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Präsidentschaftswahl in Frankreich 2017
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Beitrag(#2092397) Verfasst am: 23.04.2017, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
nochmal:
Le Pen ist rechtsextrem, Méluche ist linksextrem
(Sozialkunde: Ringtheorie, sagt dir das was?)

er war mal Sozialist, das ist aber schon lange her, inzwischen ist er sehr viel weiter links aussen, ziemlich nahe an der linken Aussenmauer, (zwar noch nicht ganz soweit wie Poutou oder Arthaud, da passt kein Blätchen Zigarettenpapier mehr zwischen...).
Nicht zu verwechseln mit Sozialdemokrat oder Sozialist, das war er mal, das ist er aber nicht mehr,
seine Partei nennt sich Front de gauche (Linksfront), für die Présidentielles mal schnell in La France Insoumise umgetauft, klingt besser...

mit Mélenchon und LePen stünden zwei Extreme zur Wahl: der eine links, die andere rechts
beide anti-EU und wollen aus der EU raus (die Folgen wären noch katastrophaler als für GB, da die nie den Euro übernommen haben und beim Pfund geblieben waren und Frankreich nicht das Gegenstück zum Commonwealth hat, um das Ärgste abzufangen)
Front National gegen Front de Gauche...
daher eben: Pest oder Cholera

Was Méluche in seinem Wahlproramm fordert und was davon machbar ist, sind zwei Paar Stiefel
das hatte in den letzten 5 Jahren schon Hollande feststellen müssen...

und eine neue Verfassung ist auch nicht das Allheilmittel Mit den Augen rollen


Ja, nun beruhige dich mal wieder. Nicht der einzige Radikale und Linke Mélenchon und auch nicht der merkwürdige Fillon, sondern der Tochter-Abklatsch von Le Pen Snr. sowie der französische Schröder-Kopp Macron gehen in die Stichwahl:

Zitat:
Erste Hochrechnungen der französischen Sender France 2 und TF1 liegen vor und sehen Emannuel Macron und Marine Le Pen in der Stichwahl. Mélenchon und Fillon liegen demnach gleichauf auf Platz 3.

- Macron: 23,7 %
- Le Pen: 21,7 %
- Fillon: 19,5%
- Mélenchon: 19,5%


https://www.neues-deutschland.de/artikel/1048829.frankreich-entscheidet-macron-und-le-pen-knapp-vorne.html


Also bleibt in Frankreich alles, wie es war.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#2092400) Verfasst am: 23.04.2017, 19:34    Titel: Antworten mit Zitat

Queribus hat folgendes geschrieben:
nochmal: Le Pen ist rechtsextrem, Méluche ist linksextrem (Sozialkunde: Ringtheorie, sagt dir das was?) ...


Naja, vielleicht wurde Melenchon für 20% der Wähler ein akzeptabler Kandidat, weil sie nicht nur die Wahl zwischen "Arm ab" (einem Kandidaten mit neoliberalem Programm) oder "Kopf ab" (zur Marine gehen) haben wollten. Oder auch, daß man vielleicht mit einem Linken immer noch besser fahren und eher verhandeln könnte als mit einer Rechtsextremen Am Kopf kratzen.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 29.09.2006
Beiträge: 11045
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Beitrag(#2092401) Verfasst am: 23.04.2017, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Zitat:
- Macron: 23,7 %
- Le Pen: 21,7 %
- Fillon: 19,5%
- Mélenchon: 19,5%[/color]

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1048829.frankreich-entscheidet-macron-und-le-pen-knapp-vorne.html



Also bleibt in Frankreich alles, wie es war.


War doch nicht anders zu erwarten. Le Pen dürfte im zweiten Durchgang chancenlos sein - es sei denn, es käme der für ihren Erfolg dringend benötigte islamistische Terroranschlag. Optimal natürlich mit Bergen von Leichen.
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
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Wohnort: Avaricum

Beitrag(#2092402) Verfasst am: 23.04.2017, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Queribus hat folgendes geschrieben:
nochmal: Le Pen ist rechtsextrem, Méluche ist linksextrem (Sozialkunde: Ringtheorie, sagt dir das was?) ...


Naja, vielleicht wurde Melenchon für 20% der Wähler ein akzeptabler Kandidat, weil sie nicht nur die Wahl zwischen "Arm ab" (einem Kandidaten mit neoliberalem Programm) oder "Kopf ab" (zur Marine gehen) haben wollten. Oder auch, daß man vielleicht mit einem Linken immer noch besser fahren und eher verhandeln könnte als mit einer Rechtsextremen Am Kopf kratzen.


Nun, er ist an der Stichwahl vorbei gerauscht...

Méluche ist vor allem ein sehr guter Redner und im Vergleich zu vor 5 Jahren in seiner Ausdrucksweise "zahmer" geworden (nicht mehr nur Beschimpfungen, sondern vermehrt Argumente plus Humor), das macht für einige schon einen Unterschied, solang man nicht zu genau bzw hinter die Fassade guckt....

Macron ist verhältnismässig weniger "Arm ab" als Mélenchon, bei Licht betrachtet.

Und wie gesagt:
Zwischen Linksextrem (dazu gehört Méluche nun mal, egal ob dir das nun klar wird oder nicht) und Rechtsextrem ist gehopst wie gedopst... Reden kannst du mit Adolfine Le Pen genausowenig/genausoviel wie mit Hugo Mélenchon.
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sünnerklaas
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Anmeldungsdatum: 29.09.2006
Beiträge: 11045
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Beitrag(#2092403) Verfasst am: 23.04.2017, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Bei den deutschen Besorgtbürgern versuchen einige, sich das Ergebnis schön zu trinken - es überwiegt aber Wut und Enttäuschung. Sie hatten mit deutlich mehr für Le Pen gerechnet.
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Quéribus
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Wohnort: Avaricum

Beitrag(#2092404) Verfasst am: 23.04.2017, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
nochmal:
Le Pen ist rechtsextrem, Méluche ist linksextrem
(Sozialkunde: Ringtheorie, sagt dir das was?)

er war mal Sozialist, das ist aber schon lange her, inzwischen ist er sehr viel weiter links aussen, ziemlich nahe an der linken Aussenmauer, (zwar noch nicht ganz soweit wie Poutou oder Arthaud, da passt kein Blätchen Zigarettenpapier mehr zwischen...).
Nicht zu verwechseln mit Sozialdemokrat oder Sozialist, das war er mal, das ist er aber nicht mehr,
seine Partei nennt sich Front de gauche (Linksfront), für die Présidentielles mal schnell in La France Insoumise umgetauft, klingt besser...

mit Mélenchon und LePen stünden zwei Extreme zur Wahl: der eine links, die andere rechts
beide anti-EU und wollen aus der EU raus (die Folgen wären noch katastrophaler als für GB, da die nie den Euro übernommen haben und beim Pfund geblieben waren und Frankreich nicht das Gegenstück zum Commonwealth hat, um das Ärgste abzufangen)
Front National gegen Front de Gauche...
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Was Méluche in seinem Wahlproramm fordert und was davon machbar ist, sind zwei Paar Stiefel
das hatte in den letzten 5 Jahren schon Hollande feststellen müssen...

und eine neue Verfassung ist auch nicht das Allheilmittel Mit den Augen rollen


Ja, nun beruhige dich mal wieder. Nicht der einzige Radikale und Linke Mélenchon und auch nicht der merkwürdige Fillon, sondern der Tochter-Abklatsch von Le Pen Snr. sowie der französische Schröder-Kopp Macron gehen in die Stichwahl:

Zitat:
Erste Hochrechnungen der französischen Sender France 2 und TF1 liegen vor und sehen Emannuel Macron und Marine Le Pen in der Stichwahl. Mélenchon und Fillon liegen demnach gleichauf auf Platz 3.

- Macron: 23,7 %
- Le Pen: 21,7 %
- Fillon: 19,5%
- Mélenchon: 19,5%


https://www.neues-deutschland.de/artikel/1048829.frankreich-entscheidet-macron-und-le-pen-knapp-vorne.html


Also bleibt in Frankreich alles, wie es war.


ich bin ganz ruhig, ich hab nur versucht, dir zu zeigen, wes sich bei Méluche unter dem Etikett "insoumis" versteckt zwinkern

ich weiss, hab die vorläufigen Ergebnisse gerade im Fernsehen gesehen Cool
hätte schlimmer kommen können Schulterzucken manchmal ist es besser, es bleibt mehr oder weniger, wie es war, weil die eine oder andere Veränderung nicht unbedingt ein Wandel zum Besseren bedeuten... Mit den Augen rollen

Méluche ist nicht der einzige Radikale Linksextreme unter den Kandidaten: da sind noch Poutou und Arthaud (beide mehr oder weniger Marxisten/Trotzkisten), die sind aber so abgedreht in ihren Programmen, dass sie prozentmässig kaum ins Gewicht fallen. Poutou bringt es noch auf etwas Sympathiekapital, da er Humor hat, Arthaud ist nur verbissen.

Souverainisten waren ja auch mehrere am Start, nicht nur Le Pen, sondern auch Cheminade, Asselineau, Dupont-Aignan, die sind jeweils zwar konservativ, aber nicht rechtsextrem.

Hamon hatte ein paar gute Ideen dabei, aber ein grosser Teil seines Programms war derzeit einfach nicht durchziehbar.
Macron ist da realistischer, er hat zwar auch nicht 100%ig das beste, aber immerhin eins der weniger schlechten Programme.

Fillon wäre noch schlechter gewesen, von seinen Problemen mit Justizia mal ganz abgesehen, nur vom Programm her.
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Beitrag(#2092407) Verfasst am: 23.04.2017, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Denken wir mal, daß Macron relativ sicher zum Präsidenten gewählt wird.

Eine kleine Unwägbarkeit aber: Wie werden sich z.B. die Melenchon-Anhänger verhalten? Werden sie - wenn auch mit Bauchgrimmen und Ängsten, was der jetzt wieder an den Arbeitnehmerrechten drehen wird etc., und wenn nur, um LePen zu verhindern - Macron wählen oder werden sie der Wahl fernbleiben?
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Beitrag(#2092408) Verfasst am: 23.04.2017, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
nochmal:
Le Pen ist rechtsextrem, Méluche ist linksextrem
(Sozialkunde: Ringtheorie, sagt dir das was?)

er war mal Sozialist, das ist aber schon lange her, inzwischen ist er sehr viel weiter links aussen, ziemlich nahe an der linken Aussenmauer, (zwar noch nicht ganz soweit wie Poutou oder Arthaud, da passt kein Blätchen Zigarettenpapier mehr zwischen...).
Nicht zu verwechseln mit Sozialdemokrat oder Sozialist, das war er mal, das ist er aber nicht mehr,
seine Partei nennt sich Front de gauche (Linksfront), für die Présidentielles mal schnell in La France Insoumise umgetauft, klingt besser...

mit Mélenchon und LePen stünden zwei Extreme zur Wahl: der eine links, die andere rechts
beide anti-EU und wollen aus der EU raus (die Folgen wären noch katastrophaler als für GB, da die nie den Euro übernommen haben und beim Pfund geblieben waren und Frankreich nicht das Gegenstück zum Commonwealth hat, um das Ärgste abzufangen)
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Was Méluche in seinem Wahlproramm fordert und was davon machbar ist, sind zwei Paar Stiefel
das hatte in den letzten 5 Jahren schon Hollande feststellen müssen...

und eine neue Verfassung ist auch nicht das Allheilmittel Mit den Augen rollen


Ja, nun beruhige dich mal wieder. Nicht der einzige Radikale und Linke Mélenchon und auch nicht der merkwürdige Fillon, sondern der Tochter-Abklatsch von Le Pen Snr. sowie der französische Schröder-Kopp Macron gehen in die Stichwahl:

Zitat:
Erste Hochrechnungen der französischen Sender France 2 und TF1 liegen vor und sehen Emannuel Macron und Marine Le Pen in der Stichwahl. Mélenchon und Fillon liegen demnach gleichauf auf Platz 3.

- Macron: 23,7 %
- Le Pen: 21,7 %
- Fillon: 19,5%
- Mélenchon: 19,5%


https://www.neues-deutschland.de/artikel/1048829.frankreich-entscheidet-macron-und-le-pen-knapp-vorne.html


Also bleibt in Frankreich alles, wie es war.


ich bin ganz ruhig, ich hab nur versucht, dir zu zeigen, wes sich bei Méluche unter dem Etikett "insoumis" versteckt zwinkern


Ich war bei Mélenchon nicht einverstanden mit seinen nationalen Attitüden, die ich aufmerksam registriert habe. Die Hoffnung war allerdings eine Politik für ein sozialeres, arbeitnehmerfreundliches, ökologisches und friedliches Europa. Das ist schwer zu erkämpfen, wie man an Griechenland gesehen hat, wo Tsipras nach kurzer Zeit kapituliert hat und nun ein braves Schaf ist.

Quéribus hat folgendes geschrieben:
ich weiss, hab die vorläufigen Ergebnisse gerade im Fernsehen gesehen Cool
hätte schlimmer kommen können Schulterzucken manchmal ist es besser, es bleibt mehr oder weniger, wie es war, weil die eine oder andere Veränderung nicht unbedingt ein Wandel zum Besseren bedeuten... Mit den Augen rollen


Mélenchon wäre einen Versuch wert. Warum nicht ein bisschen lateinamerikanischen Samba in Europa? Besser als die (M)Arschmusik Europas allemal.

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Méluche ist nicht der einzige Radikale Linksextreme unter den Kandidaten: da sind noch Poutou und Arthaud (beide mehr oder weniger Marxisten/Trotzkisten), die sind aber so abgedreht in ihren Programmen, dass sie prozentmässig kaum ins Gewicht fallen. Poutou bringt es noch auf etwas Sympathiekapital, da er Humor hat, Arthaud ist nur verbissen.


Die kenne ich beide nicht. Aber Mélenchon finde ich kämpferisch, witzig und klug. Und er hat viele Anhänger unter jüngeren Leuten.

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Hamon hatte ein paar gute Ideen dabei, aber ein grosser Teil seines Programms war derzeit einfach nicht durchziehbar.
Macron ist da realistischer, er hat zwar auch nicht 100%ig das beste, aber immerhin eins der weniger schlechten Programme.

Fillon wäre noch schlechter gewesen, von seinen Problemen mit Justizia mal ganz abgesehen, nur vom Programm her.


Macron und Fillon sind für mich indiskutabel.

Ich kann nur den folgenden Kommentar unterstreichen:

Zitat:
Der linke Europaabgeordnete Fabio De Masi sieht die französische Sozialdemokratie »in Scherben«. Die aussichtslose Kandidatur von Benoît Hamon habe »leider einen Ausweg aus der Kürzungspolitik blockiert«. Mit Blick auf das Abschneiden des linken Kandidaten Mélenchon sagte er, viele vor allem jüngere Franzosen hätten »für den französischen Bernie Sanders« votiert. Mélenchons Bewegung »La France Insoumise« werde »Frankreich und Europa verändern - jenseits des Investmentbankers und französischen Gerhard Schröders Emmanuel Macron und der Demagogin Marine Le Pen«. Die Linke in Europa könne »gewinnen, wenn sie es richtig anpackt, klare Kante zeigt und Hoffnung stiftet. Die etablierten Volksparteien sind nunmehr Splitterparteien, die auch die Mittelschicht der Gesellschaft nicht mehr erreichen«, so De Masi.

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1048829.frankreich-entscheidet-macron-und-le-pen-knapp-vorne.html


Genau wie in den USA haben die Menschen den Neoliberalismus, die Kriegspolitik und die Umweltzerstörung satt. Dort wurde Sanders parteiintern von der amerikanischen Margret Thatcher namens Hillary Clinton gestoppt, in Frankreich stoppten die Linken sich gegenseitig durch ihre Spaltung.

Nun muss man in die Zukunft gucken. In ein paar Monaten gibt es Bundestagswahlen in der BRDDR. Auch dabei wird es vorranigig darum gehen, die LINKEN klein zu halten und den neoliberalen Senf fortzuführen. Hier sind die politischen Aussichten eigentlich noch übler als bei euch drüben in Frankreich ...-
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Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3883

Beitrag(#2092411) Verfasst am: 23.04.2017, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ich freue mich für Emmanuel Macron.
Ein Kandidat der Vernunft und pro Europa.
Möge er Frankreichs Präsident werden!

Nieder mit dem Front National und nieder mit Marine Le Pen!
Die Kandidatin des Hasses, der Intoleranz und der Spaltung.
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72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Skeptiker
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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2092413) Verfasst am: 23.04.2017, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Zitat:
- Macron: 23,7 %
- Le Pen: 21,7 %
- Fillon: 19,5%
- Mélenchon: 19,5%[/color]

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1048829.frankreich-entscheidet-macron-und-le-pen-knapp-vorne.html


Also bleibt in Frankreich alles, wie es war.


War doch nicht anders zu erwarten. Le Pen dürfte im zweiten Durchgang chancenlos sein - es sei denn, es käme der für ihren Erfolg dringend benötigte islamistische Terroranschlag. Optimal natürlich mit Bergen von Leichen.


Es ist aber - wie Riexinger schon sagt - unbefriedigend, allein schon die Verhinderung der extremen bürgerlichen Rechten (Le Pen, AfD) als Ziel anzusehen. Sicher, im Vergleich mit all diesen Dr. Frankensteins sehen zunächst mal selbst die Stumpfkonservativen aus wie schöne Grazien - jedenfalls bei Sonnenuntergang.

Wenn aber die Sonne wieder aufgeht und man entdeckt neben sich im Bett Quasimodo, dann geht quasi der alte Alptraum weiter ...-
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2092419) Verfasst am: 23.04.2017, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Wieviel hatten die LePenner eigentlich beim letzten Mal?
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luc
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Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2598
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2092421) Verfasst am: 23.04.2017, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

Uffffff. Ich bin erleichtert. Die Le Pen hat keine Chancen Präsidentin zu werden.
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göttertod
Atheist und Zweifelsäer



Anmeldungsdatum: 20.08.2004
Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg

Beitrag(#2092433) Verfasst am: 24.04.2017, 07:47    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-04/praesidentenwahl-emmanuel-macron-marine-le-pen-wahlprogramm-frankreich

Zitat:
Auch der Linke Mélenchon war sichtlich enttäuscht von seinem knappen Scheitern in der ersten Runde und konnte sich nicht zu einer Wahlempfehlung für Macron durchringen. Nun sollen die Komitees seiner Partei, also die Mitglieder entscheiden, ob sie offiziell für Macron stimmen wollen – oder ob sie sich möglicherweise enthalten oder ungültig wählen. Macrons wirtschaftsliberales Programm ist für die Anhänger Mélenchons schwer zu unterstützen. "Wir bedauern", sagte Mélenchons Sprecher Alexis Corbières, "dass wir uns nun hinter eine neoliberale Politik stellen sollen, die Frankreich und Europa ausbluten lässt."

Macron wird es nicht leicht haben, die großen Verlierer dieser Wahl, die etablierten Sozialisten und Konservativen, geschlossen auf seine Seite zu ziehen.

Wahrscheinlich werden die Nichtwähler so zahlreich sein wie nie.


oder manche denken sich, sie wählen das kleinere Übel - Le Pen
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Quéribus
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Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5942
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#2092448) Verfasst am: 24.04.2017, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

göttertod hat folgendes geschrieben:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-04/praesidentenwahl-emmanuel-macron-marine-le-pen-wahlprogramm-frankreich

Zitat:
Auch der Linke Mélenchon war sichtlich enttäuscht von seinem knappen Scheitern in der ersten Runde und konnte sich nicht zu einer Wahlempfehlung für Macron durchringen. Nun sollen die Komitees seiner Partei, also die Mitglieder entscheiden, ob sie offiziell für Macron stimmen wollen – oder ob sie sich möglicherweise enthalten oder ungültig wählen. Macrons wirtschaftsliberales Programm ist für die Anhänger Mélenchons schwer zu unterstützen. "Wir bedauern", sagte Mélenchons Sprecher Alexis Corbières, "dass wir uns nun hinter eine neoliberale Politik stellen sollen, die Frankreich und Europa ausbluten lässt."

Macron wird es nicht leicht haben, die großen Verlierer dieser Wahl, die etablierten Sozialisten und Konservativen, geschlossen auf seine Seite zu ziehen.

Wahrscheinlich werden die Nichtwähler so zahlreich sein wie nie.


oder manche denken sich, sie wählen das kleinere Übel - Le Pen


ich würd zwar eher sagen, wer Le Pen wählt, denkt eben nicht... Mit den Augen rollen
vor allem, weil sie alles andere als das kleinere Übel ist Böse

wenn ich das Haifischgrinsen von der nur sehe, wird mir übel Erbrechen
ganz der Papa, nur dass der weniger wirklich Macht wollte, sondern vielmehr auf Quertreiberei (so als permanenter Störfaktor/Sandkorn im Getriebe) aus war
Tochter und Enkelin sind dagegen wirklich machtversessen skeptisch

Macron ist nicht die Idealbesetzung (das ist eigentlich keiner, fast alle Programme hatten sowohl ein paar gute Ideen als auch etliche Schwachpunkte*), aber er ist einer der am wenigsten schlechten

*
- Le Pen kann man unbesehen in die Tonne kloppen, falls da was positives drin zu sein scheint, ist es nur Augenschein/glatte Lüge zum Zweck des Stimmenfangs
- bei Poutou und Arthaud ist zwar nicht viel positives drin, aber die sind wenigstens soweit ehrlich und meinen wirklich, was sie fordern (was das Ganze nicht weniger beunruhigend macht, aber immerhin...)


wer immer Präsident wird (und wie es aussieht, wird das wohl Macron sein), dem stehen dieses Jahr noch die élections législatives bevor, die Wahlen für die Abgeordneten zur Assemblée Nationale.
Und das Ergebnis kann dann schon mal den Handlungsspielraum des Präsidenten beeinschränken, je nachdem, wie die Mehrheitsverhältnisse ausfallen...
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luc
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Beitrag(#2092451) Verfasst am: 24.04.2017, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Schicksalhaft könnten jetzt aber die Parlamentswahlen im Juni sein, denn der nette Macron muss irgendwann mal regieren und dann könnte es verdammt schwierig werden. Frankreich ist noch nicht raus aus dem Schlamassel.

Zuletzt bearbeitet von luc am 24.04.2017, 13:20, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#2092461) Verfasst am: 24.04.2017, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Schicksalhaft könnten jetzt aber die Parlamentswahlen im Juni., denn der nette Macron muss irgendwann mal regieren und dann könnte es verdammt schwierig werden. Frankreich ist noch nicht raus aus dem Schlamassel.


Nennt man Cohabitation dachte ich mir.
Das gabs schon einige Male. Scheint doch zu funktionieren.

Zitat:
1986 bis 1988 mit Staatspräsident François Mitterrand von den Sozialisten (Parti socialiste) und Premierminister Jacques Chirac von der konservativen Partei Rassemblement pour la République (RPR).
1993 bis 1995 mit François Mitterrand und dem bürgerlichen Édouard Balladur als Premierminister.
1997 bis 2002 mit Jacques Chirac als Staatspräsident und dem Sozialisten Lionel Jospin als Premierminister.

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Beiträge: 3883

Beitrag(#2092500) Verfasst am: 24.04.2017, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Marine Le Pen tut es Petry nach und schmeißt mitten im Wahlkampf teilweise auch hin:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/frankreich-marine-le-pen-will-vorsitz-der-front-national-niederlegen-a-1144654.html

Nieder mit dem Front National und nieder mit Marine Le Pen!
Die Kandidatin des Hasses, der Intoleranz und der Spaltung.
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http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Beiträge: 45792
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Beitrag(#2092501) Verfasst am: 24.04.2017, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Marine Le Pen tut es Petry nach und schmeißt mitten im Wahlkampf teilweise auch hin:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/frankreich-marine-le-pen-will-vorsitz-der-front-national-niederlegen-a-1144654.html

Nieder mit dem Front National und nieder mit Marine Le Pen!
Die Kandidatin des Hasses, der Intoleranz und der Spaltung.


Ich halte das bei Le Pen fuer ein taktisches Maneuver. Sie weiss, dass sie selbst weniger unpopulaer ist als ihre Partei und versucht es denen, die sie zwar gerne als Praesidentin haetten, aber den FN fuer nicht waehlbar halten, leichter zu machen ihr in 2 Wochen die Stimme zu geben. Innerhalb des FN ist sie meines Wissens jedoch weitgehend unumstritten.

Bei Petry ist der Fall anders gelagert. Hier liegt ein tiefes innerparteiliches Zerwuerfnis vor.
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Beiträge: 12078

Beitrag(#2092502) Verfasst am: 24.04.2017, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Marine Le Pen tut es Petry nach und schmeißt mitten im Wahlkampf teilweise auch hin:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/frankreich-marine-le-pen-will-vorsitz-der-front-national-niederlegen-a-1144654.html

Das ist doch nur ein PR-Gag, steht ja auch im Artikel.
Das ist was völlig anderes als die Richtungsstreit-Niederlage von Petry.
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Beitrag(#2092508) Verfasst am: 25.04.2017, 07:12    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Marine Le Pen tut es Petry nach und schmeißt mitten im Wahlkampf teilweise auch hin:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/frankreich-marine-le-pen-will-vorsitz-der-front-national-niederlegen-a-1144654.html

Nieder mit dem Front National und nieder mit Marine Le Pen!
Die Kandidatin des Hasses, der Intoleranz und der Spaltung.


Ich halte das bei Le Pen fuer ein taktisches Maneuver. Sie weiss, dass sie selbst weniger unpopulaer ist als ihre Partei und versucht es denen, die sie zwar gerne als Praesidentin haetten, aber den FN fuer nicht waehlbar halten, leichter zu machen ihr in 2 Wochen die Stimme zu geben. Innerhalb des FN ist sie meines Wissens jedoch weitgehend unumstritten.

Bei Petry ist der Fall anders gelagert. Hier liegt ein tiefes innerparteiliches Zerwuerfnis vor.


Als "tiefes" Zerwürfnis würde ich das nun nicht bezeichnen.

Petry hatte versucht, die braune Farbe ihrer Partei etwas schöner zu färben, also überzustreichen, nach dem Motto nach außen hui und innen pfui!.

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Beitrag(#2092509) Verfasst am: 25.04.2017, 07:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Artikel zu Macron:

Zitat:
Ohne Zweifel will Macron ein Modernisierer sein. Und Frankreich braucht Modernisierung. Aber wird das Land darum gerechter? Mehr Effizienz bedeutet nicht automatisch mehr Gerechtigkeit. In seiner bisherigen politischen Laufbahn ist Macron, soweit ich das sehen kann, als Sozialreformer nicht in Erscheinung getreten – sondern als das, was er ist: ein Investmentbanker, der in die Politik gewechselt ist. (...)

Und auf den ersten Blick ist ein französischer Präsident, der das europäische Projekt nicht aufgegeben hat, natürlich einer Rechtspopulistin vorzuziehen, die eine Globalisierung der Nationalismen anstrebt.

Aber auf den zweiten Blick muss man sich fragen: welches Europa will denn Macron? In Berlin, bei seinem Auftritt mit Jürgen Habermas und Sigmar Gabriel, hat der Franzose neulich sehr deutlich gesagt, was er von Europa erwartet: Sicherheit an den Grenzen, Ordnung in Nordafrika und im Nahen Osten. Der mutmaßliche künftige Präsident Frankreichs will sich zwar als Baumeister in Europa betätigen – aber als Festungsbaumeister.


https://www.freitag.de/autoren/jaugstein/der-fragwuerdige-modernisierer


Gut auch der Kommentar von Seiffert:

Zitat:
Didier Eribon geht in seiner Analyse in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 16. April 2017 noch ein Stück weiter: Falls Macron zum neuen Präsidenten gewählt werde, müsse man damit rechnen, dass Marine Le Pen in fünf Jahren bereits in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen die 40-Prozent-Marke überschreiten könne. Das folgt sicherlich nicht, dass es besser wäre, der Dame jetzt schon zur Macht zu verhelfen. Ihr Sieg muss auf jeden Fall verhindert werden! Doch ihre Niederlage ist noch nicht die Rettung der Demokratie in Frankreich. Mehr Gerechtigkeit wird es auch in Frankreich nur geben, wenn die Ideologie des Neoliberalismus, die ein Macron vertritt, endlich Schiffbruch erleidet.


So ist es!
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Beitrag(#2092547) Verfasst am: 25.04.2017, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Marine Le Pen tut es Petry nach und schmeißt mitten im Wahlkampf teilweise auch hin:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/frankreich-marine-le-pen-will-vorsitz-der-front-national-niederlegen-a-1144654.html

Nieder mit dem Front National und nieder mit Marine Le Pen!
Die Kandidatin des Hasses, der Intoleranz und der Spaltung.


Ich halte das bei Le Pen fuer ein taktisches Maneuver. Sie weiss, dass sie selbst weniger unpopulaer ist als ihre Partei und versucht es denen, die sie zwar gerne als Praesidentin haetten, aber den FN fuer nicht waehlbar halten, leichter zu machen ihr in 2 Wochen die Stimme zu geben. Innerhalb des FN ist sie meines Wissens jedoch weitgehend unumstritten.

Bei Petry ist der Fall anders gelagert. Hier liegt ein tiefes innerparteiliches Zerwuerfnis vor.


Als "tiefes" Zerwürfnis würde ich das nun nicht bezeichnen.

Petry hatte versucht, die braune Farbe ihrer Partei etwas schöner zu färben, also überzustreichen, nach dem Motto nach außen hui und innen pfui!.

Das ist alles.


Es ist ein Machtkampf, der hier tobt und zwar weniger zwischen Positionen (da ist vieles Tuenche, da gebe ich Dir recht) als vielmehr zwischen Personen und Cliquen. Und da kracht es ganz gewaltig.
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Beitrag(#2092676) Verfasst am: 26.04.2017, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Auf diesem Bild sieht man sehr schön, warum es jetzt eine Wahl zwischen IchMussKotzen und IchMussKotzen ist:



Ich bin ganz unten links im Eck. Also von mir aus gesehen sind beide Kandidaten gleich schlecht, jeder auf seine Weise.
Und man sieht sehr schön, wie absolut unverschämt und eckelhaft es von den Leitmedien ist, Macronbubi als "links" oder "sozial" zu bezeichnen.
Auch geht es mir unfassbar auf den Sack, bei jedem Artikel zu Le Pen das Gesicht von Macron sehen zu müssen. Le Pen aber bleibt in solchen Artikeln ohne Bild.
Genauso war es auch zur Wahl der ersten Runde; bei viel zu vielen Artikeln war Macron zu sehen, selbst wenn es gar nicht um ihn persönlich ging.
Schöne Meinungsmanipulation.

Solange Lobbyismus und Kungelei, Korruption durch Geld, Steuerschlupflöcher und Geldoasen, Wechsel aus Politik in bestbezahlte Posten in der Wirtschaft, jahrzehntelanger (wenn nicht jahrhundertelanger) Schutz von Reichtum und Vermögen, etc., wichtiger sind als sozialer Ausgleich und soziale Nützlichkeit (und andere Dinge),
nationalstaatlich, auf EU-Ebene, oder global,
solange muss man sich gegen die Neoliberalen stellen, auch wenn es weh tut.

Positiver gesellschaftlicher Wandel ist durch den Neoliberalismus, wie ihn Macron verkörpert, nicht möglich.



Mélenchon und Hamon hätte ich weiter nach links unten gesetzt, aber egal.


https://www.politicalcompass.org/france2017
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Quéribus
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Beitrag(#2092685) Verfasst am: 26.04.2017, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Das Diagramm irrt in einigen Punkten:

Méluche gehört weiter nach links und eigentlich auch schon ins autoritäre Viertel, er ist zu den linksextremen zu rechnen (zwar nicht ganz so extrem wie Arthaud und Poutou, aber definitiv linker als der linke Flügel des PS)

Hamon mehr in die Mitte des linken Viertels (er gehört immerhin zum linken Flügel des PS)

Macron ist nicht rechts, er gehört mehr zur Mitte hin, eigentlich genau in die Mitte des "libertarian" Viertels

Le Pen ist zu weit in der Mitte: sie ist "authoritarian" und sehr viel weiter rechts als Fillon.


Bei Le Pen und Mélenchon in der Stichwahl wärs die Wahl zwischen Pest und Cholera gewesen
so ist's eben die Wahl zwischen Pest und schwerer Bronchitis (wir werden wohl 5 Jahre mehr oder weniger husten, aber das kann man immerhin noch einigermassen glimpflich überstehen...)
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Beitrag(#2092687) Verfasst am: 26.04.2017, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Das Diagramm irrt in einigen Punkten:

Méluche gehört weiter nach links und eigentlich auch schon ins autoritäre Viertel, er ist zu den linksextremen zu rechnen (zwar nicht ganz so extrem wie Arthaud und Poutou, aber definitiv linker als der linke Flügel des PS)

Hamon mehr in die Mitte des linken Viertels (er gehört immerhin zum linken Flügel des PS)

Macron ist nicht rechts, er gehört mehr zur Mitte hin, eigentlich genau in die Mitte des "libertarian" Viertels

Le Pen ist zu weit in der Mitte: sie ist "authoritarian" und sehr viel weiter rechts als Fillon.


Bei Le Pen und Mélenchon in der Stichwahl wärs die Wahl zwischen Pest und Cholera gewesen
so ist's eben die Wahl zwischen Pest und schwerer Bronchitis (wir werden wohl 5 Jahre mehr oder weniger husten, aber das kann man immerhin noch einigermassen glimpflich überstehen...)


Macron und Le Pen vertreten im Wesentlichen die Interessen der gleichen Klassen, Schichten und Milieus.

Der Unterschied zwischen beiden ist nur die der unterschiedlichen Methoden der Interessenvertretung.

Mélenchon vertritt die Interessen anderer Klassen, Schichten und Milieus, vornehmlich der Mehrheit der lohnabhängigen Klassen. er ist sozusagen der Sanders Frankreichs.

Wieso soll der genau so schlimm sein wie eine Neofaschistin? Kannst du das mal erklären?
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Beitrag(#2092691) Verfasst am: 26.04.2017, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Das Diagramm irrt in einigen Punkten:

Méluche gehört weiter nach links und eigentlich auch schon ins autoritäre Viertel, er ist zu den linksextremen zu rechnen (zwar nicht ganz so extrem wie Arthaud und Poutou, aber definitiv linker als der linke Flügel des PS)

Hamon mehr in die Mitte des linken Viertels (er gehört immerhin zum linken Flügel des PS)

Macron ist nicht rechts, er gehört mehr zur Mitte hin, eigentlich genau in die Mitte des "libertarian" Viertels

Le Pen ist zu weit in der Mitte: sie ist "authoritarian" und sehr viel weiter rechts als Fillon.


Bei Le Pen und Mélenchon in der Stichwahl wärs die Wahl zwischen Pest und Cholera gewesen
so ist's eben die Wahl zwischen Pest und schwerer Bronchitis (wir werden wohl 5 Jahre mehr oder weniger husten, aber das kann man immerhin noch einigermassen glimpflich überstehen...)


Macron und Le Pen vertreten im Wesentlichen die Interessen der gleichen Klassen, Schichten und Milieus.

Der Unterschied zwischen beiden ist nur die der unterschiedlichen Methoden der Interessenvertretung.

Mélenchon vertritt die Interessen anderer Klassen, Schichten und Milieus, vornehmlich der Mehrheit der lohnabhängigen Klassen. er ist sozusagen der Sanders Frankreichs.

Wieso soll der genau so schlimm sein wie eine Neofaschistin? Kannst du das mal erklären?


Du irrst dich gewaltig: Macron und Le Pen vertreten eben nicht die gleichen Klassen/Schichten/Milieus, da gibt es gewaltige Unterschiede

Wieso Méluche genauso schlimm ist wie Le Pen?
Anti-europäisch sind beide (und wollen beide Frankreich aus der EU nehmen, Le Pen will auch vom Euro zum Franc zurück), ausserdem weil Linksextrem und Rechtsextrem oft dieselben Methoden der Interessenvertretung verwenden, autoritär (wenn nicht schlimmer) sind...
und du das eigentlich ausm Sozialkundeunterricht noch wissen solltest. Mit den Augen rollen

edith:
Méluche ist auch alles andere als der "Bernie Sanders Frankreichs" (wer hat dir den Bären aufgebunden?)
Sanders steht den Demokraten (mit sozialdemokratischer Tendenz) nahe, Mélenchon den Kommunisten (er wird von PCF und CGT unterstützt), das ist eine ganze Ecke weiter links als Sanders.
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Beitrag(#2092696) Verfasst am: 27.04.2017, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

Frankreich-Wahl nach Religionen: http://www.fdesouche.com/845641-37-des-musulmans-ont-vote-melenchon-24-pour-macron-5-pour-marine-le-pen


Katholiken bevorzugen Fillon - nicht gerade überraschend. Moslems mögen weder Le Pen noch Fillon, dafür aber Melanchton - auch nicht überraschend. Protestanten bevorzugen Macron. Religionslose mögen Fillon nicht - Le Pen aber ist bei ihnen durchaus beliebt.
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Beitrag(#2092706) Verfasst am: 27.04.2017, 07:02    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Macron und Le Pen vertreten im Wesentlichen die Interessen der gleichen Klassen, Schichten und Milieus.

Der Unterschied zwischen beiden ist nur die der unterschiedlichen Methoden der Interessenvertretung.

Mélenchon vertritt die Interessen anderer Klassen, Schichten und Milieus, vornehmlich der Mehrheit der lohnabhängigen Klassen. er ist sozusagen der Sanders Frankreichs.

Wieso soll der genau so schlimm sein wie eine Neofaschistin? Kannst du das mal erklären?


Du irrst dich gewaltig: Macron und Le Pen vertreten eben nicht die gleichen Klassen/Schichten/Milieus, da gibt es gewaltige Unterschiede.


Gewerkschaftlich organisierte und kritische Arbeiter und Angestellte, ökologisch bewusste Menschen und Anhänger einer zivilen Friedenspolitik haben mit Sicherheit für Mélenchon gewählt.

Anhänger einer neoliberalen, militaristischen und unsozialen Politik wählten entweder Le Pen oder Macron (oder eben Fillon). Die Anhänger von Le Pen denken inhaltlich nicht anders, sie sind nur rücksichtsloser, brutaler, unmenschlicher.

Es gibt leider keine mir bekannten Wahlanalysen, die das Wahlverhalten nach den oben genannten Merkmalen aufschlüsseln.

(Es geht ausdrücklich nicht um passive Mitglieder der Arbeiterklasse, sondern um deren bewusste Mitglieder.)

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Wieso Méluche genauso schlimm ist wie Le Pen?
Anti-europäisch sind beide (und wollen beide Frankreich aus der EU nehmen, Le Pen will auch vom Euro zum Franc zurück), ...


Moment, es ist ein qualitativer Unterschied, wenn Le Pen aus nationalistischen Gründen die EU zerschlagen will oder wenn Mélenchon sagt:

Zitat:
"Ich werde Deutschland die Stirn bieten", kündigte er mehrfach im Wahlkampf an. Sollte Deutschland nicht zu neuen, sozialeren EU-Verträgen bereit sein, müsse eine Volksabstimmung über einen Verbleib in der EU entscheiden."

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-04/praesidentschaftswahlen-frankreich-jean-luc-melenchon-aufsteiger-umfragen-feinde/komplettansicht


Den Linken - auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern - geht es nicht um EU ja/nein, sondern um die Frage soziale/ökologische/friedliche/humane EU vs. imperialistische/unsoziale/Kapital-EU.

Das ist ein Unterschied, und zwar ein gewaltiger. Oder ist etwa die EU Selbstzweck? Ist die EU für sich selber da oder für die Bevölkerung, die darin leben soll?

Quéribus hat folgendes geschrieben:
ausserdem weil Linksextrem und Rechtsextrem oft dieselben Methoden der Interessenvertretung verwenden, autoritär (wenn nicht schlimmer) sind...
und du das eigentlich ausm Sozialkundeunterricht noch wissen solltest. Mit den Augen rollen


Die Frage der Methoden ist wichtig. Aber ohne zuerst die Interessen und Ziele zu diskutieren, kann man nicht die Frage der Methode diskutieren.

Historisch/empirisch ist es so, dass faschistische Regime immer die Interessen von Kapital und Klerus vertreten haben, trotz aller Unterschiede. Mélenchon fordert soziale Rechte, radikale ökologische Reformen und Abrüstung & Frieden. Das passt den Vertretern der Banken und Konzerne und ihren medialen Hofschranzen nicht. Es ist Klassenkampf, das sieht doch selbst ein Blinder. Und darum geht es.

Große Teile der gehobenen Mittelschicht identifizieren sich mit den Interessen der Banken und Konzerne, weil sie hoffen, in dessen Fahrwasser mit zu profitieren. Die Menschenrechte opfern sie auf dem Altar nationaler oder wirtschaftlicher Größe. die aggressiven Vertreter einer EU in Frankreich und Deutschland vertreten das Ziel einer Kern-EU um D und F herum, wie man weiß, also eine Zweiklassen-EU, wo Griechenland und Bulgarien zusehen können, wo sie bleiben.

Und - last but not least - die derzeitige EU in ihrer derzeitigen Verfassung, so wie sie auch Martin Chulz - tätärätä! - vertritt, ist ein imperialistisches Konkurrenzprojekt zu den USA sowie zu Südostasien und ist als solches überhaupt erst gegründet worden. Die Militär-EU wird der nächste Schritt sein. Guck mal genau hin.

Quéribus hat folgendes geschrieben:
edith:
Méluche ist auch alles andere als der "Bernie Sanders Frankreichs" (wer hat dir den Bären aufgebunden?)
Sanders steht den Demokraten (mit sozialdemokratischer Tendenz) nahe, Mélenchon den Kommunisten (er wird von PCF und CGT unterstützt), das ist eine ganze Ecke weiter links als Sanders.


Das weiß ich schon. Aber Sanders wurde von seinen Gegnern als *Sozialist* beschimpft, Mélenchon als *Kommunist*. Das ist angesichts der unterschiedlichen politischen Koordinaten in den USA und Frankreich aus der Sicht jeweiligen politischen Gegner vergleichbar.

Noch eine kleine Anmerkung: Kommunisten sind nicht *extrem*, sie sind radikal, weil sie eine radikale Analyse und Theorie besitzen. Rechte sind extrem, jedoch nicht radikal ...-!
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Beitrag(#2092718) Verfasst am: 27.04.2017, 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Macron und Le Pen vertreten im Wesentlichen die Interessen der gleichen Klassen, Schichten und Milieus.

Der Unterschied zwischen beiden ist nur die der unterschiedlichen Methoden der Interessenvertretung.

Mélenchon vertritt die Interessen anderer Klassen, Schichten und Milieus, vornehmlich der Mehrheit der lohnabhängigen Klassen. er ist sozusagen der Sanders Frankreichs.

Wieso soll der genau so schlimm sein wie eine Neofaschistin? Kannst du das mal erklären?


Du irrst dich gewaltig: Macron und Le Pen vertreten eben nicht die gleichen Klassen/Schichten/Milieus, da gibt es gewaltige Unterschiede.


Gewerkschaftlich organisierte und kritische Arbeiter und Angestellte, ökologisch bewusste Menschen und Anhänger einer zivilen Friedenspolitik haben mit Sicherheit für Mélenchon gewählt.

Anhänger einer neoliberalen, militaristischen und unsozialen Politik wählten entweder Le Pen oder Macron (oder eben Fillon). Die Anhänger von Le Pen denken inhaltlich nicht anders, sie sind nur rücksichtsloser, brutaler, unmenschlicher.

Es gibt leider keine mir bekannten Wahlanalysen, die das Wahlverhalten nach den oben genannten Merkmalen aufschlüsseln.

(Es geht ausdrücklich nicht um passive Mitglieder der Arbeiterklasse, sondern um deren bewusste Mitglieder.)




Du versuchst grade, deutsche Verhältnisse, was gewerkschaftliche Organisationen etc pp betrifft auf Frankreich zu übertragen.
Das passt nur leider überhaupt nicht. Deine "wahren Schotten/Bewusste Mitglieder der Arbeiterklasse" nach deutschem Muster/deiner Vorstellung wirst du hier eine ganze Weile suchen müssen, bevor du fündig wirst, wenn überhaupt.
In F sind sehr sehr viel weniger Leute gewerkschaftlich organisiert als in D
(neulich wurde, nach den letzten Wahlen der Vertreter zum ersten Mal die CFDT als grösste Gewerkschaft, vor der CGT). Nicht zu Unrecht: der CGT-Boss Martinez ist ein professionneller Quertreiber, dem es mehr um Profilierung als um das eigentliche Interesse der Arbeitnehmer geht. Die streiken erst und verhandeln anschliessend (oder auch nicht).

Ich hab hier einen Link, der die Wahlergebnisse im Dépt Cher ( 18 ) nach Einkommen aufschlüsselt.
Sind aber auch viele ländliche Wahlkreise dabei, deine "bewussten Mitglieder der Arbeiterklasse" wirst du wohl eher in Vierzon finden als in der Pampa um Bourges...
Und Vierzon, naja... da haben einige immer noch nicht mitgekriegt, dass Stalin gestorben ist...




....

Zitat:
Noch eine kleine Anmerkung: Kommunisten sind nicht *extrem*, sie sind radikal, weil sie eine radikale Analyse und Theorie besitzen. Rechte sind extrem, jedoch nicht radikal ...-!


das ist doch nur Wortspielerei, guck mal im Duden nach, da besteht kein Unterschied zwischen "extrem" und "radikal", das eine ist jeweils Synonym für das andere:
Unter "Extremist" findest du:
Duden hat folgendes geschrieben:
[politisch] extrem, radikal eingestellter Mensch

und unter den dazu gehörigen Synonymen: Radikaler, Radikalinski...

die extreme Rechte wird ebenfalls behaupten, dass ihre Theorien auf einer radikalen Analyse basieren, das ist kein Monopol der extremen Linken.
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Beitrag(#2092730) Verfasst am: 27.04.2017, 10:50    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
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Anhänger einer neoliberalen, militaristischen und unsozialen Politik wählten entweder Le Pen oder Macron (oder eben Fillon). Die Anhänger von Le Pen denken inhaltlich nicht anders, sie sind nur rücksichtsloser, brutaler, unmenschlicher.

Es gibt leider keine mir bekannten Wahlanalysen, die das Wahlverhalten nach den oben genannten Merkmalen aufschlüsseln.

(Es geht ausdrücklich nicht um passive Mitglieder der Arbeiterklasse, sondern um deren bewusste Mitglieder.)


Du versuchst grade, deutsche Verhältnisse, was gewerkschaftliche Organisationen etc pp betrifft auf Frankreich zu übertragen.
Das passt nur leider überhaupt nicht. Deine "wahren Schotten/Bewusste Mitglieder der Arbeiterklasse" nach deutschem Muster/deiner Vorstellung wirst du hier eine ganze Weile suchen müssen, bevor du fündig wirst, wenn überhaupt.
In F sind sehr sehr viel weniger Leute gewerkschaftlich organisiert als in D
(neulich wurde, nach den letzten Wahlen der Vertreter zum ersten Mal die CFDT als grösste Gewerkschaft, vor der CGT). Nicht zu Unrecht: der CGT-Boss Martinez ist ein professionneller Quertreiber, dem es mehr um Profilierung als um das eigentliche Interesse der Arbeitnehmer geht. Die streiken erst und verhandeln anschliessend (oder auch nicht).

Ich hab hier einen Link, der die Wahlergebnisse im Dépt Cher ( 18 ) nach Einkommen aufschlüsselt.
Sind aber auch viele ländliche Wahlkreise dabei, deine "bewussten Mitglieder der Arbeiterklasse" wirst du wohl eher in Vierzon finden als in der Pampa um Bourges...
Und Vierzon, naja... da haben einige immer noch nicht mitgekriegt, dass Stalin gestorben ist...


Hast du eine Allergie gegen die organisierte, kämpferische Arbeiterklasse? Sehr glücklich

Na ja jedenfalls danke für die Korrelation zwischen Einkommen und Wahlverhalten. Daneben gibt es natürlich noch weitere objektive und subjektive Parameter.

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Noch eine kleine Anmerkung: Kommunisten sind nicht *extrem*, sie sind radikal, weil sie eine radikale Analyse und Theorie besitzen. Rechte sind extrem, jedoch nicht radikal ...-!


das ist doch nur Wortspielerei, guck mal im Duden nach, da besteht kein Unterschied zwischen "extrem" und "radikal", das eine ist jeweils Synonym für das andere:
Unter "Extremist" findest du:
Duden hat folgendes geschrieben:
[politisch] extrem, radikal eingestellter Mensch

und unter den dazu gehörigen Synonymen: Radikaler, Radikalinski...

die extreme Rechte wird ebenfalls behaupten, dass ihre Theorien auf einer radikalen Analyse basieren, das ist kein Monopol der extremen Linken.


Doch ist es.

Es gibt diese unterschiedlichen Begriffe nicht ohne Grund. Ich kann sagen: "Er hat eine radikale Analyse aller möglichen Zusammenhänge gemacht.", aber "Er hat eine extreme Analyse aller möglichen Zusammenhänge gemacht." klingt nicht nur blöd, es ergibt gar keinen Sinn.

Denn *extrem* heisst so viel wie: *(zu) viel von etwas Bestimmtem*, also "extrem viel Schlaf", "extrem gewalttätig", "extremes Kapitalwachstum", "extreme Kriegsgefahr durch Macron", "extrem unssoziale Politik der EU".

*Radikal": "radikale (in die Einzelbestandteile zergliedernde) Analyse", "radikale (vollständige, gründliche) Aufklärung", "radikale (konsequente) Hygiene im Krankenhaus", "radikale Trennung evidenzbasierter Theorien und Maßnahmen von nicht evidenzbasierten".

Im Rahmen der rechten *Extremismustheorie* bzw. *Totalitarismustheorie* wurde und wird im politischen Bereich versucht, rinks und lechts zu vertauschen, sozusagen eine Umwertung, Vermischung und Entdifferenzierung der Begriffe vorzunehmen. Aber die Schlampigkeit und mangelnde Präzision der Sprache ist Ausdruck eines ebenso theoretisch undifferenzierten Denkens.

Rechte politische Theorien sind theoretisch und wissenschaftlich gesehen stets ein Desaster, was sich bei Bedarf zeigen lässt ..-
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