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"Man wird wohl noch..." Grauzone Antisemitismus
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#1897551) Verfasst am: 17.01.2014, 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

achim01 hat folgendes geschrieben:
Dann wirst du mir sicher die wirklichen Verhältnisse erläutern können.

Wieso sollte ich? Ich bin hier überhaupt nicht in der Belegpflicht. Du bist derjenige, der seine Behauptung zu begründen hätte, der Film würde die wirklichen Verhältnisse auch nur annähernd adäquat genug wiedergeben, um daraus irgendwelche Schlüsse zu ziehen.
Ich bin nicht verpflichtet, dir mehr an Erklärung oder Begründung zu liefern als du selbst zu liefern bereit bist. Zumal du deine Unqualifiziertheit in geschichtlichen und geschichtswissenschaftlichen Fragen bereits anderweitig demonstriert hast.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1897566) Verfasst am: 17.01.2014, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Aber diese Texte in die Nähe von Antisemitismus zu rücken, ist diffamierend, und womöglich einem diskursiven Stellungskrieg geschuldet.

Naja, aber ist so ein diskursiver Stellungskrieg vernünftig oder auch nur irgendwie hilfreich und sei es auch nur insofern hilfreich, um die eigenen Interessen/Ansichten/wie auch immer durchzusetzen?

Ich denke nicht, das wirkt doch auf das Publikum einfach nur abstoßend.

Versuchte Manipulation wird oft sehr übel aufgenommen und ich denke: mit Recht. Intellektuelle Unredlichkeit ist unendlich peinlich. Und noch viel peinlicher, wenn sich jemand "Wissenschaftler" nennt.

Und wer sich "Wissenschaftler" nennt und einen Ausdruck wie "fast gewann man so den Eindruck" verwendet, dem sollte bei Höchststrafe (er muss dann zukünftig als BILD-Reporter arbeiten!!!1!elf) verboten werden, sich weiterhin "Wissenschaftler" zu nennen.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25829
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1897576) Verfasst am: 18.01.2014, 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
....
Versuchte Manipulation wird oft sehr übel aufgenommen und ich denke: mit Recht. Intellektuelle Unredlichkeit ist unendlich peinlich. Und noch viel peinlicher, wenn sich jemand "Wissenschaftler" nennt. ....

Wie ich oben schon geschrieben habe. Ich habe eher den Eindruck, die glauben an den Bockmist, den sie daverzapfen...

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
....
Das Problem der Begriffsausweitung wird auch von einem Teilnehmer der Debatte verbalisiert.
http://www.heise.de/tp/artikel/40/40770/1.html
Zitat:
Anlässlich der Debatte über Walsers Texte warnte Michael Kohlstruck vom Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin davor, unterdessen werde der Begriff "sekundärer Antisemitismus" ausgeweitet. Die alte Bedeutung, wonach Juden aus dem Holocaust Profit ziehen würden, werde nun darum erweitert, dass Menschen, die sich etwa gegen die PC äußerten ebenso als sekundär antisemitisch eingestuft würden. Auf diese Weise werde nun auch gegen Linke und Liberale argumentiert.


Damit geht sicher auch eine Abstumpfung einher. Irgendwann kommt auf einen Antisemitismusvorwurf nur noch gelangweiltes Gähnen.

jupp, auch wenn ich kein Maßstab sein kann:
fwo hat folgendes geschrieben:
... Das Überhandnehmen derartigen Blödsinns ist der Grund, dass ich mir heute ein Ei darauf backe, ob mich jemand von denen Antisemit, Rassist oder sonstetwas nennt. Und wenn ich das sage, ist das natürlich wieder ein Anwachsen der Hoffähigkeit von Antisemitismus, Rassismus usw. vor dem nur gewarnt werden kann. ...


Und Kohlstrucks Hinweis ist kein wirklicher Protest gegen z.B. den Unsinn der Einordnung des Pohlmantextes als antisemitisch, hier meldet jemand leise ganz allgemeine Bedenken an.

Das ist nun allerdings kein besonderes Germanistenproblem. Diese Angst, sich auf eine Position zu begeben, wo es Wind geben könnte, weil ein anderer schon eine andere Position bezogen hat, kenne ich auch unter den Biologen. Konfliktfähigkeit ist nirgends bei uns ein Ausbildungsziel. Allerdings hat eine unsinnige momentane Ausrichtung bei Biologen normalerweise nicht diese Qualität für die Atmosphäre in der innergesellschaftlichen Diskussion.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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achim01
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 1071

Beitrag(#1897583) Verfasst am: 18.01.2014, 08:51    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Dann wirst du mir sicher die wirklichen Verhältnisse erläutern können.

Wieso sollte ich? Ich bin hier überhaupt nicht in der Belegpflicht. Du bist derjenige, der seine Behauptung zu begründen hätte, der Film würde die wirklichen Verhältnisse auch nur annähernd adäquat genug wiedergeben, um daraus irgendwelche Schlüsse zu ziehen.
Ich bin nicht verpflichtet, dir mehr an Erklärung oder Begründung zu liefern als du selbst zu liefern bereit bist. Zumal du deine Unqualifiziertheit in geschichtlichen und geschichtswissenschaftlichen Fragen bereits anderweitig demonstriert hast.


Typisch für dich.
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Tarvoc
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Beiträge: 44089

Beitrag(#1897607) Verfasst am: 18.01.2014, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

achim01 hat folgendes geschrieben:
Typisch für dich.

Typisch für mich in meinem Umgang mit dir. Allerdings, und zwar völlig zu Recht.
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Defätist
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Beiträge: 8557

Beitrag(#1897622) Verfasst am: 18.01.2014, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Man braucht also wieder nicht auf eine Begründung oder einen Beleg zu hoffen.
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achim01
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 1071

Beitrag(#1897637) Verfasst am: 18.01.2014, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Typisch für dich.

Typisch für mich in meinem Umgang mit dir. Allerdings, und zwar völlig zu Recht.


Mag sein, dass du das durch deine ideologische Brille so siehst.

Was ich von dir gelesen habe ist, außer ideologischem Geschwafel, meist von einer bemerkensweten Argumentationslosigkeit.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#1897638) Verfasst am: 18.01.2014, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

achim01 hat folgendes geschrieben:
Mag sein, dass du das durch deine ideologische Brille so siehst.

Bla bla bla. Ich mag vielleicht diese oder jene Brille aufhaben oder auch nicht, aber es bleibt einfach eine nachlesbare Tatsache, dass du in diesem Thread Behauptungen zur historischen Realität im Mittelalter (genauer gesagt zur Übereinstimmung einer filmischen Darstellung mit dieser Realität) aufgestellt hast, die du dich empirisch zu belegen oder argumentativ zu begründen weigerst. Alles Weitere - inklusive meiner Weigerung, dir Nachhilfeunterricht in Geschichte zu erteilen - ist dem gegenüber ohnehin bloße Randnotiz.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1919233) Verfasst am: 30.04.2014, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kann es in diesem Thread noch einmal zu einem Neustart bei einem wichtigen Thema kommen?

Muss er wieder in persönliche Auseinandersetzungen münden, wie hier zu sehen war? (vielleicht mag mancher dieses persönliche Angehen, ich bestimmt nicht, bin dann gleich wieder draußen)

Ich habe mit besonderer Absicht nicht den Israel-Thread gewählt, weil dort die Debatte über die Politik des Staates Israel und die Erscheinungsformen des heutigen Antisemitismus schon mehrfach eine Richtung genommen hat, der ich mich nicht aussetzen möchte.

http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=18659&ausgabe=201312

In dieser erweiterten Rezension finde ich etliche interessante Anknüpfungspunkte für eine Diskussion.

Was mich immer wieder besonders erstaunt und dann auch oft abhält, mich selbst an derartigen Diskussionen zu beteiligen, sind die unbekümmert schnell auftauchenden, jegliches historisches Gespür vermissenden Bezüge zur NS-Zeit als Totschlagargumente.

Ebenso, wie man jüngeren Europäern zugestehen sollte, dass sie sich heute auf eigene Art über die Vergangenheit zu informieren und zu verständigen hätten, wird man jungen Bewohnern Israels oder Palästinensern auch nicht gerecht, wenn man ihnen auf Schritt und Tritt Taten und Untaten ihrer Vorfahren um die Ohren haut, also etwa jener arabischer Führer, die sich Hitler annäherten, oder jener zionistischen Bewaffneten, die im Zuge der Begründung Israels mit Sprengstoff gegen die britischen Besatzer vorgingen und viele arabische Bewohner Palästinas vertrieben.

Die Einstellung gegenüber heute in Mitteleuropa lebenden Juden mit der Staatsbürgerschaft ihrer Länder sowie gegenüber den Bewohnern des Staates Israel (nicht nur Juden) stellt eine besondere Herausforderung dar. Schlichte Schwarz-Weiß-Schemata sind nicht von Nutzen und der folgenreiche Vorwurf des Antisemitismus sollte mit Bedacht gebraucht werden.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1919240) Verfasst am: 30.04.2014, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Die Einstellung gegenüber heute in Mitteleuropa lebenden Juden mit der Staatsbürgerschaft ihrer Länder sowie gegenüber den Bewohnern des Staates Israel (nicht nur Juden) stellt eine besondere Herausforderung dar.

Ich glaube viel eher, dass eine Lösung dieser verfahrenen Situation nur gelingen kann, wenn man sich gerde von dieser "Besonderheit" verabschiedet. Juden leiden seit Jahrhunderten darunter, "besonders" zu sein.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1919244) Verfasst am: 30.04.2014, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Die Einstellung gegenüber heute in Mitteleuropa lebenden Juden mit der Staatsbürgerschaft ihrer Länder sowie gegenüber den Bewohnern des Staates Israel (nicht nur Juden) stellt eine besondere Herausforderung dar.

Ich glaube viel eher, dass eine Lösung dieser verfahrenen Situation nur gelingen kann, wenn man sich gerde von dieser "Besonderheit" verabschiedet. Juden leiden seit Jahrhunderten darunter, "besonders" zu sein.

Diese "Besonderheit" ist aber nun mal da, und wird auch nicht verschwinden, nur weil wir das so wünschen. Ob Juden oder andere an ihrer jeweiligen "Besonderheit" nur leiden, wage ich auch zu bezweifeln.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#1919266) Verfasst am: 30.04.2014, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Die Einstellung gegenüber heute in Mitteleuropa lebenden Juden mit der Staatsbürgerschaft ihrer Länder sowie gegenüber den Bewohnern des Staates Israel (nicht nur Juden) stellt eine besondere Herausforderung dar.

Ich glaube viel eher, dass eine Lösung dieser verfahrenen Situation nur gelingen kann, wenn man sich gerde von dieser "Besonderheit" verabschiedet. Juden leiden seit Jahrhunderten darunter, "besonders" zu sein.

"It is this demand not to be what we are, in which the other either counts as similar or is scorned as sacrificable, it is this demand that must be signaled, despite everything, as a survival of the Right in the very bosom of the Left."
- León Rozitchner, Ser judío, p. 41

"The original objection from leftists against the persistence of religious elements is thus turned back upon itself. It is the demand for the destruction of all attachments that is rightist, whereas the leftist answer, properly speaking, would rather consist in coming to terms with the genealogical backdrop of such attachments, whether religious or otherwise.

Being Jewish, for Rozitchner, is what he calls an index of the inhuman treatment and persecution of humanity - one that, if fully assumed, should connect with other such indices such as being a worker, being black, or being a woman. These are indices of suffering, pain, and exploitation, but also indices of emancipation and rebellion that should be able to link up in an international movement of liberation."
- Bruno Bosteels, Freud and Marx in Latin America, p. 116-117
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1919316) Verfasst am: 30.04.2014, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Kann es in diesem Thread noch einmal zu einem Neustart bei einem wichtigen Thema kommen?



Der Thread dient doch von Anfang an erkennbar nur dazu Kritik am Staat Israel dadurch abzuwehren dass diese mit Antisemtismus gleichgesetzt wird.

Ein Neustart wuerde wohl einen neuen Thread erfordern. Einer der von Anfang an differenziert und sich sowohl einerseits mit dem Missbrauch von Kritik an Israel zur Diffamierung juedischer Minderheiten im eigenen Land beschaeftigt, als auch mit dem manchmal geradezu symbiotischen Verhaeltnis des Zionismus zum Antisemitismus.

Es gibt naemlich Beides: Die Instrumentalisierung der Kritik an Israel um antisemitische Ressentiments zu befoerdern als auch die Instrumentalisierung des Antisemitismus durch die zionistische Ideologie zur Abwehr jeglicher Kritik am Staat Israel. Und beidem ist gemein, dass dazu Israel mit dem Judentum unzulaessigerweise gleichgesetzt wird. Dabei ist es doch so, dass weder alle Juden Israelis sind noch alle Israelis Juden, auch wenn sowohl Antisemiten als auch Zionisten gerne so tun als ob das anders waere.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1919642) Verfasst am: 02.05.2014, 09:52    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Die Einstellung gegenüber heute in Mitteleuropa lebenden Juden mit der Staatsbürgerschaft ihrer Länder sowie gegenüber den Bewohnern des Staates Israel (nicht nur Juden) stellt eine besondere Herausforderung dar.

Ich glaube viel eher, dass eine Lösung dieser verfahrenen Situation nur gelingen kann, wenn man sich gerde von dieser "Besonderheit" verabschiedet. Juden leiden seit Jahrhunderten darunter, "besonders" zu sein.

"It is this demand not to be what we are, in which the other either counts as similar or is scorned as sacrificable, it is this demand that must be signaled, despite everything, as a survival of the Right in the very bosom of the Left."
- León Rozitchner, Ser judío, p. 41

"The original objection from leftists against the persistence of religious elements is thus turned back upon itself. It is the demand for the destruction of all attachments that is rightist, whereas the leftist answer, properly speaking, would rather consist in coming to terms with the genealogical backdrop of such attachments, whether religious or otherwise.

Being Jewish, for Rozitchner, is what he calls an index of the inhuman treatment and persecution of humanity - one that, if fully assumed, should connect with other such indices such as being a worker, being black, or being a woman. These are indices of suffering, pain, and exploitation, but also indices of emancipation and rebellion that should be able to link up in an international movement of liberation."
- Bruno Bosteels, Freud and Marx in Latin America, p. 116-117

Für meinen Geschmack kommt in diesen Zitaten zu oft das Wort "demand" vor. Ich jedenfalls fordere überhaupt nichts. Ich beobachte nur und versuche Kausalzusammenhänge zu erkennen. Und dabei komme ich zu dem Ergebnis, dass das Leid des jüdischen Volkes zu einem nicht unerheblichen Teil selbstgemachtes Leid ist. Ich halte Leidvermeidung für ein erstrebenswertes Ziel aber wer Masochismus vorzieht hat auch dafür meinen Segen.

Meinetwegen nenn mich zynisch. Aber wie zynisch ist ein Gott, der sein "auserwähltes Volk" über Jahrtausende derartige Qualen erdulden läßt? Ich könnte schon als Kind im Religionsunterricht nicht nachvollziehen, warum ein Gott, der in 6 Tagen die Erde geschaffen hat, 30 Jahre braucht um die Juden aus der ägyptischen Gefangenschaft zu befreien. Allmacht und Inkompetenz kann ich bis heute nicht in Einklang bringen. Als Alternativen bieten sich Gleichgültigkeit und Sadismus an. Wie gesagt, ich fordere nichts. Aber ich wundere mich auch nicht. Das jüdische Gottesverständnis ist wie eine self-fulfilling prophecy.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#1919678) Verfasst am: 02.05.2014, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Meinetwegen nenn' mich zynisch.

Das würde dir so passen, dass ich dich zynisch nenne. So wie ich das sehe, bist du kein Zyniker, sondern Melodramatiker und christlicher Idealist. Für einen Zyniker hältst du dich nur, weil du versuchst, dich als Oberschurke in deinem eigenen Melodram zu inszenieren.
Dem Zyniker ist völlig klar, dass der Rest der Menschheit nicht einfach aufhört, den Menschen jüdischer Herkunft als Juden zu behandeln, nur weil er sich jetzt nicht mehr so nennt. Die Vorstellung, dass man nicht nur die eigene Geschichte, sondern auch noch die eigene Stellung in der Gesellschaft einfach dadurch ändern könnte, dass man seine Einstellung dazu und vielleicht noch die eigene Selbstbezeichnung ändert, also durch einen bloßen Akt der Taufe, ist keine zynische, sondern eine strukturell christlich-idealistische Vorstellung.

Fake hat folgendes geschrieben:
Und dabei komme ich zu dem Ergebnis, dass das Leid des jüdischen Volkes zu einem nicht unerheblichen Teil selbstgemachtes Leid ist. Ich halte Leidvermeidung für ein erstrebenswertes Ziel aber wer Masochismus vorzieht hat auch dafür meinen Segen.

Das ist einfach nur das alte antisemitische Klischee vom angeblichen "jüdischen Selbsthass". Meiner Ansicht nach ist das so ähnlich einzuschätzen wie die Ausrede des Vergewaltigers: "Die Schlampe wollte das doch auch".

Übrigens ließe sich ein gewalttätiger Übergriff auch dann nicht mit dem Masochismus des Opfers rechtfertigen, wenn sich herausstellen würde, dass das Opfer tatsächlich Masochist ist. Aber das nur am Rande.

Fake hat folgendes geschrieben:
Aber wie zynisch ist ein Gott, der sein "auserwähltes Volk" über Jahrtausende derartige Qualen erdulden läßt?

Ja, wenn die Juden nur einen besseren Gott hätten... letztlich steht dahinter die alte Vorstellung, die Juden müssten nur ihrem Rachegott abschwören und den Gott der Liebe und Barmherzigkeit als ihren Heiland und Erlöser annehmen, dann würden sie schon von selbst die ewige Liebe erlangen - sozusagen auch als Self-Fulfilling Prophecy. Dass du jetzt auch noch als angeblicher Atheist Gott bemühen musst, zeigt, wie wenig du tatsächlich Zyniker bist. Die Frage selbst verrät den melodramatischen Charakter deiner Inszenierung.
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Misterfritz
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Beitrag(#1919754) Verfasst am: 02.05.2014, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ja, wenn die Juden nur einen besseren Gott hätten... letztlich steht dahinter die alte Vorstellung, die Juden müssten nur ihrem Rachegott abschwören und den Gott der Liebe und Barmherzigkeit als ihren Heiland und Erlöser annehmen

ich dachte, das wäre derselbe gott, der nur für seinen "fanclub christen" noch jesus und den heiligen geist dazu erfunden hat Am Kopf kratzen
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Skeptiker
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Beitrag(#1919777) Verfasst am: 02.05.2014, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja, man muss vor allem sehen, dass es das Christentum war, welches aus den Juden sozusagen *andere Menschen* gemacht hat.

Das Christentum trägt die Schuld dafür, dass der Begriff *die Juden* überhaupt möglich wurde, so als seien dies keine Menschen wie du und ich und alle anderen.

Was sie natürlich sind.

Und somit hat das Christentum tausendmal mehr Schande über die Menschheit gebracht, als es etwa der Islam jemals könnte.
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Desperadox
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Beitrag(#1919828) Verfasst am: 02.05.2014, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Ich beobachte nur und versuche Kausalzusammenhänge zu erkennen. Und dabei komme ich zu dem Ergebnis, dass das Leid des jüdischen Volkes zu einem nicht unerheblichen Teil selbstgemachtes Leid ist.

Echt? Auch die Shoah? Geschockt
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Samson83
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Beiträge: 6833

Beitrag(#1919832) Verfasst am: 02.05.2014, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Na ja, man muss vor allem sehen, dass es das Christentum war, welches aus den Juden sozusagen *andere Menschen* gemacht hat.

Wenn du dir die Geschichte des vorchristlichen Judentums sowie des jüdischen Krieges anschaust, merkste selber, was das wieder für Unsinn ist, oder? Mit den Augen rollen
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beachbernie
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Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1919833) Verfasst am: 02.05.2014, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Desperadox hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ich beobachte nur und versuche Kausalzusammenhänge zu erkennen. Und dabei komme ich zu dem Ergebnis, dass das Leid des jüdischen Volkes zu einem nicht unerheblichen Teil selbstgemachtes Leid ist.

Echt? Auch die Shoah? Geschockt


Da muesste Fake sich mal erklaeren wie er das genau meint.

Selbst wenn manche Juden Dinge ausbaden muessten, die andere Juden verbockt haben, waere das nach meinem Dafuerhalten auch kein "selbstgemachtes Leid".

"Selbstgemachtes Leid" ist es eigentlich nur, wenn der, der den Bockmist verbockt hat, diesen auch ausbaden muss. Wenn ich z.B. jemandem auf die Schnauze haue und der haut im Gegenzug mir auf die Schnauze, dann habe ich mir mein "Leid selbstgemacht"!
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1919841) Verfasst am: 02.05.2014, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ich beobachte nur und versuche Kausalzusammenhänge zu erkennen. Und dabei komme ich zu dem Ergebnis, dass das Leid des jüdischen Volkes zu einem nicht unerheblichen Teil selbstgemachtes Leid ist.

Echt? Auch die Shoah? Geschockt


Da muesste Fake sich mal erklaeren wie er das genau meint.

Selbst wenn manche Juden Dinge ausbaden muessten, die andere Juden verbockt haben, waere das nach meinem Dafuerhalten auch kein "selbstgemachtes Leid".

"Selbstgemachtes Leid" ist es eigentlich nur, wenn der, der den Bockmist verbockt hat, diesen auch ausbaden muss. Wenn ich z.B. jemandem auf die Schnauze haue und der haut im Gegenzug mir auf die Schnauze, dann habe ich mir mein "Leid selbstgemacht"!

das hat fake wahrscheinlich falsch verstanden. aber es ist schon so, dass viele/einige juden sich als schicksalsgemeinschaft empfinden, auch ein schicksal, dass ihr gott ihnen auferlegt hat (so habe ich jedenfalls den rabbi gestern in dem film über junge juden, die in berlin leben (auf arte?), verstanden).
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beachbernie
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Beitrag(#1919844) Verfasst am: 02.05.2014, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ich beobachte nur und versuche Kausalzusammenhänge zu erkennen. Und dabei komme ich zu dem Ergebnis, dass das Leid des jüdischen Volkes zu einem nicht unerheblichen Teil selbstgemachtes Leid ist.

Echt? Auch die Shoah? Geschockt


Da muesste Fake sich mal erklaeren wie er das genau meint.

Selbst wenn manche Juden Dinge ausbaden muessten, die andere Juden verbockt haben, waere das nach meinem Dafuerhalten auch kein "selbstgemachtes Leid".

"Selbstgemachtes Leid" ist es eigentlich nur, wenn der, der den Bockmist verbockt hat, diesen auch ausbaden muss. Wenn ich z.B. jemandem auf die Schnauze haue und der haut im Gegenzug mir auf die Schnauze, dann habe ich mir mein "Leid selbstgemacht"!

das hat fake wahrscheinlich falsch verstanden. aber es ist schon so, dass viele/einige juden sich als schicksalsgemeinschaft empfinden, auch ein schicksal, dass ihr gott ihnen auferlegt hat (so habe ich jedenfalls den rabbi gestern in dem film über junge juden, die in berlin leben (auf arte?), verstanden).



Auch das kann nicht bedeuten, dass Juden automatisch in Mithaftung sind, wenn andere Juden Mist bauen.

Das ist ein durch und durch bescheuertes voelkisches Konzept, uebrigens nicht nur wenn's dabei um Juden geht.
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Beiträge: 44089

Beitrag(#1919958) Verfasst am: 03.05.2014, 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ich dachte, das wäre derselbe gott

Wie stellt man denn die Identität nicht existierender Entitäten fest? Ihm werden andere Eigenschaften zugeschrieben, das reicht ja schon.

Fakes Argument mit der Self-Fulfilling-Prophecy taucht in ähnlicher Form schon seit Jahrhunderten in christlichen Texten auf, die sich mit dem Judentum beschäftigen. Im 19. Jahrhundert etwa bei Bruno Bauer.
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1919961) Verfasst am: 03.05.2014, 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Ich beobachte nur und versuche Kausalzusammenhänge zu erkennen. Und dabei komme ich zu dem Ergebnis, dass das Leid des jüdischen Volkes zu einem nicht unerheblichen Teil selbstgemachtes Leid ist.

Das ist zumindest für die letzten ca. 1700 Jahre ausgemachter Blödsinn.
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1919963) Verfasst am: 03.05.2014, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ich beobachte nur und versuche Kausalzusammenhänge zu erkennen. Und dabei komme ich zu dem Ergebnis, dass das Leid des jüdischen Volkes zu einem nicht unerheblichen Teil selbstgemachtes Leid ist.

Das ist zumindest für die letzten ca. 1700 Jahre ausgemachter Blödsinn.



Das ist auch fuer die Zeit vor vor 1700 Jahren Bloedsinn. Es sei denn man glaubt den ganzen pseudohistorischen Unsinn, mit dem der Staat Israel seinen Anspruch auf Palaestina begruendet. Von wegen Exodus und so....
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1919983) Verfasst am: 03.05.2014, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ich beobachte nur und versuche Kausalzusammenhänge zu erkennen. Und dabei komme ich zu dem Ergebnis, dass das Leid des jüdischen Volkes zu einem nicht unerheblichen Teil selbstgemachtes Leid ist.

Das ist zumindest für die letzten ca. 1700 Jahre ausgemachter Blödsinn.

Das ist auch fuer die Zeit vor vor 1700 Jahren Bloedsinn. Es sei denn man glaubt den ganzen pseudohistorischen Unsinn, mit dem der Staat Israel seinen Anspruch auf Palaestina begruendet. Von wegen Exodus und so....

Nein, das meinte ich nicht. Du kannst etwas dazu bei Jan Assmann oder Israel Finkelstein finden. Also nichts mit "Pseudohistorie". Aber wir müssen das hier nicht vertiefen.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

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Misterfritz
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Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1919985) Verfasst am: 03.05.2014, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ich dachte, das wäre derselbe gott

Wie stellt man denn die Identität nicht existierender Entitäten fest?
naja, gar nicht,
aber ich hatte die geschichte so verstanden. gut, ich habe mich mit den drei buchreligionen kaum beschäftigt, nur, was so von der schule her so hängen geblieben ist. und zu hause kam das thema ja nicht vor Lachen
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Tarvoc
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Beiträge: 44089

Beitrag(#1920039) Verfasst am: 04.05.2014, 02:13    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
naja, gar nicht, aber ich hatte die geschichte so verstanden. gut, ich habe mich mit den drei buchreligionen kaum beschäftigt, nur, was so von der schule her so hängen geblieben ist.

Naja, das ist aber ja schon eine christliche Variante der Geschichte, nämlich insofern sie das neue Testament als Anschluss an das alte Testament sieht. Viele jüdische Gruppen würden bestreiten, dass das neue Testament in einer solchen Kontinuität steht - denn wenn sie das zugäben, müssten sie es ja als heilige Schrift anerkennen. Gleichzeitig bekommt man beigebracht, dass der Islam zwar irgendwie auch in die Kontinuität hineingehört, aber irgendwie dann doch wieder nicht, oder zumindest nicht so richtig. Auch das zeigt, dass das, was man da beigebracht bekommt, ein Narrativ aus christlicher Sicht ist. Es gibt natürlich historische Kontinuitäten. Als Kriterium für die Identität fiktiver Wesen reicht das aber nicht. Wie groß das Problem der Identitätsfeststellung schon bei menschlichen Bibelfiguren wie z.B. Moses ist, kann man auch sehr schön in Wittgensteins "Philosophischen Untersuchungen" nachlesen. Und dass die Gottesbilder sich unterscheiden, ist ja offensichtlich. Das Kriterium der Identität ist hier letztlich das Kriterium der Anerkennung der Identität durch die Gläubigen, z.B. in interreligiösen Dialogen. Wieder einmal zeigt sich, dass eben die Menschen ihre Götter erschaffen und nicht umgekehrt.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1920380) Verfasst am: 06.05.2014, 08:55    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Meinetwegen nenn' mich zynisch.

Das würde dir so passen, dass ich dich zynisch nenne. So wie ich das sehe, bist du kein Zyniker, sondern Melodramatiker und christlicher Idealist. Für einen Zyniker hältst du dich nur, weil du versuchst, dich als Oberschurke in deinem eigenen Melodram zu inszenieren.
Dem Zyniker ist völlig klar, dass der Rest der Menschheit nicht einfach aufhört, den Menschen jüdischer Herkunft als Juden zu behandeln, nur weil er sich jetzt nicht mehr so nennt. Die Vorstellung, dass man nicht nur die eigene Geschichte, sondern auch noch die eigene Stellung in der Gesellschaft einfach dadurch ändern könnte, dass man seine Einstellung dazu und vielleicht noch die eigene Selbstbezeichnung ändert, also durch einen bloßen Akt der Taufe, ist keine zynische, sondern eine strukturell christlich-idealistische Vorstellung.

Schade dass du wieder nur mit deinem eigenen Strohmann diskutierst. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass sich irgendetwas ändern würde, wenn die Juden jetzt mit irgendetwas aufhören würden.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Und dabei komme ich zu dem Ergebnis, dass das Leid des jüdischen Volkes zu einem nicht unerheblichen Teil selbstgemachtes Leid ist. Ich halte Leidvermeidung für ein erstrebenswertes Ziel aber wer Masochismus vorzieht hat auch dafür meinen Segen.

Das ist einfach nur das alte antisemitische Klischee vom angeblichen "jüdischen Selbsthass". Meiner Ansicht nach ist das so ähnlich einzuschätzen wie die Ausrede des Vergewaltigers: "Die Schlampe wollte das doch auch".

Übrigens ließe sich ein gewalttätiger Übergriff auch dann nicht mit dem Masochismus des Opfers rechtfertigen, wenn sich herausstellen würde, dass das Opfer tatsächlich Masochist ist. Aber das nur am Rande.

Du verwechselst Schuld und Kausalität. Selbstverständlich kann das Opfer einer Vergewaltigung kausale Ursachen für die Vergewaltigung gesetzt haben. Das ist sogar recht häufig. Es gibt in der Kriminologie viele Theorien dazu warum jemand Opfer wird.

Daraus kann man aber nicht den Schluß ziehen, dass das Opfer selber Schuld ist oder die Tat gar selber wollte. Beispiel Minirock. Es gibt Täter, die einen besonderen Hass auf schöne und selbstbewuste Frauen haben. Solche Menschen fühlen sich durch sexy Kleidung provoziert und wählen danach auch ihre Opfer. Ohne Minirock wäre das Opfer dem Täter vielleicht nie aufgefallen. Der Minirock war also kausal für die Vergewaltigung.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Aber wie zynisch ist ein Gott, der sein "auserwähltes Volk" über Jahrtausende derartige Qualen erdulden läßt?

Ja, wenn die Juden nur einen besseren Gott hätten... letztlich steht dahinter die alte Vorstellung, die Juden müssten nur ihrem Rachegott abschwören und den Gott der Liebe und Barmherzigkeit als ihren Heiland und Erlöser annehmen, dann würden sie schon von selbst die ewige Liebe erlangen - sozusagen auch als Self-Fulfilling Prophecy. Dass du jetzt auch noch als angeblicher Atheist Gott bemühen musst, zeigt, wie wenig du tatsächlich Zyniker bist. Die Frage selbst verrät den melodramatischen Charakter deiner Inszenierung.

Komm mal wieder runter. Was ich geschrieben habe, war nicht halb so melodramatisch. Mit den Augen rollen
Ich habe mich lediglich gewundert, warum die Juden nach all den Jahrhunderten immer noch ihrem Gott folgen. Die meisten Religionen haben sich inzwischen (nur) als leere Versprechungen erwiesen. Das Judentum hat darüber hinaus eindrucksvoll den Beweis des Gegenteils erbracht. An den Gott den Judentums zu glauben ist daher doppelt dämlich.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#1920501) Verfasst am: 06.05.2014, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Ich habe nirgendwo geschrieben, dass sich irgendetwas ändern würde, wenn die Juden jetzt mit irgendetwas aufhören würden.

Du hast gefragt, warum die Juden immer noch an ihrem Glauben festhalten, wenn er ihnen so viel Leid bringt. Meine Antwort darauf ist, dass du bisher nicht mal zeigen konntest, dass ihr Leid überhaupt was mit ihrem Glauben zu tun hat.

Fake hat folgendes geschrieben:
Es gibt Täter, die einen besonderen Hass auf schöne und selbstbewuste Frauen haben.

Das kann ja sein, aber eine Vergewaltigung einer selbstbewussten Frau durch einen solchen Täter ist auch nicht ein von der Frau "selbstgemachtes Leid". In keinem vernünftigen Sinne. - Du bist derjenige, der hier Kausalität und Verantwortung durcheinanderbringt.
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