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US-Präsident Trump und seine Taten
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2123584) Verfasst am: 30.01.2018, 00:02    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Trotz aller Fehler, die ja niemand leugnet, ist die USA immer noch eine Demokratie. Der Wähler hat es weiter in der Hand.

So viel Abstraktion. Als ob nicht die Form des politischen Systems selbst bereits entscheidend vorbestimmt, was der Wähler in der Hand hat und was nicht.

Wie wenig "der Wähler" tatsächlich "in der Hand hat", hat man schon bei den Vorwahlen der Demokraten zwischen Clinton und Sanders gesehen.


Dann wird der von den Clinton-Demokraten enttäuschte Wähler demnächst seine Stimme nicht mehr den Demokraten geben. Sondern einem unabhängigen Kandidaten, der nicht mehr auf dem Ticket der Demokraten fährt. Das wäre nämlich eine Katastrophe für jeden Kandidaten.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2123585) Verfasst am: 30.01.2018, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hier noch ein anderes Beispiel fuer bis zur Unkenntlichkeit deformierte Demokratie in den USA...

In vielen Bundesstaaten gibt es plebiszitäre Elemente in Form von Referenden ueber einzelne Gesetzesvorschlaege, die meist zusammen mit Gouverneurs- oder Parlamentswahlen stattfinden. Z.B. im Bundesstaat Washington, aus dem ich früher öfter einen Fernsehsender einschaltete. Dort konnte ich Wahlwerbespots geniessen, die von Lobbygruppen geschaltet wurden und die Waehler aufforderten zu einem konkreten Gesetzesvorschlag mit ja oder nein zu stimmen. Das sah konkret so aus:

Spot 1: Ein sympathisch aussehender Polizist mit Sheriffstern forderte dazu auf bei "Proposition 56" mit nein zu stimmen, damit "unsere Strassen und Nachbarschaften sicher bleiben". Fuer diese Botschaft zeichnet dann eine "citizens union for freedom and democracy" verantwortlich, von der noch niemand was gehört hatte.

Spot 2: Ein Feuerwehrmann, eine Rettungssanitäterin und ein Polizist fordern laechelnd dazu auf bei "Proposition 56" mit ja zu stimmen, damit sie weiterhin und besser "fuer ihre Sicherheit sorgen koennen". meinte eine genauso unbekannte "citizens group for public safety"

Wer glaubt, dass er aus den Nachrichten des Senders erfaehrt worum es konkret geht, der sieht sich enttaeuscht. Fehlanzeige. Man musste sich schon die Mühe machen und danach googeln, was sich hinter "Preposition 56" verbarg. Ich tat dies und fand heraus, dass es darum ging die Beschränkung der Oeffnungszeiten der Schnapsläden aufzuheben (die mussten vorher waehrend der Nacht ein paar Stunden schliessen) und garniert hatte man das damit, dass ein Teil der Steuer auf den erwarteten Mehrverkauf direkt an Polizei und Rettungsdienste gehen sollte.

Ich gehe davon aus, dass die wenigsten Waehler damals gar nicht wussten worüber sie eigentlich abstimmten, sondern einfach so mit wählten. Wer im Amiland macht sich wohl die Mühe umständlich irgendwo den Inhalt der einzelnen zur Abstimmung stehenden Gesetzesvorschlaege in Erfahrung zu bringen? Die Werbespots dazu waren jedenfalls absolut inhaltsleer und in den Nachrichten gab man sich mit sowas nicht ab. Auch Politiker, die parallel dazu zur Wahl standen, erklärten eher nichts dazu. Die forderten auch bloss auf, Kreuze bei der oder der Nummer bei ja oder nein zu setzen. Und das war bloss ein Gesetzesvorschlag von mehreren, bei denen die "Information" der Waehler auch nicht anders aussah.


Hier unterscheiden wir uns wieder in der Sichtweise. Der Wähler hat die Möglichkeit, sich zu informieren. Niemand hindert ihn daran. Ich bin auf andere Weise idealistisch und zugegeben, etwas formalistisch - ich weiß natürlich auch, dass Politik ein schmutziges Geschäft ist und der Wähler ein faules Tier - aber solange noch Putzlappen produziert und verkauft werden und jeder Mensch einen Putzlappen kaufen darf, kann der Laden auf Vordermensch gebracht werden.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2123586) Verfasst am: 30.01.2018, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hier noch ein anderes Beispiel fuer bis zur Unkenntlichkeit deformierte Demokratie in den USA...

In vielen Bundesstaaten gibt es plebiszitäre Elemente in Form von Referenden ueber einzelne Gesetzesvorschlaege, die meist zusammen mit Gouverneurs- oder Parlamentswahlen stattfinden. Z.B. im Bundesstaat Washington, aus dem ich früher öfter einen Fernsehsender einschaltete. Dort konnte ich Wahlwerbespots geniessen, die von Lobbygruppen geschaltet wurden und die Waehler aufforderten zu einem konkreten Gesetzesvorschlag mit ja oder nein zu stimmen. Das sah konkret so aus:

Spot 1: Ein sympathisch aussehender Polizist mit Sheriffstern forderte dazu auf bei "Proposition 56" mit nein zu stimmen, damit "unsere Strassen und Nachbarschaften sicher bleiben". Fuer diese Botschaft zeichnet dann eine "citizens union for freedom and democracy" verantwortlich, von der noch niemand was gehört hatte.

Spot 2: Ein Feuerwehrmann, eine Rettungssanitäterin und ein Polizist fordern laechelnd dazu auf bei "Proposition 56" mit ja zu stimmen, damit sie weiterhin und besser "fuer ihre Sicherheit sorgen koennen". meinte eine genauso unbekannte "citizens group for public safety"

Wer glaubt, dass er aus den Nachrichten des Senders erfaehrt worum es konkret geht, der sieht sich enttaeuscht. Fehlanzeige. Man musste sich schon die Mühe machen und danach googeln, was sich hinter "Preposition 56" verbarg. Ich tat dies und fand heraus, dass es darum ging die Beschränkung der Oeffnungszeiten der Schnapsläden aufzuheben (die mussten vorher waehrend der Nacht ein paar Stunden schliessen) und garniert hatte man das damit, dass ein Teil der Steuer auf den erwarteten Mehrverkauf direkt an Polizei und Rettungsdienste gehen sollte.

Ich gehe davon aus, dass die wenigsten Waehler damals gar nicht wussten worüber sie eigentlich abstimmten, sondern einfach so mit wählten. Wer im Amiland macht sich wohl die Mühe umständlich irgendwo den Inhalt der einzelnen zur Abstimmung stehenden Gesetzesvorschlaege in Erfahrung zu bringen? Die Werbespots dazu waren jedenfalls absolut inhaltsleer und in den Nachrichten gab man sich mit sowas nicht ab. Auch Politiker, die parallel dazu zur Wahl standen, erklärten eher nichts dazu. Die forderten auch bloss auf, Kreuze bei der oder der Nummer bei ja oder nein zu setzen. Und das war bloss ein Gesetzesvorschlag von mehreren, bei denen die "Information" der Waehler auch nicht anders aussah.


Hier unterscheiden wir uns wieder in der Sichtweise. Der Wähler hat die Möglichkeit, sich zu informieren. Niemand hindert ihn daran. Ich bin auf andere Weise idealistisch und zugegeben, etwas formalistisch - ich weiß natürlich auch, dass Politik ein schmutziges Geschäft ist und der Wähler ein faules Tier - aber solange noch Putzlappen produziert und verkauft werden und jeder Mensch einen Putzlappen kaufen darf, kann der Laden auf Vordermensch gebracht werden.



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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2123587) Verfasst am: 30.01.2018, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Aha, der Herr Kramer entscheidet also, was Unsinn ist.


Ja. Einer muss es ja tun.

Zitat:
Kannst du deine arrogante Fatzke-Haltung mal ablegen und aufhören, dich als überparteilicher Richter aufzuspielen?


Ja, kann ich. Ich will aber nicht.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2123590) Verfasst am: 30.01.2018, 02:00    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hier noch ein anderes Beispiel fuer bis zur Unkenntlichkeit deformierte Demokratie in den USA...

In vielen Bundesstaaten gibt es plebiszitäre Elemente in Form von Referenden ueber einzelne Gesetzesvorschlaege, die meist zusammen mit Gouverneurs- oder Parlamentswahlen stattfinden. Z.B. im Bundesstaat Washington, aus dem ich früher öfter einen Fernsehsender einschaltete. Dort konnte ich Wahlwerbespots geniessen, die von Lobbygruppen geschaltet wurden und die Waehler aufforderten zu einem konkreten Gesetzesvorschlag mit ja oder nein zu stimmen. Das sah konkret so aus:

Spot 1: Ein sympathisch aussehender Polizist mit Sheriffstern forderte dazu auf bei "Proposition 56" mit nein zu stimmen, damit "unsere Strassen und Nachbarschaften sicher bleiben". Fuer diese Botschaft zeichnet dann eine "citizens union for freedom and democracy" verantwortlich, von der noch niemand was gehört hatte.

Spot 2: Ein Feuerwehrmann, eine Rettungssanitäterin und ein Polizist fordern laechelnd dazu auf bei "Proposition 56" mit ja zu stimmen, damit sie weiterhin und besser "fuer ihre Sicherheit sorgen koennen". meinte eine genauso unbekannte "citizens group for public safety"

Wer glaubt, dass er aus den Nachrichten des Senders erfaehrt worum es konkret geht, der sieht sich enttaeuscht. Fehlanzeige. Man musste sich schon die Mühe machen und danach googeln, was sich hinter "Preposition 56" verbarg. Ich tat dies und fand heraus, dass es darum ging die Beschränkung der Oeffnungszeiten der Schnapsläden aufzuheben (die mussten vorher waehrend der Nacht ein paar Stunden schliessen) und garniert hatte man das damit, dass ein Teil der Steuer auf den erwarteten Mehrverkauf direkt an Polizei und Rettungsdienste gehen sollte.

Ich gehe davon aus, dass die wenigsten Waehler damals gar nicht wussten worüber sie eigentlich abstimmten, sondern einfach so mit wählten. Wer im Amiland macht sich wohl die Mühe umständlich irgendwo den Inhalt der einzelnen zur Abstimmung stehenden Gesetzesvorschlaege in Erfahrung zu bringen? Die Werbespots dazu waren jedenfalls absolut inhaltsleer und in den Nachrichten gab man sich mit sowas nicht ab. Auch Politiker, die parallel dazu zur Wahl standen, erklärten eher nichts dazu. Die forderten auch bloss auf, Kreuze bei der oder der Nummer bei ja oder nein zu setzen. Und das war bloss ein Gesetzesvorschlag von mehreren, bei denen die "Information" der Waehler auch nicht anders aussah.


Hier unterscheiden wir uns wieder in der Sichtweise. Der Wähler hat die Möglichkeit, sich zu informieren. Niemand hindert ihn daran. Ich bin auf andere Weise idealistisch und zugegeben, etwas formalistisch - ich weiß natürlich auch, dass Politik ein schmutziges Geschäft ist und der Wähler ein faules Tier - aber solange noch Putzlappen produziert und verkauft werden und jeder Mensch einen Putzlappen kaufen darf, kann der Laden auf Vordermensch gebracht werden.



Wenn die Leute so uninformiert gehalten werden, dann hast Du keine Demokratie, sondern Lotto.


Finde den Fehler. Die Leute werden nicht uninformiert gehalten. Du hast doch nach Recherche herausgefunden, worum es in dem Gesetzentwurf bei deinem Beispiel geht. Die Leute in den USA machen sich nicht die Mühe und schauen zuviel fern. zwinkern Es gab sicher Medien, die das Gesetz verständlich erklärt haben - und wenn es jemand im Internet getan hat...

Dass Politiker und Werber manipulieren ist ein Naturgesetz. Das lernt man in der Grundschule des Lebens. Das wissen auch die amerikanischen Wähler.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2123592) Verfasst am: 30.01.2018, 02:39    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hier noch ein anderes Beispiel fuer bis zur Unkenntlichkeit deformierte Demokratie in den USA...

In vielen Bundesstaaten gibt es plebiszitäre Elemente in Form von Referenden ueber einzelne Gesetzesvorschlaege, die meist zusammen mit Gouverneurs- oder Parlamentswahlen stattfinden. Z.B. im Bundesstaat Washington, aus dem ich früher öfter einen Fernsehsender einschaltete. Dort konnte ich Wahlwerbespots geniessen, die von Lobbygruppen geschaltet wurden und die Waehler aufforderten zu einem konkreten Gesetzesvorschlag mit ja oder nein zu stimmen. Das sah konkret so aus:

Spot 1: Ein sympathisch aussehender Polizist mit Sheriffstern forderte dazu auf bei "Proposition 56" mit nein zu stimmen, damit "unsere Strassen und Nachbarschaften sicher bleiben". Fuer diese Botschaft zeichnet dann eine "citizens union for freedom and democracy" verantwortlich, von der noch niemand was gehört hatte.

Spot 2: Ein Feuerwehrmann, eine Rettungssanitäterin und ein Polizist fordern laechelnd dazu auf bei "Proposition 56" mit ja zu stimmen, damit sie weiterhin und besser "fuer ihre Sicherheit sorgen koennen". meinte eine genauso unbekannte "citizens group for public safety"

Wer glaubt, dass er aus den Nachrichten des Senders erfaehrt worum es konkret geht, der sieht sich enttaeuscht. Fehlanzeige. Man musste sich schon die Mühe machen und danach googeln, was sich hinter "Preposition 56" verbarg. Ich tat dies und fand heraus, dass es darum ging die Beschränkung der Oeffnungszeiten der Schnapsläden aufzuheben (die mussten vorher waehrend der Nacht ein paar Stunden schliessen) und garniert hatte man das damit, dass ein Teil der Steuer auf den erwarteten Mehrverkauf direkt an Polizei und Rettungsdienste gehen sollte.

Ich gehe davon aus, dass die wenigsten Waehler damals gar nicht wussten worüber sie eigentlich abstimmten, sondern einfach so mit wählten. Wer im Amiland macht sich wohl die Mühe umständlich irgendwo den Inhalt der einzelnen zur Abstimmung stehenden Gesetzesvorschlaege in Erfahrung zu bringen? Die Werbespots dazu waren jedenfalls absolut inhaltsleer und in den Nachrichten gab man sich mit sowas nicht ab. Auch Politiker, die parallel dazu zur Wahl standen, erklärten eher nichts dazu. Die forderten auch bloss auf, Kreuze bei der oder der Nummer bei ja oder nein zu setzen. Und das war bloss ein Gesetzesvorschlag von mehreren, bei denen die "Information" der Waehler auch nicht anders aussah.


Hier unterscheiden wir uns wieder in der Sichtweise. Der Wähler hat die Möglichkeit, sich zu informieren. Niemand hindert ihn daran. Ich bin auf andere Weise idealistisch und zugegeben, etwas formalistisch - ich weiß natürlich auch, dass Politik ein schmutziges Geschäft ist und der Wähler ein faules Tier - aber solange noch Putzlappen produziert und verkauft werden und jeder Mensch einen Putzlappen kaufen darf, kann der Laden auf Vordermensch gebracht werden.



Wenn die Leute so uninformiert gehalten werden, dann hast Du keine Demokratie, sondern Lotto.


Finde den Fehler. Die Leute werden nicht uninformiert gehalten. Du hast doch nach Recherche herausgefunden, worum es in dem Gesetzentwurf bei deinem Beispiel geht. Die Leute in den USA machen sich nicht die Mühe und schauen zuviel fern. zwinkern Es gab sicher Medien, die das Gesetz verständlich erklärt haben - und wenn es jemand im Internet getan hat...

Dass Politiker und Werber manipulieren ist ein Naturgesetz. Das lernt man in der Grundschule des Lebens. Das wissen auch die amerikanischen Wähler.



Es war relativ viel Aufwand die Fragen zu finden. Zu einer Demokratie gehören auch Medien, die von sich aus ueber solche Dinge informieren bzw. Behörden, die entsprechende, neutral gehaltene Spots im Fernsehen schalten.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2123593) Verfasst am: 30.01.2018, 03:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hier noch kurz zur Illustration des sogenannten "gerrymandering", der Praxis bei einem Direktwahlsystem durch einen optimierten Zuschnitt der Stimmbezirke bei einem gegebenen Stimmenanteil das Maximum an Sitzen fuer die eigene Partei rauszuquetschen, ein paar Bilder:

Im Ergebnis sehen Wahlkreise dann oft so wie der berühmte "praying mantis" - District in Maryland aus:




oder der District Nr.5 in Florida:




oder District Nr. 12 in North Carolina:



oder es kommen solch nette Sachen wie das hier zustande:

https://cdn.theatlantic.com/assets/media/img/2012/09/18/1012%20WEL%20Draper%20Gerrymandering_MD.jpg

Beim "gerrymandering" wird zuerst detailliert durch Analysen und Umfragen möglichst genau bestimmt wo genau welche Waehler sitzen und computergestützt errechnet welches der optimale Zuschnitt der Stimmbezirke z.B. innerhalb eines Bundesstaates ist.

Ziel ist immer die Stimmen der gegnerischen Partei in möglichst grossen Bezirken zu konzentrieren und in den restlichen Wahlkreisen eine kleine aber sichere Mehrheit fuer die eigene Partei zu "gerrymandern". Da werden z.T. weit entfernte einzelne Strassen willkürlich einem Wahlkreis zugeschlagen, damit die Mischung stimmt. Dem Gegner nützt es dann herzlich wenig, wenn er wie vorausberechnet ein paar Wahlkreise haushoch gewinnt aber im grossen Rest jeweils mit 55 zu 45 verliert.

Hier geht es nicht darum mal eben ein, zwei zusätzliche Sitze zu ergattern, sondern da werden oft mit ca. der Hälfte der Stimmen zwei Drittel oder drei Viertel der gesamten Wahlbezirke eines Bundeslandes vorausberechenbar abgeräumt!
Als Waehler kann man sich bei sowas doch nur verarscht vorkommen. Mit Demokratie hat sowas rein gar nichts mehr zu tun.

Wie spottete Bertold Brecht einst so schoen ueber die DDR? "Die Regierung löste das Volk auf und wählte sich ein Neues"? Ich finde "gerrymandering" kommt der praktischen Umsetzung des Brecht-Spruches schon recht nahe. Sehr glücklich


P.S.: Wie willst Du unter solchen Bedingungen als Wähler eigentlich jemanden abwählen der Dir nicht passt, AD? Wenn Du den nicht wählen willst, dann sucht er sich mit ein paar Strichen auf der Landkarte halt jemand anders, der ihn wählt und Du wirst in den nächsten "Abfallwahlkreis" unschädlich entsorgt!

Wegen Übergröße, ein Bild in Link umgewandelt. vrolijke
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2123597) Verfasst am: 30.01.2018, 07:17    Titel: Antworten mit Zitat

Die Kritik an Gerrymandering ist schon gerechtfertigt. Aber muss man deswegen den Thread unlesbar machen? Wer für Gerrymandering ein besseres Verständnis erlangen will, sollte sich den Eintrag auf Wikipedia anschauen. Da kann man auch nachlesen, daß die Trickserei Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen ist. Und daß "Gerrymandering in beinahe allen Ländern mit Mehrheitswahlrecht" vorkommt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gerrymandering
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2123603) Verfasst am: 30.01.2018, 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Die Kritik an Gerrymandering ist schon gerechtfertigt. Aber muss man deswegen den Thread unlesbar machen? Wer für Gerrymandering ein besseres Verständnis erlangen will, sollte sich den Eintrag auf Wikipedia anschauen. Da kann man auch nachlesen, daß die Trickserei Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen ist. Und daß "Gerrymandering in beinahe allen Ländern mit Mehrheitswahlrecht" vorkommt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gerrymandering


Das Gm ist eine olle Kamelle und tatsächlich eine undemokratische Gepflogenheit. Aber immer wieder spannend zu lesen, dass es noch schlimmer wird. Wait. In Florida ist das Oberste Gericht endlich dagegen eingeschritten? Man könnte meinen dort herrsche Demokratie? Aber das wird bestimmt ausgetrickst.

Ärgerlicherweise gibts GM sogar hier in München. Zur Landtagswahl 2018 bekommt München einen neuen Wahlkreis. Und der ist angeblich so geschnitten, dass die CSU davon profitiert. Bayern ist auch schon längst keine Demokratie mehr. Böse

Edit: Es sind neun statt vorher acht

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.kritik-von-spd-und-gruenen-landtagswahl-ein-neuer-wahlkreis-fuer-muenchen.c1799a9e-b026-4e63-80e2-3db61df4e10f.html

Zitat:
Neun, statt bislang acht Stimmkreise hat München bei der nächsten Landtagswahl. Hinzukommt der Stimmkreis München-Mitte, der die Ludwigsvorstadt, die Isarvorstadt, die Schwanthalerhöhe, Untergiesing und weite Teile der Au und Haidhausens umfasst. Der Wahlkreis biegt sich also wie eine kantige Banane um die Altstadt – und ist vor allem rot-grün geprägt. Kritik der Opposition: Die CSU hat in diesem Wahlkreis zwar geringere Aussichten auf Erfolgt – dafür hat sie in den übrigen acht Wahlkreisen nun größere Chancen, zu reüssieren.

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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44088

Beitrag(#2123636) Verfasst am: 30.01.2018, 16:05    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Trotz aller Fehler, die ja niemand leugnet, ist die USA immer noch eine Demokratie. Der Wähler hat es weiter in der Hand.

So viel Abstraktion. Als ob nicht die Form des politischen Systems selbst bereits entscheidend vorbestimmt, was der Wähler in der Hand hat und was nicht.

Wie wenig "der Wähler" tatsächlich "in der Hand hat", hat man schon bei den Vorwahlen der Demokraten zwischen Clinton und Sanders gesehen.


Dann wird der von den Clinton-Demokraten enttäuschte Wähler demnächst seine Stimme nicht mehr den Demokraten geben. Sondern einem unabhängigen Kandidaten, der nicht mehr auf dem Ticket der Demokraten fährt. Das wäre nämlich eine Katastrophe für jeden Kandidaten.


Lachen Lachen Lachen
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2123661) Verfasst am: 30.01.2018, 20:10    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Trotz aller Fehler, die ja niemand leugnet, ist die USA immer noch eine Demokratie. Der Wähler hat es weiter in der Hand.

So viel Abstraktion. Als ob nicht die Form des politischen Systems selbst bereits entscheidend vorbestimmt, was der Wähler in der Hand hat und was nicht.

Wie wenig "der Wähler" tatsächlich "in der Hand hat", hat man schon bei den Vorwahlen der Demokraten zwischen Clinton und Sanders gesehen.


Dann wird der von den Clinton-Demokraten enttäuschte Wähler demnächst seine Stimme nicht mehr den Demokraten geben. Sondern einem unabhängigen Kandidaten, der nicht mehr auf dem Ticket der Demokraten fährt. Das wäre nämlich eine Katastrophe für jeden Kandidaten.


Lachen Lachen Lachen


Du hast kein Sinn für Idealismus. Traurig Nach demokratietheoretischen Prinzipien ist das ein legitimes Vorgehen, das niemandem verwehrt wird. Sowas geschieht hierzulande auch und firmiert unter dem Begriff Protestwähler.
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2123667) Verfasst am: 30.01.2018, 21:16    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
[...]

...
In den USA sind die Bürger frei. Allerdings scheuen sich große Teile zunehmend vor der Verantwortung, die Demokratie am Leben zu erhalten. Die Fehler des amerikanischen demokratischen Systems sind offen und allen denkenden Menschen bekannt. Den rechten amerikanischen Wählern sind diese demokratischen Werte nur schnauzegal, solange es ihnen wirtschaftlich gut geht. Sie genießen allerdings die demokratischen Freiheiten, die sie dem politischen Gegner verwehren wollen. Auf die Demokratie selbst wollen sie jedoch nicht verzichten. In diesem Widerspruch liegt der Hund begraben.

...

Das sehe ich im großen und ganzen ähnlich.
Du scheinst dich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, könnte mir vorstellen, dass du dir die Analyse von Claus Leggewie mit Interesse anhören wirst:

Zitat:
Auch der Politikwissenschaftler Claus Leggewie, ehemaliger Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen, beobachtet die Situation in den USA mit Sorge. "Den größten Schaden hat Donald Trump außenpolitisch angerichtet", sagt Leggewie. Sein Motto "America first" habe zu Isolationismus und zum Rückzug aus Friedenskooperationen wie der UNO geführt; dadurch sei das westliche Bündnissystem labil geworden, bemängelt Leggewie. Dass Trump nun vor diesem Hintergrund die Konflikte mit Nordkorea und dem Iran verschärft, sei wahnsinnig riskant, so Leggewie. "Dieses Großmaul, das er eindeutig ist, macht die Welt nun wirklich nicht sicherer. Er schützt die Amerikaner nicht vor den Unbilden der globalen Welt, sondern er setzt sie ihnen weiter aus. (...)

http://www.deutschlandfunk.de/ein-jahr-donald-trump-er-kann-sehr-viel-unheil-anrichten.911.de.html?dram:article_id=408807
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sünnerklaas
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Beiträge: 11046
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2123672) Verfasst am: 30.01.2018, 22:01    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
[...]

...
In den USA sind die Bürger frei. Allerdings scheuen sich große Teile zunehmend vor der Verantwortung, die Demokratie am Leben zu erhalten. Die Fehler des amerikanischen demokratischen Systems sind offen und allen denkenden Menschen bekannt. Den rechten amerikanischen Wählern sind diese demokratischen Werte nur schnauzegal, solange es ihnen wirtschaftlich gut geht. Sie genießen allerdings die demokratischen Freiheiten, die sie dem politischen Gegner verwehren wollen. Auf die Demokratie selbst wollen sie jedoch nicht verzichten. In diesem Widerspruch liegt der Hund begraben.

...

Das sehe ich im großen und ganzen ähnlich.
Du scheinst dich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, könnte mir vorstellen, dass du dir die Analyse von Claus Leggewie mit Interesse anhören wirst:

Zitat:
Auch der Politikwissenschaftler Claus Leggewie, ehemaliger Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen, beobachtet die Situation in den USA mit Sorge. "Den größten Schaden hat Donald Trump außenpolitisch angerichtet", sagt Leggewie. Sein Motto "America first" habe zu Isolationismus und zum Rückzug aus Friedenskooperationen wie der UNO geführt; dadurch sei das westliche Bündnissystem labil geworden, bemängelt Leggewie. Dass Trump nun vor diesem Hintergrund die Konflikte mit Nordkorea und dem Iran verschärft, sei wahnsinnig riskant, so Leggewie. "Dieses Großmaul, das er eindeutig ist, macht die Welt nun wirklich nicht sicherer. Er schützt die Amerikaner nicht vor den Unbilden der globalen Welt, sondern er setzt sie ihnen weiter aus. (...)

http://www.deutschlandfunk.de/ein-jahr-donald-trump-er-kann-sehr-viel-unheil-anrichten.911.de.html?dram:article_id=408807


Außenpolitisch sind Trump und seine Administration schwach. Das ist unübersehbar. Das Bild, das die Chaotentruppe abgibt ist verheerend, wie das Beispiel des türkischen Einmarsches in Syrien zeigt. Trump und seine komplett zerstrittene Administration ist weder für den Iran, noch für Kim Jong Un oder Erdogan und erst recht nicht für Putin eine wirkliche Bedrohung.
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Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

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Skeptiker
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Beitrag(#2123673) Verfasst am: 30.01.2018, 22:10    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wie wenig "der Wähler" tatsächlich "in der Hand hat", hat man schon bei den Vorwahlen der Demokraten zwischen Clinton und Sanders gesehen.


Dann wird der von den Clinton-Demokraten enttäuschte Wähler demnächst seine Stimme nicht mehr den Demokraten geben. Sondern einem unabhängigen Kandidaten, der nicht mehr auf dem Ticket der Demokraten fährt. Das wäre nämlich eine Katastrophe für jeden Kandidaten.


Dies klingt eher verzweifelt als ermutigend, AD. Wahrscheinlich siehst du auch ein, dass durch Wahl von Neoliberalpartei 1 statt Neoliberalpartei 2 keine nachhaltige progressive Änderung der Politik erfolgen kann.

Unabhängige Kandidaten haben in den USA wenig Chancen und selbst wenn solche mal mit Glück zum Präsidenten gewählt werden sollten, so für 4 oder auch 8 Jahre, erfolgt danach wieder die Wachablösung und irgendein rechter Terrier zerreisst alle bis dahin mühsam aufgebauten Fortschritte.

Das sieht man ganz gut an Trump, der bestimmte Errungenschaften von Obama nach und nach schleift, die negativen Dinge unter Obama jedoch bestehen lässt.

Die mächtigen Klassen in den USA, die Konzern- und Bankenchefs und Militärs schauen sich Wahlen stets gelassen an. Sie wissen: An ihren grundlegenden Strategien ändert sich nichts; in der Regel ist der oder die Neue aus dem selben Stall und ein überzeugter Vertreter der Interessen des militärisch-industriellen Komplexes der USA.

Es gibt eine noch relativ neue Studie zu den antidemokratischen Zuständen in den VSA:

Zitat:
Eine großangelegte Studie der Princeton und Northwestern University ist zu dem erschreckenden Ergebnis gekommen, dass die USA von einer kleinen, reichen Elite regiert werden. Der Durschnittsbürger hingegen habe so gut wie keinen Einfluss auf die Politik des Landes, heißt es.

Für die Studie “Testing Theories of American Politics: Elites, Interest Groups and Average Citizens” haben Prof. Martin Gilens und Prof. Benjamin I. Page 1779 Gesetzesinitiativen aus den Jahren 1982 bis 2002 auf die Frage hin untersucht, ob die Vorstellungen der Bevölkerungsmehrheit durch die Politik berücksichtigt werden. (...)

Zu den Ergebnissen schreiben die Forscher in ihrer Arbeit: “Die zentrale Aussage, die sich aus unserer Forschung ergibt, ist, dass Wirtschaftseliten und organisierte Gruppen, die Geschäftsinteressen vertreten, einen erheblichen, eigenmächtigen Einfluss auf die Regierungspolitik haben, während Durchschnittsbürger und Interessensgruppen, die die Massen vertreten, keinen oder nur geringen Einfluss haben.”

Eine Begründung für die Resultate sieht Gilens in der Rolle des Geldes im Wirtschaftssystem der USA. Außerdem seien Gewerkschaften zunehmend unbedeutend geworden und es gebe weder Parteien noch Interessensverbände, die sich wirklich für die Anliegen der Bürger einsetzen.

"Nicht anders als Russland"

Zwar seien in Amerika die formalen demokratischen Grundbausteine wie Redefreiheit, Versammlungsfreit und freie Wahlen vorhanden, schreiben die Wissenschaftler. “Aber wir glauben, wenn die politische Machtausübung ausschließlich durch mächtige Wirtschaftsorganisationen und eine kleine Zahl von wohlhabenden Bürgern erfolgt, können die USA kaum noch behaupten, eine demokratische Gesellschaft zu sein. (...)

“Die USA sind, anders formuliert, im Grunde so ähnlich wie Russland oder die meisten anderen dubios ,wahlrechtlich demokratischen’ Länder. Das war nicht immer so, aber heute ist es Realität.”


http://www.huffingtonpost.de/2014/05/17/usa-keine-demokratie_n_5343764.html


Dieser Rechtsruck der USA hat aber bei weitem nicht erst bei Trump begonnen, wie man weiß.
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#2123678) Verfasst am: 30.01.2018, 22:45    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wie wenig "der Wähler" tatsächlich "in der Hand hat", hat man schon bei den Vorwahlen der Demokraten zwischen Clinton und Sanders gesehen.


Dann wird der von den Clinton-Demokraten enttäuschte Wähler demnächst seine Stimme nicht mehr den Demokraten geben. Sondern einem unabhängigen Kandidaten, der nicht mehr auf dem Ticket der Demokraten fährt. Das wäre nämlich eine Katastrophe für jeden Kandidaten.


Dies klingt eher verzweifelt als ermutigend, AD. Wahrscheinlich siehst du auch ein, dass durch Wahl von Neoliberalpartei 1 statt Neoliberalpartei 2 keine nachhaltige progressive Änderung der Politik erfolgen kann.

Unabhängige Kandidaten haben in den USA wenig Chancen und selbst wenn solche mal mit Glück zum Präsidenten gewählt werden sollten, so für 4 oder auch 8 Jahre, erfolgt danach wieder die Wachablösung und irgendein rechter Terrier zerreisst alle bis dahin mühsam aufgebauten Fortschritte.

Das sieht man ganz gut an Trump, der bestimmte Errungenschaften von Obama nach und nach schleift, die negativen Dinge unter Obama jedoch bestehen lässt.

Die mächtigen Klassen in den USA, die Konzern- und Bankenchefs und Militärs schauen sich Wahlen stets gelassen an. Sie wissen: An ihren grundlegenden Strategien ändert sich nichts; in der Regel ist der oder die Neue aus dem selben Stall und ein überzeugter Vertreter der Interessen des militärisch-industriellen Komplexes der USA.

Es gibt eine noch relativ neue Studie zu den antidemokratischen Zuständen in den VSA:

Zitat:
Eine großangelegte Studie der Princeton und Northwestern University ist zu dem erschreckenden Ergebnis gekommen, dass die USA von einer kleinen, reichen Elite regiert werden. Der Durschnittsbürger hingegen habe so gut wie keinen Einfluss auf die Politik des Landes, heißt es.

Für die Studie “Testing Theories of American Politics: Elites, Interest Groups and Average Citizens” haben Prof. Martin Gilens und Prof. Benjamin I. Page 1779 Gesetzesinitiativen aus den Jahren 1982 bis 2002 auf die Frage hin untersucht, ob die Vorstellungen der Bevölkerungsmehrheit durch die Politik berücksichtigt werden. (...)

Zu den Ergebnissen schreiben die Forscher in ihrer Arbeit: “Die zentrale Aussage, die sich aus unserer Forschung ergibt, ist, dass Wirtschaftseliten und organisierte Gruppen, die Geschäftsinteressen vertreten, einen erheblichen, eigenmächtigen Einfluss auf die Regierungspolitik haben, während Durchschnittsbürger und Interessensgruppen, die die Massen vertreten, keinen oder nur geringen Einfluss haben.”

Eine Begründung für die Resultate sieht Gilens in der Rolle des Geldes im Wirtschaftssystem der USA. Außerdem seien Gewerkschaften zunehmend unbedeutend geworden und es gebe weder Parteien noch Interessensverbände, die sich wirklich für die Anliegen der Bürger einsetzen.

"Nicht anders als Russland"
(
Zwar seien in Amerika die formalen demokratischen Grundbausteine wie Redefreiheit, Versammlungsfreit und freie Wahlen vorhanden, schreiben die Wissenschaftler. “Aber wir glauben, wenn die politische Machtausübung ausschließlich durch mächtige Wirtschaftsorganisationen und eine kleine Zahl von wohlhabenden Bürgern erfolgt, können die USA kaum noch behaupten, eine demokratische Gesellschaft zu sein. (...)

“Die USA sind, anders formuliert, im Grunde so ähnlich wie Russland oder die meisten anderen dubios ,wahlrechtlich demokratischen’ Länder. Das war nicht immer so, aber heute ist es Realität.”


http://www.huffingtonpost.de/2014/05/17/usa-keine-demokratie_n_5343764.html


Dieser Rechtsruck der USA hat aber bei weitem nicht erst bei Trump begonnen, wie man weiß.


Du hältst dich für einen klugen politischen Analysten und kommst mit dieser Studie daher? Mr. Green

Bevor du deinem öh wissenschaftlich-kritischem Impuls folgst, solltest du dir die Studie mal genauer anschauen. Das gilt für jede Studie, selbst, wenn sie deine Vorurteilr bestätigt.

Zitat:
This is what the data shows: when the economic élites support a given policy change, it has about a one-in-two chance of being enacted. (The exact estimated probability is forty-five per cent.) When the élites oppose a given measure, its chances of becoming law are less than one in five. (The exact estimate is eighteen per cent.) The fact that both figures are both below fifty per cent reflects a status-quo bias: in the divided American system of government, getting anything at all passed is tricky.


https://www.newyorker.com/news/john-cassidy/is-america-an-oligarchy

Wenn ich „USA keine Demokratie“ gugle, kommt vor dem Link zur Huffingtonpost ein Link zu den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. In dem Dunstkreis bewegst du dich mit deiner positiven Rezension.

Der Abgesang auf das demokratische System ist zu früh - aber du hast natürlich recht, das realpolitisch eine dritte Partei unwahrscheinlich erscheint und auch die Mehrheit der Demokraten eine Neoliberale Wirtschaftspolitik verfolgen.
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Beitrag(#2123680) Verfasst am: 30.01.2018, 22:47    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
[...]

...
In den USA sind die Bürger frei. Allerdings scheuen sich große Teile zunehmend vor der Verantwortung, die Demokratie am Leben zu erhalten. Die Fehler des amerikanischen demokratischen Systems sind offen und allen denkenden Menschen bekannt. Den rechten amerikanischen Wählern sind diese demokratischen Werte nur schnauzegal, solange es ihnen wirtschaftlich gut geht. Sie genießen allerdings die demokratischen Freiheiten, die sie dem politischen Gegner verwehren wollen. Auf die Demokratie selbst wollen sie jedoch nicht verzichten. In diesem Widerspruch liegt der Hund begraben.

...

Das sehe ich im großen und ganzen ähnlich.
Du scheinst dich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, könnte mir vorstellen, dass du dir die Analyse von Claus Leggewie mit Interesse anhören wirst:

Zitat:
Auch der Politikwissenschaftler Claus Leggewie, ehemaliger Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen, beobachtet die Situation in den USA mit Sorge. "Den größten Schaden hat Donald Trump außenpolitisch angerichtet", sagt Leggewie. Sein Motto "America first" habe zu Isolationismus und zum Rückzug aus Friedenskooperationen wie der UNO geführt; dadurch sei das westliche Bündnissystem labil geworden, bemängelt Leggewie. Dass Trump nun vor diesem Hintergrund die Konflikte mit Nordkorea und dem Iran verschärft, sei wahnsinnig riskant, so Leggewie. "Dieses Großmaul, das er eindeutig ist, macht die Welt nun wirklich nicht sicherer. Er schützt die Amerikaner nicht vor den Unbilden der globalen Welt, sondern er setzt sie ihnen weiter aus. (...)

http://www.deutschlandfunk.de/ein-jahr-donald-trump-er-kann-sehr-viel-unheil-anrichten.911.de.html?dram:article_id=408807


Danke, eine erfrischend nüchterne und wirklich nützliche Analyse von Leggewie. Daumen hoch!
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Beitrag(#2123685) Verfasst am: 30.01.2018, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Kritik an Gerrymandering ist schon gerechtfertigt. Aber muss man deswegen den Thread unlesbar machen? Wer für Gerrymandering ein besseres Verständnis erlangen will, sollte sich den Eintrag auf Wikipedia anschauen. Da kann man auch nachlesen, daß die Trickserei Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen ist. Und daß "Gerrymandering in beinahe allen Ländern mit Mehrheitswahlrecht" vorkommt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gerrymandering


Das Gm ist eine olle Kamelle und tatsächlich eine undemokratische Gepflogenheit. Aber immer wieder spannend zu lesen, dass es noch schlimmer wird. Wait. In Florida ist das Oberste Gericht endlich dagegen eingeschritten? Man könnte meinen dort herrsche Demokratie? Aber das wird bestimmt ausgetrickst.

Ärgerlicherweise gibts GM sogar hier in München. Zur Landtagswahl 2018 bekommt München einen neuen Wahlkreis. Und der ist angeblich so geschnitten, dass die CSU davon profitiert. Bayern ist auch schon längst keine Demokratie mehr. Böse

Edit: Es sind neun statt vorher acht

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.kritik-von-spd-und-gruenen-landtagswahl-ein-neuer-wahlkreis-fuer-muenchen.c1799a9e-b026-4e63-80e2-3db61df4e10f.html

Zitat:
Neun, statt bislang acht Stimmkreise hat München bei der nächsten Landtagswahl. Hinzukommt der Stimmkreis München-Mitte, der die Ludwigsvorstadt, die Isarvorstadt, die Schwanthalerhöhe, Untergiesing und weite Teile der Au und Haidhausens umfasst. Der Wahlkreis biegt sich also wie eine kantige Banane um die Altstadt – und ist vor allem rot-grün geprägt. Kritik der Opposition: Die CSU hat in diesem Wahlkreis zwar geringere Aussichten auf Erfolgt – dafür hat sie in den übrigen acht Wahlkreisen nun größere Chancen, zu reüssieren.


Bei dem Ausmass, was das inzwischen im Amiland angenommen hat, ist das keine "olle Kamelle" oder "undemokratische Gepflogenheit", sondern es zerstört die Demokratie. Wenn es erst einmal soweit ist, dass die Zusammensetzung der Parlamente mehr von denjenigen bestimmt wird, die die Wahlkreise Maßschneidern als von den Wählern im Wahllokal, dann kann man einer Demokratie eigentlich den Exitus bescheinigen.

Dies ist auch nicht wirklich vergleichbar mit den kleinen Schummeleien, die auch in anderen Systemen mit direktem Wahlrecht mit Sicherheit passieren und bei denen es maximal um wenige einzelne Sitze geht, sondern hier werden massivst Wahlen verfälscht! So sind auch die republikanischen Mehrheiten in Senat und Repraesenbtantenhaus zustande gekommen und letztlich basiert die Wahl Trumps zum Präsidenten auf einer genauso "undemokratischen Gepflogenheit", naemlich der die kleinen ländlichen Bundesstaaten mit dem größten Anteil an dummen, froemmelnden Hinterwaeldnern, beim Wahlverfahren klar zu bevorzugen. Oder wie sonst erklärt sich dass Trump heute Präsident ist, obwohl er ganze 3 Millionen weniger Stimmen erhalten hat als Clinton?


Was Dein Münchner Beispiel angeht, so geht es hier maximal darum einem verdienten CSU-Spezi einen sicheren Wahlkreis zu basteln (was schlimm genug ist und in Zukunft verhindert werden sollte!), aber die Gefahr, dass dadurch die Mehrheitsverhältnisse im künftigen Landtag verändert werden, ist praktisch gleich null. Schliesslich bestimmt der Zweitstimmenanteil die Sitzzahl der einzelnen Parteien und nur in seltenen Ausnahmefaellen die Zahl der gewonnenen Wahlkreise.

Im Vergleich dazu besitzen die Verhältnisse in den USA eine ganz andere, naemlich oft wahlentscheidende Qualität.


In einer Zeit, in der Waehler sich ohnehin schon als machtlos erleben, weil sie nur alle 4 Jahre mal was zu sagen haben und sich in der Zeit dazwischen nicht gehört fühlen, und die deshalb erst nicht mitwählen, muessen solch systematische und ungenierte Manipulationen von Wahlen fast jedes Fass zum Ueberlaufen bringen. Da hat man nur alle 4 Jahre was zu sagen und selbst da wird man noch voellig offen beschissen!
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Beitrag(#2123687) Verfasst am: 30.01.2018, 23:09    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
[...]

...
In den USA sind die Bürger frei. Allerdings scheuen sich große Teile zunehmend vor der Verantwortung, die Demokratie am Leben zu erhalten. Die Fehler des amerikanischen demokratischen Systems sind offen und allen denkenden Menschen bekannt. Den rechten amerikanischen Wählern sind diese demokratischen Werte nur schnauzegal, solange es ihnen wirtschaftlich gut geht. Sie genießen allerdings die demokratischen Freiheiten, die sie dem politischen Gegner verwehren wollen. Auf die Demokratie selbst wollen sie jedoch nicht verzichten. In diesem Widerspruch liegt der Hund begraben.

...

Das sehe ich im großen und ganzen ähnlich.
Du scheinst dich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, könnte mir vorstellen, dass du dir die Analyse von Claus Leggewie mit Interesse anhören wirst:

Zitat:
Auch der Politikwissenschaftler Claus Leggewie, ehemaliger Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen, beobachtet die Situation in den USA mit Sorge. "Den größten Schaden hat Donald Trump außenpolitisch angerichtet", sagt Leggewie. Sein Motto "America first" habe zu Isolationismus und zum Rückzug aus Friedenskooperationen wie der UNO geführt; dadurch sei das westliche Bündnissystem labil geworden, bemängelt Leggewie. Dass Trump nun vor diesem Hintergrund die Konflikte mit Nordkorea und dem Iran verschärft, sei wahnsinnig riskant, so Leggewie. "Dieses Großmaul, das er eindeutig ist, macht die Welt nun wirklich nicht sicherer. Er schützt die Amerikaner nicht vor den Unbilden der globalen Welt, sondern er setzt sie ihnen weiter aus. (...)

http://www.deutschlandfunk.de/ein-jahr-donald-trump-er-kann-sehr-viel-unheil-anrichten.911.de.html?dram:article_id=408807


Danke, eine erfrischend nüchterne und wirklich nützliche Analyse von Leggewie. Daumen hoch!



Dieser Leggewie macht den grossen Fehlern so tun als ob die Malaise, in der das demokratische System im Amiland steckt, erst mit Donald Trump angefangen haette.

Dies ist allerdings nicht so. Unter Trump werden nur Fehlentwicklungen auf die Spitze getrieben, die es auch vorher schon gab und auch bei einer Präsidentschaft Clintons waeren die USA eine Oligarchie und keine Demokratie.

In einer wirklich funktionierenden Demokratie waere Trump uebrigens schon lange weg vom Fenster. zwinkern
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Beitrag(#2123698) Verfasst am: 31.01.2018, 03:18    Titel: Antworten mit Zitat

"Davos – das globale Kapital ist begeistert von Trumps Offerten"

https://www.isw-muenchen.de/2018/01/davos-das-globale-kapital-ist-begeistert-von-trumps-offerten/


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Skeptiker
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Beitrag(#2123749) Verfasst am: 31.01.2018, 15:17    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es gibt eine noch relativ neue Studie zu den antidemokratischen Zuständen in den VSA:

Zitat:
Eine großangelegte Studie der Princeton und Northwestern University ist zu dem erschreckenden Ergebnis gekommen, dass die USA von einer kleinen, reichen Elite regiert werden. Der Durschnittsbürger hingegen habe so gut wie keinen Einfluss auf die Politik des Landes, heißt es.

Für die Studie “Testing Theories of American Politics: Elites, Interest Groups and Average Citizens” haben Prof. Martin Gilens und Prof. Benjamin I. Page 1779 Gesetzesinitiativen aus den Jahren 1982 bis 2002 auf die Frage hin untersucht, ob die Vorstellungen der Bevölkerungsmehrheit durch die Politik berücksichtigt werden. (...)

Zu den Ergebnissen schreiben die Forscher in ihrer Arbeit: “Die zentrale Aussage, die sich aus unserer Forschung ergibt, ist, dass Wirtschaftseliten und organisierte Gruppen, die Geschäftsinteressen vertreten, einen erheblichen, eigenmächtigen Einfluss auf die Regierungspolitik haben, während Durchschnittsbürger und Interessensgruppen, die die Massen vertreten, keinen oder nur geringen Einfluss haben.”

Eine Begründung für die Resultate sieht Gilens in der Rolle des Geldes im Wirtschaftssystem der USA. Außerdem seien Gewerkschaften zunehmend unbedeutend geworden und es gebe weder Parteien noch Interessensverbände, die sich wirklich für die Anliegen der Bürger einsetzen.

"Nicht anders als Russland"

Zwar seien in Amerika die formalen demokratischen Grundbausteine wie Redefreiheit, Versammlungsfreit und freie Wahlen vorhanden, schreiben die Wissenschaftler. “Aber wir glauben, wenn die politische Machtausübung ausschließlich durch mächtige Wirtschaftsorganisationen und eine kleine Zahl von wohlhabenden Bürgern erfolgt, können die USA kaum noch behaupten, eine demokratische Gesellschaft zu sein. (...)

“Die USA sind, anders formuliert, im Grunde so ähnlich wie Russland oder die meisten anderen dubios ,wahlrechtlich demokratischen’ Länder. Das war nicht immer so, aber heute ist es Realität.”


http://www.huffingtonpost.de/2014/05/17/usa-keine-demokratie_n_5343764.html


Dieser Rechtsruck der USA hat aber bei weitem nicht erst bei Trump begonnen, wie man weiß.


Du hältst dich für einen klugen politischen Analysten und kommst mit dieser Studie daher? Mr. Green

Bevor du deinem öh wissenschaftlich-kritischem Impuls folgst, solltest du dir die Studie mal genauer anschauen. Das gilt für jede Studie, selbst, wenn sie deine Vorurteilr bestätigt.

Zitat:
This is what the data shows: when the economic élites support a given policy change, it has about a one-in-two chance of being enacted. (The exact estimated probability is forty-five per cent.) When the élites oppose a given measure, its chances of becoming law are less than one in five. (The exact estimate is eighteen per cent.) The fact that both figures are both below fifty per cent reflects a status-quo bias: in the divided American system of government, getting anything at all passed is tricky.


https://www.newyorker.com/news/john-cassidy/is-america-an-oligarchy


Wer schreibt denn so einen Stuss?

Vielmehr ist es so:



aus: Studie von Gilens/Page, S. 10

Während der geringe Einfluß der politischen Präferenzen der "Durchschnittsbevölkerung" gleich bleibt, ganz egal, wie viele aus dieser Gruppe für eine politische Änderung votieren, ist es bei der Gruppe der "ökonomischen Eliten" ganz anders. Hier kommt es darauf an, wie viele Mitglieder diese Gruppe für bestimmte politische Maßnahmen votieren. Sind es nur 20 %, dann wirkt sich das nur in 18% der Fälle erfolgreich aus. Sind es 80%, schon in 43% der Fälle, sind es 90%, liegt die Erfolgsquote bereits bei ca. 56%.

Die Durchschnittsbevölkerung dagegen kann nur bestimmte Kandidaten wählen und muss dann anschließend zusehen, wie diese von den "Elitegruppen" in deren Sinne beeinflusst werden.

Die Masse der Bevölkerung ist außen vor. Das ist sicherlich keine Demokratie, sondern eine Oligarchie, speziell Plutokratie.

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn ich „USA keine Demokratie“ gugle, kommt vor dem Link zur Huffingtonpost ein Link zu den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. In dem Dunstkreis bewegst du dich mit deiner positiven Rezension.


Das macht Huffingtonpost sehr gut. Der Artikel stellt die Quintessenz der Studie korrekt dar und verlinkt diese zudem noch. Was willst du mehr?

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Der Abgesang auf das demokratische System ist zu früh - aber du hast natürlich recht, das realpolitisch eine dritte Partei unwahrscheinlich erscheint und auch die Mehrheit der Demokraten eine Neoliberale Wirtschaftspolitik verfolgen.


Also gibt es keinerlei Chancen auf grundlegende politische Veränderungen durch Wahlen.

Dann frage ich mich, was denn die Wahlen in diesem Zweiparteiensystem - welches eigentlich ein Einparteiensystem ist - noch bewirken sollen? Die US-Gesellschaft wird durch Wahlen nicht in eine soziale, ökologische, friedliche und zivilisierte Gesellschaft transformiert werden können. Die mächtigen Klassen der USA machen mit dem Land, was sie wollen, was ihren Profit- und Machtinteressen entspricht.

Es handelt sich um eine Klassenherrschaft und nichts anderes.

---------

Übrigens: Im gleichen Jahr wie die oben vorgestellte Studie ist Thomas Pikettys Buch "Das Kapital im 21. Jahrhundert" erschienen.

Piketty weist ebenfalls streng empirisch nach, dass sich Einkommensverteilungen primär aus Machtverteilungen ergeben, konkret aufgrund der Stellung zu den Produktionsmitteln.

Die sich im Kapitalismus notwendig ergebenden Vermögenskonzentrationen sind für Piketty wiederum "Bedrohungen" der "Demokratie" (vorausgesetzt, eine solche Demokratie würde irgendwo existierten).

---------

Fazit: Man sollte unterscheiden zwischen
a) Demokratie (Recht auf Mitgestaltung aller Verhältnisse) und
b) Parlamentarismus (Recht auf Wahl der Regierungspartei etc.)

Wobei der Parlamentarismus in den USA mit zwei Parteien doch arg zurecht gestutzt ist. Ein kranker Vogel, der nicht fliegen kann.
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Beitrag(#2123796) Verfasst am: 31.01.2018, 21:55    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...]
Dieser Leggewie macht den grossen Fehlern so tun als ob die Malaise, in der das demokratische System im Amiland steckt, erst mit Donald Trump angefangen haette.

(...)

Das ist nicht richtig. Du hast seinen Redebeitrag offensichtlich nicht gehört.
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Beitrag(#2123800) Verfasst am: 31.01.2018, 22:29    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...]
Dieser Leggewie macht den grossen Fehlern so tun als ob die Malaise, in der das demokratische System im Amiland steckt, erst mit Donald Trump angefangen haette.

(...)

Das ist nicht richtig. Du hast seinen Redebeitrag offensichtlich nicht gehört.



Ich bezog mich auf den von AD zitierten Teil.
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Beitrag(#2123815) Verfasst am: 31.01.2018, 23:58    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...]
Dieser Leggewie macht den grossen Fehlern so tun als ob die Malaise, in der das demokratische System im Amiland steckt, erst mit Donald Trump angefangen haette.

(...)

Das ist nicht richtig. Du hast seinen Redebeitrag offensichtlich nicht gehört.



Ich bezog mich auf den von AD zitierten Teil.


Du meinst den von Schtonk zitierten Teil.
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Beitrag(#2123827) Verfasst am: 01.02.2018, 01:14    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...]
Dieser Leggewie macht den grossen Fehlern so tun als ob die Malaise, in der das demokratische System im Amiland steckt, erst mit Donald Trump angefangen haette.

(...)

Das ist nicht richtig. Du hast seinen Redebeitrag offensichtlich nicht gehört.



Ich bezog mich auf den von AD zitierten Teil.


Du meinst den von Schtonk zitierten Teil.



Stimmt. Du hast recht. Ich habe auf Dein posting geantwortet und schtonk hat zitiert.
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Beitrag(#2123832) Verfasst am: 01.02.2018, 01:31    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...]
Dieser Leggewie macht den grossen Fehlern so tun als ob die Malaise, in der das demokratische System im Amiland steckt, erst mit Donald Trump angefangen haette.

(...)

Das ist nicht richtig. Du hast seinen Redebeitrag offensichtlich nicht gehört.



Ich bezog mich auf den von AD zitierten Teil.

(Von mir zitiert, siehe Addis Einwurf)

Bernie, das ist doch nur der Ausschnitt einer groben Zusammenfassung, ab 3:40 des Redebeitrags spricht L. von der ersten großen Rechtswende im Kongress in den 90-ern.
Er lebte damals zeitweise in den Staaten, lehrte an der New York University und kennt sich echt gut mit den Amis aus.

Und jetzt muss ich mal sagen: Zu meinen Studienzeiten habe ich 3 Semester lang in Gießen seine Seminare besucht, Exkursionen mit ihm inklusive.
Der Mann ist sehr leger, kenntnisreich, fundiert in Ansicht und Analyse und ohne große Allüren. Übrigens auch ein hervorragender Frankreich-Kenner

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Beitrag(#2123853) Verfasst am: 01.02.2018, 10:25    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...]
Dieser Leggewie macht den grossen Fehlern so tun als ob die Malaise, in der das demokratische System im Amiland steckt, erst mit Donald Trump angefangen haette.

(...)

Das ist nicht richtig. Du hast seinen Redebeitrag offensichtlich nicht gehört.



Ich bezog mich auf den von AD zitierten Teil.

(Von mir zitiert, siehe Addis Einwurf)

Bernie, das ist doch nur der Ausschnitt einer groben Zusammenfassung, ab 3:40 des Redebeitrags spricht L. von der ersten großen Rechtswende im Kongress in den 90-ern.
Er lebte damals zeitweise in den Staaten, lehrte an der New York University und kennt sich echt gut mit den Amis aus.

Und jetzt muss ich mal sagen: Zu meinen Studienzeiten habe ich 3 Semester lang in Gießen seine Seminare besucht, Exkursionen mit ihm inklusive.
Der Mann ist sehr leger, kenntnisreich, fundiert in Ansicht und Analyse und ohne große Allüren. Übrigens auch ein hervorragender Frankreich-Kenner



Ich glaube, Bernie meint mit „Malaise angefangen“ eh schon die Verfassung von 1787. zwinkern
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Beitrag(#2123872) Verfasst am: 01.02.2018, 13:28    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...]
Dieser Leggewie macht den grossen Fehlern so tun als ob die Malaise, in der das demokratische System im Amiland steckt, erst mit Donald Trump angefangen haette.

(...)

Das ist nicht richtig. Du hast seinen Redebeitrag offensichtlich nicht gehört.



Ich bezog mich auf den von AD zitierten Teil.

(Von mir zitiert, siehe Addis Einwurf)

Bernie, das ist doch nur der Ausschnitt einer groben Zusammenfassung, ab 3:40 des Redebeitrags spricht L. von der ersten großen Rechtswende im Kongress in den 90-ern.
Er lebte damals zeitweise in den Staaten, lehrte an der New York University und kennt sich echt gut mit den Amis aus.

Und jetzt muss ich mal sagen: Zu meinen Studienzeiten habe ich 3 Semester lang in Gießen seine Seminare besucht, Exkursionen mit ihm inklusive.
Der Mann ist sehr leger, kenntnisreich, fundiert in Ansicht und Analyse und ohne große Allüren. Übrigens auch ein hervorragender Frankreich-Kenner



Ich glaube, Bernie meint mit „Malaise angefangen“ eh schon die Verfassung von 1787. zwinkern


Der US-Imperialismus höhlt ja gerade jede noch so demokratische Verfassung aus.

Zu Leggewie: Ja, der ist zum Teil ganz gut. Aber ihm fehlt ein bisschen der ökonomische Fokus, habe ich den Eindruck.

Ohne diesen lassen sich aber die politischen Entwicklungen in den USA nicht erklären.

Schwach finde ich allerdings, dass Leggewie auf eine politische Veränderung durch die Demokraten hofft:

Zitat:
Immerhin scheinen die Demokraten sich von ihrem Schock zu erholen. Denen müsse es jetzt gelingen, ihre Wählerschaft zu mobilisieren. 60.000 bis 80.000 Stimmen hätten den Demokraten bei der vergangenen Wahl schließlich nur zum Sieg gefehlt.

http://www.deutschlandfunk.de/ein-jahr-donald-trump-er-kann-sehr-viel-unheil-anrichten.911.de.html?dram:article_id=408807


Denn das ist genau die verhängnisvolle politische Illusion rund um das arrettierte Zweiparteiensystem mit zwei Parteien, die sich inhaltlich in nichts unterscheiden und in denen sich ausschließlich die Vertreter der herrschenden Klassen tummeln:

Zitat:
Die USA sind schon seit mehr als 150 Jahren eine Plutokratie und - auch abgesichert durch das Wahlsystem, welches keine echte Wahl zulässt - eine Diktatur der Mordbuben. Es herrschen relativ wenige Familienclans, die z.T. über das Organisierte Verbrechen zu Reichtum gekommen sind.

Arend Oetker beschrieb die Lobbytätigkeit der Atlantik Brücke im Jahr 2002 folgendermaßen: „Die USA wird von 200 Familien regiert und zu denen wollen wir gute Kontakte haben.“

Neu ist nur, dass die Fassade herabfällt, auch kleine soziale Kompromisse gekündigt wurden und werden und der Repressionsapparat auch nach innen noch mehr aufgerüstet wird.

Außenpolitisch hat man sich schon immer über jedes Völkerrecht hinweggesetzt, zahllose faschistische Regime installiert und fortschrittliche, soziale Regierungen und Bewegungen hemmungslos masakriert. Das kann schon rein technisch kaum noch schlimmer werden.


Kommentar auf TP


Leggewie will hier offenbar allen Ernstes Hillary Clinton als Alternative zu Trump hinstellen. Doch auch sie setzt auf Krieg nach außen und Repression im Inneren, genau wie der Alte. Aber dies ist eben die bürgerliche Beschränktheit Leggewies - trotz einiger unbestrittener Qualitäten.
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Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 01.02.2018, 21:39, insgesamt einmal bearbeitet
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beachbernie
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Beitrag(#2123906) Verfasst am: 01.02.2018, 18:41    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...]
Dieser Leggewie macht den grossen Fehlern so tun als ob die Malaise, in der das demokratische System im Amiland steckt, erst mit Donald Trump angefangen haette.

(...)

Das ist nicht richtig. Du hast seinen Redebeitrag offensichtlich nicht gehört.



Ich bezog mich auf den von AD zitierten Teil.

(Von mir zitiert, siehe Addis Einwurf)

Bernie, das ist doch nur der Ausschnitt einer groben Zusammenfassung, ab 3:40 des Redebeitrags spricht L. von der ersten großen Rechtswende im Kongress in den 90-ern.
Er lebte damals zeitweise in den Staaten, lehrte an der New York University und kennt sich echt gut mit den Amis aus.

Und jetzt muss ich mal sagen: Zu meinen Studienzeiten habe ich 3 Semester lang in Gießen seine Seminare besucht, Exkursionen mit ihm inklusive.
Der Mann ist sehr leger, kenntnisreich, fundiert in Ansicht und Analyse und ohne große Allüren. Übrigens auch ein hervorragender Frankreich-Kenner



Ich glaube, Bernie meint mit „Malaise angefangen“ eh schon die Verfassung von 1787. zwinkern



In der Tat haben die USA von Anfang an den Webfehler, dass schon immer Besitzbürger mit ihrer ökonomischen Macht die Verfassungswirklichkeit entscheidend bestimmt haben. Oder warum sonst sind in der amerikanischen Verfassung die Menschenrechte verankert, waehrend gleichzeitig die Sklaverei noch fast weitere 100 Jahre Bestand haben sollte? Wie war es denn mit der Gleichheit der Menschen zu vereinbaren, dass es noch weitere 100 Jahre dauerte bis die Nachkommen der Sklaven mitwählen durften? Wie ist es mit der verfassungsrechtlichen Garantie der Eigentumsrechte fuer alle zu vereinbaren, dass ueber weite Strecken des 19.Jahrhunderts die Ureinwohner vom privaten Landbesitz ausgeschlossen wurden, damit Grundstücksspekulanten sich deren Territorien unter den Nagel reissen konnten? Es lag nicht daran, dass die amerikanische Verfassung diesbezüglich uneindeutig gewesen waere, sondern dass damals wie heute reiche Oligarchen Politiker kauften um sie ihren privaten ökonomischen Interessen dienstbar zu machen.
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fwo
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Beitrag(#2123943) Verfasst am: 02.02.2018, 04:13    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
In der Tat haben die USA von Anfang an den Webfehler, dass schon immer Besitzbürger mit ihrer ökonomischen Macht die Verfassungswirklichkeit entscheidend bestimmt haben. Oder warum sonst sind in der amerikanischen Verfassung die Menschenrechte verankert, waehrend gleichzeitig die Sklaverei noch fast weitere 100 Jahre Bestand haben sollte? Wie war es denn mit der Gleichheit der Menschen zu vereinbaren, dass es noch weitere 100 Jahre dauerte bis die Nachkommen der Sklaven mitwählen durften? Wie ist es mit der verfassungsrechtlichen Garantie der Eigentumsrechte fuer alle zu vereinbaren, dass ueber weite Strecken des 19.Jahrhunderts die Ureinwohner vom privaten Landbesitz ausgeschlossen wurden, damit Grundstücksspekulanten sich deren Territorien unter den Nagel reissen konnten? Es lag nicht daran, dass die amerikanische Verfassung diesbezüglich uneindeutig gewesen waere, sondern dass damals wie heute reiche Oligarchen Politiker kauften um sie ihren privaten ökonomischen Interessen dienstbar zu machen.

Das kann man so sehen, muss man aber nicht.

Jede Verfassung ist immer nur Ausdruck des moralischen Rahmens, innerhalb dessen die Gesetze zu formulieren sind. Und jede Moral ist immer nur die Moral der Gruppe, die sie lebt - Außenstehende sind ausgenommen. Das kannst Du durch die gesamte Geschichte sehen, bei den alten Griechen, den Römern, und natürlich, auch bei denen die danach kamen. Auch der berühmte Menschenfreund Jesus betont in seinen Reden mehrmals, dass alles, was er sagt, selbstverständlich nur für die Juden zu gelten habe.

Dass das keine abendländische Marotte ist, kannst Du lernen, wenn Du Dich mal mit einem Linguisten über die sogenannten Selbstbezeichnungen irgendwelcher Völker unterhältst. Der wird Dir dann nämlich erklären, dass alle diese Selbstbezeichnungen von Kanake bis Inuit nur durch den Gegensatz zu andern zu Selbstbezeichnungen werden - eigentlich bedeuten sie nur Mensch - und die anderen gehören nicht dazu, sind also keine und haben deshalb natürlich auch nicht alle Rechte, die die Menschen haben. Die modernste Version dieser Form des Rassismus ist meines Wissens übrigens die Erklärung der Menschenrechte im Islam. Die ist sehr neu, und da kannst Du auch nachlesen, dass die Menschen unterschiedliche Rechte haben. auch auf dem Papier.

Die Amerikaner haben also nur das Pech, die Verfassung zu besitzen, die sprachlich der Grundstock der späteren allgemeinen Menschenrechte war, die also die Menschenrechte bereits in der modernen Form formulierte, als sich noch längst nicht alle einig waren, für wen die alles gelten sollten. In dem Zusammenhang ist es auch ganz hilfreich, sich einmal anzusehen, wie lange die sehr christliche katholische Kirche gebraucht hat, um auch Farbige, Indianer wie Afrikaner, offiziell als Menschen anzuerkennen.
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Skeptiker
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Beitrag(#2123961) Verfasst am: 02.02.2018, 11:45    Titel: Re: ! Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.... In der Tat haben die USA von Anfang an den Webfehler, dass schon immer Besitzbürger mit ihrer ökonomischen Macht die Verfassungswirklichkeit entscheidend bestimmt haben.


Das kann man so sehen, muss man aber nicht.


Doch, man muss es so sehen, da auch die Empirie den dominierenden politischen Einfluss der reichen & mächtigen Klassen und den nicht vorhandenen politischen Einfluss aller übrigen Klassen in den USA eindeutig beweist. Siehe oben genannte Studien von Gillens/Page sowie von Piketty (von 2013 bzw. 2014).

Schau fwo: Menschenrechte auf dem Papier und eine Ökonomie der extremen sozialen und politischen Ungleichheit - das passt nicht zusammen. Letzten Endes wird sich immer die Ökonomie durchsetzen, werden sich die herrschenden Klassen & Schichten mit ihren spezifischen Interessen durchsetzen.

Will man das Menschenrecht verwirklichen, braucht man eine demokratische Ökonomie. Da kommt man nicht dran vorbei.

fwo hat folgendes geschrieben:
Die modernste Version dieser Form des Rassismus ist meines Wissens übrigens die Erklärung der Menschenrechte im Islam. Die ist sehr neu, und da kannst Du auch nachlesen, dass die Menschen unterschiedliche Rechte haben. auch auf dem Papier.


Die islamischen *Menschenrechte* bestehen aus einer durchgehenden Öffnungsklausel nach dem Schema: Menschenrecht xy gilt, es sei denn die Scharia sagt etwas anderes.

Somit werden die islamischen *Menschenrechte* ständig durch Sondergesetze ausgehebelt, sind also das Papier nicht wert, auf dem sie stehen.

Sondergesetze kennt aber die bürgerliche Gesellschaft ebenfalls - auch zur Einschränkung und Beseitigung der umfassenden Gültigkeit der Menschenrechte.
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