zu schweigen. Wenn jede Gruppierung anfinge, auf diese Weise ihr eigene Sprache zu erfinden, können wir auf eine Diskussion untereinander gleich verzichten.
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#2020777) Verfasst am: 16.09.2015, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Das hat man schon 1968 den Studenten hingerieben, daß keiner ihr Gewäsch versteht, vor allem nicht die sogenannte Arbeiterklasse.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2096636) Verfasst am: 28.05.2017, 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Was Don martin hier macht, ist, sich darüber lustig zu machen, dass es heute zum guten Ton gehört, Leute nicht mit als beleidigend empfundenen Wörtern zu belegen.

Jou. Und ich finde, das gehört auch so.
Ich finde nämlich weder "Neger" beleidigend noch Mohrenköpfe, und auch zum Sarotti-Mohren fällt mir nur Süsses ein und sonst nichts.
Es ist halt zu dämlich, wenn eine Betroffenheitselite meint, mit einer Art Neusprech den Kolonialismus ungeschehen zu machen.
Und auch daran, dass die Bewohner Afrikas auch heute noch die A-Karte haben, ändern Sprachsäuberungen rein gar nichts.

"Ich finde" ist als Argument sehr schwach, insbesondere, wenn man zu den Gemeinten gar nicht gehört. Ansonsten könnte man jedes beliebige beleidigende, gruppenspezifische Wort so rechtfertigen.

Noch schwächer ist es, die reine und sehr einfache Höflichkeit, solche Wörter zu vermeiden, und überhaupt die Diskussion darüber mit Holzhammer-"Argumenten" wie "Betroffenheitselite", "Neusprech", "Sprachsäuberungen" etc. zu belegen. So als wäre es eine gar schröckliche Unterdrückung, wenn man schlicht ein beleidigend empfundenes Wort simpel durch ein anderes ersetzt.

Es stehen gegeneinander ein Wort, in dem die ganze Geschichte von Kolonialismus und Rassismus der letzten Jahrhunderte (und weiter fortwirkend) mitschwingt, und bei dem deswegen ein weitgehender Konsens bei den Betroffenen, aber auch darüber hinaus, besteht, dass es beleidigend ist und nicht mehr verwendet werden sollte, einerseits; und andererseits Leute, die das ganz genau wissen, aber einfach keine Lust dazu haben. Und die letzteren meinen, sie sind die armen Hascherl, die von einer "Betroffenheitselite" mittels "Neusprech" und "Sprachsäuberungen" unterdrückt werden. Nee klar ...

Letztlich läuft es daruf hinaus: SIch darüber lustig zu machen, andere Leute nicht zu beleidigen, ist eine gute Sache. Kein weiterer Kommentar.
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#2096642) Verfasst am: 28.05.2017, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, auch tillich will diese Wörter abschaffen. Wie bei George Orwell brauchen wir dann sowas ähnliches wie das Wahrheitsministerium, wo nun alle Aufzeichnungen und Bücher durchgesehen und geändert werden. Der Negerkönig muß raus aus der Geschichte von Pipi Langstrumpf. Und Huckleberry Finn darf nicht mehr "Nigger" sagen.
Und was machen wir mit den Leuten, die unglücklicherweise so heißen? Namensänderungen sind doch in Deutschland beinahe unmöglich. Es gab doch mal einen berühmten Karnevalisten, der Neger hieß. Zum Glück für ihn und die Sprachregler ist er schon geraume Zeit tot.
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fwo
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Beitrag(#2096651) Verfasst am: 28.05.2017, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

....
Es stehen gegeneinander ein Wort, in dem die ganze Geschichte von Kolonialismus und Rassismus der letzten Jahrhunderte (und weiter fortwirkend) mitschwingt ...
....

Mich wundert ja, dass Du Wörter wie Christentum, Bekehrung, Seele usw. noch in den Mund nehmen magst, angesichts dessen, was in der Geschichte damit alles angestellt wurde.

Und wenn ich mir speziell die Geschichte der Frauen ansehe, speziell auch, wie man von christlicher Seite mit ihnen umgegangen ist, wie können wir es nur mit den guten Sitten verantworten, die heute noch so zu bezeichnen?

Das hat zwar alles nichts damit zu tun, aber hast Du schon mal etwas von einem Bedeutungswandel gehört?

Wir hatten dieses Thema hier schon x-fach und auch von einem hartleibigen Menschen wie mir kannst Du hier Äußerungen lesen, wie, dass das Negerkind nun schon im Brunnen ist.

Was regelmäßig bei PC stört, ist nicht etwa Rücksichtnahme, sondern, dass mit Gewalt wieder alte Bedeutungen hervorgeholt und reinstalliert werden, die schon nicht mehr existent waren, um auf dieses Art eine Selffulfilling Prophecy herzustellen.
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DonMartin
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Beitrag(#2096660) Verfasst am: 28.05.2017, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Und wenn ich mir speziell die Geschichte der Frauen ansehe, speziell auch, wie man von christlicher Seite mit ihnen umgegangen ist, wie können wir es nur mit den guten Sitten verantworten, die heute noch so zu bezeichnen?

Müssen wir nicht. Gibt ja bekanntlich den "Mensch mit Menstruationshintergrund".
fwo hat folgendes geschrieben:

Was regelmäßig bei PC stört, ist nicht etwa Rücksichtnahme, sondern, dass mit Gewalt wieder alte Bedeutungen hervorgeholt und reinstalliert werden, die schon nicht mehr existent waren, um auf dieses Art eine Selffulfilling Prophecy herzustellen.

Das, und die Tatsache, dass es eben keinen Konsens darüber gibt, sondern eine Sprachpolizei das so verordnet hat.
Die Existenz von Verhohnepipelungen zeigt das deutlich.
Das positive Gegenbeispiel für Bedeutungswandel von Worten ist das Wörtchen "geil".
Vom Schmuddelwort über die Jugendsprache bis in die jugendfreie Werbung.
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kereng
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Beitrag(#2096694) Verfasst am: 28.05.2017, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und abgesehen davon, dass schwarze Haut was zum Erschrecken ist ...

Indian chief scene from Blazing Saddles
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beachbernie
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Beitrag(#2096702) Verfasst am: 28.05.2017, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Okay, auch tillich will diese Wörter abschaffen. Wie bei George Orwell brauchen wir dann sowas ähnliches wie das Wahrheitsministerium, wo nun alle Aufzeichnungen und Bücher durchgesehen und geändert werden. Der Negerkönig muß raus aus der Geschichte von Pipi Langstrumpf. Und Huckleberry Finn darf nicht mehr "Nigger" sagen.
Und was machen wir mit den Leuten, die unglücklicherweise so heißen? Namensänderungen sind doch in Deutschland beinahe unmöglich. Es gab doch mal einen berühmten Karnevalisten, der Neger hieß. Zum Glück für ihn und die Sprachregler ist er schon geraume Zeit tot.
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vrolijke
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2096704) Verfasst am: 28.05.2017, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Okay, auch tillich will diese Wörter abschaffen. Wie bei George Orwell brauchen wir dann sowas ähnliches wie das Wahrheitsministerium, wo nun alle Aufzeichnungen und Bücher durchgesehen und geändert werden. Der Negerkönig muß raus aus der Geschichte von Pipi Langstrumpf. Und Huckleberry Finn darf nicht mehr "Nigger" sagen.
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Beitrag(#2096725) Verfasst am: 28.05.2017, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das, und die Tatsache, dass es eben keinen Konsens darüber gibt, [...]

Ich wage zu behaupten, dass praktisch alle Menschen wissen, dass "Neger" für die große Mehrheit der Betroffenen eine beleidigende Konnotation hat (du weißt es ja auch), und die meisten Leute benutzen es deshalb auch nicht. Es sind mE nur wenige Leute, die trotz dieses Wissens bewusst am beleidigenden Wort festhalten wollen (jedenfalls für den aktuellen Gebrauch) oder sich über diese Vermeidung lustig machen.
DonMartin hat folgendes geschrieben:
[...], sondern eine Sprachpolizei das so verordnet hat

Bullshit. Oder du bezeichnest jede Vermeidung von beleidigenden Wörtern als "Sprachpolizei". So scheint es jedenfalls, dass es für dich nur da eine "Sprachpolizei" ist, wo es um das Nicht-Beleidigen von diskriminierten Minderheiten ist.
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Ahriman
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Beitrag(#2096793) Verfasst am: 29.05.2017, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Okay, auch tillich will diese Wörter abschaffen. Wie bei George Orwell brauchen wir dann sowas ähnliches wie das Wahrheitsministerium, wo nun alle Aufzeichnungen und Bücher durchgesehen und geändert werden. Der Negerkönig muß raus aus der Geschichte von Pipi Langstrumpf. Und Huckleberry Finn darf nicht mehr "Nigger" sagen.
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