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Wie gut war die "gute alte Zeit"?
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5942
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#2052137) Verfasst am: 10.04.2016, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Frauenkleidung war immer unbequemer als Männerkleidung.

Seh ich anders.Frauen haben viel mehr Auswahl, selber schuld, wer was unbequemes wählt.Und Röcke sind nicht so beengend, wie Hosen und Anzüge (vielleicht sogar mit Krawatte, grusel).Ich wünschte mir, man würde als Mann nicht dumm angemacht, wenn man Lungi/Sarong trägt.

Denk mal an den Sommer. Und an dieses Ding, das viele Frauen in Brusthöhe tragen.


Ein Handy? Kann frau weglassen.
Einen BH? Kann frau auch weglassen.


BH weglassen? naja, kommt auf das Volumen an... zwinkern

ab einem gewissen Umfang ist mit besser/angenehmer/praktischer als ohne Mit den Augen rollen


Aber dann ist der BH unschuldig an der Unbequemlichkeit. Es geht ja um das Thema "Frauenkleidung ist unbequemer als Männerkleidung". In diesem Fall wäre einfach die Frauenanatomie unbequemer als die Männeranatomie, und der BH ein Hilfsmittel diesen Nachteil auszugleichen.


Kann man nicht verallgemeinert sagen
kommt einerseits aufs Volumen an und andererseits auf einen gewissen Gewohnheitsfaktor:
wenn frau ein solches Teil verpasst bekommen hat, sobald sich der erste Busenansatz zeigte, ist sie so daran gewöhnt, dass es ihr evtl unangenehm ist, das Teil wegzulassen, selbst wenn es vom Brustvolumen her eher Deko als Notwendigkeit ist... Mit den Augen rollen

Diese "Hilfsmittel" sind heute um einiges bequemer als noch vor etwa 30-40 Jährchen. Cool
Und selbst da hatte sich laut meiner Mutter schon so einiges verbessert im Vergleich zu ihrer Jugend...

Ganz allgemein ist die Kleidung heute sehr oft bequemer als früher, sowohl was die Schnitte als auch was die Stoffe betrifft.

Und die Auswahl und Whalfreiheit sind grösser als früher.

In manchen Bereichen werden wohl immer noch bestimmte Dresscodes erwartet, aber auch da hat sich so einiges gelockert.
Manche Leute legen sich die Codes auch selbst auf, obwohl dazu keiner offizielle Verpflichtung besteht: mein Sohn ist gerade an der Uni, erstes Jahr Jurastudium. Ein guter Teil seiner Kommilitonen läuft in Anzug oder zumindest Sakko herum, etliche Mädels im Kostüm. An der Uni... Geschockt
Junior findet das übertrieben und bleibt bei Jeans, T-Shirt, ab und zu mal Hemd und Pulli, aber alles in allem eher lockerer Stil, wie an den anderen Fakultäten (Sprachen, Kunst etc). Viele der angehenden Juristen setzen sich da während des Studiums schon deutlich von den anderen Studiengängen ab. Müssen sie eigentlich nicht, gibt keinen Punkt extra, wenn einer in Anzung und Krawatte aufkreuzt...
_________________
"He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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Bruni
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.01.2014
Beiträge: 275
Wohnort: Neckargemünd

Beitrag(#2052142) Verfasst am: 10.04.2016, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Mutter hat früher die Kleidung noch mit so einer Waschkugel gewaschen http://archiv.bruchsal.org/image/waschmaschine

Vieles musste in die chemische Reinigung.

Ich muss zugeben, dem alten schwarz/weiss Fernseher und der Waschkugel hat niemand hinterher getrauert. Lachen Sehr glücklich
_________________
Reich wird man erst durch Dinge, die man nicht begehrt.
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#2052144) Verfasst am: 10.04.2016, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Für viele Ältere war es deshalb die gute alte Zeit, weil sie damals jung waren und schöne Erinnerungen daran haben.

Ich glaube Johannes Heesters hat das gesungen:
"Schön ist die Juchend, sie kommt nicht mehr". zwinkern


Ich fand als Kind die Geschichten meines Grossvaters aus seiner Jugend immer sehr interessant und habe ihn oft beneidet für viele Freiheiten, die er in seiner Jugend damals hatte, die man heute nicht mehr so hat. Ich fand auch immer die relative "Einfachheit" und "Bescheidenheit" des Lebens damals im Vergleich zu heute ganz schön. Auch die relativ klaren Strukturen. Irgendwie erschien mir das damals alles überschaulicher und "gemütlicher" gewesen zu sein.
ja, sicherlich,
genauso, wie du bücher wie die schatzinsel oder so spannend gefunden hast.
sorry, aber wenn du das wirklich heute leben müsstest, würdest du dir sicherlich etwas anderes wünschen.

fortschritte - in gesellschaft und technik - kamen ja nicht deshalb auf, weil die, die es nicht hatten, ihr leben so besonders toll gefunden hätten Lachen

vielleicht solltest du dir mal für den anfang ein haus suchen ohne zentralheizung, ohne bad, ohne wärmedämmung, ohne fliessend wasser - von telefon und sonstigem modernen schnickschnack fange ich gar nicht erst an. und ja, sowas kann man heute immer noch käuflich erwerben, sogar seeehr preiswert.
_________________
I'm tapping in the dusternis
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15979
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2052147) Verfasst am: 10.04.2016, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
Ich fand als Kind die Geschichten meines Grossvaters aus seiner Jugend immer sehr interessant und habe ihn oft beneidet für viele Freiheiten, die er in seiner Jugend damals hatte, die man heute nicht mehr so hat. Ich fand auch immer die relative "Einfachheit" und "Bescheidenheit" des Lebens damals im Vergleich zu heute ganz schön. Auch die relativ klaren Strukturen. Irgendwie erschien mir das damals alles überschaulicher und "gemütlicher" gewesen zu sein.


Das sind Aspekte, die ich in Rückschau teilweise auch selbst empfinde: Wenn ich heute sehe, wie die Bedingungen zum Abitur hin oder im Studium sind, dann würde ich schon denken, daß es "damals" (ist noch gar nicht so lange her) doch (streß)freier gewesen sein könnte.

Gut, ich hatte auch schonmal Streß, daß es regelrecht körperlich wurde. Aber heute scheint das z.T. deutlich mehr zu sein, da wird ja noch drauf getrimmt, möglichst schnell fertig zu werden, Studenten gehen zur Studienberatung, weil sie Angst haben, keinen Job zu finden, wenn sie ein Semester länger brauchen.

Veränderungen machen eben auch Angst: Früher war das Leben z.B. auf dem Dorf oder in einer bestimmten Gesellschaftsschicht, so borniert wie es war(*), schon vorgezeichneter, absehbarer: Der Bergmannssohn landete irgendwann auch auf dem Pütt, der Beamtensohn selbst in der Amtsstube, der (erstgeborene, auch hier schon eine gewisse Unsicherheit für die anderen) Bauernsohn erbte irgendwann den Hof. Und für die Mädchen reichte sowieso die Volksschule, weil die sowieso heiraten und Kinder kriegen. Heute hat man in einer Weise mehr Möglichkeiten als früher, aber auch höhere Risiken: Es ist ja nicht klar, ob man, wenn man heute mit Studium X oder Ausbildung Y anfängt, in fünf Jahren davon auch Arbeit hat.


(* = Wobei, auch interessant: Früher gab es mal Arbeiterbildungsvereine und ähnliches, die Leute wollten sich also durchaus auch mal kulturell betätigen und bilden usw.. Und heute ist es laut Studien deutlich schwieriger, Eltern aus einfachen Verhältnissen dazu zu bewegen, ihr Kind, das von der Intelligenz her durchaus dazu geeignet ist, auf eine höhere Schule zu schicken...)
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2052149) Verfasst am: 10.04.2016, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Frauenkleidung war immer unbequemer als Männerkleidung.

Seh ich anders.Frauen haben viel mehr Auswahl, selber schuld, wer was unbequemes wählt.Und Röcke sind nicht so beengend, wie Hosen und Anzüge (vielleicht sogar mit Krawatte, grusel).Ich wünschte mir, man würde als Mann nicht dumm angemacht, wenn man Lungi/Sarong trägt.

Denk mal an den Sommer. Und an dieses Ding, das viele Frauen in Brusthöhe tragen.


Ein Handy? Kann frau weglassen.
Einen BH? Kann frau auch weglassen.

Oooch, ist doch wie Weihnachten: das schönste an den Geschenken ist das Auspacken zwinkern
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15979
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2052153) Verfasst am: 10.04.2016, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Manche Leute legen sich die Codes auch selbst auf, obwohl dazu keiner offizielle Verpflichtung besteht: mein Sohn ist gerade an der Uni, erstes Jahr Jurastudium. Ein guter Teil seiner Kommilitonen läuft in Anzug oder zumindest Sakko herum, etliche Mädels im Kostüm. An der Uni... Geschockt
Junior findet das übertrieben und bleibt bei Jeans, T-Shirt, ab und zu mal Hemd und Pulli, aber alles in allem eher lockerer Stil, wie an den anderen Fakultäten (Sprachen, Kunst etc). Viele der angehenden Juristen setzen sich da während des Studiums schon deutlich von den anderen Studiengängen ab. Müssen sie eigentlich nicht, gibt keinen Punkt extra, wenn einer in Anzung und Krawatte aufkreuzt...


Vielleicht möchten Einige da auch schon - gewissermaßen prospektiv - (wir wollen ja nicht behaupten, sie wollten damit den eigenen Status kommunizieren,) aber zumindest, daß sie auch fähig sind, sich in einer "statusbewußten Umgebung" zu bewegen?


(Vor einiger Zeit gab es im FGH auch eine Diskussion, in der es sich darum drehte, daß es in gewissen Umgebungen auch gewisse "Dresscodes" gäbe, und wer sich - zumindest im großen und ganzen - nicht daran halte, dort auch deplaziert wirke: Ich bin ja der Meinung, eine Bank hat ein durchaus größeres Vertrauensproblem als wenn die Kassiererin mit 'nem Nasenring dort aufkreuzt. Alles grau finde ich auch ideenlos. Die Göre, die für irgendeinen Teenie-Lumpenladen adäquat gekleidet wäre, würde sich in einer Bank aber selbst auch eher schlecht fühlen.) Und, naja, wenn sie sich so besser fühlen als in Karohemd und Kartoffelsack...
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2052158) Verfasst am: 11.04.2016, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
....
Manche Leute legen sich die Codes auch selbst auf, obwohl dazu keiner offizielle Verpflichtung besteht: mein Sohn ist gerade an der Uni, erstes Jahr Jurastudium. Ein guter Teil seiner Kommilitonen läuft in Anzug oder zumindest Sakko herum, etliche Mädels im Kostüm. An der Uni... Geschockt
Junior findet das übertrieben und bleibt bei Jeans, T-Shirt, ab und zu mal Hemd und Pulli, aber alles in allem eher lockerer Stil, wie an den anderen Fakultäten (Sprachen, Kunst etc). Viele der angehenden Juristen setzen sich da während des Studiums schon deutlich von den anderen Studiengängen ab. Müssen sie eigentlich nicht, gibt keinen Punkt extra, wenn einer in Anzung und Krawatte aufkreuzt...

Die einzelnen Studienfächer ziehen eine unterschiedliche Klientel an: Es war schon vor 40 Jahren so (und ich vermute davor auch) dass man zwar nicht den einzelnen Studenten, aber Gruppen davon in etwa ansehen konnte, was sie für ein Fach studieren. Die Fächer Jura, BWL und Medizin haben schon immer einen höheren Anteil an maximal angepassten karriereorientierten Studenten gehabt, die sich von Beginn des Studiums an darüber im klaren sind, wie man sich in ihrer Klasse zu kleiden hat.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kramer
postvisuell



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Beiträge: 30878

Beitrag(#2052164) Verfasst am: 11.04.2016, 01:25    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Die Fächer Jura, BWL und Medizin haben schon immer einen höheren Anteil an maximal angepassten karriereorientierten Studenten gehabt, die sich von Beginn des Studiums an darüber im klaren sind, wie man sich in ihrer Klasse zu kleiden hat.


Das ist zwar nur anekdotische Evidenz, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Du die Leute, die sich extrem extravagant kleiden, nur einmal im Leben triffst und dann verschwinden sie wieder von der Bildfläche. Damit meine ich nicht Leute, die sich anders kleiden als der Durchschnitt, weil sie Punks, Metaller, Rocker, Gothics, Althippies oder Mitglieder einer anderen Subkultur sind, sondern wirklich diejenigen, die vollkommen aus jeder Mode und Zeitlinie gefallen sind. Die tauchen auf, hinterlassen einen tiefen Eindruck, sind interessante, gesellige und sympathische Gesprächspartner - aber auch schnell wieder verschwunden. Du lernst diese Menschen über andere Leute kennen und denkst, die sind gut befreundet, aber in Nachhinein erfährst Du, dass deren Beziehung genauso oberflächlich war, wie Deine Begegnung mit diesem Flamingo-Menschen.

Ich vermute, je pompöser einer Mensch an der Oberfläche und vor allem mit dem wirkt, womit er seine Oberfläche bedeckt, desto weniger steckt dahinter. Die tragen keine Kleidung, die tragen Rüstungen.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25894
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2052167) Verfasst am: 11.04.2016, 02:35    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Die Fächer Jura, BWL und Medizin haben schon immer einen höheren Anteil an maximal angepassten karriereorientierten Studenten gehabt, die sich von Beginn des Studiums an darüber im klaren sind, wie man sich in ihrer Klasse zu kleiden hat.


Das ist zwar nur anekdotische Evidenz, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Du die Leute, die sich extrem extravagant kleiden, nur einmal im Leben triffst und dann verschwinden sie wieder von der Bildfläche. Damit meine ich nicht Leute, die sich anders kleiden als der Durchschnitt, weil sie Punks, Metaller, Rocker, Gothics, Althippies oder Mitglieder einer anderen Subkultur sind, sondern wirklich diejenigen, die vollkommen aus jeder Mode und Zeitlinie gefallen sind. Die tauchen auf, hinterlassen einen tiefen Eindruck, sind interessante, gesellige und sympathische Gesprächspartner - aber auch schnell wieder verschwunden. Du lernst diese Menschen über andere Leute kennen und denkst, die sind gut befreundet, aber in Nachhinein erfährst Du, dass deren Beziehung genauso oberflächlich war, wie Deine Begegnung mit diesem Flamingo-Menschen.

Ich vermute, je pompöser einer Mensch an der Oberfläche und vor allem mit dem wirkt, womit er seine Oberfläche bedeckt, desto weniger steckt dahinter. Die tragen keine Kleidung, die tragen Rüstungen.

Ich kann nicht sagen, ob ich so einen Flamingo, wie Du ihn da angedeutet hast, kennengelernt habe. Aber ich halte auch die Einteilung für schwierig, weil Du nicht weißt, woher dieses Unpassende kommt:

Es kann sein, dass ich teilweise auch so ein Flamingo bin: Ich habe in den 80ern bei der Freilandarbeit Hüte schätzen gelernt. Sie tragen sich - besonders im Alter mit Brille - viel angenehmer als Kaputzen. Meine Freundin reiste gerne und brachte mir dann aus Australien einen Akubra mit (spitze bei Sonne), aus den USA einen Lederhut von Henschel (durch das Gewicht sturmtauglich, selbst Graupel stören nicht, usw.. Damals trug keiner Hüte und als wir neu hier im Dorf waren hat mich mal einer so doof angesehen, das ich mich nicht zurückhalten konnte, ihn zu fragen, ob er zufällig mein Pferd gesehen hat. Sie haben sich dann dran gewöhnt, und heute tragen einige Hut.

Den Vergleich mit der Rüstung würde ich auch bei den gut angepassten BWLern und Juristen machen. Das formal Korrekte ist sowohl Kennzeichnung der Kaste als auch das Verbergen von Persönlichkeit: Individualität außerhalb der fachlichen Brillianz macht nur angreifbar.

btw: Mir fällt gerade jemand ein, bei dem auch das geschliffene Wort in philosophischer Tiefe und zu jedem Thema das präzise Zitat irgendeiner philosophischen Größe Rüstungsfunktion hat. Und seine Kleidung sieht so aus wie das, was alte Leute zur Gartenarbeit tragen (Wenn es zu schlimm wird, klaut seine Frau sie ihm heimlich). Bis auf die Tatsache, dass wir wohl alle unsere Schutzmechanismen haben, fällt es mir schwer, da eine allgemeine Regel zu finden.
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Pfirsich
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Beiträge: 781

Beitrag(#2052169) Verfasst am: 11.04.2016, 04:04    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Deine Ansichten z.B. zur Gleichstellung von Homosexuellen sprechen aber eine ganz andere Sprache. Ein Staat, der seinen Buergern vorschreibt wer wen heiraten wenn darf und wer wen nicht, tut alles andere als sich aus dem Leben seiner Buerger herauszuhalten.


Ich finde, die staatliche Institution Ehe hat man mittlerweile ad absurdum geführt. Vielleicht passt sie auch heute einfach nicht mehr in eine Zeit der Beliebigkeit und der Unverbindlichkeit.
Man sollte sie abschaffen. Es geht den Staat dann nichts mehr an, wer mit wem zusammenlebt oder wer sich wann von wem trennt.

Im Gegenteil: Heute, da die Leute dazu neigen, über Facebook zu kommunizieren, sollte man Ambitionen, im RL füreinander da zu sein, unterstützen, wo man sie antrifft.
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Pfirsich
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Anmeldungsdatum: 11.05.2014
Beiträge: 781

Beitrag(#2052170) Verfasst am: 11.04.2016, 04:08    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
BH weglassen? naja, kommt auf das Volumen an... zwinkern

ab einem gewissen Umfang ist mit besser/angenehmer/praktischer als ohne Mit den Augen rollen

"Angenehmer" ist relativ. Meine Mutter hat mir mal erzählt, dass sie eine ältere Dame kennt, die Dellen von den Trägern hat.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11046
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2052173) Verfasst am: 11.04.2016, 07:10    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
....
Manche Leute legen sich die Codes auch selbst auf, obwohl dazu keiner offizielle Verpflichtung besteht: mein Sohn ist gerade an der Uni, erstes Jahr Jurastudium. Ein guter Teil seiner Kommilitonen läuft in Anzug oder zumindest Sakko herum, etliche Mädels im Kostüm. An der Uni... Geschockt
Junior findet das übertrieben und bleibt bei Jeans, T-Shirt, ab und zu mal Hemd und Pulli, aber alles in allem eher lockerer Stil, wie an den anderen Fakultäten (Sprachen, Kunst etc). Viele der angehenden Juristen setzen sich da während des Studiums schon deutlich von den anderen Studiengängen ab. Müssen sie eigentlich nicht, gibt keinen Punkt extra, wenn einer in Anzung und Krawatte aufkreuzt...

Die einzelnen Studienfächer ziehen eine unterschiedliche Klientel an: Es war schon vor 40 Jahren so (und ich vermute davor auch) dass man zwar nicht den einzelnen Studenten, aber Gruppen davon in etwa ansehen konnte, was sie für ein Fach studieren. Die Fächer Jura, BWL und Medizin haben schon immer einen höheren Anteil an maximal angepassten karriereorientierten Studenten gehabt, die sich von Beginn des Studiums an darüber im klaren sind, wie man sich in ihrer Klasse zu kleiden hat.


Jura-, BWL- und auch ein großer Teil der Medizin-Studenten stammten schon immer aus sehr behüteten Verhältnissen. In meinem Abiturjahrgang herrschte bei einigen ein enormer Druck - der wurde sichtbar, als die Medizin-Tests anstanden. Da lagen in einigen Familien die Nerven richtig blank.
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"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#2052184) Verfasst am: 11.04.2016, 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

(Vor einiger Zeit gab es im FGH auch eine Diskussion, in der es sich darum drehte, daß es in gewissen Umgebungen auch gewisse "Dresscodes" gäbe, und wer sich - zumindest im großen und ganzen - nicht daran halte, dort auch deplaziert wirke: Ich bin ja der Meinung, eine Bank hat ein durchaus größeres Vertrauensproblem als wenn die Kassiererin mit 'nem Nasenring dort aufkreuzt. Alles grau finde ich auch ideenlos. Die Göre, die für irgendeinen Teenie-Lumpenladen adäquat gekleidet wäre, würde sich in einer Bank aber selbst auch eher schlecht fühlen.) Und, naja, wenn sie sich so besser fühlen als in Karohemd und Kartoffelsack...


Gerade diese Azubi-Teenies im Anzug, die man gelegentlich in Banken antrifft, haben für mich allerdings oft eher was lächerliche Konfirmandenhaftes. Die müssen ja keine Kapuzenpullis tragen, aber Ein schickes Hemd ohne Krawatte würde den Meisten deutlich besser stehen. Um heutzutage als unter 30-jähriger einen Anzug tragen zu können, ohne albern oder steiff zu wirken, muss man schon ein sehr ausgeprägtes modisches Gespür haben.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25894
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2052193) Verfasst am: 11.04.2016, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

(Vor einiger Zeit gab es im FGH auch eine Diskussion, in der es sich darum drehte, daß es in gewissen Umgebungen auch gewisse "Dresscodes" gäbe, und wer sich - zumindest im großen und ganzen - nicht daran halte, dort auch deplaziert wirke: Ich bin ja der Meinung, eine Bank hat ein durchaus größeres Vertrauensproblem als wenn die Kassiererin mit 'nem Nasenring dort aufkreuzt. Alles grau finde ich auch ideenlos. Die Göre, die für irgendeinen Teenie-Lumpenladen adäquat gekleidet wäre, würde sich in einer Bank aber selbst auch eher schlecht fühlen.) Und, naja, wenn sie sich so besser fühlen als in Karohemd und Kartoffelsack...


Gerade diese Azubi-Teenies im Anzug, die man gelegentlich in Banken antrifft, haben für mich allerdings oft eher was lächerliche Konfirmandenhaftes. Die müssen ja keine Kapuzenpullis tragen, aber Ein schickes Hemd ohne Krawatte würde den Meisten deutlich besser stehen. Um heutzutage als unter 30-jähriger einen Anzug tragen zu können, ohne albern oder steiff zu wirken, muss man schon ein sehr ausgeprägtes modisches Gespür haben.

Die Geschnäcker sind da sehr unterschiedlich. Deine Aussage erinnert mich an einen Rüffel, den ich aus der Firma (ich war damals für eine größere Beratung unterwegs) erhielt, weil ich nicht im Anzug beim Kunden (sehr groß, auch eine Bank) unterwegs war - genau weiß ich es nicht mehr, wahrscheinlich eine Kombination aus einer Bundfaltenhose und einem Wildlederbluson. Ich habe mich damals mit einem der Direktoren des Kunden einmal privat zum Essen getroffen und ihn dabei auch gefragt, wie er mit meinem Outfit leben könne. Das hat ihn amüsiert, er hat mich einmal gemustert und dann gemeint, auffallen würde ich in dem Laden schon, aber eher positiv und als elegant. Letzteres hat mich dann belustigt, weil das ein Attribut ist, das ich mir nie geben würde. Aber das Thema war dann für mich abgehakt.

Das Thema ist vielschichtig. Während den einen die Selbstsicherheit fehlt, das Äußere selbst zu bestimmen, und sie eine Versicherung darin suchen, sich innerhalb der geschriebenen oder ungeschriebenen Vorschriften zu bewegen (sehr oft mit auch größenmäßig unpassenden oder schlecht sitzenden Anzügen) ist das Outfit für andere ein Zeichen der Selbstdarstellung, die Marke wichtig. Da war auch schon mal ein Kollege (20 Jahre jünger), der mir gegenüber die Nase darüber rümpfte, zwischen so vielen "C&A-Hanseln" arbeiten zu müssen. Das war für ihn der Inbegriff der Biederkeit. Und er war entsetzt, als ich ihm antwortete, dass er mir das jetzt nicht gesagt hätte, wenn er fähig wäre, diese Kleidung an etwas anderem zu unterscheiden als am Label - ich hatte zufällig eine Jacke von C&A an (natürlich wieder Wildleder).

Die Freiheiten, die ich mir diesbezüglich heute nehme, wären früher unmöglich gewesen. Ein Teil davon ist dadurch möglich geworden, dass im Wildwuchs der EDV plötzlich Typen unentbehrlich waren, die nicht in kaufmännischen Betrieben domestiziert worden waren - da gehöre ich letztlich auch dazu. Und wenn der Betrieb das zulässt, bin ich am liebsten in Jeans und Hemd unterwegs - ich "wohne" in meiner Kleidung und wenn ich mich darin nicht wohlfühle, leidet auch meine Arbeit - und das wird dann teuer Sehr glücklich .

Für meinen Vater wäre es noch ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, in etwas anderem zur Arbeit zu erscheinen als einem Anzug. Und Menschen, die das nicht taten, empfand er als untragbar. Er trug das sogar privat, wenn er nicht gerade im Garten war.
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2052194) Verfasst am: 11.04.2016, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich vermute, je pompöser einer Mensch an der Oberfläche und vor allem mit dem wirkt, womit er seine Oberfläche bedeckt, desto weniger steckt dahinter. Die tragen keine Kleidung, die tragen Rüstungen.

Überrascht Coole Sache, das...

Allerdings würde ich das einschränken, wenn mit "pompös" sowas wie glanzvoll prächtig hoheitsvoll gemeint ist dann wäre das Auftreten für mich OK wenn der Mensch das (zuerst) in seinem Inneren wirklich ist (und nicht meint das zu sein bloß weil die Form so er-scheint).

Wer innerlich glanzvoll ist der kann auch sein Inneres nach Aussen glanzvoll erscheinen lassen.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46343
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2052195) Verfasst am: 11.04.2016, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich vermute, je pompöser einer Mensch an der Oberfläche und vor allem mit dem wirkt, womit er seine Oberfläche bedeckt, desto weniger steckt dahinter. Die tragen keine Kleidung, die tragen Rüstungen.

Überrascht Coole Sache, das...

Allerdings würde ich das einschränken, wenn mit "pompös" sowas wie glanzvoll prächtig hoheitsvoll gemeint ist dann wäre das Auftreten für mich OK wenn der Mensch das (zuerst) in seinem Inneren wirklich ist (und nicht meint das zu sein bloß weil die Form so er-scheint).

Wer innerlich glanzvoll ist der kann auch sein Inneres nach Aussen glanzvoll erscheinen lassen.


Mein (zum Glück ex)Schwiegersohn erschien auf der diamantenen Hochzeitsfeier meiner Eltern in zerrissene Jeans und kaputte Turnschuhe.
Angeschickert war er auch bereits.
Der zeigte auch, wie es in seinem Innerstem Aussah. skeptisch

Es wäre ihm kein Zacke aus der Krone gebrochen, wenn er sich "ordentlich" angezogen hätte.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Komodo
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#2052198) Verfasst am: 11.04.2016, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
Ich finde, die staatliche Institution Ehe hat man mittlerweile ad absurdum geführt. Vielleicht passt sie auch heute einfach nicht mehr in eine Zeit der Beliebigkeit und der Unverbindlichkeit.
Natürlich. Wenn Schwuchteln heiraten, wird das Konzept der Ehe auf einmal überflüssig. Mit den Augen rollen
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Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11046
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2052199) Verfasst am: 11.04.2016, 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

Falls es jemanden interessiert und falls in diesem Jahr jemand in OWL ist - im LWL-Museumsdorf Detmold gibt es in diesem Jahr eine ganz speziell Sonderausstellung zum Thema "Die Gute Alte Zeit".

Dazu gibt es hier noch einmal einen zusätzlichen Blog.
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"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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luc
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Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2599
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Beitrag(#2052202) Verfasst am: 11.04.2016, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
Ich finde, die staatliche Institution Ehe hat man mittlerweile ad absurdum geführt. Vielleicht passt sie auch heute einfach nicht mehr in eine Zeit der Beliebigkeit und der Unverbindlichkeit.
Natürlich. Wenn Schwuchteln heiraten, wird das Konzept der Ehe auf einmal überflüssig. Mit den Augen rollen
dieses Wort Schwuchtel gefällt mir überhaupt nicht.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25894
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2052204) Verfasst am: 11.04.2016, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
....
Ich finde, die staatliche Institution Ehe hat man mittlerweile ad absurdum geführt. Vielleicht passt sie auch heute einfach nicht mehr in eine Zeit der Beliebigkeit und der Unverbindlichkeit.
Man sollte sie abschaffen. Es geht den Staat dann nichts mehr an, wer mit wem zusammenlebt oder wer sich wann von wem trennt.

Das ist insofern Unsinn, als sich der Staat doch gar nicht darum schert, ob Ehen offiziell geschlossen wurden oder nicht, wenn er etwas von den Beteiligten haben will.

Wenn Du Dir die Praxis ansiehst, dann waren Kinder zwar immer das vom Staat offiziell erklärte Ziel der Ehe, aber eigentlich war ihm egal, ob die Eheleute dann Kinder bekamen oder nicht - auch biologisch unfruchtbare Menschen konnten heiraten und haben das schon immer getan, ohne dass es deshalb Aufhebens gegeben hätte oder irgendjemand daran gedacht hätte, diese Ehen zur Ehe light erklären zu wollen.

Was die Ehe in erster Linie für den Staat ist und war, war eine privat geschlossene Fürsorgegemeinschaft, in der einer für den anderen einstand/steht und die den Staat auf diese Weise entlastet(e). Auf dieser Ebene gesehen ist dann Familie nichts anderes als ein Netz aus Versorgungsverpflichtungen. Das grundgesetzlich festgelegte Leistungspinzip in der Besteuerung sorgt dann +- automatisch auch für ein Steuersplitting der Beteiligten, ohne dass das irgendetwas mit dem Schutz der angeblich heiligen Ehe zu tun hätte.

Diese ungeheure Heiligkeit und den kirchlichen Ritus hat die Ehe übrigens erst bekommen, als die Kirchen nach der Reformation langsam ihren Felle wegschwimmen sahen und sie unbedingt noch einen weiteren Sinn brauchten. Bis ins Mittelalter wurden die Ehen eher formlos geschlossen, teilweise durch einen öffentlichen Vollzug durch die Brautleute.

Also: Solange der Staat darauf besteht, Wohngemeinschaften bei Versorgungsfällen zum Unterhalt zu verplichten - und das tut er schon lange, solange ist es nur logisch, dass er diese Versorgungsgemeinschaften, von denen er selbst ausgeht, auch als solche anerkennt und behandelt, zumindest, wenn deren Mitglieder das wünschen. Das hat mit irgendwelchen biologischen oder christlichen Vorstellungen, die einige Leute beim Wort Familie im Kopf haben, ersteinmal gar nichts zu tun und das Jammern der Kirchen hat nur etwas damit zu tun, dass sie ihre Geschäftsgrundlagen wegbrechen sehen.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#2052209) Verfasst am: 11.04.2016, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Für viele Ältere war es deshalb die gute alte Zeit, weil sie damals jung waren und schöne Erinnerungen daran haben.

Ich glaube Johannes Heesters hat das gesungen:
"Schön ist die Juchend, sie kommt nicht mehr". zwinkern

und die Alten singen: "Schön war die Jugend, jetzt kommt nichts mehr."

Schöne Erinnerungen. Pah. Wie zickig sich die Mädchen angestellt haben, wenn man ihnen an die Wäsche ging. Panische Angst vorm Klapperstorch. Immer wollten sie geheiratet werden.
Die Jagd ist nun zu Ende,
der Kugelbeutel leer,
das Pulver ist verschossen,
der Hund, der steht nicht mehr.
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Ahriman
Tattergreis



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Beiträge: 17976
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Beitrag(#2052211) Verfasst am: 11.04.2016, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Damals trug keiner Hüte und als wir neu hier im Dorf waren hat mich mal einer so doof angesehen, das ich mich nicht zurückhalten konnte, ihn zu fragen, ob er zufällig mein Pferd gesehen hat.

Ein gutes Beispiel. Zu Mark Twains Zeiten war es völlig unmöglich, daß ein Mann ohne Hut auftrat. Selbst Huckleberry Finn trug einen! Nach dem letzten Krieg hörte das allmählich auf. Die Hutmacher versuchten damals noch dagegen zu steuern, um 1960 lief der Werbespruch: "Übrigens, man geht nicht mehr ohne Hut!" Hat nichts genützt, wie wir heute wissen.
Ich habe meinen letzten Hut in der Dortmunder Straßenbahn liegen gelassen. Ich hab mir nícht die Mühe gemacht, im Fundbüro nachzufragen.
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vrolijke
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Beitrag(#2052215) Verfasst am: 11.04.2016, 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Damals trug keiner Hüte und als wir neu hier im Dorf waren hat mich mal einer so doof angesehen, das ich mich nicht zurückhalten konnte, ihn zu fragen, ob er zufällig mein Pferd gesehen hat.

Ein gutes Beispiel. Zu Mark Twains Zeiten war es völlig unmöglich, daß ein Mann ohne Hut auftrat. Selbst Huckleberry Finn trug einen! Nach dem letzten Krieg hörte das allmählich auf. Die Hutmacher versuchten damals noch dagegen zu steuern, um 1960 lief der Werbespruch: "Übrigens, man geht nicht mehr ohne Hut!" Hat nichts genützt, wie wir heute wissen.
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Mütze zu Trenchcoat oder Cashmere sieht einfach nicht gut aus.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25894
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2052224) Verfasst am: 11.04.2016, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Damals trug keiner Hüte und als wir neu hier im Dorf waren hat mich mal einer so doof angesehen, das ich mich nicht zurückhalten konnte, ihn zu fragen, ob er zufällig mein Pferd gesehen hat.

Ein gutes Beispiel. Zu Mark Twains Zeiten war es völlig unmöglich, daß ein Mann ohne Hut auftrat. Selbst Huckleberry Finn trug einen! Nach dem letzten Krieg hörte das allmählich auf. Die Hutmacher versuchten damals noch dagegen zu steuern, um 1960 lief der Werbespruch: "Übrigens, man geht nicht mehr ohne Hut!" Hat nichts genützt, wie wir heute wissen.
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Du weißt, dass die Firma Stetson auch Mützen macht?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2052226) Verfasst am: 11.04.2016, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Damals trug keiner Hüte und als wir neu hier im Dorf waren hat mich mal einer so doof angesehen, das ich mich nicht zurückhalten konnte, ihn zu fragen, ob er zufällig mein Pferd gesehen hat.

Ein gutes Beispiel. Zu Mark Twains Zeiten war es völlig unmöglich, daß ein Mann ohne Hut auftrat. Selbst Huckleberry Finn trug einen! Nach dem letzten Krieg hörte das allmählich auf. Die Hutmacher versuchten damals noch dagegen zu steuern, um 1960 lief der Werbespruch: "Übrigens, man geht nicht mehr ohne Hut!" Hat nichts genützt, wie wir heute wissen.
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Von Mark Twain ist ja auch das Zitat ueberliefert "Ohne Hut ist ein Mensch kein Mensch".
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Skeptiker
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2052237) Verfasst am: 11.04.2016, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Damals trug keiner Hüte und als wir neu hier im Dorf waren hat mich mal einer so doof angesehen, das ich mich nicht zurückhalten konnte, ihn zu fragen, ob er zufällig mein Pferd gesehen hat.

Ein gutes Beispiel. Zu Mark Twains Zeiten war es völlig unmöglich, daß ein Mann ohne Hut auftrat. Selbst Huckleberry Finn trug einen! Nach dem letzten Krieg hörte das allmählich auf. Die Hutmacher versuchten damals noch dagegen zu steuern, um 1960 lief der Werbespruch: "Übrigens, man geht nicht mehr ohne Hut!" Hat nichts genützt, wie wir heute wissen.
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#2052246) Verfasst am: 11.04.2016, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Damals trug keiner Hüte und als wir neu hier im Dorf waren hat mich mal einer so doof angesehen, das ich mich nicht zurückhalten konnte, ihn zu fragen, ob er zufällig mein Pferd gesehen hat.

Ein gutes Beispiel. Zu Mark Twains Zeiten war es völlig unmöglich, daß ein Mann ohne Hut auftrat. Selbst Huckleberry Finn trug einen! Nach dem letzten Krieg hörte das allmählich auf. Die Hutmacher versuchten damals noch dagegen zu steuern, um 1960 lief der Werbespruch: "Übrigens, man geht nicht mehr ohne Hut!" Hat nichts genützt, wie wir heute wissen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2052253) Verfasst am: 12.04.2016, 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Damals trug keiner Hüte und als wir neu hier im Dorf waren hat mich mal einer so doof angesehen, das ich mich nicht zurückhalten konnte, ihn zu fragen, ob er zufällig mein Pferd gesehen hat.

Ein gutes Beispiel. Zu Mark Twains Zeiten war es völlig unmöglich, daß ein Mann ohne Hut auftrat. Selbst Huckleberry Finn trug einen! Nach dem letzten Krieg hörte das allmählich auf. Die Hutmacher versuchten damals noch dagegen zu steuern, um 1960 lief der Werbespruch: "Übrigens, man geht nicht mehr ohne Hut!" Hat nichts genützt, wie wir heute wissen.
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Jenes "missing link" hiess Karl May und lebte von 1842 bis 1912.
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2052257) Verfasst am: 12.04.2016, 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Jenes "missing link" hiess Karl May und lebte von 1842 bis 1912.

Ist sogar durch einen Fossilienfund belegt:
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/karl-may-winnetou-erfinder-starb-wohl-an-bleivergiftung-a-1084736.html
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Ahriman
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Beitrag(#2052274) Verfasst am: 12.04.2016, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Richtige Freidenker tragen einen Hochhuth.
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