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Sexismus I
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2114878) Verfasst am: 21.11.2017, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Wir besitzen ohne Zweifel die Fähigkeit, ganz unterschiedliche Persönlichkeiten auszubilden. Aber auch das müssen wir erst erwerben. Kinder mögen schon vom ersten Augenblick ihres Lebens unterschiedlich sein, aber eine eigene Persönlichkeit würde ich es nicht nennen.


Wie wuerdest Du die Tatsache nennen, dass ein Kind etwa scheuer ist als ein anderes (schon als Baby), oder mehr zum Schreien or Weinen neigt als ein anderes? Natuerlich koennen solche Unterschiede nur bei Taetigkeiten zum Vorschein kommen, zu denen das Kind alt genug ist. Ob eines folgsam oder eigensinnig, sozial oder zurueckhaltend ist, kann es nicht schon im Alter von zwei Monaten zeigen, aber mit 3 durchaus schon, und es ist kaum zu erklaeren, warum bei Kindern aus dem gleichen Elternhaus solche Unterschiede durch Sozialisierung bedingt sein sollten.


Wo ist dein Problem? Alle Lebewesen einer Art haben schon bei ihrer Geburt neben den gemeinsamen auch unterschiedliche Eigenschaften, also auch Menschen. Ihr Prozeß des Heranwachsens ist ein wechselseitiger Prozeß von biologischen Eigenschaften und den Einflüssen ihrer Umgebung, also wesentlich der Einfluß der Menschen, unter denen sie heranwachsen.

Daher ist es kein Wunder, daß Kinder aus dem gleichen Elternhaus Unterschiede darin zeigen, wie sich in ihnen jeweils die Sozialisierung individualisiert. Uns, den Eltern fallen oft die Unterschiede eher auf; Außenstehenden oft eher die Gemeinsamkeiten. Und ja, die biologischen Gemeinsamkeiten wie Unterschiede sind nicht ohne Bedeutung. Das merkt man sicherlich eher in Familien, in denen es Kinder von unterschiedlichen Eltern aufwachsen.

Es geht nicht darum, diese biologischen Unterschiede zu leugnen, nur sie eben auch nicht überzubewerten. Es gibt genügend Beispiele von deutschen Familien, in denen Kinder asiatischer Herkunft aufwachsen. Ich kenne persönlich eine, die sich selbst als schwäbische Koreanerin bezeichnet. Jeder von uns ist das Ergebnis eines biologisch-sozialen Prozesses, und das ist nun mal der Tatsache geschuldet, daß es die biologische Eigenschaft der Menschen ist, daß ihre Eigenschaften weit geringer biologisch determiniert sind als bei allen anderen Lebewesen dieses Planeten. Das ist das Geheimnis unseres Erfolgs als Art, macht aber gleichzeitig auch unsere Unberechenbarkeit aus.
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2114883) Verfasst am: 21.11.2017, 01:27    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich glaube eher, dass ich dabei was gelernt habe, dass es nämlich oft besser ist, kleinere, harmlose Übergriffe zu tolerieren um sich Sozialkontakte zu erhalten. Die Tante Inge brachte mir immer leckeren Süßkram mit und eine allzu brüske Zurückweisung ihrer Streicheleinheiten hätte dies gefaehrdet. Ein blosses Zurückweichen vor ihrer klobigen Hand empfand sie noch als "goldig", hätte ich ihr in die Hand gebissen, hätte ihr Urteil wohl eher auf "ungezogenen" gelautet und ungezogenen Kindern bringt man keine Schokalade mit. Ich mache auch meinen Eltern keinen Vorwurf, dass sie nicht eingegriffen haben und es mir Überließen wie ich reagiere.


Das wuerde dem Verhalten jemandes ensprechen, der als junger angehender Hollywood-Star sich bewusst das Verhalten eines Weinstein gefallen laesst, um in seiner Karriere voranzukommen. Der Fall, der den anderen hier wohl vorschwebt, ist das eines Kindes, das nicht aus Kompromissbereitschaft oder um sich einen Vorteil zu sichern etwas duldet, sondern wegen des Anwehrens unwillkommener Gesten geruegt wird, wodurch es lernt, dass es kein Recht hat, sich zu wehren, und dann als Erwachsener den Weinsteins dieser Welt keinen Widerstand leistet.

Ich stimme dem aber zu, dass es gut war, dass die Eltern es Dir ueberliessen, wie Du reagierst. Haetten sie Dich aber geruegt oder bestraft, wenn Du dich gewehrt haettest?



Wenn ich der Tante in den Finger gebissen haette, hätte ich bestimmt Aerger gekriegt. Sehr glücklich


Und nein. Mit dem Verhalten Harvey Weinsteins hat das überhaupt nichts zu tun. Wie kommst Du da jetzt wieder drauf? Die Tante Inge hat nie in meiner Gegenwart den Rock fallen lassen um zu masturbieren. Sonst hätten meine Eltern nämlich garantiert eingegriffen.
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
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Domingo
ungläubig



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada

Beitrag(#2114890) Verfasst am: 21.11.2017, 06:56    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Wenn ich der Tante in den Finger gebissen haette, hätte ich bestimmt Aerger gekriegt. Sehr glücklich


Wir sagen ja underen Kindern, "Es ist ok, veraergert zu sein oder ewtas nicht zu wollen, Du sollst aber andere Mitter waehlen, um darauf zu reagieren" zwinkern


Zitat:
Und nein. Mit dem Verhalten Harvey Weinsteins hat das überhaupt nichts zu tun. Wie kommst Du da jetzt wieder drauf? Die Tante Inge hat nie in meiner Gegenwart den Rock fallen lassen um zu masturbieren. Sonst hätten meine Eltern nämlich garantiert eingegriffen.


Wie ich darauf komme? Soll Dir das jemand wirklich nochmal erklaeren?
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luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2599
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2114896) Verfasst am: 21.11.2017, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Wenn ich der Tante in den Finger gebissen haette, hätte ich bestimmt Aerger gekriegt. Sehr glücklich


Wir sagen ja underen Kindern, "Es ist ok, veraergert zu sein oder ewtas nicht zu wollen, Du sollst aber andere Mitter waehlen, um darauf zu reagieren" zwinkern


Zitat:
Und nein. Mit dem Verhalten Harvey Weinsteins hat das überhaupt nichts zu tun. Wie kommst Du da jetzt wieder drauf? Die Tante Inge hat nie in meiner Gegenwart den Rock fallen lassen um zu masturbieren. Sonst hätten meine Eltern nämlich garantiert eingegriffen.


Wie ich darauf komme? Soll Dir das jemand wirklich nochmal erklaeren?


Tja... In Frankreich zum Beispiel wird geküsst, was das Zeug hält egal, ob man es will oder nicht. Man wird nie gefragt. Ob die Tante Warzen mit Haaren drauf hat oder ob der Schwager aus dem Maul stinkt, alles egal. Es ist Pflicht! Einfach furchtbar! Ich bin der Kühle, Unnahbare, der jetzt im Ausland lebt und bereue nichts. Lachen
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2114899) Verfasst am: 21.11.2017, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Alle Lebewesen einer Art haben schon bei ihrer Geburt neben den gemeinsamen auch unterschiedliche Eigenschaften, also auch Menschen. Ihr Prozeß des Heranwachsens ist ein wechselseitiger Prozeß von biologischen Eigenschaften und den Einflüssen ihrer Umgebung, also wesentlich der Einfluß der Menschen, unter denen sie heranwachsen.


Ja, aber diese Einflüsse sind doch nicht wertfrei. Da kann man viel falsch oder richtig machen. Ein Kind, das emotional vernachlässigt wird, entwickelt sich anders, als eines, das von seinen Eltern erdrückt wird - um mal zwei falsche Gegenpole zu nennen. Der Mensch ist von Natur aus mit Grundbedürfnissen ausgestattet, die universell sind, also unabhängig von der Kultur, in der er aufwächst. Und eines dieser Grundbedürfnisse ist die Regulierung von Nähe und Distanz zu erlernen. Wer da als Kind auf die falsche Spur gebracht wird, hat häufig auch als Erwachsener Beziehungsprobleme.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2114902) Verfasst am: 21.11.2017, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Alle Lebewesen einer Art haben schon bei ihrer Geburt neben den gemeinsamen auch unterschiedliche Eigenschaften, also auch Menschen. Ihr Prozeß des Heranwachsens ist ein wechselseitiger Prozeß von biologischen Eigenschaften und den Einflüssen ihrer Umgebung, also wesentlich der Einfluß der Menschen, unter denen sie heranwachsen.


Ja, aber diese Einflüsse sind doch nicht wertfrei. Da kann man viel falsch oder richtig machen. Ein Kind, das emotional vernachlässigt wird, entwickelt sich anders, als eines, das von seinen Eltern erdrückt wird - um mal zwei falsche Gegenpole zu nennen. Der Mensch ist von Natur aus mit Grundbedürfnissen ausgestattet, die universell sind, also unabhängig von der Kultur, in der er aufwächst. Und eines dieser Grundbedürfnisse ist die Regulierung von Nähe und Distanz zu erlernen. Wer da als Kind auf die falsche Spur gebracht wird, hat häufig auch als Erwachsener Beziehungsprobleme.


Ja, aber was ist jeweils "falsch" und was ist "richtig"? Die "Regulierung von Nähe und Distanz" hängt zB schlicht davon ab, wieviel Nähe in einer Gesellschaft üblich, und wieviel Distanz möglich ist. Und damit sind diese "Grundbedürfnisse" eben nicht mehr unabhängig von der Kultur, in der man aufwächst.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2114903) Verfasst am: 21.11.2017, 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Die "Regulierung von Nähe und Distanz" hängt zB schlicht davon ab, wieviel Nähe in einer Gesellschaft üblich, und wieviel Distanz möglich ist.


Was ist denn in unserer Gesellschaft üblich und möglich? Und welchen Einfluss hat das auf die "Regulierung von Nähe und Distanz" im Einzelfall? Wie wirkt sich das auf ein Kind aus, das vernachlässigt wird? Wie auf ein Kind, das von elterlicher Fürsorge erdrückt wird?
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astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46485

Beitrag(#2114905) Verfasst am: 21.11.2017, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Alle Lebewesen einer Art haben schon bei ihrer Geburt neben den gemeinsamen auch unterschiedliche Eigenschaften, also auch Menschen. Ihr Prozeß des Heranwachsens ist ein wechselseitiger Prozeß von biologischen Eigenschaften und den Einflüssen ihrer Umgebung, also wesentlich der Einfluß der Menschen, unter denen sie heranwachsen.


Ja, aber diese Einflüsse sind doch nicht wertfrei. Da kann man viel falsch oder richtig machen. Ein Kind, das emotional vernachlässigt wird, entwickelt sich anders, als eines, das von seinen Eltern erdrückt wird - um mal zwei falsche Gegenpole zu nennen. Der Mensch ist von Natur aus mit Grundbedürfnissen ausgestattet, die universell sind, also unabhängig von der Kultur, in der er aufwächst. Und eines dieser Grundbedürfnisse ist die Regulierung von Nähe und Distanz zu erlernen. Wer da als Kind auf die falsche Spur gebracht wird, hat häufig auch als Erwachsener Beziehungsprobleme.


Ja, aber was ist jeweils "falsch" und was ist "richtig"? Die "Regulierung von Nähe und Distanz" hängt zB schlicht davon ab, wieviel Nähe in einer Gesellschaft üblich, und wieviel Distanz möglich ist. Und damit sind diese "Grundbedürfnisse" eben nicht mehr unabhängig von der Kultur, in der man aufwächst.

Und das ist eigentlich gar kein Dissens:
Was für einen Grund sollte es geben, Kindern nicht zu erlauben, die Streichelei, Knuddeln, Küssen von Menschen abzulehnen, die sie (noch) nicht ausreichend kennen, denen sie (noch) nicht vertrauen, die sie vielleicht einfach nicht "riechen" können (bei Säuglingen zB bereits ausgeprägt), die ihnen aus anderen Gründen (unangenehme Stimme, nicht einfühlende Art, grobe Berührung, einfach zu viele Reize, alles Wahrnehmungen, seit Geburt vorhanden. o.a.) oder einfach im Moment, nicht angenehm sind? Was lernen sie? "mein Gefühl, meine Wahrnehmung, ich finde das jetzt schön und angenehm, oder ich finde das grad unangenehm und möchte das nicht- ist nicht wichtig, oder nicht richtig, es zählt nicht."
Das wäre nur sinnvoll, wenn man die Kinder daran gewöhnen will, dass ihre Bedürfnisse nach Annäherung oder Abstand ignoriert werden. Sie lernen dann ihren eigenen Empfindungen nicht zu vertrauen, sondern die Entscheidung, wer ihnen nahe kommen darf, anderen zu überlassen. Wo Selbstbestimmung über den eigenen Körper nicht erwünscht ist. zB in einer Kultur wo die Eltern die Kinder versprechen und verheiraten, da ist das natürlich durchaus sinnvoll.
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Tja
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20175
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2114908) Verfasst am: 21.11.2017, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

Vom Rassismus und Sexismus zum Klassismus
11. Oktober 2010 Jens Wernicke

Der Soziologe Andreas Kemper über Klassismus und die Alltäglichkeit von Diskriminierung und Exklusion
Zitat:
Man kann Sexismus nur verstehen, wenn man Rassismus und Klassismus versteht und andersherum
Gibt es denn da sozusagen „Wertigkeiten“, was Mehrdimensionalität verschiedener Diskriminierungsformen angeht? Verstehe ich Dich recht, dass zu Zeiten, in denen Alice Schwarzer dazu aufruft, Angela Merkel zu wählen und Bücher darüber schreibt, warum das Kopftuch ein Unterdrückungssymbol ist, argumentieren kann oder sollte, dass die Aufklärung inzwischen Probleme des Sexismus weitestgehend hinfortgespült hat, dass Rassismus aktuell vor allem ein solcher antimuslimischer Prägung ist und dass mit und neben diesem aktuell vor allem die Stigmatisierung von Armen immer mehr forciert wird?
Andreas Kemper: Nein, so war das, zumindest was den Sexismus angeht, keinesfalls gemeint, auch wenn Du mit Alice Schwarzer zurecht das Problem des Mittelschichtsfeminismus, der zunehmend als Problem auch und insbesondere für Frauen anzusehen ist, ansprichst.

Ich meine: Sexismus, Rassismus und Klassismus dürfen nicht auf Kosten der jeweils anderen Diskriminierungsformen bekämpft werden. Dies wäre nicht nur eine Kräfteverschwendung der emanzipatorischen Kräfte und würde dem Prinzip der Solidarität zuwiderlaufen, sondern es würde auch den jeweiligen Unterdrückungsformen in ihrer ganzen Breite nicht gerecht: Man kann Sexismus nur verstehen, wenn man Rassismus und Klassismus versteht und andersherum.

Ein aktuelles Beispiel: Die antifeministischen Männerrechtler beklagen momentan zunehmend die Benachteiligung von Jungen im Schulsystem. Würden sie Rassismus und Klassismus dabei nicht ausblenden, könnten sie nicht so einfach bei ihrer These einer Unterdrückung von vor allem Jungen stehen bleiben. Denn aus der sogenannten „Oberschicht“ gehen alle Kinder aufs Gymnasium. Da wird nicht unterschieden zwischen Jungen und Mädchen. Oder anders gesagt: In den Vorurteilsstrukturen der Lehrer und Lehrerinnen finden sich nicht einfach Bilder von Jungen und Mädchen, sondern Bilder von Jungen aus der Unterschicht, Bilder von Mädchen mit Kopftüchern, Bilder von Jungen und Mädchen aus gutsituierten Elternhäusern usw. Und diese Geschlechterkonstruktionen der Kinder finden eben auch entsprechend der „Klassengeschlechter“ statt, Männlichkeit wird klassenspezifisch und ethnisch unterschiedlich konstruiert.


https://www.heise.de/tp/features/Vom-Rassismus-und-Sexismus-zum-Klassismus-3387173.html
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2114931) Verfasst am: 21.11.2017, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Vom Rassismus und Sexismus zum Klassismus
11. Oktober 2010 Jens Wernicke

Der Soziologe Andreas Kemper über Klassismus und die Alltäglichkeit von Diskriminierung und Exklusion
Zitat:
Man kann Sexismus nur verstehen, wenn man Rassismus und Klassismus versteht und andersherum
Gibt es denn da sozusagen „Wertigkeiten“, was Mehrdimensionalität verschiedener Diskriminierungsformen angeht? Verstehe ich Dich recht, dass zu Zeiten, in denen Alice Schwarzer dazu aufruft, Angela Merkel zu wählen und Bücher darüber schreibt, warum das Kopftuch ein Unterdrückungssymbol ist, argumentieren kann oder sollte, dass die Aufklärung inzwischen Probleme des Sexismus weitestgehend hinfortgespült hat, dass Rassismus aktuell vor allem ein solcher antimuslimischer Prägung ist und dass mit und neben diesem aktuell vor allem die Stigmatisierung von Armen immer mehr forciert wird?
Andreas Kemper: Nein, so war das, zumindest was den Sexismus angeht, keinesfalls gemeint, auch wenn Du mit Alice Schwarzer zurecht das Problem des Mittelschichtsfeminismus, der zunehmend als Problem auch und insbesondere für Frauen anzusehen ist, ansprichst.

Ich meine: Sexismus, Rassismus und Klassismus dürfen nicht auf Kosten der jeweils anderen Diskriminierungsformen bekämpft werden. Dies wäre nicht nur eine Kräfteverschwendung der emanzipatorischen Kräfte und würde dem Prinzip der Solidarität zuwiderlaufen, sondern es würde auch den jeweiligen Unterdrückungsformen in ihrer ganzen Breite nicht gerecht: Man kann Sexismus nur verstehen, wenn man Rassismus und Klassismus versteht und andersherum.

Ein aktuelles Beispiel: Die antifeministischen Männerrechtler beklagen momentan zunehmend die Benachteiligung von Jungen im Schulsystem. Würden sie Rassismus und Klassismus dabei nicht ausblenden, könnten sie nicht so einfach bei ihrer These einer Unterdrückung von vor allem Jungen stehen bleiben. Denn aus der sogenannten „Oberschicht“ gehen alle Kinder aufs Gymnasium. Da wird nicht unterschieden zwischen Jungen und Mädchen. Oder anders gesagt: In den Vorurteilsstrukturen der Lehrer und Lehrerinnen finden sich nicht einfach Bilder von Jungen und Mädchen, sondern Bilder von Jungen aus der Unterschicht, Bilder von Mädchen mit Kopftüchern, Bilder von Jungen und Mädchen aus gutsituierten Elternhäusern usw. Und diese Geschlechterkonstruktionen der Kinder finden eben auch entsprechend der „Klassengeschlechter“ statt, Männlichkeit wird klassenspezifisch und ethnisch unterschiedlich konstruiert.


https://www.heise.de/tp/features/Vom-Rassismus-und-Sexismus-zum-Klassismus-3387173.html


Andreas Kemper hat natürlich Recht. Die Diskriminierungsdimensionen beinhalten ein weites Spektrum an diskriminierenden Bildern und Menschenkonstruktionen in sich.

Diskriminierung richtet sich in der Tat nicht einfach gegen Mädchen/Frauen, gegen Ausländer/Migranten, gegen Juden/Moslems, gegen Kleine/Dicke, sondern da spielen auch immer klassenmäßige Zuordnungen mit rein.

Dazu kommt, dass alle Diskriminierungen ihren Anker in den Klassenverhältnissen, welche sich aus den entsprechenden Verhältnissen der Menschen zu den gesellschaftlichen Machtmitteln ableiten, haben.

Das heisst, sie schweben nicht einfach in der Luft und lösen sich auch nicht einfach in Luft auf, wenn man mit lauter Moralhämmern auf diskriminierende Denk- und Verhaltensmuster einschlägt.

Sondern da muss man schon gleichberechtigte Machtverhältnisse an sich schaffen, was den Fokus des menschlichen Streites um Emanzipation ganz anders und viel feiner justiert als etwa beim kleinbürgerlichen Feminismus oder kleinbürgerlichen Antirassismus.
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Anmeldungsdatum: 06.02.2016
Beiträge: 2845

Beitrag(#2114933) Verfasst am: 21.11.2017, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Vom Rassismus und Sexismus zum Klassismus
11. Oktober 2010 Jens Wernicke

Der Soziologe Andreas Kemper über Klassismus und die Alltäglichkeit von Diskriminierung und Exklusion
Zitat:
Man kann Sexismus nur verstehen, wenn man Rassismus und Klassismus versteht und andersherum
Gibt es denn da sozusagen „Wertigkeiten“, was Mehrdimensionalität verschiedener Diskriminierungsformen angeht? Verstehe ich Dich recht, dass zu Zeiten, in denen Alice Schwarzer dazu aufruft, Angela Merkel zu wählen und Bücher darüber schreibt, warum das Kopftuch ein Unterdrückungssymbol ist, argumentieren kann oder sollte, dass die Aufklärung inzwischen Probleme des Sexismus weitestgehend hinfortgespült hat, dass Rassismus aktuell vor allem ein solcher antimuslimischer Prägung ist und dass mit und neben diesem aktuell vor allem die Stigmatisierung von Armen immer mehr forciert wird?
Andreas Kemper: Nein, so war das, zumindest was den Sexismus angeht, keinesfalls gemeint, auch wenn Du mit Alice Schwarzer zurecht das Problem des Mittelschichtsfeminismus, der zunehmend als Problem auch und insbesondere für Frauen anzusehen ist, ansprichst.

Ich meine: Sexismus, Rassismus und Klassismus dürfen nicht auf Kosten der jeweils anderen Diskriminierungsformen bekämpft werden. Dies wäre nicht nur eine Kräfteverschwendung der emanzipatorischen Kräfte und würde dem Prinzip der Solidarität zuwiderlaufen, sondern es würde auch den jeweiligen Unterdrückungsformen in ihrer ganzen Breite nicht gerecht: Man kann Sexismus nur verstehen, wenn man Rassismus und Klassismus versteht und andersherum.

Ein aktuelles Beispiel: Die antifeministischen Männerrechtler beklagen momentan zunehmend die Benachteiligung von Jungen im Schulsystem. Würden sie Rassismus und Klassismus dabei nicht ausblenden, könnten sie nicht so einfach bei ihrer These einer Unterdrückung von vor allem Jungen stehen bleiben. Denn aus der sogenannten „Oberschicht“ gehen alle Kinder aufs Gymnasium. Da wird nicht unterschieden zwischen Jungen und Mädchen. Oder anders gesagt: In den Vorurteilsstrukturen der Lehrer und Lehrerinnen finden sich nicht einfach Bilder von Jungen und Mädchen, sondern Bilder von Jungen aus der Unterschicht, Bilder von Mädchen mit Kopftüchern, Bilder von Jungen und Mädchen aus gutsituierten Elternhäusern usw. Und diese Geschlechterkonstruktionen der Kinder finden eben auch entsprechend der „Klassengeschlechter“ statt, Männlichkeit wird klassenspezifisch und ethnisch unterschiedlich konstruiert.


https://www.heise.de/tp/features/Vom-Rassismus-und-Sexismus-zum-Klassismus-3387173.html


Viel blabla. Wenn jemand auf die Benachteiligung von Jungen zu sprechen kommt, dann wird natürlich von feministischer Seite viel Getöse veranstaltet um das Wegzuerklären. Die Argumente, die er bringt sind sehr schwach. Er müsste sich auch fragen, warum Lehrerinnen Mädchen aus der Unterschicht mehr zutrauen als Jungen aus der Unterschicht. Und warum bringt er die "Mädchen mit Kopftüchern" in diesem Zusammenhang? Gelten die als intelligenter?
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Commander Vimes
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#2114936) Verfasst am: 21.11.2017, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:


Viel blabla. Wenn jemand auf die Benachteiligung von Jungen zu sprechen kommt, dann wird natürlich von feministischer Seite viel Getöse veranstaltet um das Wegzuerklären. Die Argumente, die er bringt sind sehr schwach. Er müsste sich auch fragen, warum Lehrerinnen Mädchen aus der Unterschicht mehr zutrauen als Jungen aus der Unterschicht. Und warum bringt er die "Mädchen mit Kopftüchern" in diesem Zusammenhang? Gelten die als intelligenter?


Wieso sind die Argumente schwach? Ich finde es im Gegenteil sehr anschaulich and nachvollziehbar erklärt, dass das Problem im Wesentlichen in bestimmten gesellschaftlichen Schichten besteht und in anderen nicht. Die "Mädchen mit Kopftüchern" werden nur als weiteres Beispiel für "Klassengeschlechter" genannt, dem bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden.

Es wird auch überhaupt nicht behauptet, dass es keine Benachteiligung von Jungen gäbe; nur eben dass das Geschlecht alleine nicht ausschlaggebend ist.
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(Terry Pratchett)
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25878
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2114944) Verfasst am: 21.11.2017, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
....
Es wird auch überhaupt nicht behauptet, dass es keine Benachteiligung von Jungen gäbe; nur eben dass das Geschlecht alleine nicht ausschlaggebend ist.

Und das ist eine schräge Sicht.
Das Geschlecht erklärt zwar nicht alles, aber es hat durchgängig über alle Schichten die selbe Auswirkung. Dass es andere Faktoren gibt, die anders verteilt sind und anders wirken, verstellt vielleicht die Sicht auf diese Tatsache, aber ändert sie nicht.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2114951) Verfasst am: 21.11.2017, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Die "Regulierung von Nähe und Distanz" hängt zB schlicht davon ab, wieviel Nähe in einer Gesellschaft üblich, und wieviel Distanz möglich ist.


Was ist denn in unserer Gesellschaft üblich und möglich? Und welchen Einfluss hat das auf die "Regulierung von Nähe und Distanz" im Einzelfall? Wie wirkt sich das auf ein Kind aus, das vernachlässigt wird? Wie auf ein Kind, das von elterlicher Fürsorge erdrückt wird?


Das war nicht die Frage, sondern ob es universelle, kulturunabhängige Grundbedürfnisse gibt, die es ermöglichen im Zusammenhang mit Erziehung von „richtig“ oder „falsch“ zu sprechen. Ich habe da meine Zwiefel. Was die universellen, kulturunabhängigen Grundbedürfnisse betrifft, muß man sich schon ziemlich ins Allgemeine flüchten, wenn man Gegenbeweise vermeiden will. Und die „richtige“ Erziehung muß sicherlich noch erfunden werden.
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Lebensnebel
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Anmeldungsdatum: 06.02.2016
Beiträge: 2845

Beitrag(#2114960) Verfasst am: 21.11.2017, 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:


Viel blabla. Wenn jemand auf die Benachteiligung von Jungen zu sprechen kommt, dann wird natürlich von feministischer Seite viel Getöse veranstaltet um das Wegzuerklären. Die Argumente, die er bringt sind sehr schwach. Er müsste sich auch fragen, warum Lehrerinnen Mädchen aus der Unterschicht mehr zutrauen als Jungen aus der Unterschicht. Und warum bringt er die "Mädchen mit Kopftüchern" in diesem Zusammenhang? Gelten die als intelligenter?


Wieso sind die Argumente schwach? Ich finde es im Gegenteil sehr anschaulich and nachvollziehbar erklärt, dass das Problem im Wesentlichen in bestimmten gesellschaftlichen Schichten besteht und in anderen nicht. Die "Mädchen mit Kopftüchern" werden nur als weiteres Beispiel für "Klassengeschlechter" genannt, dem bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden.



Er legt schon los mit "Die antifeministischen Männerrechtler beklagen". In strammfeministischen Kreisen ist das Anliegen damit schon vom Tisch. Das ist so als würde man hier im Forum einen Beitrag mit "Nazis behaupten ..." beginnen.
Dass es neben dem Geschlecht auch andere Einflussfaktoren gibt, streitet wohl niemand ab. Neben der Schicht spielt das Aussehen eine Rolle. Auch solche Sachen wie Vornamen spielen eine Rolle.
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/grundschullehrer-vorurteile-kevins-bekommen-schlechtere-noten-a-712948.html


Zitat:
Es wird auch überhaupt nicht behauptet, dass es keine Benachteiligung von Jungen gäbe; nur eben dass das Geschlecht alleine nicht ausschlaggebend ist.


Doch, wenn er schreibt:

Zitat:
Die antifeministischen Männerrechtler beklagen momentan zunehmend die Benachteiligung von Jungen im Schulsystem. Würden sie Rassismus und Klassismus dabei nicht ausblenden, könnten sie nicht so einfach bei ihrer These einer Unterdrückung von vor allem Jungen stehen bleiben.

will er das Thema Benachteiligung von Jungen derailen.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2114964) Verfasst am: 21.11.2017, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich habe da meine Zwiefel. Was die universellen, kulturunabhängigen Grundbedürfnisse betrifft, muß man sich schon ziemlich ins Allgemeine flüchten, wenn man Gegenbeweise vermeiden will.


Klingt für mich nach:

"Kinder brauchen Taubensuppe von Maggi, sonst verhungern sie."
"Quatsch, Kinder brauchen Nahrung."
"Das ist viel zu allgemein."
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Domingo
ungläubig



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada

Beitrag(#2114969) Verfasst am: 21.11.2017, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Es wird auch überhaupt nicht behauptet, dass es keine Benachteiligung von Jungen gäbe; nur eben dass das Geschlecht alleine nicht ausschlaggebend ist.


Doch, wenn er schreibt:

Zitat:
Die antifeministischen Männerrechtler beklagen momentan zunehmend die Benachteiligung von Jungen im Schulsystem. Würden sie Rassismus und Klassismus dabei nicht ausblenden, könnten sie nicht so einfach bei ihrer These einer Unterdrückung von vor allem Jungen stehen bleiben.

will er das Thema Benachteiligung von Jungen derailen.


Vor allem ist hervorzuheben, dass man dasselbe Argument gegen feministische Diskriminations-Behauptungen vorbringen koennte. Doch der Kerl bringt ein Beispiel aus der Lehre der "Maennerrechtler" als Beispiel vor und keins aus der feministischen Lehre. Man darf sich durchaus fragen, warum.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2114991) Verfasst am: 22.11.2017, 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Es wird auch überhaupt nicht behauptet, dass es keine Benachteiligung von Jungen gäbe; nur eben dass das Geschlecht alleine nicht ausschlaggebend ist.


Doch, wenn er schreibt:

Zitat:
Die antifeministischen Männerrechtler beklagen momentan zunehmend die Benachteiligung von Jungen im Schulsystem. Würden sie Rassismus und Klassismus dabei nicht ausblenden, könnten sie nicht so einfach bei ihrer These einer Unterdrückung von vor allem Jungen stehen bleiben.

will er das Thema Benachteiligung von Jungen derailen.


Vor allem ist hervorzuheben, dass man dasselbe Argument gegen feministische Diskriminations-Behauptungen vorbringen koennte. Doch der Kerl bringt ein Beispiel aus der Lehre der "Maennerrechtler" als Beispiel vor und keins aus der feministischen Lehre. Man darf sich durchaus fragen, warum.


Andreas Kemper nimmt sehr wohl Stellung gegen den ultrarechten und rassistischen Alice-Schwarzer-Feminismus.

Sein Eintrag aus "Wikimannia" findet man unter folgendem Link:

http://de.wikimannia.org/Andreas_Kemper

Getroffene Hunde bellen, würde ich sagen. Kemper hat bei beiden Geschlechterkampfbewegungen ins Schwarze(r) getroffen.
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Domingo
ungläubig



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada

Beitrag(#2114992) Verfasst am: 22.11.2017, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Andreas Kemper nimmt sehr wohl Stellung gegen den ultrarechten und rassistischen Alice-Schwarzer-Feminismus.

Sein Eintrag aus "Wikimannia" findet man unter folgendem Link:

http://de.wikimannia.org/Andreas_Kemper

Getroffene Hunde bellen, würde ich sagen. Kemper hat bei beiden Geschlechterkampfbewegungen ins Schwarze(r) getroffen.


Ok.

Interessante Seite, uebrigens. Danke fuer das Verlinken zwinkern
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placebo
Forumsleichenbestatter



Anmeldungsdatum: 04.01.2009
Beiträge: 729
Wohnort: umdieecke

Beitrag(#2114994) Verfasst am: 22.11.2017, 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich noch ein paar Schlussgedanken zu diesem Thema.
Kinder werden ja heute im Allgemeinen Gott sei Dank viel liebevoller und individuell rücksichtsvoller behandelt.
Wenn ich damals den Jungen in den Kindergarten gebracht habe,habe ich immer gestaunt wie toll die mit den Kindern umgegangen sind.
Da hätten wir von geträumt.
Ich bin noch mit der Prügelstrafe aufgewachsen,fast alle Lehrer und Pastöre haben die Kinder geschlagen,bei geringsten Anlässen.Und viele Eltern haben das sogar nocht gutgeheißen.
Nach heutigen Maßstäben wurden wir tatsächlich misshandelt,sicherlich auch einige missbraucht.
An eine für mich eher harmlose Missbrauchsgeschichte kann ich mich auch erinnern,auf der Kirmes mit einem Schausteller der mir in die Hose gefasst hat.War eher harmlos obwohl er heute sicherlich vor dem Kadi landen würde.
Unter unseren Peinigern waren nach meiner heutigen Überzeugung auch echte Sadisten,wahrscheinlich auch sexuell motiviert.Ich kann mich an eine Kaplan erinnern dem würde ich heute auf der Straße die Fresse polieren,wenn er überhaupt noch lebt,das Schwein.

Und da regen sich hier welche auf weil ihnen die (ungeliebte) Oma mal einen feuchten Schmatzer aufs Ohr gedrückt hat.

Lächerlich!einfach nur lächerlich!

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zelig
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Beiträge: 25404

Beitrag(#2115036) Verfasst am: 22.11.2017, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

placebo hat folgendes geschrieben:
Wenn ich damals den Jungen in den Kindergarten gebracht habe,habe ich immer gestaunt wie toll die mit den Kindern umgegangen sind.
Da hätten wir von geträumt.
Ich bin noch mit der Prügelstrafe aufgewachsen,fast alle Lehrer und Pastöre haben die Kinder geschlagen,bei geringsten Anlässen.Und viele Eltern haben das sogar nocht gutgeheißen.
Nach heutigen Maßstäben wurden wir tatsächlich misshandelt,sicherlich auch einige missbraucht.
An eine für mich eher harmlose Missbrauchsgeschichte kann ich mich auch erinnern,auf der Kirmes mit einem Schausteller der mir in die Hose gefasst hat.War eher harmlos obwohl er heute sicherlich vor dem Kadi landen würde.
Unter unseren Peinigern waren nach meiner heutigen Überzeugung auch echte Sadisten,wahrscheinlich auch sexuell motiviert.Ich kann mich an eine Kaplan erinnern dem würde ich heute auf der Straße die Fresse polieren,wenn er überhaupt noch lebt,das Schwein.



Was rüberkommt ist die Botschaft, früher sei alles schlimmer gewesen, weswegen heutzutage gar nichts wirklich Schlimmes passiert. Im Vergleich zu damals halt. Leider ist diese Vorstellung noch immer verbreitet unter dem Motto: "Mein Vater hat mich richtig verdroschen, da wird meinem Sohn eine Ohrfeige auch keinen Schaden zufügen." Ich erinnere mich an Zahlen irgendwo, daß tatsächlich die erfahrene Gewalt weitergegeben wird. Man demütigt sein Kind so wie man selbst gedemütigt wurde. Anstatt, wie man in einer besseren Welt hoffen könnte, das erfahrene Leid lehrt, das eigene Kind nicht darunter leiden zu lassen, gibt man es weiter.

placebo hat folgendes geschrieben:
Und da regen sich hier welche auf weil ihnen die (ungeliebte) Oma mal einen feuchten Schmatzer aufs Ohr gedrückt hat.


Nein.

placebo hat folgendes geschrieben:
Lächerlich!einfach nur lächerlich!


Nein.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Lebensnebel
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Anmeldungsdatum: 06.02.2016
Beiträge: 2845

Beitrag(#2115141) Verfasst am: 23.11.2017, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

Der Spiegel ruft die Revolution aus.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/debatte-um-sexuelle-gewalt-und-sexismus-rache-ist-blutwurst-a-1179546.html
Zitat:
Normal ist es ja nicht, einen Text zu veröffentlichen und ihm zwei Tage später den Vorwurf zu machen, er habe die Grundregeln des Journalismus "für Effekthascherei außer Kraft gesetzt". Aber Würfels Text war auch nicht normal. Er war ein Ruf zu den Waffen. Denn wir brauchen in der Tat eine Revolution. Eine neue sexuelle Revolution. Wie jede Revolution wird auch diese hier nicht ohne Opfer abgehen. Das ist eine Feststellung, keine Rechtfertigung.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2115146) Verfasst am: 23.11.2017, 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Der Spiegel ruft die Revolution aus.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/debatte-um-sexuelle-gewalt-und-sexismus-rache-ist-blutwurst-a-1179546.html
Zitat:
Normal ist es ja nicht, einen Text zu veröffentlichen und ihm zwei Tage später den Vorwurf zu machen, er habe die Grundregeln des Journalismus "für Effekthascherei außer Kraft gesetzt". Aber Würfels Text war auch nicht normal. Er war ein Ruf zu den Waffen. Denn wir brauchen in der Tat eine Revolution. Eine neue sexuelle Revolution. Wie jede Revolution wird auch diese hier nicht ohne Opfer abgehen. Das ist eine Feststellung, keine Rechtfertigung.


Weiteres Zitat daraus:

Zitat:
Denn die Sorge um die Männer war bislang einer der sonderbarsten Züge dieser Auseinandersetzung. Diese eigenartige Sorge, dass die Rechtschaffenen im gleichen Topf gekocht werden könnten wie die Täter und Schurken. Und darum die Neigung, das Feuer unter diesem Topf kleinzuhalten.


So, so... diese "eigenartige" Sorge um Unschuldige. Sorry, aber das ist Fanatismus.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2115154) Verfasst am: 23.11.2017, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:

So, so... diese "eigenartige" Sorge um Unschuldige. Sorry, aber das ist Fanatismus.


Nein, das ist Jakob Augstein - Salonfanatismus. zwinkern
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25878
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2115180) Verfasst am: 23.11.2017, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:

So, so... diese "eigenartige" Sorge um Unschuldige. Sorry, aber das ist Fanatismus.


Nein, das ist Jakob Augstein - Salonfanatismus. zwinkern

Nochn Zitat:
Zitat:
Wer um den unbeschwerten Umgang der Geschlechter trauert, sollte bedenken, dass aus weiblicher Sicht damit nichts anderes gemeint war als die dauernde Gegenwart der Gefahr - das permanente Risiko körperlicher oder seelischer Übergriffe.

Stimmt. Wir brauchen unbedingt mehr Bewaffnung.
Am Kopf kratzen Erinnert mich sehr an die amerikanische Begründung ihres Waffenrechtes: Weil es welche gibt, die das Verbot zu töten nicht ernst nehmen, sorgen wir nun für Risikogleichheit. Die paar Opfer sind einfach in Kauf zu nehmen.

Und ist das permanente Bewusstsein der andauernden Gefahr körperlicher oder seelischer Übergriffe wirklich Realität? Leben unsere Frauen in ständiger Angst? Zumindest die aus meiner Umgebung haben mir das so nicht erzählt. Sollte das an mir liegen, der ich auch zu denen gehöre, die so ein dolchartiges Vergewaltigungsgerät (Knussman, Anthropologe aus Hamburg über den Penis) mit sich herumtragen?
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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DonMartin
registrierter User



Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2115221) Verfasst am: 24.11.2017, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Diese Ansage sollte man dem Augstein (und den MeTootsies) mal um die Ohren hauen.
Zitat:
Gestandene Polizeibeamte gehen davon aus, dass ungefähr 30 Prozent der Anzeigen wegen Vergewaltigung falsch sind.

Wahnsinn.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2115275) Verfasst am: 24.11.2017, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Diese Ansage sollte man dem Augstein (und den MeTootsies) mal um die Ohren hauen.
Zitat:
Gestandene Polizeibeamte gehen davon aus, dass ungefähr 30 Prozent der Anzeigen wegen Vergewaltigung falsch sind.

Wahnsinn.

Aufgrund von was gehen sie davon aus?
Komischerweise kenne ich persönlich zwei Frauen die vergewaltigt wurden, die Vergewaltiger jedoch nicht anzeigten. Ich kenne keinen Mann, der fälschlich beschuldigt wurde.
Natürlich können meine persönliche Empfindungen nicht als Indiz oder gar Beweis herangezogen werden.
Genauso wenig wie "gestandene Polizeibeamten gehen davon aus".
Das ist der reinste Humbug.
Dass die meisten Vergewaltigungen nicht zur anzeige gebracht werden ist wohl eher Fakt.
Wer will schon, die ganze Prozedur durchleiden, wenn eh kein Zeuge vorhanden ist?
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 21789

Beitrag(#2115277) Verfasst am: 24.11.2017, 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Diese Ansage sollte man dem Augstein (und den MeTootsies) mal um die Ohren hauen.
Zitat:
Gestandene Polizeibeamte gehen davon aus, dass ungefähr 30 Prozent der Anzeigen wegen Vergewaltigung falsch sind.

Wahnsinn.

Aufgrund von was gehen sie davon aus?
Komischerweise kenne ich persönlich zwei Frauen die vergewaltigt wurden, die Vergewaltiger jedoch nicht anzeigten. Ich kenne keinen Mann, der fälschlich beschuldigt wurde.
Natürlich können meine persönliche Empfindungen nicht als Indiz oder gar Beweis herangezogen werden.
Genauso wenig wie "gestandene Polizeibeamten gehen davon aus".
Das ist der reinste Humbug.
Dass die meisten Vergewaltigungen nicht zur anzeige gebracht werden ist wohl eher Fakt.
Wer will schon, die ganze Prozedur durchleiden, wenn eh kein Zeuge vorhanden ist?

Naja, wie viele Vergewaltigungen nicht zur Anzeige gebracht werden, und wie viele der Anzeigen falsch sind, sind ja zwei paar Schuhe. Dennoch hält ein gestandener Mediennutzer dieses "gestandene Polizeibeamten gehen davon aus" für eine nette Frmulierung von "völlig aus der Luft gegriffen".
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fwo
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Beitrag(#2115279) Verfasst am: 24.11.2017, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...Dennoch hält ein gestandener Mediennutzer dieses "gestandene Polizeibeamten gehen davon aus" für eine nette Frmulierung von "völlig aus der Luft gegriffen".

Nö. Ein gestandener Mediennutzer liest zuerst das das verlinkte Interview, dann sieht er sich an, wer da interviewt wurde, und fragt sich, welche Erfahrungen der überhaupt mit Polizei und Justiz hat und was der wohl mit dieser Formulierung sagen wollte.

Genau das habe ich gemacht und komme zu dem Ergebnis, dass man schon sehr großkotzig sein muss, um das für eine nette Formulierung für "völlig aus der Luft gegriffen" zu halten.
_________________
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vrolijke
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Beitrag(#2115290) Verfasst am: 24.11.2017, 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...Dennoch hält ein gestandener Mediennutzer dieses "gestandene Polizeibeamten gehen davon aus" für eine nette Frmulierung von "völlig aus der Luft gegriffen".

Nö. Ein gestandener Mediennutzer liest zuerst das das verlinkte Interview, dann sieht er sich an, wer da interviewt wurde, und fragt sich, welche Erfahrungen der überhaupt mit Polizei und Justiz hat und was der wohl mit dieser Formulierung sagen wollte.

Genau das habe ich gemacht und komme zu dem Ergebnis, dass man schon sehr großkotzig sein muss, um das für eine nette Formulierung für "völlig aus der Luft gegriffen" zu halten.


Ich habe den bericht gelesen.

Dort werden wohl diverse Vorgänge in einen Topf geworfen die nichts miteinander zu tun haben.

Dass es "psychisch labile Personen" gibt, die Jahre (manchmal Jahrzehnte) hinterher mit auf den "Mißbrauchszug" aufspringen, halte ich für durchaus glaubhaft.
"Jau; der ist mir damals zu nah gekommen. Deshalb ist mein Leben jetzt verkorkst".

Vergewaltigungen sind ein ganz andere Baustelle.

Das manch "Vergewaltigung" so gar nicht nach Vergewaltigung aussehen, kommt dadurch, dass manche Frau ihr Leben doch lieber ist als ihre Unschuld.
Die Mutter eine Bekannte von mir hatte den Spruch drauf: "Jede Frau die eine Vergewaltigung überlebt, ist eine Nutte".
Eine Frau die es lieber "über sich ergehen läßt" anstatt sich massiv zu wehren, wird wohl kaum von den Herren "gestandene Polizisten" geglaubt werden dass sie vergewaltigt ist. Die meisten bringen die Geschichte nicht zur Anzeige, weil die Aussicht auf Erfolg ziemlich gering ist, und man sich den Stress wohl nicht noch zusätzlich antun möchte.

Ich habe nicht gesagt, dass Falschbeschuldigungen nicht stattfinden. Nur 30% halte ich für entschieden zu hoch.
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