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Ehe- wozu?
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1828489) Verfasst am: 29.03.2013, 23:37    Titel: Re: Ehe- wozu? Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Vermeidungsstrategien machen arm an Erfahrungen.

es gibt erfahrungen, die muss man nicht machen.

scheidungen gehoeren meines erachtens dazu.

Oder so. Smilie


Die meiste Lebenserfahrung sammelt man nun mal durch Fehler die man im Leben macht.
Es gehört nun mal zu mir, dass ich zwei Scheidungen hinter mir habe.
Ohne die, wäre ich jetzt wahrscheinlich ein anderer.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Dorian
Rangierer



Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 761

Beitrag(#1828492) Verfasst am: 29.03.2013, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Allen Disku- tanten und tierern ein liebevolles Osterfest. Und wem unser Thema zu unwissenschaftlich behandelt erscheint, dem sei Folgendes mitgegeben:

Theodor W. Adorno über die Liebe:
Zitat:
Überall besteht die bürgerliche Gesellschaft auf der Anstrengung des Willens; nur die Liebe soll unwillkürlich sein, reine Unmittelbarkeit des Gefühls. In der Sehnsucht danach, die den Dispens von der Arbeit meint, transzendiert die bürgerliche Idee von Liebe die bürgerliche Gesellschaft. Aber indem sie das Wahre unvermittelt im Falschen aufrichtet, verkehrt sie jenes in dieses. Nicht bloß, daß das reine Gefühl, soweit es im ökonomisch determinierten System noch möglich ist, eben damit gesellschaftlich zum Alibi für die Herrschaft des Interesses wird und eine Humanität bezeugt, die nicht existiert. Sondern die Unwillkürlichkeit von Liebe selber, auch so wie nicht vorweg praktisch eingerichtet ist, trägt zu jenem Ganzen bei, sobald sie sich als Prinzip etabliert. Soll Liebe in der Gesellschaft eine bessere vorstellen, so vermag sie es nicht als friedliche Enklave, sondern nur im bewußten Widerstand. Der jedoch fordert eben jenes Moment von Willkür, das die Bürger, denen Liebe nie natürlich genug sein kann, ihr verbieten. Lieben heißt fähig sein, die Unmittelbarkeit sich nicht verkümmern zu lassen vom allgegenwärtigen Druck der Vermittlung, von der Ökonomie, und in solcher Treue wird sie vermittelt in sich selber, hartnäckiger Gegendruck. Nur der liebt, der die Kraft hat, an der Liebe festzuhalten. Wenn der gesellschaftliche Vorteil, sublimiert, noch die sexuelle Triebregung vorformt, durch tausend Schattierungen des von der Ordnung Bestätigten bald diesen bald jenen spontan als attraktiv erscheinen läßt, dann widersetzt dem sich die einmal gefaßte Neigung, indem sie ausharrt, wo die Schwerkraft der Gesellschaft, vor aller Intrige, die dann regelmäßig von jener in den Dienst genommen wird, es nicht will. Es ist die Probe aufs Gefühl, ob es übers Gefühl hinausgeht durch Dauer, wäre es auch selbst als Obsession. Jene aber, die, unterm Schein der unreflektierten Spontaneität und stolz auf die vorgebliche Aufrichtigkeit, sich ganz und gar dem überläßt, was sie für die Stimme des Herzens hält, und wegläuft, sobald sie jene Stimme nicht mehr zu vernehmen meint, ist in solcher souveränen Unabhängigkeit gerade das Werkzeug der Gesellschaft. Passiv, ohne es zu wissen, registriert sie die Zahlen, die in der Roulette der Interessen je herauskommen. Indem sie den Geliebten verrät, verrät sie sich selber. Der Befehl zur Treue, den die Gesellschaft erteilt, ist Mittel zur Unfreiheit, aber nur durch Treue vollbringt Freiheit Insubordination gegen den Befehl der Gesellschaft.

(aus: Theodor W. Adorno, Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben, Frankfurt: Suhrkamp 1951, Aphorismus 110: Constanze)
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1828493) Verfasst am: 29.03.2013, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich fand, und finde es immer noch, schön, dass Leben gemeinsam zu durchleben.

das geht nicht ohne Ehe?


Doch. Auch das habe ich jahrzehnte gemacht.

Ich seh immer noch kein Argument für die Verarmung an Erfahrung, nur wenn man den Partner nicht heiratet.


Hab ich mich ein Bisschen falsch ausgedrückt.

Es ist aber eine Verarmung, wenn man alles auf 100%iger Sicherheit abklopft.


kann sein, aber damit bin ich voellig missverstanden worden.

*ich* hab nicht gesagt, man solle nicht heiraten, wenn man sich nicht 100 % sicher sei (sondern vielleicht nur 90%)

was *ich* gesagt habe ist: man soll nicht heiraten, wenn man schon davon ausgeht, dass das nicht ewig haelt. (also wenn man schon (fast) sicher ist, dass es irgendwann schiefgeht.)

100%ige sicherheit gibts nicht. trotzdem bin *ich* nicht gegen das heiraten allgemein.

nur wer sich umgekehrt schon fast sicher ist, dass man sich irgendwann trennen wird, der soll gar nicht erst heiraten, meine ich.
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1828495) Verfasst am: 29.03.2013, 23:46    Titel: Re: Ehe- wozu? Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:

Na wers braucht. Aber warum braucht man diese so deutliche mit Brimboirum und Pipapo verbundene öffentliche Demonstration? Ängste, dass der Gedanke an Trennung sonst zu leicht fiele?

Das denk ich auch manchmal. zwinkern

astarte hat folgendes geschrieben:
Ich finde es schön, wenn man zusammen ist. Heirat aus rein praktischen Gründen finde ich völlig in Ordnung. Auch romantische Rituale, ein Fest oder sonst was, kann man ja auch ohne Eheschließung veranstalten, wenn man das möchte.

Ich finde wie gesagt, man sollte Beziehungen nicht mit zu hohen Ansprüchen belasten. Und der Anspruch auf ewige Zweisamkeit ist hoch. Das Leben ist oft recht lange heutzutage. Man verändert sich in 20, 40, 50 Jahren. Wenn die Partnerschaft sich mit entwickelt, wunderbar! Aber wenn nicht, ist das so schlimm?


Nein, natuerlich nicht. Deswegen darf man sich ja auch mittlerweile scheiden lassen, ohne dass einer "schuld" sein muss (untreu und was es da alles gab).

Aber wenn ich der Logik folge, duerfte ich gerade aus Liebe zB nicht heiraten, um das Wohl meines Partners nicht zu gefaehrden.

Sondern nur aus praktischen Gruenden, weil da ja der emotionale Schaden nicht so gross ist, wenn man sich wieder trennt.

Am Kopf kratzen
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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46483

Beitrag(#1828499) Verfasst am: 30.03.2013, 00:12    Titel: Re: Ehe- wozu? Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich finde wie gesagt, man sollte Beziehungen nicht mit zu hohen Ansprüchen belasten. Und der Anspruch auf ewige Zweisamkeit ist hoch. Das Leben ist oft recht lange heutzutage. Man verändert sich in 20, 40, 50 Jahren. Wenn die Partnerschaft sich mit entwickelt, wunderbar! Aber wenn nicht, ist das so schlimm?


Nein, natuerlich nicht. Deswegen darf man sich ja auch mittlerweile scheiden lassen, ohne dass einer "schuld" sein muss (untreu und was es da alles gab).

Ja aber die Ehe ist doch immer noch das: das Versprechen auf Lebenszeit zusammen zu leben. Oder verspricht man sich, bis zur Scheidung zusammen zu bleiben? Also bis zur Trennung, die ja nur wegen der Heirat eine Scheidung wäre. Wäre ja bisschen sinnlos: ich verspreche mit dir zu leben, bis wir uns trennen. Ach. Lachen
Zitat:

Aber wenn ich der Logik folge, duerfte ich gerade aus Liebe zB nicht heiraten, um das Wohl meines Partners nicht zu gefaehrden.

Sondern nur aus praktischen Gruenden, weil da ja der emotionale Schaden nicht so gross ist, wenn man sich wieder trennt.

Am Kopf kratzen

Wie: aus Liebe heiraten? Aus Liebe ist man doch zusammen. Ist die Liebe größer bei denen, die sich gar nichts aus den praktischen Gründen machen und heiraten (falls es die Leut gibt), als bei denen die das lassen?
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1828501) Verfasst am: 30.03.2013, 00:15    Titel: Re: Ehe- wozu? Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Es hat finanzielle Vorteile (noch) zu heiraten.
Es hat finanzielle Vorteile, nicht zu heiraten.
Erstrebenswert ist eine Beziehung, in der solche Ueberlegungen nicht fundamental wichtig sind.

Mit oder ohne Heirat?


Beides. zwinkern

Nur aus finanziellen Gruenden zu heiraten finde ich nicht schoen, aber ok. Solange der Gesetzgeber die Ehe foerdert, ist es wohl "verschenktes Geld", nicht zu heiraten, wenn man eh zusammen ist.
Wenn einem das wichtig ist. Mal von den Sachen wie Krankenhaus, Erben usw. abgesehen, was man aendern sollte.


Also Geld und Rechtssachen sind m.E. die einzigen Gründe fürs Heiraten.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1828511) Verfasst am: 30.03.2013, 00:48    Titel: Re: Ehe- wozu? Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

ich meinte was anderes: kann ja sein, dass man ne scheidung billiger bekommen kann, aber besser als heiraten und dann billig scheiden ist doch gar nicht erst zu heiraten.


Wenn eine Heirat für eine temporäre Beziehung keinerlei Vorteile bietet, inwiefern findest du sie dann für eine "ewige" Beziehung nützlich? Die Kosten einer einvernehmlichen Scheidung sind doch gegenüber den Kosten für die Hochzeit kein Drama.

Und was die emotionalen Schäden betrifft, haben die doch bei der ehelosen Trennung nach einer Langzeitbeziehunge genauso Potential.

Ich mein, wozu hast du geheiratet? Wohl doch neben den rechtlichen Gründen, um die Ernsthaftigkeit deiner Beziehung für dich und deine Umgebung zu bekräftigen. Meinst du nun wirklich, dass man einen Partner nicht in die eigene Famile einführen will und das ernst meint, sobald man nicht überzeugt von der Unauflöslichkeit ist?
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1828512) Verfasst am: 30.03.2013, 00:49    Titel: Re: Ehe- wozu? Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:

Wie: aus Liebe heiraten? Aus Liebe ist man doch zusammen. Ist die Liebe größer bei denen, die sich gar nichts aus den praktischen Gründen machen und heiraten (falls es die Leut gibt), als bei denen die das lassen?


Nun, in der Praxis machen die meisten Leute, die ich kenne, schon einen Unterschied zwischen den beiden Zustaenden "Verheiratet" und "wilde Ehe".
Die Ehe wird da mit Dingen in Verbindung gebracht wie "Die meinen es ernst", waehrend die anderen ja "nicht (mal) verheiratet sind".

Und zwar aus Gruenden, die ich schon aufgezaehlt hab. Es wird angenommen, wenn jemand den ganzen Bohei auf sich nimmt, wird er es wirklich ernst meinen.
Die Wirkung nach Aussen ist fuer viele eine wichtige Komponente, nicht nur das Ritual fuer die beiden. Man will damit ja auch der Umgebung zeigen, dass man jetzt "aber richtig" zusammen ist.

Dass die "wilde Ehe" dadurch in ihrer Bedeutung als weniger ernsthaft erscheinen mag, ist schade. Aber soll man jetzt die Ehe deshalb abschaffen?

Und ich kenne sowohl als auch. Mindestens zwei Paare, die nur noch wegen der Routine zusammen sind, mindestens zwei Paare, die wohl zufrieden miteinander sind. Klar haben in allen Faellen auch finanzielle und rechtliche Gruende eine Rolle gespielt, aber eben auch die Tradition und die eigenen romantischen Vorstellungen.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46483

Beitrag(#1828526) Verfasst am: 30.03.2013, 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube die meisten heiraten wegen Kindern. Sehr viele Ehepaare, ab meiner Generation, die ich kenne, waren schon Jahre zusammen, und heirateten dann, als sie Kinder planten, oder die schon da waren.
Die dann groß feierten, waren eher die, die halt grosse Familien und Freundeskreise hatten, oder weil es so üblich in ihrer Umgebung war. Andere feierten klein.
Aber der Umwelt was beweisen zu müssen, war glaube ich für wenige der Grund. Ich finde das als Grund eher befremdlich und kann es nicht nachvollziehen. Die Umgebung merkt dann schon spätestens wenn wir zusammen alt werden, wie "ernst" und wie "richtig" wir zusammen sind. Und wenn man sich trennt, war man dann unernst oder unrichtig zusammen? Was geht das überhaupt andere an?
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1828538) Verfasst am: 30.03.2013, 08:34    Titel: Re: Ehe- wozu? Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:

du unterschätzt jugendliche unvernunft zwinkern
und überhaupt, was menschen tun, wenn hormone und romantik zuschlagen - oder glaubst du, dass die meisten ehen in vernunft wegen der vorteile geschlossen werden?


ich unterschaetze die jugendliche unvernunft ueberhaupt nicht. im gegenteil, die hohe scheidungsrate halte ich eher fuer einen beweis dieser unvernunft.

mir ging es ja nur darum, meine ansicht zu verteidigen, dass es eben wirklich unvernunft ist, zu heiraten, wenn man schon davon ausgeht, dass die beziehung nicht ewig halten werde und dann eine scheidung noetig wird.

ach was,
du hast mich falsch verstanden zwinkern
natürlich geht man nicht davon aus, dass so eine ehe scheitert, ganz im gegenteil glaubt man auch nicht, wenn andere evtl. skeptisch reagieren.
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beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1828545) Verfasst am: 30.03.2013, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war mal 2,5 Jahre verheiratet.Ich wollte nicht zur BW und Frau mit Kind war ein Freistellungsgrund.
Das gehört zu den größten Fehlern meines Lebens.Die Party war geil, aber im Nachhinein betrachtet wäre ein Jahr und drei Monate 24/7 im Schlamm zu kriechen besser gewesen.
Der einzige Vorteil war, daß es weniger kompliziert war meine Tochter zu mir zu nehmen.

Jetzt bin ich seit 12 Jahren glücklich mit meiner Freundin nicht verheiratet.
Zu erben gibt es eh nix und wenn was Krankenhausmäßiges oder so passiert werde ich keinen Moment zögern ihr Bruder zu werden.Zur Not kann ich mich da auch 100% auf ihre Familie verlassen.
ich brauche keine Unterschrift um meine Liebe zu bekräftigen
Ich brauche keine "Zeugen" für meine Liebe.
Ich brauche keinen Anlass für eine gute Party.

Ich bin freiwillig mit ihr zusammen.Und gerade die Hintertüren die ich offen gelassen habe (Z.B: zwei Wohnungen mit zwei Mietverträgen und einem Durchgang im Flur ) bekräftigen meine Liebe.
Ich bin nicht mit ihr zusammen weil ich einen Vertrag oder ein Versprechen einhalten will/muß.Ich bin es, weil ich es will.Ich könnte jederzeit den Durchgang zumachen.
Aber ich will nicht.
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Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25827
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1828560) Verfasst am: 30.03.2013, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
....
ich brauche keine Unterschrift um meine Liebe zu bekräftigen
Ich brauche keine "Zeugen" für meine Liebe.
Ich brauche keinen Anlass für eine gute Party.
...
Ich bin nicht mit ihr zusammen weil ich einen Vertrag oder ein Versprechen einhalten will/muß....

Das sind alles Deine Gedanken zur Ehe, aber ich finde sie eher zwanghaft als zwingend.

Die Eheschließung war für uns das Herstellen eines rechtlichen Rahmens für die Aufzucht der Brut.

Nicht mehr und nicht weniger. Die Standesbeamtin war etwas pikiert, als wir ihr gesagt haben, dass sie sich den Schmus sparen kann und bei diesem Kern bleiben soll, aber sie hat sich daran gehalten.

Die Ehe ist heute im Wesentlichen ein juristisches Konstrukt. Wer mehr darin sehen will - wie Du - der soll es ruhig tun, aber es ist nur noch dir rkK, die behauptet, sie sei unauflösbar. Und selbst die benutzt in letzter Zeit regelmäßig das Verfahren, sie nachträglich für ungültig zu erklären, weil die Kundschaft das braucht.

(Wir sind jetzt über 30 Jahre zusammen, ca die Hälfte davon rechtlich geregelt, und ich sehe sonst keinen Unterschied zwischen vorher und nachher, außer dass das steuerlich günstiger ist, wenn der Verdienst unterschiedlich ist.)

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1828562) Verfasst am: 30.03.2013, 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Ich glaube die meisten heiraten wegen Kindern. Sehr viele Ehepaare, ab meiner Generation, die ich kenne, waren schon Jahre zusammen, und heirateten dann, als sie Kinder planten, oder die schon da waren.
Die dann groß feierten, waren eher die, die halt grosse Familien und Freundeskreise hatten, oder weil es so üblich in ihrer Umgebung war. Andere feierten klein.
Aber der Umwelt was beweisen zu müssen, war glaube ich für wenige der Grund. Ich finde das als Grund eher befremdlich und kann es nicht nachvollziehen. Die Umgebung merkt dann schon spätestens wenn wir zusammen alt werden, wie "ernst" und wie "richtig" wir zusammen sind. Und wenn man sich trennt, war man dann unernst oder unrichtig zusammen? Was geht das überhaupt andere an?


Ich glaube auch nicht, dass jemand bewusst etwas tut, um anderen etwas zu beweisen. Aber den unbewussten Anteil wuerde ich jetzt nicht als so klein ansehen. Wohlgemerkt, ich spreche jetzt nicht von allen Paaren.

Das oeffentliche Bestaetigen eines Status halte ich schon auch fuer einen Grund, warum Menschen heiraten. Man zeigt ja damit nicht nur, welchen offiziellen Stellenwert die Beziehung haben soll, sondern man gibt sich ja auch selbst eine neue Rolle, die man sich im Idealfall ausgesucht hat, und die durch verschiedene Vorstellungen von Ehe definiert wird.

Ich sehe in meiner Umgebung, dass das Beduerfnis danach da ist, und dass es eben nicht nur praktische Gruende, sondern bei manchen auch traditionelle/romantische Vorstellungen sind, die eine Rolle spielen.
Natuerlich kann man das kritisch beurteilen, weil auch Religionen zB von romantisierten/idealisierten Vorstellungen leben. Oder sich einfach bewusst machen, dass manche Menschen einfach ein Beduerfnis danach haben. Solange man die Verhaeltnismaessigkeiten im Kopf behaelt und weiss, dass auch eine Ehe kein Garant fuer immerwaehrendes Glueck ist, warum nicht.

Wenn man das nicht braucht, ok Wenn doch, auch ok.

edit was doppelt
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1828569) Verfasst am: 30.03.2013, 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
...
Das oeffentliche Bestaetigen eines Status halte ich schon auch fuer einen Grund, warum Menschen heiraten. Man zeigt ja damit nicht nur, welchen offiziellen Stellenwert die Beziehung haben soll, sondern man gibt sich ja auch selbst eine neue Rolle, die man sich im Idealfall ausgesucht hat, und die durch verschiedene Vorstellungen von Ehe definiert wird....

Kann man alles machen, muss man aber nicht. Wir haben z.B. beide unsere Namen behalten. Die Ringe wurden für die Zeremonie angeschafft, ich empfand mich aber affig mit einem Ring am Finger und habe das Teil schon zum Essen wieder ausgehabt und seitdem nie getragen.

Also: Das kann alles eine Rolle spielen, muss es aber nicht.

fwo
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beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1828581) Verfasst am: 30.03.2013, 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:
....
ich brauche keine Unterschrift um meine Liebe zu bekräftigen
Ich brauche keine "Zeugen" für meine Liebe.
Ich brauche keinen Anlass für eine gute Party.
...
Ich bin nicht mit ihr zusammen weil ich einen Vertrag oder ein Versprechen einhalten will/muß....

Das sind alles Deine Gedanken zur Ehe, aber ich finde sie eher zwanghaft als zwingend.



In der Ehe ist auch viel Zwang-nicht zuletzt auch gesellschaftlicher.Warte mal ab, bis es materiell oder emotional nicht mehr so gut läuft.


Zitat:
Die Eheschließung war für uns das Herstellen eines rechtlichen Rahmens für die Aufzucht der Brut.


Das ist heutzutage aber kein wirklicher Grund mehr.


Zitat:
Die Ehe ist heute im Wesentlichen ein juristisches Konstrukt. Wer mehr darin sehen will - wie Du - der soll es ruhig tun,


Wie kommst du eigentlich auf diesen Unsinn?
Weil ich wiedergegeben habe als was Ehe auch angesehen wird und mich nicht ausschließlich auf die Steuervorteile bezogen habe?
Ich gebe überhaupt nichts auf Ehe und ich halte die Ungleichbehandlung von Paaren wie "uns" gegenüber Paaren wie "euch" für zutiefst ungerecht.

Aber mit einem hast du recht.
Ich bin mir sehr sicher -und das wird auch in meinem Umfeld so bestätigt, daß´es abgesehen von dir tatsächlich Leute gibt die mehr in einer Ehe sehen, als Steuerliche und juristische Vorteile und die dennoch nichts, aber auch gar nichts mit der Kirche und ihren Ansichten zu tun haben.
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1828586) Verfasst am: 30.03.2013, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:

Aber mit einem hast du recht.
Ich bin mir sehr sicher -und das wird auch in meinem Umfeld so bestätigt, daß´es ..... tatsächlich Leute gibt die mehr in einer Ehe sehen, als Steuerliche und juristische Vorteile und die dennoch nichts, aber auch gar nichts mit der Kirche und ihren Ansichten zu tun haben.


Ich bin zwar nicht angesprochen, wollte aber noch kurz (bevor ich fuer heute weg bin), sagen, dass sich das auch mit meinen Beobachtungen deckt.
Letzten Endes hat jeder seine eigenen Beduerfnisse, was den Umfang und die Aussenwirkung von von Ritualen angeht.

Und die Notwendigkeit, eine Ehe einzugehen, um bei Kindern etc. Vorteile zu haben, halte ich auch fuer ueberholt, weil es fuer viele nicht mehr der Lebenswirklichkeit entspricht..... mal sehen, wie lange das dauern wird, bis man da ein zeitgemaesseres Modell findet.

Zwei Wohnungen zu einer zu verbinden finde ich auch irgendwie...schoen. klar, auch praktisch, bestimmt sogar, aber.. auch schoen.
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Desperadox
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1828595) Verfasst am: 30.03.2013, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Die Eheschließung war für uns das Herstellen eines rechtlichen Rahmens für die Aufzucht der Brut.

Das ist heutzutage aber kein wirklicher Grund mehr.
Ist es heutzutage immer noch, jedenfalls wenn du im Falle einer Trennung, für deine Kinder nicht nur zahlen, sondern auch Rechte haben willst. Ich z.B. ziehe meine beiden Kinder alleine auf, wovon meine Ex-frau nicht wirklich begeistert war. Wenn wir nicht verheiratet gewesen wären, hätte das sehr viel problematischer werden können.
Ganz schlecht steht man als unehelicher Vater auch da, wenn die Mutter der Kinder stirbt.
Oder wenn man sich mit der Mutter nicht einigen kann, was für die Kinder das Beste ist.
(Allerding ist die Lage in den letzten Jahren etwas verbessert worden, glaube ich)
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46483

Beitrag(#1828598) Verfasst am: 30.03.2013, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:


Wenn man das nicht braucht, ok Wenn doch, auch ok.

Eben, was ist also nicht schön daran, wenn man das nicht braucht und nur aus (noch) praktischen Erwägungen heiratet?
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25827
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1828599) Verfasst am: 30.03.2013, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
....
Ich gebe überhaupt nichts auf Ehe und ich halte die Ungleichbehandlung von Paaren wie "uns" gegenüber Paaren wie "euch" für zutiefst ungerecht. ...

Das solltest Du begründen.
Wenn dir die Ehe so egal ist, wie Du behauptest, kannst Du sie doch eingehen, um diesen Vorteil mitzunehmen.

Außerdem ist dieser Vorteil bereits in unserer Verfassung so angelegt: Ich meine nicht den besonderen Wert der Familie, ich meine die Besteuerung nach Leistungsfähigkeit. Indem ich eine Partnerschaft gegenüber der Behörde anzeige, etwas anderes ist die Eheschließung nicht mehr, erkläre ich eine gegenseitige Unterhaltsverpflichtung, die den Staat entlastet. Insofern hat er etwas davon. Aber wichtiger in meinen Augen ist mit dieser gegenseitigen Unterhaltsverpflichtung auch die Anzeige einer Wirtschaftsgemeinschaft, die da bedeutet, dass das von beiden Erwirtschaftete im Prinzip auch beiden gehört, was zur Folge hat, dass die Leistungsfähigkeit des Einzelnen nach der Formel (Gehalt1 + Gehalt2)/2 berechnet werden muss, wenn es sich wirklich um eine Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit handeln soll.

Ziel sollte allerdings nicht das Ehegattensplitting, sondern das Familiensplitting sein, wie es die Franzosen haben. Aber auch dazu muss die jeweilige Wirtschaftsgemeinschaft als solche auch angemeldet sein.

Ich gebe dir recht darin, dass die Sache mit den Kindern, dem Krankenhausaufenthalt usw. auch anderes geregelt werden kann. Nur ist das aufwändiger, und warum soll ich mir das antun, wenn ich es mit einer Unterschrift erledigen kann?

beefy hat folgendes geschrieben:
...Warte mal ab, bis es materiell oder emotional nicht mehr so gut läuft....

zwinkern Ich lebe nicht auf einer Insel der Seligen und diese Gemeinschaft ist, auch wenn sie bereits über 30 Jahre besteht, nicht meine erste. Und aus eigener Erfahrung wie auch aus meiner Umgebung kann ich dir sagen, dass das Auseinandergehen von Gemeinschaften unabhängig davon, ob die angemeldet waren oder nicht, immer mit Trauer und Ärger verbunden ist - angesichts der Verpflichtungen die heute auch ohne den Trauschein existieren, erleichtert der rechtliche Rahmen der Ehe durch seine relative Übersichtlichkeit die Trennung eher, als dass er sie behindert. Selbst, wenn beide sind darauf aus sind, den anderen zu verletzen, das habe ich auch schon erlebt. Und das ist auch in beiden Situationen nur unschön.

Wo ich mit dir einer Meinung bin: Die Ehe als geheiligte Institution, wie sie um Ursprung wohl auch vom Gesetzgeber vorgesehen war, bedeutet mir überhaupt nichts. Was mir etwas bedeutet, ist mein Partner - und in rechtlichen Dingen meine Bequemlichkeit.

fwo
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beefy
Be Vieh



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Beitrag(#1828626) Verfasst am: 30.03.2013, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Desperadox hat folgendes geschrieben:

......(Allerding ist die Lage in den letzten Jahren etwas verbessert worden, glaube ich)


Das glaubst du richtig.
Vereinfacht dargestellt ist der Gesetzgeber davon abgekommen einzelnen Elternteilen das Sorgerecht zuzusprechen.Es passiert nur noch in sehr, sehr heftigen Ausnahmefällen.
Stattdessen sagt er heute daß ein Kind Anrecht auf Umgang mit beiden Elternteilen hat.Das Kind wird somit nicht mehr Gegenstand einer Auseinanderseztung sondern, um mal das andere Extrem zu bemühen, es hat sogar das Recht den Umgang mit einem Elternteil daß sich nicht kümmern will einzuklagen.Bringt natürlich nichts, aber es zeigt die Umkehrung in der Sichtweise bei Sorgerechtsstreitereien.

Sobald man also sein Kind offiziell anerkannt hat ist die Ehe aus diesem Aspekt heraus unnötig.
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beefy
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Beitrag(#1828631) Verfasst am: 30.03.2013, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Das solltest Du begründen.
Wenn dir die Ehe so egal ist, wie Du behauptest, kannst Du sie doch eingehen, um diesen Vorteil mitzunehmen.

Außerdem ist dieser Vorteil bereits in unserer Verfassung so angelegt: Ich meine nicht den besonderen Wert der Familie, ich meine die Besteuerung nach Leistungsfähigkeit. Indem ich eine Partnerschaft gegenüber der Behörde anzeige, etwas anderes ist die Eheschließung nicht mehr, erkläre ich eine gegenseitige Unterhaltsverpflichtung, die den Staat entlastet. Insofern hat er etwas davon. Aber wichtiger in meinen Augen ist mit dieser gegenseitigen Unterhaltsverpflichtung auch die Anzeige einer Wirtschaftsgemeinschaft, die da bedeutet, dass das von beiden Erwirtschaftete im Prinzip auch beiden gehört, was zur Folge hat, dass die Leistungsfähigkeit des Einzelnen nach der Formel (Gehalt1 + Gehalt2)/2 berechnet werden muss, wenn es sich wirklich um eine Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit handeln soll.

Ziel sollte allerdings nicht das Ehegattensplitting, sondern das Familiensplitting sein, wie es die Franzosen haben. Aber auch dazu muss die jeweilige Wirtschaftsgemeinschaft als solche auch angemeldet sein.

Ich gebe dir recht darin, dass die Sache mit den Kindern, dem Krankenhausaufenthalt usw. auch anderes geregelt werden kann. Nur ist das aufwändiger, und warum soll ich mir das antun, wenn ich es mit einer Unterschrift erledigen kann?




-Es bringt mir keine finanziellen Vorteile
-Wenn ich meine Loyalitätsabsichten in Falle von "schlechten Umständen" vertraglich festlegen muß, kann es um meine Loyalität ja nicht so besonders bestellt sein.
-Bei uns läuft es nach dem Motto jeder gibt was er über hat.


Zitat:
Ich lebe nicht auf einer Insel der Seligen und diese Gemeinschaft ist, auch wenn sie bereits über 30 Jahre besteht, nicht meine erste. Und aus eigener Erfahrung wie auch aus meiner Umgebung kann ich dir sagen, dass das Auseinandergehen von Gemeinschaften unabhängig davon, ob die angemeldet waren oder nicht, immer mit Trauer und Ärger verbunden ist - angesichts der Verpflichtungen die heute auch ohne den Trauschein existieren, erleichtert der rechtliche Rahmen der Ehe durch seine relative Übersichtlichkeit die Trennung eher, als dass er sie behindert. Selbst, wenn beide sind darauf aus sind, den anderen zu verletzen, das habe ich auch schon erlebt. Und das ist auch in beiden Situationen nur unschön.


Kann ich nix zu sagen.Ich hatte noch nie Beziehungen in denen es irgendeine Form der andauernden materiellen Abhängigkeit gab.Für mich ist es eine Frage der Ehre,der Loyalität und des Respekts einen Partner mitzuziehen wenn die Zeiten schlecht sind oder er/sie versortgt werden muß.Dafür braucht es keine Unterschrift.

Was die Übersichtlichkeit der Trennung betrifft:
Der nächste Baumarkt ist sieben Fahrminuten entfernt.Ein gutes Dutzend Ytongsteine und ein bischen Glaswolle und Mörtel kosten weniger als 100 Piepen und die Arbeit ist in wenigen Stunden erledigt.Alles andere läuft schon (zumindest offiziell und juristisch) getrennt und es gibt schlichtweg keine Chance für dirty Tricks.

Wie lange würde eine Trennung bei dir dauern und wieviele Möglichkeiten für dirty Tricks gibt es obwohl die Gesetzeslage dies zu verhindern sucht ?
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fwo
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Beitrag(#1828741) Verfasst am: 30.03.2013, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
....
-Wenn ich meine Loyalitätsabsichten in Falle von "schlechten Umständen" vertraglich festlegen muß, kann es um meine Loyalität ja nicht so besonders bestellt sein.

Es ging bei meiner Argumentation weniger um den Vertrag zwischen uns, als um die Tatsache, dass die Gemeinschaft bei der Behörde als solche gemeldet sein muss, bevor sie überhaupt - z.B. bei den Steuern - berücksichtigt werden kann. Und da diese Meldung gleichzeitig die Rechtspositionen bei Krankenhausbesuchen, Vertretung der Kinder usw. bis zum Zeugnisverweigerungsrecht enthält, ist sie organisatorisch ganz schlicht der einfachere Weg.
beefy hat folgendes geschrieben:
....
Wie lange würde eine Trennung bei dir dauern und wieviele Möglichkeiten für dirty Tricks gibt es obwohl die Gesetzeslage dies zu verhindern sucht ?

Es würde auf keinen Fall so einfach sein, weil da auch zwei noch unmündige Kinder von betroffen wären.

Die andere Seite ist die, dass Du heute bei erheblichen Einkommens- bzw. Vermögensunterschieden auch bei nicht eingetragenen Gemeinschaften gerichtliche Nachspiele haben kannst, gerade, wenn Du dich nicht zumindest zivilrechtlich vorher absicherst - durch einen Vertrag, also genau das, was Du vermeiden willst.

Ich halte diese Scheu vor der Ehe letztendlich für eine ähnliche Überhöhung wie ihre Heiligstellung.

fwo
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Hatiora
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Beitrag(#1828772) Verfasst am: 30.03.2013, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Hatiora hat folgendes geschrieben:


Wenn man das nicht braucht, ok Wenn doch, auch ok.

Eben, was ist also nicht schön daran, wenn man das nicht braucht und nur aus (noch) praktischen Erwägungen heiratet?


Weinen

wenn ich sage, nur aus praktischen erwaegungen, meine ich, eventuell auch ohne sich zu lieben. wird ja in vielen teilen der welt ja auch praktiziert, auch bei uns.

fwo mag vor allem wegen der kinder geheiratet haben, aber dennoch unterstelle ich ihm, dass er und seine frau sich auch mindestens mochten. zwinkern

bei vrolijke wissen wirs ja. zwinkern

warum sollte es schlecht sein, aus nicht vernuenftigen gruenden zu heiraten?
verbrechen ohne opfer erstmal, weniger schlimm als bewusste religionsverbreitung auf jeden fall.
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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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tridi
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Beitrag(#1828777) Verfasst am: 30.03.2013, 23:06    Titel: Re: Ehe- wozu? Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

ich meinte was anderes: kann ja sein, dass man ne scheidung billiger bekommen kann, aber besser als heiraten und dann billig scheiden ist doch gar nicht erst zu heiraten.


Wenn eine Heirat für eine temporäre Beziehung keinerlei Vorteile bietet, inwiefern findest du sie dann für eine "ewige" Beziehung nützlich?

sie kann zB steuerliche vorteile haben. ich werde mir aber nicht anmassen, fuer jede "ewige" beziehung zu behaupten, dass solche paare am besten heiraten sollten.

Zitat:

Die Kosten einer einvernehmlichen Scheidung sind doch gegenüber den Kosten für die Hochzeit kein Drama.

fuer das geld, was unsere hochzeit gekostet hat, wuerde ein scheidungsanwalt wohl nicht einmal "guten morgen" sagen... da legt der keinen aktenordner fuer an.

aber selbst wenn ich die kosten einer scheidung vielleicht ueberschaetze: geschiedene ehegatten sind einander im zweifel lebenslang zum unterhalt verpflichtet, wenn einer sich nicht selbst unterhalten kann.

sowas bindet man sich doch nicht fuer eine temporaere lebensabschnittspartnerschaft ans bein.

(aehm... das koennte natuerlich nach oesterreichischem oder franzoesischem recht anders sein. ich gehe hier von deutschem recht aus.)

Zitat:

Und was die emotionalen Schäden betrifft, haben die doch bei der ehelosen Trennung nach einer Langzeitbeziehunge genauso Potential.

ja, der emotionale schaden ist wohl nicht vom vorhandensein eines trauscheines abhaengig.

Zitat:

Ich mein, wozu hast du geheiratet? Wohl doch neben den rechtlichen Gründen, um die Ernsthaftigkeit deiner Beziehung für dich und deine Umgebung zu bekräftigen.

nein, dafuer brauche ich keinen trauschein.

Zitat:

Meinst du nun wirklich, dass man einen Partner nicht in die eigene Famile einführen will und das ernst meint, sobald man nicht überzeugt von der Unauflöslichkeit ist?

ich wuesste jetzt nicht, was das einfuehren in die eigene familie mit einer heirat oder einem trauschein zu tun hat.

zumindest in meiner familie ist ein trauschein dafuer voellig belanglos.
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tridi
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Beitrag(#1828778) Verfasst am: 30.03.2013, 23:10    Titel: Re: Ehe- wozu? Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:

Nun, in der Praxis machen die meisten Leute, die ich kenne, schon einen Unterschied zwischen den beiden Zustaenden "Verheiratet" und "wilde Ehe".
Die Ehe wird da mit Dingen in Verbindung gebracht wie "Die meinen es ernst", waehrend die anderen ja "nicht (mal) verheiratet sind".

Und zwar aus Gruenden, die ich schon aufgezaehlt hab. Es wird angenommen, wenn jemand den ganzen Bohei auf sich nimmt, wird er es wirklich ernst meinen.
Die Wirkung nach Aussen ist fuer viele eine wichtige Komponente, nicht nur das Ritual fuer die beiden. Man will damit ja auch der Umgebung zeigen, dass man jetzt "aber richtig" zusammen ist.

ich will ja nicht ausschliessen, dass leute so denken, aber mir sind solche denkweisen voellig fremd.
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Hatiora
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Beitrag(#1828780) Verfasst am: 30.03.2013, 23:26    Titel: Re: Ehe- wozu? Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

ich will ja nicht ausschliessen, dass leute so denken, aber mir sind solche denkweisen voellig fremd.


mir auch, aber man kann doch nicht alles ausklammern oder als irrelevant ansehen, was auf einen selbst gerade nicht zutrifft? zwinkern
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fwo
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Beitrag(#1828803) Verfasst am: 31.03.2013, 01:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Hatiora hat folgendes geschrieben:


Wenn man das nicht braucht, ok Wenn doch, auch ok.

Eben, was ist also nicht schön daran, wenn man das nicht braucht und nur aus (noch) praktischen Erwägungen heiratet?


Weinen

wenn ich sage, nur aus praktischen erwaegungen, meine ich, eventuell auch ohne sich zu lieben. wird ja in vielen teilen der welt ja auch praktiziert, auch bei uns.

Ich tu mal so, als käme astartes Post von mir - dann hättest Du ihn überinterpretiert.
Hatiora hat folgendes geschrieben:
fwo mag vor allem wegen der kinder geheiratet haben, aber dennoch unterstelle ich ihm, dass er und seine frau sich auch mindestens mochten. zwinkern
.....

Dass meine Frau und ich uns mindestens mochten, war ca 15 Jahre kein Grund zu heiraten - also war es auch im 16. Jahr kein Grund, obwohl es weiter anhielt.

Wir sind heute frei genug, mit jemandem für eine Nacht oder mehrere Jahre in eine Wohnung zu gehen, nur wegen des Sexes, oder weil wir uns außerdem lieben. Das ist also kein Grund zu heiraten. Umgekehrt bedeutet das nicht, dass keine Liebe da ist, nur weil sie nicht zu den Heiratsgründen gehört.

fwo
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astarte
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Beitrag(#1828813) Verfasst am: 31.03.2013, 08:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:

warum sollte es schlecht sein, aus nicht vernuenftigen gruenden zu heiraten?

Es ist zumindest nicht besonders vernünftig, etwas nur aus unvernünftigen Gründen/Überlegungen zu tun. zwinkern
Ich glaub aber, das tun wenige. (nur aus diesen)


Ob man zusammenleben will, sieht man daran, dass sie zusammenleben. Ob man sich liebt, wertschätzt, achtet auch in Krisen, zeigt sich im Umgang der Beiden. Ob man Kinder mit einander begleiten will, zeigt sich, in dem man das tut... usw.
Dieses öffentliche Bekenntnis zeigt erst mal nicht mehr, als dass man die Absicht öffentlich bekunden will.
Bekundet man das nicht öffentlich, lässt das überhaupt keine Rückschlüsse auf irgendeinen Mangel hin, und ich wage die Behauptung: die Absicht öffentlich zu bekunden, lässt auch noch sehr wenig Schlüsse zu, ob das dann auch so gelebt wird....

Hatiora hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

ich will ja nicht ausschliessen, dass leute so denken, aber mir sind solche denkweisen voellig fremd.


mir auch, aber man kann doch nicht alles ausklammern oder als irrelevant ansehen, was auf einen selbst gerade nicht zutrifft? zwinkern

Doch für die eigene Beziehung kann man schon als irrelevant sehen, ob andere meinen dass man es ohne Trauschein nicht ernst meinen kann.
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beefy
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Beitrag(#1828824) Verfasst am: 31.03.2013, 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:



Es ging bei meiner Argumentation weniger um den Vertrag zwischen uns, als um die Tatsache, dass die Gemeinschaft bei der Behörde als solche gemeldet sein muss, bevor sie überhaupt - z.B. bei den Steuern - berücksichtigt werden kann. Und da diese Meldung gleichzeitig die Rechtspositionen bei Krankenhausbesuchen, Vertretung der Kinder usw. bis zum Zeugnisverweigerungsrecht enthält, ist sie organisatorisch ganz schlicht der einfachere Weg.



-Steuern. Wir beide haben Steuerklasse 2 wegen offiziell allein erziehend und verdienen aufs Jahr gerechnet ähnlich viel. Nütz also nix, zu heiraten

-Krankenhausbesuche. Selbst auf Intensistationen bin ich nach dem zwangsweise kommenden Dialog :"Sind sie Angehöriger"-"Ja" noch nie nach einem Stammbuch oder ähnlichen glaubwürdigen Beweisen gefragt worden.
Sollte dies aufgrund irgendwelcher Änderungen geschehen, stehe ich eine Stunde später mit einem dutzend Angehöriger auf der Matte die alle bezeugen würden, daß ich der Verlobte oder sonst ein juristisch berechtigter Angehöriger bin.Sollten wir irgendwann in einem orwellschem Staat leben in dem auch sowas nicht mehr möglich ist habe ich vollstes Vertrauen darin, daß die betreffenden Ärzte oder Krankenschwestern nicht wissen, wie eine Heiuratsurkunde aus (z.B: ) Las Vegas in wirklichkeit aussieht. Ist für mich kein Grund für eine Ehe.

-Kinder. Jeder hat sein eigenes mitgebracht.Beide haben einen anderen Elternteil.Der Einzige Weg in dieser Situation was für meinen "Sohn" tun zu können ohne meine Freundin oder seinen Vater hinzu zu ziehen wäre, ihn zu adoptieren.Aus Respekt vor seinem Vater würde ich das niemals tun.

-Zeugnisverweigerungsrecht . Ja,das ist so eine Sache.....Aber auch da habe ich einen Weg gefunden der uns beiden deutlich besser gefällt und der mich im Zweiffelsfalle weder behindern noch einschränken würde.

Zitat:

Die andere Seite ist die, dass Du heute bei erheblichen Einkommens- bzw. Vermögensunterschieden auch bei nicht eingetragenen Gemeinschaften gerichtliche Nachspiele haben kannst, gerade, wenn Du dich nicht zumindest zivilrechtlich vorher absicherst - durch einen Vertrag, also genau das, was Du vermeiden willst.


Gib mal'n Beispiel.
Mir fällt nämlich außer dem Stress mit den Banalitäten wie zweiter Telefonanschluss oder widerherstellen der zweiten Küche, kauf neuer Möbel und dem Aufteilen diverser gemeinsam angeschaffter Kleinigkeiten nichts ein.Ich selbst bin da nicht korinthenkackerisch und wenn sich meine Freundin dann als sowas erweist, dann verzichte ich eben und schnorre/kaufe mir die fehlenden Einrichtungsteile neu zusammen.Dafür spare ich ja an den Scheidungskosten.

Zitat:
Ich halte diese Scheu vor der Ehe letztendlich für eine ähnliche Überhöhung wie ihre Heiligstellung.


Kannst machen, ist dein Ding.Bei mir liegst du zwar meilenweit daneben, aber du kannst ruhig dabei bleiben.
Ich habe keine materiellen Vorteile durch die Ehe und es bleiben dann eben nur die von mir erwähnten gesellschaftlich weder unbedeutenden noch noch ungewöhnlichen Gründe jenseits des materiellen für eine Ehe.Und warum auch diese für mich nicht ausreichen habe ich auch schon geschrieben.

Du kannst aber weiterhin versuchen, mir aus meinen Gründen einen Strick zu drehen mit dem du mich an die Kirche zu knüpfen versuchst.
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Zuletzt bearbeitet von beefy am 31.03.2013, 13:11, insgesamt einmal bearbeitet
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Hatiora
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Beitrag(#1828911) Verfasst am: 31.03.2013, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Hatiora hat folgendes geschrieben:

warum sollte es schlecht sein, aus nicht vernuenftigen gruenden zu heiraten?

Es ist zumindest nicht besonders vernünftig, etwas nur aus unvernünftigen Gründen/Überlegungen zu tun. zwinkern
Ich glaub aber, das tun wenige. (nur aus diesen)


Ob man zusammenleben will, sieht man daran, dass sie zusammenleben. Ob man sich liebt, wertschätzt, achtet auch in Krisen, zeigt sich im Umgang der Beiden. Ob man Kinder mit einander begleiten will, zeigt sich, in dem man das tut... usw.
Dieses öffentliche Bekenntnis zeigt erst mal nicht mehr, als dass man die Absicht öffentlich bekunden will.
Bekundet man das nicht öffentlich, lässt das überhaupt keine Rückschlüsse auf irgendeinen Mangel hin, und ich wage die Behauptung: die Absicht öffentlich zu bekunden, lässt auch noch sehr wenig Schlüsse zu, ob das dann auch so gelebt wird....

Hatiora hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

ich will ja nicht ausschliessen, dass leute so denken, aber mir sind solche denkweisen voellig fremd.


mir auch, aber man kann doch nicht alles ausklammern oder als irrelevant ansehen, was auf einen selbst gerade nicht zutrifft? zwinkern

Doch für die eigene Beziehung kann man schon als irrelevant sehen, ob andere meinen dass man es ohne Trauschein nicht ernst meinen kann.


Ja.
Genauso wie der verheiratete Mensch ohne Kinder es als irrelevant ansehen kann oder gegebenenfalls auch aushalten muss, dass Eheablehner seinen Lebensentwurf fuer unvernuenftig halten. zwinkern

Aber wir unterhalten uns hier ja nicht darueber, ob der eigene Lebensentwurf der Beste und Sinnvollste ist, sondern ueber Sinn und Unsinn des Konstrukts "Ehe" im allgemeinen.
Und da muss ich auch die Ansichten von konservativen und "romantisch eingestellten" Ehe-Befuerwortern miteinbeziehen, auch wenn ich selbst die Ansicht nicht teile.
(als auch nicht verheirateter Mensch mit Freiheitsdrang. Wenn meine beste Freundin mir in regelmaessigen Abstaenden sagt, ich solle mir doch jetzt einen (Ehe)Mann suchen und eine Familie gruenden (ihr gewaehlter Lebensentwurf, darum natuerlich der beste), bin ich eher skeptisch ).

Das ist auch bei Diskussionen zum Thema "Religion" ein Thema. Natuerlich kann man Religionsanhaengern sagen, was Ihr macht ist eigentlich Humbug. Aber man wird nur Ablehnung ernten.

edit. nicht alle anhaengeR sind auch anhaenge
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Zuletzt bearbeitet von Hatiora am 31.03.2013, 13:30, insgesamt einmal bearbeitet
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