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Reederei Hanjn ist pleite. "Too big to fail"?
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
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Beitrag(#2067805) Verfasst am: 11.09.2016, 18:24    Titel: Reederei Hanjn ist pleite. "Too big to fail"? Antworten mit Zitat

Die koreanische Groß-Reederei Hanjin ist pleite. Viele Schiffe der Reederei können keine Häfen anlaufen und ihre Ladung löschen. Güter im Wert von 12,4 Mrd. Euro können somit nicht ausgeliefert werden.
Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts droht vielen Firmen, die ihre Waren mit Hanjin verschickt haben, ein Debakel:
Zitat:
Unternehmen, die Hanjin ihre Waren zum Transport anvertraut haben, sind unterdessen zunehmend besorgt, dass der tiefe Fall der Reederei sie ebenfalls in schwere See bringen könnte. "Wir sind die Fahrgäste in einem Bus, denen gesagt wird, dass sie nicht aussteigen dürfen", sagte ein Anwalt für Samsung Electronics in den USA dem "Wall Street Journal".

Samsung gab vor Gericht an, dass allein an Bord zweier vor der Küste Kaliforniens liegenden Hanjin-Frachter Handyteile, Küchengeräte und Waschmaschinen im Wert von 34 Millionen Euro festsäßen.
Quelle: a.a.O.


Geht das Weihnachtsgeschäft in die Hose, bedeutet das Schockwellen im neuen Jahr.
Was zu erkennen ist: nicht nur Banken können für das Weltwirtschaftssystem Systemrelevant werden. Ist der Fall Hanjn ein Beispiel für ein "Too Big To Fail"?
Ich meine, es könnte durchaus an der Zeit sein, im Güterverkehr eine Art verpflichtende Transportversicherung einzuführen - wie man sie bereits im Reise-Sicherungsschein bei Pauschalreisen kennt.
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2067809) Verfasst am: 11.09.2016, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hanjin Shipping gehört zur Hanjin Group, wenn die fällt dann fallen noch mehr Unternehmen, darunter die Fluggesellschaft Korean Air, und die pumpen schon Geld rüber(englisch)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
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Beitrag(#2067823) Verfasst am: 11.09.2016, 19:44    Titel: Re: Reederei Hanjn ist pleite. "Too big to fail"? Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Die koreanische Groß-Reederei Hanjin ist pleite. Viele Schiffe der Reederei können keine Häfen anlaufen und ihre Ladung löschen. Güter im Wert von 12,4 Mrd. Euro können somit nicht ausgeliefert werden.
Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts droht vielen Firmen, die ihre Waren mit Hanjin verschickt haben, ein Debakel:
Zitat:
Unternehmen, die Hanjin ihre Waren zum Transport anvertraut haben, sind unterdessen zunehmend besorgt, dass der tiefe Fall der Reederei sie ebenfalls in schwere See bringen könnte. "Wir sind die Fahrgäste in einem Bus, denen gesagt wird, dass sie nicht aussteigen dürfen", sagte ein Anwalt für Samsung Electronics in den USA dem "Wall Street Journal".

Samsung gab vor Gericht an, dass allein an Bord zweier vor der Küste Kaliforniens liegenden Hanjin-Frachter Handyteile, Küchengeräte und Waschmaschinen im Wert von 34 Millionen Euro festsäßen.
Quelle: a.a.O.


Geht das Weihnachtsgeschäft in die Hose, bedeutet das Schockwellen im neuen Jahr.
Was zu erkennen ist: nicht nur Banken können für das Weltwirtschaftssystem Systemrelevant werden. Ist der Fall Hanjn ein Beispiel für ein "Too Big To Fail"?
Ich meine, es könnte durchaus an der Zeit sein, im Güterverkehr eine Art verpflichtende Transportversicherung einzuführen - wie man sie bereits im Reise-Sicherungsschein bei Pauschalreisen kennt.



Niemand sollte "too big to fail" sein. Ich lehne es aus prinzipiellen Gruenden ab von der Pleite bedrohte Unternehmen aus Steuermitteln vor der Pleite zu retten. Wenn andere Unternehmen befuerchten, dass sie von einem bankrotten Grossunternehmen mit in den Pleitestrudel gerissen werden, dann steht es denen natuerlich frei ihr eigenes Geld in solch eine Rettung zu investieren, wenn sie glauben, dass sich das fuer sie rechnet. Staatsgelder fuer sowas sind nichts anderes als eine Umverteilung zugunsten der Unternehmenseigner auf Kosten der Steuerzahler und das ist der falsche Weg! In Unternehmen investiertes Kapital ist Risikokapital und soll es auch bleiben, weshalb die Unternehmenseigner mit ihrem vollen Anteil haftbar sind fuer den Misserfolg "ihres" Unternehmens! Zum Ausgleich fuer dieses Risiko verdienen sie ja auch satt, wenn das Unternehmen gut laeuft!

Konkurse sind ein notwendiges Korrektiv zur Selbstreinigung des Marktes und man sollte sie einfach geschehen lassen. Der Staat hat lediglich die Aufgabe Regeln fuer eine geordnete Abwicklung von Konkursen und zur Verhinderung von Konkursbetrug zu setzen und soll ansonsten hoechstens versuchen die Folgen insbesondere fuer aermere Bevoelkerungsteile abzumildern (z.B. Zuschuesse fuer Arbeitnehmer, die ihren Job verlieren oder Einlagensicherung fuer Bankeinlagen bis zu einer Obergrenze bei Bankpleiten) sich aber ansonsten da raus halten.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11046
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2067843) Verfasst am: 11.09.2016, 20:41    Titel: Re: Reederei Hanjn ist pleite. "Too big to fail"? Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Die koreanische Groß-Reederei Hanjin ist pleite. Viele Schiffe der Reederei können keine Häfen anlaufen und ihre Ladung löschen. Güter im Wert von 12,4 Mrd. Euro können somit nicht ausgeliefert werden.
Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts droht vielen Firmen, die ihre Waren mit Hanjin verschickt haben, ein Debakel:
Zitat:
Unternehmen, die Hanjin ihre Waren zum Transport anvertraut haben, sind unterdessen zunehmend besorgt, dass der tiefe Fall der Reederei sie ebenfalls in schwere See bringen könnte. "Wir sind die Fahrgäste in einem Bus, denen gesagt wird, dass sie nicht aussteigen dürfen", sagte ein Anwalt für Samsung Electronics in den USA dem "Wall Street Journal".

Samsung gab vor Gericht an, dass allein an Bord zweier vor der Küste Kaliforniens liegenden Hanjin-Frachter Handyteile, Küchengeräte und Waschmaschinen im Wert von 34 Millionen Euro festsäßen.
Quelle: a.a.O.


Geht das Weihnachtsgeschäft in die Hose, bedeutet das Schockwellen im neuen Jahr.
Was zu erkennen ist: nicht nur Banken können für das Weltwirtschaftssystem Systemrelevant werden. Ist der Fall Hanjn ein Beispiel für ein "Too Big To Fail"?
Ich meine, es könnte durchaus an der Zeit sein, im Güterverkehr eine Art verpflichtende Transportversicherung einzuführen - wie man sie bereits im Reise-Sicherungsschein bei Pauschalreisen kennt.



Niemand sollte "too big to fail" sein. Ich lehne es aus prinzipiellen Gruenden ab von der Pleite bedrohte Unternehmen aus Steuermitteln vor der Pleite zu retten. Wenn andere Unternehmen befuerchten, dass sie von einem bankrotten Grossunternehmen mit in den Pleitestrudel gerissen zu werden, dann steht es denen natuerlich frei ihr eigenes Geld in solch eine Rettung zu investieren, wenn sie glauben, dass sich das fuer sie rechnet. Staatsgelder fuer sowas sind nichts anderes als eine Umverteilung zugunsten der Unternehmenseigner auf Kosten der Steuerzahler und das ist der falsche Weg! In Unternehmen investiertes Kapital ist Risikokapital und soll es auch bleiben, weshalb die Unternehmenseigner mit ihrem vollen Anteil haftbar sind fuer den Misserfolg "ihres" Unternehmens! Zum Ausgleich fuer dieses Risiko verdienen sie ja auch satt, wenn das Unternehmen gut laeuft!

Konkurse sind ein notwendiges Korrektiv zur Selbstreinigung des Marktes und man sollte sie einfach geschehen lassen. Der Staat hat lediglich die Aufgabe Regeln fuer eine geordnete Abwicklung von Konkursen und zur Verhinderung von Konkursbetrug zu setzen und soll ansonsten hoechstens versuchen die Folgen insbesondere fuer aermere Bevoelkerungsteile abzumildern (z.B. Zuschuesse fuer Arbeitnehmer, die ihren Job verlieren oder Einlagensicherung fuer Bankeinlagen bis zu einer Obergrenze bei Bankpleiten) sich aber ansonsten da raus halten.


Vielleicht wird es Zeit, eine verpflichtende Transportversicherung einzuführen - also ein Konstrukt, wie man es bereits von Pauschalreisen her kennt. So wäre zumindest sicher gestellt, dass Kunden an ihre Waren kommen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2067845) Verfasst am: 11.09.2016, 20:45    Titel: Re: Reederei Hanjn ist pleite. "Too big to fail"? Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Die koreanische Groß-Reederei Hanjin ist pleite. Viele Schiffe der Reederei können keine Häfen anlaufen und ihre Ladung löschen. Güter im Wert von 12,4 Mrd. Euro können somit nicht ausgeliefert werden.
Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts droht vielen Firmen, die ihre Waren mit Hanjin verschickt haben, ein Debakel:
Zitat:
Unternehmen, die Hanjin ihre Waren zum Transport anvertraut haben, sind unterdessen zunehmend besorgt, dass der tiefe Fall der Reederei sie ebenfalls in schwere See bringen könnte. "Wir sind die Fahrgäste in einem Bus, denen gesagt wird, dass sie nicht aussteigen dürfen", sagte ein Anwalt für Samsung Electronics in den USA dem "Wall Street Journal".

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Was zu erkennen ist: nicht nur Banken können für das Weltwirtschaftssystem Systemrelevant werden. Ist der Fall Hanjn ein Beispiel für ein "Too Big To Fail"?
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Niemand sollte "too big to fail" sein. Ich lehne es aus prinzipiellen Gruenden ab von der Pleite bedrohte Unternehmen aus Steuermitteln vor der Pleite zu retten. Wenn andere Unternehmen befuerchten, dass sie von einem bankrotten Grossunternehmen mit in den Pleitestrudel gerissen zu werden, dann steht es denen natuerlich frei ihr eigenes Geld in solch eine Rettung zu investieren, wenn sie glauben, dass sich das fuer sie rechnet. Staatsgelder fuer sowas sind nichts anderes als eine Umverteilung zugunsten der Unternehmenseigner auf Kosten der Steuerzahler und das ist der falsche Weg! In Unternehmen investiertes Kapital ist Risikokapital und soll es auch bleiben, weshalb die Unternehmenseigner mit ihrem vollen Anteil haftbar sind fuer den Misserfolg "ihres" Unternehmens! Zum Ausgleich fuer dieses Risiko verdienen sie ja auch satt, wenn das Unternehmen gut laeuft!

Konkurse sind ein notwendiges Korrektiv zur Selbstreinigung des Marktes und man sollte sie einfach geschehen lassen. Der Staat hat lediglich die Aufgabe Regeln fuer eine geordnete Abwicklung von Konkursen und zur Verhinderung von Konkursbetrug zu setzen und soll ansonsten hoechstens versuchen die Folgen insbesondere fuer aermere Bevoelkerungsteile abzumildern (z.B. Zuschuesse fuer Arbeitnehmer, die ihren Job verlieren oder Einlagensicherung fuer Bankeinlagen bis zu einer Obergrenze bei Bankpleiten) sich aber ansonsten da raus halten.


Vielleicht wird es Zeit, eine verpflichtende Transportversicherung einzuführen - also ein Konstrukt, wie man es bereits von Pauschalreisen her kennt. So wäre zumindest sicher gestellt, dass Kunden an ihre Waren kommen.



Das waere eine Moeglichkeit wie der Staat regulierend eingreifen koennte, ohne deshalb gleich die Marktprinzipien ausser Kraft zu setzen wie dies bei einem staatlichen "bailout" der Fall waere.

Dies muesste allerdings schon vorsorglich geschehen. Im aktuellen Fall ist es dafuer natuerlich zu spaet.
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sünnerklaas
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Beitrag(#2067847) Verfasst am: 11.09.2016, 20:54    Titel: Re: Reederei Hanjn ist pleite. "Too big to fail"? Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Die koreanische Groß-Reederei Hanjin ist pleite. Viele Schiffe der Reederei können keine Häfen anlaufen und ihre Ladung löschen. Güter im Wert von 12,4 Mrd. Euro können somit nicht ausgeliefert werden.
Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts droht vielen Firmen, die ihre Waren mit Hanjin verschickt haben, ein Debakel:
Zitat:
Unternehmen, die Hanjin ihre Waren zum Transport anvertraut haben, sind unterdessen zunehmend besorgt, dass der tiefe Fall der Reederei sie ebenfalls in schwere See bringen könnte. "Wir sind die Fahrgäste in einem Bus, denen gesagt wird, dass sie nicht aussteigen dürfen", sagte ein Anwalt für Samsung Electronics in den USA dem "Wall Street Journal".

Samsung gab vor Gericht an, dass allein an Bord zweier vor der Küste Kaliforniens liegenden Hanjin-Frachter Handyteile, Küchengeräte und Waschmaschinen im Wert von 34 Millionen Euro festsäßen.
Quelle: a.a.O.


Geht das Weihnachtsgeschäft in die Hose, bedeutet das Schockwellen im neuen Jahr.
Was zu erkennen ist: nicht nur Banken können für das Weltwirtschaftssystem Systemrelevant werden. Ist der Fall Hanjn ein Beispiel für ein "Too Big To Fail"?
Ich meine, es könnte durchaus an der Zeit sein, im Güterverkehr eine Art verpflichtende Transportversicherung einzuführen - wie man sie bereits im Reise-Sicherungsschein bei Pauschalreisen kennt.



Niemand sollte "too big to fail" sein. Ich lehne es aus prinzipiellen Gruenden ab von der Pleite bedrohte Unternehmen aus Steuermitteln vor der Pleite zu retten. Wenn andere Unternehmen befuerchten, dass sie von einem bankrotten Grossunternehmen mit in den Pleitestrudel gerissen zu werden, dann steht es denen natuerlich frei ihr eigenes Geld in solch eine Rettung zu investieren, wenn sie glauben, dass sich das fuer sie rechnet. Staatsgelder fuer sowas sind nichts anderes als eine Umverteilung zugunsten der Unternehmenseigner auf Kosten der Steuerzahler und das ist der falsche Weg! In Unternehmen investiertes Kapital ist Risikokapital und soll es auch bleiben, weshalb die Unternehmenseigner mit ihrem vollen Anteil haftbar sind fuer den Misserfolg "ihres" Unternehmens! Zum Ausgleich fuer dieses Risiko verdienen sie ja auch satt, wenn das Unternehmen gut laeuft!

Konkurse sind ein notwendiges Korrektiv zur Selbstreinigung des Marktes und man sollte sie einfach geschehen lassen. Der Staat hat lediglich die Aufgabe Regeln fuer eine geordnete Abwicklung von Konkursen und zur Verhinderung von Konkursbetrug zu setzen und soll ansonsten hoechstens versuchen die Folgen insbesondere fuer aermere Bevoelkerungsteile abzumildern (z.B. Zuschuesse fuer Arbeitnehmer, die ihren Job verlieren oder Einlagensicherung fuer Bankeinlagen bis zu einer Obergrenze bei Bankpleiten) sich aber ansonsten da raus halten.


Vielleicht wird es Zeit, eine verpflichtende Transportversicherung einzuführen - also ein Konstrukt, wie man es bereits von Pauschalreisen her kennt. So wäre zumindest sicher gestellt, dass Kunden an ihre Waren kommen.



Das waere eine Moeglichkeit wie der Staat regulierend eingreifen koennte, ohne deshalb gleich die Marktprinzipien ausser Kraft zu setzen wie dies bei einem staatlichen "bailout" der Fall waere.

Dies muesste allerdings schon vorsorglich geschehen. Im aktuellen Fall ist es dafuer natuerlich zu spaet.


Im Bereich der Pauschalreisen haben sich solche verpflichtende Versicherungen bestens bewährt. Teurer geworden sind die Pauschalreisen dadurch nicht, der Steuerzahler wurde nachhaltig entlastet. Die Gestrandeten mussten vorher z.T. auf Staatskosten zurück geholt werden.
Die Prämien für eine solche Versicherung dürften selbst pro Container sehr übersichtlich sein und sich praktisch nicht auf den Endpreis auswirken.
Ohne Regulierungen wird es aber leider nicht gehen.
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Tarvoc
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Beitrag(#2067880) Verfasst am: 12.09.2016, 03:23    Titel: Re: Reederei Hanjn ist pleite. "Too big to fail"? Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Niemand sollte "too big to fail" sein. Ich lehne es aus prinzipiellen Gruenden ab von der Pleite bedrohte Unternehmen aus Steuermitteln vor der Pleite zu retten. Wenn andere Unternehmen befuerchten, dass sie von einem bankrotten Grossunternehmen mit in den Pleitestrudel gerissen werden, dann steht es denen natuerlich frei ihr eigenes Geld in solch eine Rettung zu investieren, wenn sie glauben, dass sich das fuer sie rechnet. Staatsgelder fuer sowas sind nichts anderes als eine Umverteilung zugunsten der Unternehmenseigner auf Kosten der Steuerzahler und das ist der falsche Weg! In Unternehmen investiertes Kapital ist Risikokapital und soll es auch bleiben, weshalb die Unternehmenseigner mit ihrem vollen Anteil haftbar sind fuer den Misserfolg "ihres" Unternehmens! Zum Ausgleich fuer dieses Risiko verdienen sie ja auch satt, wenn das Unternehmen gut laeuft!

Konkurse sind ein notwendiges Korrektiv zur Selbstreinigung des Marktes und man sollte sie einfach geschehen lassen. Der Staat hat lediglich die Aufgabe Regeln fuer eine geordnete Abwicklung von Konkursen und zur Verhinderung von Konkursbetrug zu setzen und soll ansonsten hoechstens versuchen die Folgen insbesondere fuer aermere Bevoelkerungsteile abzumildern (z.B. Zuschuesse fuer Arbeitnehmer, die ihren Job verlieren oder Einlagensicherung fuer Bankeinlagen bis zu einer Obergrenze bei Bankpleiten) sich aber ansonsten da raus halten.


Und wenn auch alles in Trümmer fällt, Hauptsache die Marktmechanismen werden nicht angetastet! Deprimiert

Wir haben hier die absurde Situation, dass Schiffe irgendwo vor der Küste liegen und eigentlich absolut dazu fähig wären, anzulegen und zu entladen, aber das nicht können, weil die Firma, zu der sie gehören, das nicht zahlen kann. Ein schöneres Beispiel für Waren- und Geldfetisch kann man kaum finden. Beachbernie, siehst du eigentlich gar nicht, was für eine enorme Verschwendung von Zeit, Ressourcen und produzierten Gütern das ist? Aber klar, die Marktwirtschaft ist das rationalste und effizienteste aller Systeme! Mit den Augen rollen

Ach ja, was machst du eigentlich mit den Schiffen und den geladenen Waren, wenn die Reederei pleite geht? Auf ewig vor der Küste stehen lassen? Alles andere wäre ja fast zwangsläufig ein Eingriff in Marktmechanismen.
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beachbernie
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Beitrag(#2067883) Verfasst am: 12.09.2016, 03:45    Titel: Re: Reederei Hanjn ist pleite. "Too big to fail"? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Niemand sollte "too big to fail" sein. Ich lehne es aus prinzipiellen Gruenden ab von der Pleite bedrohte Unternehmen aus Steuermitteln vor der Pleite zu retten. Wenn andere Unternehmen befuerchten, dass sie von einem bankrotten Grossunternehmen mit in den Pleitestrudel gerissen werden, dann steht es denen natuerlich frei ihr eigenes Geld in solch eine Rettung zu investieren, wenn sie glauben, dass sich das fuer sie rechnet. Staatsgelder fuer sowas sind nichts anderes als eine Umverteilung zugunsten der Unternehmenseigner auf Kosten der Steuerzahler und das ist der falsche Weg! In Unternehmen investiertes Kapital ist Risikokapital und soll es auch bleiben, weshalb die Unternehmenseigner mit ihrem vollen Anteil haftbar sind fuer den Misserfolg "ihres" Unternehmens! Zum Ausgleich fuer dieses Risiko verdienen sie ja auch satt, wenn das Unternehmen gut laeuft!

Konkurse sind ein notwendiges Korrektiv zur Selbstreinigung des Marktes und man sollte sie einfach geschehen lassen. Der Staat hat lediglich die Aufgabe Regeln fuer eine geordnete Abwicklung von Konkursen und zur Verhinderung von Konkursbetrug zu setzen und soll ansonsten hoechstens versuchen die Folgen insbesondere fuer aermere Bevoelkerungsteile abzumildern (z.B. Zuschuesse fuer Arbeitnehmer, die ihren Job verlieren oder Einlagensicherung fuer Bankeinlagen bis zu einer Obergrenze bei Bankpleiten) sich aber ansonsten da raus halten.


Und wenn auch alles in Trümmer fällt, Hauptsache die Marktmechanismen werden nicht angetastet! Deprimiert

Wir haben hier die absurde Situation, dass Schiffe irgendwo vor der Küste liegen und eigentlich absolut dazu fähig wären, anzulegen und zu entladen, aber das nicht können, weil die Firma, zu der sie gehören, das nicht zahlen kann. Ein schöneres Beispiel für Waren- und Geldfetisch kann man kaum finden. Beachbernie, siehst du eigentlich gar nicht, was für eine enorme Verschwendung von Zeit, Ressourcen und produzierten Gütern das ist? Aber klar, die Marktwirtschaft ist das rationalste und effizienteste aller Systeme! Mit den Augen rollen

Ach ja, was machst du eigentlich mit den Schiffen und den geladenen Waren, wenn die Reederei pleite geht? Versenken? Auf ewig vor der Küste stehen lassen? Alles andere wäre ja fast zwangsläufig ein Eingriff in Marktmechanismen.


Im Zweifel landen die gestrandeten Waren im Billigstore, wenn der Konkursverwalter die verfuegbaren assets zu Geld macht.

Ansonsten waere es Dir eigentlich lieber, wenn die Marktmechanismen ausser Kraft gesetzt wuerden, das hiesse im vorliegenden Fall der Steuerzahler einspringt und dem Unternehmen aus der Patsche hilft? Den Aktionaeren waere das sicher recht. Sehr glücklich

Oder soll der Staat den maroden Laden uebernehmen und sich auf Dauer die Verluste eines offensichtlich gescheiterten Unternehmens ans Bein binden?

Meine Loesung: Wenn ein Unternehmen nicht mehr profitabel wirtschaften kann, dann hat es seine Daseinsberechtigung verloren und macht besser Platz fuer andere Unternehmen, die das besser koennen.
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Beitrag(#2067884) Verfasst am: 12.09.2016, 03:48    Titel: Re: Reederei Hanjn ist pleite. "Too big to fail"? Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Im Zweifel landen die gestrandeten Waren im Billigstore, wenn der Konkursverwalter die verfuegbaren assets zu Geld macht.

Das Geld für das Anlegen, Entladen und den Transport muss trotzdem irgendwer vorschießen. Das ist ja schon ein Eingriff in die Marktmechanismen.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ansonsten waere es Dir eigentlich lieber, wenn die Marktmechanismen ausser Kraft gesetzt wuerden [...]

Nein, mir wäre es lieber, wenn die Marktmechanismen gar nicht erst in Kraft wären. Es geht hier darum, dass du behauptest, deine "Selbstregulierung" der Märkte wäre zumindest im Großen und Ganzen rational und effizient - und die Realität dich postwendend widerlegt.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Den Aktionaeren waere das sicher recht. Sehr glücklich

Damit triffst du genau einen wunden Punkt - des Kapitalismus. Die Absurdität besteht ja schon darin, dass diese Produkte gar nicht erst zum Zweck der Befriedigung von Bedürfnissen hergestellt wurden.
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beachbernie
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Beitrag(#2067887) Verfasst am: 12.09.2016, 04:21    Titel: Antworten mit Zitat

@ Tarvoc


Um die Beantwortung meiner Frage hast Du Dich mal wieder gedrueckt.


Wie soll in der Situation jetzt staatlicherseits verfahren werden?

1. Im Wesentlich nichts tun und die Reederei pleite gehen lassen. (Mein Vorschlag)

2. Bailout mit Steuermitteln.

3. Das bankrotte Unternehmen durch den Staat uebernehmen und kuenftige Verluste aus Steuermitteln ausgleichen.

What will it be?
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Beitrag(#2067888) Verfasst am: 12.09.2016, 04:42    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Um die Beantwortung meiner Frage hast Du Dich mal wieder gedrueckt.

Warum sollte ich deine Fragen denn beantworten? Du gehst ja auch nicht auf die Punkte ein, um die es mir geht.

Du scheinst nicht zu verstehen, dass ich nicht deine Lösung als solche kritisiere, sondern das ganze theoretische (bzw. ideologische) Framework, mit dem du sie begründest.
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beachbernie
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Beitrag(#2067889) Verfasst am: 12.09.2016, 05:09    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Um die Beantwortung meiner Frage hast Du Dich mal wieder gedrueckt.

Warum sollte ich deine Fragen denn beantworten? Du gehst ja auch nicht auf die Punkte ein, um die es mir geht.

Du scheinst nicht zu verstehen, dass ich nicht deine Lösung als solche kritisiere, sondern das ganze theoretische (bzw. ideologische) Framework, mit dem du sie begründest.


Und ich kritisiere, dass Du nur "theoretisches (bzw. ideologisches) Framework" vorzubringen hast aber jeder Frage zur Praxis konsequent aus dem Weg gehst und dabei ist die Praxis das Entscheidende.
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fwo
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Beitrag(#2067890) Verfasst am: 12.09.2016, 05:10    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ Tarvoc


Um die Beantwortung meiner Frage hast Du Dich mal wieder gedrueckt.


Wie soll in der Situation jetzt staatlicherseits verfahren werden?

1. Im Wesentlich nichts tun und die Reederei pleite gehen lassen. (Mein Vorschlag)

2. Bailout mit Steuermitteln.

3. Das bankrotte Unternehmen durch den Staat uebernehmen und kuenftige Verluste aus Steuermitteln ausgleichen.

What will it be?

Wieso ist es eigentlich für Dich sicher, dass künftig weiterhin Verluste anfallen, wenn der Staat den Laden übernimmt?

Wieso meinst Du, dass ein Bailout Steuergelder kosten würde?

Dieses Märchen, dass staatliches Handeln grundsätzlich kaufmännisch schlechter ist als privates solltest Du mal langsam fallen lassen.

Normalerweise verdienen Private daran, wenn ein Riese stirbt - warum soll nicht der Staat dran verdienen?

Ich fände es sogar gut, wenn der Staat Gesetze dafür macht, dass er daran verdient, wenn er eingreift.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Tarvoc
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Beiträge: 44125

Beitrag(#2067891) Verfasst am: 12.09.2016, 05:14    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und ich kritisiere, dass Du nur "theoretisches (bzw. ideologisches) Framework" vorzubringen hast aber jeder Frage zur Praxis konsequent aus dem Weg gehst und dabei ist die Praxis das Entscheidende.

Mit den Augen rollen

Ich habe dir hier u.A. aufgezeigt, dass auch deine Lösung auf einen Eingriff in Marktmechanismen hinausläuft. Ich werde mich in der Tat nicht an deiner Diskussion beteiligen, wie die Marktmechanismen in einer Situation, in der man gar nicht anders kann als sie zu verletzen, am besten aufrecht erhalten werden können, weil schon die Fragestellung absurd ist. Dein theoretisches Verständnis der Praxis ist inkonsistent. Und dein Ausspielen der Praxis gegen die Theorie läuft effektiv auf ein Plädoyer für Gedankenlosigkeit hinaus.
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beachbernie
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Beitrag(#2067893) Verfasst am: 12.09.2016, 07:38    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ Tarvoc


Um die Beantwortung meiner Frage hast Du Dich mal wieder gedrueckt.


Wie soll in der Situation jetzt staatlicherseits verfahren werden?

1. Im Wesentlich nichts tun und die Reederei pleite gehen lassen. (Mein Vorschlag)

2. Bailout mit Steuermitteln.

3. Das bankrotte Unternehmen durch den Staat uebernehmen und kuenftige Verluste aus Steuermitteln ausgleichen.

What will it be?

Wieso ist es eigentlich für Dich sicher, dass künftig weiterhin Verluste anfallen, wenn der Staat den Laden übernimmt?


Das Unternehmen ist pleite, d.h. sein Geschaeftsmodell funktioniert nicht. Selbst eine erfolgreiche Saniererung wuerde bedeuten, dass zunaechst erst mal weiter Verlust gemacht wird und dass zusaetzlich Geld fuer den Umbau des Unternehmens locker gemacht werden muss.


fwo hat folgendes geschrieben:
Wieso meinst Du, dass ein Bailout Steuergelder kosten würde?


Wo soll das Geld dafuer sonst herkommen? Woher kam das Geld fuer den Bankenbailout bei der Subprimekrise?

fwo hat folgendes geschrieben:
Dieses Märchen, dass staatliches Handeln grundsätzlich kaufmännisch schlechter ist als privates solltest Du mal langsam fallen lassen.


Habe ich dieses "Maerchen" denn tatsaechlich erzaehlt? Wenn die Reederei nach einer eventuellen Uebernahme durch den Staat weiter Verluste schreibt, dann wuerde das nicht bedeuten, dass der Staat hier schlechter wirtschaftet als die privaten Eigner zivor. Immerhin haben die das Unternehmen in die Pleite gefuehrt. Schlechter geht's wohl kaum.

fwo hat folgendes geschrieben:
Normalerweise verdienen Private daran, wenn ein Riese stirbt - warum soll nicht der Staat dran verdienen?


Du weisst wie die daran verdienen? Die gliedern werthaltige Unternehmensteile aus, verhoekern die und schmeissen den Rest weg. Soll der Staat das machen?

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich fände es sogar gut, wenn der Staat Gesetze dafür macht, dass er daran verdient, wenn er eingreift.


Verdienen tut man nicht dadurch, dass man ein Gesetz macht, sondern durch kaufmaennisches Handeln. Dieses kaufmaennische Handeln sieht bei der Verwertung von Pleiteunternehmen meist ziemlich haesslich aus und ist einer Wiederwahl einer Regierung nicht unbedingt foerderlich.
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Beitrag(#2067894) Verfasst am: 12.09.2016, 07:48    Titel: Antworten mit Zitat

Nur mal so als Hinweis: Derzeit sind viele Reedereien unter Druck und/oder in Existenznot. Der Hintergrund ist der erlahmende Welthandel, so dass enorme Überkapazitäten existieren. Die Mega-Containerschiffe werden nicht gefüllt, sondern liegen in den Häfen.

Insofern geht es hier nicht nur um die Frage eines bankrotten Unternehmens, sondern um eine Grundproblematik der unökonomischen Verschwendung von Ressourcen und Unterauslastung von Kapazitäten.

Too big too fail? Soll jetzt wieder die Allgemeinheit dafür zahlen ...-?
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beachbernie
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Beitrag(#2067895) Verfasst am: 12.09.2016, 07:52    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und ich kritisiere, dass Du nur "theoretisches (bzw. ideologisches) Framework" vorzubringen hast aber jeder Frage zur Praxis konsequent aus dem Weg gehst und dabei ist die Praxis das Entscheidende.

Mit den Augen rollen

Ich habe dir hier u.A. aufgezeigt, dass auch deine Lösung auf einen Eingriff in Marktmechanismen hinausläuft. Ich werde mich in der Tat nicht an deiner Diskussion beteiligen, wie die Marktmechanismen in einer Situation, in der man gar nicht anders kann als sie zu verletzen, am besten aufrecht erhalten werden können, weil schon die Fragestellung absurd ist. Dein theoretisches Verständnis der Praxis ist inkonsistent. Und dein Ausspielen der Praxis gegen die Theorie läuft effektiv auf ein Plädoyer für Gedankenlosigkeit hinaus.


Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich massvollen und zielgerichteten Eingriffen in die Marktmechanismen durchaus was abgewinnen kann, wenn diese dem Ziel dienen den Markt den menschlichen Zielen nutzbar zu machen anstatt umgekehrt und wenn der Kern der Markwirtschaft erhalten bleibt, schliesslich ist dies der Motor, der die Grundlage fuer Wohlstand ist.

Fuer Dich mag das widerspruechlich erscheinen, ich bin jedoch nicht so wie Du in einer Ideologie gefangen, sondern ich gehe pragmatisch vor und bin absolut kein Fan reiner Lehren. Ich habe den Markt als nuetzliches Werkzeug erkannt, sehe ihn allerdings nicht als Selbstzweck und Allheilmittel. Ich will ihn nutzen und deshalb seine Funktionsfaehigkeit erhalten. Gleichzeitig will ich so in ihn eingreifen, dass er menschlichen Zwecken besser dienen kann als der voellig unregulierte Markt, in vollem Bewusstsein dessen, dass er dann in seiner Funktion teilweise behindert wird. Ich nehme allerdings diesen Tradeoff wissentlich in Kauf.
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beachbernie
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Beitrag(#2067896) Verfasst am: 12.09.2016, 08:01    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nur mal so als Hinweis: Derzeit sind viele Reedereien unter Druck und/oder in Existenznot. Der Hintergrund ist der erlahmende Welthandel, so dass enorme Überkapazitäten existieren. Die Mega-Containerschiffe werden nicht gefüllt, sondern liegen in den Häfen.

Insofern geht es hier nicht nur um die Frage eines bankrotten Unternehmens, sondern um eine Grundproblematik der unökonomischen Verschwendung von Ressourcen und Unterauslastung von Kapazitäten.

Too big too fail? Soll jetzt wieder die Allgemeinheit dafür zahlen ...-?



Es gibt zur Zeit zuviel Kapazitaet in diesem Bereich. Der Markt loest dies so auf, dass die am Schlechtesten aufgestellten Wettbewerber pleite gehen und so die Ueberkapazitaeten abgebaut werden. Man muss den Markt das nur machen lassen. Hinterher ist die Branche gesuender als vorher, weil die besseren Reedereien uebrig bleiben.

Und nein, nein, nein, es waere grundfalsch die Allgemeinheit dafuer zahlen zu lassen und marktwirtschaftlich unvernuenftig waere das sowieso.
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Skeptiker
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Beitrag(#2067897) Verfasst am: 12.09.2016, 08:04    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
... ich bin jedoch nicht so wie Du in einer Ideologie gefangen, sondern ich gehe pragmatisch vor und bin absolut kein Fan reiner Lehren. Ich habe den Markt als nuetzliches Werkzeug erkannt ...


Was sind denn das wieder für Buzz-Wörter? Mit den Augen rollen
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Beitrag(#2067899) Verfasst am: 12.09.2016, 08:29    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und nein, nein, nein, es waere grundfalsch die Allgemeinheit dafuer zahlen zu lassen und marktwirtschaftlich unvernuenftig waere das sowieso.


Evidenterweise waere es aus humanitaeren, oekologischen und volkswirtschaftlichen Gruenden voellig unverantwortlich, die betankten und beladenen Containerschiffe und deren Mannschaften einfach auf den Meeren schlicht zu "vergessen", um rein betriebswirtschaftlich dem Fetisch einer unsichtbaren Hand des Marktes konsequent zu huldigen.
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sünnerklaas
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Beitrag(#2067900) Verfasst am: 12.09.2016, 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nur mal so als Hinweis: Derzeit sind viele Reedereien unter Druck und/oder in Existenznot. Der Hintergrund ist der erlahmende Welthandel, so dass enorme Überkapazitäten existieren. Die Mega-Containerschiffe werden nicht gefüllt, sondern liegen in den Häfen.

Insofern geht es hier nicht nur um die Frage eines bankrotten Unternehmens, sondern um eine Grundproblematik der unökonomischen Verschwendung von Ressourcen und Unterauslastung von Kapazitäten.

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Mein Vorschlag geht dahin, dass hier eine Regulierung her muss. Und da gibt es eine, die sich auf dem Pauschalreisemarkt bereits seit vielen Jahren bewährt hat. So eine für alle weltweit verpflichtende Transportausfallversicherung berührt die Abwilcklung eines Insolvenzverfahrens erst einmal nicht. Sie sorgt dafür, dass Schiffe eine insolventen Reederei einen Hafen anlaufen können, die Kosten im Hafen im Insovenzfall gedeckt sind und - das ist ganz wichtig - die Kunden, die Fracht auf den Schiffen haben - an ihre Waren kommen können. Letztere haben die Insolvenz nicht zu verantworten; ihnen drohen beim status quo aber horrende Ausfälle. Mit so einer Regulierung kann man Kettenreaktionen unterbinden - ohne dass dafür Steuergelder aufgewandt werden müssen.
Und die Kosten, die pro Container da anfallen wären überschaubar:

Nur eine theoretische Überlegung:
2010 waren 27,5 Mio Überseecontainer weltweit unterwegs. Um auf die jetzt fälligen 12,5 Mrd. Euro zu kommen, würde eine Jahresprämie von 454 Euro pro Container ausreichen. Bezogen auf den Inhalt solcher Überseecontainer mit z.B. mehreren hundert Paketen läge die finanzielle Belastung des Endkunden im Centbereich. Und wenn alle die Prämie zahlen müssen, entsteht auch niemandem ein Wettbewerbsnachteil.
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sünnerklaas
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Beitrag(#2067902) Verfasst am: 12.09.2016, 09:00    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nur mal so als Hinweis: Derzeit sind viele Reedereien unter Druck und/oder in Existenznot. Der Hintergrund ist der erlahmende Welthandel, so dass enorme Überkapazitäten existieren. Die Mega-Containerschiffe werden nicht gefüllt, sondern liegen in den Häfen.

Insofern geht es hier nicht nur um die Frage eines bankrotten Unternehmens, sondern um eine Grundproblematik der unökonomischen Verschwendung von Ressourcen und Unterauslastung von Kapazitäten.

Too big too fail? Soll jetzt wieder die Allgemeinheit dafür zahlen ...-?



Es gibt zur Zeit zuviel Kapazitaet in diesem Bereich. Der Markt loest dies so auf, dass die am Schlechtesten aufgestellten Wettbewerber pleite gehen und so die Ueberkapazitaeten abgebaut werden. Man muss den Markt das nur machen lassen. Hinterher ist die Branche gesuender als vorher, weil die besseren Reedereien uebrig bleiben.

Und nein, nein, nein, es waere grundfalsch die Allgemeinheit dafuer zahlen zu lassen und marktwirtschaftlich unvernuenftig waere das sowieso.


Auf dem Markt der Containerschiffe läuft seit längerer Zeit ein sehr ungesunder Wettbewerb um die grössten Schiffe. Es geht nicht mehr darum, wer die beste Qualität und das beste Preis-Leistungsverhältnis liefert, sondern, wer die grössten Schiffe hat, die für am wenigsten Geld gebaut wurden. Die Größe der Schiffe dient also der Protzerei und nicht der Optimierung des Betriebs.
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sünnerklaas
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Beitrag(#2067903) Verfasst am: 12.09.2016, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
... ich bin jedoch nicht so wie Du in einer Ideologie gefangen, sondern ich gehe pragmatisch vor und bin absolut kein Fan reiner Lehren. Ich habe den Markt als nuetzliches Werkzeug erkannt ...


Was sind denn das wieder für Buzz-Wörter? Mit den Augen rollen


Wieso - er hat doch recht.
Die Ursache für Marktversagen liegt in der Regel in fehlenden Regulierungen. Das Problem ist doch, dass viele Anhänger "reiner, unverkürzter Lehren" die Freie Marktwirtschaft mit Anarchie und Faustrecht verwechseln.
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fwo
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Beitrag(#2067904) Verfasst am: 12.09.2016, 09:13    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ Tarvoc


Um die Beantwortung meiner Frage hast Du Dich mal wieder gedrueckt.


Wie soll in der Situation jetzt staatlicherseits verfahren werden?

1. Im Wesentlich nichts tun und die Reederei pleite gehen lassen. (Mein Vorschlag)

2. Bailout mit Steuermitteln.

3. Das bankrotte Unternehmen durch den Staat uebernehmen und kuenftige Verluste aus Steuermitteln ausgleichen.

What will it be?

Wieso ist es eigentlich für Dich sicher, dass künftig weiterhin Verluste anfallen, wenn der Staat den Laden übernimmt?


Das Unternehmen ist pleite, d.h. sein Geschaeftsmodell funktioniert nicht. Selbst eine erfolgreiche Saniererung wuerde bedeuten, dass zunaechst erst mal weiter Verlust gemacht wird und dass zusaetzlich Geld fuer den Umbau des Unternehmens locker gemacht werden muss.


fwo hat folgendes geschrieben:
Wieso meinst Du, dass ein Bailout Steuergelder kosten würde?


Wo soll das Geld dafuer sonst herkommen? Woher kam das Geld fuer den Bankenbailout bei der Subprimekrise?

fwo hat folgendes geschrieben:
Dieses Märchen, dass staatliches Handeln grundsätzlich kaufmännisch schlechter ist als privates solltest Du mal langsam fallen lassen.


Habe ich dieses "Maerchen" denn tatsaechlich erzaehlt? Wenn die Reederei nach einer eventuellen Uebernahme durch den Staat weiter Verluste schreibt, dann wuerde das nicht bedeuten, dass der Staat hier schlechter wirtschaftet als die privaten Eigner zivor. Immerhin haben die das Unternehmen in die Pleite gefuehrt. Schlechter geht's wohl kaum.

fwo hat folgendes geschrieben:
Normalerweise verdienen Private daran, wenn ein Riese stirbt - warum soll nicht der Staat dran verdienen?


Du weisst wie die daran verdienen? Die gliedern werthaltige Unternehmensteile aus, verhoekern die und schmeissen den Rest weg. Soll der Staat das machen?

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich fände es sogar gut, wenn der Staat Gesetze dafür macht, dass er daran verdient, wenn er eingreift.


Verdienen tut man nicht dadurch, dass man ein Gesetz macht, sondern durch kaufmaennisches Handeln. Dieses kaufmaennische Handeln sieht bei der Verwertung von Pleiteunternehmen meist ziemlich haesslich aus und ist einer Wiederwahl einer Regierung nicht unbedingt foerderlich.

Man kann aber Gesetze machen, die dem Staat einen Handelsvorteil sichern, wenn er eine Firma aufgreift. z.B. indem man in so einem Fall eine Verstaatlichung macht, bei der der Preis vom erzielbaren Erlös abhängt.

Ich weiß, wie das aussieht, wenn Private an Firmenpleiten verdienen. Es ist die selbe Tour, wie bestimmte amerikanische Investoren zum Teil auch an vormals gesunden Firmen verdienen, aber wenn eine Firma mal nicht zu retten ist, dann ist sie nicht zu retten - warum soll dann ein amerikanischer Hedge-Fond an ihrer Filettierung verdienen und nicht der Staat?

Ich bin auch dafür, dass der Staat Geld zuschießen kann, allerdings immer unter der Bedingung von Sicherheiten außerhalb einer möglichen Konkursmasse, z.B. einer ensprechenden Anteilsübereignung an ihn mit einem Rückkaufsrecht. Das ist das, weas ich meinte als ich sagte, dass ein Bailout keine Steuergelder kosten muss. Wenn keine normalen Kreditgeber mehr da sind, macht der Staat das zu seinen Bedingungen. Die müssen nicht marktüblich sein. Aber dazu bedarf es einer gesetzlichen Grundlage, im Prinziop sind wir auch da dann beim Thema Enteignung.
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Beitrag(#2067910) Verfasst am: 12.09.2016, 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
... ich bin jedoch nicht so wie Du in einer Ideologie gefangen, sondern ich gehe pragmatisch vor und bin absolut kein Fan reiner Lehren. Ich habe den Markt als nuetzliches Werkzeug erkannt ...


Was sind denn das wieder für Buzz-Wörter? Mit den Augen rollen


Wieso - er hat doch recht.
Die Ursache für Marktversagen liegt in der Regel in fehlenden Regulierungen. Das Problem ist doch, dass viele Anhänger "reiner, unverkürzter Lehren" die Freie Marktwirtschaft mit Anarchie und Faustrecht verwechseln.


Dass da immer gleich in Extremen gedacht werden muß, wenn gelegentlich/öfters mal/regelmäßig Regularien fehlen, erschreckt mich auch immer dabei.
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Beitrag(#2067961) Verfasst am: 12.09.2016, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Auf dem Markt der Containerschiffe läuft seit längerer Zeit ein sehr ungesunder Wettbewerb um die grössten Schiffe. Es geht nicht mehr darum, wer die beste Qualität und das beste Preis-Leistungsverhältnis liefert, sondern, wer die grössten Schiffe hat, die für am wenigsten Geld gebaut wurden.

Ist bei Fluggesellschaften ähnlich, kleinere Flugzeuge werden ausgeflottet und immer grössere dafür angeschafft. Damit lassen sich die Sitzplatzkosten senken. Allerdings kriegt man die auf kleineren Flughäfen kaum noch voll.
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Beitrag(#2067964) Verfasst am: 12.09.2016, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Auf dem Markt der Containerschiffe läuft seit längerer Zeit ein sehr ungesunder Wettbewerb um die grössten Schiffe. Es geht nicht mehr darum, wer die beste Qualität und das beste Preis-Leistungsverhältnis liefert, sondern, wer die grössten Schiffe hat, die für am wenigsten Geld gebaut wurden.

Ist bei Fluggesellschaften ähnlich, kleinere Flugzeuge werden ausgeflottet und immer grössere dafür angeschafft. Damit lassen sich die Sitzplatzkosten senken. Allerdings kriegt man die auf kleineren Flughäfen kaum noch voll.


Viele Fluggesellschaften sitzen auf großen Überkapazitäten. Das kann auf die Dauer nicht gut gehen. Ein schönes Beispiel für eine Airline, die eigentlich niemand braucht, ist die Air Berlin. Eigentlich lag deren Geschäft im Bereich der Charterflüge für Pauschalreiseveranstalter. Dann hat man geglaubt, man könne das Liniengeschäft mit Billig-Angeboten aufmischen. Sowas kann aber nicht funktionieren. Linienflüge gehören zur Daseinsvorsorge - Charterflüge dem Amüsement. Das System der Charterflüge läuft auch organisatorisch komplett anders, als das der Linienflüge.
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Beitrag(#2067971) Verfasst am: 12.09.2016, 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Auf dem Markt der Containerschiffe läuft seit längerer Zeit ein sehr ungesunder Wettbewerb um die grössten Schiffe. Es geht nicht mehr darum, wer die beste Qualität und das beste Preis-Leistungsverhältnis liefert, sondern, wer die grössten Schiffe hat, die für am wenigsten Geld gebaut wurden.

Ist bei Fluggesellschaften ähnlich, kleinere Flugzeuge werden ausgeflottet und immer grössere dafür angeschafft. Damit lassen sich die Sitzplatzkosten senken. Allerdings kriegt man die auf kleineren Flughäfen kaum noch voll.


Viele Fluggesellschaften sitzen auf großen Überkapazitäten. Das kann auf die Dauer nicht gut gehen. Ein schönes Beispiel für eine Airline, die eigentlich niemand braucht, ist die Air Berlin. Eigentlich lag deren Geschäft im Bereich der Charterflüge für Pauschalreiseveranstalter. Dann hat man geglaubt, man könne das Liniengeschäft mit Billig-Angeboten aufmischen. Sowas kann aber nicht funktionieren. Linienflüge gehören zur Daseinsvorsorge - Charterflüge dem Amüsement. Das System der Charterflüge läuft auch organisatorisch komplett anders, als das der Linienflüge.

Das ist aber ein Wissensproblem sowohl in der Privatwirtschaft als auch bei Staatsunternehmen. Du und wenige andere besitzen ein vollumfängliches Wissen zur Luft- und Seeschifffahrt. Das kannst du nicht bei allen Entscheidungsträgern voraussetzen. Und dann ist es mir lieber, wenn ein Manager das private Kapital von beachbernie in den Sand setzt als ein Politiker mein Steuergeld.
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Beitrag(#2067982) Verfasst am: 12.09.2016, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich massvollen und zielgerichteten Eingriffen in die Marktmechanismen durchaus was abgewinnen kann [...]. Fuer Dich mag das widerspruechlich erscheinen [...]

Langsam hast du dir den zehn-Stunden Picard Facepalm wirklich verdient.

Der Widerspruch ist nicht, dass du in Marktmechanismen eingreifen willst, sondern dass du trotzdem schreibst, man sollte in die Marktmechanismen lieber nicht eingreifen. Du willst den Kuchen gleichzeitig essen und behalten.
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 12.09.2016, 16:27, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#2067984) Verfasst am: 12.09.2016, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
... ich bin jedoch nicht so wie Du in einer Ideologie gefangen, sondern ich gehe pragmatisch vor und bin absolut kein Fan reiner Lehren. Ich habe den Markt als nuetzliches Werkzeug erkannt ...

Was sind denn das wieder für Buzz-Wörter? Mit den Augen rollen

beachbernie glaubt, ein in seinem Wortsinne selbstorganisierendes, ergo nicht handhabbares System könne ein Werkzeug sein. Mit den Augen rollen zwinkern

Magisches Denken ist eben immer noch recht weit verbreitet...
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