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Was bedeutet für euch "Religionsfreiheit"?
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1896299) Verfasst am: 12.01.2014, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
So isses. Die Grünen fordern, einmal pro Woche einen vegetarischen Tag zu machen, und die Priester rufen begeistert: Ha'm wir doch schon immer gesagt, am Freitag kein Fleisch!

Was nicht heißt, dass es nicht vielleicht Sinn machen würde, weniger Fleisch zu essen.

"it makes sin" sagt man im Englischen. Auf Deutsch heißt es: "es ist sinnvoll".

Nö, sagt man nicht.
Wenn dann: "It makes sense"

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Allmählich sprechen die Freigeister besser Englisch als Deutsch.


Mag sein, wenn auch nicht alle. Smilie
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1896315) Verfasst am: 12.01.2014, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
So isses. Die Grünen fordern, einmal pro Woche einen vegetarischen Tag zu machen, und die Priester rufen begeistert: Ha'm wir doch schon immer gesagt, am Freitag kein Fleisch!

Was nicht heißt, dass es nicht vielleicht Sinn machen würde, weniger Fleisch zu essen.

"it makes sin" sagt man im Englischen. Auf Deutsch heißt es: "es ist sinnvoll".
Allmählich sprechen die Freigeister besser Englisch als Deutsch.


"It makes sense"; und ich halte das für einen sehr sehr sinnvollen Anglizismus - wenn es denn überhaupt einer ist -, da die englisch-abgeleitete Formulierung viel deutlicher auf das *Schaffen* von Sinn hinweist und nicht diesem deutschen Idealismus anhängt. zwinkern
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25896
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1896318) Verfasst am: 12.01.2014, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Am Kopf kratzen Das englische sin heißt auf deutsch Sünde, und Sünden machen bekanntlich Spaß..
Beideutet dann It makes sin. --> Das macht Spaß?

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Arno Gebauer
registrierter User



Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1896329) Verfasst am: 12.01.2014, 17:47    Titel: Re: Was bedeutet für euch "Religionsfreiheit"? Antworten mit Zitat

Sir Chaos hat folgendes geschrieben:
Der Titel sagt es ja eigentlich schon...

Was ist für euch Religionsfreiheit?

Was ist für euch NICHT Religionsfreiheit?
Für wen sollte sie gelten, und für wen gegebenenfalls nicht?
Was müsste passieren, damit wir Religionsfreiheit erreichen können - und inwieweit kann sie überhaupt erreicht werden?



Hallo, Sir Chaos,

der erste Fortschritt für das Überleben der Menschheit war die
Überwindung des Kannibalismus.
Der nächste Schritt für das Überleben der Menschheit wird die
Überwindung der Religionen sein.

Religionen waren und sind heute immer noch die Ursache
für immer schlimmere Kriege.

Erst wenn die Religionen mit ihren Organisationen
verschwunden sind, haben wir Religionsfreiheit.


Die Religionsfreiheit entmachtet die Religionsorganisationen,
die aber das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft
verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung
durch staatliche Überlassung großer Sozialbereiche zurückgewinnen!"
Solange sich die Kirchen, mit staatlicher Unterstützung, das Etikett des
Mitgefühls und der Fürsorge aufkleben können, wird das im Kern
menschen-verachtende Wesen der christlichen Organisationen nie
offenbar.
Solange christliche Organisationen in unserem Staatsystem schmarotzen,
gibt es keine Religionsfreiheit.
Religionen und deren Organisationen behindern nicht nur die Wissenschaften,
sondern die gesellschaftliche Entwicklung.
Von einer Religionsfreiheit sind wir Lichtjahre entfernt.

Wer Religionsfreiheit garantiert, indoktriniert keine Kleinstkinder,
bezahlt nicht aus dem Bundeshaushalt kath. Bischöfe und Erzbischöfe,
evangel. Landesbischöfe, Weihbischöfe, Dignitäre, Kanoniker, Domvikare
und Generalvikare, Oberkirchenräte, Ordinariatsoffiziaten, Dommessner,
Direktoren und Erzieher an bischöflichen Priester- und Knabenseminaren,
Religionslehrer nach dem Beamtenrecht
und subventioniert und bezahlt nicht die Militär-, Anstalts- und Polizeiseelsorge,
Kirchentage, Religionsunterricht, kirchliche Kindertagesstätte,
theologische Fakultäten, Kirchen-Bibliotheken und Konfessionsschulen
mit 19 Milliarden Euro pro Jahr!!!!!

Wir leben keine Religionsfreiheit.

Viele Grüße
Arno Gebauer
_________________
Trennung von Staat und Kirche !
Die geistigen Brandstifter des Holocausts waren die Kirchen! Sie haben viele Jahrhunderte lang gegen die Juden gehetzt!
Nie mehr Zeit und Geld für reiche Kirchen!!!!
Keine Kinder mehr in Kirchenhände!
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44148

Beitrag(#1896342) Verfasst am: 12.01.2014, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
"It makes sense"; und ich halte das für einen sehr sehr sinnvollen Anglizismus - wenn es denn überhaupt einer ist -, da die englisch-abgeleitete Formulierung viel deutlicher auf das *Schaffen* von Sinn hinweist und nicht diesem deutschen Idealismus anhängt. zwinkern

Die deutschen Idealisten (besonders Kant und Hegel) waren bereits die ersten, die aufgezeigt haben, wie Sinn gemacht wird. "Deutsche Ideologie" wäre vielleicht der bessere Ausdruck für das, was du meinst. zwinkern

Ansonsten inhaltlich volle Zustimmung. Ich habe das "macht Sinn" auch ganz bewusst und absichtlich in meine Sprechweise übernommen, hauptsächlich genau aus dem Grund.
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1896343) Verfasst am: 12.01.2014, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab's doch gewußt. Als ich "sin" schrieb grinste ich teuflich. Und wirklich:
Die FGHler können besser Englisch als Deutsch.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1896344) Verfasst am: 12.01.2014, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ansonsten inhaltlich volle Zustimmung. Ich habe das "macht Sinn" auch ganz bewusst und absichtlich in meine Sprechweise übernommen, hauptsächlich genau aus dem Grund.

Glaub ich dir nicht. Dir fälllt jetzt bloß ein Zacken aus der Krone, wenn du's zugibst.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1896346) Verfasst am: 12.01.2014, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
So isses. Die Grünen fordern, einmal pro Woche einen vegetarischen Tag zu machen, und die Priester rufen begeistert: Ha'm wir doch schon immer gesagt, am Freitag kein Fleisch!

Was nicht heißt, dass es nicht vielleicht Sinn machen würde, weniger Fleisch zu essen.

"it makes sin" sagt man im Englischen. Auf Deutsch heißt es: "es ist sinnvoll".
Allmählich sprechen die Freigeister besser Englisch als Deutsch.



Das will ich, zumindest in meinem Fall, doch hoffen. Smilie
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44148

Beitrag(#1896362) Verfasst am: 12.01.2014, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Glaub ich dir nicht.

Das ist mir doch egal. Du bist sowieso nicht in der Position, meine Sprechgewohnheiten zu beurteilen.

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich hab's doch gewußt. Als ich "sin" schrieb grinste ich teuflich. Und wirklich: Die FGHler können besser Englisch als Deutsch.

Zu hoffen wär's ja. Furchtbare Sprache, das Deutsche. Da ist quasi schon in die Sprachstruktur ideologisches Denken einprogrammiert.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21801

Beitrag(#1896393) Verfasst am: 12.01.2014, 23:59    Titel: Re: Was bedeutet für euch "Religionsfreiheit"? Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Erst wenn die Religionen mit ihren Organisationen
verschwunden sind, haben wir Religionsfreiheit.

Genau. Das ist wie mit der MEINungsfreiheit: Die herrscht, wenn jeder MEINe MEINung hat (sieht man ja schon am Wort).
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1896396) Verfasst am: 13.01.2014, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ansonsten inhaltlich volle Zustimmung. Ich habe das "macht Sinn" auch ganz bewusst und absichtlich in meine Sprechweise übernommen, hauptsächlich genau aus dem Grund.

Glaub ich dir nicht. Dir fälllt jetzt bloß ein Zacken aus der Krone, wenn du's zugibst.


Sehr glücklich
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25896
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1896405) Verfasst am: 13.01.2014, 02:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich hab's doch gewußt. Als ich "sin" schrieb grinste ich teuflich. ...

Das kann ich mir jetzt prima vorstellen, so mit den 4 - 5 restlichen Zähnen .... zynisches Grinsen

fwo
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1896420) Verfasst am: 13.01.2014, 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Diese Sichtweise halte ich doch für arg übertrieben. Jede Religion enthält bestimmte "vorgeschriebene" Verhaltensweisen und Gebote. Ob und in welchem Umfang man sich nun daran hält, ist wiederum selbst überlassen.

Ich habe nicht bestritten, dass man religiöse Regeln auch brechen kann. Mir ging es um die einzigartige Konstellation, dass Regeln (meistens sind es ja Verbote) Teil von Freiheit sein können.

Normalerweise stehen sich Verbot und Freiheit als entgegengesetze Pole einer Abwägung gegenüber. Bei der Religionsfreiheit sind die Verbote Bestandteil der Freiheit. Religiöse Menschen klagen ihr Recht ein, bestimmten Verboten unterliegen zu dürfen!
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25896
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1896467) Verfasst am: 13.01.2014, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
...
Normalerweise stehen sich Verbot und Freiheit als entgegengesetze Pole einer Abwägung gegenüber. Bei der Religionsfreiheit sind die Verbote Bestandteil der Freiheit. Religiöse Menschen klagen ihr Recht ein, bestimmten Verboten unterliegen zu dürfen!

Das sehe ich etwas anders: Bereits die Verfassung fängt sofort nach der Überschrift (Art 1) im ersten Nebensatz des ersten Satzes (Art 2 (1)) mit einem Verbot an:
GG hat folgendes geschrieben:
Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

Die Religionsfreiheit entspricht da der Vertragsfreiheit: Jede vertragliche Beziehung, die wir miteinander eingehen, beinhaltet immer auch Einschränkungen. Sobald ich für dich arbeite, darfst Du den Ertrag dieser Arbeit nicht mehr ganz für dich behalten, sondern musst mir etwas davon abgeben.

Ich habe dir Freiheit, eine Beziehung zu einem Gott meiner Wahl einzugehen, und nehme für seinen Schutz die Einschränkungen, die er fordert in Kauf. Die Dämlichkeit der Religiösen liegt nicht darin, diese Beziehung einzugehen, sondern im Falle der Nichterfüllung seiner Aufgaben, eigentlich der Normalfall, den Gott nicht zu wechseln. Stattdessen fangen sie an zu kramen, wo man ihr Verhalten als Vertragsbruch auslegen könnte. Religionsfreiheit beinhaltet nicht nur die Freiheit, einen Beziehung (Glauben) zu einem Gott einzugehen, sie beinhaltet auch die Freiheit, diese nicht einzugehen bzw. wieder abzubrechen, indem man ihn wechselt, oder eine derartige Beziehung grundsätzlich aufgibt.

(Die zweite große Dämlichkeit, die unser Miteinander so stört, lassen wir hier mal außen vor: Das Unverständnis dafür, dass andere diese Beziehung nicht eingehen. Und so ist ein wesentlicher Prüfstein für die Religionsfreiheit der, dass es nicht nur erlaubt sein muss, an den Gott zu glauben, an den man will, sondern diesem Glauben auch wieder abbrechen zu können, wann man will.)

btw: Auch die "absolute Freiheit" ist gespickt mit Verboten, anderen zu schaden, wobei der andere dieses Schaden auch noch frei definiert; es gibt Fälle, da wird bereits das Nichtnützen als Schaden angesehen und bestraft (nennt man Sklaverei). Der Unterschied zum Rechtsstaat beseht nur darin, dass jeder selbst für die Durchsetzung seiner Verbote verantwortlich ist.

fwo
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1896505) Verfasst am: 13.01.2014, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Religiöse Menschen klagen ihr Recht ein, bestimmten Verboten unterliegen zu dürfen!

Ich hielt das bis jetzt für Blödsinn. Gewöhnlich verlangt man doch und klagt darum, bestimmten Geboten folgen zu dürfen. Markantestes jüngstes Beispiel die Beschneidung männlicher Säuglinge.
Aber heute ist mir doch ein Beispiel eingefallen: Wehrpflichtige Christen, die keine Feinde töten wollen, weils der Liebe Gott verboten hat.
Aber, aber, Leute: Auch hier geht es um ein Gebot, nämlich das fünfte.
Also ist obiger Satz immer noch Schwachsinn.
Oder weiß einer ein besseres Beispiel, wo jemand sich was verbieten lassen will und darum klagt?
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1896508) Verfasst am: 13.01.2014, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Ich hielt das bis jetzt für Blödsinn. Gewöhnlich verlangt man doch und klagt darum, bestimmten Geboten folgen zu dürfen. Markantestes jüngstes Beispiel die Beschneidung männlicher Säuglinge.
Aber heute ist mir doch ein Beispiel eingefallen: Wehrpflichtige Christen, die keine Feinde töten wollen, weils der Liebe Gott verboten hat.
Aber, aber, Leute: Auch hier geht es um ein Gebot, nämlich das fünfte.
Also ist obiger Satz immer noch Schwachsinn.
Oder weiß einer ein besseres Beispiel, wo jemand sich was verbieten lassen will und darum klagt?


Das ist ein Verbot in Form eines Gebotes. Ich sehe da keinen Widerspruch.

Ein Gebot kann ein Verbot sein, oder aber die Aufforderung (der Befehl) etwas zu tun. "Du sollst Vater und Mutter ehren"
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1896524) Verfasst am: 13.01.2014, 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Diese Sichtweise halte ich doch für arg übertrieben. Jede Religion enthält bestimmte "vorgeschriebene" Verhaltensweisen und Gebote. Ob und in welchem Umfang man sich nun daran hält, ist wiederum selbst überlassen.

Ich habe nicht bestritten, dass man religiöse Regeln auch brechen kann. Mir ging es um die einzigartige Konstellation, dass Regeln (meistens sind es ja Verbote) Teil von Freiheit sein können.


Die Konstellation ist ueberhaupt nicht einzigartig. Es gibt zahllose Beispiele fuer Regelwerke, denen sich Menschen freiwillig unterwerfen. Dass sie das duerfen und sich frei aussuchen koennen welchen Regelwerken sie sich unterwerfen, gehoert zur Freiheit mit dazu. Nimm als Beispiel nur mal den Sport und die verschiedenen Sportarten. Das wird alles erst moeglich, weil entsprechende Regelwerke mit ausdruecklichen Verboten existieren. Fussball waere z.B. ohne das Verbot fuer Feldspieler den Ball mit der Hand zu beruehren in seiner heutigen Form voellig unmoeglich.

Fake hat folgendes geschrieben:
Normalerweise stehen sich Verbot und Freiheit als entgegengesetze Pole einer Abwägung gegenüber. Bei der Religionsfreiheit sind die Verbote Bestandteil der Freiheit. Religiöse Menschen klagen ihr Recht ein, bestimmten Verboten unterliegen zu dürfen!



Freiheit und voellige Regellosigkeit sind zwei Paar Stiefel!


Auch dieses Forum verfuegt ueber Regeln, die bestimmte Verbote beinhalten. Wir user haben diese Regeln zu beachten oder wir koennen uns ein anderes Forum suchen. Ich empfinde dies uebrigens nicht als Einschraenkung meiner Freiheit, weil diese Regeln vernuenftige Diskussionen erst ermoeglichen.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1896534) Verfasst am: 13.01.2014, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Diese Sichtweise halte ich doch für arg übertrieben. Jede Religion enthält bestimmte "vorgeschriebene" Verhaltensweisen und Gebote. Ob und in welchem Umfang man sich nun daran hält, ist wiederum selbst überlassen.

Ich habe nicht bestritten, dass man religiöse Regeln auch brechen kann. Mir ging es um die einzigartige Konstellation, dass Regeln (meistens sind es ja Verbote) Teil von Freiheit sein können.


Die Konstellation ist ueberhaupt nicht einzigartig. Es gibt zahllose Beispiele fuer Regelwerke, denen sich Menschen freiwillig unterwerfen. Dass sie das duerfen und sich frei aussuchen koennen welchen Regelwerken sie sich unterwerfen, gehoert zur Freiheit mit dazu. Nimm als Beispiel nur mal den Sport und die verschiedenen Sportarten. Das wird alles erst moeglich, weil entsprechende Regelwerke mit ausdruecklichen Verboten existieren. Fussball waere z.B. ohne das Verbot fuer Feldspieler den Ball mit der Hand zu beruehren in seiner heutigen Form voellig unmoeglich.

Fake hat folgendes geschrieben:
Normalerweise stehen sich Verbot und Freiheit als entgegengesetze Pole einer Abwägung gegenüber. Bei der Religionsfreiheit sind die Verbote Bestandteil der Freiheit. Religiöse Menschen klagen ihr Recht ein, bestimmten Verboten unterliegen zu dürfen!



Freiheit und voellige Regellosigkeit sind zwei Paar Stiefel!


Auch dieses Forum verfuegt ueber Regeln, die bestimmte Verbote beinhalten. Wir user haben diese Regeln zu beachten oder wir koennen uns ein anderes Forum suchen. Ich empfinde dies uebrigens nicht als Einschraenkung meiner Freiheit, weil diese Regeln vernuenftige Diskussionen erst ermoeglichen.


Das muss man dialektisch sehen. Freiheit beinhaltet die Einsicht in bestimmte Notendigkeiten.

Beides schließt sich also nicht aus, sondern ein.
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soulreaver
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Anmeldungsdatum: 08.11.2007
Beiträge: 649

Beitrag(#1897777) Verfasst am: 19.01.2014, 19:52    Titel: Re: Was bedeutet für euch "Religionsfreiheit"? Antworten mit Zitat

Sir Chaos hat folgendes geschrieben:
Der Titel sagt es ja eigentlich schon...

Was ist für euch Religionsfreiheit?

Was ist für euch NICHT Religionsfreiheit?

Für wen sollte sie gelten, und für wen gegebenenfalls nicht?

Was müsste passieren, damit wir Religionsfreiheit erreichen können - und inwieweit kann sie überhaupt erreicht werden?


Religionsfreiheit setze ich gleich mit Glaubens-, Meinungs- und Gewissensfreiheit überhaupt. Jeder Mensch kann und soll erstmal an das glauben, denken und leben, was er will. Ob er Nudist ist, an Buddha glaubt oder an Magie und fliegende Untertassen, ist mir wurscht. Diese Freiheit hat überall dort Grenzen, wo es um gesellschaftlichen Einfluss geht. Es kann jeder gerne denken und leben, was er will, aber wenn er andere Menschen damit beeinflussen oder seine Ansichten gesellschaftlich durchsetzen will, müssen gewisse Regeln eingehalten werden. Für seinen Lebensstil braucht er sich nur vor sich selbst zu rechtfertigen. Will jemand dagegen, dass sein Wort Gesetz wird, muss er versuchen, andere zu überzeugen, und zwar mit Argumenten, die intersubjektiv und empirisch oder logisch überprüfbar sind.

Daher kann und darf sich eine Religion auch nur dann durchsetzen, wenn sie ihre Dogmen in Diskussionen verifiziert, also z.B. einen empirischen Gottesbeweis erbringt oder die Notwendigkeit der Gebote im Koran, Bibel oder Tora schlüssig begründet. Keine Begründung - keine Durchsetzung der eigenen Meinung.
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Religion ist das Opium des Volkes!
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#2026607) Verfasst am: 18.10.2015, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Heute hat Navid Kermani den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. Auf Wikipedia habe ich folgendes Zitat gefunden:
Zitat:
Daher benennt Kermani die religiöse Toleranz und Religionsfreiheit als bedeutsamen europäischen Wert und fordert, im Sinne der Aufklärung, Rücksicht auf Glauben und Weltanschauung anderer.


Im Sinne der Aufklärung soll "Rücksicht auf Glauben und Weltanschauung anderer" geübt werden?

Das empfinde ich als geradezu unverschämt, denn es werden die Inhalte der Aufklärung geradezu verkehrt. Ich meine, dass in Folge der Aufklärung doch gerade der Anspruch an den Menschen gestellt wird, anderes Glaubensgut "ertragen zu müssen". Oder hab ich hier was falsch verstanden?
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Thomas-Reichert
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Anmeldungsdatum: 11.11.2012
Beiträge: 80

Beitrag(#2026610) Verfasst am: 18.10.2015, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Als Realist behaupte ich

"Keine Religion basiert auf Glauben oder Aberglauben. Jede Religion ist konstruierter Aberglauben.
Götter sind beseelte Kräfte und Monogötter nichts anderes als Licht und der der Wille de Herrschers bzw. des Theologen, demzufolge eine ART Diktatur. Im Grunde belügt man sich und seine Mitmenschen in einer Religion. Das Christentum besteht aus Schafen, Mitläufern und Heuchlern und sie alle wollen von dem Blutgeld unserer Ahnen profitieren. Perfide, wie verlogen doch unsere Mitmenschen sind."


Ich nutze gerne meine negative RELIGIONSFREIHEIT.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#2026692) Verfasst am: 19.10.2015, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Heute hat Navid Kermani den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. Auf Wikipedia habe ich folgendes Zitat gefunden:
Zitat:
Daher benennt Kermani die religiöse Toleranz und Religionsfreiheit als bedeutsamen europäischen Wert und fordert, im Sinne der Aufklärung, Rücksicht auf Glauben und Weltanschauung anderer.


Im Sinne der Aufklärung soll "Rücksicht auf Glauben und Weltanschauung anderer" geübt werden?

Das empfinde ich als geradezu unverschämt, denn es werden die Inhalte der Aufklärung geradezu verkehrt. Ich meine, dass in Folge der Aufklärung doch gerade der Anspruch an den Menschen gestellt wird, anderes Glaubensgut "ertragen zu müssen". Oder hab ich hier was falsch verstanden?

Hast du. Sein Apell geht an diejenigen, die ihre Mitmenschen mit ihrem Glauben und ihrer Religion belästigen und dabei auch vor Gewalt nicht zurückschrecken. Nicht wir Atheisten sind gefordert, sondern die Gläubigen, die uns Atheisten in die Luft sprengen möchten.
Denke an die Christen, die dauernd ein Toleranzgeschrei anstimmen, aber uns Atheisten Vorschriften über Sex, Ehe, Sterbehilfe und einiges andere machen wollen.
"Ich bin ja wirklich tolerant, aber daß Homos heiraten, das geht zu weit! Die soll man einsperren!"
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46345
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2026695) Verfasst am: 19.10.2015, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas-Reichert hat folgendes geschrieben:
Als Realist behaupte ich

"Keine Religion basiert auf Glauben oder Aberglauben. Jede Religion ist konstruierter Aberglauben.
Götter sind beseelte Kräfte und Monogötter nichts anderes als Licht und der der Wille de Herrschers bzw. des Theologen, demzufolge eine ART Diktatur. Im Grunde belügt man sich und seine Mitmenschen in einer Religion. Das Christentum besteht aus Schafen, Mitläufern und Heuchlern und sie alle wollen von dem Blutgeld unserer Ahnen profitieren. Perfide, wie verlogen doch unsere Mitmenschen sind."


Ich nutze gerne meine negative RELIGIONSFREIHEIT.


Mag schon stimmen. Schwerhörig sind wir trotzdem nicht.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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luc
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Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2599
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2026696) Verfasst am: 19.10.2015, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Religionsfreiheit, ja, aber bitte es sollte eine persönliche Angelegenheit bleiben. Ich bin für eine strikte Trennung von Kirche und Staat, von Religion und Politik, was in Deutschland noch nicht gewährleistet ist. Die Parteien hier scheinen diesen Status Quo zu genießen, anders kann ich mir nicht erklären, dass man nicht handelt.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46345
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2026698) Verfasst am: 19.10.2015, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Religionsfreiheit, ja, aber bitte es sollte eine persönliche Angelegenheit bleiben. Ich bin für eine strikte Trennung von Kirche und Staat, von Religion und Politik, was in Deutschland noch nicht gewährleistet ist. Die Parteien hier scheinen diesen Status Quo zu genießen, anders kann ich mich ich erklären, dass man nicht handelt.

Solange der Staat wichtige Aufgaben in der Hand der Kirchen gibt, (Krankenhäuser, Kindergärten, Hospiz, usw) wird er auch durch diese erpressbar sein.
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Arno Gebauer
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Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#2026724) Verfasst am: 19.10.2015, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Tag,

Religionsfreiheit bedeutet für mich eine Entkirchlichung unserer Gesellschaft.

Gruß
Arno Gebauer
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Skeptiker
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Beitrag(#2026731) Verfasst am: 19.10.2015, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Guten Tag,

Religionsfreiheit bedeutet für mich eine Entkirchlichung unserer Gesellschaft.

Gruß
Arno Gebauer


Das reicht nicht.

Entscheidend ist die Entkirchlichung im Kopf. Denn dort hat die Kirche heute in vielfacher Weise ihren heimlichen Unterschlupf gefunden.

Religiösität sollte man nicht an Äußerlichkeiten und auch nicht an Institutionen festmachen. Religiösität - ich schrieb es schon mal - ist in allererster Linie der Unglauben an den Menschen und insbesondere sein soziales und schöpferisches Potenzial.

Der Glaube an irgend etwas *Übermenschliches* ist nur Ausdruck davon ...-!
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phoenix64
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Beitrag(#2027798) Verfasst am: 25.10.2015, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es nicht möglich, mich für oder gegen "Religionsfreiheit" im aktuell benutzten Sinn zu entscheiden. Einerseits möchte ich natürlich jedem Menschen seine eigenen, persönlichen Überzeugungen zugestehen und natürlich auch diese auszuüben (im sonstigen gesetzlichen Rahmen). Andererseits bin ich überzeugt, dass der Glaube an irgendwelche Märchengestalten nichts, aber auch gar nichts im gesellschaftlichen (z.B. Erziehung) und politischen Bereich zu suchen hat.

Für mich ist daher das entscheidende Problem die fehlende Trennung der Begriffe "Glaube" und "Religion".
Ich persönlich definiere Glaube als die privaten, persönlichen Überzeugungen eines Menschen bzgl. der übergeordneten Struktur des Universums.
Religion hingegen sehe ich als übergeordnete organisierte Kanalisierung des Glaubens in eine definierte Richtung mit dem Ziel, in erster Linie die Mitglieder in diese definierte Richtung gleichzuschalten, in zweiter Linie aber auch die definierte Richtung gesellschaftlich durchzusetzen.

Im Rahmen dieser Definition bin ich für Glaubensfreiheit. Jedem Menschen sollte das Recht zugestanden werden, seine eigenen Überzeugungen zu haben, sich mit gleichgesinnten zu treffen, und natürlich auch als Privatperson seine Meinung zu äußern.

Ich bin allerdings klar gegen Religionsfreiheit. Da organisierter, kanalisierter Glaube in Gesellschaft und Politik nichts zu suchen hat, sollte man Religionen massiv einschränken. Das würde z.B. bedeuten:
- Verbot religiöser Parteien (z.B. CDU/CSU)
- Verbot der organisierten Einflussnahme auf Minderjährige
- Abschaffung jeglicher Sonderrechte, z.B. Kirchensteuer, Ruhestörung durch Kirchen
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luc
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Beitrag(#2027801) Verfasst am: 25.10.2015, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
- Verbot religiöser Parteien (z.B. CDU/CSU)
- Verbot der organisierten Einflussnahme auf Minderjährige
- Abschaffung jeglicher Sonderrechte, z.B. Kirchensteuer, Ruhestörung durch Kirchen



100% Zustimmung aber der Weg dahin wird noch ziemlich lang sein und keine Partei , noch nicht mal die Grünen oder die Linke scheinen diesen Weg konsequent zu verfolgen. Es scheint ihnen im Moment zu gefährlich zu sein.
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#2027849) Verfasst am: 25.10.2015, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Zitat:
- Verbot religiöser Parteien (z.B. CDU/CSU)
- Verbot der organisierten Einflussnahme auf Minderjährige
- Abschaffung jeglicher Sonderrechte, z.B. Kirchensteuer, Ruhestörung durch Kirchen



100% Zustimmung aber der Weg dahin wird noch ziemlich lang sein und keine Partei , noch nicht mal die Grünen oder die Linke scheinen diesen Weg konsequent zu verfolgen. Es scheint ihnen im Moment zu gefährlich zu sein.

Politiker und politische Parteien verfolgen alle im Grunde nur ein einziges Ziel: die nächste Wahl zu gewinnen. Alles andere ist ihnen in Wahrheit scheißegal. So lange eine nennenswerte Zahl der Wähler religiös ist, werden sie sich hüten, etwas gegen die Religionsgemeinschaften zu unternehmen. Eher im Gegenteil.
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