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Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland
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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 03.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2137982) Verfasst am: 07.06.2018, 18:17    Titel: Lukrez alles - dem Platon nur wenig Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/judenhass-im-koran-im-islam-gibt-es-keinen-traditionellen-antisemitismus-1.3975336
Im Islam gibt es keinen traditionellen Antisemitismus


Der Artikel enthält Behauptungen, die man freundlich nur schlicht nennen kann.
Der Autor kombiniert gängige Märchen und Legenden - wie sie wohl gerne zum Islam und seiner Judenfreundschaft gerne gedruckt oder wie hier gepostet werden.
Ich habe ja auf einige dieser Punkte schon einmal Antworten gegeben und wiederhole diese gerne noch einmal hier.


Der von Wilson zitierte Autor ist nicht der einzige. Ich hatte dir einige weitere gepostet. Du hast nie eine wirklich Antwort gegeben.

Du meinst wohl diesen Post:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Du gehst in keiner Weise auf die Ausführungen von Stefan Wild ein und auch nicht auf die von Bernhard Lewis und anderen. Das geht aber nicht, wenn man diskutieren will.

Denn Wild hat z.B. auf deine Aussagen bereits geantwortet.

Ich halte beide für ‚wissenschaftlich‘ hängen geblieben in ihrer ‚Zeit‘. Beim im Mai verstorbenen Lewis wird dies auch auf Wikipedia diskutiert – d.h. – wenn Du Korrekturen an dem dort über ihn vermittelten Bild vornehmen möchtest, nur zu.
Hier einige Vorwürfe:
Zitat:
Dem Literaturtheoretiker Edward Said zufolge ist Lewis’ Darstellung des Orients geprägt von willkürlichen Zuschreibungen und Setzungen.[10] Andere Wissenschaftler, wie etwa S. M. Stern, kritisieren, dass Lewis die gleichen Thesen über Jahre in verschiedenen Publikationen immer wieder veröffentliche, ohne die wissenschaftliche Debatte ausreichend zu berücksichtigen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernard_Lewis#cite_note-11
Dir geht es aber nicht um seine fragwürdigen Thesen zur Armenierfrage oder dem Irak-Krieg,
sondern eben zum Antisemitismus – und da fand ich ihn nicht sonderlich interessant. Das es einen westlichen Einfluss auf diesen gab – steht außer Frage.
Wie aber konnte den der Antisemitismus mit seinen verschwurbelten VTs, etc. in der muslimischen Welt so verfangen, wo dockte er an – und da liefert er mir nichts.
Juden waren halt gemäß dem Koran und anderer heiliger Schriften nicht als Freunde aufgeführt – und verfügten nicht über eine gleiche Rechtsstellung – ebenso wie im voraufklärerrischen Europa. Die damit einhergehende Diskriminierung kann man aber auch – hier wie dort relativ sehen – denn häufig waren sie eben auch vom Kriegsdienst ausgeschlossen. Insofern haben sowohl die islamische Welt als auch die christliche Welt Rahmenbedingungen geschaffen, die die Juden und andere Minderheiten diskriminieren und sie eben als nicht vollwertige Mitglieder gleichberechtigt zählten – mit allen Vor- und Nachteilen, die dies für den einzelnen hat.
Kereng hat ja einige der Andockstellen für Antisemitismus benannt – und da gibt es halt noch mehr.
Für Lewis und S. Wild gilt für mich aber vor allem, dass sie beide nichts befruchtendes in die aktuellen wissenschaftlichen Diskussionen beigetragen haben.
Suchen kann man dazu hier: https://www.hsozkult.de/





Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Hierzu mal ein paar frühere Gedanken von mir hier aus dem Forum,
die Überschrift meines Posts lautete:
Christlicher Herrschaftsbereich schützender als muslimischer

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Nach den Pestpogromen 1348 / 49 floh die Mehrzahl der Juden nicht etwa in den muslimischen Herrschaftsbereich,
sondern in den des katholischen Polens.
Warum?

Auch später - in der Zeit der Kosakenaufstände 1648-xx und der damit einhergehenden Massenmorde an Juden gab es keinen Massenexodus in den muslimischen Herrschaftsbereich,
sondern vor allem eine Flucht in Richtung Westeuropa.
Warum?


Weil es auch in Europa neben den unbestreitbaren Verfolgungen immer wieder Phasen der relativen Sicherheit und Ruhe gab.


Nicht nur Phasen,
sondern auch unterschiedliche Herrschaftsräume - ein breites Spektrum eben von 'relativer' Toleranz bis hin zum religiösen Totalitarismus.

(...)

Ich denke schon,
dass die Juden wussten, warum sie nicht überwiegend in den muslimischen Herrschaftsbereich flohen.


Nur die meist auch arabisch sprechenden sephardischen Juden gingen aus ökonomischer Sicht logisch zu einem großen Teil in den muslimischen Herrschaftsraum, ...


Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Na, da hast du doch schon eine wichtige Erklärung - die Sprache.

sie gingen auch nach Amsterdam, Schulterzucken

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
... allerdings migrierten auch viele in den christlichen Herrschaftsraum und wenn sie sich in Thessaloniki niederließen,
dann wählten sie auch mal eine christlich dominierte Stadt im muslimischen Herrschaftsraum aus.

Aber die zahlenmäßig deutlich größere Gruppe der aschkenasischen Juden floh im Mittelalter und der frühen Neuzeit nach einem Pogrom nur aus dem Herrschaftsbereich des lokalen christlichen Herrschers in den eines anderen.


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nur waren solche Fluchtbewegungen aus diversen Christentümern ziemlich häufig. Warum eigentlich? Gab es seinerzeit vergleichbare Fluchtbewegungen auch in der muslimischen Welt?

a) haben wir in Europa eine deutlich bessere Quellenlage. Wir haben Dokumente – und nicht 1001 Nacht.
b) sind die aschkenasischen Juden deutlich mehr als die sephardischen Juden.
c) das osmanische Reich war zwar ein muslimischer Mehrheitsstaat, aber in fast all seinen Phasen nicht fundamentalistisch. Es gab also noch nicht den Nationalismus – der später Türken (antisosmanisch) werden ließ, oder der auch den arabischen Nationalismus forcierte. Wenn man als Christ oder Jude im osmanischen Reich kooperierte, ging es einem nicht schlecht. Schulterzucken - wenn man mal von so Fragen wie Janitscharen, etc. absieht, aber das hatten wird schon.
d) Die christlichen Pogrome waren ein Art eskalierendes Spiel im Mittelalter und der frühen Neuzeit – wovon nicht nur Juden betroffen waren, sondern auch andere Minderheiten. Juden wiederum allerdings häufiger. Es gab Pogrome ohne Tote und mit vielen Toten. Es gab Pogrome, in der die Juden die Städte oft über Jahrzehnte verlassen mussten und sie vollständig enteignet wurden und es gab Pogrome, wo dann die Rätelsführer bestraft wurden und eine ‚Entschädigung‘ gezahlt wurde.

Innerhalb Europas gab es so viele Möglichkeiten seine nicht der Mehrheit entsprechende Meinung zu leben – das es für Informierte irgendwo immer eine Stadt oder ein Territorium gab, wo man sich niederlassen konnte.
Schließlich hatten alle Gebiete bis in 19. Jahrhundert hinein ein Interesse – mehr Bevölkerung zu bekommen um mehr Gewinne zu machen.
Und so warb man um die Hugenotten, die Salzburger, die Sozzianer aber auch die Juden und die Waldenser.

Und ja,
der muslimische Herrschaftsraum war diesbezüglich deutlich langweiliger. In Europa gab es Stadtrepubliken (Venedig, Novgorod, Pskov),
Adelsrepubliken,
selbständige und freie Städte im Alten Reich (Frankfurt)
Städte- und Wirtschaftsbünde (Hanse)
Lübecker und Magdeburger Stadtrecht
Säkulare Herrscher
Religiöse Herrscher – Fürstabteien, Bischöfe
etc.
etc.

Es gab ein ganzes Universum an Möglichkeiten – mir ist derartiges aus dem islamischen Kulturkreis nicht bekannt. Wo sollte man da auch hingehen – wenn die Herrschaft im Umkreis von vielleicht 500km oder 1000km die selbe ist.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Suche mal im muslimischen Herrschaftsraum etwas,
was sich beispielsweise mit dem mittelalterlichen! Statut von Kalisch messen kann, ...

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Und kannst du erläutern, warum so ein Statut in christlichen Regionen überhaupt notwendig war?

Tja, weil es halt nun mal dumme Menschen gibt.
In Polen-Litauen sorgte dieses Statut und weitere rechtliche Verbesserungen dazu, dass jüdische Migration aus Mitteleuropa eben nicht in die muslimische Welt vorwiegend stattfand, sondern eben nach Osteuropa.
Dort gab es dann auch eine regelmäßig tagende Synode der Juden Polen-Litauens – eine größere Autonomie genossen sie nirgends.


Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Auf heute gemünzt:
Die Muslime stimmen ja aktuell auch mit ihren 'Füßen' ab, wo sich besser leben lässt - schließlich gibt es keine Masseneinwanderungsbewegung nach Saudi Arabien - obwohl dort ihre höchste Kultstätte ist,
zwinkern


Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Es gab aber mit Beginn des westlichen Kolonialismus eine Massenauswanderung von Christen und Juden aus muslimischen Ländern. Zuvor hatten beide dort ziemlich gut und sicher gelebt, wie die Geschichtsforschung weiß. Im Iran ist das heute noch so. Vor nicht allzu langer Zeit war es auch im Irak und in Ländern des Maghreb der Fall.

Man kann doch nicht nur Zustände beschreiben, ohne sie zu erklären. Was ist das denn?

Manchmal kann man halt nur deskriptiv bleiben, wenn die Erklärung nach jetzigem Wissen zu spekulativ scheint.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
zu Vrolijke:

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Es gibt Perioden in der Geschichte, worin Europa tatsächlich das "finstere Mittelalter" war. Daneben war die arabische Gesellschaft tatsächlich kultiviert und zivilisiert. Nicht mehr und nicht weniger.
Da braucht man nichts zu verklären.


Mit den Augen rollen

Kein ernstzunehmender Mediävist würde vom 'finsteren Mittelalter' in Europa sprechen,
zwinkern


Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Das europäische Mittelalter war nicht finster? Ach, RAW, mit dieser Meinung stehst du nicht ohne Grund ziemlich alleine.
So lange es hier im FGH ist, ist mir das auch schnuppe – im RL wäre so etwas eher eine Katastrophe.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Ist dir die einzigartige Geschichte der antisemitischen Pogrome des christlichen Europa bekannt?

ja
Dir aber nicht so, gell:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Auch in Polen oder in Russland waren die Pogrome massiv, aber eben auch im Süden und Westen Deutschlands, wo der Mob Jahrhunderte wütete und ganze Landstriche ausrottete.

Für Missernten, die Pest und alle möglichen Unglücke wurden die Juden als Sündenböcke hingestellt. Regelmäßige Vorwürfe und Verdächtigungen wie Brunnenvergiftungen, Ritualmorde und Vorwürfe anderer *satanischer Verbrechen* suchen in der muslimischen Welt vergeblich ihresgleichen.

Tja,
und dennoch flohen sie nicht ins gelobte muslimische Land,
woran das wohl gelegen haben mag.
Was Du hier betreibst ist eine Verdichtung von Negativereignissen die so von den Zeitgenossen selten und häufig nie empfunden wurde.
In der jüdischen Memoriakultur hat sich beispielsweise die Pogromserie in den 1648er (Kosaken) erhalten – weil diese für tausende von Juden von Relevanz war – schließlich flohen auch tausende gen Westen und trugen so zu einer Kollektiverinnerung – die Memoria der Opfer verschmolz mit derer, die die Flüchtenden aufnahm, insbesondere wenn untereinander Ehen gestiftet werden.
Andere Ereignisse sind nur für Sammler von Negativereignissen von Relevanz. Also sammelt man beispielsweise Ritualmordprozesse von 1350 bis 1792 und schreibt von den Jahrhunderten der Ritualmordprozesse. Das kann man machen und es ist legitim.
Aber es besteht auch die Gefahr einer Negativgeschichtsschreibung, die nicht das wirkliche Leben in dieser Zeit abbildet.
Ähnlich wie dies Deschner ja tat, als er nur die ‚Verbrechen‘ der christlichen Kirchen sammelte.


Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Vom Holocaust mal ganz zu schweigen; aber dieser hatte eben genau diese christliche Vorgeschichte und keine muslimische, es sei denn, du bist hier anderer Meinung, nur zu.

bin ich,
entscheidender war hier der vermeintlich naturwissenschaftliche Biologismus, der hier im 19. Jh. die schon bestehenden antisemitischen / antijudaistischen Grundströmungen auszunutzen wusste.
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Man muss sich vor Augen halten, dass Antisemitismus zwar Gewalt ist, aber mehr als nur Gewalt, denn dahinter steckte ein bestimmtes religiöses Menschenbild, was es in dieser Form im Islam nicht gibt.

Im Wunschbildislam nicht – das RL lehrt uns aber gerade was anderes.
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Sicher hat der Islam zahlreiche andere brutale Merkmale und eine gewiss nicht immer sehr humane Geschichte. Aber der christliche Antisemitismus in der entsprechenden Qualität hat der Islam nie entwickelt, einiges jedoch amalgamiert, seit Mitte des 19. Jahrhunderts mit Beginn der Kolonisation und Okkupation.

Womit wir ja eigentlich beim Hauptproblem von Deinem und Wilsons Post sind. Juden die heute in Frankfurt oder Berlin von muslimischen Migranten überwiegend antisemitisch angegangen werden,
hilft eine Erklärung,
dass eigentlich die westlichen Antisemiten schuld sind, überhaupt nicht, um das Problem zu lösen. Ihre aktuellen Feinde sind nicht die Lügen verbreitenden christlichen Missionare des 19. Jahrhunderts, Luther und Co.,
sondern die messerstechenden und den Gürtel schwingenden Antisemiten mit einem muslimischen Hintergrund.
Und den Tätern ist das mit Luther auch egal – sie haben ja längst die Andockstellen in ihrem Koran oder anderen hl. Schriften gefunden.
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Man muss hinter die Dinge gucken, sie in ihrer Wurzel und Beschaffenheit genau analysieren, anstatt nur die reinen Phänomene zu betrachten und Dinge zusammen zu werfen, die in Wahrheit womöglich unterschiedlich sind.

Deine Freispruchschreibe für den Islam kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Insofern wirfst Du hier einiges zusammen – was zeitlich und damit auch sachlich nicht mehr passt. Die Christen in Deutschland sind heute andere Christen als die Christen im 19. Jahrhundert. Wer diese und ihre Organisationen von damals mit denen von heute gleichsetzt, hat nicht unsere Gesellschaft von heute begriffen.
Die zunehmende Säkularisierung ist kein Ergebnis der Wiedervereinigung sondern setzte schon Jahrzehnte vorher im Westen ein – auch innerhalb der Kirchen selbst.
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kereng
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Beitrag(#2137991) Verfasst am: 07.06.2018, 19:42    Titel: Re: Lukrez alles - dem Platon nur wenig Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
sie haben ja längst die Andockstellen in ihrem Koran oder anderen hl. Schriften gefunden.

Ich hatte bislang nur den Koran betrachtet (eigentlich nur Sure 5). Dort steht, dass die Juden Propheten getötet hätten. Folgerichtig gibt es auch Geschichten in den anderen alten Schriften, wo ein Jude Mohammed vergiftet hat, z.B. hier (schlechtes Beispiel, weil Mohammed überlebt): http://quranx.com/Hadith/Bukhari/In-Book/Book-58/Hadith-11/
In den Hadithen steht auch das hier:

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Abū Huraira berichtete, dass Mohammed Folgendes gesagt habe: Die Stunde wird nicht schlagen, bis die Muslime die Juden bekämpfen und töten, sodass die Juden sich hinter Steinen und Bäume verstecken. Die Steine oder Bäume sagen jedoch: O, Muslim! O, Diener Gottes, ein Jude versteckt sich hinter mir. Komm und töte ihn! Nur al-Gharqad nicht; denn er ist ein Baum der Juden.

Kann ein Experte aufrichtig behaupten, dass erst die Nazis den Judenhass zu den Muslimen gebracht haben?
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beachbernie
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Beitrag(#2137996) Verfasst am: 07.06.2018, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das klingt mir alles so nach "eure Schweinereien waren viel schlimmer als unsere Schweinereien".
Wo bitte, gabs in der Zeit ein funktionierendes tolerantes Rechtssystem?

Das ist ziemlich egal, ob es für Dich so klingt. Es geht einfach um die Korrektur eines Geschichtsbildes.

Oder sollte man das lassen, weil Du komische Gefühle dabei hast?


Ich habe keine "komische Gefühle" dabei.
Es gab im Laufe der Geschichte immer wieder Perioden der Toleranz. In jede Gesellschaft und Religion.
Man braucht immer nur die richtige Periode hochzukochen, um die jeweilige Gruppe zu dämonisieren.

Es geht nicht ums Dämonisieren, sondern um das Aufheben einer Verklärung.

Wenn Du den verlinkten Artikel gelesen hättest, wüsstest Du das - die ersten beiden dieser 5 Seiten sind allgemein zu genau diesem Thema.


Das ist Bullshit. Du willst den Islam dämonisieren und akzeptierst deshalb nur negative Aussagen ueber den Islam und dessen Geschichte. Alles andere ist fuer Dich "widerlegt", "falsch" und "verklärend".

Nenne mir bitte ein einziges Beispiel dafuer, wo Du einen positiven Beitrag des Islam zu Kultur und Zivilisation hier schon anerkannt hast!
Meistens wird ja der Faschismus dämonisiert und nur die negativen Seiten gesehen...



Dann zähle mir mal bitte ein paar positive Seiten dieser Hirnseuche auf.
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fwo
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Beiträge: 25826
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2137997) Verfasst am: 07.06.2018, 20:31    Titel: Re: Lukrez alles - dem Platon nur wenig Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
....
Kann ein Experte aufrichtig behaupten, dass erst die Nazis den Judenhass zu den Muslimen gebracht haben?

Das ist die Seite mit der schriftlichen Grundlage, die andere Seite ist aber die mit den realen Geschehen, von denen behauptet wird, dass es sie nie gegeben hätte. Deshalb hatte ich ja die von Maimonides bezeugten Massaker in Al Andalus auf den Tisch gelegt. Wobei man für das Jahr 1066 zumindest mit Sicherheit sagen kann, dass da überhaupt Muslime im Spanien waren - bei der ganz tollen Zeit vorher wird immer unsicherer, ob es die muslimische Besetzung Spaniens in der Form geben hat, wie sie in der arabischen Geschichtsschreibung existiert.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 03.11.2008
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Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2138013) Verfasst am: 07.06.2018, 23:22    Titel: Re: Lukrez alles - dem Platon nur wenig Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
....
Kann ein Experte aufrichtig behaupten, dass erst die Nazis den Judenhass zu den Muslimen gebracht haben?

(...) Al Andalus (...)


Mir ist eingefallen,
dass es in der Schrift der Antichrist einige positive Stellen gibt,
die sich wohl nachhaltig auf die historische Legendenbildung unter Freigeistern auswirkte,
ad fontes beherzigte hier wohl keiner, weil es ja gut ins Programm passte. Hier das böse, üble Christentum - dort der gute, friedliche und kultivierte Islam.

Beispiele aus Nietzsches Antichrist:
Abschnitt 21:
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Der+Antichrist/21-30

Zitat:
(...)Hier wird der Leib verachtet, die Hygiene als Sinnlichkeit abgelehnt; die Kirche wehrt sich selbst gegen die Reinlichkeit (– die erste christliche Maßregel nach Vertreibung der Mauren war die Schließung der öffentlichen Bäder, von denen Cordova allein 270 besaß). Christlich ist ein gewisser Sinn der Grausamkeit gegen sich und andre; der Haß gegen die Andersdenkenden; der Wille, zu verfolgen.(...)


http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Der+Antichrist/51-60

Abschnitt 59


Zitat:
(...) diese Herren Kirchenväter! Was ihnen abgeht, ist etwas ganz anderes. Die Natur hat sie vernachlässigt – sie vergaß, ihnen eine bescheidne Mitgift von achtbaren, von anständigen, von reinlichen Instinkten mitzugeben... Unter uns, es sind nicht einmal Männer... Wenn der Islam das Christentum verachtet, so hat er tausendmal recht dazu: der Islam hat Männer zur Voraussetzung...


Kurzer Hinweis an die Mods,
den letzten Abschnitt zitiere ich vollständig aus dem gemeinfreien Inhalt von Zeno.org

Abschnitt 60

Zitat:
Das Christentum hat uns um die Ernte der antiken Kultur gebracht, es hat uns später wieder um die Ernte der Islam-Kultur gebracht. Die wunderbare maurische Kultur-Welt Spaniens, uns im Grunde verwandter, zu Sinn und Geschmack redender als Rom und Griechenland, wurde niedergetreten (– ich sage nicht von was für Füßen –), warum? weil sie vornehmen, weil sie Männer-Instinkten ihre Entstehung verdankte, weil sie zum Leben ja sagte auch noch mit den seltnen und raffinierten Kostbarkeiten des maurischen Lebens!... Die Kreuzritter bekämpften später etwas, vor dem sich in den Staub zu legen ihnen besser angestanden hätte – eine Kultur, gegen die sich selbst unser neunzehntes Jahrhundert sehr arm, sehr »spät« vorkommen dürfte. – Freilich, sie wollten Beute machen: der Orient war reich... Man sei doch unbefangen! Kreuzzüge – die höhere Seeräuberei, weiter nichts! Der deutsche Adel, Wikinger-Adel im Grunde, war damit in seinem Elemente: die Kirche wußte nur zu gut, womit man deutschen Adel hat... Der deutsche Adel, immer die »Schweizer« der Kirche, immer im Dienste aller schlechten Instinkte der Kirche – aber gut bezahlt... Daß die Kirche gerade mit Hilfe deutscher Schwerter, deutschen Blutes und Mutes ihren Todfeindschafts-Krieg gegen alles Vornehme auf Erden durchgeführt hat! Es gibt an dieser Stelle eine Menge schmerzlicher Fragen. Der deutsche Adel fehlt beinahe in der Geschichte der höheren Kultur: man errät den Grund... Christentum, Alkohol – die beiden großen Mittel der Korruption... An sich sollte es ja keine Wahl geben, angesichts von Islam und Christentum, so wenig als angesichts eines Arabers und eines Juden. Die Entscheidung ist gegeben; es steht niemandem frei, hier noch zu wählen. Entweder [1232] ist man ein Tschandala, oder man ist es nicht... »Krieg mit Rom aufs Messer! Friede, Freundschaft mit dem Islam«: so empfand, so tat jener große Freigeist, das Genie unter den deutschen Kaisern, Friedrich der Zweite? Wie? muß ein Deutscher erst Genie, erst Freigeist sein, um anständig zu empfinden? Ich begreife nicht, wie ein Deutscher je christlich empfinden konnte...


Die Glorifizierung der maurischen Kultur geht einher mit Nietzsches Liebe für die Überlieferung und die Kommentare antiker Philosophen, die mutmaßlich über diesen Weg ins Abendland kamen.

Das aber Lukrez in der Fuldaer Klosterbibliothek gefunden wurde,
dass es eine lange Tradition der Auseinandersetzung mit Schriften von Aristotels und Platon in Byzanz gab,
also in einer christlichen Atmosphäre,
das unterschlägt er.
Seine Polemik dient einzig und allein der Abwertung oder Entwertung des Christentums,
und da muss halt der Islam als leuchtendes Gegenbild installiert werden.
Und dieses Bild dürfte einen maßgeblichen Einfluss auf dass doch sehr positive Islambild bei Nietzsche.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2138689) Verfasst am: 12.06.2018, 21:25    Titel: Zulauf bei israelfeindlichem Al-Quds-Marsch in Berlin Antworten mit Zitat

In Berlin gab es am Wochenende wieder den antisemtischen Al Quds Tag,
1600 Antizionisten durften durch Berlins Straßen ziehen,
Gegendemonstranten gab es nur 300 - wozu neben Parteien und jüdischen Organisationen, den Autonomen und den christlichen Kirchen auch eine kurdische Organisation aufriefen.

Wenn es erst gelingt,
die vielen Neubürger noch besser in die schon bestehenden israelfeindlichen Strukturen zu integrieren,
dann wird diese Veranstaltung noch viel mehr Verdopplungen erleben,
immerhin steigerte sie sich von ca. 800 im letzten Jahr auf 1600 in diesem Jahr.

Und das auch deutsche Rechtsradikale wie der VT-ler Hörstel (Deutsche Mitte) aktive mitmischen, wundert nun wirklich nicht, zeigt aber, mit wem wir es dort zu tun haben.

Videos hier:

Zulauf bei israelfeindlichem Al-Quds-Marsch in Berlin
https://www.youtube.com/watch?v=QLW1VnH1LGQ

Zitat:
Gegen den jährlichen Al-Quds-Marsch durch Berlin protestierten am 9. Juni 2018 mehrere hundert Menschen. An dem israelfeindlichen Aufmarsch beteiligten sich in diesem Jahr nach Polizeiangaben 1600 Personen. Kurzzeitig wurden Symbole der paramilitärischen Hisbollah sowie der palästinensische Terrororganisation PFLP gezeigt.


Al-Quds-Marsch spaltet Berlin
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2018/06/berlin-al-quds-tag-marsch-israel-demonstration-protest.html

Hier ein paar jugendliche Teilnehmende - dem Threadthema entsprechend:Beispiel Bild:


einige Bilder aus dem Tagesspiegel nachgeschoben:

Quelle dieser Artikel:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/liveblog-alquds-demo-und-frauenmarsch-weniger-israelhasser-als-erwartet/22666844.html




Edit 22:33, einige Bilder aus dem Tagesspiegel eingepflegt
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Wilson
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Beitrag(#2139745) Verfasst am: 20.06.2018, 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

läuft gerade auf deutschlandfunk

Zitat:
Antisemitismus, Antiislamismus, Extremismus: Dagegen engagiert sich das Jüdische Museum in Frankfurt am Main mit dem kulturellen Bildungsprogramm "AntiAnti-Museum Goes School" an berufsbildenden Schulen.



http://www.deutschlandfunk.de/juedisches-museum-frankfurt-gegen-vorurteile-bei-lehrern.1771.de.html?dram:article_id=420677
https://www.juedischesmuseum.de/antianti.html



im gespräch gab der Politikwissenschaftler David Ranan, an, er habe in einer erhebung primär gebildete muslime über ihre einstellungen zum judentum befragt. zum einen fand er heraus, dass es in dieser gruppe ebenso große vorurteile gibt bzw die üblichen stereotype bedient werden. allerdings sei das meistens durch die konkrete situation , den nahost-konflikt bedingt.
http://www.deutschlandfunkkultur.de/david-ranan-muslimischer-antisemitismus-der-neue-hass-auf.950.de.html?dram:article_id=416277


somit sei dem durch aufklärung im weitesten sinne beizukommen während den tradiert- bornierten antisemetismum der rechten wenig entgegenzusetzen sei.

es wurde auch hier von den beteiligten des projekts des jüdischen museum betont, dass der antisemitismus NICHT originär im koran zu verorten ist. kolonialgeschichte und das bereits im thread angeführte würde als ursache betrachtet.
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Wilson
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Beitrag(#2140616) Verfasst am: 28.06.2018, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Antisemitismus Jüdischer Neuntklässler von Mitschülern über Monate gemobbt an der renommierten John-F.-Kennedy-Schule
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/antisemitismus-juedischer-neuntklaessler-von-mitschuelern-ueber-monate-gemobbt-30687768#


Zitat:
* Im konkreten Fall aber ging der Antisemitismus nicht von muslimischen Schülern aus. Die bilinguale John-F.-Kennedy-Schule mit ihren gut 1600 Schülern besuchen auch zahlreiche Diplomatenkinder, vor allem von Angehörigen der US-Botschaft.*


wie das? teile der( bildungs)-elite ist auch antisemitisch? der elit mit gebildeten elit-eltern?
hm.


Zitat:
Die Schulleitung hat nun auch das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus miteinbezogen. Für das kommende Schuljahr sei eine intensive Werte-Diskussion geplant, bei der das Thema „Diskriminierung“ einen Schwerpunkt bilden soll.

ich dachte diese art bildung wäre selbstverständlich also teil des unterrichts. weshalb ja eben der elit zum eliten wird. zum edlen menschen... zwinkern
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Beitrag(#2140798) Verfasst am: 30.06.2018, 13:05    Titel: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
(...)Politikwissenschaftler David Ranan, (...)

Dessen Analysen werden durchaus auch kritisch gesehen:
Zitat:
Der Judenhass der anderen
Muslime seien die neuen Antisemiten in Deutschland, heißt es. In seinem viel diskutierten Buch "Muslimischer Antisemitismus" relativiert David Ranan diese Warnung.

(...)

Die Zitate sind zweifellos deprimierend. Doch Ranan versucht, ihren antijüdischen Gehalt zu entschärfen, indem er einen definitorischen Unterschied macht zwischen dem europäischen Antisemitismus samt seinen Phantasmen einer jüdischen Übermacht und dem "sachlich sogar nachvollziehbaren Gefühl vieler Muslime, besonders arabischer, dass nur eine überwältigende Macht es dem kleinen Israel ermöglichen konnte, sich mit solchem Erfolg Palästina einzuverleiben".

Ranan trifft diese Unterscheidung, ohne sie ausführlich zu erklären. Denkt man seinen Gedanken zu Ende, dann wäre daraus zu schließen, dass Antisemitismus und dessen Bewertung von der Sozialisation und den Lebensumständen des Sprechers abhängen. Es wäre also etwas qualitativ anderes, wenn ein in Palästina aufgewachsener Muslim antisemitische Klischees reproduziert als wenn der im hessischen Friedberg geborene, christlich sozialisierte Rapper Kollegah dies tut. Während der eine aus einer realen Unrechtserfahrung spricht, schöpft der andere aus antisemitischen Idiomen, die sich nicht rational und unmittelbar kontextuell erklären lassen.
(...)



angemerkt sei wie schon mal,
das Kollegah bereits in seiner Jugend zum Islam konvertierte - und evolutionsfeindliche muslimische Texte übersetzte,
sozialisiert ist diese miese Type als Konvertiert maßgebend anders.


https://www.zeit.de/2018-04/antisemitismus-muslime-david-ranan-kollegah/komplettansicht

siehe zu Ranan auch den Beitrag in der jüdischen Allgemeinen:
https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/31313

Wilson hat folgendes geschrieben:

es wurde auch hier von den beteiligten des projekts des jüdischen museum betont, dass der antisemitismus NICHT originär im koran zu verorten ist. (...)


Mit den Augen rollen

Zitat:
(...)Wer den Koran studiert, stößt durchaus auf Verse, die ein Ensemble jüdischer Sünden enthalten und einer antijüdischen Exegese einiges an Tinte liefern. Bei genauer Betrachtung fällt aber auf, dass die entsprechenden Passagen dem medinischen Konvolut, also jener Phase entstammen, als Mohammed in einen Konflikt mit den jüdischen Stämmen Medinas verstrickt war. Der ältere Teil des Korans, der aus jener Zeit datiert, als der Prophet noch in Mekka weilte, spricht von Juden und Christen hingegen respektvoll und anerkennend (...)
.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/islam-und-antisemitismus-die-wurzeln-des-hasses/21125024.html

Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch,
Lachen

Warum verschanzt Du Dich eigentlich hinter dem NICHT und den fragwürdigen Positionen von Ranan und dem Jüdischen Museum?
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Tarvoc
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Beitrag(#2140804) Verfasst am: 30.06.2018, 13:57    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.
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beachbernie
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Beitrag(#2140836) Verfasst am: 30.06.2018, 21:22    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.



Der Hauptunterschied ist der, dass die frei phantasierte Angst vor einer "Übernahme Deutschlands" durch "die Juden" eine absurde von bestimmten politischen Kreisen geschürte Wahnvorstellung ohne jegliche Basis in der Realität war, waehrend die Übernahme Palaestinas durch juedische Siedler sowohl alltägliche Erfahrung der Palaestinenser als auch offen vertretener Teil der zionistischen Staatsideologie ist.

Und auch wenn letzteres kein legitimer Grund dafuer ist alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!), sondern maximal ein Grund dafuer den Staat Israel und seine zionistische Staatsideologie abzulehnen und zu bekämpfen, so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.
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kereng
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Beitrag(#2140838) Verfasst am: 30.06.2018, 21:35    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Zitat:
(...)Wer den Koran studiert, stößt durchaus auf Verse, die ein Ensemble jüdischer Sünden enthalten und einer antijüdischen Exegese einiges an Tinte liefern. Bei genauer Betrachtung fällt aber auf, dass die entsprechenden Passagen dem medinischen Konvolut, also jener Phase entstammen, als Mohammed in einen Konflikt mit den jüdischen Stämmen Medinas verstrickt war. Der ältere Teil des Korans, der aus jener Zeit datiert, als der Prophet noch in Mekka weilte, spricht von Juden und Christen hingegen respektvoll und anerkennend (...)
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https://www.tagesspiegel.de/wissen/islam-und-antisemitismus-die-wurzeln-des-hasses/21125024.html

Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch,
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Die Erzählungen über Mohammed als historisch anzunehmen, würde ich nicht historisch-kritisch nennen, sondern bestenfalls historisch-unkritisch
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Beitrag(#2140853) Verfasst am: 01.07.2018, 01:49    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
.... so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.

Und diese reale Grundlage hat der Visionär Mohammed Amin al-Husseini schon 1920 vorausgesehen.
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fwo
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Beitrag(#2140854) Verfasst am: 01.07.2018, 01:52    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Die menschliche Konstante, die existiert, ist, dass das beschwören eines äußeren Feindes die Bindung in der Gruppe stärkt. Wer da als Feind genommen wird, wenn keiner da ist, ist ein kulturelles Phänomen.
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beachbernie
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Beitrag(#2140856) Verfasst am: 01.07.2018, 07:00    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.... so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.

Und diese reale Grundlage hat der Visionär Mohammed Amin al-Husseini schon 1920 vorausgesehen.


Juden lebten jahrhundertelang weitgehend unbehelligt in arabischen Laendern, trotz Mohammed. Oder ist dieser Mohammed seit etwa 100 Jahren, als die zionistische Landnahme begann, ein anderer geworden als vorher? zwinkern


Ich finde es immer wieder faszinierend wie sehr sich Dschihadisten und Moslemhasser in ihrer Schriftglaeubigkeit und Koranauslegung aehneln. Als ob sie aus demselben Schoss gekrochen waeren... Sehr glücklich
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fwo
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Beitrag(#2140860) Verfasst am: 01.07.2018, 09:18    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.... so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.

Und diese reale Grundlage hat der Visionär Mohammed Amin al-Husseini schon 1920 vorausgesehen.


Juden lebten jahrhundertelang weitgehend unbehelligt in arabischen Laendern, trotz Mohammed. Oder ist dieser Mohammed seit etwa 100 Jahren, als die zionistische Landnahme begann, ein anderer geworden als vorher? zwinkern


Ich finde es immer wieder faszinierend wie sehr sich Dschihadisten und Moslemhasser in ihrer Schriftglaeubigkeit und Koranauslegung aehneln. Als ob sie aus demselben Schoss gekrochen waeren... Sehr glücklich

Um das zu erklären, was Du da geschrieben hast, müsstest Du zeigen, dass ich mich auf arabische Schriften beziehe, ich beziehe mich aber auf die konkrete Geschichte und nicht im pauschalen Urteil, mit dem Du versuchst, alles vom Tisch zu wischen.

Interessant auch dieses "sie lebten unbehelligt". Das würdest Du dann wahrscheinlich auch bei anderen Apartheitssystemen, etwa Südafrika so beschreiben? Denn dass das islamische System ein Apartheitssystem ist, ist nicht zu bestreiten.

Und darauf, dass die reale Geschichte noch anders ausgesehen hat, hatte ich auch hier schon mal hingewiesen, mit dem ansonsten sehr angesehenen Zeitzeugen Maimonides.
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zelig
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Beitrag(#2140862) Verfasst am: 01.07.2018, 09:30    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und auch wenn letzteres kein legitimer Grund dafuer ist alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!), sondern maximal ein Grund dafuer den Staat Israel und seine zionistische Staatsideologie abzulehnen und zu bekämpfen, so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.


Hübsch verschwurbelte Formulierung, die es emöglicht den Antisemitismus für rational gerechtfertigt zu halten. Besonders hübsch auch die private Definition, was Antisemitismus zu sein hat und was nicht.
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Tarvoc
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Beitrag(#2140864) Verfasst am: 01.07.2018, 09:40    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.
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fwo
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Beitrag(#2140868) Verfasst am: 01.07.2018, 09:51    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.

Nicht die Ursachen, dieser Plural ist sehr wichtig, aber der subjektive Grund. Man sollte den zumindest nicht unter den Tisch fallen lassen, wenn man auf der anderen Seite den Menschen als moralisches Wesen fordert, also genau nach dieser Subjektivität beurteilt, ihn also als autonomes Subjekt betrachtet.

Die subjektive Ebene ist eine Ebene des persönlichen Handelns, auch wenn wir wissen, dass vieles ihrer Inhalte nur Rationalisierungen aus ganz anderen Zusammenhängen sind.
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Beitrag(#2140871) Verfasst am: 01.07.2018, 10:14    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, :lol:

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.


Wobei ich behaupten würde, daß es gerechtfertigt ist, den Antisemitismus als Kulturkonstante zu bezeichnen. Er mäandert über Kulturen, Kontinente und Jahrtausende.
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Zumsel
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Beitrag(#2140873) Verfasst am: 01.07.2018, 10:42    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und auch wenn letzteres kein legitimer Grund dafuer ist alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!), sondern maximal ein Grund dafuer den Staat Israel und seine zionistische Staatsideologie abzulehnen und zu bekämpfen, so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.


Hübsch verschwurbelte Formulierung, die es emöglicht den Antisemitismus für rational gerechtfertigt zu halten. Besonders hübsch auch die private Definition, was Antisemitismus zu sein hat und was nicht.


Es ist ein Paradabeispiel für eine "moderne" Form des Antisemitismus. Sowie Nazis keine mehr Nazis sein wollen, wollen Antisemiten keine Antisemiten mehr sein und das klingt dann halt so...
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fwo
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Beitrag(#2140874) Verfasst am: 01.07.2018, 10:53    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.


Wobei ich behaupten würde, daß es gerechtfertigt ist, den Antisemitismus als Kulturkonstante zu bezeichnen. Er mäandert über Kulturen, Kontinente und Jahrtausende.

Dem widerspreche ich nicht - das steht aber auch schon in dem Teil, den Tarvoc ungekennzeichnet gesnippt hat:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Die menschliche Konstante, die existiert, ist, dass das beschwören eines äußeren Feindes die Bindung in der Gruppe stärkt. Wer da als Feind genommen wird, wenn keiner da ist, ist ein kulturelles Phänomen.

Aber ich kenne bisher nur zwei inzwischen ziemlich alte Kulturen, für die er eine Konstante ist - wieviele kennst Du?
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zelig
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Beitrag(#2140875) Verfasst am: 01.07.2018, 10:58    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Aber ich kenne bisher nur zwei inzwischen ziemlich alte Kulturen, für die er eine Konstante ist - wieviele kennst Du?


Ich vermute du zielst auf das Christentum und den Islam ab. Da können wir gerne offen Reden.
Der Kulturbegriff, den ich im Sinn hatte, beschränkt sich nicht auf diese Dimension. Spontan fällt mir zB der Antisemitismus in Russland ein, der politisch motiviert ist.
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Marcellinus
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Beitrag(#2140876) Verfasst am: 01.07.2018, 11:04    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber ich kenne bisher nur zwei inzwischen ziemlich alte Kulturen, für die er eine Konstante ist - wieviele kennst Du?


Ich vermute du zielst auf das Christentum und den Islam ab. Da können wir gerne offen Reden.
Der Kulturbegriff, den ich im Sinn hatte, beschränkt sich nicht auf diese Dimension. Spontan fällt mir zB der Antisemitismus in Russland ein, der politisch motiviert ist.

Und Rußland fällt für dich nicht unter „Christentum“? Die Progrome noch zur Zarenzeit dürften doch auch dir nicht entgangen sein. Und wo steht die Orthodoxe Kirche heute?
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Beitrag(#2140877) Verfasst am: 01.07.2018, 11:06    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Spontan fällt mir zB der Antisemitismus in Russland ein, der politisch motiviert ist.


Mir fällt da spontan der Antiflüchtlingismus in Deutschland ein. Es gibt ja fast kein anderes Thema mehr, sogar die Regierungskoalition droht daran zu zerbrechen. Es entsteht der Eindruck, als hätten wir überhaupt keine anderen Probleme.
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zelig
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Beitrag(#2140882) Verfasst am: 01.07.2018, 11:16    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber ich kenne bisher nur zwei inzwischen ziemlich alte Kulturen, für die er eine Konstante ist - wieviele kennst Du?


Ich vermute du zielst auf das Christentum und den Islam ab. Da können wir gerne offen Reden.
Der Kulturbegriff, den ich im Sinn hatte, beschränkt sich nicht auf diese Dimension. Spontan fällt mir zB der Antisemitismus in Russland ein, der politisch motiviert ist.

Und Rußland fällt für dich nicht unter „Christentum“? Die Progrome noch zur Zarenzeit dürften doch auch dir nicht entgangen sein. Und wo steht die Orthodoxe Kirche heute?


Natürlich fällt es darunter. Aber ich habe eben eine andere Dimension gesucht. Die politische eben. Und ja, jetzt willst Du unbedingt beweisen, daß sich das historisch nicht sauber trennen lässt. womit ich dir auch Recht gebe. Aber ich meine nunmal wirklich den politischen Antisemitismus, der ohne das klassische christliche antijüdische Vorzeichen auskommt.
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Beitrag(#2140885) Verfasst am: 01.07.2018, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ob der Monotheismus "erfunden" wurde, um gegenüber Feinde eine Legitimität für Gewallt zu schaffen, oder ob durch Monotheismus zwangsläufig Gewallt entsteht, darüber bin ich mir noch nicht im Klaren.

Jedenfalls ist Monotheismus ein probates Mittel Kränkungen zu kanalisieren. Was z.Zt. wohl massiv geschieht.
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Beitrag(#2140886) Verfasst am: 01.07.2018, 11:38    Titel: Diskriminierung an sich Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.


Wobei ich behaupten würde, daß es gerechtfertigt ist, den Antisemitismus als Kulturkonstante zu bezeichnen. Er mäandert über Kulturen, Kontinente und Jahrtausende.

Dem widerspreche ich nicht - das steht aber auch schon in dem Teil, den Tarvoc ungekennzeichnet gesnippt hat:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Die menschliche Konstante, die existiert, ist, dass das beschwören eines äußeren Feindes die Bindung in der Gruppe stärkt. Wer da als Feind genommen wird, wenn keiner da ist, ist ein kulturelles Phänomen.

Aber ich kenne bisher nur zwei inzwischen ziemlich alte Kulturen, für die er eine Konstante ist - wieviele kennst Du?


Es gibt nur eine Kultur, die den Antisemitismus hervor gebracht hat - die christliche.

Aber es gibt "natürlich" in jeder Kultur Diskriminierungen, die über die Verhältnisse und Zeiten variieren und immer neue Gruppen und Untergruppen aufs Korn nehmen, denen die vollen Rechte, die volle Wertschätzung von der Mehrheit und/oder vom Staat verweigert wird.

"Diskriminierung" ist der Oberbegriff auch des Antisemitismus.

Deswegen kann es nicht nur allein darum gehen, nur den christlichen Antisemitismus zu bekämpfen, selbst wenn man zusätzlich geschlechtliche, rassenmäßige und andere spezielle Diskriminierungen mit bekämpft.

Sondern die Diskriminierung an sich ist eines der zentralen Probleme der menschlichen Kultur(en).

Aber: Kultur wurzelt nicht nur in "Überlieferungen" und soziobiologischen Sinntüten, sondern on the long run in den realen gesellschaftlichen und mehr oder weniger menschlichen Verhältnissen im Großen.
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Beitrag(#2140890) Verfasst am: 01.07.2018, 12:13    Titel: Re: Antisemitismus im Koran Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber ich kenne bisher nur zwei inzwischen ziemlich alte Kulturen, für die er eine Konstante ist - wieviele kennst Du?


Ich vermute du zielst auf das Christentum und den Islam ab. Da können wir gerne offen Reden.
Der Kulturbegriff, den ich im Sinn hatte, beschränkt sich nicht auf diese Dimension. Spontan fällt mir zB der Antisemitismus in Russland ein, der politisch motiviert ist.

Und Rußland fällt für dich nicht unter „Christentum“? Die Progrome noch zur Zarenzeit dürften doch auch dir nicht entgangen sein. Und wo steht die Orthodoxe Kirche heute?


Natürlich fällt es darunter. Aber ich habe eben eine andere Dimension gesucht. Die politische eben. Und ja, jetzt willst Du unbedingt beweisen, daß sich das historisch nicht sauber trennen lässt. womit ich dir auch Recht gebe. Aber ich meine nunmal wirklich den politischen Antisemitismus, der ohne das klassische christliche antijüdische Vorzeichen auskommt.


Aber kann man das eine vom anderen trennen? Was, wenn der Judenhaß etwas viel Älteres wäre, was nur in immer wieder neuen Verkleidungen auftritt?

Fest steht, daß Judenhaß zum ersten Mal im antiken Alexandria nachweisbar ist, also eindeutig vorchristliche, heidnische Wurzeln hat (wen das genauer interessiert, findet dazu etwas bei Jan Assmann, Die Mosaische Unterscheidung, S, 49ff). Er speiste sich aus dem Gegeneinander von Polytheismus und exklusivem Monotheismus und der damit verbundenen Vorstellung von dem einen „wahren“ und den vielen „falschen“ Göttern. Sein nächstes Auftreten ist der Antijudaismus der Christen, der wesentlich resultierte aus unvereinbaren Auffassungen über den jüdischen bzw. christlichen Messias und damit verbunden die Thesen von den „Gottesmördern“. Der nächste Schritt war der antijüdische Rassismus, nein, nicht im 19. Jh., sondern schon im 16. in Spanien in Folge der Reconquista. Daran anschließend haben wir dann den allseits berüchtigten biologischen Rassismus des 19. und. 20. Jh. sowie schließlich den politischen Antizionismus des 20. und 21. Jh.

Gemeinsam ist diesen Formen von Judenhaß nicht die Abneigung gegen eine bestimmte Volksgruppe oder Ethnie. Das hat es immer gegeben. Gemeinsam ist dem Judenhaß vielmehr sein unbedingter Charakter, seine Maßlosigkeit, seine Feindschaft jenseits aller Begründung, und das, obwohl ständig neue „Begründungen“ angeführt werden, und die Tatsache, daß es seit zweieinhalbtausend Jahre ein feststehender Topos ist im Kulturraum rund um das Mittelmeer. Das erscheint mir das Außergewöhnliche des Judenhasses, daß er einmal aufgetaucht nicht wieder verschwunden ist, für das ich kein anderes Beispiel kenne.

Dieser Judenhaß hat Religionen überlebt, Gesellschaftsformen, Völkerwanderungen, Weltanschauungen, wissenschaftliche Revolutionen und politische Systeme. Nur eins ist immer gleich geblieben, ob in den ersten Schilderungen aus der Vielvölkerstadt Alexandria v.d.Z. oder aus Paris oder Gaza des 21. Jh.: immer sieht man in den Juden das über alle Maßen Böse, die Schuldigen schlechthin an jedem Übel, daß einem so einfällt. Fast alle Menschen dieses Kulturkreises haben zu dieser einen Gruppe von Menschen eine Meinung, mögen sie auch nur einen von ihnen jemals getroffen haben oder nicht.

Niemand ist gleichgültig, alle sind engagiert, und die allermeisten in Ablehnung, und fast immer ohne eigene Gründe, aber mit einer Fülle von Behauptungen. Es ist kein „Antisemitismus“. Die Bezeichnung ist irreführend, denn man findet ihn ja auch bei „Semiten“. Es ist keine Frage der Rasse, der Religion oder der Politik. Es geht einfach nur um Juden; einfach weil sie Juden sind. Die Begründungen wechseln, der Haß bleibt. Er ist in unserer Kultur beispiellos und er findet sich links wie rechts, in allen politischen Lagern. Der Judenhaß ist eine Kulturkonstante.
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Beitrag(#2140891) Verfasst am: 01.07.2018, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Zieht man nicht allein durch die Tatsache, dass man das Behauptet, das "auserkorene Volk" zu sein, den Hass auf sich?
Das gabs auch schon mal in der neuere Geschichte. Ganz ohne Religion. zwinkern
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