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Technologische Singularität - Was ist dran?

 
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wasser
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Anmeldungsdatum: 07.02.2007
Beiträge: 254

Beitrag(#1879578) Verfasst am: 06.11.2013, 18:19    Titel: Technologische Singularität - Was ist dran? Antworten mit Zitat

Von Kurzweil gibt es ein recht neues Interview auf dctp.tv
http://www.dctp.tv/filme/2029-wird-alles-anders-ray-kurzweil/
Es sind insgesamt neun Teile.

Klingt teils plausibel. Aber beispielsweise andererseits, in dem einen Abschnitt wo er erwähnt, daß die Lebenserwartung noch bis vor einigen hundert Jahren bei 25 - 30 Jahren lag und heutige Studenten damals bereits Greise gewesen wären, ist natürlich auch etwas plakativ. Die Lebenserwartung hängt von vielen Faktoren ab. Auch vor vielen hundert Jahren oder noch früher gab es Menschen, die recht alt wurden, 60 - 70. Und das ohne moderne Medizin. Also ist es nicht gerade so, als wenn das natürliche menschliche Ablebensalter bei Ende 20 läge, oder? Wir haben uns heute einfach die Lebensbedingungen verbessert, aber bis jetzt noch nicht das Altern künstlich hinausgezögert.

Naja, was ist denn nun dran an seinen ganzen Prognosen? Was haltet ihr davon? Müssen wir alle nur noch bis 2029 durchhalten, und sind dann gerettet? zwinkern
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1879595) Verfasst am: 06.11.2013, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hab mir die Filme bisher nicht angeschaut.
Die Lebenserwartung ist immer die mittlere, wenn also viele Säuglinge und Kinder sterben, sinkt sie.
Es gibt aber differenziertere Erhebungen in der Art von: Wenn jemand bereits 20 ist, dann hat er noch 45 Jahre im Schnitt vor sich.
Wenn die Filme lauter solche schlauen Sachen bringen schau ich sie nicht an.
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wasser
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Anmeldungsdatum: 07.02.2007
Beiträge: 254

Beitrag(#1879611) Verfasst am: 06.11.2013, 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

Nee, das war nur ein kleiner Teilaspekt. Sein Kernpunkt ist die These der exponentiellen Entwicklung. Im Wesentlichen geht es immer um die Frage wie schnell sich die Technologien entwickelt haben, entwickeln werden und wie wir damit umgehen und wie es uns verändern wird. Einer seiner wesentlichen Punkte in Bezug auf Lebensverlängerung ist beispielsweise, daß sich jetzt und vor allem in Zukunft Informationstechnologien mit der Medizin verknüpfen werden, bzw. die Medizin gewaltig davon profitieren wird.

Er gab hier als Beispiel den Computer, den er als Student nutzte. Der war damals so groß wie ein ganzes Gebäuse und mehrere Millionen Dollar teuer. Heute ist sein Computer so groß, das er in seine Hosentasche passt, also tausend mal kleiner und billiger und dabei noch mit ungleich mehr Rechenleistung. In 20 Jahren wird diese Rechenleistung dann auf Größe eines Blutkörperchens geschrumpft sein, so Kurzweil. In Zukunft werden wir die Computer nicht mehr mitschleppen, sondern in uns tragen.
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Smode
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Anmeldungsdatum: 13.06.2013
Beiträge: 308

Beitrag(#1879629) Verfasst am: 06.11.2013, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

letztlich sind es halt nur thesen und vermutungen. hab "the singularity is near" neben mir liegen, immernoch nicht ueber seite 70 hinaus und auch wenn ich ihm generell zustimme, glaube ich dass sein zeitplan ein wenig optimistisch ist. muss er aber auch sein, sonst wuerde sich populaerwissenschaft nicht so vermarkten lassen wie er das tut/tun laesst. und der term "singularitaet" ist der groesste schmu ueberhaupt, er definiert sich da was zurecht und ein bestimmter punkt in der zukunft ueber den man jetzt noch keine wirklichen aussagen machen kann ist dann singulaer. das muesste eigentlich relativ betrachtet werden, denn mit dieser definition ist die singularitaet in 10 jahren wieder genausoweit entfernt wie heute...
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Every man takes the limits of his own field of vision for the limits of the world.
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wasser
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Anmeldungsdatum: 07.02.2007
Beiträge: 254

Beitrag(#1879667) Verfasst am: 07.11.2013, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, er ist ja nicht der erste und einzige, der von der Technologischen Singularität spricht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Technologische_Singularit%C3%A4t

Und in dem Interview sagt er ja auch, daß es kein einzelner kleiner Moment ist, sondern eher eine Art Zeitenwende. Eben ein besonderer Einschnitt in der Menschheitsgeschichte. Bis dahin waren immer noch wir Menschen für unseren Fortschritt und dessen Richtung verantwortlich. Auch wenn viele Themen schon lange nur noch von Spezialisten verstanden und nachvollzogen werden können, aber es sind immer noch Menschen. Wenn dann aber Maschinen "plötzlich" entscheiden, weil selbst die Spezialisten nicht mehr die Entwicklung oder die Potentiale überblicken oder überhaupt erkennen können, wäre das schon ein historischer Einschnitt.
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Smode
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Anmeldungsdatum: 13.06.2013
Beiträge: 308

Beitrag(#1879673) Verfasst am: 07.11.2013, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

er sagt doch, dass das eine frage der entwicklungsstufe ist, das nachvollziehen zu koennen.
wenn du jetzt den computer aufmachst benutzt du doch auch eine technologie die vor 200 jahren undenkbar gewesen ist und es gibt genug bsp wie das den menschen beeinflusst.
davor gabs die schrift, feuer, medizin, physik, etc etc.

abgesehen davon, dass ich es fuer sehr ambitioniert halte davon auszugehen, dass moralisch wie technisch die moeglichkeit besteht das gehirn in seiner gaenze entschluesseln zu koennen, halte ich es nicht fuer einen schritt in der menschheit den man als absolut besonders verklaeren muss.
der mensch wird nach diesem prozess(das ist es naemlich, kein ereignis)immer noch der steuermann sein, ob man sich dann frei raussuchen kann wie koerper und gehirn in dem moment funktionieren weil es nur noch von programmen abhaengt, aendert das nichts daran dass es immernoch das bewusstsein des menschen geben wird. wenn wir das abschaffen, dann hat die menscheit wohl ausgedient. aber das ist definitionssache, kann mir aber nicht vorstellen, dass der mensch (ich zumindest) sich in 50 jahren bereit erklaert den zustand des seins aufzugeben weil es dann im grossen gefuege besser funktioniert. da erschliesst sich mir der zweck nicht, wofuer das gut sein sollte...
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lsuess
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Anmeldungsdatum: 05.11.2013
Beiträge: 12

Beitrag(#1880243) Verfasst am: 09.11.2013, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte die Zeitangaben für Spekulationen ... kann sein kann auch nicht sein.

Speziell im medizinischen Bereich ist vorhersage schwierig.
Die Evolution hat unseren Körper nicht in allen Aspekten modular gebaut.
Die komplexen Interaktionen zwischen den Körperproteinen und -Peptiden zu verstehen ist ein wissenschaftliches Forschungsgebiet
und keinen Ingenieursaufgabe.
Wie Kurzweil sagt sind wir dabei die med. Bereiche die sich systematisieren lassen zu systematisieren.
Aber dabei stehen wir erst ganz am Anfang.
Ich würde nicht wagen aussagen darüber zu treffen ab wann und für wie weit rationales Design von Wirkstoffen möglich ist.

Er spricht von der "Software des Lebens" und "Gensoftware"
Was etwas den Eindruck erweckt man könnte den Programmablauf wie im Computer nachtracen.
Besser wäre es es "Programm-Grundriss" des Lebens zu nennen denn selbst jedes Paar eineiiger Zwillingen unterscheidet sich auf dem zellulären Level.

Seine aussage "in 20 Jahren sei die gen-softeware verstanden" halte ich für nicht haltbar.
Wir werden zweifelsohne vielmehr verstanden haben, aber ich denke durch unsere evolutionäre Entwicklung machen Teile unserer "Programmierung" gar keinen Sinn und können so prinzipiell nur vage verstanden werden. z.B. Protein-interaktions-gruppen (mit unklaren Grenzen) die kollektiv in eine nicht optimale evolutionäre Sackgasse gelaufen sind - diese im ganzen zu ersetzen oder zu verbessern wäre eine ultra-komplexe Aufgabe.


Im technischen Bereich sind vorhersagen einfacher
Um den Unterschied zu verdeutlichen ein Vergleich:

Wie faltet sich ein natürliches Protein: Sehr schwieriges wissenschaftliches Problem.
Wie baut man ein Protein so dass es sich zu einer ungefähren spezifischen Form faltet: Wesentlich einfacheres ingenieurstechnisches Problem.

Im Ingenieursbereich lassen sich Trends und Tendenzen viel besser ablesen. Es lassen sich sogar manchmal Dinge verifizieren die noch gar nicht zugänglich sind.
Wissenschaft ist für nicht extrem involvierte eine Folge zufälliger Entdeckungen.


Es ist sicher richtig dass sich die Entwicklung weiter Beschleunigen wird.
Ungefähre Daten (Zeiten) aufgrund von Extrapolationen heutiger Trends anzugeben ist allerdings gewagt.

Beispiel:
Im Mooreschen Gesetz sind in Zukunft durchaus intermediäre Plateaus und Sprünge möglich die Vorhersagen verschwierigen.
Entwicklungs-Bremser: Leistungsdichte-Grenze für Si Chips & miniaturisierungs-Grenze grenze für optische Lithographie (Top-down-Produktion)
Entwicklungs-Beschleuniger: Bottom-up Technologien wie:
http://wyss.harvard.edu/viewpressrelease/101/
(bottom-up-Produktion)
Derzeit sind die Taktfrequenz-Steigerungen fast zum erliegen gekommen stattdessen beginnt die Entwicklung in eine andere "Dimension" zu laufen: Richtung Multiprozessor-Architektur und funktionaler-Programmierung.
Anderes Beispiel: Bei den Digicams hat sich eine Zeit lang der megapixel-wachstum verlangsamt stattdessen sind andere Qualitäten sind verbessert worden.

----

Ich stimme Kurzweil voll zu das transhuman kein gut gewählter Begriff ist und das transbiologisch besser wäre.
Im Gegensatz dazu würde ich den Begriff Singularität niemals verwenden denn er impliziert so etwas wie eine 1/x Kurve die fundamental qualitativ verschieden von exponentieller Entwicklung ist die ebenso nur für begrenzte Zeiten anhalten kann.

Neben dem Fakt das Computer aus Atomen bestehen müssen und daher immer endliche Berechnungsgeschwindigkeiten aufweisen werden, werden falls wir soweit kommen sollten unsere nicht biologischen "Kinder" womöglich ihre Zeitwahrnehmung nicht nur selbstbestimmt verlangsamen können (höhere Wahrnehmungsfrequenz) um zu analysieren, sondern auch beschleunigen können (niedrigere Wahrnehmungsfrequenz) um mit langsameren physikalischen Prozessen die auf niedrigeren Geschwindigkeiten ablaufen interagieren zu können (live und nicht in Zeitlupe).

Das Bluebrain Project und rein technische Simulationen/Emulationen des menschlichen Gehirns halte ich für vielversprechend. Da könnte sein Zeitplan aufgehen.

Ich denke ein emuliertes Neuronales Netz hat sicher die Fähigkeit Emotionen zu empfinden.
(Aus philosophischen Gründen würde ich mir wünschen, dass TRNGs als Zufallszahlengeneratoren verwendet werden). Kurzweil schließt alles ein was den Turing Test emotional besteht, auch nicht neuronale Expertensysteme - bedenklich?
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anamika
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Anmeldungsdatum: 08.09.2014
Beiträge: 1

Beitrag(#1948491) Verfasst am: 09.09.2014, 06:18    Titel: Antworten mit Zitat

ich kann deine einschätzung nicht nachvollziehen. das containment wäre viel, sehr viel zu groß. es sicher und nach heutigem stand genehmigungsfähig zu konstruieren, würde den reaktor um ein vielfaches zu teuer machen. alleine wie sollte da ein core-catcher nach heutigen genehmigungsvorschriften aussehen? ok, vielleicht, wenn die kwh/h mal 3 euro kostet, wird das interessant.
_________________
pass4sure.co.uk
http://www.sussex.ac.uk/
http://www.citrix.com/
http://www.yale.edu/
http://en.wikipedia.org/wiki/Citrix_Systems
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