Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Braucht man Gott ?
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Weltanschauungen und Religionen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25893
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2011945) Verfasst am: 20.07.2015, 20:59    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
....
"Unsere" Physik bildet Modelle ....

Und wie nennst Du den Prozess, bis diese Modelle fertig sind? Da ist nicht unbedingt schon etwas Mathematisches vorhanden. Ist das auch noch keine Physik?

Dein Begrenzung ist viel zu hart.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2011949) Verfasst am: 20.07.2015, 21:18    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
....
stimmt - nette Beobachtung: der dt. Artikel klingt um einiges *ääähm "forenwissenschaftlicher" zynisches Grinsen

Nö. Nur unsauber formuliert. s.o.


"unsauber" ist eine Seite der Medaille - die andere ist eben, dass solche Dinge dann durchaus (zB. in Foren) als gute wissenschaftliche Aussage "wörtlich geglaubt" werden.

dh. meine ironische Anmerkung.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2011954) Verfasst am: 20.07.2015, 21:28    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Dein Begrenzung ist viel zu hart.


das ist nicht meine Begrenzung... Mit den Augen rollen

Aber ich lade dich herzlich ein "metaphysische Spekulationen ohne math. Grundlage(n)" als Teil des Physikstudiums zu etablieren. Das soll jetzt nicht zum Ausdruck bringen, dass ich gegen solche etwas habe - ganz im Gegenteil - nur ist das keine Physik auch wenn ein Physiker diese anstellt.

Einstein zB. nannte das auch nicht Physik oder Mathematik, was er für einen guten Wissenschaftler als nahezu unabdingbar erachtet:

For Einstein, insight did not come from logic or mathematics. It came, as it does for artists, from intuition and inspiration. As he told one friend, "When I examine myself and my methods of thought, I come close to the conclusion that the gift of imagination has meant more to me than any talent for absorbing absolute knowledge." Elaborating, he added, "All great achievements of science must start from intuitive knowledge. I believe in intuition and inspiration.... At times I feel certain I am right while not knowing the reason." Thus, his famous statement that, for creative work in science, "Imagination is more important than knowledge" (Calaprice, 2000, 22, 287, 10).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25893
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2011957) Verfasst am: 20.07.2015, 22:08    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Dein Begrenzung ist viel zu (hart) speziell.


das ist nicht meine Begrenzung... Mit den Augen rollen

Aber ich lade dich herzlich ein "metaphysische Spekulationen ohne math. Grundlage(n)" als Teil des Physikstudiums zu etablieren. Das soll jetzt nicht zum Ausdruck bringen, dass ich gegen solche etwas habe - ganz im Gegenteil - nur ist das keine Physik auch wenn ein Physiker diese anstellt.

in meinem Zitat "hart" in "speziell" korrigiert

Doch, es ist deine Begrenzung - bzw. evtl. auch die eines schlechten Seminarleiters in Deinem Studium.

Es geht nicht um metaphysische Sekulationen, es geht um physikalische Spekulationen in einem Stadium, in dem sie noch nicht formalisiert sind. Oder in einer Ebene, die höher ist als die formalisierte. Falls Dir das zu abstrakt ist: In einer Ebene, in der es vielleicht ausreicht, zu wissen, dass da Abhängigkeiten zwischen den Größen existieren, ohne die genau beschreiben zu müssen oder ohne das überhaupt schon zu können.

Nach Deiner Definition wäre etwa die Biologie in so einem komplexen Feld wie der Synökologie in weiten Bereichen keine Naturwissenschaft sondern eher soetwas wie "Metabiologie" (gibbet natürlich nicht), nur, weil man wegen der Komplexheit noch lange nicht in der Lage ist zu formalisieren. Dass Ihr in der Physik so gut formalisieren könnt, liegt daran, dass ihre Gegenstände relativ zu belebten ziemlich schlicht sind, auch wenn das nicht heißt, dass sie messtechnisch besonders leicht zu bewältigen sind. Aber der Umkehrschluss, dass ich nur da Naturwissenschaft betreibe, wo ich auch sofort formalisiere und bereits in der Lage bin, Vorhersagen zu machen, ist wissenschaftstheoretischer Unsinn.

p.s. zu Einstein, der angefügt wurde, als ich schon bei der Antwort war:
Was der getrieben hat, war Physik, auch, wenn er es nicht so nennen mochte. Man kann auf die Art sogar Mathematik betreiben. Ganz extrem - ich habe es wahrscheinlich hier irgendwo schon mal erwähnt: Ich hatte mal ein realtiv komplexes mathematisches Problem, das noch keiner angegangen hatte - auch meine Frau, Mathematikerin, konnte mir aus dem Stegreif nicht helfen (und hatte nicht sehr viel Zeit). Ich habe ein bisschen gegrübelt, es weiter vor mir hergeschoben und irgendwann im Schlaf gelöst. Ich bin wirklich mitten in der Nacht aufgewacht, habe die Lösung aufgeschrieben und am nächsten Tag festgestellt, dass sie funktionierte.

Das Ergebnis dessen, was ich denke, ist nicht durch den Denkweg oder die Denktechnik einzuordnen, es ist nur einzuordnen durch die Art der Beziehungen, die ich zwischen seinen Bestandteilen schaffe. Die Formalisierbarkeit ist da nur ein Aspekt.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2011959) Verfasst am: 20.07.2015, 22:40    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:


Doch, es ist deine Begrenzung - bzw. evtl. auch die eines schlechten Seminarleiters in Deinem Studium.
...


ja - du hast recht... Lachen

dank schlechter Seminarleiter kenne ich vermutlich auch überwiegend schlechte Wissenschaftler, die komischerweise gut abgrenzen können zwischen Intuition/Spekulation/etc. und der danach ausformulierten Hypothese etc...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25893
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2011975) Verfasst am: 21.07.2015, 04:31    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:


Doch, es ist deine Begrenzung - bzw. evtl. auch die eines schlechten Seminarleiters in Deinem Studium.
...


ja - du hast recht... Lachen

dank schlechter Seminarleiter kenne ich vermutlich auch überwiegend schlechte Wissenschaftler, die komischerweise gut abgrenzen können zwischen Intuition/Spekulation/etc. und der danach ausformulierten Hypothese etc...

Ich kann dich beruhigen, das ist nicht komisch. Physik ist eine von der Technik wie auch vom theoretischen Werkzeug Mathematik sehr anspruchsvolle Wissenschaft. Aber was die Fragestellungen angeht, im Normalfall eher schlicht. Die Abgrenzung, über die wir hier streiten, spielt bei der wissenschaftlichen Arbeit gar keine Rolle.

Worüber streiten wir? Du hast das Beispiel mit Einstein selbst gebracht.
Zitat:
Thus, his famous statement that, for creative work in science, "Imagination is more important than knowledge ..."

Wovon Einstein hier redet, ist Arbeit innerhalb der Physik. Und was ich nachts im Schlaf gemacht habe, ohne mich an die Tätigkeit überhaupt erinnern zu können - da war nur plötzlich das Ergebnis - war Mathematik.

Es ist das Ergebnis, das den gedanklichen Vorgang so einordnen lässt. Dass dieser Vorgang sich der normalen Lehre entzieht und die Physiker zwar historisch sowas wie die Erfinder der modernen Naturwissenschaft sind, aber Wissenschaftstheorie eher technisch verstehen, spielt im normalen wissenschaftlichen Leben keine Rolle.

(Auch in der Biologie nicht unbedingt. Ich hatte während meines Studiums mal einen wissenschaftstheoretischen Streit mit einem älteren Dozenten (promoviert), der, obwohl federführend im Projekt, nicht verstand, was wir da machten. Als er sein Hauptargument auf den Tisch legte, und ich ihn darauf aufmerksam machte, dass er sich gerade in einem Kreisschluss bewegte, musste ich ihn erst einmal aufklären, was das ist. Soviel zu universitären Ausbildungen.)
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2011978) Verfasst am: 21.07.2015, 07:44    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Worüber streiten wir? Du hast das Beispiel mit Einstein selbst gebracht.
Zitat:
Thus, his famous statement that, for creative work in science, "Imagination is more important than knowledge ..."

Wovon Einstein hier redet, ist Arbeit innerhalb der Physik.


wir streiten gar nicht mehr - dann irrt sich Einstein eben in seiner Selbstbechreibung genauso, wie ich mich irre, wenn ich behaupte, dass die gegenständlichen Abgrenzungen nicht von mir sind...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25893
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2011984) Verfasst am: 21.07.2015, 09:08    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Worüber streiten wir? Du hast das Beispiel mit Einstein selbst gebracht.
Zitat:
Thus, his famous statement that, for creative work in science, "Imagination is more important than knowledge ..."

Wovon Einstein hier redet, ist Arbeit innerhalb der Physik.


wir streiten gar nicht mehr - dann irrt sich Einstein eben in seiner Selbstbechreibung genauso, wie ich mich irre, wenn ich behaupte, dass die gegenständlichen Abgrenzungen nicht von mir sind...

Sehr glücklich Damit, dass das Deine sind, meinte ich nicht, dass Du sie Dir ausgedacht hast, sondern, dass die nicht allgemein sind.
Aber warum zitiert Du Einstein ausgerechnet mit einem Irrtum?
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2011987) Verfasst am: 21.07.2015, 10:04    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Sehr glücklich Damit, dass das Deine sind, meinte ich nicht, dass Du sie Dir ausgedacht hast, sondern, dass die nicht allgemein sind.


Mist, dann irrt auch wikipedia ... Schulterzucken

fwo hat folgendes geschrieben:

Aber warum zitiert Du Einstein ausgerechnet mit einem Irrtum?


nur als (Selbst-)Test für deine Ironiedetektionsfähigkeiten Cool
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25893
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2011988) Verfasst am: 21.07.2015, 10:22    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
...
Mist, dann irrt auch wikipedia ... Schulterzucken

Nur, wenn man das forenwissenschaftlich wörtlich nimmt.
Er_Win hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Aber warum zitiert Du Einstein ausgerechnet mit einem Irrtum?


nur als (Selbst-)Test für deine Ironiedetektionsfähigkeiten Cool

Lachen
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2011990) Verfasst am: 21.07.2015, 10:43    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
...
Mist, dann irrt auch wikipedia ... Schulterzucken

Nur, wenn man das forenwissenschaftlich wörtlich nimmt.


wenn du das sagst...

Aber zu dem von mir eingeführten Begriff kann ich gern noch etwas ausführen, wobei ich zumindest den Verdacht habe, dass deine Einlassungen dazu positiv verstärkend beitragen - ganz im Sinne von "Forenwissenschaft":

Du bestreitest ja die begriffliche/inhaltliche Abgrenzbarkeit - zumindest was deren Allgemeinheit betrifft. Sicher gibt es bzgl. "wissenschaftlicher Methodik" je Fachbereich Präzisierungen als auch generell wissenschaftstheoretisch unterschiedliche Modelle mit graduellen Grenzverschiebungen.

Nur was ist der Zweck deines Bestreitens solcher *imho nötiger und sinnvoller inhaltlich/methodischer Abgrenzungen - und jetzt komm' ich zu meinem pöhsen forenwissenschaftlichen Verdacht: Wenn die Abgrenzung nicht allgemein definiert ist, kann man wunderbar mit Etiketten argumentieren.

Und dann ist alles was zB. ein Physiker macht Physik und somit wissenschaftlich genauso wie alles was ein Esoteriker macht pseudowissenschftlich ist. Die Inhalte/Methode brauche ich dann doch nicht zu werten (bzw. versuchen nachhzuvollziehen) wenn es gar keine allg. Abgrenzung gibt...

Mir scheint evident, dass solch eine Einstellung das Leben als Forenwissenschaftler entscheidend vereinfacht zynisches Grinsen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25893
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2011993) Verfasst am: 21.07.2015, 11:05    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
....
Du bestreitest ja die begriffliche/inhaltliche Abgrenzbarkeit - zumindest was deren Allgemeinheit betrifft. Sicher gibt es bzgl. "wissenschaftlicher Methodik" je Fachbereich Präzisierungen als auch generell wissenschaftstheoretisch unterschiedliche Modelle mit graduellen Grenzverschiebungen.

Nur was ist der Zweck deines Bestreitens solcher *imho nötiger und sinnvoller inhaltlich/methodischer Abgrenzungen - und jetzt komm' ich zu meinem pöhsen forenwissenschaftlichen Verdacht: Wenn die Abgrenzung nicht allgemein definiert ist, kann man wunderbar mit Etiketten argumentieren.

Und dann ist alles was zB. ein Physiker macht Physik und somit wissenschaftlich genauso wie alles was ein Esoteriker macht pseudowissenschftlich ist. Die Inhalte/Methode brauche ich dann doch nicht zu werten (bzw. versuchen nachhzuvollziehen) wenn es gar keine allg. Abgrenzung gibt...

Mir scheint evident, dass solch eine Einstellung das Leben als Forenwissenschaftler entscheidend vereinfacht zynisches Grinsen

Wie kommst Du auf dieses schräge Brett?
fwo hat folgendes geschrieben:
.....
Das Ergebnis dessen, was ich denke, ist nicht durch den Denkweg oder die Denktechnik einzuordnen, es ist nur einzuordnen durch die Art der Beziehungen, die ich zwischen seinen Bestandteilen schaffe. Die Formalisierbarkeit ist da nur ein Aspekt.

fwo hat folgendes geschrieben:
....
Es ist das Ergebnis, das den gedanklichen Vorgang so einordnen lässt. Dass dieser Vorgang sich der normalen Lehre entzieht und die Physiker zwar historisch sowas wie die Erfinder der modernen Naturwissenschaft sind, aber Wissenschaftstheorie eher technisch verstehen, spielt im normalen wissenschaftlichen Leben keine Rolle.....

Um es mit Kohl zu sagen: Wichtig ist, was hinten dabei rauskommt. Wenn es braun ist und stinkt, oder Feen und Kobolde enthält, ist es keine Physik. Aber was bei Einstein rauskam, war Physik. Den hast Du Dir selbst eingebrockt.

Allerdings kann diese Art nicht gelehrt werden, weil sich die Intuition dem Zwang entzieht und nicht alle dazu fähig sind. Zitat aus einer Mathevorlesung: "Sieht jemand von Ihnen zufällig die Lösung? Ich kann das nicht, aber ich habe immer mal wieder Studenten, die mich erstaunen lassen. Nein? Dann gehen wir mal zusammen den ordentlichen Weg."
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Naastika
RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#2012006) Verfasst am: 21.07.2015, 12:38    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:

Deshalb ja auch mein vorheriger versteckter Hinweis, dass "Urknall" und "Gott" unter metaphysischem Blickwinkel durchaus als Synonyme aufgefasst werden können.



Damit beraubst du Gott aller seiner Attribute, die ihm immer noch und in allen mir bekannten Religionen zukommen: allmächtig (oder zumindest: sehr mächtig, siehe Antike), Richter über gute und böse Menschen, Ansprechpartner und Hefer in Not..... Mit den Augen rollen

Nein, Urknall, oder Singularität oder Vakuum, oder Zahlenraum oder... sind keine Synonyme für Gott.


ich sehe mich nicht für deinen pers. Gottesbegriff verantwortlich, der sich - wie vermutlich bei vielen Atheisten hier - aus der Ablehnung von Märchengestalten speist, insbesondere auch um sich "aufgeklärter" zu fühlen. Ich schrieb doch unter welchem Gesichtspunkt man das synonym sehen kann - nicht muss.

Ggf. lies noch mal den zuvor verlinkten Artikel von Weiss, falls du Interesse an einem etwas anderen Gottesbegriff hast...



Hmm, weiss mom nicht, welches "verlinkte Artikel von Weiss" du meint (könntes du bitte Hinweis geben?).

Was ich mich eher frage: Weshalb scheinen einige Menschen das Bedürfnis zu haben, irgendwelchen physikalischen Phänomenen (die selbstverständlich komplex und spannend sind) die Bezeichung "Gott" zu verleihen?

Fühlen sie sich irgendwie besser? Scheint die Existenz von "Allem Seienden" dadurch Zweck zu haben? Und damit tröstlich/beruhigend zu sein?

Ich begreife das einfach nicht. Meine Spiegelneuronen kommen da nicht mit... *achselzück*

edit: r.sch
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2012007) Verfasst am: 21.07.2015, 12:50    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:

Hmm, weiss mom nicht, welches "verlinkte Artikel von Weiss" du meint (könntes du bitte Hinweis geben?).


http://www.vabene.at/html/weiss/gott.htm


Naastika hat folgendes geschrieben:

Was ich mich eher frage: Weshalb scheinen einige Menschen das Bedürfnis zu haben, irgendwelchen physikalischen Phänomenen (die selbstverständlich komplex und spannend sind) die Bezeichung "Gott" zu verleihen?


siehste - da fragen wir uns ganz unterschiedliche Sachen zwinkern

ich frage mich wieso so viele ihr Konzept des Glaubens an die (heute bekannte) Wissenschaft so völlig anders empfinden als einen Gottglauben iSv. "unbewegter Beweger" - also nicht im Sinne von personifizierte Märchenfigur.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25893
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2012024) Verfasst am: 21.07.2015, 14:15    Titel: W Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
....
ich frage mich wieso so viele ihr Konzept des Glaubens an die (heute bekannte) Wissenschaft so völlig anders empfinden als einen Gottglauben iSv. "unbewegter Beweger" - also nicht im Sinne von personifizierte Märchenfigur.

Weil die beiden Sachen herzlich wenig miteinander zu tun haben.
Wissenschaft ist eine organisierte, regulierte Form des Gespräches oder Streites, mit dem Ziel einer benutzbaren Beschreibung der Welt. Daran zu glauben geht entweder im Sinn von "Ich glaube an das Prinzip des Handelns" oder ist genauso sinnvoll wie an Mensch-ärger-dich-nicht zu glauben.

Deshalb kann man tatsächlich auch Leute finden, die Wissenschaft betreiben und an Gott glauben.

Den unbewegten Beweger finde ich noch uninteressanter als den Urknall (s.o.).

Diese Behauptung von der Wissenschaft als religiösen Glaubensgegenstand kommt normalerweise nur von Berufsgläubigen. Wer sich mit der Funktion von Religion und Kirche in der Gesellschaft etwas intensiver auseinandersetzt, kommt dahin, dass Religion und Kirche funktional nicht von der Wissenschaft abgelöst werden, sondern von der Schule verbunden mit der allgemeinen Schulpflicht. Gott kann ersatzlos gestrichen werden - auch ohne Hawking.

Vom Ursprung her diente Gott übrigens nicht der Erklärung der Welt, das ist nachträgliche Rationalisierung und Verkaufsgesulze der Kirchen. Wahrscheinlicher Ursprung dieses Konstruktes war das Gefühl, durch Ansprache unbekannter Mächte wenigstens die Hoffnung auf eine Form der Kontrolle über die sonst unkontrollierbaren Mächte der Natur zu bekommen.

Gesellschaftlich waren die Religionen deshalb Erfolgmodelle, weil die Organisationsstrukturen zu ihrer Bewahrung gleichzeitig die Orgnisationsstrukturen zur Tradition der gesamten angesammelten Kultur dienten. Aber genau das machen wir heute mit Schule.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Naastika
RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#2012025) Verfasst am: 21.07.2015, 14:16    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:

Hmm, weiss mom nicht, welches "verlinkte Artikel von Weiss" du meint (könntes du bitte Hinweis geben?).


http://www.vabene.at/html/weiss/gott.htm


Naastika hat folgendes geschrieben:

Was ich mich eher frage: Weshalb scheinen einige Menschen das Bedürfnis zu haben, irgendwelchen physikalischen Phänomenen (die selbstverständlich komplex und spannend sind) die Bezeichung "Gott" zu verleihen?


siehste - da fragen wir uns ganz unterschiedliche Sachen zwinkern

ich frage mich wieso so viele ihr Konzept des Glaubens an die (heute bekannte) Wissenschaft so völlig anders empfinden als einen Gottglauben iSv. "unbewegter Beweger" - also nicht im Sinne von personifizierte Märchenfigur.



Thx für Link, habe überflogen und erlaube mir, das Conclusio etwas zu paraphrsieren:

"3. Conclusio oder Die zehn Gebote

1) Bewegung und Veränderung der Welt sind ohne Anfang und Ende und nicht verursacht, sondern erfolgen spontan.

2) Spontan bedeutet, daß etwas Mögliches wirklich wird.

3) Bewegung und Veränderung sind die Grundvoraussetzungen für die Wirklichkeit des Erscheinenden - alles Wirkliche ist bewegt und verändert sich.

4) Mögliches ist nichts Wirkliches und daher weder bewegt noch verändert es ruht.

5) Ruhe beginnt und endet nicht - genausowenig wie die Bewegung und die Veränderung.

6) Ruhe entspricht damit dem Begriff des Ewigen

7) Nicht beginnende Bewegung und nicht endende Veränderung entsprechen ebenso dem Begriff des Ewigen

8 ) Aus der Ruhe des Möglichen (dem Möglichen der Ruhe) wird die Bewegung des Wirklichen (die Wirklichkeit des Bewegten)

9) Der religiöse Begriff für diese Einheit in der Dreiheit lautet "EINHORN"

10) Einhorn st eine Metapher für die Möglichkeit des Wirklichen - Einhorn ist möglich."

Cool


Und was meist du mit "Konzept des Glaubens an die (heute bekannte) Wissenschaft"?

Ich persönlich "glaube" nicht an die Wissenschaft. "Glauben" bedeutet "überzeugt sein ohne Beweis". Diese Art von Einstellung hat imho in der Wissenschaft nichts verloren. Einige wisschaftlich ermitteltende Erkenntnisse scheinen im Ergebnis zu stimmen, da sie funtionieren.

Was du vielleichst meist, ist das Gefühl der Ergriffenheit von allem Seienden.
Ein Gefühl (!!), das mich überkommt, wenn ich z.B. die Grösse des Universum usw uws denke. Das Gefühl ist auch mit starker Neugier verbunden: Was ist da noch? Wie funktioniet es? Was kommt dann?

Ich vermute, ähnliche Gefühle können für einige Menschen der Anlass sein, wissenschaftlich zu arbeiten.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sehr gut
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2012071) Verfasst am: 21.07.2015, 22:40    Titel: Re: W Antworten mit Zitat

Kein Mensch ist in allen Bereichen 'Fachmann' oder kann alles nachprüfen, in vielen Bereichen muß er sich auf andere die sich besser auskennen (oder dies vorgeben) verlassen. Ähnlich wie er sich bei Religionen auf die Priester verlassen muß(zB Schriften selbst nachprüfen ging früher nur schwer).

In dem Prinzip sich auf (vermeintliche) Fachleute verlassen zu müssen ist das schon vergleichbar, und "Glaube" erzeugen könnten Fachleute wie Priester. Der eine wartet dann evtl auf einen (angeblich kommenden) Messias, ein anderer auf eine (angeblich kommende) Erfindung von der er sich etwas erhofft.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3908

Beitrag(#2012076) Verfasst am: 21.07.2015, 23:18    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:


Hawking hat folgendes geschrieben:
Im Jahr 1277 befand Papst Johannes XXI, "Naturgesetze sind Ketzerei".

Das kannte ich noch nicht. Die näheren Umstände würden mich sehr interessieren.

(Ich tippe auf "Regenbogen". Ohne das an dieser Stelle weiter zu erklären.)


Es hat eine Weile gedauert, bis ich etwas brauchbares gefunden habe
http://sammelpunkt.philo.at:8080/1254/1/Grabher-1277.pdf schrieb:
S. 35:
Zitat:
Der aristotelische Ursachenbegriff, welcher eine natürliche Interpretation der Welt ermöglichte, stand im Zentrum der theologischen Kritik. Gott sei nicht kausale Ursache einer geordneten Welt, sondern nicht an die Kausalität gebunden und jederzeit in der Lage, in die aus nichts als Atomen und Akzidentien bestehende Welt willkürlich einzugreifen.

S. 73:
Zitat:
Bald folgten die ersten Verurteilungen: 1210 verboten während der Pariser Synode der Erzbischof von Sens und der Bischof von Paris den Artisten das Lehren aus Aristoteles’ naturwissenschaftlichen Werken, besonders der Physik und Über die Seele. 1215 wurden vom Lateran-Konzil die dem Christentum widersprechenden aristotelischen Thesen verboten. Robert de Courçon, der päpstliche Legat Innozenz III., verbot der Universität, Aristoteles Physik und Metaphysik zu lehren.

S. 73:
Zitat:
Am 7. Juli 1228 ermahnte Papst Gregor IX. die Pariser Theologieprofessoren, sich nicht mit Naturphilosophie zu befassen, sondern ihren Geist in den Gehorsam Christi gefangen zu geben.

S. 74:
Zitat:
1231 verbot Papst Gregor in einer Bulle die Bücher der Physik „so lange, bis sie geprüft und von allem Verdachte des Irrtums gereinigt sein würden.


siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Pariser_Verurteilungen

smallie hat folgendes geschrieben:

Die Idee geht auf Edward P. Tryon zurück. 1973. Bis auf die letzte Kommastelle ist das noch nicht bestätigt.


Leider gibt es so weit ich verstanden habe keine Theorie/ Erklärung, wo die bei Hawking genannte negative Energie überhaupt in unserem Universum stecken soll.

smallie hat folgendes geschrieben:

Hawking hat folgendes geschrieben:
Im Inneren des schwarzen Loches existiert Zeit nicht.
...
Das Universum war zu Beginn wie ein Schwarzes Loch.

Geht nicht auf. nee

Wenn das Universum zu Beginn wie ein Schwarzes Loch war, und wenn im Inneren eines Schwarzen Loches keine Zeit existiert, wie kam die Zeit dann in unser Universum?


Die Zeit entstand dadurch, dass eine Quantenfluktuation nicht mehr eingefangen werden konnte und inflationär zum Universum expandierte.

smallie hat folgendes geschrieben:

1) "Eine mathematisch untermauerte Erkenntnis". ROFL. Erkenntnisse werden empirisch untermauert.


Was ist z, B. mit der Erkenntnis: "Schwarze Löcher sind schwarz.", welche von Hawking mathematisch untermauert wurde?

smallie hat folgendes geschrieben:

2) "ein Ende in Schwarzen Löchern". Wirklich? Wenn ich die Sonne durch ein Schwarzes Loch ersetze, dann ziehen die Planeten weiterhin ihre Bahnen und enden eben nicht in Schwarzen Löchern. Oder? Mal ganz abgesehen davon, daß laut Hawking Schwarze Löcher irgendwann zerstrahlen. Pfeifen


Im Prinzip ja. Das Ende in Schwarzen Löchern bezieht sich auf einen Zeitraum von hunderten Milliarden Jahren, sofern nicht ein "Big Rip" in geschätzten 22 Mrd. Jahren dazwischen kommt. Es gab mal eine Schätzung, dass -vorbehaltlich des "Big Rip"- alle Schwarzen Löcher in 10^100 Jahren zerstrahlt sein werden, also eine 1 mit 100 Nullen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Rip
_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25893
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2012077) Verfasst am: 21.07.2015, 23:23    Titel: Re: W Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Kein Mensch ist in allen Bereichen 'Fachmann' oder kann alles nachprüfen, in vielen Bereichen muß er sich auf andere die sich besser auskennen (oder dies vorgeben) verlassen. Ähnlich wie er sich bei Religionen auf die Priester verlassen muß(zB Schriften selbst nachprüfen ging früher nur schwer).

In dem Prinzip sich auf (vermeintliche) Fachleute verlassen zu müssen ist das schon vergleichbar, und "Glaube" erzeugen könnten Fachleute wie Priester. Der eine wartet dann evtl auf einen (angeblich kommenden) Messias, ein anderer auf eine (angeblich kommende) Erfindung von der er sich etwas erhofft.

Das würde ich nicht alles in einen Topf schmeißen:
Wenn ich mein kaputtes Auto in die Werkstatt bringe, dann ist die Fähigkeit des dortigen Meisters nicht davon abhängig, ob ich an ihn und seine Fähigkeiten glaube. Mein Auto sagt mir nachher verlässlich, ob der Mann was konnte oder nicht.

Auch was Physiker, Biologen und andere (Natur-)Wissenschaftler behaupten, hat sich an der Welt zu bewähren - der nächste Tag erzählt mir, ob der Meteorologe am Abend vorher Unsinn geredet hat. (Die Sozialwissenschaften habe ich jetzt mal ausgeklammert, weil wir da regelmäßig soetwas wie selffullfilling prophecy erleben)

Die Worte des Priesters sind ohne meinen Glauben an sein Produkt nur dummes Geschwätz. In Wirklichkeit bin ich es dann, der herstellt, was der Priester zu verkaufen behauptet.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2012092) Verfasst am: 22.07.2015, 07:52    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
...
9) Der religiöse Begriff für diese Einheit in der Dreiheit lautet "EINHORN"

10) Einhorn st eine Metapher für die Möglichkeit des Wirklichen - Einhorn ist möglich."

Cool


von mir aus kann man das auch "fliegende Teekanne" nennen... Lachen

Mir ging es um "das Etwas", was eben ausserhalb dessen was wissenschaftlich rational/kausal fassbar ist, angenommen bzw. geglaubt wird.


Naastika hat folgendes geschrieben:
Und was meist du mit "Konzept des Glaubens an die (heute bekannte) Wissenschaft"?


das wahrnehmungsstrukturelle/musterbildende System des Glaubens ist *imho invariant bzgl. der Inhalte, sondern insbesondere davon abhängig, ob sich die Wahrnehmungen in jeder persönlichen Denkrübe zu einem individuellen, sinnstiftenden Muster fügen. --> vgl. noncontingent reward experiment


Naastika hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich "glaube" nicht an die Wissenschaft. "Glauben" bedeutet "überzeugt sein ohne Beweis". Diese Art von Einstellung hat imho in der Wissenschaft nichts verloren. Einige wisschaftlich ermitteltende Erkenntnisse scheinen im Ergebnis zu stimmen, da sie funtionieren.


das ist - mit Verlaub - eine etwas naive Einstellung bzgl. "der Wissenschaft" und somit eine, welche höchstens de jure gerechtfertigt ist aber kaum de facto... zwinkern

Es gibt und gab auch i.d. Wissenschaft sg. Paradigmen, die sowohl die Forschungsrichtung als auch "Tabus" in hohem Grad determinieren. Und Funktionieren ist zwar ein guter Gradmesser für reduktionistisch, technische Entwicklungen/Zusammenhänge, aber weit weniger gut als Grad einzigmöglicher "Wahrheit". Als kleines Beispiel dazu der Hinweis auf die "funktionierenden Berechnungen" der Bahnen auch mit den Epizyklen eines geozentrischen Weltmodells.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2012095) Verfasst am: 22.07.2015, 08:01    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Wie kommst Du auf dieses schräge Brett?


das ist meiner pöhsartigen Natur geschuldet... Auf den Arm nehmen

Gegenfrage: Wie kommst du auf das schräge Brett, Intuition bei einem Physiker Physik, bei einem Chemiker Chemie, bei einem Biologen Biologie, etc etc... zu nennen Frage
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2012097) Verfasst am: 22.07.2015, 08:24    Titel: Re: W Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Auch was Physiker, Biologen und andere (Natur-)Wissenschaftler behaupten, hat sich an der Welt zu bewähren - der nächste Tag erzählt mir, ob der Meteorologe am Abend vorher Unsinn geredet hat.


jein - und der Meteorologe ist ein ziemlich schlechtes allg. Beispiel, da bei dem der Sonderfall herrscht, dass jeder Max Mustermann die Voraussagen empirisch prüfen kann.

Speziell in jeder nicht formalisierten Grundlagenforschung müssen sich neue - idR. auf Korrelationsbeobachtungen gegründete - Hypothesen/Theorien erst mal i.d. wissenschaftl. Community bewähren und nicht i.d. Welt.

Wenn ersteres mißlingt, dann gibt's idR. gar keine Chance *aka Geldmittel um die "an der Welt" zu testen...

Und wenn sie formalisiert ist - bestes Beispiel die Stringtheorien - dann werden mögliche Wirklichkeiten wg. math.formaler Berechnungen behauptet, die der Empirie zgT. gar nicht erst zugänglich sind... zwinkern
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25893
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2012109) Verfasst am: 22.07.2015, 11:38    Titel: Re: W Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Auch was Physiker, Biologen und andere (Natur-)Wissenschaftler behaupten, hat sich an der Welt zu bewähren - der nächste Tag erzählt mir, ob der Meteorologe am Abend vorher Unsinn geredet hat.


jein - und der Meteorologe ist ein ziemlich schlechtes allg. Beispiel, da bei dem der Sonderfall herrscht, dass jeder Max Mustermann die Voraussagen empirisch prüfen kann.

Speziell in jeder nicht formalisierten Grundlagenforschung müssen sich neue - idR. auf Korrelationsbeobachtungen gegründete - Hypothesen/Theorien erst mal i.d. wissenschaftl. Community bewähren und nicht i.d. Welt.

Wenn ersteres mißlingt, dann gibt's idR. gar keine Chance *aka Geldmittel um die "an der Welt" zu testen...

Und wenn sie formalisiert ist - bestes Beispiel die Stringtheorien - dann werden mögliche Wirklichkeiten wg. math.formaler Berechnungen behauptet, die der Empirie zgT. gar nicht erst zugänglich sind... zwinkern

Sorry, dass ich um einen Tag verschieben musste, Dir also noch antworten kann:

Merkst Du den Unterschied gar nicht? Der Gott, an den ich glaube, oder nicht - das betrifft mich, weil er mich - wenn ich ihn glaube - den ganzen Tag überwacht, in einem Maße, dass die NSA Pipifax dagegen ist. Und dadurch betreffen mich die Aussagen seines Bodenpersonals auch direkt und in meiner ganzen Existenz.

Die Aussagen des Physikers dagegen, die betreffen mich nur da, wo ich auch die Rückkopplung habe, wie beim Wetter. Ob nun der Urknall "wahr" ist, oder die Stringtheorie, ist vielleicht interessant, aber es betrifft mich nicht wirklich. Das ist der fundamentale Unterschied der Gläubigkeiten in Religion und Physik. Es ist so wurscht, ob ich die Stringtheorie überprüfen kann wie es wurscht ist, ob in Hamburg eine Schaufel umfällt, weil die Stringtheorie nur ein teures Hobby für ein paar Spezialisten ist, die man sich aus Prestigegründen hält.

Und ich habe dadurch die Freiheit, der Physik die Meteorologie "abzunehmen", und die Stringtheorie durch ganz andere Stringtheorien, die mit meiner Nachbarin zusammenhängen, zu ersetzen. Die Physik ist in ihren existenziellen Dimensionen kein Gesamtpaket, wie es ein Gott darstellt. Aus dem Grund ist es einfach Unsinn, die Physik oder die Naturwissenschaften mit einer Religion gleichzusetzen. Diesen Unsinn solltest Du den Priestern überlassen.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25893
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2012116) Verfasst am: 22.07.2015, 12:21    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Wie kommst Du auf dieses schräge Brett?


das ist meiner pöhsartigen Natur geschuldet... Auf den Arm nehmen

Gegenfrage: Wie kommst du auf das schräge Brett, Intuition bei einem Physiker Physik, bei einem Chemiker Chemie, bei einem Biologen Biologie, etc etc... zu nennen Frage

Gegenfrage: Wieso leistest Du Dir in Deinem Alter noch solche Kategorienfehler? Zumal die Antwort oben bereits steht und sogar schon einmal wiederholt wurde.

Was Du hier bringst ist so logisch wie folgende Frage:
Wie kommst Du dazu, ein Manuskript eines Schriftstellers einen Roman und das eines Mathematikers ein Fachbuch zu nennen?

Die Frage ist unsinnig, weil die handwerkliche Herstellung eines Schriftstückes oder der Beruf seines Autors keine hinreichende Charakterisierung ist, um es irgendwie zu nennen.

Es sind die dem Ergebnis innewohnenden Eigenschaften, die uns das Ergebnis einordnen lassen, nicht die Art seiner Herstellung.

Auch das Manuskript des Mathematikers kann ein Roman sein. Das entscheide ich aber weder nach dem Beruf seines Autors, noch danach, ob er es von Hand oder mit einer Maschine geschrieben hat, sondern nach dem Inhalt.

Genauso wie der Mathe-Prof. das Ergebnis eines Studenten nicht danach beurteilt, ob der das gesehen hat (s.o.) oder mühsam errechnet, wobei das zweite auch nicht garantiert, dass es richtig ist.

Und so sind nicht alle Intuitionen eines Physikers automatisch Physik, sondern müssen im Ergebnis die formalen und inhaltlichen Voraussetzungen erfüllen, die auch die mühsam auf den "Standardweg" errungenen Ergebnisse erfüllen müssen, wenn sie Physik genannt werden wollen. Daneben wird der Physiker noch völlig andere Intuitionen haben, die nichts mit Physik zu tun haben. Um die andere Wahrheit auch nicht zu vergessen: Es gibt auch mühsam und auf dem "Standardweg" errungene Ergebnisse in der Wissenschaft, die sich bei näherer Betrachtung als Unsinn herausstellen. Und die können sogar auf einem Symposion vorgetragen worden und dabei von 150 Kollegen beklatscht worden sein.

Hast Du das noch nie erlebt, dass Du ein Ergebnis einschließlich seiner ganzen Logik mit einem Blick gesehen, und dann Stunden gebraucht hast, um auf dem "normalen" Weg dahin zu kommen, um es den anderen dann präsentieren zu können?

Oder dass Du dich tagelang an einem Problem abrackerst, um dann unvermittelt (evtl. sogar im Schlaf s.o.) die Lösung präsentiert zu bekommen, ohne dass Du weißt, wo sie jetzt herkommt und warum bisher niemand anders die Lösung, die so offensichtlich ist, wenn man sie hat, gefunden hat?

Wenn Du mir das nicht abnimmst, vertraue Deinem Freund Einstein. Aber noch weiter walze ich das Thema jetzt nicht mehr aus.

EDIT:
p.s.btw und bevor die Frage noch kommt: Auch Intuition hat sehr viel mit Arbeit zu tun, aber eben etwas anderer. Auch, was da im Unterbewussten stattfindet, baut natürlich auf den Informationen auf, die bewusst gesammelt wurden. Physikalisch sinnvolle Intuitionen kann man nur bei jemandem erwarten, der sich sehr viel mit Physik beschäftigt hat und auch nur der, der sich viel mit Mathematik herumschlägt, kann Lösungen im Schlaf bekommen.

Also umgedreht wird schon ein Schuh draus: Wenn jemand Intuitionen hat, die die Voraussetzungen haben, Physik genannt zu werden, ist das wahrscheinlich ein Physiker.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).


Zuletzt bearbeitet von fwo am 22.07.2015, 13:30, insgesamt 2-mal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2012117) Verfasst am: 22.07.2015, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

@ Er_Win

Kannst du noch einmal in Kurzfassung darlegen, wie du diese Verallgemeinerung des Glaubensbegriffs begründest, bzw., sofern ich das falsch erfasst habe, was dein Standpunkt ist?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sehr gut
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2012145) Verfasst am: 22.07.2015, 14:38    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Es sind die dem Ergebnis innewohnenden Eigenschaften, die uns das Ergebnis einordnen lassen, nicht die Art seiner Herstellung.

Als man -laut Bibel- aus Ägypten auszog in ein Land wo 'Milch und Honig fliessen' sollen, da war es das Land (»Ergebnis) woran man glaubte. Der "Gott" war der Mittler (»Herstellung) von dem man annahm einen dorthin bringen zu können.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Schlumpf
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#2012165) Verfasst am: 22.07.2015, 18:12    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:

Als man -laut Bibel- aus Ägypten auszog in ein Land wo 'Milch und Honig fliessen' sollen, da war es das Land (»Ergebnis) woran man glaubte. Der "Gott" war der Mittler (»Herstellung) von dem man annahm einen dorthin bringen zu können.

Da kannste mal seh'n, dass man religiösen Führern nicht trauen kann. Je höher stehend, desto manipulativer und unglaubwürdiger. Sie benutzen einen Gott als Strohmann, um die Massen zu manipulieren und zu beherrschen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2012171) Verfasst am: 22.07.2015, 18:48    Titel: Re: W Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:


Merkst Du den Unterschied gar nicht? Der Gott, an den ich glaube, oder nicht - das betrifft mich, weil er mich - wenn ich ihn glaube - den ganzen Tag überwacht, in einem Maße, dass die NSA Pipifax dagegen ist. Und dadurch betreffen mich die Aussagen seines Bodenpersonals auch direkt und in meiner ganzen Existenz.


tja - das liegt dann aber eher an deinem (abgelehnten) Gottesbegriff - der mit einem, den ich meine, sehr wenig zu tun hat. Kirchliches Bodenpersonal oder deren "Gottes-Gebrauchsanleitungen" haben mich noch überhaupt nie interesssiert - insofern waren ja meine Einlassungen auch zum Glauben bzw. wie Glaubenssysteme abstrakt funktionieren und nicht über kirchlich, organisierte Peergroup-Strukturen und deren abstruse Auswüchse.

Ein ganz interessanter Disput zw. MSS und Armin Kreiner, der sich angenehm von dem abhebt, wie "flach" hier mit bzw. besser gegen "Gott (tm)" idR. argumentiert wird...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25893
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2012173) Verfasst am: 22.07.2015, 19:28    Titel: Re: W Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:


Merkst Du den Unterschied gar nicht? Der Gott, an den ich glaube, oder nicht - das betrifft mich, weil er mich - wenn ich ihn glaube - den ganzen Tag überwacht, in einem Maße, dass die NSA Pipifax dagegen ist. Und dadurch betreffen mich die Aussagen seines Bodenpersonals auch direkt und in meiner ganzen Existenz.


tja - das liegt dann aber eher an deinem (abgelehnten) Gottesbegriff - der mit einem, den ich meine, sehr wenig zu tun hat. Kirchliches Bodenpersonal oder deren "Gottes-Gebrauchsanleitungen" haben mich noch überhaupt nie interesssiert - insofern waren ja meine Einlassungen auch zum Glauben bzw. wie Glaubenssysteme abstrakt funktionieren und nicht über kirchlich, organisierte Peergroup-Strukturen und deren abstruse Auswüchse.

Ein ganz interessanter Disput zw. MSS und Armin Kreiner, der sich angenehm von dem abhebt, wie "flach" hier mit bzw. besser gegen "Gott (tm)" idR. argumentiert wird...

Da ist dann nur die Frage, was dieser Gottesbegriff bringt. Weder lässt sich ein nicht persönlicher Gott anbeten (bzw. kann man natürlich machen, aber was solls?), noch können irgendwelche Gebote von ihm kommen, noch brauch der eine Kirche oder Bodenpersonal. Warum dann überhaupt die Vokabel Gott benutzen, wenn Urknall oder Universum auch reicht?

Über einen derartigen Gott rede ich deshalb nicht, weil der noch zum Ablehnen zu uninteressant ist, der ist einfach komplett überflüssig. Was fängst Du mit dem an, was ich nicht kann, nachdem ich den anderen ersatzlos gestrichen habe? Der taugt doch noch nicht mal als Mantra.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3626

Beitrag(#2012190) Verfasst am: 22.07.2015, 22:00    Titel: Re: Stephen Hawking: Gott wird nicht benötigt Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:


Hawking hat folgendes geschrieben:
Im Jahr 1277 befand Papst Johannes XXI, "Naturgesetze sind Ketzerei".

Das kannte ich noch nicht. Die näheren Umstände würden mich sehr interessieren.

(Ich tippe auf "Regenbogen". Ohne das an dieser Stelle weiter zu erklären.)


Es hat eine Weile gedauert, bis ich etwas brauchbares gefunden habe

Ich hab' inzwischen auch gesucht. Ich werde das beizeiten aufschreiben, denn es passt hervorragend in diesen Thread.






wolle hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Die Idee geht auf Edward P. Tryon zurück. 1973. Bis auf die letzte Kommastelle ist das noch nicht bestätigt.


Leider gibt es so weit ich verstanden habe keine Theorie/ Erklärung, wo die bei Hawking genannte negative Energie überhaupt in unserem Universum stecken soll.

Hawking hat das in seiner Doku nicht näher erklärt?

Guckst du hier:
smallie hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Is the Universe a Vacuum Fluctuation?
EDWARD P. TRYON
Nature 246, 396 - 397 (14 December 1973)




http://pdfcast.org/pdf/tryton1973-vac-fluc

Ob das nun tatsächlich so ist, das ist noch nicht klar.



wolle hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Hawking hat folgendes geschrieben:
Im Inneren des schwarzen Loches existiert Zeit nicht.
...
Das Universum war zu Beginn wie ein Schwarzes Loch.

Geht nicht auf. nee

Wenn das Universum zu Beginn wie ein Schwarzes Loch war, und wenn im Inneren eines Schwarzen Loches keine Zeit existiert, wie kam die Zeit dann in unser Universum?


Die Zeit entstand dadurch, dass eine Quantenfluktuation nicht mehr eingefangen werden konnte und inflationär zum Universum expandierte.

Ohne Zeit gibt es auch keine Quantenfluktuationen. Alle relevanten Begriffe, Konstanten und Gleichung, mit denen sich Quantenfluktuationen beschreiben lassen, enthalten Zeit als Parameter oder in ihren Einheiten.

Ich bin mir sicher, daß Hawking, Penrose und Kollegen sich etwas sehr pfiffiges ausgedacht haben, um das doch hinzudrehen. Trotzdem schließe ich mich zelig an, der kritisierte, daß zu oft hypothetische Überlegungen apodiktisch als: "genau so war es" dargestellt werden.
_________________
"There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Weltanschauungen und Religionen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter
Seite 4 von 8

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group