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Tolkien und seine Übersetzer
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#284858) Verfasst am: 12.04.2005, 07:22    Titel: Tolkien und seine Übersetzer Antworten mit Zitat

Hi!

Ich möchte in nächster Zeit Tolkiens Herr der Ringe lesen. Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich das Original bevorzugen soll, oder ob ich mir eine Übersetzung kaufen sollte. Nachdem ich mich in diversen Tolkienforen umgesehen habe, ist mir klar, dass die neue Übersetzung von Krege bei den Fans sehr unbeliebt ist, die alte ist mir aber zu teuer. Die Argumente gegen Krege haben aber, wie ich gesehen habe, nicht allzu viel Substanz, oft wird einfach nur kritisiert, weil er von der alten Übersetzung abweicht, und zwar selbst dann, wenn für mich recht klar erkennbar ist, dass Krege besser übersetzt hat. Ich muss allerdings zugeben, dass mir die Wortwahl von Krege bei so manchem Beispiel nicht gefällt. Bei einer Gegenüberstellung des Originals mit beiden Übersetzungen eines längeren Textes ist mir allerdings aufgefallen, dass die alte Übersetzung deutlich antiquierter wirkt als das Original und sich Krege flüssiger liest und durchaus auch seine Qualitäten hat.

Hat jemand Erfahrungen mit Kreges Übersetzung gemacht und hat jemand sowohl Krege als auch das Original gelesen? Wie ist euer Eindruck?

Schöne Grüße,
viator
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5942
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#284867) Verfasst am: 12.04.2005, 07:44    Titel: Antworten mit Zitat

ich kenne "nur" das original, die "alte" deutsche übersetzung (wußte nicht, daß es ne neue gibt Verlegen ) und die frz übersetzung von Ledoux (hat auch nicht wenige Kritiker...)

ich würde auf jeden Fall das Original nehmen Cool
_________________
"He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#284872) Verfasst am: 12.04.2005, 08:03    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Du Dich wirklich damit beschäftigen willst, welche Übersetzung besser ist, kannst Du Dir mal dieses PDF ansehen.

Beide Übersetzungen werden hier ausschnittsweise dem Original gegenübergestellt und kommentiert. Die Kommentare scheinen recht fair zu sein, was bei mir - auf Grund der Zusammenstellung - den Eindruck erweckt, beide Übersetzungen seien schlecht.

Übersetzungen sind eigentlich immer schlecht, so gesehen, halte Dich an ds Original wenn Du kannst.

Rasmus.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#284876) Verfasst am: 12.04.2005, 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

Der Herr der Ringe hat folgendes geschrieben:
Tolkien: "Most of them bore the mark DALE on them..."
Carroux: "Die meisten trugen die Herkunftsbezeichnung THAL..."
Krege: "...die meisten mit dem Herkunftsstempel MADE IN THAL..."


Der Herr der Ringe hat folgendes geschrieben:
Tolkien: "I hope Strider or someone will come und claim us."
Carroux: "Ich hoffe, Streicher oder sonst wer wird kommen und uns abholen."
Krege: "Hoffentlich kommt Streicher und holt mich im Fundbüro ab."


Ich bin versucht, etwas über Bücherverbrennungen zu schreiben zynisches Grinsen Das sind keine verzeihlichen Übersetzungsfehler mehr, das sind Verfälschungen, die einem Übersetzer nicht zustehen.

Rasmus.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#284879) Verfasst am: 12.04.2005, 09:02    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Der Herr der Ringe hat folgendes geschrieben:
Tolkien: "Most of them bore the mark DALE on them..."
Carroux: "Die meisten trugen die Herkunftsbezeichnung THAL..."
Krege: "...die meisten mit dem Herkunftsstempel MADE IN THAL..."


Der Herr der Ringe hat folgendes geschrieben:
Tolkien: "I hope Strider or someone will come und claim us."
Carroux: "Ich hoffe, Streicher oder sonst wer wird kommen und uns abholen."
Krege: "Hoffentlich kommt Streicher und holt mich im Fundbüro ab."


Ich bin versucht, etwas über Bücherverbrennungen zu schreiben zynisches Grinsen Das sind keine verzeihlichen Übersetzungsfehler mehr, das sind Verfälschungen, die einem Übersetzer nicht zustehen.

Rasmus.


Geschockt das gibts ja nicht
_________________
Storm by Tim Minchin
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#284880) Verfasst am: 12.04.2005, 09:02    Titel: Antworten mit Zitat

Harry Rowohlt zum Thema:
Zitat:
Aber das zauselhafte Äußere des Harry Rowohlt steht diametral zur Pedanterie, mit der er arbeitet. Rowohlt liebt es, die fremden Texte wortwörtlich ins Deutsche zu transportieren.
Zum Beispiel, wenn er aus Frank McCourts Bestseller „Die Asche meiner Mutter“ an einer Stelle, die vom Hunger handelt, übersetzt: Unser Nabel rieb sich an der Wirbelsäule. Da hat ihm eine Leserin geschrieben, das hieße auf Deutsch: „den Gürtel enger schnallen“.
[...]
Der Übersetzer schaut jetzt so entgeistert durch die Brille, als säße die Leserin vor ihm, hebt die Teetasse zum Mund und sagt dunkel: „Ach, leck mich doch am Arsch.“
Cool
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/973/49924/
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#284885) Verfasst am: 12.04.2005, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Ich bin versucht, etwas über Bücherverbrennungen zu schreiben zynisches Grinsen Das sind keine verzeihlichen Übersetzungsfehler mehr, das sind Verfälschungen, die einem Übersetzer nicht zustehen.

Das Problem ist, dass Tolkien im Original auch mehrere Sprachebenen hat und auch moderne Wörter verwendet (wie zB "express train"), die, würden sie in der Krege-Übersetzung auftauchen, bemängelt werden. Ich habe auch gesehen, dass die Kritiker auch Wörter kritisieren, die im Original sind (zB "Toast"), die Krege genauso übersetzt hat. Krege wollte seinen Aussagen nach, diese unterschiedlichen Sprachebenen herausarbeiten. Er wählte für die moderne offenbar die heutige Umgangssprache. Meiner Meinung nach hat er dem Anschein nach dieses Konzept zu extrem angewandt. Seine Übersetzung müsste zumindest noch überarbeitet werden (so ist mein Eindruck).

Auch ist es unfair, einzelne Sätze aus dem Zusammenhang zu reißen. Ich habe durchaus auch Aussagen gelesen, wonach diese Vorgehensweise auch bei der alten Übersetzung gleichwertige Ergebnisse brächte, nur halt mit umgekehrten Vorzeichen.

Aber Du hast Recht: genau solche Beispiele schrecken mich ab. Viele der Kritiken an Krege sind substanzlos, aber diejenigen mit Substanz haben es in sich. Ich bin eher geneigt, das Original zu kaufen, es ist halt deutlich anstrengender.
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#284886) Verfasst am: 12.04.2005, 09:18    Titel: Antworten mit Zitat

Die Übersetzung, die ich habe, ist von Margaret Carroux, Gedichtübertragungen von E.-M. von Freymann, korrigiert und überarbeitet von Roswith Krege-Mayer.

Gibts da einen Unterschied zu der nicht-überarbeiteten Fassung? Mir sind jedenfalls keine sprachlichen Holprigkeiten aufgefallen.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#284887) Verfasst am: 12.04.2005, 09:20    Titel: Re: Tolkien und seine Übersetzer Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
Hi!

Ich möchte in nächster Zeit Tolkiens Herr der Ringe lesen. Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich das Original bevorzugen soll, oder ob ich mir eine Übersetzung kaufen sollte.

Ich habe anfangs nur das Original gelesen, was den lustigen Nebeneffekt hatte, daß ich mich mit anderen Tolkien-Fans nicht über das Buch unterhalten konnte. Cool
Ich: "...bla bla, Elfen bla bla..."
Jemand anderes: "Wie, Elfen? In dem Buch kommen keine Elfen vor."
Ich: "Bitte? Das ganze Buch handelt von vorne bis hinten von Elfen."
Jemand anderes: "..bla bla Auenland bla bla..."
Ich: "Was ist das Auenland?"
Jemand anderes: "Hallo? Das halbe Buch spielt im Auenland."

Falls Du das Original lesen willst, nimm Dir viel Zeit mit. ("Wereguild" heißt übrigens Blutgeld (Wergeld), findet sich in keinem modernen Dictionary.)

Ansonsten lies die alte Übersetzung, die hat Tolkien persönlich abgesegnet. Die neue ist der blanke Horror.
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#284891) Verfasst am: 12.04.2005, 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist, dass Tolkien im Original auch mehrere Sprachebenen hat und auch moderne Wörter verwendet (wie zB "express train"), die, würden sie in der Krege-Übersetzung auftauchen, bemängelt werden. Ich habe auch gesehen, dass die Kritiker auch Wörter kritisieren, die im Original sind (zB "Toast"), die Krege genauso übersetzt hat.


Ich habe den Herrn der Ringe nie auf Deutsch gelesen - vor hundert Jahren mal den Hobbit, glaube ich - und halte mich daher nur an diese kurzen Auszüge. Ich glaube, die Kritik an Kreges Arbeit ist in weiten Teilen übertrieben oder sogar ungerechtfertigt. Aber: Wer solche Fehler macht (Fundbüro...???) hat es - unterm Strich - nicht besser verdient.

Zitat:
Krege wollte seinen Aussagen nach, diese unterschiedlichen Sprachebenen herausarbeiten. Er wählte für die moderne offenbar die heutige Umgangssprache. Meiner Meinung nach hat er dem Anschein nach dieses Konzept zu extrem angewandt. Seine Übersetzung müsste zumindest noch überarbeitet werden (so ist mein Eindruck).


Ja.

Zitat:
Auch ist es unfair, einzelne Sätze aus dem Zusammenhang zu reißen. Ich habe durchaus auch Aussagen gelesen, wonach diese Vorgehensweise auch bei der alten Übersetzung gleichwertige Ergebnisse brächte, nur halt mit umgekehrten Vorzeichen.


Ja, das mag etwas unfair sein; und das verlinkte PDF revidiert den schlechten Eindruck, den man sonst leicht von Kreges Übersetzung gewinnen könnte, und er zeigt auch zahlreiche Fehler von Carroux auf. Aber... Fundbüro....???

Zitat:
Aber Du hast Recht: genau solche Beispiele schrecken mich ab. Viele der Kritiken an Krege sind substanzlos, aber diejenigen mit Substanz haben es in sich. Ich bin eher geneigt, das Original zu kaufen, es ist halt deutlich anstrengender.


Übersetzen ist eine verdammt schwierige Sache. Ganz richtig kann man es nie machen. (Ich glaube Ephraim Kishon hat mal gesagt, daß der Übersetzer für eine gute Übersetzung ebenso begabt, intelligent, fähig und kreativ sein müsse, wie der Autor - und solche Leute würden nicht übersetzen sondern ihre eigenen Bücher schreiben.)

Aber es bestehen himmelweite Unterschiede zwischen Interpretationsmöglichkeiten oder real existierenden sprachlichen Barrieren und Fehlern. Und Fehler sind nochmal eine ganz andere Klasse als Fundbüros oder Imbisstuben.

Rasmus.
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#284903) Verfasst am: 12.04.2005, 10:34    Titel: Antworten mit Zitat

@viator:
Lies das englische Original, habe ich auch getan.
Du kannst ja vorher als Einstieg "The Hobbit" lesen, um Dich mit der "Terminologie" vertraut zu machen, bevor Du Dich an "Lord of the Rings" machst. Ist sowieso die Vorgeschichte zu LOR, wenn auch sprachlich auf einer anderen Ebene.
Die englischen Originale sind beide auf sprachlicher Ebene ein absoluter Hochgenuß und generell besser als die Filme (meine subjektive Meinung).
_________________
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Tso Wang
Vergiß es



Anmeldungsdatum: 21.09.2003
Beiträge: 1433

Beitrag(#284904) Verfasst am: 12.04.2005, 10:41    Titel: Re: Tolkien und seine Übersetzer Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
Hat jemand Erfahrungen mit Kreges Übersetzung gemacht und hat jemand sowohl Krege als auch das Original gelesen? Wie ist euer Eindruck?

Schöne Grüße,
viator


Lies die originale Englische Fassung! Auch wenn's u.U. länger dauert (ein positiver Nebeneffekt ist, Sprachkenntnisse zu verbessern - wie bei Shakespeare), geht das Original tiefer.

()
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#284906) Verfasst am: 12.04.2005, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Thanks euch allen! Ich werde mir das Original besorgen (den Hobbit werde ich zuerst lesen und nach dem HdR, wenn mich das dann noch freut, das Similarion).
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#284930) Verfasst am: 12.04.2005, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
Thanks euch allen! Ich werde mir das Original besorgen (den Hobbit werde ich zuerst lesen und nach dem HdR, wenn mich das dann noch freut, das Similarion).

Sprachlich gesehen, ist das die richtige Reihenfolge, obwohl das Simarilion ja zeitlich besser vor den Hobbit gehört. Mein Tipp: Wenn Du das ganze ein 2. Mal liest, fang mit dem Silmarilion an.
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#284938) Verfasst am: 12.04.2005, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Sprachlich gesehen, ist das die richtige Reihenfolge, obwohl das Simarilion ja zeitlich besser vor den Hobbit gehört. Mein Tipp: Wenn Du das ganze ein 2. Mal liest, fang mit dem Silmarilion an.

Wenn ich das beim 2. Mal lese, würde ich auch dann das Simarilion vor dem Hobbit gelesen haben, wenn ich wieder mit dem Hobbit anfangen würde. Cool Aber jetzt im Ernst: Du hast schon recht. Ich werde sicher eine längere Pause machen und dann ist es sicher ein guter Tipp, mit dem Simarilion anzufangen. Auf diese Weise stimmt die Chronologie.

Es gibt noch weitere Bücher von Tolkien, die sich mit dieser Thematik befassen:

- Nachrichten aus Mittelerde
- Das Buch der Verschollenen Geschichten, 2 Bde

Ich habe jetzt der Einfachheit halber nur die deutschen Titel zitiert. Wie gut sind diese Bücher zu lesen?
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#284940) Verfasst am: 12.04.2005, 13:24    Titel: Silmarillion Antworten mit Zitat

Ich möchte dringend davor abraten, mit dem Silmarillion zu beginnen. Ich habe es zwar gelesen - aber erst zum Schluß. Hätte ich damit angefangen, wäre mir die Lust an den anderen Werken wahrscheinlich vergangen.
Das Silmarillion ist für mich eigentlich für Leute, die von Tolkien nicht genug bekommen können, für echte Fans halt. Es ist aber bisweilen etwas langatmig. Außerdem ist es für das Verständnis von "The Hobbit" und "Lord of the Rings" nicht erforderlich.
Deshalb empfehle ich als Reihenfolge: Hobbit - LotR - Silmarillion (falls man nicht genug bekommt)

Ich mache mich demnächst vielleicht an die Parodien:
"The Sellamillion" von Adam Roberts und "Bored of the Rings" von Henry Beard
_________________
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#284943) Verfasst am: 12.04.2005, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
Aber jetzt im Ernst: Du hast schon recht. Ich werde sicher eine längere Pause machen und dann ist es sicher ein guter Tipp, mit dem Simarilion anzufangen. Auf diese Weise stimmt die Chronologie.

Genau so habe ich es auch gemacht.

Zitat:

Es gibt noch weitere Bücher von Tolkien, die sich mit dieser Thematik befassen:

- Nachrichten aus Mittelerde
- Das Buch der Verschollenen Geschichten, 2 Bde

Ich habe jetzt der Einfachheit halber nur die deutschen Titel zitiert. Wie gut sind diese Bücher zu lesen?

Mit letzterem habe ich mal angefangen, fand ich aber ziemlich öde. Es sind im prinzip nur Textfragmente, die Christofer (oder so ähnlich) Tolkien gesammelt und zu Geld gemacht gemacht hat. Das ist wirklich nur für Hardcore-Fans. Auch wenn Graf Zahl das schon fürs Silmarilion sagt, ich fand's genial. Teilweise etwas langatmig, und ohne den Index weiß man auch irgendwann nicht mehr, wer wer ist. Zum Vertsändnis vom Hobbit & LotR nicht notwendig, aber der Hobbit ist für LotR auch nicht notwendig, die den Ring betreffenden Teil der Geschichte wird quasi nochmal erzählt.
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#284946) Verfasst am: 12.04.2005, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Dann sehe ich es einmal so: Der Hobbit, wenn er auch nicht zum Verständnis notwendig ist, ist ein gutes Buch, das auch einen guten Einstieg bietet. Es ist leichter zu lesen und daher kommt man auch schneller hinein. Ich habe in den letzten Jahren nur Fachliteratur gelesen, was das Englische betrifft, aber nur sehr selten einen Roman. So gesehen habe ich vermutlich mehr vom Herrn der Ringe, weil ich mich dann schon besser in Tolkiens Sprache eingelesen habe.
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#284947) Verfasst am: 12.04.2005, 13:54    Titel: Re: Silmarillion Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Das Silmarillion ist für mich eigentlich für Leute, die von Tolkien nicht genug bekommen können, für echte Fans halt. Es ist aber bisweilen etwas langatmig.


das Silmarillion ist einfach für erwachsene geschrieben und wirkt mit seiner erzählform auch sehr mythologischen büchern wie den antiken göttergeschichten ahnlich , während der Hobbit und der HdR eher für Kinder und jugendliche geschrieben wurde bzw. in ihrer form eher im stil von märchenbüchern geschrieben sind. besonders beim Hobbit merkt man das ziemlich stark.
ich halte das Silmarillion für das beste der bücher, das den Hobbit und den HdR bei weitem übertrifft.


Zitat:
Außerdem ist es für das Verständnis von "The Hobbit" und "Lord of the Rings" nicht erforderlich.
Deshalb empfehle ich als Reihenfolge: Hobbit - LotR - Silmarillion (falls man nicht genug bekommt)


stimmt, es ist nicht unbedingt erforderlich, aber wenn man beim lesen des Hobbit und des HdR wissen will, auf welche alten geschichten des öfteren bezug genommen wird, was es mit den erwähnten personen aus den alten geschichten auf sich hat, was der weiße baum von Minas Tirith (immerhin im buch ja nicht so unwichtig wie im film) für eine vorgeschichte hat, was die unsterblichen lande eigentlich sind, etc., sollte man das silmarillion schon kennen.


gwarpy
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Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar


Zuletzt bearbeitet von gwarpy am 12.04.2005, 16:56, insgesamt einmal bearbeitet
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#284952) Verfasst am: 12.04.2005, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat Recht. Das Silmarillion ist nur was für Hardcore-Fans.
Ich fand's stinkendlangweilig. HdR hat mich gut unterhalten, der kleine Hobbit auch. Aber Silmarillion ist keine Unterhaltung mehr, sondern erfordert ernsthafte Beschäftigung mit der Welt von Mittelerde.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#284994) Verfasst am: 12.04.2005, 16:32    Titel: Re: Silmarillion Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:

ich halte das Silmarillion für das beste der bücher, das den Hobbit und den HdR bei weitem übertrifft.

Geschockt
Es gibt noch jemanden, der denkt wie ich. Daß ich das noch erleben durfte... Auf den Arm nehmen
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#285004) Verfasst am: 12.04.2005, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Erinnert mich an die Diskussionen unter Christen wer denn nun die "wahre" Bibel besitzt.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#285008) Verfasst am: 12.04.2005, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
@viator:
Lies das englische Original, habe ich auch getan.


Das ist dann aber nicht das Original. Wenn schon Original, dann auch Westron. nerv
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#285020) Verfasst am: 12.04.2005, 17:49    Titel: Re: Tolkien und seine Übersetzer Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
Nachdem ich mich in diversen Tolkienforen umgesehen habe, ist mir klar, dass die neue Übersetzung von Krege bei den Fans sehr unbeliebt ist, die alte ist mir aber zu teuer.
Ich habe beide Versionen gelesen und muss auch sagen, dass mir die ältere Übersetzung auch deutlich besser gefallen hat. Aber wenn man die alte nicht kennt, dann schmerzt die neue vielleicht auch nicht gar so sehr.
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Heike N.
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Wohnort: Bottrop

Beitrag(#285022) Verfasst am: 12.04.2005, 17:51    Titel: Re: Silmarillion Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:

ich halte das Silmarillion für das beste der bücher, das den Hobbit und den HdR bei weitem übertrifft.

Geschockt
Es gibt noch jemanden, der denkt wie ich. Daß ich das noch erleben durfte... Auf den Arm nehmen


Die drei genannten "Ergänzungsbücher" geben dem Werk eine gewisse Tiefe. Tolkien hat eine Welt erfunden inkl. Mythen und eigenen Sprachen. Ob das Silmarillion nun wirklich das beste der Bücher ist, weiß ich nicht. Ich finde lediglich, dass es dazu gehört, wenn man dieser Faszination nachspüren will, die Tolkien da offenbar gepackt hatte.
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step
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Beitrag(#285027) Verfasst am: 12.04.2005, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an die Diskussionen unter Christen wer denn nun die "wahre" Bibel besitzt.

Auch inhaltlich hat HdR ja viel platt-religiöses.
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nocquae
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Beiträge: 18183

Beitrag(#285032) Verfasst am: 12.04.2005, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an die Diskussionen unter Christen wer denn nun die "wahre" Bibel besitzt.

Auch inhaltlich hat HdR ja viel platt-religiöses.
In der Tat. Umsomehr stört mich immer ein bißchen der Hype, der teilweise darum gemacht wird.
Aber als Zeitvertreib läßt sich das ja ganz gut lesen.
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-- Kurt Tucholsky
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Beitrag(#285037) Verfasst am: 12.04.2005, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an die Diskussionen unter Christen wer denn nun die "wahre" Bibel besitzt.

Auch inhaltlich hat HdR ja viel platt-religiöses.
In der Tat. Umsomehr stört mich immer ein bißchen der Hype, der teilweise darum gemacht wird.
Aber als Zeitvertreib läßt sich das ja ganz gut lesen.


Genau. Ich mag das Fantasy-Genre und ohne Zweifel ist Tolkien einer der Väter.

Ich mag z.B. auch DSA und da gibt es gleich 12 Götter zzgl. Halbgötter. Es ist ein Zeitvertreib oder ein Hobby. Mehr nicht.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#285056) Verfasst am: 12.04.2005, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ich mag z.B. auch DSA und da gibt es gleich 12 Götter zzgl. Halbgötter.
Natürlich siehst du das so. Du bist ja auch nur eine Garethja und weißt es nicht besser. Nein
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Shadaik
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Wohnort: MG

Beitrag(#285076) Verfasst am: 12.04.2005, 19:38    Titel: Re: Tolkien und seine Übersetzer Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
Hi!

Ich möchte in nächster Zeit Tolkiens Herr der Ringe lesen. Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich das Original bevorzugen soll, oder ob ich mir eine Übersetzung kaufen sollte. Nachdem ich mich in diversen Tolkienforen umgesehen habe, ist mir klar, dass die neue Übersetzung von Krege bei den Fans sehr unbeliebt ist, die alte ist mir aber zu teuer. Die Argumente gegen Krege haben aber, wie ich gesehen habe, nicht allzu viel Substanz, oft wird einfach nur kritisiert, weil er von der alten Übersetzung abweicht, und zwar selbst dann, wenn für mich recht klar erkennbar ist, dass Krege besser übersetzt hat. Ich muss allerdings zugeben, dass mir die Wortwahl von Krege bei so manchem Beispiel nicht gefällt. Bei einer Gegenüberstellung des Originals mit beiden Übersetzungen eines längeren Textes ist mir allerdings aufgefallen, dass die alte Übersetzung deutlich antiquierter wirkt als das Original und sich Krege flüssiger liest und durchaus auch seine Qualitäten hat.

Hat jemand Erfahrungen mit Kreges Übersetzung gemacht und hat jemand sowohl Krege als auch das Original gelesen? Wie ist euer Eindruck?

Schöne Grüße,
viator

grundsätzlich gilt: Kannst du das original lesen, lies es.

Übersetzungen kommen nur selten an den Originaltext heran. das gilt besonders für einen Autoren wie Tolkien, der intensiv mit Sprache(n) gearbeitet hat.
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