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Vom Glauben zum Unglauben konverieren
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Tupã
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.01.2013
Beiträge: 330
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Beitrag(#2065511) Verfasst am: 22.08.2016, 22:48    Titel: Re: Vom Glauben zum Unglauben konverieren Antworten mit Zitat

Ottaviani hat folgendes geschrieben:
Ich würde Literatur Tipps benötigen zum Thema zum Ungläubigen werden für einen vortrag es gibt 1000 Bücher von Leuten die zum Glauben ,egal welchen, gefunden haben aber ich finde nichts passendes für die "Gegenrichtung"


wenn ein Tipp noch zu gebrauchen ist:

Das glücklichste Volk: Sieben Jahre bei den Pirahã-Indianern am Amazonas
Daniel Everett

Zitat:
Mehr als 60 Mal hat Dan Everett den kleinen Indianerstamm der Pirahã, besucht - das erste Mal vor 30 Jahren. In einem Buch erzählt Everett nun die Geschichte des "glücklichsten Volkes" - und wie die Pirahãs sein Leben veränderten.
"Mein Problem war: Warum sollte ich sie von Gott überzeugen?", so Everett. "Damit sie ein besseres Leben hätten? Das war eine echte Herausforderung."

Sie kennen keine Zahlen

Pirahã ist eine extrem schwierige Sprache, die Everett lernen muss. Kein Außenstehender hatte das je geschafft. Es ist eine Sprache, die von einer ganz anderen Art zu denken zeugt. Zahlen zum Beispiel kennen Pirahá nicht. Sie zählen nur "einen" oder "viele" Haken, stellt Everett erstaunt fest. "Als ich veröffentlichte, dass Pirahá nicht zählen, beschimpfte man mich als Rassisten", sagt er. "Man warf mir vor, ich halte sie für dumm. Aber sie sind überhaupt nicht dumm. Sie benötigen einfach keine Zahlen in ihrem Leben. Wenn ich in Berlin bin, brauche ich dort auch keinen Pfeil und Bogen."

Ob sie acht oder zehn Fische erlegen, ist den Pirahá egal. Entscheidend ist, dass sie genug haben. Sie sind selbstbewusst. Sie leben ohne Zahl und Zeit. Denn Everett entdeckt bei seinem Sprachstudium: Die Pirahá kennen keine Form für Vergangenheit, keine für die Zukunft. Sie leben im Augenblick. Für unseren Seinsbegriff ist das unvorstellbar - keine Erinnerungen ans Gestern, kein Blick zurück im Zorn. "Sie wissen schon, was Vergangenheit ist, aber sie reden eben nicht darüber", so Everett. "Vergangenes, Geschichte, hat keine Bedeutung mehr, ist unwichtig für ihr Selbstbild. Das Einzige, was zählt ist, im Heute zu leben."

Leben im Hier und Jetzt
Zufriedenheit statt Ehrgeiz - das spiegelt ihre Grammatik wider, so Everett, der immer mehr zum Sprachforscher wird, aber als Missionar an seine Grenzen stößt. Denn die Pirahã glauben nur an das, was sie sehen. "Sie fragten mich, wie Jesus aussieht", so Everett. "Ich sagte: 'Ich habe ihn nie gesehen.' 'Hat dein Vater ihn gesehen?' 'Nein.' 'Hat irgendein Freund ihn gesehen?' 'Nein, niemand hat ihn gesehen. 'Warum willst du dann, dass wir an ihn glauben?' Sie wollten Jesus nicht. Ich fühlte mich wie ein Narr."

Everett scheiterte am Gottesbeweis. Er beginnt zu zweifeln. An dieser "Entkehrung" zerbricht seine Familie, seine Ehe. Der Missionar kann nicht mehr glauben, aber er findet eine neue Mission: die Sprachwissenschaft. Als prominenter Linguist, wie gerade bei einem Kongress in Berlin, wird er jetzt dazu gehört, wie Sprache und Kultur, wie Sprache und Glück, zusammenhängen können. Diese Erkenntnisse hat er denen zu verdanken, die sein Leben radikal verändert haben: den Pirahã.
Jesus Christus? Haben sie nie gesehen gibt es also nicht! Für Dan Everett eine Erkenntnis, die so erstaunlich war, dass er selbst den Glauben an seinen Gott verlor.
(Er ist heute Atheist)


Diese Empfehlung würde auch unter "Beeinflusst die Sprache unser Denken?" passen.
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2065514) Verfasst am: 22.08.2016, 23:25    Titel: Re: Vom Glauben zum Unglauben konverieren Antworten mit Zitat

Tupã hat folgendes geschrieben:
Ottaviani hat folgendes geschrieben:
Ich würde Literatur Tipps benötigen zum Thema zum Ungläubigen werden für einen vortrag es gibt 1000 Bücher von Leuten die zum Glauben ,egal welchen, gefunden haben aber ich finde nichts passendes für die "Gegenrichtung"


wenn ein Tipp noch zu gebrauchen ist:

Das glücklichste Volk: Sieben Jahre bei den Pirahã-Indianern am Amazonas
Daniel Everett
[...]
Diese Empfehlung würde auch unter "Beeinflusst die Sprache unser Denken?" passen.

Vor vielen Jahren las ich das Buch von Ruth Benedict über die Kwakiutl-Indianer, fühlte mich durch deinen Tip sofort daran erinnert.
Und da ich solche Bücher schon lange nicht mehr in der Hand hatte, hab ich es mir eben bestellt. Also danke.
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Tupã
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.01.2013
Beiträge: 330
Wohnort: Jetzt?

Beitrag(#2065516) Verfasst am: 22.08.2016, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

Dafür kannte ich nicht "Ruth Benedict über die Kwakiutl-Indianer" - werde mich informieren. Danke!
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mat-in
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Anmeldungsdatum: 03.12.2011
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Beitrag(#2065673) Verfasst am: 25.08.2016, 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

Geht es jetzt um Bücher die
- Bei der Diskussion helfen damit die Leute aussteigen (A Manual for Creating Atheists, Boghossian)
- Leuten die Glauben helfen können auszusteigen (Breaking the Spell, Dennett)
- Beschreiben wie jemand von tiefem Glauben zur Vernunft gefunden hat (Losing My Religion, Lobdell)

??

Das scheint hier immer noch ziemlich durcheinander zu gehen.
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mat-in
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Beitrag(#2065674) Verfasst am: 25.08.2016, 08:48    Titel: Re: Vom Christen zum Atheisten Antworten mit Zitat

AndyS hat folgendes geschrieben:
mich würde interessieren, ob einige von euch früher mal Christen waren und später zum Atheisten wurden?
Ja.

AndyS hat folgendes geschrieben:
Wenn ja, was waren die Gründe für euch? Ist der Glaube irgendwann einfach verschwunden, hat die Bibel (oder einige Stellen) für euch keinen Sinn mehr ergeben, oder wie kam es dazu?
Ich habe in der Grundschule begriffen, daß nicht alles was Erwachsene machen sinnvoll ist, nur weil es Erwachsene machen. Das gesamte Konstrukt ergab keinen Sinn und war nicht mit der Realität um mich herum vereinbar. Je älter ich wurde, desto mehr Details sind mir da aufgefallen.
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Naastika
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Beitrag(#2065683) Verfasst am: 25.08.2016, 10:50    Titel: Re: Vom Christen zum Atheisten Antworten mit Zitat

mat-in hat folgendes geschrieben:
.......... Das gesamte Konstrukt ergab keinen Sinn und war nicht mit der Realität um mich herum vereinbar. Je älter ich wurde, desto mehr Details sind mir da aufgefallen.



Dem ist eigentlich kaum was hinzuzufügen.... Daumen hoch!

Andy, möchtest du wissen, was für Details das sind?
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Skeptiker
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Beitrag(#2065717) Verfasst am: 25.08.2016, 18:19    Titel: Re: Vom Christen zum Atheisten Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Man legt seine Religion erst ab, wenn man an den Menschen rsp. die Menschheit glaubt, d.h. an ihre Erkenntnisfähigkeit der Welt, an ihre Schöpferkraft und an ihr produktives und humanes Potenzial.

Erst dann ist man eigentlich und uneigentlich antireligiös ...-


An die Erkenntnisfähigkeit muss man natürlich glauben; sonst bleibt man Agnostiker. An das "humane Kapital" muss man nicht unbedingt glauben als Ungläubiger.


"Potenzial", nicht "Kapital".

Es gibt sehr häufig so eine Art Formal-Atheismus, der sich aber lediglich von ein paar religiösen Märchen verabschiedet.

Entscheidend für eine antireligiöse Einstellung ist nicht die Beurteilung religiöser Schriften und Regeln, sondern vor allem die Beurteilung der allgemein-menschlichen produktiven & sozialen Potenziale und Begabungen.

An diese zu *glauben*, halte ich allerdings für sehr gut begründet.

Andersrum formuliert: Ich finde es ziemlich dämlich, das menschliche Potenzial zu leugnen ungeachtet einer kaum zu ignorierenden, enormen Evidenz ...-
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Ahriman
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Beitrag(#2065781) Verfasst am: 26.08.2016, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Von Jean Amèry habe ich einen Text "Wie ich die Bibel las". Mal im Netz gefunden. Mir ist es so ähnlich gegangen, als ich endlich mal das AT las, kam mir das Kotzen.
Es hat schon seinen Grund, daß die Kirche in alten Zeiten für Laien ein Verbot erlies, die Bibel zu lesen. Und die ersten Bibelübersetzer wurden ja auch sofort umgebracht.
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