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Phil Zuckerman: The Top Mistakes Atheists Make
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1815147) Verfasst am: 08.02.2013, 17:14    Titel: Phil Zuckerman: The Top Mistakes Atheists Make Antworten mit Zitat

http://www.huffingtonpost.com/phil-zuckerman/mistakes-atheists-make-th_b_822252.html

Phil Zuckerman hat folgendes geschrieben:
I've been studying atheists, agnostics, XTC fans, and various other types of secular folk out there for quite some time. I've also read most of the anti-religious books that have been published ever since Sam Harris kicked things off with The End of Faith.

And I must say, I've got a few criticisms for my God-denying brothers and sisters out there.

Or perhaps, more specifically, some pointers.

For if you really think that a secular worldview is superior to -- or at least more rational than -- a religious one, and if you really think that the world would be a better place if people didn't believe in supernatural deities, nasty demons, or chubby cherubs, I would suggest a little self-examination. A lot of you out there are making some serious mistakes.

[url=http://www.huffingtonpost.com/phil-zuckerman/mistakes-atheists-make-th_b_822252.html[/url]]Here they are...


Auch wenn ich nicht allem zustimmen würde, macht Zuckerman einige interessante Feststellung. Zuckerman ist übrigens Professer der Soziologie und vermutlich der bekannteste "bekennende" Atheist unter den Religionssoziologen (ich kenne aber auch noch nicht viel von ihm zwinkern )
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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pera
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1815210) Verfasst am: 08.02.2013, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Da könnte man sicher über jeden seiner Punkte diskutieren, bis auf den 9. vielleicht.
Aber so, als Anstoß, gut. Z.B. Nr. 5
Zitat:
5. Critiquing God as nasty, wicked, and immoral. There is no point in critiquing a deity that doesn't exist. There is no need to catalogue the horrors, hypocrisies, or genocidal tendencies of a god that is imaginary. The reason we don't believe in God is simple: lack of evidence. That's it. Stay focused people.

Bin ich nicht immer und in jeder Situation einverstanden, also, das als Fehler zu sehen.
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1815247) Verfasst am: 08.02.2013, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Insgesamt ein schöner Artikel, und vieles von dem, was er schreibt, sehe ich genauso.

Z.B. daß Religion kuschelig ist und deshalb viele ihr immer noch anhaften, weil ein Bedürfnis nach emotionaler Beheimatung da ist.
Da gabs ja schonmal (nicht nur) eine Diskussion, ob Atheisten Sozialmuffel sind usw. Es ist halt so: wenn ich aus dem Chor aussteige und in die Bläsergruppe ein, hab ich einen neuen Verein. Wenn ich aus der Religion mit ihren Festen, Feiertagen, Geschenken etc. aussteige, was hab ich dann?
(ein paar streitbare Freigeister...die wollen eh keine Feste, brauchen sie nicht..).

Oder den Gott von Gläubigen beleidigen. Das führt im Normalfall zu einer Trotzreaktion und nützt keinem.

Oder die Tatsache, daß die Schlacht gegen Religionen nicht in Diskussionen gewonnen werden kann, sondern nur mit konkreten Taten, indem alle Menschen ein menschenwürdiges Leben in Freiheit und Sicherheit ermöglicht werden soll. Das ist relativ trivial, aber wahr (und führt nebenher zu einer verringerten Kriegsgefahr).
Hier ist allerdings das Problem, daß wichtige Positionen von reaktionären (auch mit Religionen verknüpften) Kräften besetzt sind. In vielen Ländern ist man auf die Kooperation mit Religionsführern angewiesen. Ein Bremsklotz.
Und wenn den Leuten ihr Weiterleben nach dem Tod wichtiger ist als ihr derzeitiges, so daß sie sich sogar in die Luft sprengen würden, ist es ziemlich schwierig, Veränderungen zu bewirken.

Manches kann man hinterfragen:

Daß die Religion ein Abbild unserer Kultur ist, inklusive Grausamkeit und Schwachsinn, jo, mag schon stimmen. Aber trotzdem find ich die Inquisition genauso ungut wie die Kulturrevolution in China.
Ich werfe den Religionen und allen anderen vergleichbaren Ideologien mit Heilsbringer-Charakter nicht unbedingt vor, daß sie genausoviel Schlechtes tun wie jeder andere Verein, der am Machterhalt interessiert ist. Aber das unter dem Deckmäntelchen der Rechtschaffenheit zu tun und sich als besser als andere darzustellen, das ist Etikettenschwindel.
Attila der Hunnenkönig hatte wenigstens den Anstand, zu seinen Taten zu stehen.

Und daß die Bibel auch in atheistischen Kreisen als erbaulicher Lesestoff gehandelt wird, wird wohl noch ein Weilchen dauern.

Gibt es jemanden, der wirklich glaubt, daß wir mithilfe der Wissenschaft alle Fragen werden klären können? Jemand, der sich mit Wissenschaft auskennt, wohlgemerkt..

Ich hoffe ja darauf, daß wir die zahlreichen Kinder der Rechtgläubigen durch eine gelungene Propaganda auf unsere Seite bringen können...
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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1815251) Verfasst am: 08.02.2013, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Da könnte man sicher über jeden seiner Punkte diskutieren, bis auf den 9. vielleicht.
Aber so, als Anstoß, gut. Z.B. Nr. 5
Zitat:
5. Critiquing God as nasty, wicked, and immoral. There is no point in critiquing a deity that doesn't exist. There is no need to catalogue the horrors, hypocrisies, or genocidal tendencies of a god that is imaginary. The reason we don't believe in God is simple: lack of evidence. That's it. Stay focused people.

Bin ich nicht immer und in jeder Situation einverstanden, also, das als Fehler zu sehen.

Sehe ich ebenso. Der o.g. Punkt wird ja von Atheisten i.a. nicht als Beleg für die Nichtexistenz Gottes angeführt, sondern als Argument "etsi deus daretur" gegenüber Gläubigen.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1815279) Verfasst am: 09.02.2013, 00:19    Titel: Antworten mit Zitat

Punkt 10. gefällt mir.
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1815301) Verfasst am: 09.02.2013, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Da könnte man sicher über jeden seiner Punkte diskutieren, bis auf den 9. vielleicht.
Aber so, als Anstoß, gut. Z.B. Nr. 5
Zitat:
5. Critiquing God as nasty, wicked, and immoral. There is no point in critiquing a deity that doesn't exist. There is no need to catalogue the horrors, hypocrisies, or genocidal tendencies of a god that is imaginary. The reason we don't believe in God is simple: lack of evidence. That's it. Stay focused people.

Bin ich nicht immer und in jeder Situation einverstanden, also, das als Fehler zu sehen.


Meinst Du, weil es fragwürdig ist, einen Gott anzubeten, der moralisch hohe Ansprüche an seine Gläubigen stellt, aber sich selbst alles andere als moralisch verhält?

Das finde ich auch kritisch. Denn selbst wenn dieser Gott nicht exisitert, entfaltet er über das Denken seiner Gläubigen eine Wirkung. Und wenn man schon beim Gott, den man anbetet, so unkritisch ist, dann ist man anscheinend auch geneigt, andere Dinge zu akzeptieren, die unmoralisch sind, solange der Priester es nur gut heißt.
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Rohrspatz
grobsinnig und feinschlächtig



Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 3877
Wohnort: NRW

Beitrag(#1815465) Verfasst am: 09.02.2013, 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

Gar keine schlechte Liste.

Aber:
Zitat:
8. Not having more kids. The sociological evidence is clear: religious parents tend to have religious kids and secular parents tend to have secular kids. The demographic data is unambiguous: religious people have far more kids than secular people, with religious fundamentalists having the most kids of all. And the highly religious societies on earth tend to have the highest birthrates, and the most secular nations have among the lowest. So if you really want a godless world, better get busy.

Was zum...? Das meint der aber doch nicht ernst, oder? Das ist ja mal ein grausiger Grund, Kinder zu bekommen Geschockt
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Dies ist keine Piep-Show.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1815472) Verfasst am: 09.02.2013, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

Da stimme ich zu. Ich würde aber nicht unbedingt denken, dass Zuckerman das Ziel der "gottlosen Gesellschaft" überhaupt verfolgt. Die Punkte gelten aber ja nur unter der Bedingung, dass das das Ziel ist. Ich finde aber einige der Punkte durchaus interessant bzw. bedenkenswert. Beunruhigend finde ich aber die aggressiven Reaktionen bei dem Artikel.
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1815511) Verfasst am: 09.02.2013, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Gar keine schlechte Liste.

Aber:
Zitat:
8. Not having more kids. The sociological evidence is clear: religious parents tend to have religious kids and secular parents tend to have secular kids. The demographic data is unambiguous: religious people have far more kids than secular people, with religious fundamentalists having the most kids of all. And the highly religious societies on earth tend to have the highest birthrates, and the most secular nations have among the lowest. So if you really want a godless world, better get busy.

Was zum...? Das meint der aber doch nicht ernst, oder? Das ist ja mal ein grausiger Grund, Kinder zu bekommen Geschockt


Es gibt schon die Möglichkeit, die Vielehe zB bei den Mormonen so zu interpretieren. Und das Verhütungsverbot mag sich auf irgendwelche überkommenen Vorstellungen vom Homunkulus im Sperma gründen, aber ein mögliches Bevölkerungswachstum wird gerne mitgenommen.
Außerem, Leute, die (viele) Kinder haben, sind häufig so ausgelastet, daß umstürzlerische Gedanken nicht zu erwarten sind..
Aber als Vorschlag im Artikel würde ich sagen, das ist mit einem Augenzwinkern gemeint.
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moritura
pan narrans



Anmeldungsdatum: 01.12.2003
Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1815561) Verfasst am: 09.02.2013, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Gar keine schlechte Liste.

Aber:
Zitat:
8. Not having more kids. The sociological evidence is clear: religious parents tend to have religious kids and secular parents tend to have secular kids. The demographic data is unambiguous: religious people have far more kids than secular people, with religious fundamentalists having the most kids of all. And the highly religious societies on earth tend to have the highest birthrates, and the most secular nations have among the lowest. So if you really want a godless world, better get busy.

Was zum...? Das meint der aber doch nicht ernst, oder? Das ist ja mal ein grausiger Grund, Kinder zu bekommen Geschockt


Es gibt schon die Möglichkeit, die Vielehe zB bei den Mormonen so zu interpretieren. Und das Verhütungsverbot mag sich auf irgendwelche überkommenen Vorstellungen vom Homunkulus im Sperma gründen, aber ein mögliches Bevölkerungswachstum wird gerne mitgenommen.
Außerem, Leute, die (viele) Kinder haben, sind häufig so ausgelastet, daß umstürzlerische Gedanken nicht zu erwarten sind..
Aber als Vorschlag im Artikel würde ich sagen, das ist mit einem Augenzwinkern gemeint.

Mich gruselt es, wenn ich solche Vorschläge höre. Leider sind solche Sprüche nicht immer augenzwinkernd gemeint. Viel zu oft liest man sowas im Netz. Häufig in Verbindung mit Moslems. Aber auch mit anderen tendenziell fundamentalistischen Religionen.

Gerade in weltanschaulichen Diskussionen. Als wenn es um die Gene gehen würde und nicht um den Inhalt des Kopfes. Obwohl Atheisten zu den Bevölkerungsgruppen mit wenig leiblichem Nachwuchs gehört, steigt der Anteil in der Bevölkerung. Scheint also zum Glück nicht "gottgegeben" zu sein.
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Desperadox
Nischenprodukt



Anmeldungsdatum: 18.01.2012
Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1815588) Verfasst am: 09.02.2013, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Glück gibt es mehr religiöse Kinder, die später Atheisten werden, als atheistische Kinder, die später religiös werden.
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SUUM CUIQUE
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1815653) Verfasst am: 10.02.2013, 02:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zur Verteilung von Atheisten weltweit hat Zuckerman auch etwas geschrieben.
Jede Menge Zahlen, aber ich fands interessant...

http://www.pitzer.edu/academics/faculty/zuckerman/Ath-Chap-under-7000.pdf

Er faßt verschiedene Daten aus unterschiedlichen Studien zusammen und kommt unter anderem zu den Schlußfolgerungen, die in den 9 Punkten auch schon anklingen, so daß etwa hoher Wohlstand zu einer höheren Verbreitung von Atheismus in der Bevölkerung führt.

Wohingegen in Ländern, in denen Armut weit verbreitet ist, die überwältigende Mehrzahl der Bevölkerung gläubig ist.

Außerdem wird zwischen "coersive atheism" (in totalitären religionsfeindlichen Systemen) und "organic atheism", der sich ohne Intervention von oben entwickelt, unterschieden. "Organic atheism" korreliert mit Wohlstand, der von oben verordnete (etwa in der ehemaligen Sowjetunion) hingegen nicht.

Und es wird kurz auf die Theorie eingegangen, daß der Glaube an einen Gott entwicklungsbedingt und eine natürliche, angeborene Eigenschaft unseres Gehirns sei.
Durch die Datenlage, daß sich biologisch stark ähnelnde Gesellschaften im Anteil an Atheisten unterscheiden, wäre naheliegender, daß Religion eine Folge von Kultur und Erziehung sei und nicht biologisch determiniert (da bin ich erleichtert..).
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Eklatant
Selbstwiderspruch



Anmeldungsdatum: 25.07.2005
Beiträge: 535

Beitrag(#1815678) Verfasst am: 10.02.2013, 08:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
1. Insisting that science can, or will, answer everything. (...) or "Why is there something instead of nothing?" don't insist that science has the answer. It may not -- ever.


Argh. Wenn ich das schon wieder lese.
"Warum ist Etwas und nicht Nichts?" dann erinnert mich das an "Warum ist blau, blau und nicht farblos?" - Das sind doch überhaupt keine Fragen.
Dem Begriff "Nichts" kann nicht der Zustand zu "existieren/vorhanden zu sein" zugeordnet werden, weil es die Negation dieses Zustandes "zu Existieren/Da zu sein" ist - das Gegenteil impliziert aber diese Vortäuschung einer Frage.
Genauso wie Blau nicht der Zustand "ohne Farbe sein" zugeordnet werden kann, weil Blau eine Farbe ist. *headdesk*

Das ist doch purer Quatsch mit einem Fragezeichen versehen.
Nur weil etwas sich wie eine Frage liest und eventuell auch wie eine Frage "anfühlen" mag, bedeutet dies nicht, dass es eine Frage ist.
Das ist immer dann der Fall, wenn die Frageform die Negation der korrekten Definition der darin enthaltenen Begriffe bereits beinhaltet und sich selbst zerstört.

Viel eher sollte man mal gezielt untersuchen warum man das Gefühl hat unsinnige Wortkombinationen in Frageform wären Fragen, obgleich sie es tatsächlich nicht sind und warum Leute an der Satzform kleben.
_________________
Die Annäherung an die Wirklichkeit und die pragmatische Relevanz derselbigen gelingt nur mittels jederzeit wiederholbaren Experimenten...
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astarte
Foren-Admin
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1815683) Verfasst am: 10.02.2013, 09:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Zur Verteilung von Atheisten weltweit hat Zuckerman auch etwas geschrieben.
Jede Menge Zahlen, aber ich fands interessant...

http://www.pitzer.edu/academics/faculty/zuckerman/Ath-Chap-under-7000.pdf

Er faßt verschiedene Daten aus unterschiedlichen Studien zusammen und kommt unter anderem zu den Schlußfolgerungen, die in den 9 Punkten auch schon anklingen, so daß etwa hoher Wohlstand zu einer höheren Verbreitung von Atheismus in der Bevölkerung führt.

Wohingegen in Ländern, in denen Armut weit verbreitet ist, die überwältigende Mehrzahl der Bevölkerung gläubig ist.

Außerdem wird zwischen "coersive atheism" (in totalitären religionsfeindlichen Systemen) und "organic atheism", der sich ohne Intervention von oben entwickelt, unterschieden. "Organic atheism" korreliert mit Wohlstand, der von oben verordnete (etwa in der ehemaligen Sowjetunion) hingegen nicht.

Und es wird kurz auf die Theorie eingegangen, daß der Glaube an einen Gott entwicklungsbedingt und eine natürliche, angeborene Eigenschaft unseres Gehirns sei.
Durch die Datenlage, daß sich biologisch stark ähnelnde Gesellschaften im Anteil an Atheisten unterscheiden, wäre naheliegender, daß Religion eine Folge von Kultur und Erziehung sei und nicht biologisch determiniert (da bin ich erleichtert..).

Wohlstand und Bildung denke ich, spielen da eine Rolle, wo Atheismus weiter verbreitet ist, und beides korreliert doch auch mit geringerer Kinderzahl, oder?
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Tja
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1815719) Verfasst am: 10.02.2013, 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Hatiora hat folgendes geschrieben:
Zur Verteilung von Atheisten weltweit hat Zuckerman auch etwas geschrieben.
Jede Menge Zahlen, aber ich fands interessant...

http://www.pitzer.edu/academics/faculty/zuckerman/Ath-Chap-under-7000.pdf

Er faßt verschiedene Daten aus unterschiedlichen Studien zusammen und kommt unter anderem zu den Schlußfolgerungen, die in den 9 Punkten auch schon anklingen, so daß etwa hoher Wohlstand zu einer höheren Verbreitung von Atheismus in der Bevölkerung führt.

Wohingegen in Ländern, in denen Armut weit verbreitet ist, die überwältigende Mehrzahl der Bevölkerung gläubig ist.

Außerdem wird zwischen "coersive atheism" (in totalitären religionsfeindlichen Systemen) und "organic atheism", der sich ohne Intervention von oben entwickelt, unterschieden. "Organic atheism" korreliert mit Wohlstand, der von oben verordnete (etwa in der ehemaligen Sowjetunion) hingegen nicht.

Und es wird kurz auf die Theorie eingegangen, daß der Glaube an einen Gott entwicklungsbedingt und eine natürliche, angeborene Eigenschaft unseres Gehirns sei.
Durch die Datenlage, daß sich biologisch stark ähnelnde Gesellschaften im Anteil an Atheisten unterscheiden, wäre naheliegender, daß Religion eine Folge von Kultur und Erziehung sei und nicht biologisch determiniert (da bin ich erleichtert..).

Wohlstand und Bildung denke ich, spielen da eine Rolle, wo Atheismus weiter verbreitet ist, und beides korreliert doch auch mit geringerer Kinderzahl, oder?


Es gibt einen Vortrag von Hans Rosling zum Thema:
http://www.youtube.com/watch?v=ezVk1ahRF78&feature=player_embedded
Knapp 15 Minuten, die sich wirklich lohnen.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1815725) Verfasst am: 10.02.2013, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, gibt's das auch als Text? Videos gucken verbraucht immer so viel Zeit. Auf den Arm nehmen
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1815726) Verfasst am: 10.02.2013, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Hm, gibt's das auch als Text? Videos gucken verbraucht immer so viel Zeit. :P


Hm, ja, das Problem kenne ich. Allerdings ist mir keine Textversion bekannt.
Für Leute, die als Nebeneffekt sich von einer ausgezeichneten Präsentationstechnik inspirieren lassen wollen, lohnt es sich allerdings sehr, den Film anzuschauen. ;)
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Tom der Dino
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1815738) Verfasst am: 10.02.2013, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Hm, gibt's das auch als Text? Videos gucken verbraucht immer so viel Zeit. Auf den Arm nehmen


Hm, ja, das Problem kenne ich. Allerdings ist mir keine Textversion bekannt.
Für Leute, die als Nebeneffekt sich von einer ausgezeichneten Präsentationstechnik inspirieren lassen wollen, lohnt es sich allerdings sehr, den Film anzuschauen. zwinkern


Indeed. Ein sehr guter Vortrag.
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Am Anfang war ......das Experiment.
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wesen
ist mal wieder da



Anmeldungsdatum: 10.03.2011
Beiträge: 398
Wohnort: Essen

Beitrag(#1815747) Verfasst am: 10.02.2013, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Hm, gibt's das auch als Text? Videos gucken verbraucht immer so viel Zeit. Auf den Arm nehmen


Hm, ja, das Problem kenne ich. Allerdings ist mir keine Textversion bekannt.
Für Leute, die als Nebeneffekt sich von einer ausgezeichneten Präsentationstechnik inspirieren lassen wollen, lohnt es sich allerdings sehr, den Film anzuschauen. zwinkern


Indeed. Ein sehr guter Vortrag.

Sehr, ja.
Das (wohl von ihm selbst entwickelte) Programm, das er da verwendet kann man online verwenden oder herunterladen. Und etliche Datensätze dazu. Da kann ich sicher mal was von brauchen. Smilie
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1815794) Verfasst am: 10.02.2013, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Hm, gibt's das auch als Text? Videos gucken verbraucht immer so viel Zeit. Auf den Arm nehmen


Hm, ja, das Problem kenne ich. Allerdings ist mir keine Textversion bekannt.
Für Leute, die als Nebeneffekt sich von einer ausgezeichneten Präsentationstechnik inspirieren lassen wollen, lohnt es sich allerdings sehr, den Film anzuschauen. zwinkern


Indeed. Ein sehr guter Vortrag.

Jepp! Hübsch anschaulich.

Die Zahl der Kinder pro Frau steigt nicht mehr, ist so seine Aussage. Religion an sich hat da wenig Einfluss. Es sind andere Faktoren, die die Kinderzahl pro Frau sinken lassen:
- Kinder überleben (wo die höchste Sterblichkeitsrate ist, gibt es auch die höchste Kinderzahl pro Frau)
- Kinder werden nicht für die Arbeit gebraucht
- Frauen sind gebildet und gehen arbeiten
- sie haben Zugang zu Familienplanung
_________________
Tja
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1815816) Verfasst am: 10.02.2013, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ich werde es mir später mal anschauen, will aber schon anmerken, dass das dabei aber ignoriert, dass in einer der "westlichen" Gesellschaften, Religiöse eben doch mehr Kinder haben. Auf der nationalen Ebene will ich gar nicht bestreiten, dass der Säkularisierungsgrad nicht der entscheidende Faktor ist.
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
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Beitrag(#1815827) Verfasst am: 10.02.2013, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Hm, gibt's das auch als Text? Videos gucken verbraucht immer so viel Zeit. Auf den Arm nehmen


Hm, ja, das Problem kenne ich. Allerdings ist mir keine Textversion bekannt.
Für Leute, die als Nebeneffekt sich von einer ausgezeichneten Präsentationstechnik inspirieren lassen wollen, lohnt es sich allerdings sehr, den Film anzuschauen. zwinkern


Sehr informativ, anschaulich und entertaining.... Smilie
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#1815837) Verfasst am: 10.02.2013, 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Mag ja entertainig nicht so Bitte nicht!
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Hatiora
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Beitrag(#1815839) Verfasst am: 10.02.2013, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Keine Bange, ist gutes Entertaining. Sehr glücklich
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1815840) Verfasst am: 10.02.2013, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Mag ja entertainig nicht so Bitte nicht!

Pfff.
Mir als nicht so englisch-gefestigter Mensch hilft das anschauliche (sooo entertaining find ichs gar nicht) sehr beim verstehen. nee
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Johannes6/20
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Anmeldungsdatum: 24.07.2012
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Beitrag(#1824538) Verfasst am: 16.03.2013, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Wohlstand und Bildung denke ich, spielen da eine Rolle, wo Atheismus weiter verbreitet ist, und beides korreliert doch auch mit geringerer Kinderzahl, oder?

Jein, Wohlstand nicht. Wohlstand ist der Trittbrettfahrer der Bildung in westlichen Industriestaaten. Ganz anders sieht das in den Öl-Emiraten und Saudiarabien aus. Bildung ist das Hauptelement und da vor allem naturwissenschaftliche Bildung. Je mehr der Mensch begreift, dass Geister, Götter und übernatürliche Vorgänge absolut entbehrlich sind für die Erklärung der Vorgänge in der Welt, umso leichter fällt es den Menschen, auf diese Geister und Götter zu verzichten. Der Hauptgrund für die rückläufigen Kinderzahlen in vielen Teilen der Welt ist die Erfindung der Kontrazeptiva. Ganz sicher hätten die Frauen bereits vor 2000 Jahren auf die meisten ihrer Kinder verzichtet - wenn sie es gekonnt hätten. Heute können sie es in vielen Teilen der Welt und dort tun sie es auch. Es gibt weitere Gründe, die da eine Rolle spielen, aber keiner ist so gewichtig wie die tatsächliche und praktische Möglichkeit der Schwangerschaftsverhinderung.
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Unter den vielen Unglücken, die die Menschheit bisher getroffen haben, zählen die Religionen zu den größten
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Johannes6/20
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Beitrag(#1824544) Verfasst am: 16.03.2013, 17:44    Titel: Re: Phil Zuckerman: The Top Mistakes Atheists Make Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Auch wenn ich nicht allem zustimmen würde, macht Zuckerman einige interessante Feststellung. Zuckerman ist übrigens Professer der Soziologie und vermutlich der bekannteste "bekennende" Atheist unter den Religionssoziologen (ich kenne aber auch noch nicht viel von ihm zwinkern )

Zuckerman ist erfrischend kenntnisfrei in Bezug auf Religionen. Für ihn ist Religion das, was sich jeder als seine Religion zurechtbastelt und bei den meisten fällt das Ergebnis dieser Bastelstunde ja auch relativ moderat aus.
Zuckerman hat keine Ahnung von dem, was die jüdische, christlich und islamische Religion jeweils in ihren Schriften proklamieren. Denn das ist so ungeheuerlich, dass wir den berufsmäßigen Erklärern dieser Religionen auf den Leim gekrochen sind und akzeptiert haben, dass diese sämtlich von allwissenden und unfehlbaren Göttern diktierten absolut wahren Schriften interpretiert werden müssen, so als ob die Götter zu dämlich gewesen wären, ihre Vorgaben in unmissverständlicher Form zu verkünden.
Man kann nicht oft genug betonen, dass Geisterglaube nichts weniger ist als pures Unwissen, das mit Hilfe dieser Götter verschleiert werden soll, weil die Suche nach der Wahrheit für die meisten Menschen viel zu anstrengend ist.
Kein Mensch ist von Geburt an religiös, was aber der Fall sein müsste, wenn diese Götter existierten und unser Leben bestimmten. Religiosität müsste in diesem Fall so selbstverständlich sein, wie Hunger oder Durst, die auch niemand lernen muss. Religionen sind das Ergebnis halluzinativer Vorgänge, sie müssen von jedem Menschen neu erlernt werden und das menschliche Gehirn scheint sehr anfällig für Halluzinationen zu sein.
Der einzige Punkt, in dem Zuckerman uneingeschränkt zuzustimmen ist - aber das ist nicht Zuckermans originäre Idee - ist, dass der aktuelle Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis weit davon entfernt ist, Antworten auf die meisten Fragen des Lebens zu haben. Was wir allerdings immer betonen sollten, ist, dass die Wissenschaft hinter jedem ehemals unerklärlichen nun aber aufgeklärten Phänomen ausschließlich natürliche Ursachen entdeckt hat und dass es keinerlei Evidenz gibt, dass sich daran jemals etwas ändern wird.
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Hatiora
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Beitrag(#1824546) Verfasst am: 16.03.2013, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

Johannes6/20 hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Wohlstand und Bildung denke ich, spielen da eine Rolle, wo Atheismus weiter verbreitet ist, und beides korreliert doch auch mit geringerer Kinderzahl, oder?

Jein, Wohlstand nicht. Wohlstand ist der Trittbrettfahrer der Bildung in westlichen Industriestaaten.......


Hm, nicht umgekehrt? Ich habe den Eindruck, daß erst ein gehobener Wohlstand zu einem gesteigerten Bildungsniveau führt.

Zunächst ganz simpel, weil mehr Familien es sich leisten, ihre Kinder länger (oder überhaupt) in die Schule zu schicken.
Auch die Verwendung von Verhütungsmitteln setzt voraus, daß ein gewisser Wohlstand vorhanden ist, zum einen für die Infrastruktur der Verteilung, zum anderen, damit die Frauen sich diese auch leisten können.
Dann haben Gesellschaften auf einem höheren Wohlstandsniveau auch andere Ansprüche, was die Nachfrage nach Fachleuten im technischen, medizinischen etc Bereich steigen läßt und den Bedarf an aktiver Bildung, hochwertigerer Bildung, Spezialausbildungen noch weiter vorantreibt.

Wobei man natürlich eine Initialzündung braucht, zB. in Form eines bestimmten wissenschaftlichen Fortschritts, um erst einmal Wohlstand generieren zu können. Das kann ein innovatives technisches Verfahren sein.

Meine Vermutung ist ja, daß Wohlstand und Bildung sich auf unterschiedlichen Stufen der gesellschaftlichen Weiterentwicklung gegenseitig bedingen und beeinflussen.


Übrigens herzlich willkommen, Johannes, Du bist doch neu hier, oder? Winken
edit: upps, angemeldet schon länger, aber schreibst erst seit kurzem..
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1824555) Verfasst am: 16.03.2013, 18:17    Titel: Re: Phil Zuckerman: The Top Mistakes Atheists Make Antworten mit Zitat

Johannes6/20 hat folgendes geschrieben:
Zuckerman ist erfrischend kenntnisfrei in Bezug auf Religionen.

"Wer anderer Meinung ist, kann ja nur keine Ahnung haben, sonst hätte er ja meine."
Immer wieder süß, solches Selbstbewusstsein.
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Johannes6/20
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Beitrag(#1824556) Verfasst am: 16.03.2013, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Meine Vermutung ist ja, daß Wohlstand und Bildung sich auf unterschiedlichen Stufen der gesellschaftlichen Weiterentwicklung gegenseitig bedingen und beeinflussen.

Dazu gibts einen prägnanten Satz, der die Reihenfolge von Bildung und Wohlstand wunderschön illustriert:
Gib einem Mann Fische und er ist für einen Tag satt, zeig ihm wie man angelt und er muss sein ganzes Leben nicht mehr hungern.
Erst kommt das Wissen und in seinem Schlepptau der Wohlstand.
Scheinbare Ausnahmen wie der Reichtum der Ölstaaten konnten erst entstehen, als es jemand gab, der bereit war, für das Öl im Wüstensand zu bezahlen. Von sich aus hätten die Dämel damit noch in 100 Jahren nichts anfangen können.

PS: Ich habe schon früher hier mal gepostet, bin jetzt aber dem IBKA beigetreten und hab mich in diesem Zusammenhang wieder an das FGH erinnert. Danke für die Begrüßung.
Johannes 6/20: (Fürchtet Euch nicht, denn ich bin es.)
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