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Er designs, sie hat recycled, und alle sind chatting

 
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#117636) Verfasst am: 21.04.2004, 11:44    Titel: Er designs, sie hat recycled, und alle sind chatting Antworten mit Zitat

Er designs, sie hat recycled, und alle sind chatting

Wie werden eigentlich englische Wörter in deutscher Schriftsprache behandelt; kann man sie deklinieren und konjugieren wie deutsche Wörter? Oder gelten für sie andere Regeln? Ein paar Gedanken über die Einbürgerung von Fremdwörtern.
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#117646) Verfasst am: 21.04.2004, 12:16    Titel: Re: Er designs, sie hat recycled, und alle sind chatting Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Er designs, sie hat recycled, und alle sind chatting

Wie werden eigentlich englische Wörter in deutscher Schriftsprache behandelt; kann man sie deklinieren und konjugieren wie deutsche Wörter? Oder gelten für sie andere Regeln? Ein paar Gedanken über die Einbürgerung von Fremdwörtern.

zumindest das "chatting" läßt sich viel griffiger durch "am quatschen sein" ausdrücken. Mr. Green
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#117647) Verfasst am: 21.04.2004, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ist schon irgendwie traurig, wenn manche Leute aufgrund der Anglizismen ansonsten einfache Artikel in Fernsehzeitschriften nicht mehr verstehen können.
So kam beispielsweise vor Jahren mein Opa (der ja wie die meisten seiner Generation nie Englisch gelernt hatte) beim Lesen eines Artikels der Zeitschrift "TV Movie" nicht mehr mit.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#117655) Verfasst am: 21.04.2004, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Ist schon irgendwie traurig, wenn manche Leute aufgrund der Anglizismen ansonsten einfache Artikel in Fernsehzeitschriften nicht mehr verstehen können.
So kam beispielsweise vor Jahren mein Opa (der ja wie die meisten seiner Generation nie Englisch gelernt hatte) beim Lesen eines Artikels der Zeitschrift "TV Movie" nicht mehr mit.

ich sehe da keinen unterschied im verständnis zwischen den opas und dem jungvolk, sondern mehr in der attitude.
die einen verwenden halt, was sie nicht verstehen, trotzdem locker drauflos, während die anderen sich weigern, sachen zu verwenden, die sie nicht kennen.

daher spricht auch alle welt von threads statt von strängen. Teufel
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#117665) Verfasst am: 21.04.2004, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Ist schon irgendwie traurig, wenn manche Leute aufgrund der Anglizismen ansonsten einfache Artikel in Fernsehzeitschriften nicht mehr verstehen können.
So kam beispielsweise vor Jahren mein Opa (der ja wie die meisten seiner Generation nie Englisch gelernt hatte) beim Lesen eines Artikels der Zeitschrift "TV Movie" nicht mehr mit.

ich sehe da keinen unterschied im verständnis zwischen den opas und dem jungvolk, sondern mehr in der attitude.
die einen verwenden halt, was sie nicht verstehen, trotzdem locker drauflos, während die anderen sich weigern, sachen zu verwenden, die sie nicht kennen.

daher spricht auch alle welt von threads statt von strängen. Teufel

Nun, man sollte zwischen dem aktiven Gebrauch und einem passiven Konsumieren unterscheiden.
Im oben beschriebenen Fall handelte es sich nicht um ein Sichweigern, Anglizismen zu verstehen, sondern um ein tatsächliches Verständnisproblem. Wo liegt der Sinn, wenn jemand für einen deutschen Text ein Englisch-Deutsch-Wörterbuch braucht?
Meine Generation kann ja fast durchweg Englisch. Jemand wie Du, der - wie ich Deinem Profil entnehme - auch Übersetzer ist, hat da kein Problem.
Du solltest Dich aber einmal in die Lage von Menschen versetzen, die von Fremdsprachen an sich keine Ahnung haben, weil sie in ihrer Schule nicht unterrichtet wurden. Wenn ich zu Besuch war, fragte mich mein Opa, was denn dieses und jenes Wort bedeutet. Da fiel mir erst richtig auf, wie dermaßen übertrieben in manchen deutschen Artikeln Gebrauch von der englischen Sprache gemacht wird.
Muß man wirklich von einer "Leinwand-Beauty" sprechen? Geht "Leinwandschönheit" auf einmal nicht mehr? Muß man wirklich "Movie" sagen anstelle von "Film"?
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#117680) Verfasst am: 21.04.2004, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Ist schon irgendwie traurig, wenn manche Leute aufgrund der Anglizismen ansonsten einfache Artikel in Fernsehzeitschriften nicht mehr verstehen können.
So kam beispielsweise vor Jahren mein Opa (der ja wie die meisten seiner Generation nie Englisch gelernt hatte) beim Lesen eines Artikels der Zeitschrift "TV Movie" nicht mehr mit.

ich sehe da keinen unterschied im verständnis zwischen den opas und dem jungvolk, sondern mehr in der attitude.
die einen verwenden halt, was sie nicht verstehen, trotzdem locker drauflos, während die anderen sich weigern, sachen zu verwenden, die sie nicht kennen.

daher spricht auch alle welt von threads statt von strängen. Teufel

Nun, man sollte zwischen dem aktiven Gebrauch und einem passiven Konsumieren unterscheiden.
Im oben beschriebenen Fall handelte es sich nicht um ein Sichweigern, Anglizismen zu verstehen, sondern um ein tatsächliches Verständnisproblem. Wo liegt der Sinn, wenn jemand für einen deutschen Text ein Englisch-Deutsch-Wörterbuch braucht?
Meine Generation kann ja fast durchweg Englisch. Jemand wie Du, der - wie ich Deinem Profil entnehme - auch Übersetzer ist, hat da kein Problem.

danke für die beförderung. Lachen
(daß ein guter übersetzer weniger probleme hätte als ein schlechter, bezweifle ich mal ansatzweise.)
Zitat:
Du solltest Dich aber einmal in die Lage von Menschen versetzen, die von Fremdsprachen an sich keine Ahnung haben, weil sie in ihrer Schule nicht unterrichtet wurden. Wenn ich zu Besuch war, fragte mich mein Opa, was denn dieses und jenes Wort bedeutet. Da fiel mir erst richtig auf, wie dermaßen übertrieben in manchen deutschen Artikeln Gebrauch von der englischen Sprache gemacht wird.
Muß man wirklich von einer "Leinwand-Beauty" sprechen? Geht "Leinwandschönheit" auf einmal nicht mehr? Muß man wirklich "Movie" sagen anstelle von "Film"?

ich spreche klammheimlich sowieso von einer ταινια. Mr. Green
aber ich widerspreche dir ja gar nicht.
ich weise nur darauf hin, daß die (meist) jüngeren leute, die mit anglizismen um sich schmeißen, das nicht etwa tun, weil sie mehr verständnis von dem hätten, was sie da zum munde herauslassen. und daß ältere leute halt oft nicht bereit sind, diese vorspiegelung falscher tatsachen mitzuspielen.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#117756) Verfasst am: 21.04.2004, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:

ich weise nur darauf hin, daß die (meist) jüngeren leute, die mit anglizismen um sich schmeißen, das nicht etwa tun, weil sie mehr verständnis von dem hätten, was sie da zum munde herauslassen. und daß ältere leute halt oft nicht bereit sind, diese vorspiegelung falscher tatsachen mitzuspielen.

Gut beobachtet!
Diejenigen, die Anglizismen verwenden, kennen oft eben nur die deutsche Übersetzung des Wortes nicht. Sie wissen zwar aus dem Kontext heraus, was es bedeutet, können aber trotzdem keine Brücke zum Deutschen schlagen. Z.b. Viktor Klimas legendärer "Selbstständigen-Approach".

Dadurch, dass Englisch so wichtig ist und viel wichtige Information, Bücher, etc. nur auf Englisch zur Verfügung. Neue Konzepte lernt man somit auf Englisch und hat kein passendes deutsches Wort zur verfügung.

Erst heute bin ich in einem Buch auf "Intellectual Attribution Bias" und "Confirmation Bias" gestoßen. Beides sind wichtige Konzepte. Leider habe ich keine Übersetzung gefunden. Mir würde allerhöchstens "Selbstüberschätzung" und "Vorurteil" einfallen, was die Sache aber nur grob trifft. Es gibt sicher psychologische Fachbegriffe dafür, aber leider habe ich keine gefunden. Traurig
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#118201) Verfasst am: 23.04.2004, 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Schön die Überschrift ist dumm. Denn "er designt, sie hat recycelt und alle sind am chatten" ist in der deutschen Alltagssprache kein Problem.

Interessanterweise gehen Sprachwissenschaftler entgegen aller Realität davon aus, dass ein importiertes Verb zunächst auch seine Morphologie mitbringt. In den Pidgin-Sprachen, in denen das bisher beobachtet wurde war das auch so.
Der Import in eine bestehende Sprache mit stabiler, hoher Sprecherzahl wie deutsch stellt sich hier aber völlig anders dar und ist so gut wie unerforscht.

Obwohl der deutsche Präsenz Perfekt (am chatten sein) von vielen Studenten die in letzter Zeit anfingen schon als falsch angesehen wird, bestenfalls noch als rheinisch-dialektal.

Allgemein zum Thema: Dr. Rudi Keller: Der so genannte Sprachverfall
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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